#7# ----- Vorwort Das zweite Buch des "Kapital" druckfertig herzustellen, und zwar so, daá es einerseits als zusammenh„ngendes und m”glichst abge- schloánes Werk, andrerseits aber auch als das ausschlieáliche Werk des Verfassers, nicht des Herausgebers dastand, war keine leichte Arbeit. Die groáe Zahl der vorhandnen, meist fragmentari- schen Bearbeitungen erschwerte die Aufgabe. H”chstens eine ein- zige (Manuskript IV) war, soweit sie ging, durch weg fr den Druck redigiert; dafr aber auch der gr”áte Teil durch Redaktio- nen aus sp„terer Zeit veraltet. Die Hauptmasse des Materials war, wenn auch gr”átenteils sachlich, so doch nicht sprachlich fertig ausgearbeitet; abgefaát in der Sprache, worin Marx seine Auszge anzufertigen pflegte: nachl„ssiger Stil, famili„re, oft derbhumo- ristische Ausdrcke und Wendungen, englische und franz”sische technische Bezeichnungen, oft ganze S„tze und selbst Seiten eng- lisch; es ist Niederschrift der Gedanken in der Form, wie sie sich jedesmal im Kopf des Verfassers entwickelten. Neben einzel- nen, ausfhrlich dargestellten Partien andre, gleich wichtige nur angedeutet; das Material illustrierender Tatsachen gesammelt, aber kaum gruppiert, geschweige verarbeitet; am Schluá der Kapi- tel, unter dem Drang zum n„chsten zu kommen, oft nur ein paar ab- geriáne S„tze als Marksteine der hier unvollendet gelaánen Ent- wicklung; endlich die bekannte, dem Verfasser selbst manchmal un- leserliche Handschrift. Ich habe mich damit begngt, die Manuskripte so w”rtlich wie m”g- lich wiederzugeben, am Stil nur das zu „ndern, was Marx selbst ge„ndert haben wrde, und nur da erl„uternde Zwischens„tze und šberg„nge einzuschieben, wo dies absolut n”tig und der Sinn oben- drein ganz unzweifelhaft war. S„tze, deren Deutung nur im ent- ferntesten Zweifel zulieá, sind lieber ganz w”rtlich abgedruckt worden. Die von mir herrhrenden Umarbeitungen und Einschlebungen betragen im ganzen noch keine zehn Druckseiten und sind nur for- meller Natur. #8# Vorwort ----- Die bloáe Aufz„hlung des von hinterlaánen handschriftlichen Mate- rials zu Buch II beweist, mit welcher Gewissenhaftigkeit ohne- gleichen, mit welcher strengen Selbstkritik er seine groáen ”ko- nomischen Entdeckungen bis zur „uáersten Vollendung auszuarbeiten strebte, ehe er sie ver”ffentlichte; eine Selbstkritik, die ihn nur selten dazu kommen lieá, die Darstellung nach Inhalt und Form seinem stets durch neue Studien sich erweiternden Gesichtskreis anzupassen. Dies Material besteht nun aus folgendem. Zuerst ein Manuskript "Zur Kritik der politischen Oekonomie", 1472 Quartseiten in 23 Heften, geschrieben August 1861 bis Juni 1863. Es ist die Fortsetzung des 1859 in Berlin erschienenen er- sten Hefts 1*) desselben Titels. Es behandelt auf Seite 1-220 (Heft I-IV) und dann wieder auf Seite 1159-1472 (Heft XIX-XXIII) die in Buch I des "Kapital" untersuchten Themata, von der Ver- wandlung von Geld in Kapital bis zum Schluá, und ist die erste vorhandne Redaktion dafr. Die Seiten 973-1158 (Heft XVI bis XVIII) handeln von: Kapital und Profit, Profitrate, Kaufmannska- pital und Geldkapital, also von Thematen, die sp„ter im Manu- skript zu Buch III entwickelt sind. Die in Buch II sowie sehr viele sp„ter in Buch III behandelten Themata sind dagegen noch nicht besonders zusammengestellt. Sie werden nebenbei behandelt, namentlich in dem Abschnitt, der den Hauptk”rper des Manuskripts ausmacht: Seite 220-972 (Heft VI-XV): Theorien ber den Mehrwert. Dieser Abschnitt enth„lt eine ausfhrhche kritische Geschichte des Kernpunkts der politischen ™konomie, der Mehrwertstheorie, und entwickelt daneben, in polemischem Gegensatz zu den Vorg„n- gern, die meisten der sp„ter im Manuskript zu Buch II und III be- sonders und in logischem Zusammenhang untersuchten Punkte. Ich behalte mir vor, den kritischen Teil dieses Manuskripts, nach Be- seitigung der zahlreichen durch Buch II und III bereits erledig- ten Stellen, als Buch IV des "Kapitals" zu ver”ffentlichen. [1] So wertvoll dies Manuskript, so wenig war es fr die gegenw„rtige Ausgabe des Buch II zu benutzen. Das dem Datum nach jetzt folgende Manuskript ist das von Buch III. Es ist wenigstens gr”átenteils 1864 und 1865 geschrieben. Erst nachdem dies im wesentlichen fertig, ging Marx an die Ausar- beitung von Buch I, des 1867 gedruckten ersten Bandes. Dies Manu- skript von Buch III bearbeite ich jetzt fr den Druck. Aus der n„chsten Periode - nach Erscheinen des Buch I - liegt vor fr Buch II eine Sammlung von vier Manuskripten in Folio, von Marx selbst I-IV numeriert. Davon ist Manuskript I (150 Seiten), vermutlich von 1865 ----- 1*) Siehe Band 13 unserer Ausgabe, S. 3-160 #11# Vorwort ----- oder 1867 datierend, erste selbst„ndige, aber mehr oder weniger fragmentarische Bearbeitung von Buch II in seiner gegenw„rtigen Einteilung. Auch hiervon war nichts benutzbar. Manuskript III be- steht teils aus einer Zusammenstellung von Zitaten und Hinweisen auf Marx' Auszugshefte - meist auf den ersten Abschnitt des Buch II bezglich -, teils aus Bearbeitungen einzelner Punkte, nament- lich der Kritik der A. Smithschen S„tze ber fixes und zirkulie- rendes Kapital und ber die Quelle des Profits; ferner eine Dar- stellung des Verh„ltnisses der Mehrwertsrate zur Profitrate, die in Buch III geh”rt. Die Hinweise lieferten wenig neue Ausbeute, die Ausarbeitungen waren sowohl fr Buch II wie Buch III durch sp„tere Redaktionen berholt, muáten also auch meist beiseitege- legt werden. - Manuskript IV ist eine druckfertige Bearbeitung des ersten, und der ersten Kapitel des zweiten Abschnitts von Buch II, und ist da, wo es an die Reihe kommt, auch benutzt wor- den. Obwohl sich herausstellte, daá es frher abgefaát ist als Manuskript II, so konnte es doch, weil vollendeter in der Form, fr den betreffenden Teil des Buchs mit Vorteil benutzt werden; es gengte, aus Manuskript II einige Zus„tze zu machen. - Dies letztre Manuskript ist die einzige einigermaáen fertig vorlie- gende Bearbeitung des Buch II und datiert von 1870. Die gleich zu erw„hnenden Notizen fr die schlieáliche Redaktion sagen aus- drcklich: "Die zweite Bearbeitung muá zugrunde gelegt werden." Nach 1870 trat wieder eine Pause ein, bedingt haupts„chlich durch Krankheitszust„nde. Wie gew”hnlich fllte Marx diese Zeit durch Studien aus; Agronomie, amerikanische und namentlich russische l„ndliche Verh„ltnisse, Geldmarkt und Bankwesen, endlich Natur- wissenschaften: Geologie und Physiologie, und namentlich selb- st„ndige mathematische Arbeiten bilden den Inhalt der zahlreichen Auszugshefte aus dieser Zeit. Anfang 1877 fhlte er sich soweit hergestellt, daá er wieder an seine eigentliche Arbeit gehn konnte. Von Ende M„rz 1877 datieren Hinweise und Notizen aus obi- gen vier Manuskripten als Grundlage einer Neubearbeitung von Buch II, deren Anfang in Manuskript V (56 Seiten Folio) vorliegt. Es umfaát die ersten vier Kapitel und ist noch wenig ausgearbeitet; wesentliche Punkte werden in Noten unter dem Text behandelt; der Stoff ist mehr gesammelt als gesichtet, aber es ist die letzte vollst„ndige Darstellung dieses wichtigsten Teils des ersten Ab- schnitts. - Ein erster Versuch, hieraus ein druckfertiges Manu- skript zu machen, liegt vor in Manuskript VI (nach Oktober 1977 und vor Juli 1878); nur 17 Quartseiten, den gr”áten Teil des er- sten Kapitels umfassend, ein zweiter - der letzte - in Manuskript VII, "2. Juli 1878", nur 7 Folioseiten. #12# Vorwort ----- Um diese Zeit scheint Marx sich darber klar geworden zu sein, daá ohne eine vollst„ndige Revolution seines Gesundheitszustandes er nie dahin kommen werde, eine ihm selbst gengende Bearbeitung des zweiten und dritten Buchs zu vollenden. In der Tat tragen die Manuskripte V-VIII die Spuren gewaltsamen Ankampfs gegen nieder- drckende Krankheitszust„nde nur zu oft an sich. Das schwierigste Stck des ersten Abschnitts war in Manuskript V neu bearbeitet; der Rest des ersten und der ganze zweite Abschnitt (mit Ausnahme des siebzehnten Kapitels) boten keine bedeutenden theoretischen Schwierigkeiten; der dritte Abschnitt dagegen, die Reproduktion und Zirkulation des gesellschaftlichen Kapitals, schien ihm einer Umarbeitung dringend bedrftig. In Manuskript II war n„mlich die Reproduktion behandelt zuerst ohne Bercksichtigung der sie ver- mittelnden Geldzirkulation und sodann nochmals mit Rcksicht auf diese. Dies sollte beseitigt und der ganze Abschnitt berhaupt so umgearbeitet werden, daá er dem erweiterten Gesichtskreis des Verfassers entsprach. So entstand Manuskript VIII, ein Heft von nur 70 Quartseiten; was Marx aber auf diesen Raum zusammenzudr„n- gen verstand, beweist die Vergleichung von Abschnitt III im Druck nach Abzug der aus Manuskript II eingeschobnen Stcke. Auch dies Manuskript ist nur eine vorl„ufige Behandlung des Gegenstands, bei der es vor allem darauf ankam, die gewonnenen neuen Gesichts- punkte gegenber Manuskript II festzustellen und zu entwickeln, unter Vernachl„ssigung der Punkte, ber die nichts Neues zu sagen war. Auch ein wesentliches Stck von Kapitel XVII des zweiten Ab- schnitts, das ohnehin einigermaáen in den dritten Abschnitt ber- greift, wird wieder hineingezogen und erweitert. Die logische Folge wird ”fters unterbrochen, die Behandlung ist stellenweise lckenhaft und namentlich am Schluá ganz fragmentarisch. Aber was Marx sagen wollte, ist in dieser oder 'ener Weise darin gesagt. Das ist das Material zu Buch II, woraus, nach einer Žuáerung von Marx zu seiner Tochter Eleanor kurz vor seinem Tode, ich "etwas machen" sollte. Ich habe diesen Auftrag in seinen engsten Grenzen genommen; wo irgend m”glich, habe ich meine T„tigkeit auf bloáe Auswahl zwischen den verschiednen Redaktionen beschr„nkt. Und zwar so, daá stets die letzte vorhandne Redaktion unter Verglei- chung der frhern zugrunde gelegt wurde. Wirkliche, d.h. andre als bloá technische Schwierigkeiten boten dabei nur der erste und dritte Abschnitt, diese aber auch nicht geringe. Ich habe sie zu l”sen gesucht ausschlieálich im Geist des Verfassers. Die Zitate im Text habe ich meist bersetzt bei Belegen fr Tat- sachen oder wo, wie bei Stellen aus A. Smith, das Original iedem zu Gebot steht, #13# Vorwort ----- der der Sache auf den Grund kommen will. Nur in Kapitel X war dies nicht m”glich, weil hier direkt der englische Text kriti- siert wird. - Die Zitate aus Buch I tragen die Seitenzahlen der zweiten Auflage, der letzten, die Marx noch erlebt hat. Fr das Buch III liegt auáer der ersten Bearbeitung im Manu- skript: "Zur Kritik", den erw„hnten Stcken in Manuskript III und einigen, in Auszugsheften gelegentlich eingesprengten kurzen No- ten, nur vor: das erw„hnte Manuskript in Follo von 1864-1865, ausgearbeitet in ungef„hr derselben Vollst„ndigkeit wie Manu- skript II von Buch II, und endlich ein Heft von 1875: Das Ver- h„ltnis der Mehrwertsrate zur Profitrate, mathematisch (in Glei- chungen) entwickelt. Die Fertigstellung dieses Buchs fr den Druck schreitet rasch voran. Soweit ich bis jetzt beurteilen kann, wird sie haupts„chlich nur technische Schwierigkeiten ma- chen, mit Ausnahme freilich einiger sehr wichtigen Abschnitte. --- Es ist hier der Ort, eine Anklage gegen Marx zurckzuweisen, die, erst nur leise und vereinzelt erhoben, jetzt, nach seinem Tode, von deutschen Katheder- und Staatssozialistent [2] und deren An- hang als ausgemachte Tatsache verkndet wird - die Anklage, als habe Marx ein Plagiat an Rodbertus begangen. Ich habe bereits an andrer Stelle das Dringendste darber gesagt 1), kann aber erst hier die entscheidenden Belege beibringen. Diese Anklage findet sich meines Wissens zuerst in R. Meyers "Emancipationskampf des vierten Standes", S. 43: "Aus diesen Publikationen" (den bis in die letzte H„lfte der dreiáiger Jahre zurckdatierenden von Rodbertus) "hat n a c h w e i s b a r Marx den gr”áten Teil seiner Kritik ge- sch”pft." Ich darf bis auf weitern Nachweis wohl annehmen, daá die ganze "Nachweisbarkeit" dieser Behauptung darin besteht, daá Rodbertus dies Herrn Meyer versichert hat. - 1879 tritt Rodbertus selbst auf die Bhne, und schreibt an J. Zeller (Tbinger "Zeitschrift fr die gesammte Staatswissensaaft" [3], 1879, S. 219) mit Bezie- hung auf seine Schrift: Zur Erkenntniá unsrer staatswirthschaft- lichen Zust„nde" (1842) wie folgt: --- 1) In der Vorrede zu: "Das Elend der Philosophie. Antwort auf Proudhons Philosophie des Elends", von Karl Marx. Deutsch von E. Bernstein und K. Kautsky. Stuttgart 1885. 1*) ----- 1*) Siehe Band 4 unserer Ausgabe, S. 558-569 #14# Vorwort ----- "Sie werden finden, daá derselbe" (der darin entwickelte Gedan- kengang) "schon ganz hbsch von Marx... benutzt worden ist, frei- lich ohne mich zu zitieren." Was ihm denn auch sein posthumer Herausgeber Th. Kozak ohne wei- teres nachplappert. ("Das Kapital" von Rodbertus. Berlin 18M. Einleitung, S. XV.) - Endlich, in den von R. Meyer 1881 herausge- gebnen "Briefen und socialpolitischen Aufs„tzen von Dr. Rodber- tus-Jagetzow", sagt Rodbertus geradezu: "heute finde ich mich von Sch„ffle und Marx geplndert, ohne daá ich genannt werde". (Brief Nr. 60, S. 134.) Und an einer andern Stelle nimmt Rodbertus' Anspruch bestimmtere Gestalt an: "Woraus der M e h r w e r t des Kapitalisten e n t s p r i n g t, habe ich in meinem 3. sozialen Brief i m w e s e n t l i c h e n e b e n s o wie Marx, nur kurzer und klarer ggezeigt." (Brief Nr. 48, S. 111.) Von allen diesen Anklagen auf Plagiat hatte Marx nie etwas erfah- ren. In seinem Exemplar des "Emancipationskampfs" war nur der die Internationale betreffende Teil aufgeschnitten, das Aufschneiden des brigen habe ich selbst erst nach seinem Tode besorgt. Die Tbinger Zeitschrift sah er nie an. Die "Briefe etc." an R. Meyer blieben ihm ebenfalls unbekannt, und bin ich auf die Stelle von wegen der "Plnderung" erst 1884 durch die Gte des Herrn Dr. Meyer selbst aufmerksam gemacht worden. Dagegen den Brief Nr. 48 kannte Marx; Herr Meyer hatte die Gef„lligkeit gehabt, das Origi- nal der jngsten Tochter von Marx zu schenken. Marx, dem aller- dings einiges geheimnisvolle Gemunkel ber die bei Rodbertus zu suchende geheime Quelle seiner Kritik zu Ohren gekommen war, zeigte ihn mir mit der Bemerkung: Hier habe er endlich authenti- sche Auskunft darber, was Rodbertus selbst beanspruche; wenn er weiter nichts behaupte, so k”nne dies ihm, Marx, schon recht sein; und daá Rodbertus seine eigne Darstellung fr die krzre und klarere halte, dies Vergngen k”nne er ihm auch lassen. In der Tat hielt er durch diesen Brief von Rodbertus die ganze Sache fr erledigt. Er konnte dies um so eher, als ihm, wie ich positiv weiá, die ganze literarische T„tigkeit von Rodbertus unbekannt geblieben war bis gegen 1859, wo seine eigne Kritik der politischen ™kono- mie nicht nur in den Grundzgen, sondern auch in den wichtigsten Einzelheiten fertig war. Er begann seine ”konomischen Studien 1843 in Paris mit den groáen Engl„ndern und Franzosen; von den Deutschen kannte er nur Rau und List und hatte genug an ihnen. Weder Marx noch ich erfuhren von der stenz von Rodbertus #15# Vorwort ----- ein Wort, bis wir 1848 in der "Neuen Rheinischen Zeitung" seine Reden als Berliner Abgeordneter und seine Handlungen als Minister zu kritisieren hatten. Wir waren so unwissend, daá wir die rhei- nischen Abgeordneten befrugen, wer denn dieser Rodbertus sei, der so pl”tzlich Minister geworden. Aber auch diese wuáten nichts von den ”konomischen Schriften Rodbertus' zu verraten. Daá, dagegen Marx, auch ohne Rodbertus' Hilfe, schon damals sehr gut wuáte, nicht nur woher, sondern auch w i e der "Mehrwert des Kapitali- sten entspringt", beweisen die "MisŠre de la Philosophie", 1847 1*) und die 1847 in Brssel gehaltnen und 1849 in der "Neuen Rheinischen Zeitung", Nr. 264-269 2*), ver”ffentlichten Vortr„ge ber Lohnarbeit und Kapital. Erst durch Lassalle erfuhr Marx ge- gen 1859, daá es auch einen ™konomen Rodbertus gebe, und fand dann dessen "dritten sozialen Brief" auf dem Britischen Museum. Dies der tats„chliche Zusammenhang. Wie steht es nun mit dem In- halt, um den Marx den Rodbertus "geplndert" haben soll? "Woraus der Mehrwert des Kapitalisten entspringt", sagt Rodber- tus, "habe ich in meinem 3. sozialen Brief ebenso wie Marx, nur krzer und klarer gezeigt." Also das ist der Kernpunkt: die Mehrwertstheorie; und es ist in der Tat nicht zu sagen, was sonst Rodbertus bei Marx als sein Ei- gentum allenfalls reklamieren k”nnte. Rodbertus erkl„rt sich hier also fr den wirklichen Urheber der Mehrwertstheorie, die Marx ihm geplndert habe. Und was sagt uns der 3. soziale Brief [4] ber die Entstehung des Mehrwerts? Einfach, daá die "Rente", wie er Bodenrente und Profit zusammenfaát, nicht aus einem "Wertzuschlag" auf den Wert der Ware entstehe, sondern "infolge eines Wertabzugs, den der Arbeitslohn erleidet, mit and- ren Worten: weil der Arbeitslohn nur einen Teil des Werts des Produkts betr„gt", und bei hinreichender Produktivit„t der Arbeit "nicht „qual dem natrl;chen Tauschwert ihres Produkts zu sein braucht, damit von diesem noch zu Kapitalersatz (!) und Rente b- rig bleibt". Wobei uns nicht gesagt wird, was das fr ein "natrlicher Tausch- wert" des Produkts ist, bei dem zu "Kapitalersatz", also doch wohl Ersatz des Rohstoffs und des Verschleiáes der Werkzeuge nichts brig bleibt. Glcklicherweise ist uns verg”nrt zu konstatieren, welchen Ein- druck diese epochemachende Entdeckung Rodbertus' auf Marx machte. Im ----- 1*) Siehe Band 4unserer Ausgabe, S. 63-182 -2*) siehe Band 6 un- serer Ausgabe, S. 397 bis 423 #16# Vorwort ----- Manuskript: "Zur Kritik etc." findet sich in Heft X, S. 445 ff. 1*) eine "Abschweifung. Herr Rodbertus. Eine neue Grundrenten- theorie". Nur unter diesem Gesichtspunkt wird hier der dritte so- ziale Brief betrachtet. Die Rodbertussche Mehrwertstheorie irn allgemeinen wird erledigt mit der ironischen Bemerkung: "Herr Rodbertus untersucht erst, wie es in einem Lande aussieht, wo Grund- und Kapitalbesitz nicht geschieden sind, und kommt dann zum wichtigen Resultat, daá die Rente (worunter er den ganzen Mehrwert versteht) bloá gleich der unbezahlten Arbeit oder dem Quantum von Produkten ist, worin sie sich darstellt." Die kapitalistische Menschheit hat nun schon verschiedliche Jahr- hunderte lang Mehrwert produziert und ist allm„hlich auch dahin gekommen, sich ber dessen Entstehung Gedanken zu machen. Die er- ste Ansicht war die aus der unmittelbaren kaufm„nnischen Praxis entspringende: der Mehrwert entstehe aus einem Aufschlag auf den Wert des Produkts. Sie herrschte unter den Merkantilisten, aber schon James Steuart sah ein, daá dabei, was der eine gewinnt, der andre notwendig verlieren muá. Trotzdem spukt diese Ansicht noch lange fort, namentlich unter Sozialisten; aus der klassischen Wissenschaft wird sie aber verdr„ngt durch A. Smith. Bei ihm heiát es, "Wealth of Nations", b. I, ch. VI: "Sobald Kapital (stock) sich angeh„uft hat in den H„nden einzel- ner, werden einige darunter es natrlicherweise anwenden, um fleiáige Leute an die Arbeit zu setzen und diesen Rohstoffe und Lebensmittel zu liefern, um durch den Verkauf der Produkte ihrer Arbeit, oder durch d a s w a s i h r e A r b e i t d e m W e r t j e n e r R o h s t o f f e h i n z u g e f g t h a t, einen P r o f i t zu machen... Der W e r t, den die Arbeiter d e n R o h s t o f f e n z u s e t z e n, l”st sich hier in z w e i T e i l e auf, wovon der eine i h r e n L o h n zahlt, der andre den P r o f i t d e s B e s c h „ f t i g e r s auf den n von ihm vorgeschoánen Betrag von Rohstoffen und Arbeitsl”hnen." Und etwas weiter: "Sobald der Boden eines Landes durchweg Privateigentum geworden, lieben es die Grundbesitzer wie andre Leute auch, zu ernten, wo sie nicht ges„et, und fordern Bodenrente selbst fr die natrli- chen Erzeugnisse des Bodens... Der Arbeiter... muá dem Grundbe- sitzer e i n e n A n t e i l von dem a b t r e t e n, was seine A r b e i t gesammelt oder produziert hat. Dieser Anteil, oder was dasselbe, der Preis dieses Anteils, macht die B o d e n r e n t e aus." Zu dieser Stelle bemerkt Marx in dem erw„hnten Manuskript: "Zur Kritik etc.", S. 253: A. Smith faát also den Mehrwert, n„mlich die Surplusarbeit, den šberschuá der verrichteten und in der Ware vergegenst„ndlichten ----- 1*) Siehe Band 26 unserer Ausgabe, 2. Teil, S. 7 ff. - 2*) ebenda, 1. Teil, S. 53 #17# Vorwort ----- Arbeit b e r die bezahlte Arbeit hinaus, also ber die Arbeit hinaus, die ihr Žquivalent im Lohn erhalten hat, als die a l l g e m e i n e K a t e g o r i e auf, wovon der eigentli- che Profit und die Grundrente nur Abzweigungen." Ferner sagt A. Smith, b. I, ch. VIII: "Sobald der Boden Privateigentum geworden, verlangt der Grundbe- sitzer einen Anteil fast aller Produkte, die der Arbeiter darauf erzeugen oder einsammeln kann. Seine Bodenrente macht den e r s t e n A b z u g vom P r o d u k t d e r a u f d e n B o d e n v e r w a n d t e n A r b e i t aus. Aber der Be- bauer des Bodens hat selten die Mittel, sich bis zur Einbringung der Ernte zu erhalten. Sein Unterhalt wird ihm gew”hnlich vorge- schossen aus dem Kapital (steck) eines Besch„ftigers, des P„ch- ters, der kein Interesse h„tte ihn zu besch„ftigen, wenn er nicht d a s P r o d u k t s e i n e r A r b e i t m i t i h m t e i l t e, oder sein Kapital ihm ersetzt wrde samt einem Pro- fit. Dieser Profit macht e i n e n z w e i t e n A b z u g von der auf Boden verwandten Arbeit. Das Produkt fast aller Ar- beit ist demselben Abzug fr Profit unterworfen. In allen Indu- strien bedrfen die meisten Arbeiter eines Besch„ftigers, um ih- nen bis zur Vollendung der Arbeit Rohstoff und Arbeitslohn und Unterhalt vorzuschieáen. Dieser Besch„ftiger t e i l t mit ih- nen das P r o d u k t i h r e r A r b e i t, oder den Wert, den diese den verarbeiteten Rohstoffen zufgt, und in diesem An- teil besteht sein Profit." Marx hierzu (Manuskript, S. 256 1*)): "Hier also bezeichnet A. Smith in drren Worten Grundrente und Profit des Kapitals als bloáe A b z g e von dem Produkt des Arbeiters oder von dem Wert seines Produkts, gleich der von ihm dem Rohstoff zugefgten Arbeit. Dieser Abzug kann aber, wie A. Smith frher selbst aus- einandergesetzt, nur bestehn aus dem Teil der Arbeit, den der Ar- beiter den Stoffen zusetzt ber das Arbeitsquantum hinaus, wel- ches nur seinen Lohn zahlt oder nur ein Žquivalent fr seinen Lohn liefert - also aus der Surplusarbeit, aus dem unbezahlten Teil seiner Arbeit." "Woraus der Mehrwert des Kapitalisten entspringt" und obendrein der des Grundeigentmers, hat also schon A. Smith gewuát; Marx erkennt dies schon 1861 aufrichtig an, w„hrend Rodbertus und der Schwarm seiner unter dem warmen Sommerregen des Staatssozialismus wie Pilze emporschieáenden Verehrer es total vergessen zu haben scheint. "Dennoch", f„hrt Marx fort, "hat Smith den Mehrwert als solchen nicht als eigne Kategorie geschieden von den besondren Formen, die er in Profit und Grundrente erh„lt. Daher bei ihm, wie noch mehr bei Ricardo, viel Irrtum und Mangelhaftigkeit in der Unter- suchung." 2*) - Dieser Satz paát w”rtlich auf Rodbertus. Seine "Rente" ist einfach die Summe von Bodenrente + Profit; von der Bodenrente macht er sich eine total falsche ----- 1*) Ebenda, S. 56 - 1*) ebenda, S. 53 #18# Vorwort ----- Theorie, den Profit nimmt er unbesehn wie er ihn bei seinen Vor- g„ngern findet. - Marx' Mehrwert dagegen ist die a l l g e m e i n e F o r m der ohne Žquivalent von den Eignern der Produktionsmittel angeeigneten Wertsumme, die sich nach ganz eigentmlichen, erst von Marx entdeckten Gesetzen in die besond- ren, verwandelten Formen von Profit und Bodenrente spaltet. Diese Gesetze werden entwickelt in Buch III, wo sich erst zeigen wird, wie viele Mittelglieder n”tig sind, um vom Verst„ndnis des Mehr- werts im allgemeinen zum Verst„ndnis seiner Verwandlung in Profit und Grundrente, also zum Verst„ndnis der Gesetze der Verteilung des Mehrwerts innerhalb der Kapitahstenklasse zu kommen. Ricardo geht schon bedeutend weiter als A. Smith. Er begrndet seine Auffassung des Mehrwerts auf eine neue, bei A. Smith zwar schon im Keim vorhandne, aber in der Ausfhrung fast immer wieder vergeáne Werttheorie, die der Ausgangspunkt aller nachfolgenden ”konomischen Wissenschaft geworden. Aus der Bestimmung des Waren- werts durch die in den Waren realisierte Arbeitsmenge leitet er die Verteilung des den Rohstoffen durch die Arbeit zugesetzten Wertquantums unter Arbeiter und Kapitalisten ab, ihre Spaltung in Arbeitslohn und Profit (d.h. hier Mehrwert). Er weist nach, daá der Wert der Waren derselbe bleibt, wie auch das Verh„ltnis die- ser beiden Teile wechsle, ein Gesetz, bei dem er nur einzelne Ausnahmsf„lle zugibt. Er stellt sogar einige Hauptgesetze ber das wechseln seitige Verh„ltnis von Arbeitslohn und Mehrwert (in der Form von Profit gefaát), wenn auch in zu allgemeiner Fassung fest (Marx, "Kapital" I, Kap. XV, A *1)) und weist die Grundrente als einen unter bestimmten Umst„nden abfallenden šberschuá ber den Profit nach. - In keinem dieser Punkte ist Rodbertus ber Ri- cardo hinausgegangen. Die innern Widersprche der Ricardoschen Theorie, an denen seine Schule zugrunde ging, blieben ihm entwe- der ganz unbekannt oder verleiteten ihn nur ("Zur Erkenntniá etc.", S. 130 zu utopistischen Forderungen statt zu ”konomischen L”sungen. Die Ricardosche Lehre vom Wert und Mehrwert brauchte aber nicht auf Rodbertus' "Zur Erkenntniá etc." zu warten, um sozialistisch ausgebeutet zu werden. Auf S. 609 des ersten Bandes "Kapital" (2. Aufl.) 2*) findet sich zitiert: "The possessors of surplus pro- duce or capital" 3*), aus einer Schrift: "The Source and Remedy of the National Difficulties. A Letter to Lord John Russell", London 1821. In dieser Schrift, auf deren ----- 1*) Siehe Band 23 unserer Ausgabe, S. 543-547 - 2*) ebenda, S. 614 - 3*) "Die Besitzer des Mehrprodukts oder Kapitals" #19# Vorwort ----- Bedeutung schon der eine Ausdruck: surplus produce or capital h„tte aufmerksam machen mssen, und die ein von Marx aus seiner Verschollenheit geriánes Pamphlet von 40 Seiten ist, heiát es: "Was auch dem Kapitalisten zukommen m”ge" (vom Standpunkt des Ka- pitalisten aus) "er kann immer nur die Mehrarbeit (surplus la- bour) des Arbeiters aneignen, denn der Arbeiter muá leben." (p. 23.) W i e aber der Arbeiter lebt und wie groá daher die vom Kapita- listen angeeignete Mehrarbeit sein kann, ist sehr relativ. "Wenn das Kapital nicht an Wert abnimmt im Verh„ltnis wie es an Masse zunimmt, so wird der Kapitalist dem Arbeiter das Produkt jeder Arbeitsstunde abpressen ber das Minimum hinaus, wovon der Arbeiter leben kann... der Kapitalist kann schlieálich dem Arbei- ter sagen: du sollst kein Brot essen, denn man kann von Runkelr- ben und Kartoffeln leben; und dahin sind wir gekommen." (p. 23, 24.) "Wenn der Arbeiter dahin gebracht werden kann, sich von Kar- toffeln zu n„hren, statt von Brot, so ist es unbestreitbar rich- tig, daá mehr aus seiner Arbeit herausgeschlagen werden kann; d.h. wenn, um von Brot zu leben, er gen”tigt war, fr seine Er- haltung und die seiner Familie d i e A r b e i t d e s M o n t a g s u n d D i e n s t a g s f r s i c h z u b e h a l t e n, so wird er bei Kartoffelnahrung nur die H „ l f t e d e s M o n t a g s fr sich erhalten; und die an- dre H„lfte des Montags und der ganze Dienstag w e r d e n f r e i g e s e t z t entweder fr den Nutzen des Staats oder f r d e n K a p i t a l i s t e n." (p. 26.) "Man bestreitet nicht (it is admitted), daá die den Kapitalisten bezahlten Inter- essen, sei es in der Gestalt von Rente, Geldzins oder Ge- sch„ftsprofit, bezahlt werden aus der Arbeit anderer." (p. 23.) Hier also ganz Rodbertus' "Rente", nur daá statt "Rente": Inter- essen gesagt wird. Marx bemerkt hierzu (Manuskript "Zur Kritik", S. 852 1*)): "Dies kaum bekannte Pamphlet - erschienen zu der Zeit, wo der 'unglaubliche Schuhflicker' MacCulloch [5] anfing, von sich reden zu machen - enth„lt einen wesentlichen Fortschritt ber Ricardo hinaus. Es bezeichnet direkt den Mehrwert oder 'Profit', wie Ri- cardo es nennt (oft auch Mehrprodukt, surplus produce) oder in- terest 2*), wie der Verfasser des Pamphlets es heiát, als surplus labour, Mehrarbeit, die Arbeit, die der Arbeiter gratis verrich- tet, die er verrichtet ber das Quantum Arbeit hinaus, wodurch der Wert seiner Arbeitskraft ersetzt, also ein Žquivalent fr seinen Lohn produziert wird. Ganz so wichtig wie es war, den W e r t i n A r b e i t aufzul”sen, ganz so wichtig war es, den Mehrwert (surplus value), der sich in einem M e h r p r o d u k t (surplus produce) darstellt, in M e h r a r b e i t (surplus labour). Dies ist in der Tat bei A. S m i t h s c h o n g e s a g t, u n d b i l d e t e i n H a u p t m o m e n t i n ----- 1*) Siehe Band 26 unserer Ausgabe, 3. Teil, S. 234/235 - 2*) Zins #20# Vorwort ----- R i c a r d o s E n t w i c k l u n g. Aber es ist bei ihnen nirgends in der absoluten Form herausgesagt und fixiert." Es heiát dann weiter, S. 859 1*) des Manuskripts: "Im brigen ist der Verfasser in den ”konomischen Kategorien befangen, wie er sie vorfindet. Ganz wie bei Ricardo das Verwechseln von Mehrwert und Profit zu unangenehmen Widersprchen fhrt, so bei ihm, daá er Mehrwert Kapitalinteressen tauft. Zwar steht er darin ber Ri- cardo, daá er erstens allen Mehrwert auf Mehrarbeit reduziert und, wenn er den Mehrwert Kapitalinteressen nennt, zugleich her- vorhebt, daá er unter interest of capital die allgemeine Form der Mehrarbeit versteht, im Unterschied von ihren besondern Formen, Rente, Geldzins und Gesch„ftsprofit. Aber er nimmt den Namen ei- ner dieser besondern Formen, interest, wieder als den der allge- meinen Form. Und dies reicht hin, damit er wieder in das ”ko- nosche Kauderwelsch" (slang steht im Manuskript) "zurckf„llt." Dieser letztere Passus sitzt unserm Rodbertus wie angegossen. Auch er ist befangen in den ”konomischen Kategorien, wie er sie vorfindet. Auch er tauft den Mehrwert mit dem Namen einer seiner verwandelten Unterformen, den er noch dazu ganz unbestimmt macht: Rente. Das Ergebnis dieser beiden B”cke ist, daá er wieder in das ”konomische Kauderwelsch verf„llt, seinen Fortschritt ber Ri- cardo hinaus nicht weiter kritisch verfolgt, und statt dessen sich verleiten l„át, seine unfertige Theorie, ehe sie noch die Eierschalen losgeworden, zur Grundlage einer Utopie zu machen, mit der er wie berall zu sp„t kommt. Das Pamphlet erschien 1821 und antizipiert die Rodbertussche "Rente" von 1842 bereits voll- st„ndig. Unser Pamphlet ist nur der „uáerste Vorposten einer ganzen Lite- ratur, die in den zwanziger Jahren die Ricardosche Wert- und Mehrwerttheorie im Interesse des Proletariats gegen die kapitali- stische Produktion kehrt, die Bourgeoisie mit ihren eignen Waffen bek„mpft. Der ganze Owensche Kommunismus, soweit er ”konomisch- polemisch auftritt, sttzt sich auf Ricardo. Neben ihm aber noch eine ganze Reihe von Schriftstellern, von denen Marx schon 1847 nur einige gegen Proudhon ("MisŠre de la Philosophie p. 49 2*)) anfhrt: Edmonds, Thompson, Hodgskin etc., etc., "und noch vier Seiten Etcetera". Ich greife aus dieser Unzahl von Schriften nur aufs Geratewohl eine heraus: "An Inquiry into the Principles of the Distribution of Wealth, most conducive to Human Happiness", by William Thompson; a new edition, London 1850. Diese 1822 ver- faáte Schrift erschien zuerst 1824. Auch hier wird der von den nichtproduzierenden Klassen angeeignete ----- 1*) Siehe Band 26 unserer Ausgabe, 3. Teil, S. 250 - 2*) siehe Band 4 unserer Ausgabe, S. 98 #21# Vorwort ----- Reichtum berall als Abzug vom Produkt des Arbeiters bezeichnet, und das in ziemlich starken Ausdrcken. "Das best„ndige Streben dessen, was wir Cesellschaft nennen, be- stand darin, durch Betrug oder Beredung, durch Schrecken oder Zwang, den produktiven Arbeiter zu bewegen, die Arbeit zu ver- richten fr den m”glichst kleinen Teil des Produkts seiner eignen Arbeit." (p. 28.) "Warum soll der Arbeiter nicht das ganze abso- lute Produkt seiner Arbeit erhalten?" (p. 32.) "Diese Kompensa- tion, die die Kapitalisten dem produktiven Arbeiter abnatigen un- ter dem Namen Bodenrente oder Profit, wird beansprucht fr den Gebrauch des Bodens oder andrer Gegenst„nde... Da alle physischen Stoffe, an denen oder vermittelst derer der besitzlose produktive Arbeiter, der nichts besitzt, auáer seiner F„higkeit zu produzie- ren, diese seine Produktionsf„higkeit geltend machen kann, im Be- sitz andrer sind, deren Interessen den seinen entgegengesetzt, und deren Einwilligung eine Vorbedingung seiner T„tigkeit ist -, h„ngt es da nicht ab, und muá es nicht abhen von der Gnade dieser Kapitalisten, welchen T e i l d e r F r c h t e s e i n e r e i g n e n A r b e i t sie ihm als Entsch„digung fr diese Arbeit wollen zukommen lassen?" (p. 125) "...im Verh„ltnis zur Gr”áe des z u r c k b e h a l t e n e n P r o d u k t s, ob man dies Steuern, Profit oder Diebstahl nenne... diese Defalka- tionen" (p. 126) usw. Ich gestehe, ich schreibe diese Zeilen nicht ohne eine gewisse Besch„mung. Daá die antikapitalistische englische Literatur der zwanziger und dreiáiger Jahre in Deutschland so g„nzlich unbe- kannt ist, trotzdem Marx schon in der "MisŠre de la Philosophie" direkt darauf hingewiesen und manches davon - das Pamphlet von 1821, Ravenstone, Hodgskin etc. - im ersten Band des "Kapital" mehrfach zitiert, das mag noch hingehn. Aber daá nicht nur der sich an Rodbertus' Rocksch”áe mit Verzweiflung anklammernde Lite- ratus vulgaris 1*), "der wirklich auch nichts gelernt hat", son- dern auch der Professor in Amt und Wrden 2*), der "sich mit Ge- lehrsamkeit brsten tut", seine klassische ™konomie bis zu dem Grad vergessen hat, daá er Marx ernsthaft vorwirft, er habe Rod- bertus Dinge entwendet, die schon in A. Smith und Ricardo zu le- sen stehn - das beweist, wie tief die offizielle ™konomie heute heruntergekommen ist. Was hat dann aber Marx ber den Mehrwert Neues gesagt? Wie kommt es, daá Marx' Mehrwertstheorie wie ein Blitz aus heitrem Himmel eingeschlagen hat, und das in allen zivilisierten L„ndern, w„h- rend die Theorien aller seiner sozialistischen Vorg„nger, Rodber- tus eingeschlossen, wirkungslos verpufften? Die Geschichte der Chee kann uns das an einem Beispiel zeigen. Noch gegen Ende des vorigen Jahrhunderts herrschte bekanntlich die phlogistische Theorie, wonach das Wesen jeder Verbrennung darin bestand, ----- 1*) vulg„re Schriftsteller (R. Meyer) - 2*) A. Wagner #22# Vorwort ----- daá sich von dem verbrennenden K”rper ein andrer, hypothetischer K”rper trenne, ein absoluter Brennstoff, der mit dem Namen Phlo- giston bezeichnet wurde. Diese Theorie reichte hin, die meisten damals bekannten chemischen Erscheinungen zu erkl„ren, wenn auch in manchen F„llen nicht ohne Anwendung von Gewalt. Nun stellte 1774 Priestley eine Luftart dar, "die er so rein oder so frei von Phlogiston fand, daá gew”hnliche Luft im Vergleich damit schon verdorben erschien". Er nannte sie: dephlogistisierte Luft. Kurz nachher stellte Scheele in Schweden dieselbe Luft dar und wies deren Vorhanden- sein in der Atmosph„re nach. Er fand auch, daá sie verschwindet, wenn man einen K”rper in ihr oder in gew”hnlicher Luft verbrennt, und nannte sie daher Feuerluft. "Aus diesen Ergebnissen zog er nun den Schluá, daá die Verbin- dung, welche bei der Vereinigung von Phlogiston mit einem der Be- standteile der Luft" (also bei der Verbrennung) entstehe, nichts weiter als Feuer oder W„rme sei, welche durch das Glas entwei- che." 2) Priestley wie Scheele hatten den Sauerstoff dargestellt, wuáten aber nicht, was sie unter der Hand hatten. Sie "blieben befangen in den" phlogistischen "Kategorien, wie sie sie vorfanden". Das Element, das die ganze phlogistische Anschauung umstoáen und die Chemie revolutionieren sollte, war in ihrer Hand mit Unfruchtbar- keit geschlagen. Aber Priestley hatte seine Entdeckung gleich darauf in Paris Lavoisier mitgeteilt, und Lavoisier untersuchte nun, an der Hand dieser neuen Tatsache, die ganze phlogistische Chemie, entdeckte erst, daá die neue Luftart ein neues chemisches Element war, daá in der Verbrennung nicht das geheimnisvolle Phlogiston aus dem verbrennenden K”rper w e g g e h t, sondern dies neue Element sich mit dem K”rper v e r b i n d e t, und stellte so die ganze Chemie, die in ihrer phlotischen Form auf dem Kopf gestanden, erst auf die Fáe. Und wenn er auch nicht, wie er sp„ter behauptet, den Sauerstoff gleichzeitig mit den an- dern und unabh„ngig von ihnen dargestellt hat, so bleibt er den- noch der eigentliche E n t d e c k e r des Sauerstolis gegen- ber den beiden, die ihn bloá d a r g e s t e l l t haben, ohne auch nur zu ahnen, w a s sie dargestellt hatten. Wie Lavoisier zu Priestley und Scheele, so verh„lt sich Marx zu seinen Vorg„ngern in der Mehrwertstheorie. Die E x i s t e n z des Produktenwertteils, --- 2) Roscoe-Schorlemmer, "Ausfhrliches Lehrbuch der Chemie", Braunschweig 1877, I, p. 13, 18. #23# Vorwort ----- den wir jetzt Mehrwert nennen, war festgestellt lange vor Marx; ebenso war mit gr”árer oder geringrer Klarheit ausgesprochen, wo- raus er besteht, n„mlich aus dem Produkt der Arbeit, fr welche der Aneigner kein Žquivalent gezahlt hat. Weiter aber kam man nicht. Die einen - die klassischen brgerlichen ™konomen - unter- suchten h”chstens das Gr”áenverh„ltnis, worin das Arbeitsprodukt verteilt wird zwischen dem Arbeiter und dem Besitzer der Produk- tionsmittel. Die andren - die Sozialisten - fanden diese Vertei- lung ungerecht und suchten nach utopistischen Mitteln, die Unge- rechtigkeit zu beseitigen. Beide blieben befangen in den ”konomi- schen Kategorien, wie sie sie vorgefunden hatten. Da trat Marx auf. Und zwar in direktem Gegensatz zu allen seinen Vorg„ngern. Wo diese eine L ” s u n g gesehn hatten, sah er nur ein P r o b l e m. Er sah, daá hier weder dephlogistisierte Luft vorlag noch Feuerluft, sondern Sauerstoff - daá es sich hier nicht handelte, sei es um die bloáe Konstatierung einer ”konomi- schen Tatsache, sei es um den Konflikt dieser Tatsache mit der ewigen Gerechtigkeit und der wahren Moral, sondern um eine Tatsa- che, die berufen war, die ganze ™konomie umzuw„lzen, und die fr das Verst„ndnis der gesamten kapitalistischen Produktion den Schlssel bot - fr den, der ihn zu gebrauchen wuáte. An der Hand dieser Tatsache untersuchte er die s„mtlichen vorgefundnen Kate- gorien, wie Lavoisier an der Hand des Sauerstoffs die vorgefund- nen Kategorien der phlogistischen Chemie untersucht hatte. Um zu wissen, was der Mehrwert war, muáte er wissen, was der Wert war. Ricardos Werttheorie selbst muáte vor allem der Kritik unterwor- fen werden. Marx also untersuchte die Arbeit auf ihre wertbil- dende Qualit„t und stellte zum ersten Mal fest, w e l c h e Ar- beit, und warum, und wie sie Wert bildet, und daá Wert berhaupt nichts ist als festgeronnene Arbeit d i e s e r Art - ein Punkt, den Rodbertus bis zuletzt nicht begriffen hat. Marx unter- suchte dann das Verh„ltnis von Ware und Geld und wies nach, wie und warum, kraft der ihr innewohnenden Werteigenschaft, die Ware und der Warenaustausch den Gegensatz von Ware und Geld erzeugen muá; seine hierauf gegrndete Geldtheorie ist die erste ersch”p- fende und jetzt stillschweigend allgemein akzeptierte. Er unter- suchte die Verwandlung von Geld in Kapital, und bewies, daá sie auf dem Kauf und Verkauf der Arbeitskraft beruhe. Indem er hier die Arbeitskraft, die wertschaffende Eigenschaft, an die Stelle der Arbeit setzte, l”ste er mit einem Schlag eine der Schwierig- keiten, an der die Picardosche Schule zugrunde gegangen war: die Unm”glichkeit, den gegenseitigem Austausch von Kapital und Arbeit in Einklang zu bringen mit dem Ricardoschen Gesetz der Wertbe- stimmung durch Arbeit. Indem er die Unterscheidung des Kapitals in #24# Vorwort ----- konstantes und variables konstatierte, kam er erst dahin, den Prozeá der Mehrwertbildung in seinem wirklichen Hergang bis ins einzelnste darzustellen und damit zu erkl„ren - was keiner seiner Vorg„nger fertiggebracht; konstatierte er also einen Unterschied innerhalb des Kapitals selbst, mit dem Rodbertus ebensowenig wie die brgerlichen ™konomen im Stande waren, das geringste anzufan- gen, der aber den Schlssel zur L”sung der verwickeltsten ”kono- mischen Probleme liefert, wovon hier wieder Buch II - und noch mehr, wie sich zeigen wird, Buch III - der schlagendste Beweis. Den Mehrwert selbst untersuchte er weiter, fand seine beiden For- men: absoluter und relativer Mehrwert, und wies die verschiedne, aber beidemal entscheidende Rolle nach, die sie in der geschicht- lichen Entwicklung der kapitalistischen Produktion gespielt. Auf Grundlage des Mehrwerts entwickelte er die erste rationelle Theo- rie des Arbeitslohns, die wir haben, und gab zum ersten Mal die Grundzge einer Geschichte der kapitalistischen Akkumulation und eine Darstellung ihrer geschichtlichen Tendenz. Und Rodbertus? Nachdem er das alles gelesen, findet er darin - wie immer Tendenz”konom! - einen "Einbruch in die Gesellschaft" [6], findet, daá er selbst bereits viel krzer und klarer gesagt hat, woraus der Mehrwert entsteht, und findet endlich, daá das alles zwar auf "die heutige Kapitalform" paát, d.h. auf das Kapi- tal, wie es historisch besteht, nicht aber auf "den Kapitalbe- griff", d.h. die utopistische Vorstellung des Herrn Rodbertus vom Kapital. Ganz der alte Priestley, der bis an sein Ende aufs Phlo- giston schwor und vom Sauerstoff nichts wissen wollte. Nur daá Priestley den Sauerstoff wirklich zuerst dargestellt, w„hrend Rodbertus in seinem Mehrwert oder vielmehr seiner "Rente" nur einen Gemeinplatz wieder entdeckt hatte, und daá Marx es ver- schm„hte, im Gegensatz zu Lavoisiers Verfahren, zu behaupten, er sei der erste, der die T a t s a c h e der Existenz des Mehr- werts aufgedeckt. Was Rodbertus sonst ”konomisch geleistet hat, steht auf demselben Niveau. Seine Verarbeitung des Mehrwerts in eine Utopie ist von Marx in der "MisŠre de la Philosophie" schon unabsichtlich mit kritisiert; was sonst noch darber zu sagen, habe ich in der Vor- rede 1*) zur deutschen šbersetzung jener Schrift gesagt. Seine Erkl„rung der Handelskrisen aus der Unterkonsumtion der Arbeiter- klasse findet sich bereits in Sismondig "Nouveaux Principes de l'conomie Politique", liv. IV, ch. IV. 3) Nur daá --- 3) "So verengt sich also durch die Konzentration der Reichtmer in der Hand einer kleinen Anzahl von Eigentmern der innere Markt immer mehr, und die Industrie ist ----- 1*) Siehe Band 4 unserer Ausgage, S.558/559 #25# Vorwort ----- Sismondi dabei stets den Weltmarkt vor Augen hatte, w„hrend Rod- bertus' Horizont nicht ber die preuáische Grenze hinausgeht. Seine Spekulationen darber, ob der Arbeitslohn aus Kapital oder Einkommen stamme, geh”ren der Scholastik an und erledigen sich endgltig durch den dritten Abschnitt dieses zweiten Buchs des "Kapital". Seine Rententheorie ist sein ausschlieáliches Eigentum geblieben und kann fortschlummern, bis das sie kritisierende Ma- nuskript von Marx erscheint. 1*) Endlich seine Vorschl„ge zur Emanzipation des altpreuáischen Grundbesitzes vom Druck des Kapi- tals sind wieder durchaus utopistisch; sie vermeiden n„mlich die einzige praktische Frage, um die es sich dabei handelt - die Frage: Wie kann der altpreuáische Landjunker jahraus, jahrein sage 20000 Mark einnehmen und sage 30000 Mark ausgeben, und doch keine Schulden machen? Die Ricardosche Schule scheiterte gegen 1830 am Mehrwert. Was sie nicht l”sen konnte, blieb erst recht unl”sbar fr ihre Nachfolge- rin, die Vulg„r”konomie. Die beiden Punkte, an denen sie zugrunde ging, waren diese: Erstens. Die Arbeit ist das Maá des Werts. Nun hat aber die le- bendige Arbeit im Austausch mit dem Kapital einen geringem Wert als die vergegenst„ndlichte Arbeit, gegen die sie ausgetauscht wird. Der Arbeitslohn, der Wert eines bestimmten Quantums leben- diger Arbeit, ist stets geringer als der Wert des Produkts, das von diesem selben Quantum lebendiger Arbeit erzeugt wird, oder worin dieses sich darstellt. Die Frage ist in dieser Fassung in der Tat unl”slich. Sie ist von Marx richtig gestellt und damit beantwortet worden. Es ist nicht die Arbeit, die einen Wert hat. Als wertschaffende T„tigkeit kann sie ebensowenig einen besondren Wert haben, wie die Schwere ein besondres Gewicht, die W„rme eine besondre Temperatur, die Elektrizit„t eine besondre Stromst„rke. Es ist nicht die Arbeit, die als Ware gekauft und verkauft wird, sondern die Arbeitskraft. Sobald sie Ware wird, richtet sich ihr Wert nach der in ihr, als einem gesellschaftlichen Produkt, ver- k”rperten Arbeit, ist er gleich der zu ihrer Produktion und Re- produktion gesellschaftlich n”tigen Arbeit. Der Kauf und Verkauf der Arbeitskraft auf Grund dieses ihres Werts widerspricht also keineswegs dem ”konomischen Wertgesetz. --- immer mehr gezwungen, ihre Absatzgebiete auf den fremden M„rkten zu suchen, wo noch gr”áere Umw„lzungen sie erwarten" (n„mlich die Krise von 1817, die gleich darauf beschrieben wird). "Nouv. Princ.", ‚d. 1819, I, p. 336. ----- 1*) Siehe Band 26 unserer Ausgabe, 2. Teil, S. 7-106 #26# Vorwort ----- Zweitens. Nach dem Ricardoschen Wertgesetz produzieren zwei Kapi- tale, die gleich viel und gleich hoch bezahlte lebendige Arbeit anwenden, alle andern Umst„nde gleichgesetzt, in gleichen Zeiten Produkte von gleichem Wert und ebenfalls Mehrwert oder Profit von gleicher H”he. Wenden sie aber ungleiche Mengen lebendiger Arbeit an, so k”nnen sie nicht Mehrwert oder, wie die Ricardianer sagen, Profit von gleicher H”he produzieren. Nun ist aber das Gegenteil der Fall. Tats„chlich produzieren gleiche Kapitale, einerlei wie viel oder wie wenig lebendige Arbeit sie an wenden, in gleichen Zeiten durchschnittlich gleiche Profite. Hier liegt also ein Wi- derspruch gegen das Wertgesetz vor, den schon Ricardo fand, und den seine Schule ebenfalls zu l”sen unf„hig war. Auch Rodbertus konnte nicht umhin, diesen Widerspruch zu sehn; statt ihn zu l”- sen, macht er ihn zu einem der Ausgangspunkte seiner Utopie. ("Zur Erk.", S. 131.) Diesen Widerspruch hatte Marx bereits im Manuskript "Zur Kritik" 1*) gel”st; die L”sung erfolgt nach dem Plan des "Kapital" in Buch III. 2*) Bis zu seiner Ver”ffentli- chung werden noch Monate verstreichen. Die ™konomen also, die in Rodbertus die geheime Quelle und einen berlegnen Vorg„nger von Marx entdecken wollen, haben hier eine Gelegenheit zu zeigen, was die Rodbertussche ™konomie leisten kann. Wenn sie nachweisen, wie nicht nur ohne Verletzung des Wertgesetzes, sondern vielmehr auf Grundlage desselben eine gleiche Durchschnittsprofitrate sich bilden kann und muá, dann wollen wir weiter miteinander sprechen. Inzwischen m”gen sie sich gef„lligst beeilen. Die brillanten Un- tersuchungen dieses Buch II und ihre ganz neuen Ergebnisse auf bisher fast unbetretenen Gebieten sind nur Vorders„tze zum Inhalt des Buch III, das die Schluáergebnisse der Marxschen Darstellung des gesellschaftlichen Reproduktionsprozesses auf kapitalisti- scher Grundlage entwickelt. Wenn dies Buch III erschienen, wird von einem ™konomen Rodbertus wenig mehr die Rede sein. Das zweite und dritte Buch des "Kapital" sollte, wie Marx ”fters sagte, seiner Frau gewidmet werden. London, an Marx' Geburtstag, 5. Mai 1885. Friedrich Engels ----- 1*) "Siehe Band 26 unserer, 2. Teil, S. 19-24, 58-65, 170-234, 428-470 - 2*) siehe Band 25 unserer Ausgabe, 1. und 2. Abschnitt #27# Vorwort ----- [Vorwort zur zweiten Auflage] Die vorliegende zweite Auflage ist der Hauptsache nach ein wort- getreuer Abdruck der ersten. Die Druckfehler sind verbessert, ei- nige stilistische Nachl„ssigkeiten beseitigt, einige kurze, nur Wiederholungen enthaltende Abs„tze gestrichen worden. Das dritte Buch, das ganz unerwartete Schwierigkeiten gemacht hat, ist nun auch beinahe im Manuskript fertiggestellt. Bleibe ich gesund, dann kann der Druck noch diesen Herbst beginnen. London, 15. Juli 1893. F. Engels #28# ----- Der bequemeren Ansicht wegen folgt hier eine kurze Zusammenstel- lung der den einzelnen Manuskripten II-VIII entlehnten Stellen: Erster Abschnitt S. 31-32 aus Ms. II. - S. 32-42 Ms. VII. - S. 42-45 Ms. VI. S. 45-120 Ms. V. - S. 120-123 Note, unter Bcherauszgen gefunden. S. 124 bis Schluá Ms. IV; jedoch eingesprengt: S. 131-132, Stelle aus Ms. VIII; S. 136 u. 142 Noten aus Ms. II. Zweiter Abschnitt Anfang, S. 154-163, ist Schluá von Ms. IV. - Von hier an bis Schluá des Abschnitts S. 350 alles aus Ms. II. Dritter Abschnitt Kap. 18: (S.351-358) aus Ms. II. Kap. 19: I u. II (S. 359-388) aus Ms. VIII. - III (S.388-390) aus Ms. II. Kap. 20: I (S. 391-393) aus Ms. II, nur der Schluáabsatz aus Ms. VIII. II (S. 394-397) im wesentlichen aus MS. II, III, IV, V (S. 397-420) aus MS. VIII. VI, VII, VIII, IX (S. 420-435) aus Ms. II. X, XI, XII (S. 435-476) aus Ms. VIII. XIII (S. 47) aus Ms. II. Kap. 21: (S. 485-518) ganz aus MS. VIII. Zweites Buch Der Zirkulationsprozeá des Kapitals #31# ----- Erster Abschnitt Die Metamorphosen des Kapitals und ihr Kreislauf ERSTES KAPITEL Der Kreislauf des Geldkapitals Der Kreislaufsprozeá 1) des Kapitals geht vor sich in drei Sta- dien, welche, nach der Darstellung des ersten Bandes, folgende Reihe bilden: Erstes Stadium: Der Kapitalist erscheint auf dem Warenmarkt und Arbeitsmarkt als K„ufer; sein Geld wird in Ware umgesetzt oder macht den Zirkulationsakt G-W durch. Zweites Stadium: Produktive Konsumtion der gekauften Waren durch den Kapitalisten. Er wirkt als kapitalistischer Warenproduzent; sein Kapital macht den Produktionsprozeá durch. Das Resultat ist: Ware von mehr Wert als dem ihrer Produktionselemente. Drittes Stadium: Der Kapitalist kehrt zum Markt zurck als Ver- k„ufer; seine Ware wird in Geld umgesetzt oder macht den Zirkula- tionsakt W-G durch. Die Formel fr den Kreislauf des Geldkapitals ist also: G-W... P... W'- G', wo die Punkte andeuten, daá der Zirkulations- prozeá unterbrochen ist, und W' wie G' ein durch Mehrwert ver- mehrtes W und G bezeichnen. Das erste und dritte Stadium wurden im ersten Buch nur er”rtert, soweit dies n”tig fr das Verst„ndnis des zweiten Stadiums, den Produktionsprozeá des Kapitals. Die verschiednen Formen, worin das Kapital in seinen verschiednen Stadien sich kleidet, und die es bei wiederholtem Kreislauf bald annimmt, bald abstreift, blie- ben daher unbercksichtigt. Sie bilden jetzt den n„chsten Gegen- stand der Untersuchung. --- 1) Aus Ms. II. #32# I. Abschnitt - Die Metamorphosen des Kap. und ihr Kreislauf ----- Um die Formen rein aufzufassen, ist zun„chst von allen Momenten zu abstrahieren, die mit dem Formwechsel und der Formbildung als solchen nichts zu tun haben. Daher wird hier angenommen, nicht nur, daá die Waren zu ihren Werten verkauft werden, sondern auch, daá dies unter gleichbleibenden Umst„nden geschieht. Es wird also auch abgesehn von den Wertver„nderungen, die w„hrend des Kreis- laufsprozesses eintreten k”nnen. I. Erstes Stadium. G-W 2) G-W stellt den Umsatz einer Geldsumme in eine Summe von Waren dar; fr den K„ufer Verwandlung seines Geldes in Ware, fr die Verk„ufer Verwandlung ihrer Waren in Geld. Was aus diesem Vorgang der allgemeinen Warenzirkulation zugleich einen funktionell be- stimmten Abschnitt im selbst„ndigen Kreislauf eines individuellen Kapitals macht, ist zun„chst nicht die Form des Vorgangs, sondern sein stofflicher Gehalt, der spezifische Gebrauchscharakter der Waren, welche den Platz mit dem Gelde wechseln. Es sind einer- seits Produktionsmittel, andrerseits Arbeitskraft, sachliche und pers”nliche Faktoren der Warenproduktion, deren besondre Art na- trlich der Sorte des herzustellenden Artikels entsprechen muá. Nennen wir die Arbeitskraft A, die Produktionsmittel Pm, so ist die zu kaufende Warensumme W = A + Pm. oder krzer A W < Pm G-W, seinem Inhalt nach betrachtet, stellt sich also dar als A G-W< ; Pm d.h. G-W zerf„llt in G-A und G-Pm; die Geldsumme G spaltet sich in zwei Teile, wovon der eine Arbeitskraft, der andre Produkti- onsmittel kauft. Diese eiden Reihen von K„ufen geh”ren ganz und gar verschiednen M„rkten an, die eine dem eigentlichen Waren- markt, die andre dem Arbeitsmarkt. Auáer dieser qualitativen Spaltung der Warensumme, worin G umge- setzt wird, stellt A G-W< Pm aber noch ein h”chst charakteristisches quantitatives Verh„ltnis dar. Wir wissen, daá der Wert, resp. Preis der Arbeitskraft ihrem In- haber, der sie als Ware feilh„lt, in der Form von Arbeitslohn be- zahlt wird, d.h. als Preis einer Arbeitssumme, die Mehrarbeit enth„lt; so daá, wenn z.B. der Tageswert der Arbeitskraft = 3 Mark, dem Produkt fnfstndiger Arbeit diese Summe in dem Kon- trakt zwischen K„ufer und Verk„ufer figuriert als der Preis oder Lohn, sage fr zehnstndige Arbeit. Wurde ein solcher Kontrakt z.B. mit 50 Arbeitern geschlossen, so haben sie zusammen dem K„u- fer --- 2) Von hier an Ms. VII, angefangen 2. Juli 1878. #33# 1. Kapitel - Der Kreislauf des Geldkapitals ----- w„hrend eines Tages 500 Arbeitsstunden zu liefern, wovon die H„lfte, 250 Arbeitsstunden = 25 zehnstndigen Arbeitstagen, bloá aus Mehrarbeit besteht. Quantum wie Umfang der zu kaufenden Pro- duktionsmittel mssen hinreichen zur Anwendung dieser Arbeits- masse. A G-W< Pm drckt also nicht nur das qualitative Verh„ltnis aus, daá eine bestimmte Geldsumme, z.B. 422 Pfd. St., in einander entsprechende Produktionsmittel und Arbeitskraft umgesetzt wird, sondern auch ein quantitatives Verh„ltnis zwischen den in Arbeitskraft A und den in Produktionstteln Pm ausgelegten Teilen des Geldes, ein Verh„ltnis, von vornherein bestimmt durch die Summe der von einer bestimmten Arbeiterzahl zu verausgabenden berschssigen Mehrar- beit. Wenn also z.B. in einer Spinnerei der Wochenlohn der 50 Arbeiter 50 Pfd.St. betr„gt, mssen 372 Pfd.St. in Produktionsmitteln ver- ausgabt werden, falls dies der Wert der Produktionsmittel, welche die Wochenarbeit von 3000 Stunden, wovon 1500 Stunden Mehrarbeit, in Garn verwandelt. Wieweit in verschiednen Industriezweigen die Anwendung zuschssi- ger Arbeit einen Wertzuschuá in der Form von Produktionsrnitteln bedingt, ist hier ganz gleichgltig. Es handelt sich nur darum, daá unter allen Umst„nden der in Produktionsmitteln verausgabte Teil des Geldes - die in G-Pm gekauften Produktionsmittel - hin- reichen, also von vornherein darauf berechnet, in entsprechender Proportion beschafft sein mssen. Oder die Masse der Produktions- mittel muá hinreichen, um die Arbeitsmasse zu absorbieren, um durch sie in Produkt verwandelt zu werden. W„ren nicht hinrei- chend Produktionsmittel vorhanden, so w„re die berschssige Ar- beit, ber die der K„ufer verfgt, nicht verwendbar; sein Verf- gungsrecht darber fhrte zu nichts. W„ren mehr Produktionsmittel vorhanden als verfgbare Arbeit, so blieben sie unges„ttigt mit Arbeit, wrden nicht in Produkt verwandelt. Sobald A G-W< Pm vollzogen, verfgt der K„ufer nicht nur ber die zur Produktion eines ntzlichen Artikels n”tigen Produktionsmittel und Arbeits- kraft. Er verfgt šber eine gr”áere Flssigmachung der Arbeits- kraft, oder gr”áeres Quantum Arbeit, als zum Ersatz des Werts der Arbeitskraft n”tig, und zugleich ber die Produktionsmittel, erheischt zur Verwirklichung oder Vergegenst„ndlichung dieser Ar- beitssumme: er verfgt also ber die Faktoren der Produktion von Artikeln von gr”áerem Wert als dem ihrer Produktionselemente, oder einer Mehrwert enthaltenden Warenmasse. Der von ihm in Geld- form vorgeschoáne Wert befindet sich also jetzt in einer Natural- form, worin er als Mehrwert (in Gestalt von Waren) heckender Wert verwirklicht werden kann. In andern Worten: er befindet sich in dem #34# I. Abschnitt - Die Metamorphosen des Kap. und ihr Kreislauf ----- Zustand oder der Form von p r o d u k t i v e m K a p i t a l, welches die F„higkeit hat, als Wert und Mehrwert schaffend zu fungieren. Kapital in dieser Form heiáe P. Der Wert von P ist aber = Wert von A + Pm, dem in A und Pm umge- setzten G. G ist derselbe Kapitalwert wie P, nur in verschiedner Existenzweise, n„mlich Kapitalwert in Geldzustand oder Geldform - G e l d k a p i t a l. A G-W< , Pm oder seiner allgemeinen Form nach G-W, Summe von Warenk„ufen, dieser Vorgang der allgemeinen Warenzirkulation ist daher zugleich, als Stadium im selbst„ndigen Kreislaufprozeá des Kapi- tals, Verwandlung des Kapitalwerts aus seiner Geldform in seine produktive Form, oder krzer Verwandlung von G e l d k a p i t a l in p r o d u k t i v e s K a p i t a l. In der hier zun„chst betrachteten Figur des Kreislaufs erscheint also Geld als der erste Tr„ger des Kapitalwerts, daher Geldkapi- tal als die Form, worin das Kapital vorgeschossen wird. Als Geldkapital befindet es sich in einem Zustand, worin es Geld- funktionen vollziehen kann, wie im vorliegenden Fall die Funktio- nen des allgemeinen Kaufmittels und des allgemeinen Zahlungsmit- tels. (Letztres, sofern die Arbeitskraft zwar zuerst gekauft, aber erst gezahlt wird, nachdem sie gewirkt hat. Soweit die Pro- duktionsmittel nicht fertig auf dem Markt vorhanden, sondern erst zu bestellen sind, wirkt das Geld bei G-Pm ebenfalls als Zah- lungsmittel.) Diese F„higkeit entspringt nicht daraus, daá das Geldkapital Kapital, sondern daraus, daá es Geld ist. Andrerseits kann der Kapitalwert im Geldzustand auch nur Geld- funktionen, und keine andern, verrichten. Was diese letztren zu Kapitanktionen macht, ist ihre bestimmte Rolle in der Bewegung des Kapitals, daher auch der Zusammenhang des Stadiums, worin sie erscheinen, mit den andern Stadien seines Kreislaufs. Z.B. im Fall, der uns zun„chst vorliegt, wird Geld umgesetzt in Waren, deren Verbindung die Naturalform des produktiven Kapitals bildet, die also latent, der M”glichkeit nach, bereits das Resultat des kapitalistischen Produktionsprozesses in sich birgt. Ein Teil des Geldes, welches in A G-W< Pm die Funktion von Geldkapital verrichtet, geht durch die Vollzie- hung dieser Zirkulation selbst in eine Funktion ber, worin sein Kapitaicharakter verschwindet und sein Geldcharakter bleibt. Die Zirkulation des Geldkapitals G zerf„llt in G-Pm und G-A, Kauf von Produktionsmitteln und Kauf von Arbeitskraft. Betrachten wir den Letztem Vorgang fr sich. G-A ist Kauf von Arbeitskraft seitens des Kapitalisten; es ist Verkauf der Arbeitskraft - wir k”nnen hier sagen der Arbeit, da die Form des Arbeitslohns vorausgesetzt - von seiten des Arbeiters, des Inhabers der Arbeitskraft. Was fr den K„ufer G-W (= G-A), ist hier, wie bei jedem Kauf, fr den Verk„ufer (den Arbeiter) A-G (= W-G), #35# 1. Kapitel - Der Kreislauf des Geldkapitals ----- Verkauf seiner Arbeitskraft. Dies ist das erste Zirkulationssta- dium oder die erste Metamorphose der Ware (Buch I, Kap. III 2a); es ist, seitens des Verk„ufers der Arbeit, Verwandlung seiner Ware in ihre Geldform. Das so erhaltne Geld verausgabt der Arbei- ter nach und nach in einer Summe von Waren, die seine Bedrfnisse befriedigen, in Konsumtionsartikeln. Die Gesamtzirkulation seiner Ware stellt sich also dar als A-G-W, d.h. erstens A-G (= W-G) und zweitens G-W, also in der allgemeinen Form der einfachen Waren- zirkulation W-G-W, wo das Geld als bloáes verschwindendes Zirku- lationsmittel, als bloáer Vermittler des Umsatzes von Ware gegen Ware figuriert. G-A ist das charakteristische Moment der Verwandlung von Geldka- pital in produktives Kapital, weil es die wesentliche Bedingung, damit der in Geldform vorgeschoáne Wert sich wirklich in Kapital, in Mehrwert produzierenden Wert verwandle. G-Pm ist nur notwen- dig, um die durch G-A gekaufte Arbeitsmasse zu realisieren. G-A wurde daher von diesem Gesichtspunkt aus dargestellt in Buch I, Abschn. II, Verwandlung von Geld in Kapital. Die Sache ist hier noch von einem andern Gesichtspunkt aus zu betrachten, mit spe- ziellem Bezug auf das Geldkapital als Erscheinungsform des Kapi- tals. G-A wird allgemein als charakteristisch angesehn fr die kapita- listische Produktionsweise. Aber keineswegs aus dem angegebnen Grund, weil der Kauf der Arbeitskraft ein Kaufkontrakt ist, worin die Lieferung eines gr”áern Quantums Arbeit bedungen wird, als zum Ersatz des Preises der Arbeitskraft, des Arbeitslohns, n”tig ist; also Lieferung von Mehrarbeit, die Grundbedingung fr die Kapitalisation des vorgeschoánen Werts, oder was dasselbe, fr Produktion von Mehrwert. Sondern vielmehr seiner Form halber, weil in der Form des Arbeitslohns m i t G e l d Arbeit gekauft wird, und dies gilt als Merkmal der Geldwirtschaft. Hier ist es wieder nicht das Irrationelle der Form, welches fr charakteristisch gilt. Dies Irrationelle wird vielmehr bersehn. Das Irrationelle besteht darin, daá die Arbeit als wertbildendes Element selbst keinen Wert besitzen, also auch ein bestimmtes Quantum Arbeit keinen Wert haben kann, der sich in ihrem Preise ausdrckt, in ihrer Žquivalenz mit einem bestimmten Quantum Geld. Aber wir wissen, daá der Arbeitslohn bloá eine verkleidete Form ist, eine Form, worin z.B. der Tagespreis der Arbeitskraft sich als Preis der w„hrend eines Tages von dieser Arbeitskraft flssig gemachten Arbeit darstellt, so daá also etwa der in 6 Stunden Ar- beit von dieser Arbeitskraft produzierte Wert als Wert ihrer zw”lfstndigen Funktion oder Arbeit ausgckt wird. #36# I. Abschnitt - Die Metamorphosen des Kap. und ihr Kreislauf ----- G-A gilt als das Charakteristische, als die Signatur der sog. Geldwirtschaft, weil die Arbeit hier als Ware ihres Besitzers er- scheint, das Geld daher als K„ufer - also wegen des Geldverh„lt- nisses (d.h. Kauf und Verkauf von menschlicher T„tigkeit). Nun aber erscheint das Geld schon sehr frh als K„ufer sogenannter Dienste, ohne daá G sich in Geldkapital verwandelte oder der all- gemeine Charakter der Wirtschaft umgew„lzt wrde. Dem Geld ist es durchaus gleichgltig, in welche Sorte von Waren es verwandelt wird. Es ist die allgemeine Žquivalentform aller Waren, die in ihren Preisen schon zeigen, daá sie ideell eine be- stimmte Geldsumme darstellen, ihre Verwandlung in Geld erwarten, und nur durch ihren Stellenwechsel mit Geld die Form erhalten, worin sie in Gebrauchswerte fr ihre Besitzer umsetzbar sind. Findet sich also auf dem Markt die Arbeitskraft einmal als Ware ihres Besitzers vor, deren Verkauf unter der Form der Zahlung fr Arbeit geschieht, in Gestalt des Arbeitslohns, so stellt ihr Kauf und Verkauf nichts Auffallenderes dar als der Kauf und Verkauf jeder andern Ware. Nicht, daá die Ware Arbeitskraft k„uflich ist, sondern daá die Arbeitskraft als Ware erscheint, ist das Charak- teristische. Durch A G-W< , Pm die Verwandlung von Geldkapital in produktives Kapital, bewirkt der Kapitalist die Verbindung der gegenst„ndlichen und pers”nli- chen Faktoren der Produktion, soweit diese Faktoren aus Waren be- stehn. Wird Geld zum ersten Mal in produktives Kapital verwan- delt, oder fungiert es fr seinen Besitzer zum ersten Mal als Geldkapital, so muá er erst die Produktionsmittel kaufen, Ar- beitsgeb„ude, Maschinen etc., ehe er die Arbeitskraft kauft; denn sobald letztre in seine Botm„áigkeit bergeht, mssen die Produk- tionsmittel da sein, um sie als Arbeitskraft anwenden zu k”nnen. So stellt sich die Sache von seiten des Kapitalisten dar. Von seiten des Arbeiters: Die produktive Bet„tigung seiner Ar- beitskraft wird erst m”glich von dem Augenblick, wo sie infolge ihres Verkaufs in Verbindung mit den Produktionsmitteln gesetzt wird. Sie existiert also vor dem Verkauf getrennt von den Produk- tionsmitteln, von den gegenst„ndlichen Bedingungen ihrer Bet„ti- gung. In diesem Zustand der Trennung kann sie weder direkt ver- wandt werden zur Produktion von Gebrauchswerten fr ihren Besit- zer, noch zur Produktion von Waren, von deren Verkauf dieser le- ben k”nnte. Sobald sie aber durch ihren Verkauf in Verbindung mit den Produktionsmitteln gesetzt ist, bildet sie einen Bestandteil des produktiven Kapitals ihres K„ufers, ebensogut wie die Produk- tionsmittel. Obgleich daher in dem Akt G-A Geldbesitzer und Arbeitskraftbesit- zer sich nur als K„ufer und Verk„ufer zueinander verhalten, als Geldbesitzer #37# 1. Kapitel - Der Kreislauf des Geldkapitals ----- und Warenbesitzer einander gegenbertreten, sich also nach dieser Seite hin in bloáem Geldverh„ltnis zueinander befinden, - so tritt doch der K„ufer von vornherein zugleich als Besitzer der Produktionsmittel auf, welche die gegenst„ndlichen Bedingungen der produktiven Verausgabung der Arbeitskraft durch ihren Besit- zer bilden. Mit andern Worten: diese Produktionsmittel treten dem Besitzer der Arbeitskraft gegenber als fremdes Eigentum. Andrer- seits steht der Verk„ufer der Arbeit ihrem K„ufer gegenber als fremde Arbeitskraft, die in seine Botm„áigkeit bergehn, seinem Kapital einverleibt werden muá, damit dies wirklich als produkti- ves Kapital sich bet„tige. Das Klassenverh„ltnis zwischen Kapita- list und Lehnarbeiter ist also schon vorhanden, schon vorausge- setzt, in dem Augenblick, wo beide in dem Akt G-A (A-G von seiten des Arbeiters) sich gegenbertreten. Es ist Kauf und Verkauf, Geldverh„ltnis, aber ein Kauf und Verkauf, wo der K„ufer als Ka- pitalist und der Verk„ufer als Lohnarbeiter vorausgesetzt wird, und dies Verh„ltnis ist damit gegeben, daá die Bedingungen zur Verwirklichung der Arbeitskraft - Lebensmittel und Produktions- mittel getrennt sind als fremdes Eigentum von dem Besitzer der Arbeitskraft. Wie diese Trennung entsteht, besch„ftigt uns hier nicht. Sie exi- stiert, sobald G-A vollzogen wird. Was uns hier interessiert, ist: Wenn G-A als eine Funktion des Geldkapitals erscheint, oder Geld hier als Existenzform des Kapitals, so keineswegs bloá, weil das Geld hier auftritt als Zahlungsmittel fr eine menschliche T„tigkeit, die einen Nutzeffekt hat, fr einen Dienst; also kei- neswegs durch die Funktion des Geldes als Zahlungsmittel. Das Geld kann in dieser Form nur verausgabt werden, weil die Arbeits- kraft im Zustand der Trennung von ihren Produktionsmitteln (einschlieálich der Lebensmittel als Produktionsmittel der Ar- beitskraft selbst) sich befindet; und weil diese Trennung nur da- durch aufgehoben wird, daá die Arbeitskraft an den Inhaber der Produktionsmittel verkauft wird; daá also auch die Flssigmachung der Arbeitskraft, deren Grenzen keineswegs nut den Grenzen der zur Reproduktion ihres eignen Preises n”tigen Arbeitsmasse zusam- menfallen, dem K„ufer geh”rt. Das Kapitalverh„ltnis w„hrend des Produktionsprozesses kommt nur heraus, weil es an sich im Zirku- lationsakt existiert, in den unterschiednen ”konomischen Grundbe- dingungen, worin K„ufer und Verk„ufer sich gegenbertreten, in ihrem Klassenverh„ltnis. Es ist nicht das Geld, mit dessen Natur das Verh„ltnis gegeben ist; es ist vielmehr das Dasein dieses Verh„ltnisses, eine bloáe Geldfunktion in eine Kapitalfunktion verwandeln kann. Bei Auffassung des Geldkapitals (wir haben mit diesem einstweilen nur zu tun innerhalb der bestimmten Funktion, in der es uns hier gegenbertritt) #38# I. Abschnitt - Die Metamorphosen des Kap. und ihr Kreislauf ----- laufen gew”hnlich zwei Irrtmer neben- oder durcheinander. Er- stens: Die Funktionen, die der Kapitalwert als Geldkapital ver- richtet, und die er eben verrichten kann, weil er sich in Geld- form befindet, werden irrtmlich aus seinem Kapitalcharakter ab- geleitet, w„hrend sie nur dem Geldzustand des Kapitalwerts ge- schuldet sind, seiner Erscheinungsform als Geld. Und zweitens um- gekehrt: Der spezifische Gehalt der Geldfunktion, der sie zugleich zu einer Kapitalfunktion macht, wird aus der Natur des Geldes hergeleitet (Geld daher mit Kapital verwechselt), w„hrend sie gesellschaftliche Bedingungen voraussetzt, wie hier in Voll- ziehung von G-A, die in bloáer Waren- und entsprechender Geldzir- kulation keineswegs gegeben sind. Auch der Kauf und Verkauf von Sklaven ist seiner Form nach Warenkauf und -verkauf. Ohne Exi- stenz der Sklaverei kann Geld aber nicht diese Funktion voll- ziehn. Ist Sklaverei da, so kann Geld im Ankauf von Sklaven aus- gelegt werden. Umgekehrt reicht Geld in der Hand des K„ufers kei- nes Wegs hin, um Sklaverei zu erm”glichen. Daá der Verkauf der eignen Arbeitskraft (in der Form des Verkaufs der eignen Arbeit oder des Arbeitslohns) nicht als isolierte Er- scheinung, sondern als gesellschaftlich maágebende Voraussetzung der Produktion von Waren sich darstelle, daá also das Geldkapital auf gesellschaftlicher Stufenleiter die hier betrachtete Funktion A G-W< Pm vollziehe, - dies unterstellt historische Prozesse, durch welche die ursprngliche Verbindung der Produktionsmittel mit der Ar- beitskraft aufgel”st wurde; Prozesse, infolge deren die Masse des Volks, die Arbeiter, als Nichteigentmer und die Nichtarbeiter als Eigentmer dieser Produktionsmittel sich gegenberstehn. Wo- bei es nichts zur Sache tut, ob die Verbindung vor ihrer Zerset- zung die Form besaá, daá der Arbeiter selbst als Produktionsmit- tel zu den andern Produktionsmitteln geh”rte, oder ob er deren Eigner war. Der Tatbestand, der hier also dem Akt A G-W< Pm zugrunde liegt, ist die Verteilung; nicht die Verteilung im ge- w”hnlichen Sinn als Verteilung der Konsumtionsmittel, sondern die Verteilung der Elemente der Produktion selbst, von denen die ge- genst„ndlichen Faktoren auf der einen Seite konzentriert sind, die Arbeitskraft davon isoliert auf der andern. Die Produktionsmittel, der gegenst„ndliche Teil des produktiven Kapitals, mssen also dem Arbeiter schon als solche, als Kapital gegenberstehn, bevor der Akt G-A ein allgemein gesellschaftli- cher Akt werden kann. Wir haben frher 1*) gesehn, daá die kapi- talistische Produktion, einmal etabliert, in ihrer Entwicklung nicht nur diese Trennung reproduziert, ----- 1*) Siehe Band 23 unserer Ausgabe. 7. Abschnitt, S. 589-802 #39# 1. Kapitel - Der Kreislauf des Geldkapitals ----- sondern sie auf stets gr”áem Umfang erweitert, bis sie der allge- mein herrschende gesellschaftliche Zustand geworden. Die Sache bietet aber noch eine andre Seite dar. Damit das Kapital sich bilden und sich der Produktion bem„chtigen kann, ist eine gewisse Entwicklungsstufe des Handels vorausgesetzt, also auch der Waren- zirkulation und damit der Warenproduktion; denn es k”nnen nicht Artikel als Waren in die Zirkulation eingehn, sofern sie nicht fr den Verkauf, also als Waren, produziert werden. Als normaler, herrschender Charakter der Produktion erscheint die Warenproduk- tion aber erst auf Grundlage der kapitalistischen Produktion. Die russischen Grundeigentmer, die infolge der sog. Bauerneman- zipation ihre Landwirtschaft jetzt mit Lohnarbeitern statt mit leibeignen Zwangsarbeitern betreiben, klagen ber zweierlei: Er- stens ber Mangel an Geldkapital. So heiát es z.B.: Bevor man die Ernte verkauft, habe man Lohnarbeitern in gr”áerem Umfang zu zah- len, und da fehle es an der ersten Bedingung, an Barem. Kapital in der Form von Geld muá gerade zur Zahlung des Arbeitslohns be- st„ndig vorhanden sein, um die Produktion kapitalistisch zu be- treiben. Doch darber m”gen sich die Grundbesitzer tr”sten. Mit der Zeit pflckt man Rosen, und verfgt der industrielle Kapita- list nicht nur ber sein eignes Geld, sondern auch ber l'argent des autres 1*). Charakteristischer aber ist die zweite Klage, n„mlich: daá, wenn man auch Geld habe, man nicht in hinreichendem Umfang und zu be- liebiger Zeit die zu kaufenden Arbeitskr„fte disponibel finde, indem der russische Landarbeiter infolge des Gemeineigentums der Dorfgemeinde an Grund und Boden noch nicht v”llig von seinen Pro- duktionsmitteln getrennt, daher noch kein "freier Lohnarbeiter" im vollen Sinne des Wortes ist. Aber das Vorhandensein des letz- tren auf gesellschaftlicher Stufenleiter ist unerl„áliche Bedin- gung, damit G-W, Verwandlung von Geld in Ware, als Verwandlung von Geldkapital in produktives Kapital, darstellbar sei. Es versteht sich daher von selbst, daá die Formel fr den Kreis- lauf des Geldkapitals: G-W... P... W'-G' selbstverst„ndliche Form des Kapitalkreislaufs nur auf Grundlage schon entwickelter kapi- talistischer Produktion ist, weil sie das Vorhandensein der Lohn- arbeiterklasse auf gesellschaftlicher Stufe voraussetzt. Die ka- pitalistische Produktion, wie wir gesehn, produziert nicht nur Ware und Mehrwert; sie reproduziert, und in stets erweitertem Um- fang, die Klasse der Lohnarbeiter und verwandelt die ungeheure Majorit„t der unmittelbaren Produzenten in Lohnarbeiter. G-W... P... W'-G', da die erste Voraussetzung seines Verlaufs das be- st„ndige Vorhandensein ----- 1*) das Geld der anderen #40# I. Abschnitt - Die Metamorphosen des Kap. und ihr Kreislauf ----- der Lohnarbeiterklasse, unterstellt daher schon das Kapital in der Form des produktiven Kapitals, und daher die Form des Kreis- laufs des produktiven Kapitals. #40# I. Abschnitt - Die Metamorphosen des Kap. und ihr Kreislauf ----- II. Zweites Stadium. Funktion des produktiven Kapitals Der hier betrachtete Kreislauf des Kapitals beginnt mit dem Zir- kulationsakt G-W, der Verwandlung von Geld in Ware, Kauf. Die Zirkulation muá also erg„nzt werden durch die entgegengesetzte Metamorphose W-G, Verwandlung von Ware in Geld, Verkauf. Aber das unmittelbare Resultat von A G-W< Pm ist die Unterbrechung der Zirkulation des in Geldform vorgeschoá- nen Kapitalwerts. Durch die Verwandlung von Geldkapital in pro- duktives Kapital hat der Kapitalwert eine Naturalform erhalten, worin er nicht fortzirkulieren kann, sondern in die Konsumtion, n„mlich in die produktive Konsumtion, eingehen muá. Der Gebrauch der Arbeitskraft, die Arbeit, kann nur im Arbeitsprozeá reali- siert werden. Der Kapitalist kann den Arbeiter nicht wieder als Ware verkaufen, da dieser nicht sein Sklave ist, und jener weiter nichts gekauft hat, als die Vernutzung seiner Arbeitskraft auf bestimmte Zeit. Er kann andrerseits die Arbeitskraft nur vernut- zen, indem er durch sie die Produktionsmittel als Warenbildner vernutzen l„át. Das Resultat des ersten Stadiums ist also der Eintritt in das zweite, das produktive Stadium des Kapitals. Die Bewegung stellt sich dar als A G-W< ...P, Pm wo die Punkte andeuten, daá die Zirkulation des Kapitals unter- brochen ist, sein Kreislaufsprozeá aber fortdauert, indem es aus der Sph„re der Warenzirkulation in die Produktionssph„re ein- tritt. Das erste Stadium, die Verwandlung von Geldkapital in pro- duktives Kapital, erscheint also nur als Vorl„ufer und Einlei- tungsphase des zweiten Stadiums, der Funktion des produktiven Ka- pitals. A G-W< Pm setzt voraus, daá das Individuum, welches diesen Akt vollzieht, nicht nur ber Werte in beliebiger Gebrauchsform verfgt, sondern daá es diese Werte in Geldform besitzt, da es Geldbesitzer ist. Der Akt besteht aber gerade in der Weggabe des Geldes, und jener kann nur Geldbesitzer bleiben, soweit ihm das Geld implizite durch den Akt der Weggabe selbst zurckstr”mt. Geld kann ihm aber nur zurckflieáen durch den Verkauf von Waren. Der Akt setzt ihn also voraus als Warenproduzenten. G-A. Der Lohnarbeiter lebt nur vom Verkauf der Arbeitskraft. Ihre Erhaltung - seine Selbsterhaltung - erfordert t„gliche Konsum- tion. Seine #41# 1. Kapitel - Der Kreislauf des Geldkapitals ----- Zahlung muá also best„ndig in krzern Terminen wiederholt werden, damit er die zu seiner Selbsterhaltung n”tigen Eink„ufe - den Akt A-G-W oder W-G-W - wiederholen kann. Der Kapitalist muá ihm daher best„ndig als Geldkapitalist und sein Kapital als Geldkapital ge- genbertreten. Andrerseits aber, damit die Masse der unmittelba- ren Produzenten, der Lohnarbeiter, den A-G-W vollziehn k”nne, mssen ihr die notwendigen Lebensmittel in k„uflicher, d.h. in Warenform, best„ndig gegenbertreten. Dieser Zustand erheischt also schon einen hohen Grad der Zirkulation der Produkte als Wa- ren, also auch des Umfangs der Warenproduktion. Sobald die Pro- duktion vermittelst Lohnarbeit allgemein, muá die Warenproduktion die allgemeine Form der Produktion sein. Diese als allgemein vor- ausgesetzt, bedingt ihrerseits eine stetig wachsende Teilung der gesellschaftlichen Arbeit, d.h. stets gr”áre Besondrung des Pro- dukts, das als Ware von einem bestimmten Kapitalisten produziert wird, stets gr”áre Spaltung sich erg„nzender Produktionsprozesse in verselbst„ndigte. In demselben Grad wie G-A entwickelt sich daher G-Pm; d.h. in demselben Umfang trennt sich die Produktion der Produktionsmittel von der der Ware, deren Produktionsmittel sie sind, und treten diese jedem Warenproduzenten selbst als Wa- ren gegenber, die er nicht produziert, sondern zum Behuf seines bestimmten Produktionsprozesses kauft. Sie kommen heraus, von dem seinen vollst„ndig getrennten, selbst„ndig betriebnen Produkti- onszweigen, und gehn ein in seinen Produktionszweig als Waren, mssen daher gekauft werden. Die sachlichen Bedingungen der Wa- renproduktion treten ihm in immer gr”árem Umfang als Produkte andrer Warenproduzenten, als Waren, gegenber. In demselben Um- fang muá der Kapitalist als Geldkapitalist auftreten, oder erwei- tert sich der Maástab, worauf sein Kapital als Geldkapital fun- gieren muá. Andrerseits: Dieselben Umst„nde, welche die Grundbedingung der kapitalistischen Produktion produzieren - das Dasein einer Lohn- arbeiterklasse -, sollizitieren den šbergang aller Warenproduk- tion in kapitalistische Warenproduktion. Im Umfang wie diese sich entwickelt, wirkt sie zersetzend und aufl”send auf jede „ltre Form der Produktion, die, vorzugsweis auf unmittelbaren Selbstbe- darf gerichtet, nur den šberschuá des Produkts in Ware verwan- delt. Sie macht den Verkauf des Produkts zum Hauptinteresse, zun„chst ohne scheinbar die Produktionsweise selbst anzugreifen, wie dies z.B. die erste Wirkung des kapitalistischen Welthandels auf solche V”lker war, wie Chinesen, Indier, Araber etc. Zweitens aber, wo sie Wurzel gegriffen, zerst”rt sie alle Formen der Wa- renproduktion, die entweder auf Selbstarbeit der Produzenten ge- grndet, oder bloá auf den Verkauf des #42# I. Abschnitt - Die Metamorphosen des Kap. und ihr Kreislauf ----- berschssigen Produkts als Ware. Sie verallgemeinert zuerst die Warenproduktion und verwandelt dann stufenweise alle Warenproduk- tion in kapitalistische. 3) Welches immer die gesellschaftlichen Formen der Produktion, Ar- beiter und Produktionsmittel bleiben stets ihre Faktoren. Aber die einen und die andern sind dies nur der M”glichkeit nach im Zustand ihrer Trennung voneinander. Damit berhaupt produziert werde, mssen sie sich verbinden. Die besondre Art und Weise, worin diese Verbindung bewerkstelligt wird, unterscheidet die verschiednen ”konomischen Epochen der Gesellschaftsstruktur. Im vorliegenden Fall ist die Trennung des freien Arbeiters von sei- nen Produktionsmitteln der gegebne Ausgangspunkt, und wir haben gesehn, wie und unter welchen Bedingungen beide in der Hand des Kapitalisten vereint werden - n„mlich als produktive Daseinsweise seines Kapitals. Der wirkliche Prozeá, den die so zusammenge- brachten pers”nlichen und sachlichen Warenbildner miteinander eingehn, der Produktionsprozeá, wird daher selbst eine Funktion des Kapitals - kapitalistischer Produktionsprozeá, dessen Natur ausfhrlich im ersten Buch dieser Schrift entwickelt worden. Je- der Betrieb der Warenproduktion wird zugleich Betrieb der Ausbeu- tung der Arbeitskraft; aber erst die kapitalistische Warenproduk- tion wird zu einer epochemachenden Ausbeutungsweise, die in ihrer geschichtlichen Fortentwicklung durch die Organisation des Ar- beitsprozesses und die riesenhafte Ausbildung der Technik die ganze ”konomische Struktur der Gesellschaft umw„lzt und alle fr- heren Epochen unvergleichbar bergipfelt. Durch die verschiednen Rollen, die sie w„hrend des Produktions- prozesses bei der Wertbildung, also auch in der Erzeugung von Mehrwert spielen, unterscheiden sich Produktionsmittel und Ar- beitskraft, soweit sie Existenzformen des vorgeschoánen Kapital- werts, als konstantes und variables Kapital. Als verschiedne Be- standteile des produktiven Kapitals unterscheiden sie sich ferner dadurch, daá die erstern, im Besitz des Kapitalisten, sein Kapi- tal bleiben auch auáerhalb des Produktionsprozesses, w„hrend bloá innerhalb desselben die Arbeitskraft Daseinsform eines individu- ellen Kapitals wird. Wenn die Arbeitskraft nur in der Hand ihres Verk„ufers, des Lohnarbeiters, Ware ist, so wird sie dagegen Ka- pital nur in der Hand ihres K„ufers, des Kapitalisten, dem ihr zeitweiser Gebrauch zuf„llt. Die Produktionsmittel selbst werden nur gegenst„ndliche Gestalten des produktiven Kapitals, oder pro- duktives Kapital, von dem Augenblick, wo ihnen die --- 3) Bis hierher Manuskript VII. Von hier an Manuskript VI. #43# 1. Kapitel - Der Kreislauf des Geldkapitals ------ Arbeitskraft, als pers”nliche Daseinsform desselben, einverleib- bar geworden ist. So wenig also menschliche Arbeitskraft von Na- tur Kapital, so wenig sind es die Produktionsmittel. Sie erhalten diesen spezifischen gesellschaftlichen Charakter nur unter be- stimmten, geschichtlich entwickelten Bedingungen, wie nur unter solchen den edlen Metallen der des Geldes, oder gar dem Geld der des Geldkapitals ausgepr„gt wird. Indem es fungiert, verbraucht das produktive Kapital seine eignen Bestandteile, um sie in eine h”herwertige Produktenmasse umzuset- zen. Da die Arbeitskraft nur als eins seiner Organe wirkt, ist auch der durch ihre Mehrarbeit erzeugte šberschuá des Pro- duktwerts ber den Wert seiner Bildungselemente die Frucht des Kapitals. Die Mehrarbeit der Arbeitskraft ist die Gratisarbeit des Kapitals und bildet daher fr den Kapitalisten Mehrwert, einen Wert, der ihm kein Žquivalent kostet. Das Produkt ist daher nicht nur Ware, sondern mit Mehrwert befruchtete Ware. Ihr Wert ist = P + M, gleich dem Wert des in ihrer Herstellung verzehrten produktiven Kapitals P plus dem von ihm erzeugten Mehrwert M. Un- terstellen wir, diese Ware bestehe aus 10 000 Pfund Garn, in de- ren Herstellung Produktionsmittel zum Wert von 372 Pfd.St. und Arbeitskraft zum Wert von 50 Pfd.St. verbraucht worden. W„hrend des Spinnprozesses bertrugen die Spinner den Wert der durch ihre Arbeit verzehrten Produktionsmittel im Belauf von 372 Pfd.St. auf das Garn, wie sie zugleich, entsprechend ihrer Arbeitsausgabe, einen Neuwert von, sage 128 Pfd.St. darstellten. Die 10 000 Pfund Garn sind daher Tr„ger eines Werts von 500 Pfd.St. #43# 1. Kapitel - Der Kreislauf des Geldkapitals ------ III. Drittes Stadium. W'-G' Ware wird Warenkapital als unmittelbar aus dem Produktionsprozeá selbst entsprungene funktionelle Daseinsform des bereits verwer- teten Kapitalwerts. Wrde die Warenproduktion in ihrem ganzen ge- sellschaftlichen Umfang kapitalistisch betrieben, so w„re alle Ware von Haus aus Element eines Warenkapitals, bestehe sie nun aus Roheisen oder Brsseler Spitzen, Schwefels„ure oder Zigarren. Das Problem, welche Sorten des Warenheers durch ihre Beschaffen- heit zum Kapitalrang bestimmt, welche andere zum gemeinen Waren- dienst, ist eins der selbstgeschaffnen holden Drangsale der scho- lastischen ™konomie. In einer Warenform muá das Kapital Warenfunktion verrichten. Die Artikel, woraus es besteht, von Haus aus fr den Markt produ- ziert, mssen verkauft, in Geld verwandelt werden, also die Bewe- gung W-G durchlaufen. #44# I. Abschnitt - Die Metamorphosen des Kap. und ihr Kreislauf ----- Die Ware des Kapitalisten bestehe aus 10 000 Pfund Baumwollen- garn. Wurden im Spinnprozeá Produktionsmittel zum Wert von 372 Pfd.St. verzehrt und ein Neuwert von 128 Pfd.St. geschaffen, so hat das Garn einen Wert von 500 Pfd.St., welchen es ausdrckt in seinem gleichnamigen Preise. Dieser Preis werde realisiert durch den Verkauf W-G. Was macht diesen einfachen Vorgang aller Waren- zirkulation gleichzeitig zu einer Kapitalfunktion? Keine Ver„nde- rung, die sich innerhalb desselben ereignet, sei es mit Bezug auf ihren Gebrauchscharakter, denn als Gebrauchsgegenstand geht die Ware an den K„ufer ber, sei es mit Bezug auf ihren Wert, denn dieser erleidet keinen Gr”áenwechsel, sondern nur einen Formwech- sel. Erst existierte er in Garn, jetzt existiert er in Geld. So tritt ein wesentlicher Unterschied hervor zwischen dem ersten Stadium G-W 1*) und dem letzten Stadium W-G. Dort fungiert das vorgeschoáne Geld als Geldkapital, weil es sich vermittelst der Zirkulation in Waren von spezifischem Gebrauchswert umsetzt. Hier kann die Ware nur als Kapital fungieren, sofern sie diesen Cha- rakter schon fertig aus dem Produktionsprozeá mitbringt, bevor ihre Zirkulation beginnt. W„hrend des Spinnprozesses schufen die Spinner Garnwert zum Belauf von 128 Pfd.St. Davon bilden, sage 50 Pfd.St., dem Kapitalisten bloá ein Žquivalent fr seine Auslage in Arbeitskraft, und 78 Pfd.St. - bei einem Exploitationsgrad der Arbeitskraft von 156% - bilden Mehrwert. Der Wert der 10 000 Pfund Garn enth„lt also erstens den Wert des aufgezehrten produk- tiven Kapitals P, wovon der konstante Teil = 372 Pfd.St., der va- riable = 50 Pfd.St., ihre Summe = 422 Pfd.St., = 8440 Pfund Garn. Der Wert des produktiven Kapitals P ist aber = W, dem Wert seiner Bildungselemente, die in dem Stadium G-W dem Kapitalisten als Wa- ren in den H„nden ihrer Verk„ufer gegenberstanden. - Zweitens aber enth„lt der Wert des Garns einen Mehrwert von 78 Pfd.St. 1560 Pfund Garn. W als Wertausdruck der 10 000 Pfund Garn ist also W + delta W, W plus einem Inkrement von W (= 78 Pfd.St.), welches wir w nennen wollen, da es in derselben Warenform exi- stiert wie jetzt der ursprngliche Wert W. Der Wert der 10 000 Pfund Garn = 500 Pfd.St. ist also = W + w = W'. Was W, als Wert- ausdruck der 10 000 Pfund Garn, zu W' macht, ist nicht seine ab- solute Wertgr”áe (500 Pfd.St.), denn sie ist wie bei allen andern W als Wertausdruck irgendeiner andern Warensumme bestimmt durch die Gr”áe der in ihr vergegenst„ndlichten Arbeit. Es ist eine re- lative Wertgr”áe, seine Wertgr”áe verglichen mit dem Wert des in seiner Produktion aufgezehrten Kapitals P. Dieser Wert ist in ihr enthalten, ----- 1*) 1. und 2.AufIage: W-G; ge„ndert nach der Druckvorlage von En- gels. #45# 1. Kapitel - Der Kreislauf des Geldkapitals ----- plus dem vom produktiven Kapital gelieferten Mehrwert. Sein Wert ist gr”áer, berschssig ber diesen Kapitalwert, um diesen Mehr- wert w. Die 10 000 Pfund Garn sind Tr„ger des verwerteten, mit einem Mehrwert bereicherten Kapitalwerts, und sind dies als Pro- dukt des kapitalistischen Produktionsprozesses. W' drckt ein Wertverh„ltnis aus, das Verh„ltnis des Werts des Warenprodukts zu dem des in seiner Produktion verausgabten Kapitals, also die Zu- sammensetzung seines Werts aus Kapitalwert und Mehrwert. Die 10 000 Pfund Garn sind Warenkapital, W', nur als verwandelte Form des produktiven Kapitals P, also in einem Zusammenhang, der zun„chst nur im Kreislauf dieses individuellen Kapitals exi- stiert, oder fr den Kapitalisten, der mit seinem Kapital Garn produziert hat. Es ist sozusagen nur ein inneres, kein ausw„rti- ges Verh„ltnis, das die 10 000 Pfund Garn als Werttr„ger zu Wa- renkapital macht; sie tragen ihr kapitalistisches Muttermal nicht in der absoluten Gr”áe ihres Werts, sondern in seiner relativen Gr”áe, in ihrer Wertgr”áe verglichen mit der, die das in ihnen enthaltene produktive Kapital besaá, ehe es sich in Ware verwan- delt. Werden daher die 10 000 Pfund Garn zu ihrem Wert von 500 Pfd.St. verkauft, so ist dieser Zirkulationsakt, fr sich be- trachtet, = W-G, bloáe Verwandlung eines gleichbleibenden Werts aus Warenform in Geldform. Aber als besonderes Stadium im Kreis- lauf eines individuellen Kapitals ist derselbe Akt Realisierung des von der Ware getragnen Kapitalwerts von 422 Pfd.St. + dem von ihr getragnen Mehrwert von 78 Pfd.St., also W'-G', Verwandlung des Warenkapitals aus seiner Warenform in Geldform. 4) Die Funktion von W' ist nun die alles Warenprodukts: sich in Geld zu verwandeln, verkauft zu werden, die Zirkulationsphase W-G durchzumachen. Solange das jetzt verwertete Kapital in der Form des Warenkapitals verharrt, auf dem Markt festliegt, steht der Produktionsprozeá still. Es wirkt weder als Produkt- noch als Wertbildner. Je nach dem verschiednen Grad der Geschwindigkeit, womit das Kapital seine Warenform abst”át und seine Geldform an- nimmt, oder je nach der Raschheit des Verkaufs, wird derselbe Ka- pitalwert in sehr ungleichem Grad als Produkt- und Wertbildner dienen und die Stufenleiter der Reproduktion sich ausdehnen oder verkrzen. Es wurde im ersten Buch gezeigt, daá der Wirkungsgrad eines gegebnen Kapitals durch Potenzen des Produktionsprozesses bedingt ist, die von seiner eignen Wertgr”áe in gewissem Grad un- abh„ngig sind. 1*) --- 4) Bis hierher Manuskript VI. Von hier an Manuskript V. ----- 1*) Siehe Band 23 unserer Ausg S. 629-631 #46# I. Abschnitt - Die Metamorphosen des Kap. und ihr Kreislauf ----- Hier zeigt sich, daá der Zirkulationsprozeá neue, von der Wert- gr”áe des Kapitals unabh„ngige Potenzen seines Wirkungsgrads, seiner Expansion und Kontraktion in Bewegung setzt. Die Warentnasse W', als Tr„ger des verwerteten Kapitals, muá fer- ner in ihrem ganzen Umfang die Metamorphose W'-G' durchmachen. Die Quantit„t des Verkauften wird hier wesentliche Bestimmung. Die einzelne Ware figuriert nur noch als integrierender Teil der Gesamtmasse. Die 500 Pfd.St. Wert existieren in 10 000 Pfund Garn. Gelingt es dem Kapitalisten, nur 7440 Pfund zu ihrem Wert von 372 Pfd.St. zu verkaufen, so hat er nur den Wert seines kon- stanten Kapitals, den Wert der verausgabten Produktionsmittel, ersetzt, wenn Pfund, so nur die Wertgr”áe des vorgeschoánen Ge- samtkapitals. Er muá mehr verkaufen, um Mehrwert zu realisieren, und er muá alle 10 000 Pfund Garn verkaufen, um den ganzen Mehr- wert von 78 Pfd.St. (= 1560 Pfund Garn) zu realisieren. Er erh„lt also in 500 Pfd.St. Geld nur einen Gleichwert fr die verkaufte Ware; seine Transaktion innerhalb der Zirkulation ist einfaches W-G. H„tte er seinen Arbeitern 64 Pfd.St. statt 50 Pfd. St. Lohn gezahlt, so w„re sein Mehrwert nur 64 Pfd.St. statt 78 Pfd.St., und der Exploitationsgrad nur 100% statt 156%; aber nach wie vor bliebe der Wert seines Garns unver„ndert, nur das Verh„ltnis sei- ner verschiednen Teile w„re ein andres; der Zirkulationsakt W-G w„re nach wie vor Verkauf von 10 000 Pfund Garn fr 500 Pfd.St., ihren Wert. W' = W + w (= 422 Pfd.St. + 78 Pfd.St.). - W ist gleich dem Wert von P oder dem produktiven Kapital, und dies gleich dem Wert von G, das in G-W, dem Kauf der Produktionselemente, vorgeschossen wurde; in unserm Beispiel = 422 Pfd.St. Wird die Warenmasse zu ihrem Wert verkauft, so W = 422 Pfd.St. und w = 78 Pfd.St., dem Wert des Mehrprodukts von 1560 Pfund Garn. Nennen wir w, in Geld ausgedruckt, g, so ist W'-G' = (W+w) - (G+g), und der Kreislauf G-W... P... W'-G'in seiner expliziten Form also A G-W G, G'-G = M, dem Mehrwert. - Aber als Resul- tat dieses Kreislaufs G... G' existiert jetzt nur noch G', es ist das Produkt, worin sein Bildungsprozeá erloschen ist. G' exi- stiert jetzt selbst„ndig fr sich, unabh„ngig von der Bewegung, die es hervorbrachte. Sie ist vergangen, es ist da an ihrer Stelle. Aber G' als G + g, 500 Pfd.St. als 422 Pfd. St. vorgeschoánes Ka- pital plus einem Inkrement desselben von 78 Pfd.St., stellt zugleich ein qualitatives Verh„ltnis dar, obgleich dies qualita- tive Verh„ltnis selbst nur als Verh„ltnis der Teile einer gleich- namigen Summe, also als quantitatives Verh„ltnis existiert. G, das vorgeschoáne Kapital, das jetzt wieder in seiner ursprngli- chen Form (422 Pfd.St.) vorhanden ist, existiert jetzt als reali- siertes Kapital. Es hat sich nicht nur erhalten, es hat sich auch als Kapital realisiert, indem es sich als solches unterscheidet von g (78 Pfd.St.), worauf es bezogen ist als auf seinen Zuwachs, seine Frucht, auf ein durch es selbst gehacktes Inkrement. Es ist als Kapital realisiert, weil als Wert, der einen #50# I. Abschnitt - Die Metamorphosen des Kap. und ihr Kreislauf ----- Wert geheckt hat. G' existiert als Kapitalverh„ltnis -, G er- scheint nicht mehr als bloáes Geld, sondern es ist ausdrcklich als Geldkapital gesetzt, ausgedrckt als Wert, der sich verwertet hat, also auch die Eigenschaft besitzt, sich zu verwerten, mehr Wert zu hecken als er selbst hat. G ist als Kapital gesetzt durch sein Verh„ltnis zu einem andern Teil von G', als dem durch es Ge- setzten, aus ihm als Ursache Bewirktem, als der Folge, wovon es der Grund. So erscheint G' als in sich differenzierte, sich funk- tionell (begrifflich) in sich selbst unterscheidende, das Kapi- talverh„ltnis ausdrckende Wertsumme. Aber dies ist nur ausgedruckt als Resultat, ohne die Vermittlung des Prozesses, dessen Resultat es ist. Wertteile unterscheiden sich als solche qualitativ nicht vonein- ander, auáer soweit sie als Werte verschiedner Artikel, konkreter Dinge auftreten, also in verschiednen Gebrauchsformen, daher als Werte verschiedner Warenk”rper - ein Unterschied, der nicht aus ihnen selbst als bloáen Wert teilen entspringt. Im Geld ist alle Verschiedenheit der Waren ausgel”scht, weil es eben die ihnen al- len gemeinsame Žquivalentform ist. Eine Geldsumme von 500 Pfd.St. besteht aus lauter gleichnamigen Elementen von 1 Pfd.St. Da in dem einfachen Dasein dieser Geldsumme die Vermittlung ihrer Her- kunft ausgel”scht und von der spezifischen Differenz, welche die verschiednen Kapitalbestandteile im Produktionsprozeá besitzen, jede Spur verschwunden ist, so existiert der Unterschied nur noch in der begrifflichen Form einer Hauptsunune (englisch principal) = dem vorgeschoánen Kapital von 422 Pfd.St. und einer berschs- sigen Wertsumme von 78 Pfd.St. G' sei z.B. = 110 Pfd.St., wovon 100 = G, Hauptsumme, und 10 = M, Mehrwert. Es herrscht absolute Gleichartigkeit, also begrifffiche Unterschiedslosigkeit, zwi- schen den beiden konstituierenden Teilen der Summe von 110 Pfd.St. Beliebige 10 Pfd.St. sind immer 1/11 der Gesamtsumme von 110 Pfd.St., ob sie nun 1/10 der vorgeschoánen Hauptsunune von 100 Pfd.St. oder der šberschuá von 10 Pfd. St. ber dieselbe. Hauptsumme und Zuwachssumme, Kapital und Mehrsumme sind daher ausdrckbar als Bruchteile der Gesamtsumme; in unserm Beispiel bilden 10/11 die Hauptsumme oder das Kapital, 1/11 die Mehrsumme. Es ist daher begriffsloser Ausdruck des Kapitalverh„ltnisses, worin hier am Schluá seines Prozesses das realisierte Kapital in seinem Geldausdruck erscheint. Allerdings gilt dies auch fr W' (= W + w). Aber mit dem Unter- schied, daá W', worin W und w auch nur proportionelle Wertteile derselben homogenen Warenmasse, hinweist auf seinen Ursprung P, dessen unmittelbares #51# 1. Kapitel - Der Kreislauf des Geldkapitals ----- Produkt es ist, w„hrend in G', einer unmittelbar aus der Zirkula- tion herstammenden Form, direkte Beziehung zu P verschwunden ist. Der begriffslose Unterschied zwischen Haupt- und Zuwachssumme, der in G' enthalten ist, soweit es das Resultat der Bewegung G... G'ausdrckt, verschwindet sofort, sobald es aktiv als Geldkapital wieder fungiert, also nicht umgekehrt als Geldausdruck des ver- werteten industriellen Kapitals fixiert wird. Der Kreislauf des Geldkapitals kann nie mit G' beginnen (obgleich G' jetzt als G fungiert), sondern nur mit G; d.h. nie als Ausdruck des Kapital- verh„ltnisses, sondern nur als Vorschuáform des Kapitalwerts. So- bald die 500 Pfd.St. von neuem als Kapital vorgeschossen werden, um sich von neuem zu verwerten, sind sie Ausgangspunkt statt Rckkehrpunkt. Statt eines Kapitals von 422 Pfd.St. ist jetzt eins von 500 Pfd.St. vorgeschossen, mehr Geld als frher, mehr Kapitalwert, aber das Verh„ltnis zwischen den zwei Bestandteilen ist weggefallen, ganz wie ursprnglich die Summe von 500 Pfd.St. statt der von 422 Pfd.St. h„tte als Kapital fungieren k”nnen. Es ist keine aktive Funktion des Geldkapitals, sich als G' darzu- stellen; seine eigne Darstellung als G'ist vielmehr eine Funktion von W'. Schon in der einfachen Warenzirkulation, 1) W1-G, 2) G- W2, fungiert G erst aktiv im zweiten Akt G-W2; seine Darstellung als G ist nur Resultat des ersten Akts, kraft dessen es erst als verwandelte Form von W, auftritt. Das in G' enthaltene Kapital- verh„ltnis, die Beziehung eines seiner Teile als des Kapitalwerts auf den andern als dessen Wertinkrement, bekommt allerdings funk- tionelle Bedeutung, soweit, bei best„ndiger Wiederholung des Kreislaufs G... G', G'sich in zwei Zirkulationen spaltet, Kapi- talzirkulation und Mehrwertzirkulation, also die beiden Teile nicht bloá quantitativ, sondern auch qualitativ verschiedne Funk- tionen vollziehn, G andre als g. Aber an sich betrachtet, schlieát die Form G... G' die Konsumtion des Kapitalisten nicht ein, sondern ausdrcklich nur die Selbstverwertung und die Akku- mulation, soweit letztre zun„chst in periodischem Anwachs des stets von neuem vorgeschoánen Geldkapitals sich ausdrckt. Obgleich begriffslose Form des Kapitals, ist G' = G + g zugleich erst das Geldkapital in seiner realisierten Form, als Geld, wel- ches Geld geheckt hat. Fber ist aber zu unterscheiden von der Funktion des Geldkapitals im ersten Stadium A G-W < . Pm G in diesem ersten Stadium zirkuliert als Geld. Es fungiert als Geldkapital nur deshalb, weil es nur in seinem Geldzustand eine Geldfunktion verrichten, sich in die ihm als Waren gegenberste- henden Elemente von P, in A und Pm umsetzen kann. In diesem Zir- kulationsakt fungiert es nur als Geld; aber weil dieser Akt das erste Stadium des #52# I. Abschnitt - Die Metmorphosen des Kap. und ihr Kreislauf ----- prozessierenden Kapitalwerts, ist er zugleich Funktion des Geld- kapitals, kraft der spezifischen Gebrauchsform der Waren A und Pm, die gekauft werden. G' dagegen, zusammengesetzt aus G, dem Kapitalwert, und g, dem durch diesen erzeugten Mehrwert, drckt verwerteten Kapitalwert aus, den Zweck und das Resultat, die Funktion des gesamten Kreislaufsprozesses des Kapitals. Daá es dies Resultat in Geldform, als realisiertes Geldkapital aus- drckt, entspringt nicht daraus, daá es Geldform des Kapitals, G e l d kapital ist, sondern umgekehrt daraus, daá es Geld k a p i t a l, Kapital in Geldform ist, daá das Kapital in dieser Form den Prozeá er”ffnet hat, in Geldform vorgeschossen worden ist. Die Rckverwandlung in die Geldform ist eine Funktion des Warenkapitals W', wie wir gesehn, nicht des Geldkapitals. Was aber die Differenz von G' gegenber G betrifft, so ist sie (g) nur Geldform von w, dem Inkrement von W; G' ist nur = G + g, weil W' = W + w war. In W' ist also diese Differenz und das Verh„ltnis des Kapitalwerts zu dem von ihm gehackten Mehrwert vorhanden und ausgedrckt, bevor beide in G' verwandelt, in eine Geldsumme, worin beide Wertteile selbst„ndig einander gegenbertreten und daher auch zu selbst„ndigen und voneinander verschiednen Funktio- nen verwendbar sind. G' ist nur Resultat der Realisierung von W'. Beide, W' wie G', sind nur verschiedne Formen, Warenform und Geldform, des verwer- teten Kapitalwerts, beide haben dies gemein, daá sie verwerteter Kapitalwert. Beide sind verwirklichtes Kapital, weil hier der Ka- pitalwert als solcher mitsamt dem Mehrwert als von ihm verschied- ner, durch ihn erhaltner Frucht existiert, obgleich dies Verh„lt- nis nur ausgedruckt ist in der begriffslosen Form des Verh„ltnis- ses zweier Teile einer Geldsumme oder eines Warenwerts. Aber als Ausdrcke des Kapitals in Beziehung zu und im Unterschied von dem durch es erzeugten Mehrwert, also als Ausdrcke von verwertetem Wert, sind G' und W' dasselbe und drcken dasselbe aus, nur in verschiedner Form; sie unterscheiden sich nicht als Geldkapital und Warenkapital, sondern als Geld und Ware. Sofern sie verwerte- ten Wert, als Kapital bet„tigtes Kapital darstellen, drcken sie nur das Resultat der Funktion des produktiven Kapitals aus, der einzigen Funktion, worin der Kapitalwert Wert heckt. Ihr Gemein- sames ist, daá sie beide, Geldkapital und Warenkapital, Existenz- weisen des Kapitals sind. Das eine ist Kapital in Geldform, das andre in Warenform. Die sie unterscheidenden spezifischen Funk- tionen k”nnen daher nichts andres sein, als Unterschiede zwischen Geldfunktion und Warenfunktion. Das Warenkapital, als direktes Produkt des kapitalistischen Produktionsprozesses, erinnert an diesen seinen Ursprung und ist daher in seiner Form rationeller, minder begriffslos als das Geldkapital, #55# 1. Kapitel - Der Kreislauf des Geldkapitals ----- in dem jede Spur dieses Prozesses erloschen ist, wie berhaupt im Geld alle besondre Gebrauchsform der Ware erlischt. Es ist daher nur, wo G' selbst als Warenkapital fungiert, wo es unmittelbares Produkt eines Produktionsprozesses und nicht verwandelte Form dieses Produkts ist, daá seine bizarre Form verschwindet - also in der Produktion des Geldmaterials selbst. Fr Goldproduktion z.B. w„re die Formel: A G-W < ... P... G' (G + g), Pm wo G' als Warenprodukt figuriert, weil P mehr Gold liefert als fr die Produktionselemente des Goldes im ersten G, dem Geldkapi- tal, vorgeschossen war. Hier verschwindet also das Irrationelle des Ausdrucks G... G' (G + g), wo ein Teil einer Geldsumme als Mutter eines andern Teils derselben Gddsumme erscheint. #55# 1. Kapitel - Der Kreislauf des Geldkapitals ----- IV. Der Gesamt-Kreislauf Wir haben gesehn, daá der Zirkulationsprozeá nach Ablauf seiner ersten Phase A G-W < Pm unterbrochen wird durch P, wo die auf dem Markt gekauften Waren A und Pm nun als stoffliche und westliche Bestandteile des produk- tiven Kapitals konsumiert werden; das Produkt dieser Konsumtion ist eine neue Ware, W', stofflich und wertlich ver„ndert. Der un- terbrochene Zirkulationsprozeá, G-W, muá erg„nzt werden durch W- G. Aber als Tr„ger dieser zweiten und abschlieáenden Phase der Zirkulation erscheint W', eine stofflich und wertlich von dem er- sten W verschiedne Ware. Die Zirkulationsreihe stellt sich also dar als 1) G-W1; 2) W'2-G', wo in der zweiten Phase der ersten Ware W, eine andre von h”herem Wert und verschiedner Gebrauchs- form, W'2, untergeschoben ist w„hrend der durch die Funktion von P verursachten Unterbrechung, der Produktion von W' aus den Ele- menten von W, den Daseinsformen des produktiven Kapitals P. Die erste Erscheinungsform dagegen, worin uns das Kapital (Buch 1, Kap. IV, 1) gegenbertrat, G-W-G' (aufgel”st: 1) G-W1; 2) W1-G') zeigt dieselbe Ware zweimal. Es ist beidemal dieselbe Ware, worin sich das Geld in der ersten Phase verwandelt, und welche sich in der zweiten Phase in mehr Geld rckverwandelt. Trotz dieser we- sentlichen Verschiedenheit haben beide Zirkulationen das gemein, daá in ihrer ersten Phase Geld in Ware und in ihrer zweiten Ware in Geld verwandelt wird, das in der ersten Phase verausgabte Geld also in der zweiten wieder zurckflieát. Einerseits haben sie diesen Rckstrom des Geldes zu seinem Ausgangspunkt gemein, andrerseits aber auch den šberschuá des rckstr”menden Geldes ber das vorgeschoáne. Insofern erscheint auch G-W... W'-G' in der allgemeinen Formel G-W-G' enthalten. #56# I. Abschnitt - Die Metamorphosen des Kap. und ihr Kreislauf ----- Es ergibt sich hier ferner, daá in den beiden der Zirkulation an- geh”rigen Metamorphosen G-W und W'-G' sich jedesmal gleich groáe, gleichzeitig vorhandne Wertexistenzen gegenberstehn und einander ersetzen. Die Wertver„nderung geh”rt lediglich der Metamorphose P, dem Produktionsprozeá, der so als reale Metamorphose des Kapi- tals, gegenber den bloá formellen Metamorphosen der Zirkulation, erscheint. Betrachten wir nun die Gesamtbewegung G-W... P... W'- G, oder ihre explizite Form A G-W < ... P ... W' (W + w) - G' (G + g). Pm Das Kapital erscheint hier als ein Wert, der eine Reihenfolge zu- sammenh„ngender, durch einander bedingter Verwandlungen durch- l„uft, eine Reihe von Metamorphosen, die ebensoviele Phasen oder Stadien eines Gesamtprozesses bilden. Zwei dieser Phasen geh”ren der Zirkulationssph„re an, eine der Produktionssph„re. In jeder dieser Phasen befindet sich der Kapitalwert in verschiedner Ge- stalt, der eine verschiedne, spezielle Funktion entspricht. In- nerhalb dieser Bewegung erh„lt sich nicht nur der vorgeschoáne Wert, sondern er w„chst, vermehrt seine Gr”áe. Endlich, im Schluástadium, kehrt er zur selben Form zurck, worin er beim Ausgang des Gesamtprozesses erschien. Dieser Gesamtprozeá ist da- her Kreislaufsprozeá. Die beiden Formen, die der Kapitalwert innerhalb seiner Zirkula- tionsstadien annimmt, sind die von G e l d k a p i t a l und W a r e n k a p i t a l; seine dem Produktionsstadium angeh”rige Form ist die von p r o d u k t i v e m K a p i t a l. Das Ka- pital, welches im Verlauf seines Gesamtkreislaufs diese Formen annimmt und wieder abstreift und in jeder die ihr entsprechende Funktion vollzieht, ist i n d u s t r i e l l e s K a p i t a l - industriell hier in dem Sinn, daá es jeden kapitalistisch be- triebnen Produktionszweig umfaát. Geldkapital, Warenkapital, produktives Kapital bezeichnen hier also nicht selbst„ndige Kapitalsorten, deren Funktionen den In- halt gleichfalls selbst„ndiger und voneinander getrennter Ge- sch„ftszweige bilden. Sie bezeichnen hier nur besondre Funktions- formen des industriellen Kapitals, das sie alle drei nacheinander annimmt. Der Kreislauf des Kapitals geht nur normal vonstatten, solange seine verschiednen Phasen ohne Stockung ineinander bergehn. Stockt das Kapital in der ersten Phase G-W, so erstarrt das Geld- kapital zum Schatz; wenn in der Produktionsphase, so liegen die Produktionsmittel funktionslos auf der einen Seite, w„hrend die Arbeitskraft duf der andern unbesch„ftigt bleibt; wenn in der letzten Phase W'-G', so versperren unverk„uflich aufgeh„ufte Wa- ren den Zirkulationsfluá. Andrerseits liegt es in der Natur der Sache, daá der Kreislauf selbst die Fixierung des Kapitals, w„hrend bestimmter Fristen, in den einzelnen #59# 1. Kapitel - Der Kreislauf des Geldkapitals ----- Kreisabschnitten bedingt. In jeder seiner Phasen ist das indu- strielle Kapital an eine bestimmte Form gebunden, als Geldkapi- tal, produktives Kapital, Warenkapital. Nur nachdem es die seiner jedesmaligen Form entsprechende Funktion vollzogen hat, erh„lt es die Form, worin es eine neue Verwandlungsphase eingehn kann. Um dies klarzulegen, haben wir in unserm Beispiel angenommen, daá der Kapitalwert der im Produktionsstadium erzeugten Warenmasse gleich sei der Gesamtsumme des ursprnglich als Geld vorgeschoá- nen Werts, mit andern Worten, daá der ganze als Geld vorgeschoáne Kapitalwert auf einmal aus dem einen Stadium in das jedesmal n„chstfolgende tritt. Wir haben aber gesehn (Buch I, Kap. VI), daá ein Teil des konstanten Kapitals, die eigentlichen Arbeits- mittel (z.B. Maschinen) in einer gr”áern oder geringem Anzahl von Wiederholungen derselben Produktionsprozesse stets von neuem die- nen, ihren Wert daher auch nur stckweis an das Produkt abgeben. Wieweit dieser Umstand den Kreislaufsprozeá des Kapitals modifi- ziert, wird sich sp„ter zeigen. Hier gengt folgen des: In unserm Beispiel enthielt der Wert des produktiven Kapitals = 422 Pfd.St. nur den durchschnittlich berechneten Verschleiá der Fabrikge- b„ude, Maschinerie etc., also nur den Wertteil, den sie bei Ver- wancUung von 10 600 Pfund Baumwolle in 10 000 Pfund Garn auf letztres bertragen, auf das Produkt eines w”chentlichen Spinn- prozesses von 60 Stunden. In den Produktionsmitteln, in welche sich das vorgeschoáne konstante Kapital von 372 Pfd.St. verwan- delt, figurierten daher auch die Arbeitsmittel, Geb„ude, Maschi- nerie etc. so, als ob sie auf dem Markt gegen w”chentliche Raten- zahlung nur gemietet w„ren. Dies „ndert jedoch absolut nichts am Sachverhalt. Wir brauchen das in der Woche produzierte Garnquan- tum von 10 000 Pfund nur mit der Anzahl der auf eine gewisse Reihe von Jahren berechneten Wochen zu multiplizieren, damit der ganze Wert der gekauften und in dieser Zeit aufgebrauchten Ar- beitsmittel auf es bertragen wird. Es ist dann klar, daá das vorgeschoáne Geldkapital erst in diese Mittel verwandelt, also aus dem ersten Stadium G-W herausgetreten sein muá, bevor es als produktives Kapital P fungieren kann. Ebenso klar ist es in un- serm Beispiel, daá die dem Garn w„hrend des Produktionsprozesses einverleibte Kapitalwertsumme von 422 Pfd.St. nicht als Wertbe- standteil der 10 000 Pfund Garn in die Zirkulationsphase W'-G' eingehn kann, ehe es fertig ist. Das Garn kann nicht verkauft werden, ehe es gesponnen. In der allgemeinen Formel wird das Produkt von P betrachtet als ein von den Elementen des produktiven Kapitals verschiednes mate- rielles Ding, als ein Gegenstand, der eine vom Produktionsprozeá abgesonderte Existenz, eine von der der Produktionselemente ver- schiedne Gebrauchsform #60# I. Abschnitt - Die Metamorphosen des Kap. und ihr Kreislauf ----- besitzt. Und wenn das Resultat des Produktionsprozesses als Ding auftritt, ist dies stets der Fall, selbst wo ein Teil des Pro- dukts wieder als Element in die erneuerte Produktion eingeht. So dient Getreide als Aussaat zu seiner eignen Produktion; aber das Produkt besteht nur aus Getreide, hat also eine von den mitver- wandten Elementen, der Arbeitskraft, den Instrumenten, dem Dn- ger, verschiedne Gestalt. Es gibt aber selbst„ndige Industrie- zweige, wo das Produkt des Produktionsprozesses kein neues gegen- st„ndliches Produkt, keine Ware ist. ™konomisch wichtig davon ist nur die Kommunikationsindustrie, sei sie eigentliche Transportin- dustrie fr Waren und Menschen, sei sie šbertragung bloá von Mit- teilungen, Briefen, Telegrammen etc. A. Tschuprow 6) sagt darber: "Der Fabrikant kann zuerst Artikel produzieren und dann Konsumen- ten dafr suchen." {sein Produkt, nachdem es als fertig aus dem Produktionsprozeá ausgestoáen, geht als von demselben getrennte Ware in die Zirku- lation ber}. "Produktion und Konsumtion erscheinen so als zwei, dem Raum und der Zeit nach getrennte Akte. In der Transportindustrie, die keine neuen Produkte schafft, sondern nur Menschen und Dinge ver- setzt, fallen diese beiden Akte zusammen; die Dienste" (die Orts- ver„nderung) "mssen in demselben Augenblick konsumiert werden, in dem sie produziert werden. Deshalb erstreckt sich der Rayon, aus dem die Eisenbahnen Kundschaft suchen k”nnen, auf h”chstens 50 Werst" (53 km) "auf beiden Seiten." Das Resultat - ob Menschen oder Waren transportiert werden - ist ihr ver„ndertes ”rtliches Dasein, z.B. daá das Garn sich jetzt in Indien befindet statt in England, wo es produziert worden. Was aber die Transportindustrie verkauft, ist die Ortsver„nderung selbst. Der hervorgebrachte Nutzeffekt ist untrennbar verbunden miut dem Transportprozeá, d.h. dem Produktionsprozeá der Trans- portindustrie. Menschen und Ware reisen mit dem Transportmittel, und sein Reisen, seine ”rtliche Bewegung, ist eben der durch es bewirkte Produktionsprozeá. Der Nutzeffekt ist nur konsumierbar w„hrend des Produktionsprozesses; er existiert nicht als ein von diesem Prozeá verschiednes Gebrauchsding, das erst nach seiner Produktion als Handelsartikel fungiert, als Ware zirkuliert. Der Tauschwert dieses Nutzeffekts ist aber bestimmt, wie der jeder andern Ware, durch den Wert der in ihm verbrauchten Produktionse- lemente (Arbeitskraft und Produktionttel) plus dem Mehrwert, den die Mehrarbeit --- 6) ?. ??????, "??????????????? ?????????", ?????, 1875, ???, 69, 70 #61# 1. Kapitel - Der Kreislauf des Geldkapitals ----- der in der Transportindustrie besch„ftigten Arbeiter geschaffen hat. Auch in Beziehung auf seine Konsumtion verh„lt sich dieser Nutzeffekt ganz wie andre Waren. Wird er individuell konsumiert, so verschwindet sein Wert mit der Konsumtion; wird er produktiv konsumiert, so daá er selbst ein Produktionsstadium der im Trans- port befindlichen Ware, so wird sein Wert als Zuschuáwert auf die Ware selbst bertragen. Die Formel fr die Transportindustrie w„re also A G-W < ... P-G', Pm da der Produktionsprozeá selbst, nicht ein von ihm trennbares Produkt, gezahlt und konsumiert wird. Sie hat also fast genau dieselbe Form wie die fr die Produktion der edlen Metalle, nur daá G' hier verwandelte Form des w„hrend des Produktionsprozesses hervorgebrachten Nutzeffekts, nicht Naturalform des w„hrend die- ses Prozesses hervorgebrachten und aus ihm ausgestoánen Goldes oder Silbers ist. Das industrielle Kapital ist die einzige Daseinsweise des Kapi- tals, worin nicht nur Aneignung von Mehrwert, resp. Mehrprodukt, sondern zugleich dessen Sch”pfung Funktion des Kapitals ist. Es bedingt daher den kapitalistischen Charakter der Produktion; sein Dasein schlieát das des Klassengegensatzes von Kapitalisten und Lohnarbeitern ein. Im Maá wie es sich der gesellschaftlichen Pro- duktion bem„chtigt, werden Technik und gesellschaftliche Organi- sation des Arbeitsprozesses umgew„lzt, und damit der ”konomisch- geschichtliche Typus der Gesellschaft. Die andern Arten von Kapi- tal, die vor ihm inmitten vergangner oder untergehender gesell- schaftlicher Produktionszust„nde erschienen, werden ihm nicht nur untergeordnet und im Mechanismus ihrer Funktionen ihm entspre- chend ver„ndert, sondern bewegen sich nur noch auf seiner Grund- lage, leben und sterben, stehen und fallen daher mit dieser ihrer Grundlage. Geldkapital und Warenkapital, soweit sie mit ihren Funktionen als Tr„ger eigner Gesch„ftszweige neben dem industri- ellen Kapital auftreten, sind nur noch durch die gesellschaftli- che Teilung der Arbeit verselbst„ndigte und einseitig ausgebil- dete Existenzweisen der verschiednen Funktionsformen, die das in- dustrielle Kapital innerhalb der Zirkulationssph„re bald annimmt, bald abstreift. Der Kreislauf G... G' verschlingt sich einerseits mit der allge- meinen Warenzirkulation, geht aus ihr hervor und in sie ein, und bildet einen Teil von ihr. Andrerseits bildet er eine eigne selb- st„ndige Bewegung des Kapitalwerts fr den individuellen Kapita- listen, eine Bewegung, die teils innerhalb der allgemeinen Waren- zirkulation vorgeht, teils auáerhalb derselben, die aber stets ihren selbst„ndigen Charakter bewahrt. Erstens dadurch, daá ihre beiden in der Zirkulationssph„re vorgehenden Phasen G-W und W'-G' als Phasen der Kapitalbewegung funktioneh bestimmte Charaktere #62# I. Abschnitt - Die Metamorphose des Kap. und ihr Kreislauf ----- besitzen; in G-W ist W stofflich bestimmt als Arbeitskraft und Produktionsmittel; in W'-G' wird der Kapitalwert realisiert + dem Mehrwert. Zweitens umschlieát P, der Produktionsprozeá, die pro- duktive Konsumtion. Drittens macht die Rckkehr des Geldes zu ih- rem Ausgangspunkt die Bewegung G... G' zu einer sich in sich selbst abschlieáenden Kreislaufbewegung. Einerseits bildet also jedes individuelle Kapital in seinen bei- den Zirkulationsh„lften G-W und W'-G ein Agens der allgemeinen Warenzirkulation, worin es entweder als Geld oder als Ware fun- giert oder verkettet ist, und so selbst ein Glied bildet in der allgemeinen Metamorphosenreihe der Warenwelt. Andrerseits be- schreibt es innerhalb der allgemeinen Zirkulation seinen eignen selbst„ndigen Kreislauf, worin die Produktionssph„re ein Durch- gangsstadium bildet, und worin es zu seinem Ausgangspunkt in der- selben Form zurckkehrt, in der es ihn verlieá. Innerhalb seines eignen Kreislaufs, der seine reale Metamorphose im Produktions- prozeá einschlieát, ver„ndert es zugleich seine Wertgr”áe. Es kehrt zurck, nicht nur als Geldwert, sondern als vergr”áerter, gewachsener Geldwert. Betrachten wir schlieálich G-W... P... W'-G' als spezielle Form des Kreislaufsprozesses des Kapitals neben den andern sp„ter zu untersuchenden Formen, so zeichnet es sich durch folgendes aus. 1. Es erscheint als K r e i s l a u f d e s G e l d k a p i t a l s, weil das industrielle Kapital in seiner Geldform, als Geldkapital, den Ausgangspunkt und den Rckkehr- punkt seines Gesamtprozesses bildet. Die Formel selbst drckt aus, daá das Geld hier nicht als Geld verausgabt, sondern nur vorgeschossen wird, also nur Geldform des Kapitals, Geldkapital ist. Sie drckt ferner aus, daá der Tauschwert, nicht der Ge- brauchswert, der bestimmende Selbstzweck der Bewegung ist. Eben weil die Geldgestalt des Werts seine selbst„ndige, handgreifliche Erscheinungsform ist, drckt die Zirkulationsform G... G', deren Ausgangspunkt und Schluápunkt wirkliches Geld, das Geldmachen, das treibende Motiv der kapitalistischen Produktion, am hand- greiflichsten aus. Der Produktionsprozeá erscheint nur als unver- meidliches Mittelglied, als notwendiges šbel zum Behuf des Geld- machens. {Alle Nationen kapitalistischer Produktionsweise werden daher periodisch von einem Schwindel ergriffen, worin sie ohne Vermittlung des Produktionsprozesses das Geldmachen vollziehen wollen.} 2. Das Produktionsstadium, die Funktion von P, bildet in diesem Kreislauf die Unterbrechung der zwei Phasen der Zirkulation G- W... W'-G', die wieder nur Vermittlung der einfachen Zirkulation G-W-G'. Der Produktionsprozeá erscheint in der Form des Kreis- laufsprozesses selbst, #63# 1. Kapitel - Der Kreislauf des Geldkapitals ----- formell und ausdrcklich als das, was er in der kapitalistischen Produktionsweise ist, als bloáes Mittel zur Verwertung des vorge- schoánen Werts, also die Bereicherung als solche als Selbstzweck der Produktion. 3. Weil die Reihenfolge der Phasen durch G-W er”ffnet wird, ist das zweite Glied der Zirkulation W'-G'; also Ausgangspunkt G, das zu verwertende Geldkapital, Schluápunkt G', das verwertete Geld- kapital G + g, worin G als realisiertes Kapital neben seinem Spr”áling g figuriert. Dies unterscheidet den Kreislauf G von den beiden andern Kreisl„ufen P und W', und zwar in doppelter Weise. Einerseits durch die Geldform der beiden Extreme; Geld ist aber die selbst„ndige handgreifliche Existenzform des Werts, der Wert des Produkts in seiner selbst„ndigen Wertform, worin alle Spur des Gebrauchswerts der Waren ausgel”scht ist. Andrerseits wird die Form P... P nicht notwendig zu P... P' (P + p), und in der Form W'... W' ist berhaupt keine Wertdifferenz zwischen beiden Extremen sichtbar. - Der Formel G... G' ist es also charakteri- stisch, einerseits, daá der Kapitalwert den Ausgangspunkt und der verwertete Kapitalwert den Rckkehrpunkt bildet, so daá der Vor- schuá des Kapitalwerts als Mittel, der verwertete Kapitalwert als Zweck der ganzen Operation erscheint; andrerseits, daá dies Ver- h„ltnis in Geldform ausgedrckt ist, der selbst„ndigen Wertform, daher das Geldkapital als Geld heckendes Geld. Die Erzeugung von Mehrwert durch den Wert ist nicht nur als Alpha und Omega des Prozesses ausgedrckt, sondern ausdrckhch in der blinkenden Geldform. 4. Da G', das realisierte Geldkapital als Resultat von W'-G', der er. g„nzenden und abschlieáenden Phase von G-W, sich absolut in derselben Form befindet, worin es seinen ersten Kreislauf er”ff- net hat, kann es, sowie es aus demselben hervorgeht, denselben Kreislauf wieder er”ffnen als vergr”áertes (akkumuliertes) Geld- kapital: G' = G + g; und es ist wenigstens nicht in der Form von G... G' ausgedrckt, daá bei Wiederholung des Kreislaufs die Zir- kulation von g sich von der von G trennt. In seiner einmaligen Gestalt betrachtet, formell, drckt der Kreislauf des Geldkapi- tals daher nur den Verwertungs- und Akkumulationspcozeá aus. Die Konsumtion ist darin nur als produktive Konsumtion ausgedrckt durch A G-W < , Pm nur diese ist eingeschlossen in diesen Kreislauf des individuel- len Kapitals. G-A ist A-G oder W-G von seiten des Arbeiters; ist also die erste Phase der Zirkulation, die seine individuelle Kon- sumtion vermittelt: A-G-W (Lebensmittel). Die zweite Phase G-W f„llt nicht mehr in den Kreislauf des individuellen Kapitals-, aber sie ist durch ihn eingeleitet, von ihm vorausgesetzt, da der Arbeiter, um sich stets als exploitierbarer Stoff des #64# I. Abschnitt - Die Metamorphosen des Kap. und ihr Kreislauf ----- Kapitalisten auf dem Markt zu befinden, vor allen Dingen leben, also sich durch individuelle Konsumtion erhalten muá. Aber diese Konsumtion selbst ist hier nur vorausgesetzt als Bedingung der produktiven Konsumtion der Arbeitskraft durch das Kapital, also auch nur, soweit sich der Arbeiter durch seine individuelle Kon- sumtion als Arbeitskraft erh„lt und reproduziert. Die Pm, die ei- gentlichen Waren aber, die in den Kreislauf eingehn, bilden nur Speisematerial der produktiven Konsumtion. Der Akt A-G vermittelt die individuelle Konsumtion des Arbeiters, Verwandlung der Le- bensmittel in sein Fleisch und Blut. Allerdings muá auch der Ka- pitalist da sein, also auch leben und konsumieren, um als Kapita- list zu fungieren. Dazu brauchte er in der Tat nur als Arbeiter zu konsumieren, und mehr ist daher in dieser Form des Zirkulati- onsprozesses nicht vorausgesetzt. Formell ausgedruckt ist selbst das nicht, da die Formel schlieát mit G', also einem Resultat, das sofort wieder als vergr”áertes Geldkapital fungieren kann. In W'-G' ist der Verkauf von W' direkt enthalten; aber W'-G', Verkauf von der einen Seite, ist G-W, Kauf von der andern, und die Ware wird endgltig nur ihres Gebrauchswerts wegen gekauft, um (von Zwischenverk„ufen abgesehn) in den Konsumtionsprozeá ein- zugehn, sei dieser nun individuell oder produktiv, je nach der Natur des gekauften Artikels. Aber diese Konsumtion geht nicht ein in den Kreislauf des individuellen Kapitals, dessen Produkt W' ist; dies Produkt wird eben als zu verkaufende Ware aus dem Kreislauf abgestoáen. Das W' ist ausdrcklich bestimmt zu fremder Konaumtion. Wir finden daher bei Dolmetschern des Merkantilsy- stems (dem die Formel G-W... P... W'- G' zugrunde liegt) sehr weitl„ufige Predigten darber, daá der einzelne Kapitalist nur als Arbeiter konsumieren muá, wie die Kapitalistennation den an- dern dmmern Nationen das Verzehren ihrer Waren und berhaupt den Konsumtionsprozeá berlassen, dagegen die produktive Konsumtion zu ihrer Lebensaufgabe machen muá. Diese Predigten erinnern oft der Form und dem Inhalt nach an analoge asketische Ermahnungen der Kirchenv„ter. --- Der Kreislaufsprozeá des Kapitals ist also Einheit von Zirkula- tion und Produktion, schlieát beide ein. Sofern die beiden Phasen G-W, W'-G' Zirkulationsvorg„nge, bildet die Zirkulation des Kapi- tals Teil der allgemeinen Warenzirkulation. Aber als funktionell bestimmte Abschnitte, Stadien im Kreislauf des Kapitals, der nicht nur der Zirkulationssph„re, #65# 1. Kapitel - Der Kreislauf des Geldkapitals ----- sondern auch der Produktionssph„re angeh”rt, vollzieht das Kapi- tal innerhalb der allgemeinen Warenzirkulation seinen eignen Kreislauf. Die allgemeine Warenzirkulation dient ihm im ersten Stadium dazu, die Gestalt anzunehmen, worin es als produktives Kapital fungieren kann; im zweiten, die Warenfunktion 1*) abzu- stoáen, worin es seinen Kreislauf nicht erneuern kann; und zugleich ihm die M”glichkeit zu er”ffnen, seinen eignen Kapital kreislauf zu trennen von der Zirkulation des ihm angewachsnen Mehrwerts. Der Kreislauf des Geldkapitals ist daher die einsei- tigste, darum schlagendste und charakteristischste Erscheinungs- form des Kreislaufs des industriellen Kapitals, dessen Ziel und treibendes Motiv: Verwertung des Werts, Geldmachen und Akkumula- tion, in die Augen springend dargestellt wird (kaufen, um teurer zu verkaufen). Dadurch, daá die erste Phase G-W ist, tritt auch hervor die Herkunft der Bestandteile des produktiven Kapitals aus dem Warenmarkt, wie berhaupt die Bedingtheit des kapitalisti- schen Produktionsprozesses durch die Zirkulation, den Handel. Der Kreislauf des Geldkapitals ist nicht nur Warenproduktion; er kommt selbst nur durch die Zirkulation zustande, er setzt sie voraus. Es liegt dies schon darin, daá die der Zirkulation ange- h”rige Form G als erste und reine Form des vorgeschoánen Kapital- werts erscheint, was in den beiden andern Kreislaufsformen nicht der Fall. Der Kreislauf des Geldkapitals bleibt insofern stets der allge- meine Ausdruck des industriellen Kapitals, als er stets Verwer- tung des vorgeschossenen Werts einschlieát. In P... P tritt der Geldausdruck des Kapitals nur als Preis der Produktionselemente hervor, also nur als in Rechengeld auew gedruckter Wert, und wird in dieser Form festgehalten in der Buchhaltung. Besondere Form des Kreislaufs des industriellen Kapitals wird G... G', soweit neu auftretendes Kapital zuerst als Geld vorge- schossen und in derselben Form zurckgezogen wird, sei es beim šbertritt aus einem Gesch„ftszweig in den andern, sei es beim Rcktritt des industriellen Kapitals aus dem Gesch„ft. Es schlieát dies ein die Kapitalfunktion des zuerst in Geldform vor- geschoánen Mehrwerts, und tritt am schlagendsten hervor, wenn dieser in einem andern Gesch„ft fungiert als dem, woraus er her- kommt. G... G' kann erster Kreislauf eines Kapitals sein; es kann letzter sein; es kann als Form des gesellschaftlichen Gesamtkapi- tals gelten; es ist die Form von Kapital, das neu angelegt wird, sei es als in Geldform neu akkumuliertes Kapital, sei es als al- tes Kapital, das ganz in Geld verwandelt wird zur šbertragung aus einem Produktionszweig in den andern. ----- 1*) 1. Auflage: Warenform #66# I. Abschnitt - Die Metamorphosen des Kap. und ihr Kreislauf ----- Als stets in allen Kreisl„ufen einbegriffne Form vollzieht das Geldkapital diesen Kreislauf gerade fr den Teil des Kapitals, der den Mehrwert erzeugt, das variable Kapital. Die normale Form des Vorschusses des Arbeitslohns ist Zahlung in Geld; dieser Pro- zeá muá in krzeren Terminen stets erneuert werden, weil der Ar- beiter von der Hand in den Mund lebt. Dem Arbeiter muá der Kapi- talist daher best„ndig als Geldkapitalist, und sein Kapital als Geldkapital gegenbertreten. Es kann hier nicht, wie beim Kauf der Produktionsmittel und Verkauf der produktiven Waren, direkte oder indirekte Ausgleichung stattfinden (so daá die gr”áere Masse des Geldkapitals tats„chlich nur in Form von Waren, das Geld nur in der Form der Rechengelds, und schlieálich bar nur fr Ausglei- chung der Bilanzen figuriert). Andrerseits wird ein Teil des aus dem variablen Kapital entspringenden Mehrwerts vom Kapitalisten verausgabt fr seine Privatkonsumtion, die dem Kleinhandel ange- h”rt und, auf welchen Umwegen immer, bar, in der Geldform des Mehrwerts verausgabt wird. Wie groá oder klein dieser Teil des Mehrwerts sei, „ndert nichts an der Sache. Fort w„hrend erscheint von neuem das variable Kapital als im Arbeitslohn an gelegtes Geldkapital (G-A) und g als Mehrwert, der zur Bestreitung der Privatbedrfnisse des Kapitalisten verausgabt wird. Also G als vorgeschossner variabler Kapitalwert und g als sein Zuwachs, beide in Geldform notwendig festgehalten, um in solcher veraus- gabt zu werden. Die Formel G-W... P... W'-G', mit dem Resultat G' = G + g, schlieát in ihrer Form eine T„uschung ein, tr„gt einen illusori- schen Charakter, der aus dem Dasein des vorgeschoánen und verwer- teten Werts in seiner Žquivalentform, dem Geld, entspringt. Der Akzent liegt nicht auf Verwertung des Werts, sondern auf der G e l d f o r m dieses Prozesses, darauf, daá mehr Wert in Geld- form schlieálich aus der Zirkulation gezogen wird, als ihr ur- sprnglich vorgeschossen ward, also auf Vermehrung der dem Kapi- talisten geh”rigen Gold- und Silbermasse. Das sogenannte Monet„r- system ist bloá Ausdruck der begriffslosen Form G-W-G', einer Be- wegung, die ausschlieálich in der Zirkulation verl„uft und daher die beiden Akte: 1) G-W, 2) W-G' nur dadurch erkl„ren kann, daá W im zweiten Akt ber seinen Wert verkauft wird, daher mehr Geld der Zirkulation entzieht, als durch seinen Kauf in sie hineinge- worfen ward. Dagegen G-W... P... W'-G', als ausschlieáliche Form fixiert, liegt dem entwickelteren Merkantilsystem zugrund, wo nicht nur Warenzirkulation, sondern auch Waren produktion als notwendiges Element erscheint. Der illusorische Charakter von G-W... P... W'-G', und die ihr entsprechende illusorische Deutung ist da, sobald diese Form als einmalige #67# 1. Kapitel - Der Kreislauf des Geldkapitals ----- fixiert wird, nicht als flieáende, best„ndig sich erneuernde; so- bald sie daher nicht als eine der Formen des Kreislaufs, sondern als seine ausschlieáliche gilt. Sie weist aber selbst auf andre Formen hin. Erstens setzt dieser ganze Kreislauf den kapitalisti- schen Charakter des Produktionsprozesses selbst voraus, und als Basis daher diesen Produktionsprozeá nebst dem spezifischen, durch ihn bedingten Gesellschaftszustand. A G-W = G-W < ; Pm aber G-A unterstellt den Lohnarbeiter, und daher Pm die Produkti- onsmittel als Teil des produktiven Kapitals, daher den Arbeits- und Verwertungsprozeá, den Produktionsprozeá schon als Funktion des Kapitals. Zweitens: Wird G... G' wiederholt, so erscheint die Rckkehr zur Geldform ebenso verschwindend, wie die Geldform im ersten Sta- dium. G-W verschwindet, um P Platz zu machen. Der best„ndige Wie- dervorschuá in Geld, ebensosehr wie seine best„ndige Rckkehr als Geld, erscheinen selbst als nur im Kreislauf verschwindende Mo- mente. Drittens: +---------------------------------------+ G-W... P... W'-G'. G-W... P... W'-G'. G-W... P... etc +---------------------------------------+ +--------------------+ Schon bei der zweiten Wiederholung des Kreislaufs erscheint der Kreis lauf P... W'-G'. G-W... P, bevor der zweite Kreislauf von G vollendet ist, und alle ferneren Kreisl„ufe k”nnen so unter der Form P... W'-G-W... P betrachtet werden, so daá G-W als erste Phase des ersten Kreislaufs nur die verschwindende Vorbereitung des sich stets wiederholenden Kreislaufs des produktiven Kapitals bildet, wie dies in der Tat der Fall bei zum ersten Mal in der Form von Geldkapital angelegtem, industriellem Kapital. Andrer- seits, bevor der zweite Kreislauf von P vollendet, ist der erste Kreislauf W'-G' G-W... P... W' (abgekrzt W'... W') beschrieben, der Kreislauf des Warenkapitals. So enth„lt die erste Form schon die beiden andern und es verschwindet so die Geldform, soweit sie nicht bloáer Wertausdruck, sondern Wertausdruck in der Žqui- valentform, in Geld. Endlich: Nehmen wir ein neu auftretendes einzelnes Kapital, wel- ches zum ersten Mal den Kreislauf G-W... P... W'-G' beschreibt, so ist G-W die Vorbereitungsphase, der Vorl„ufer des ersten Pro- duktionsprozesses, den dies einzelne Kapital durchmacht. Diese Phase G-W ist daher nicht vorausgesetzt, sondern wird vielmehr durch den Produktionsprozeá gesetzt oder bedingt. Aber dies gilt nur fr dies einzelne Kapital. Allgemeine Form des Kreislaufs des industriellen Kapitals ist der Kreislauf des Geldkapitals, soweit die kapitalistische Produktionsweise vorausgesetzt ist, also in- nerhalb #68# I. Abschnitt - Die Metamorphosen des Kap. und ihr Kreislauf ----- eines durch die kapitalistische Produktion bestimmten Gesell- schaftszustandes. Der kapitalistische Produktionsprozeá ist daher als ein prius vorausgesetzt, wenn nicht in dem ersten Kreislauf des Geldkapitals eines neu angelegten industriellen Kapitals, so auáerhalb desselben; das best„ndige Dasein dieses Produktionspro- zesses unterstellt den best„ndig erneuerten Kreislauf von P... P. Innerhalb des ersten Stadiums A G-W < Pm tritt diese Voraussetzung selbst schon auf, indem dies einerseits das Dasein der Lohnarbeiterklasse voraussetzt; indem andrerseits das, was erstes Stadium G-W fr den K„ufer der Produktionsmittel, W'-G' fr ihren Verk„ufer ist, also in W' das Warenkapital, somit die Ware selbst als Resultat der kapitalistischen Produktion, und damit die Funktion des produktiven Kapitals voraussetzt. #69# ----- ZWEITES KAPITEL Der Kreislauf des produktiven Kapitals Der Kreislauf des produktiven Kapitals hat die allgemeine Formel: P... W'-G'-W... P. Er bedeutet die periodisch erneuerte Funktion des produktiven Kapitals, also die Reproduktion, oder seinen Pro- duktionsprozeá als Reproduktionsprozeá mit Bezug auf die Verwer- tung; nicht nur Produktion, sondern periodische Reproduktion von Mehrwert; die Funktion des in seiner produktiven Form befindli- chen industriellen Kapitals, nicht als einmalige, sondern als pe- riodisch wiederholte Funktion, so daá der Wiederbeginn durch den Ausgangspunkt selbst gegeben ist. Ein Teil von W' kann unmittel- bar (in gewissen F„llen, Anlagezweigen des industriellen Kapi- tals) wieder als Produktionsmittel in denselben Arbeitsprozeá eingehn, aus dem er als Ware herauskam; dadurch wird nur die Ver- wandlung seines Werts in wirkliches Geld oder Geldzeichen er- spart, oder sie erh„lt nur selbst„ndigen Ausdruck als Rechengeld. Dieser Wertteil geht nicht in die Zirkulation ein. Es gehn so Werte in den Produktionsprozeá ein, die nicht in den Zirkulati- onsprozeá eingehn. Dasselbe gilt von dem Teil von W', den der Ka- pitalist als Teil des Mehrprodukts in natura verzehrt. Dies ist jedoch fr die kapitalistische Produktion unbedeutend; es kommt h”chstens bei der Agrikultur in Betracht. Zweierlei springt sofort bei dieser Form in die Augen. Erstens. W„hrend in der ersten Form G... G' der Produktionspro- zeá, die Funktion von P, die Zirkulation des Geldkapitals unter- bricht und nur als Vermittler zwischen seinen beiden Phasen G-W und W'-G' erscheint, bildet hier der gesamte Zirkulationsprozeá des industriellen Kapitals, seine ganze Bewegung innerhalb der Zirkulationsphase, nur eine Unterbrechung und daher nur die Ver- mittlung zwischen dem produktiven Kapital, das als erstes Extrem den Kreislauf er”ffnet und als letztes ihn in derselben Form, also in der Form seines Wiederbeginns, schlieát. Die eigentliche Zirkulation #70# I. Abschnitt - Die Metamorphosen des Kap. und ihr Kreislauf ----- erscheint nur als Vermittlung der periodisch erneuerten und durch die Erneuerung kontinuierlichen Reproduktion. Zweitens. Die gesamte Zirkulation stellt sich dar in der entge- gengesetzten Form von der, die sie im Kreislauf des Geldkapitals besitzt. Sie war dort: G-W-G (G-W. W-G), abgesehn von der Wertbe- stimmung; sie ist hier, wieder abgesehn von der Wertbestimmung, W-G-W (W-G G-W), also die Form der einfachen Warenzirkulation. I. Einfache Reproduktion Betrachten wir also zun„chst den zwischen den Extremen P... P in der Zirkulationssph„re verlaufenden Prozeá W'-G'-W. Der Ausgangspunkt dieser Zirkulation ist das Warenkapital: W' = W + w = P + w. Die Funktion des Warenkapitals W'-G' (die Realisie- rung des in ihm enthaltenen Kapitalwerts = P, der jetzt als Wa- renbestandteil W existiert, wie des in ihm enthaltnen Mehrwerts, der als Bestandteil derselben Warenmasse, mit dem Wert w, exi- stiert) wurde in der ersten Form des Kreislaufs betrachtet. Aber dort bildete sie die zweite Phase der unterbrochnen Zirkulation und die Abschluáphase des ganzen Kreislaufs. Hier bildet sie die zweite Phase des Kreislaufs, aber die erste Phase der Zirkula- tion. Der erste Kreislauf endet mit G', und da G' ebensowohl wie das ursprngliche G von neuem als Geldkapital den zweiten Kreis- lauf er”ffnen kann, war es zun„chst nicht n”tige weiter zuzusehn, ob die in G' enthaltnen G und g (der Mehrwert) ihre Bahn mitein- ander fortsetzen, oder ob sie verschiedne Bahnen beschreiben. Dies w„re nur n”tig geworden, h„tten wir den ersten Kreislauf in seiner Erneuerung weiter verfolgt. Dieser Punkt muá aber im Kreislauf des produktiven Kapitals entschieden werden, da die Be- stimmung schon seines ersten Kreislaufs davon abh„ngt, und weil W'-G' in ihm als erste Zirkulationsphase erscheint, welche durch G-W zu erg„nzen ist. Es h„ngt von dieser Entscheidung ab, ob die Formel einfache Reproduktion oder Reproduktion auf erweiterter Stufenleiter darstellt. Je nach ihrer Entscheidung also „ndert sich der Charakter des Kreislaufs. Nehmen wir also zun„chst die einfache Reproduktion des produkti- ven Kapitals, wobei wie im ersten Kapitel gleichbleibende Um- st„nde und Kauf und Verkauf der Waren zu ihrem Wert vorausgesetzt sind. Der ganze Mehrwert geht unter dieser Annahme in die pers”n- liche Konsumtion des Kapitalisten ein. Sobald die Verwandlung des Warenkapitals W' in Geld stattgefunden, zirkuliert der Teil der Geldsumme, der den Kapitalwert darstellt, #71# 2. Kapitel - Der Kreislauf des produktiven Kapitals ----- fort im Kreislauf des industriellen Kapitals; der andre, der ver- goldeter Mehrwert ist, geht ein in die allgemeine Warenzirkula- tion, ist vom Kapitalisten ausgehende Geldzirkulation, geht aber vor auáerhalb der Zirkulation seines individuellen Kapitals. In unserm Beispiel hatten wir ein Warenkapital W' von 10 000 Pfund Garn zum Wert von 500 Pfd.St.; 422 Pfd.St. davon sind der Wert des produktiven Kapitals, und setzen als Geldform von 8440 Pfund Carn die von W' begonnene Kapitalzirkulation fort, w„hrend der Mehrwert von 78 Pfd.St., Geldform von 1560 Pfund Garn, dem ber- schssigen Teil des Warenprodukts, aus dieser Zirkulation heraus- tritt und eine getrennte Bahn innerhalb der allgemeinen Warenzir- kulation beschreibt. A W - - G - W < W' ( + ) - G' ( + ) Pm w - - g - w g-w ist eine Reihe von K„ufen vermittelst des Geldes, das der Ka- pitalist, sei es in eigentlichen Waren, sei es in Diensten fr seine werte Person, resp. Familie, verausgabt. Diese K„ufe sind zersplittert, finden zu verschiednen Terminen statt. Das Geld existiert also zeitweis in der Form eines fr die laufende Kon- sumtion bestimmten Geldvorrats oder Schatzes, da in seiner Zirku- lation unterbrochnes Geld sich in Schatzform befindet. Seine Funktion als Zirkulationsmittel, das auch seine vorbergehende Form als Schatz einbegreift, geht nicht in die Zirkulation des Kapitals in seiner Geldform G ein. Das Geld wird nicht vorge- schossen, sondern verausgabt. Wir haben vorausgesetzt, daá das vorgeschossene Gesamtkapital stets ganz aus einer seiner Phasen in die andre bergeht, so auch hier, daá das Warenprodukt von P den Gesamtwert des produktiven Kapitals P = 422 Pfd.St. + dem w„hrend des Produktionsprozesses geschaffnen Mehrwert 78 Pfd.St. tr„gt. In unserm Beispiel, wo wir es mit einem diskreten Warenprodukt zu tun haben, existiert der Mehrwert in der Form von 1560 Pfund Garn; ganz wie er auf 1 Pfund Garn berechnet in der Form von 2,496 Unzen Garn existiert. W„re dagegen das Warenprodukt z.B. eine Maschine von 500 Pfd.St. und von derselben Wertzusammensetzung, so w„re zwar ein Wertteil die- ser Maschine = 78 Pfd.St. Mehrwert, aber diese 78 Pfd.St. exi- stierten nur in der Gesamtmaschine; sie ist nicht in Kapitalwert und Mehrwert teilbar, ohne sie selbst in Stcke zu zerschlagen und so mit ihrem Gebrauchswert auch ihren Wert zu vernichten. Die beiden Wertbestandteile k”nnen also nur ideell in Bestandteilen des Warenk”rpers dargestellt werden, nicht als selbst„ndige Ele- mente der Ware W', wie jedes Pfund #72# I. Abschnitt - Die Metamorphosen des Kap. und ihr Kreislauf ----- Garn als trennbares, selbst„ndiges Warenelement der 10 000 Pfund. Im ersten Fall muá die Gesamtware, das Warenkapital, die Ma- schine, ganz verkauft sein, bevor g seine besondte Zirkulation eingehn kann. Dagegen wenn der Kapitalist 8440 Pfund verkauft, wrde der Verkauf der weitern 1560 Pfund eine vollst„ndig ge- trennte Zirkulation des Mehrwerts in der Form w (1560 Pfund Garn) - g (78 Pfd.St.) = w (Konsumtionsartikel) darstellen. Die Werte- lemente jedes einzelnen Quotums des Garnprodukts von 10 000 Pfund sind aber in Teilen des Produkts ebenso darstellbar wie im Ge- samtprodukt. Wie dieses, 10 000 Pfund Garn, sich einteilen l„át in konstanten Kapitalwert (c), 7440 Pfund Garn zum Wert 372 Pfd.St., variablen Kapitalwert (v) von 1000 Pfund Garn zu 50 Pfd.St. und Mehrwert (m) von 1560 Pfund Garn zu 78 Pfd.St., so jedes Pfund Garn in c = 11,904 Unzen zum Wert von 8,928 d., v = 1,600 Unze Garn zum Wert von 1,200 d., in = 2,496 Unzen Garn zum Wert von 1,872 d. Der Kapitalist k”nnte auch bei sukzessivem Ver- kauf der 10 000 Pfund die in den sukzessiven Portionen enthaltnen Mehrwertselemente sukzessive verzehren, und dadurch ebenso suk- zessive die Summe von c + v realisieren. Aber diese Operation un- terstellt schlieálich ebenfalls, daá die ganzen 10 000 Pfund ver- kauft, daá also auch durch Verkauf von 8440 Pfund der Wert von c und v ersetzt wird. (Buch I, Kap. VII, 2.) Wie dem aber auch sei, durch W'-G' erhalten sowohl der in W' ent- haltene Kapitalwert wie der Mehrwert eine trennbare Existenz, die Existenz verschiedner Geldsummen; in beiden F„llen ist G sowohl wie g wirklich verwandelte Form des Werts, der ursprnglich in W' nur als Preis der Ware eignen, nur ideellen Ausdruck besitzt. w-g-w ist einfache Warenzirkulation, deren erste Phase w-g in der Zirkulation des Warenkapitals W'-G' einbegriffen ist, also in den Kreislauf des Kapitals; deren erg„nzende Phase g-w 1*) dagegen auáerhalb dieses Kreislaufs f„llt, als davon getrennter Vorgang der allgemeinen Warenzirkulation. Die Zirkulation von W und w, von Kapitalwert und Mehrwert, spaltet sich nach der Verwandlung von W' in G'. Es folgt daher: Erstens: Indem durch W'-G' = W'- (G + g) das Warenkapital reali- siert wird, wird die in W'-G' noch gemeinsame und von derselben Waren, masse getragne Bewegung von Kapitalwert und Mehrwert spaltbar, indem beide jetzt selbst„ndige Formen als Geldsummen besitzen. Zweitens: Findet diese Spaltung statt, indem g als Re- venue des Kapitalisten verausgabt wird, w„hrend G als funktio- nelle Form des Kapitalwerts ----- 1*) 1. und 2. Auflage: w-g; ge„ndert nach dem Manuskript von Marx. #73# 2. Kapitel - Der Kreislauf des produktiven Kapitals ----- seine durch den Kreislauf bestimmte Bahn fortsetzt - so ist der erste W'-G', im Zusammenhang mit den nachfolgenden Akten G-W und g-w, darstellbar als die zwei verschiednen Zirkulationen: W-G-W und w-g-w; beides, der allgemeinen Form nach, der gew”hnlichen Warenzirkulation angeh”rige Reihen. šbrigens werden in der Praxis bei kontinuierlichen Warenk”rpern, die sich nicht teilen lassen, die Wertbestandtelle ideell fr sich isoliert. Z.B. im Londoner Baugesch„ft, das gr”átenteils auf Kredit betrieben wird, erh„lt der Bauunternehmer Vorschsse, je nachdem der Bau des Hauses sich in verschiednen Stadien befindet. Keins dieser Stadien ist ein Haus, sondern nur ein wirklich exi- stierender Bestandteil eines werdenden knftigen Hauses; also trotz seiner Wirklichkeit nur ideeller Bruchteil des ganzen Hauses, aber dennoch wirklich genug, um als Sicherheit fr zu- s„tzlichen Vorschuá zu dienen. (Siehe hierber unten Kap. XII.) Drittens: Trennt sich die in W und G noch gemeinschaftliche Bewe- gung von Kapitalwert und Mehrwert nur teilweise (so daá ein Teil des Mehrwerts nicht als Revenue verausgabt wird) oder gar nicht, so geht im Kapitalwert selbst eine Ver„nderung vor noch innerhalb seines Kreislaufs, vor Vollendung desselben. In unserm Beispiel war der Wert des produktiven Kapitals gleich 422 Pfd.St. Setzt es also G-W fort, z. B. als 480 Pfd.St. oder 500 Pfd.St., so durch- miát es die letztern Stadien des Kreislaufs als ein um 58 Pfd.St. oder 78 Pfd.St. gr”áerer Wert denn der anf„ngliche war. Es kann dies zugleich verbunden sein mit Žnderung seiner Wertzusammenset- zung. - W'-G', das zweite Stadium der Zirkulation und das abschlieáende Stadium des Kreislaufs I (G... G'), ist in unserm Kreislauf zwei- tes Stadium desselben und erstes der Warenzirkulation. Soweit die Zirkulation in Betracht kommt, muá es also erg„nzt werden durch G'-W'. Aber W'-G hat nicht nur den Verwertungsprozeá (hier die Funktion von P, das erste Stadium) bereits hinter sich, sondern sein Resultat, das Warenprodukt W, ist bereits realisiert. Der Verwertungsprozeá des Kapitals, sowie die Realisierung des Waren- produkts, worin sich der verwertete Kapitalwert darstellt, ist also beendet mit W'-G'. Wir haben also einfache Reproduktion vorausgesetzt, d.h. daá g-w sich ganz trennt von G -W. Da beide Zirkulationen, w-g-w ebenso wie W-G-W, der allgemeinen Form nach der Warenzirkulation angeh”- ren (und daher auch keine Wertdilfferenzen zwischen den Extremen zeigen), so ist es leicht, wie die Vulg„r”konornie es tut, den kapitalistischen Produktionsprozeá aufzufassen als bloáe Produk- tion von War Gebrauchswerten #74# I. Abschnitt - Die Metamorphose des Kap. und ihr Kreislauf ----- zur Konsumtion irgendeiner Art bestimmt, die der Kapitalist nur produziert, um sie durch Waren von anderm Gebrauchswert zu erset- zen oder sie damit umzutauschen, wie es in der Vulg„r”konomie f„lschlich heiát. W' tritt von vornherein als Warenkapital auf, und der Zweck des ganzen Prozesses, die Bereicherung (Verwertung) schlieát eine mit der Gr”áe des Mehrwerts (also auch des Kapitals) wachsende Kon- sumtion des Kapitalisten keineswegs aus, sondern erst recht ein. In der Zirkulation der Revenue des Kapitalisten dient in der Tat die produzierte Ware w (oder der ihr ideell entsprechende Bruch- teil des Warenprodukts W') nur dazu, sie zuerst in Geld und aus Geld in eine Reihe andrer, der Privatkonsumtion dienender Waren umzusetzen. Aber der kleine Umstand ist hierbei nicht zu ber- sehn, daá w Warenwert ist, der dem Kapitalisten nichts gekostet hat, Verk”rperung von Mehrarbeit, daher es ursprnglich als Be- standteil des Warenkapitals W' auf die Bhne tritt. Dies w selbst ist also schon seiner Existenz nach gebunden an den Kreislauf des prozessierenden Kapitalw und kommt dieser ins Stocken oder wird sonstwie gest”rt, so schr„nkt sich nicht nur die Konsumtion von w, oder h”rt ganz auf, sondern damit zugleich der Absatz fr die Warenreihe, welche den Ersatz fr w bildet. Dasselbe ist der Fall, wenn W'-G' miálingt oder nur ein Teil von W' verk„uflich ist. Wir sahen, daá w-g-w, als Zirkulation der Revenue des Kapitali- sten, nur in die Kapitalzirkulation eingeht, solange w Wertteil von W', dem Kapital in seiner Funktionsform von Warenkapital, ist: aber sobald verselbst„ndigt durch g-w, also in der ganzen Form w-g-w, geht sie nicht in die Bewegung des vom Kapitalisten vorgeschoánen Kapitals ein, obgleich sie aus derselben hervor- geht. Sie h„ngt damit soweit zusammen, als die Existenz des Kapi- tals die Existenz des Kapitalisten voraussetzt, und diese letz- tere ist bedingt durch seinen Verzehr von Mehrwert. Innerhalb der allgemeinen Zirkulation fungiert W', z.B. Garn, nur als Ware, aber als Moment der Zirkulation des Kapitals fungiert es als W a r e n k a p i t a l, eine Gestalt, die der Kapital- wert abwechselnd annimmt und abst”át. Nach dem Verkauf des Garns an den Kaufmann ist es aus dem Kreislaufsprozeá desjenigen Kapi- tals, dessen Produkt es ist, entfernt, befindet sich aber trotz- dem fortw„hrend als Ware im Umkreis der allgemeinen Zirkulation. Die Zirkulation derselben Warenmasse dauert fort, obgleich sie aufgeh”rt hat, ein Moment im selbst„ndigen Kreislauf des Kapitals des Spinners zu bilden. Die wirkliche definitive Metamorphose der vom Kapitalisten in die Zirkulation geworfnen Warenmasse, W-G, ihr schlieáliches Herausfallen in die Konsumtion kann daher zeit- lich und r„umlich durchaus #75# 2. Kapitel - Der Kreislauf des produktiven Kapitals ----- getrennt sein von der Metarmrphose, worin diese Warenniasse als sein Warenkapital fungiert. Dieselbe Metamorphose, die in der Zirkulation des Kapitals vollzogen ist, bleibt in der Sph„re der allgemeinen Zirkulation noch zu vollziehn. Es „ndert nichts an der Sache, wenn das Garn wieder in den Kreis- lauf eines andern industriellen Kapitals eingeht. Die allgemeine Zirkulation umfaát ebensosehr die Verschlingung der Kreisl„ufe der verschiednen selbst„ndigen Bruchstcke des gesellschaftlichen Kapitals, d.h. die Gesamtheit der einzelnen Kapitale, wie die Zirkulation der nicht als Kapital auf den Markt geworfnen, bezie- hungsweise der in die individuelle Konaumtion eingehenden Werte. Das Verh„ltnis zwischen dem Kreislauf des Kapitals, sofern er Teil der allgemeinen Zirkulation und sofern er Glieder eines selbst„ndigen Kreislaufs bildet, zeigt sich ferner, wenn wir die Zirkulation von G' = G + g betrachten. G, als Geldkapital, setzt den Kreislauf des Kapitals fort. g, als Revenueausgabe (g-w), geht in die allgemeine Zirkulation ein, fliegt aber aus dem Kreislauf des Kapitals hinaus. Nur der Teil geht in letztren Kreislauf ein, der als zus„tzliches Geldkapital fungiert. In w-g- w fungiert Geld nur als Mnze; Zweck dieser Zirkulation ist die individuelle Konsumtion des Kapitalisten. Es charakterisiert den Kretinismus der Vulg„r”konomie, daá sie diese Zirkulation, die nicht in den Kreislauf des Kapitals eingeht - die Zirkulation des als Revenue verzehrten Teils des Wertprodukts - fr den charakte- ristischen Kreislauf des Kapitals ausgibt. In der zweiten Phase, G-W, ist der Kapitalwert G = P (dem Wert des produktiven Kapitals, das den Kreislauf des industriellen Ka- pitals hier er”ffnet) wieder vorhanden, entledigt vom Mehrwert, also in derselben Wertgr”áe, wie in dem ersten Stadium des Kreis- laufs des Geldkapitals G-W. Trotz der verschiednen Stelle ist die Funktion des Geldkapitals, worin nun das Warenkapital umgewan- delt, dieselbe: seine Verwandlung in Pm und A, Produktionsmittel und Arbeitskraft. Gleichzeitig mit w-g hat also der Kapitalwert in der Funktion des Warenkapitals W'-G' die Phase W-G durchlaufen und tritt nun in die erg„nzendePhase A G-W< ; Pm seine Gesamtzirkulation ist also A W-G-W< . Pm Erstens: Das Geldkapital G trat in Form I (Kreislauf G... G') als ursprngliche Form auf, worin der Kapitalwert vorgeschossen wird, es tritt hier von vornherein auf als Teil der Geldsumme, worin das Warenkapital in der ersten Zirkulationsphase W'-G' sich ver- wandelt hat, also von vomherein als durch Verkauf des Warenpro- dukts vermittelte Verwandlung von P, dem produktiven Kapital, in Geldform. Das Geldkapital existiert hier #76# I. Abschnitt - Die Metamorphosen des Kap. und ihr Kreislauf ----- von vornherein als nicht ursprngliche und nicht schlieáliche Form des Kapitalwerts, da nur durch abermalige Abstreifung der Geldform die die Phase W-G abschlieáende Phase G-W vollzogen wer- den kann. Der Teil von G-W, der zugleich G-A, erscheint daher auch nicht mehr als bloáer Geldvorschuá durch Ankauf von Arbeits- kraft, sondern als Vorschuá, worin der Arbeitskraft dieselben 1000 Pfund Garn zum Wert von 50 Pfd.St., in Geldform vorgeschos- sen werden, die einen Teil des von der Arbeitskraft geschaffnen Warenwerts bilden. Das Geld, das dem Arbeiter hier vorgeschossen wird, ist nur verwandelte Žquivalentform eines Wertteils des von ihm selbst produzierten Warenwerts. Und schon darum ist der Akt G-W, soweit er G-A, keineswegs nur Ersatz von Ware in Geldform durch Ware in Gebrauchsform, sondern schlieát andre, von der all- gemeinen Warenzirkulation als solcher unabh„ngige Elemente ein. G' erscheint als verwandelte Form von W', welches selbst Produkt der vergangnen Funktion von P, dem Produktionsprozeá, ist; die gesamte Geldsumme G' daher als Geldausdruck vergangner Arbeit. In unserm Beispiel: 10 000 Pfund Garn = 500 Pfd.St., Produkt des Spinnprozesses; davon 7440 Pfund Garn = dem vorgeschoánen kon- stanten Kapital c = 372 Pfd.St.; 1000 Pfund Garn = dem vorge- schoánen variablen Kapital v = 50 Pfd.St., und 1560 Pfund Garn = dem Mehrwert m = 78 Pfd.St. Wird von G' nur das ursprngliche Ka- pital = 422 Pfd.St. von neuem vorgeschossen, unter sonst gleich- bleibenden Verh„ltnissen, so erh„lt der Arbeiter in G-A nur einen Teil der in dieser Woche produzierten 10 000 Pfund Garn (den Geldwert von 1000 Pfund Garn) in der n„chsten Woche vorgeschos- sen. Als Resultat von W-G ist das Geld stets Ausdruck vergangner Arbeit. Soweit der erg„nzende Akt G-W sofort auf dem Warenmarkt sich vollzieht, also G gegen existierende, auf dem Markt befind- liche Waren umgesetzt wird, ist es wieder Umsatz vergangner Ar- beit, aus einer Form (Geld) in andre Form (Ware). Aber G-W ist in der Zeit von W-G verschieden. Es kann gleichzeitig sein, aus- nahmsweise, wenn z.B. der Kapitalist, der G -W vollzieht, und der Kapitalist, fr den dieser Akt W-G ist, sich ihre Waren wechsel- seitig zur selben Zeit berweisen und G dann nur die Bilanz aus- gleicht. Die Zeitdifferenz zwischen der Exekution von W-G und der von G-W kann mehr oder minder betr„chtlich sein. Obgleich als Re- sultat des Akts W-G, G vergangne Arbeit vorstellt, kann G fr den Akt G-W die verwandelte Form von Waren vorstellen, die noch gar nicht auf dem Markt befindlich sind, sondern sich erst in Zukunft darauf befinden werden, da G-W erst vorzugehn braucht, nachdem W neu produziert ist. Ebensowohl kann G Waren vorstellen, die gleichzeitig mit #77# 2. Kapitel - Der Kreislauf des produktiven Kapitals ----- dem W, dessen Geldausdruck es ist, produziert werden. Z.B. in dem Umsatz G-W (Ankauf von Produktionsmitteln) k”nnen die Kohlen gek- auft werden, ehe sie aus der Grube gehoben sind. Soweit g als Geldakkumulation figuriert, nicht als Revenue verausgabt wird, kann es Baumwolle vorstellen, die erst n„chstes Jahr produziert wird. Ebenso bei der Verausgabung von Revenue des Kapitalisten, g-w. Ebenso der Arbeitslohn A = 50 Pfd.St.; es ist dies Geld nicht nur Geldform der vergangnen Arbeit der Arbeiter, sondern zugleich Anweisung auf gleichzeitige oder zuknftige Arbeit, die sich erst realisiert, oder in Zukunft realisieren soll. Der Ar- beiter mag damit einen Rock kaufen, der erst in n„chster Woche gemacht wird. Namentlich ist dies der Fall mit Bezug auf die sehr groáe Zahl notwendiger Lebensmittel, die beinahe unmittelbar im Augenblick ihrer Produktion konsumiert werden messen, sollen sie nicht verderben. So erh„lt der Arbeiter in dem Geld, worin er seinen Arbeitslohn ausbezahlt erh„lt, die verwandelte Form seiner eignen zuknftigen Arbeit oder der andrer Arbeiter. Mit einem Teil seiner vergangnen Arbeit gibt ihm der Kapitalist Anweisung auf seine eigne knftige Arbeit. Es ist seine eigne gleichzeitige oder knftige Arbeit, die den noch nicht vorhandnen Vorrat bil- det, womit ihm seine vergangne Arbeit bezahlt wird. Hier ver- schwindet die Vorstellung der Vorratbildung ganz. Zweitens: In der Zirkulation A W-G-W < Pm wechselt dasselbe Geld zweimal die Stelle; der Kapitalist erh„lt es erst als Verk„ufer und gibt es fort als K„ufer; die Verwand- lung von Ware in Geldform dient nur dazu, sie am Geldform wieder in Warenform zu verwandeln; die Geldform des Kapitals, sein Da- sein als Geldkapital, ist daher in dieser Bewegung nur verschwin- dendes Moment; oder das Geldkapital soweit die Bewegung flssig, erscheint nur als Zirkulationsmittel, wenn es als Kaufmittel dient; als eigentliches Zahlungsmittel erscheint es, wenn Kapita- listen gegenseitig voneinander kaufen, daher nur Zahlungsbilanz zu saldieren ist. Drittens: Die Funktion des Geldkapitals, ob es als bloáes Zirku- lationsmittel oder als Zahlungsmittel diene, vermittelt nur den Ersatz von W durch A und Pm, d.h. den Ersatz des Garns, des Wa- renprodukts, worin das produktive Kapital resultiert (nach Abzug des als Revenue zu verwendenden Mehrwerts) durch seine Produkti- onselemente, also Rckverwandlung des Kapitalwerts aus seiner Form als Ware in die Bildungselemente dieser Ware; sie vermittelt also schlieálich nur die Rckverwandlung des Warenkapitals in produktives Kapital. Damit der Kreislauf sich normal vollzieht, muá W' zu seinem Wert und in seiner Gesamtheit verkauft werden. Ferner schlieát W-G-W nicht nur #78# I. Abschnitt - Metamorphose des Kap. und ihr Kreislauf ----- Ersatz einer Ware durch eine andre, sondern Ersatz in denselben Wertverh„ltnissen ein. Es ist unsre Annahme, daá dies hier ge- schieht. Tats„chlich aber variieren die Werte der Produktionsmit- tel; gerade der kapitalistischen Produktion ist fortw„hrender Wechsel der Wertverh„ltnisse eigen schon durch den best„ndigen Wechsel in der Produktivit„t der Arbeit, der die kapitalistische Produktion charakterisiert. Auf diesen sp„ter 1*) zu er”rternden Wertwechsel der Produktionsfaktoren weisen wir hier nur hin. Die Verwandlung der Produktionselemente in Warenprodukt, von P in W', geht in der Produktionssph„re vor, die Rckverwandlung von W' in P in der Zirkulationssph„re. Sie ist vermittelt durch die einfa- che Warenmetamorphose. Ihr Inhalt aber ist ein Moment des Repro- duktionsprozesses als Ganzes betrachtet. W-G-W, als Zirkulations- form des Kapitals, schlieát einen funktionell bestimmten Stoff- wechsel ein. Der Umsatz W-G-W bedingt ferner, daá W = den Produk- tionselementen des Warenquantums W', und daá diese ihre ursprng- lichen Wertverh„ltnisse gegeneinander behaupten; es ist also un- terstellt nicht nur, daá die Waren zu ihrem Werte gekauft werden, sondern auch, daá sie w„hrend des Kreislaufs keinen Wertwechsel erleiden; wo nicht, kann der Prozeá nicht normal verlaufen. In G... G' ist G die ursprngliche Form des Kapitalwerts, die ab- gestreift wird, um wieder angenommen zu werden. In P... W'-G'- W... P ist G nur im Prozeá angenommene Form, die schon innerhalb desselben wieder abgestreift wird. Die Geldform erscheint hier nur als verschwindende selbst„ndige Wertform des Kapitals; das Kapital als W' ist ebenso „ngstlich sie anzunehmen, wie als G' sie abzustreifen, sobald es sich in sie verpuppt hat, um sich wieder in die Form des produktiven Kapitals umzusetzen. Solange es in der Geldgestalt verharrt, fungiert es nicht als Kapital, und verwertet sich daher nicht; das Kapital liegt brach. G wirkt hier als Zirkulationsmittel, aber als Zirkulationsmittel des Ka- pitals. 2*) Der Schein der Selbst„ndigkeit, den die Geldform des Kapitalwerts in der ersten Form seines Kreislaufs (des Geldkapi- tals), besitzt, verschwindet in dieser zweiten Form, welche somit die Kritik der Form I bildet, und sie auf eine nur besondre Form reduziert. St”át die zweite Metamorphose G-W auf Hindernisse (fehlen z.B. die Produktionsmittel auf dem Markt), so ist der Kreislauf, der Fluá des Reproduktionsprozesses unterbrochen, ebensosehr als wenn das Kapital in der Form des Warenkapitals festliegt. Der Unterschied ist aber der: In Geldform kann es l„n- ger ausharren als in der verg„nglichen ----- 1*) Siehe vorl. Band. S. 287-295 - 2*) Hier im Manuskript von Marx vermerkt: "Gegen Tooke". #79# 2. Kapitel - Der Kreislauf des produktiven Kapitals ----- Warenform. Es h”rt nicht auf Geld zu sein, wenn es nicht als Geldkapital fungiert; es h”rt aber auf Ware zu sein und berhaupt Gebrauchswert, wenn es zu lange in seiner Funktion als Warenkapi- tal aufgehalten wird. Zweitens ist es in Geldform f„hig, statt seiner ursprnglichen produktiven Kapitalform eine andre anzuneh- men, w„hrend es als W' berhaupt nicht vom Platze kommt. W'-G'-W schlieát nur fr W' seiner Form nach Zirkulationsakte ein, die Momente seiner Reproduktion sind; aber die wirkliche Re- produktion von W, worin sich W' umsetzt, ist n”tig zur Ausfhrung von W'-G'-W; diese ist aber bedingt durch Reproduktionsprozesse auáerhalb des Reproduktionsprozesses des individuellen in W' dar- gestellten Kapitals. - In der Form I bereitet A G-W < Pm nur die erste Verwandlung von Geldkapital in produktives Kapital vor; in der Form II die Rckverwandlung aus Warenkapital in pro- duktives Kapital; also, soweit die Anlage des industriellen Kapi- tals dieselbe bleibt, Rckverwandlung des Warenkapitals in die- selben Produktionselemente, aus denen es hervorgegangen. Es er- scheint daher hier, wie in Form I, als vorbereitende Phase des Produktionsprozesses, aber als Rckkehr zu demselben, Erneuerung desselben, daher als Vorl„ufer des Reproduktionsprozesses, also auch der Wiederholung des Verwertungsprozesses. Es ist nun wieder zu bemerken, daá G-A nicht einfacher Warenaus- tausch ist, sondern Kauf einer Ware A, die der Produktion von Mehrwert dienen soll, wie G-Pm nur Prozedur, die zur Ausfhrung dieses Zwecke stofflich unerl„álich ist. Nfit Vollziehung von A G-W < Pm ist G in produktives Kapital rckverwandelt, in P, und beginnt der Kreislauf von neuem. Die explizite Form von P... W'-G'-W... P ist also: A W - G - W < ... P P... W' { + } { + } Pm w - g - w Die Verwandlung von, Geldkapital in produktives Kapital ist Wa- renkauf zur Warenproduktion. Nur soweit die Konsumtion diese pro- duktive Konsumtion ist, f„llt sie in den Kreislauf des Kapitals selbst; ihre Bedingung ist, daá vermittelst der so konsumierten Waren Mehrwert gemacht wird. Und dies ist etwas sehr Verschiednes von Produktion und selbst Warenproduktion, deren Zweck die Exi- stenz der Produzenten ist; ein so durch Mehrwertsproduktion be- dingter Ersatz von Ware durch Ware ist etwas ganz andres als Pro- duktenaustausch - nur durch Geld vermittelt - an sich #80# I. Abschnitt - Die Metamorphosen des Kapitals ihr Kreislauf ----- ist. So wird aber die Sache genommen von den ™konomen zum Beweis, daá keine šberproduktion m”glich ist. Auáer der produktiven Kon- sumtion von G, das in A und Pm verwandelt wird, enth„lt der Kreislauf das erste Glied von G-A, welches fr den Arbeiter A-G = W-G ist. Von der Zirkulation des Arbeiters A-G-W, welche seine Konsumtion einschlieát, f„llt nur das erste Glied als Resultat von G-A in den Kreislauf des Kapitals. Der zweite Akt, n„mlich G- W, f„llt nicht in die Zirkulation des individuellen Kapitals, ob- gleich sie aus derselben hervorgeht. Das best„ndige Dasein der Arbeiterklasse ist aber fr die Kapitalistenklasse n”tig, daher auch die durch G-W vermittelte Konsumtion des Arbeiters. Der Akt W'-G' unterstellt fr die Fortsetzung des Kreislaufs des Kapitalwerts, wie fr die Konsumtion des Mehrwerts durch den Ka- pitalisten, nur, daá W' in Geld verwandelt, verkauft worden. Es wird natrlich nur gekauft, weil der Artikel ein Gebrauchswert, also zur Konsumtion irgendeiner Art, produktiven oder individuel- len, tauglich. Wenn aber W' weiter zirkuliert, z.B. in der Hand des Kaufmanns, der das Garn gekauft hat, so berhrt das zun„chst keineswegs die Fortsetzung des Kreislaufs des individuellen Kapi- tals, das das Garn produziert und an den Kaufmann verkauft hat. Der ganze Prozeá geht seinen Gang fort, und mit ihm auch die da- durch bedingte individuelle Konsumtion von Kapitalist und Arbei- ter. Ein Punkt, wichtig bei Betrachtung der Krisen. Sobald W' n„mlich verkauft, in Geld verwandelt ist, kann es in die realen Faktoren des Arbeitsprozesses und darum des Reproduk- tionsprozesses rckverwandelt werden. Ob W' daher vom definitiven Konsumenten gekauft ist oder vom Kaufmann, der es wieder verkau- fen will, „ndert unmittelbar nichts an der Sache. Der Umfang der von der kapitalistischen Produktion erzeugten Warenmassen wird bestimmt durch die Stufenleiter dieser Produktion und das Bedrf- nis der best„ndigen Ausdehnung dieser letztren, nicht durch einen pr„destinierten Kreis von Nachfrage und Angebot, von zu befriedi- genden Bedrfnissen. Die Massenproduktion kann fr ihren unmit- telbaren K„ufer, auáer andere industriellen Kapitalisten, nur den Groákaufmann haben. Innerhalb gewisser Grenzen kann der Reproduk- tionsprozeá auf derselben oder erweiterten Stufe vorgehn, ob- gleich die aus ihm ausgestoánen Waren nicht wirklich in die indi- viduelle oder produktive Konsumtion eingegangen sind. Die Konsum- tion der Waren ist nicht eingeschlossen in den Kreislauf des Ka- pitals, aus dem sie hervorgegangen sind. Sobald das Garn z.B. verkauft ist, kann der Kreislauf des im Garn dargestellten Kapi- talwerts von neuem beginnen, was auch immer zun„chst #81# 2. Kapitel - Der Kreislauf des produktiven Kapitals ----- aus dem verkauften Garn wird. Solange das Produkt verkauft wird, geht vom Standpunkt des kapitalistischen Produzenten alles seinen regelm„áigen Gang. Der Kreislauf des Kapitalwerts, den er repr„- sentiert, wird nicht unterbrochen. Und ist dieser Prozeá erwei- tert - was erweiterte produktive Konsumtion der Produktionsmittel einschlieát -, so kann diese Reproduktion des Kapitals von erwei- terter individueller Konsumtion (also Nachfrage) der Arbeiter be- gleitet sein, da er durch produktive Konsumtion ein, geleitet und vermittelt ist. Es kann so die Produktion von Mehrwert und mit ihr auch die individuelle Konsumtion des Kapitalisten wachsen, der ganze Reproduktionsprozeá sich im blhendsten Zustand befin- den und dennoch ein groáer Teil der Waren nur scheinbar in die Konsumtion eingegangen sein, in Wirklichkeit aber unverkauft in den H„nden von Wiederverk„ufern lagern, tats„chlich sich also noch auf dem Markt befinden. Nun folgt Warenstrom auf Warenstrom, und es tritt endlich hervor, daá der frhere Strom nur scheinbar von der Konsumtion verschlungen ist. Die Warenkapitale machen sich wechselseitig ihren Platz auf dem Markt streitig. Die Nachrckenden, um zu verkaufen, verkaufen unter dem Preis. Die frheren Str”me sind noch nicht flssig gemacht, w„hrend die Zah- lungstermine dafr f„llig werden. Ihre Inhaber mssen sich insol- vent erkl„ren, oder verkaufen zu jedem Preis, um zu zahlen. Die- ser Verkauf hat absolut nichts zu tun mit dem wirklichen Stand der Nachfrage. Er hat nur zu tun mit der Nachfrage nach Zahlung, mit der absoluten Notwendigkeit, Ware in Geld zu verwandeln. Dann bricht die Krise los. Sie wird sichtbar nicht in der unmittelba- ren Abnahme der konsumtiven Nachfrage, der Nachfrage fr indivi- duelle Konsumtion, sondern in der Abnahme des Austauschs von Ka- pital gegen Kapital, des Reproduktionsprozesses des Kapitals. - Wenn die Waren Pm und A, worin sich G umgesetzt, um seine Funk- tion als Geldkapital, als zur Rckverwandlung in produktives Ka- pital bestimmter Kapitalwert, zu vollziehn - wenn diese Waren in verschiednen Terminen zu kaufen oder zu zahlen sind, G-W also eine Reihe nacheinander vorgehender K„ufe und Zahlungen vor- stellt, so vollzieht ein Teil von G den Akt G-W, w„hrend ein andrer Teil im Geldzustand verharrt, um erst zu einer durch die Bedingungen des Prozesses selbst bestimmten Zeit fr gleichzei- tige oder sukzessive Akte G-W zu dienen. Er ist der Zirkulation nur zeitweilig entzogen, um imam bestimmten Zeitpunkt in Aktion zu treten, seine Funktion auszuben. Diese Aufspeicherung dessel- ben ist dann selbst eine durch seine Zirkulation und fr die Zir- kulation bestimmte Funktion. Sein Dasein als Kauf- und Zahlungs- fonds, die Suspension seiner Bewegung, der Zustand seiner unter- brochnen Zirkulation, ist dann ein Zustand, worin #82# I. Abschnitt - Die Metamorphosen des Kap. und ihr Kreislauf ----- das Geld eine seiner Funktionen als Geldkapital ausbt. Als Geld- kapital; denn in diesem Fall ist das zeitweilig in Ruhe verhar- rende Geld selbst ein Teil des Geldkapitals G (von G'-g = G), des Wertteils des Warenkapitals, der = P, dem Wert des produktiven Kapitals, von dem der Kreislauf ausgeht. Andrerseits befindet sich alles der Zirkulation entzogne Geld in Schatzform. Die Schatzform des Geldes wird also hier Funktion des Geldkapitals, ganz wie in G-W die Funktion des Geldes als Kauf- oder Zahlungs- mittel zur Funktion des Geldkapitals wird, und zwar weil der Ka- pitalwert hier in Geldform existiert, der Geldzustand hier ein durch den Zusammenhang des Kreislaufs vorgeschriebner Zustand des industriellen Kapitals in einem seiner Stadien ist. Aber es be- w„hrt sich hier wieder zugleich, daá das Geldkapital innerhalb des Kreislaufs des industriellen Kapitals keine andren als Geld- funktionen verrichtet, und diese Geldfunktionen nur durch ihren Zusanunenhang mit den andren Stadien dieses Kreislaufs zugleich die Bedeutung von Kapitalfunktionen haben. Die Darstellung von G' als Verh„ltnis von g zu G, als Kapitalver- h„ltnis, ist unmittelbar keine Funktion des Geldkapitals, sondern des Warenkapitals W', welches selbst wieder als Verh„ltnis von w und W nur das Resultat des Produktionsprozesses ausdrckt, der darin vorgegangnen Selbstverwertung des Kapitalwerts. St”át der Fortgang des Zirkulationsprozesses auf Hindernisse, so daá G durch „uáre Umst„nde, Lage des Markts etc., seine Funktion G -W suspendieren muá und deswegen in seinem Geldzustand krzer oder l„nger verharrt, so ist das wieder ein Schatzzustand des Geldes, der auch in der einfachen Warenzirkulation vorkommt, so- bald der šbergang von W-G in G-W durch „uáre Umst„nde unterbro- chen wird. Es ist unfreiwillige Schatzbildung. In unserm Fall hat das Geld so die Form von brachliegendem, latentem Geldkapital. Doch gehn wir zun„chst nicht weiter darauf ein. In beiden F„llen aber erscheint das Verharren des Geldkapitals in seinem Geldzu- stand als Resultat unterbrochner Bewegung, sei diese nun zweckge- m„á oder zweckwidrig, freiwillig oder unfreiwillig, funktionsge- m„á oder funktionswidrig. #82# I. Abschnitt - Die Metamorphosen des Kap. und ihr Kreislauf ----- II. Akkmulation und Reproduktion auf erweiterter Stufenleiter Da die Proportionen, worin der Produktionsprozeá erweiterbar, nicht willkrlich, sondern technisch vorgeschrieben sind, so kann der realisierte Mehrwert, obgleich zur Kapitallsierung bestimmt, oft erst durch die Wiederholung #83# 2. Kapitel - Der Kreislauf des produktiven Kapitals ----- verschiedner Kreisl„ufe zu dem Umfang heranwachsen (muá also bis dahin aufgeh„uft werden), worin er wirklich als zuschssiges Ka- pital fungieren oder in den Kreislauf des prozessierenden Kapi- talwerts eingehn kann. Der Mehrwert erstarrt also zum Schatz und bildet in dieser Form latentes Geldkapital. Latent, weil es, so- lange es in der Geldform verharrt, nicht als Kapital wirken kann. 6[a]) So erscheint hier die Schatzbildung als ein innerhalb des kapitalistischen Akkumulationsprozesses einbegriffnes, ihn be- gleitendes, aber zugleich wesentlich von ihm unterschiednes Mo- ment. Denn durch die Bildung von latentem Geldkapital wird der Reproduktionsprozeá selbst nicht erweitert. Umgekehrt. Latentes Geldkapital wird hier gebildet, weil der kapitalistische Produ- zent die Stufenielter seiner Produktion nicht unmittelbar erwei- tern kann. Verkauft er sein Mehrprodukt an einen Gold- oder Sil- berproduzenten, der neues Gold oder Silber in die Zirkulation hineinwirft, oder, was auf dasselbe hinauskommt, an einen Kauf- mann, der fr einen Teil des nationalen Mehrprodukts zuschssiges Gold oder Silber vom Ausland importiert, so bildet sein latentes Geldkapital ein Inkrement des nationalen Gold- oder Silberschat- zes. In allen andren F„llen haben z. B. die 78 Pfd.St., die in der Hand des K„ufers Zirkulationsmittel waren, in der Hand des Kapitalisten nur die Schatzform angenommen; es hat also nur andre Verteilung des nationalen Gold- oder Silberschatzes stattgefun- den. Fungiert das Geld in den Transaktionen unsres Kapitalisten als Zahlungsmittel (in der Art, daá die Ware erst in krzrem oder em Tern vom K„ufer zu zahlen), so verwandelt sich das zur Kapitali- sation bestimmte Mehrprodukt nicht in Geld, sondern in Schuldfor- derungen, Eigentumstitel auf ein Žquivalent, das der K„ufer viel- leicht schon im Besitz, vielleicht erst in Aussicht hat. Es geht nicht in den Reproduktionsprozeá des Kreislaufs ein, so wenig wie Geld, das in zinstragenden Papieren etc. angelegt, obgleich es in den Kreislauf andrer industriellen Einzelkapitale eingehn kann. Der ganze Charakter der kapitalistischen Produktion ist bestimmt durch die Verwertung des vorgeschoánen Kapitalwerts, also in er- ster Instanz durch Produktion von m”glichst viel Mehrwert; zwei- tens aber (siehe Buch 1, --- 6[a]) Der Ausdruck "latent" ist der physikalischen Vorstellung von latenter W„rme entlehnt, die jetzt durch die Theorie von der Verwandlung der Energie ziemlich beseitigt ist. Daher gebrauchte Marx im dritten Abschnitt (sp„tere Redaktion) dafr den der Vor- stellung von potentiell Energie entlehnten Ausdruck: "potentielles", oder nach Analogie der virtuellen Geschwindigkei- ten D'Alemberts: "virtuelles Kapital". - F.E. #84# I. Abschnitt - Die Metamorphosen des Kap. und ihr Kreislauf ----- Kap. XXXII) durch Produktion von Kapital, also durch Verwandlung von Mehrwert in Kapital. Die Akkumulation oder Produktion auf er- weiterter Stufenleiter, die als Mittel zu stets ausgedehnterer Produktion von Mehrwert, daher Bereicherung des Kapitalisten, als pers”nlicher Zweck des letztren erscheint, und eingeschlossen ist in die allgemeine Tendenz der kapitalistischen Produktion, wird aber weiter, wie im ersten Buch gezeigt, durch ihre Entwicklung eine Notwendigkeit fr jeden individuellen Kapjtalisten. Die stete Vergr”árung seines Kapitals wird Bedingung der Erhaltung desselben. Doch haben wir nicht weiter auf das frher Entwickelte zurckzukommen. Wir betrachteten zuerst die einfache Reproduktion, wobei unter- stellt wurde, daá der ganze Mehrwert als Revenue verausgabt wird. In der Wirklichkeit muá unter normalen Verh„ltnissen immer ein Teil des Mehrwerts als Revenue verausgabt und ein andrer Teil ka- pitalisiert werden, wobei es ganz gleichgltig, ob innerhalb be- stimmter Perioden produzierter Mehrwert bald ganz verzehrt, bald ganz kapitallsiert wird. Im Durchschnitt der Bewegung - und die allgemeine Formel kann nur diesen darstellen - findet beides statt. Um die Formel nicht zu komplizieren, ist es indes besser anzunehmen, daá der ganze Mehrwert akkumuliert wird. Die Formel A P... W'-G'-W'< ...P' Pm drckt aus: produktives Kapital, das auf gr”árer Stufenleiter und mit gr”árem Wert reproduziert wird, und als angewachsnes produk- tives Kapital seinen zweiten Kreislauf beginnt, oder, was das- selbe, seinen ersten Kreislauf erneuert. Sobald dieser zweite Kreislauf beginnt, haben wir wieder P als Ausgangspunkt; bloá ist P ein gr”áres produktives Kapital als das erste P war. So, wenn in der Formel G... G' der zweite Kreislauf mit G' beginnt, fun- giert G' als G, als vorgeschoánes Geldkapital von bestimmter Gr”áe; es ist gráres Geldkapital als das, womit der erste Kreis- lauf er”ffnet ward, aber alle Beziehung auf sein Angewachsensein durch Kapitalisierung von Mehrwert ist verschwunden, sobald es in der Funktion von vorgeschoánem Geldkapital auftritt. Dieser Ur- sprung ist ausgel”scht in seiner Form als Geldkapital, das seinen Kreislauf beginnt. Ebenso mit P', sobald es als Ausgangspunkt ei- nes neuen Kreislaufs fungiert. Vergleichen wir P... P' mit G... G'oder dem ersten Kreislauf, so haben sie durchaus nicht dieselbe Bedeutung. G... G', fr sich genommen als vereinzelter Kreislauf, drckt nur aus, daá G, das Geldkapital (oder das industrielle Kapital in seinem Kreislauf als Geldkapital), Geld heckendes Geld, Wert heckender Wert ist, Mehrwert setzt. Im Kreislauf von P dagegen ist der Verwertungs- prozeá selbst mit Ablauf des ersten Stadiums, des #85# 2. Kapitel - Der Kreislauf des produktiven Kapitals ----- Produktionsprozesses, bereits vollzogen, und nach Durchlaufen des zweiten Stadiums (des ersten, Zirkulationsstadiums) W'-G' exi- stieren Kapitalwert + Mehrwert bereits als realisiertes Geldkapi- tal, als G', welches als letztes Extrem im ersten Kreislauf er- schien. Daá Mehrwert produziert worden, ist in der zuerst be- trachteten Form von P... P dargestellt (siehe explizite For. mel S. 47 1*)) durch w-g-w, das in seinem zweiten Stadium auáerhalb der Kapitalzirkulation f„llt und die Zirkulation des Mehrwerts als Revenue darstellt. In dieser Form, wo sich die ganze Bewegung in P... P darstellt, also keine Wertdifferenz zwischen den beiden Endpunkten stattfindet, ist also die Verwertung des vorgeschoánen Werts, die Erzeugung von Mehrwert, ebenso dargestellt wie in G... G'; nur erscheint der Akt W'-G' als letztes Stadium in G... G', und als zweites des Kreislaufs, erstes der Zirkulation in p... P. In P... P' drckt P' aus, nicht daá Mehrwert produziert, sondern daá der produzierte Mehrwert kapitalisiert, also Kapital akkumu- liert worden ist, und daher P', gegenber P, aus dem ursprngli- chen Kapitalwert Plus dem Wert von durch dessen Bewegung akkumu- liertem Kapital besteht. G', als bloáer Schluá von G... G', sowohl wie W', wie es inner- halb aller dieser Kreisl„ufe erscheint, drcken fr sich genommen nicht die Bewegung aus, sondern ihr Resultat: die in Warenform oder Geldform realisierte Verwertung des Kapitalwerts, und daher den Kapitalwert als G + g oder als W + w, als Verh„ltnis von Ka- pitalwert zu seinem Mehrwert, als seinem Abk”mmling. Sie drcken dies Resultat aus als verschiedne Zirkulationsformen des verwer- teten Kapitalwerts. Aber weder in der Form W' noch in der Form G' ist die stattgefundene Verwertung selbst eine Funktion, sei es des Geldkapitals, sei es des Warenkapitals. Als besondre, ver- schiedene Formen, Daseinsweisen, die besondren Funktionen des in- dustriellen Kapitals entsprechen, kann Geldkapital nur Geldfunk- tionen, Warenkapital nur Warenfunktionen vollziehn, ist ihr Un- terschied voneinander nur der von Geld und Ware. Ebenso kann das industrielle Kapital, in seiner Form als produktives Kapital, nur aus denselben Elementen bestehn, wie jeder andre produktbildende Arbeitsprozeá: einerseits gegenst„ndlichen Arbeitsbedingungen (Produktionsmitteln), andrerseits sich produktiv (zweckgem„á) be- t„tigender Arbeitskraft. Wie das industrielle Kapital innerhalb der Produktionssph„re nur in der dem Produktionsprozeá berhaupt, also auch dem nichtkapitalistischen Produktionsprozeá, entspre- chenden Zusammensetzung existieren kann, so kann es in der Zirku- lationssph„re nur ----- 1*) Siehe vorl. Band, S. 79 #86# I. Abschnitt - Die Metamorphosen des Kap. und ihr Kreislauf ----- existieren in den beiden ihr entsprechenden Formen von Ware und Geld. Wie aber die Summe der Produktionselemente von vornherein dadurch sich als produktives Kapital ankndigt, daá die Arbeits- kraft fremde Arbeitskraft ist, die der Kapitalist gekauft hat von ihrem eignen Inhaber, ganz wie er seine Produktionsmittel von an- dren Wareninhabern gekauft; wie daher auch der Produktionsprozeá selbst als produktive Funktion des industriellen Kapitals auf- tritt, so Geld und Ware als Zirkulationsformen desselben indu- striellen Kapitals, also auch ihre Funktionen als seine Zirkula- tionsfunktionen, die die Funktionen des produktiven Kapitals ent- weder einleiten oder daraus entspringen. Nur durch ihren Zusam- menhang als Funktionsformen, die das industrielle Kapital in den verschiednen Stadien seines Kreislaufprozesses zu verrichten hat, sind hier Geldfunktion und Waren funktion zugleich Funktion von Geldkapital und Warenkapital. Es ist also verkehrt, die das Geld als Geld und die Ware als Ware charakterisierenden, spezifischen Eigenschaften und Funktionen aus ihrem Kapitalcharakter her lei- ten zu wollen, und ebenso verkehrt ist es, umgekehrt die Eigen- schaften des produktiven Kapitals aus seiner Existenzweise in Produktionsmitteln abzuleiten. Sobald G' oder W' fixiert werden als G + g, W + w, d.h. als Ver- h„ltnis des Kapitalwerts zum Mehrwert als seinem Spr”áling, ist dies Verh„ltnis in beiden ausgedrckt, das eine Mal in Geldform, das andre Mal in Warenform, was an der Sache selbst nichts „n- dert. Dies Verh„ltnis entspringt daher weder aus Eigenschaften und Funktionen, die dem Geld als solchem, noch der Ware als sol- cher zukommen. In beiden F„llen ist die das Kapital charakteri- sierende Eigenschaft, Wert heckender Wert zu sein, nur als Resul- tat ausgedruckt. W' ist stets das Prcdukt der Funktion von P, und G' ist stets nur die im Kreislauf des industriellen Kapitals ver- wandelte Form von W'. Sobald daher das realisierte Geldkapital seine besondre Funktion als Geldkapital wieder beginnt, h”rt es auf, das in G' = G + g enthaltne Kapitalverh„ltnis auszudrcken. Wenn G... G' durchlaufen ist, und G' den Kreislauf von neuem be- ginnt, figuriert es nicht als G', sondern als G, selbst wenn der ganze in G enthaltne Mehrwert kapitalisiert wird. Der zweite Kreislauf beginnt in unserm Fall mit einem Geldkapital von 500 Pfd.St., statt wie der erste mit 422 Pfd.St. Das Geldkapital, das den Kreislauf er”ffnet, ist um 78 Pfd.St. gr”áer als vorher; die- ser Unterschied existiert in der Vergleichung des einen Kreis- laufs mit dem andren; a diese Vergleichung existiert nicht inner- halb jedes einzelnen Kreislaufs. Die als Geldkapital vorgeschoá- nen 500 Pfd.St., wovon 78 Pfd.St. frher als Mehrwert existier- ten, spielen keine andre Rolle, als 500 Pfd.St., womit ein #87# 2. Kapitel - Der Kreislauf des produktiven Kapitals ----- andrer Kapitalist seinen ersten Kreislauf er”ffnet. Ebenso im Kreislauf des produktiven Kapitals. Das vergr”áerte P' tritt beim Wiederbeginn als P auf, so gut wie P in der einfachen Reproduk- tion P... P. Im Stadium A G'-W'< Pm ist die angewachsne Gr”áe nur durch W' angezeigt, aber nicht durch A' und Pm'. Da W die Summe von A und Pm, ist schon durch W' angezeigt, daá die Summe der in ihm enthaltnen A und Pm gr”áer ist als das ursprngliche P. Zweitens aber w„re die Bezeichnung A' und Pm' falsch, weil wir wissen, daá mit dem Wachstum des Ka- pitals eine Žnderung seiner Wertzusammensetzung verbunden ist, im Fortschritt derselben der Wert von Pm w„chst, der von A stets re- lativ abnimmt, oft absolut. #87# 2. Kapitel - Der Kreislauf des produktiven Kapitals ----- III. Geldakkumulation Ob g, der vergoldete Mehrwert, sofort wieder dem prozessierenden Kapitalwert zugeschlagen, und so, zusammen mit dem Kapital G, in der Gr”áe G' in den Kreislaufsprozeá eingehn kann, h„ngt von Um- st„nden ab, die unabh„ngig sind von dem bloáen Vorhandensein von g. Soll g als Geldkapital in einem, neben dem ersten Gesch„ft an- zulegenden, zweiten selbst„ndigen Gesch„ft dienen, so ist klar, daá es hierzu nur anwendbar, wenn es die zu solchem Gesch„ft erheischte Minimalgr”áe besitzt. Soll es zur Ausdehnung des ur- sprnglichen Gesch„fts verwandt werden, so bedingen die Verh„lt- nisse der stofflichen Faktoren von P und deren Wertverh„ltnisse ebenfalls eine bestinunte Minimalgr”áe fr g. Alle in diesem Ge- sch„ft wirkenden Produktionsmittel haben nicht nur ein qualita- tives, sondern ein bestimmtes quantitatives Verh„ltnis zueinan- der, einen proportionellen Umfang. Diese stofflichen und die von ihnen getragnen Wertverh„ltnisse der in das produktive Kapital eingehenden Faktoren bestimmen den Minimalumfang, den g besitzen muá, um in zuschssige Produktionsmittel und Arbeitskraft, oder nur in erstere, als Zuwachs des produktiven Kapitals umsetzbar zu werden. So kann der Spinner nicht die Zahl seiner Spindeln ver- mehren, ohne gleichzeitig die entsprechenden Kratzen und Vor- spinnsthle anzuschaffen, abgesehn von der vermehrten Ausgabe fr Baumwolle und Arbeitslohn, die eine solche Gesch„ftsausdehnung bedingt. Um diese letztre auszufhren, muá also der Mehrwert schon eine ziemliche Summe ausmachen (1 Pfd.St. per Spindel Neuanschaffung wird gew”hnlich gerechnet). Solange g diesen Mini- malumfang nicht besitzt, muá der Kreislauf des Kapitals sich mehrmals wiederholen, bis die Summe der sukzessive von ihm er- zeugten g, mit G zusanunen, also in A G'-W' < Pm fungieren kann. Schon bloáe Detailver„nderungen, #88# I. Abschnitt - Die Metamorphosen des Kap. und ihr Kreislauf ----- z.B. in der Spinnmaschinerie, soweit sie diese produktiver ma- chen, erheischen gr”áre Ausgabe in Spinnmaterial, Ausdehnung der Vorspinnmaschinerie etc. In der Zwischenzeit wird also g ange- h„uft und seine Anh„ufung ist nicht seine eigne Funktion, sondern das Resultat wiederholter P... P. Seine eigne Funktion ist sein Verharren im Geldzustand, bis es aus den wiederholten Verwer- tungskreisl„ufen, also von auáen, Zuschuá genug erhalten hat, um die zu seiner aktiven Funktion erheischte Minimalgráe zu errei- chen, die Gr”áe, in der allein es wirklich als Geldkapital, im gegebnen Fall als akkumulierter Teil des in Funktion begriffnen Geldkapitals G, mit in die Funktion dieses letztren eingehn kann. In der Zwischenzeit wird es angeh„uft und existiert nur in der Form eines im Bildungsprozeá, im Wachstum begriffnen Schatzes. Geldakkumulation, Schatzbildung, erscheint hier also als ein Pro- zeá, der die wirkliche Akkumulation, die Ausdehnung der Stufen- leiter, worauf das industrielle Kapital wirkt, vorbergehend be- gleitet. Vorbergehend, denn solange der Schatz in seinem Schatz- zustande verharrt, fungiert er nicht als Kapital, nimmt nicht teil am Verwertungsprozeá, bleibt eine Geldsumme, die nur an- w„chst, weil ohne ihr Zutun vorhandnes Geld in denselben Kasten geworfen wird. Die Form des Schatzes ist nur die Form von nicht in Zirkulation befindlichem Geld, von Geld, das in seiner Zirkulation unterbro- chen ist und deshalb in seiner Geldform aufbewahrt wird. Was den Prozeá des Schatzbildens selbst betrifft, so ist er aller Waren- produktion gemein und spielt als Selbstzweck eine Rolle nur in den unentwickelten vorkapitalistischen Formen derselben. Hier aber erscheint der Schatz als Form des Geldkapitals und die Schatzbildung als ein Prozeá, der die Akkumulation des Kapitals vorbergehend begleitet, weil und sofern das Geld hier als laten- tes Geldkapital figuriert; weil die Schatzbildung, der Schatzzu- stand des in Geldform vorhandnen Mehrwerts ein auáerhalb des Kreislaufs des Kapitals vorgehendes, funktionell bestimmtes Vor- bereitungsstadium fr die Verwandlung des Mehrwerts in wirklich fungierendes Kapital ist. Es ist also latentes Geldkapital durch diese seine Bestimmung, weshalb auch der Umfang, den es erreicht haben muá, um in den Prozeá einzutreten, durch die jedesmalige Wertzusammensetzung des produktiven Kapitals bestimmt ist. So- lange es aber im Schatzzustande verharrt, fungiert es noch nicht als Geldkapital, ist noch brachliegendes Geldkapital; nicht wie vorher in seiner Funktion unterbrochnes, sondern noch nicht zu seiner Funktion f„higes. Wir nehmen hier die Geldanh„ufung in ihrer ursprnglichen realen Form, als wirklichen Geldschatz. Sie kann auch existieren in der Form von bloáen Guthaben. Schuldforderungen des Kapitalisten, der W' verkauft hat. #89# 2. Kapitel - Der Kreislauf des produktiven Kapitals ----- Was die andren Formen betrifft, wo dies latente Geldkapital in der Zwischenzeit selbst in Gestalt von Geld hackendem Geld exi- stiert, z. B. als zinstragendes Depositum in einer Bank, in Wech- seln oder Wertpapieren irgendeiner Art, so geh”ren sie nicht hierher. Der in Geld realisierte Mehrwert verrichtet dann beson- dre Kapitalfunktionen auáerhalb des Kreislaufs des industriellen Kapitals, dem er entsprungen; Funktionen, die erstens nut jenem Kreislauf als solchem nichts zu tun haben, zweitens aber von den .unktionen des industriellen Kapitals unterschiedne Kapitalfunk- tionen unterstellen, die hier noch nicht entwickelt sind. #89# 2. Kapitel - Der Kreislauf des produktiven Kapitals ----- IV. Reservefonds In der eben betrachteten Form ist der Schatz, als welcher der Mehrwert existiert, Geldakkumulationsfonds, die Geldform, welche die Kapitalakkumulation vorbergehend besitzt, und insofern selbst Bedingung der letztren. Dieser Akkumulationsfonds kann aber auch besondre Nebendienste verrichten, d.h. in den Kreis- laufsprozeá des Kapitals eingehn, ohne daá dieser die Form P... P' besitzt, also ohne daá die kapitalistische Reproduktion erwei- tert ist. Verl„ngert sich der Prozeá W'-G' ber sein normales Maá, ist also das Warenkapital anormal aufgehalten in seiner Verwandlung in Geldform; oder ist, wenn letztre vollzogen, Z.B. der Preis der Produktionsmittel, worin das Geldkapital umgesetzt werden muá, gestiegen ber den Stand, den er beim Beginn des Kreislaufs hatte, so kann der als Akkumulationsfonds fungierende Schatz ver- wandt werden, um die Stelle des Geldkapitals oder eines Teils desselben einzunehmen. Der Geldakkumulationsfonds dient so als Reservefonds, um St”rungen des Kreislaufs auszugleichen. Als solcher Reservefonds ist er verschieden von dem im Kreislauf P... P betrachteten Fonds von Kauf- oder Zahlungsmitteln. Die letztren sind ein Teil des fungierenden Geldkapitals (also Da- seinsformen eines Teils des im Prozeá begriffnen Kapitalwerts berhaupt), dessen Teile nur in verschiednen Zeitterminen nach- einander in Funktion treten. Es bildet sich in der Kontinuit„t des Produktionsprozesses best„ndig Reservegeldkapital, da heute Zahlungen eingegangen, erst an einem sp„tern Termin wieder zu ma- chen, heute gr”áre Warenmassen verkauft, an sp„tern Tagen erst wieder gr”áre Warenmassen zu kaufen sind; in diesen Intervallen existiert also best„ndig ein Teil des zirkulierenden Kapitals in Geldform. Dagegen ist der Reservefonds nicht ein Bestandteil des fungierenden Kapitals, n„her Geldkapitals, #90# I. Abschnitt - Die Metamorphosen des Kap. und ihr Kreislauf ----- sondern des in einem Vorstadium seiner Akkumulation begriffnen Kapitals, des noch nicht in aktives Kapital verwandelten Mehr- werts. Es versteht sich brigens ganz von selbst, daá der Kapita- list in N”ten in keiner Weise nach den bestimmten Funktionen des in seiner Hand befindlichen Geldes fragt, sondern anwendet, was er hat, um den Kreislaufsprozeá seines Kapitals im Gang zu hal- ten. Z.B. in unserm Beispiel G = 422 Pfd.St., G' = 500 Pfd.St. Wenn ein Teil des Kapitals von 422 Pfd.St. als Fonds von Zah- lungs- und Kaufmitteln, als Geldvorrat existiert, so ist er dar- auf berechnet, daá er bei gleichbleibenden Umst„nden ganz in den Kreislauf eintritt, hierfr aber auch gengt. Der Reservefonds aber ist ein Teil der 78 Pfd.St. Mehrwert; er kann nur in den Kreislaufsprozeá des Kapitals von 422 Pfd.St. Wert eintreten, so- weit dieser Kreislauf unter nicht sich gleichbleibenden Umst„nden vollzogen wird; denn er ist ein Teil des Akkumulationsfonds und figuriert hier Erweitrung der Stufenleiter der Reproduktion. Der Geldakkumulationsfonds ist schon Dasein von latentem Geldka- pital; also Verwandlung von Geld in Geldkapital. Die allgemeine Formel des Kreislaufs des produktiven Kapitals, welche einfache und Reproduktion auf erweiterter Stufenleiter zusammenfaát, ist: 1 2 A P... W'-G'. G-W < ... P (P') Pm Ist P = P, so G in 2) = G'-g; ist P = P', so ist G in 2) gr”áer als G'-g; d.h. g ist ganz oder teilweise in Geldkapital verwan- delt worden. Der Kreislauf des produktiven Kapitals ist die Form, worin die klassische ™konomie den Kreislaufsprozeá des industriellen Kapi- tals betrachtet. #91# ----- DRITTES KAPITEL Der Kreislauf des Warenkapitals Die allgemeine Formel fr den Kreislauf des Warenkapitals ist: W'-G-W... P... W'. W' erscheint nicht nur als Produkt, sondern auch als Vorausset- zung der beiden frheren Kreisl„ufe, da, was G-W fr das eine Ka- pital, schon W'-G' fr das andre einschlieát, sofern wenigstens ein Teil der Produktionsmittel selbst das Warenprodukt andrer in ihrem Kreislauf befindlichen individuellen Kapitale ist. In un- serm Fall z.B. sind Kohle, Maschinen etc. das Warenkapital des Grubenexploiteurs, des kapitalistischen Maschinenbauers usw. Fer- ner ist schon in Kap. I, 4 gezeigt, schon bei der ersten Wieder- holung von G... G', schon ehe dieser zweite Kreislauf des Geldka- pitals vollendet, nicht nur der Kreislauf P... P, sondern auch der Kreislauf W'... W' vorausgesetzt ist. Findet Reproduktion auf erweiterter Stufenleiter statt, so ist das Schluá-W' gr”áer als das Ausgangs-W' und soll deshalb hier mit wit zeichnet werden. Der Unterschied der dritten Form von den zwei ersten zeigt sich darin, erstens, daá hier die Gesamtzirkulation mit ihren zwei entgegengesetzten Phasen den Kreislauf er”ffnet, w„hrend in Form I die Zirkulation durch den Produktionsprozeá unterbrochen wird, in Form II die Gesamtzirkulation t ihren zwei sich erg„nzenden Phasen nur als Vermittlung des Reproduktionsprozesses erscheint und daher die vermittelnde Bewegung zwischen P... P bildet. Bei G... G' ist die Zirkulationsform G-W... W'-G' = G-W-G. Bei P... P ist sie die umgekehrte W'-G'. G-W = W-G-W. In W'... W' hat sie ebenfalls diese letztre Form. Zweitens: In der Wiederholung der Kreisl„ufe I und II, auch wenn die Schluápunkte G' und P' die Anfangspunkte des erneuerten Kreislaufs #92# I. Abschnitt - Die Metamorphose des Kap. und ihr Kreislauf ----- bilden, verschwindet die Form, in der sie erzeugt waren. G'-G + g, P' = P + p beginnt den neuen Prozeá wieder als G und P. In Form III aber muá der Ausgangspunkt W als W' bezeichnet werden, auch bei Erneuerung des Kreislaufs auf derselben Stufenleiter, und zwar aus folgendem Grund. In Form I, sobald G' als solches einen neuen Kreislauf er”ffnet, fungiert es als Geldkapital G, Vorschuá des zu verwertenden Kapitalwerts in Geldform. Die Gr”áe des vorgeschoánen Geldkapitals, angewachsen durch die im ersten Kreislauf vollzogne Akkumulation, hat zugenommen. Aber ob 422 Pfd.St. oder 500 Pfd.St. die Gr”áe des vorgeschoánen Geldkapi- tals, „ndert nichts daran, daá es als bloáer Kapitalwert er- scheint. G' existiert nicht mehr als verwertetes oder mit Mehr- wert geschw„ngertes Kapital, als Kapitalverh„ltnis. Es soll sich ja erst im Prozeá verwerten. Dasselbe gilt fr P... P'; P' muá stets als P, als Kapitalwert, der Mehrwert produzieren soll, wei- ter fungieren und den Kreislauf erneuern. - Dagegen der Kreislauf des Warenkapitals er”ffnet sich nicht mit Kapitalwert, sondern mit in Warenform vermehrtem Kapitalwert, schlieát also von vorn- herein den Kreislauf nicht nur des in Warenform vorhandnen Kapi- talwerts, sondern auch des Mehrwerts ein. Findet daher in dieser Form einfache Reproduktion statt, so tritt ein W' von gleicher Gr”áe am Schluápunkt wie am Ausgangspunkt ein. Geht ein Teil des Mehrwerts in den Kapitalkreislauf ein, so erscheint zwar am Schluá statt W', W'', ein gr”áres W', aber der nun folgende Kreislauf wird wieder er”ffnet mit W', was nur ein gr”áres W' ist als im vorigen Kreislauf und mit gr”árem akkumuliertem Kapital- wert, daher auch mit verh„ltnism„áig gr”árem neuerzeugtem Mehr- wert seinen neuen Kreislauf beginnt. In allen F„llen er”ffnet W' den Kreislauf stets als ein Warenkapital, welches = Kapitalwert + Mehrwert. W' als W erscheint in dem Kreislauf eines einzelnen industriellen Kapitals nicht als Form dieses Kapitals, sondern als Form eines andren industriellen Kapitals, soweit die Produktionsmittel des- sen Produkt sind. Der Akt G-W (d. h. G-Pm) des ersten Kapitals ist fr dieses zweite Kapital W'-G'. Im Zirkulationsvorgang A G-W < Pm verhalten sich A und Pm soweit identisch, als sie Waren sind in der Hand ihrer Verk„ufer, hier der Arbeiter, die ihre Arbeits- kraft, dort der Besitzer der Produktionsmittel, die diese verkau- fen. Fr den K„ufer, dessen Geld hier als Geldkapital fungiert, fungieren sie nur als Waren, solange er sie noch nicht gekauft hat, solange sie also seinem in Geldform existierenden Kapital als Waren andrer gegenbertreten. Pm und A unterscheiden sich hier nur soweit, als Pm in der Hand seines Verk„ufers = W', also Kapital sein kann, wenn Pm Warenform #93# 3. Kapitel - Der Kreislauf des Warenkapitals ----- seines Kapitals ist, w„hrend A fr den Arbeiter stets nur Ware ist und erst Kapital wird in der Hand des K„ufers, als Bestand- teil von P. W' kann daher nie als bloáes W, als bloáe Warenform des Kapital- werts einen Kreislauf er”ffnen. Als Warenkapital ist es immer ein Doppeltes. Unter dem Gesichtspunkt des Gebrauchswerts ist es das Produkt der Funktion von P, hier Garn, dessen als Waren aus der Zirkulation herkommende Elemente, A und Pm, nur 1*) als Pro- duktbildner dieses Produkts fungiert haben. Zweitens, unter dem Gesichtspunkt des Werts, ist es der Kapitalwert P plus dem in der Funktion von P erzeugten Mehrwert m. Nur im Kreislauf von W' selbst kann und muá W-P = dem Kapitalwert sich trennen von dem Teil von W', worin Mehrwert existiert, von dem Mehrprodukt, worin der Mehrwert steckt, ob beide nun tats„ch- lich trennbar, wie bei Garn, oder nicht, wie in der Maschine. Sie werden jedesmal trennbar, sobald W' in G' verwandelt. Ist das gesamte Warenprodukt trennbar in selbst„ndige homogene Teilprodukte, wie z.B. unsre 10 000 Pfund Garn, und kann daher der Akt W'-G' sich in einer Summe nacheinander vollzogner Ver- k„ufe darstellen, so kann der Kapitalwert in Warenform als W fun- gieren, sich von W' lostrennen, bevor der Mehrwert, also bevor W' als ganzes realisiert ist. Von den 10 000 Pfund Garn zu 500 Pfd.St. ist der Wert von 8440 Pfund 422 Pfd.St. = dem Kapitalwert, getrennt vom Mehrwert. Ver- kauft der Kapitalist erst 8440 Pfund Garn zu 422 Pfd.St., so stellen diese 8440 Pfund Garn W dar, den Kapitalwert in Waren- form, das in W' auáerdem enthaltne Mehrprodukt von 1560 Pfund Garn = Mehrwert von 78 Pfd.St. zirkulierte erst sp„ter; der Kapi- talist k”nnte A W-G-W < Pm vollziehn vor der Zirkulation des Mehrprodukts w-g-w. Oder wenn er erst 7440 Pfund Garn zum Wert von 372 Pfd.St. und dann 1000 Pfund Garn zum Wert von 50 Pfd.St. verkaufte, so k”nnten mit dem ersten Teil von W die Produktionsmittel (der konstante Kapi- talteil c) und mit dem zweiten Teil von W der variable Kapi- talteil v, die Arbeitskraft ersetzt werden, und dann wie vorher. Finden aber solche sukzessive Verk„ufe statt und erlauben es die Bedingungen des Kreislaufs, so kann der Kapitalist, statt W' zu trennen in c+v+m, diese Trennung auch bei aliquoten Teilen von W' vornehmen. Z.B. 7440 Pfund Garn = 372 Pfd.St., die als Teile von W' (10 000 Pfund Garn = 500 Pfd.St.) den konstanten Kapitalteil repr„sentieren, sind selbst wieder zerf„llbar in 5535,360 Pfund Garn zum Wert von 276,768 Pfd. St., --- 1*) 1. und 2. Auflage: nun, ge„ndert dem Manuskript von Marx #94# I. Abschnitt - Die Metamorphosen des Kap. und ihr Kreislauf ----- die bloá den konstanten Teil, den Wert der in 7440 Pfund Garn verbrauchten Produktionsmittel ersetzen; 744 Pfund Garn zum Wert von 37,200 Pfd. St., die nur das variable Kapital ersetzen; 1160,640 Pfund Garn zum Wert von 58,032 Pfd. St., welche als Mehrprodukt Tr„ger des Mehrwerts sind. Von den verkauften 7440 Pfund kann er also den in ihnen enthaltnen Kapitalwert ersetzen durch Verkauf von 6279,360 Pfund Garn zum Preis von 313,968 Pfd.St., und den Wert des Mehrprodukts 1160,640 Pfund = 58,032 Pfd.St. als Revenue verausgaben. Ebenso kann er weiter 1000 Pfund Garn = 50 Pfd.St. = dem vari- ablen Kapitalwert zerfallen und demgem„á verkaufen; 744 Pfund Garn zu 37,200 Pfd. St., konstanter Kapitalwert von 1000 Pfund Garn, 100 Pfund Garn zu 5,000 Pfd.St., variabler Kapitalteil von ditto; also 84 Pfund Garn zu 42,200 Pfd. St., Ersatz des in den 1000 Pfund Garn enthaltnen Kapitalwerts; endlich 156 Pfund Garn zum Wert von 7,800 Pfd.St., die du darin enthaltne Mehrprodukt darstellen und als solches verzehrt werden k”nnen. Endlich kann er die noch brigen 1560 Pfund Garn zum Wert von 78 Pfd. St., wenn der Verkauf gelingt, in der Weise zerfallen, daá der Verkauf von 1160,640 Pfund Garn zu 58,032 Pfd.St. den Wert der in den 1560 Pfund Garn enthaltnen Produktionsmittel, und 156 Pfund Garn zum Wert von 7,800 Pfd.St. den variablen Kapitalwert ersetzen; en 1316,640 Pfund Garn = 65.832 Pfd.St., Ersatz des gesamten Kapi- talwerts; endlich das Mehrprodukt 243,360 Pfund = 12,168 Pfd.St. bleibt als Revenue zu verausgaben. Wie jedes im Garn existierend Element c, v, m, wieder in diesel- ben Bestandteile zerlegbar so auch jedes einzelne Pfund Garn zum Wert von 1 sh. = 12 d. c = 0,744 Pfund Garn = 8,928 d. v = 0,100 " " = 1,200 " m = 0,156 " " = 1,872 " -------------------------------- c+v+m = 1 Pfund Garn = 12 d. Addieren wir die Resultate der drei obigen Teilverk„ufe zusammen, so kommt dasselbe Resultat heraus, wie beim Verkauf der 10 000 Pfund Garn auf einen Schlag. Wir haben an konstantem Kapital: beim 1. Verkauf: 5535,360 Pfund Garn = 276,768 Pfd.St. " 2. " 744,000 " " = 37,200 " " " 3. " 1160,640 " ". = 58,032 " " ----------------------------------------------------- zusammen 7440 Pfund Garn = 372 Pfd.St. #95# 3. Kapitel - Der Kreislauf des Warenkapitals ----- An variablem Kapital: beim 1. Verkauf: 744,000 Pfund Garn = 37,200 Pfd.St. " 2. " 100,000 " " = 5,000 " " " 3 " 156,000 " " = 7,800 " " ---------------------------------------------------- zusammen 1000 Pfund Garn = 50 Pfd.St. An Mehrwert: beim 1. Verkauf:1160,640 Pfund Garn = 58,032 Pfd.St. " 2. " 156,000 " " = 7,800 " " " 3. " 243,360 " " = 12,168 " " ---------------------------------------------------- zusammen 1560 Pfund Garn = 78 Pfd.St. Summa Summarum: Konstantes Kapital: 7440 Pfund Garn = 372 Pfd.St. Variables " 1000 " " = 50 " " Mehrwert " 1560 " " " 78 " " ------------------------------------------------- zusammen 10000 Pfund Garn = 500 Pfd.St. W'-G' ist fr sich nichts als ein Verkauf von 10 000 Pfund Garn. Die 10 000 Pfund Garn sind Ware wie alles andre Garn. Den K„ufer interessiert der Preis von 1 sh. per Pfund, oder von 500 Pfd.St. fr 10 000 Pfund. L„át er sich bei dem Handel auf die Wertzusam- mensetzung ein, dann nur mit der heimtckischen Absicht nachzu- weisen, daá das Pfund unter 1 sh. verkauft werden k”nne und der Verk„ufer dabei immer noch ein gutes Gesch„ft machen werde. Das Quantum aber, das er kauft, h„ngt von seinen Bedrfnissen ab; ist er z.B. Webereibesitzer, dann von der Zusammensetzung seines eig- nen in der Weberei fungierenden Kapitals, nicht von der des Spin- ners, von dem er kauft. Die Verh„ltnisse, worin W' einerseits das in ihm aufgearbeitete Kapital (resp. dessen verschiedne Bestand- teile) zu ersetzen, andrerseits als Mehrprodukt, sei es zur Ver- ausgabung von Mehrwert, sei es zur Kapitalakkumulation, zu dienen hat, existieren nur im Kreislauf des Kapitals, dessen Warenform die 10 000 Pfund Garn sind. Sie haben mit dem Verkauf als solchem nichts zu tun. Hier ist auáerdem unterstellt, daá W' zu seinem Wert verkauft wird, es sich also nur um seine Verwandlung aus Wa- renform in Geldform handelt. Fr W', als funktionelle Form im Kreislauf dieses einzelnen Kapitals, woraus das produktive Kapi- tal ersetzt werden muá, ist es natrlich entscheidend, ob und wieweit Preis und Wert beim Verkauf voneinander abweichen, aber damit haben wir hier bei Betrachtung der bloáen Formunterschiede nichts zu schaffen. #96# I. Abschnitt - Die Metamorphose des Kap. und ihr Kreislauf ----- In Form I, G... G', erscheint der Produktionsprozeá in der Mitte schen den zwei sich erg„nzenden und einander entgegengesetzten Phasen der Zirkulation des Kapitals; er ist vergangen, bevor die abschlieáende Phase W'-G' eintritt. Geld ist als Kapital vorge- schossen, zuerst in die Produktionselemente, aus diesen in Waren- produkt verwandelt und dies Warenprodukt wieder in Geld umge- setzt. Es ist ein fertig abgeschloáner Gesch„ftszyklus, dessen Resultat das zu allem und jedem verwendbare Geld. Der Neubeginn ist so nur der M”glichkeit nach gegeben. G... P... G, kann eben- sowohl der letzte Kreislauf sein, der beim Rcktritt aus dem Ge- sch„ft die Funktion eines individuellen Kapitals abschlieát, wie erster Kreislauf eines neu in Funktion tretenden Kapitals. Die allgemeine Bewegung ist hier G... G', von Geld zu mehr Geld. In Form II, P... W'-G'-W... P (P'), folgt der gesamte Zirkulati- onsprozeá auf das erste P und geht dem zweiten vorher; er erfolgt aber in entgegengesetzter Ordnung wie in Form I. Das erste P ist das produktive Kapital, und seine Funktion der Produktionsprozeá, als Vorbedingung des nachfolgenden Zirkulationsprozesses. Das ab- schlieáende P dagegen ist nicht der Produktionsprozeá; es ist nur das Wiederdasein des industriellen Kapitals in seiner Form als produktives Kapital. Und zwar ist es dies als Resultat der in der letzten Zirkulationsphase vollzognen Verwandlung des Kapitalwerts in A + Pm, in die subjektiven und objektiven Faktoren, welche in ihrer Vereinigung die Daseinsform des produktiven Kapitals bil- den. Das Kapital, sei es P oder P', ist am Schluá wieder in einer Form fertig vorhanden, worin es von neuem als produktives Kapital fungieren, den Produktionsprozeá vollziehn muá. Die allgemeine Form der Bewegung, P... P, ist die Form der Reproduktion und zeigt nicht, wie G... G', die Verwertung als Zweck des Prozesses an. Sie macht es deshalb der klassischen ™konomie um so leichter, von der bestimmten kapitalistischen Form des Produktionsprozesses abzusehn und die Produktion als solche als Zweck des Prozesses darzustellen, so daá m”glichst viel und wohlfeil zu produzieren und das Produkt gegen m”glichst vielseitige andre Produkte auszu- tauschen sei, teils zur Erneuerung der Produktion (G-W), teils zur Konsumtion (g-w). Wobei denn, da G und g hier nur als ver- schwindendes Zirkulationsmittel erscheinen, die Eigentmlichkei- ten sowohl des Geldes wie des Geldkapitals bersehn werden k”n- nen, und der ganze Prozeá einfach und natrlich erscheint, d.h. die Natrlichkeit des flachen Rationalismus besitzt. Beim Waren- kapital wird ebenso der Profit gelegentlich vergessen, und figu- riert es, sobald vom Produktionskreislauf als Ganzem die Rede, nur als Ware; sobald aber von den Wertbestandteilen die Rede, als Warenkapital. Die #97# 3. Kapitel - Der Kreislauf des Warenkapitals ----- Akkumulation erscheint natrlich in derselben Weise wie die Pro- duktion. In Form III, W'-G'-W... P... W', er”ffnen die zwei Phasen des Zirkulationsprozesses den Kreislauf, und zwar in derselben Ord- nung wie in Form II, P... P; es folgt dann P, und zwar wie in Form I mit seiner Funktion, dem Produktionsprozeá; mit dem Resul- tat des letztren, W', schlieát der Kreislauf. Wie in Form II mit P, als bloáem Wiederdasein des produktiven Kapitals, schlieát er hier mit W', als Wiederdasein des Warenkapitals; wie in Form II das Kapital in seine Schluáform P den Prozeá wieder beginnen muá als Produktionsprozeá, so muá hier mit dem Wiedererscheinen des industriellen Kapitals, in der Form von Warenkapital, der Kreis- lauf sich von neuem er”ffnen mit der Zirkulationsphase W'-G'. Beide Formen des Kreislaufs sind unvollendet, weil sie nicht mit G', dem in Geld rckverwandelten, verwerteten Kapitalwert ab- schlieáen. Beide mssen also weiter fortgesetzt werden und schlieáen daher die Reproduktion ein. Der Gesamtkreislauf in Form III ist W'...W'. Was die dritte Form von den beiden ersten unterscheidet, ist, daá nur in diesem Kreislauf der verwertete Kapitalwert, nicht der ur- sprngliche, erst zu verwertende Kapitalwert als Ausgangspunkt seiner Verwertung erscheint. W' als Kapitalverh„ltnis ist hier der Ausgangspunkt und wirkt als solches determinierend auf den ganzen Kreislauf ein, indem es sowohl den Kreislauf des Kapital- werts als den des Mehrwerts schon in seiner ersten Phase ein- schlieát, und der Mehrwert, wenn auch nicht in jedem einzelnen Kreislauf, doch in ihrem Durchschnitt, zum Teil als Revenue ver- ausgabt werden, die Zirkulation w-g-w durchlaufen, zum Teil als Element der Kapitalakkumulation fungieren muá. In der Form W'... W' ist die Konsumtion des gesamten Warenpro- dukts als Bedingung des normalen Verlaufs des Kreislaufs des Ka- pitals selbst vorausgesetzt. Die individuelle Konsumtion des Ar- beiters und die individuelle Konsumtion des nicht akkumulierten Teils des Mehrprodukts umschlieát die gesamte individuelle Kon- sumtion. Es geht also die Konsumtion ihrer Gesamtheit nach - als individuelle und als produktive Konsumtion als Bedingung in den Kreislauf W' ein. Die produktive Konsumtion (worin der Sache nach die individuelle Konsumtion des Arbeiters eingeschlossen, da Ar- beitskraft best„ndiges Produkt, innerhalb gewisser Grenzen, der und indviduellen Konsumtion des Arbeiters) geschieht durch jedes individuelle Kapital selbst. Die individuelle Konsumtion - auáer soweit zur Existenz des individuellen Kapitalisten n”tig - ist nur unterstellt als gesellschaftlicher Akt, keineswegs als Akt des individuellen Kapitalisten. #98# I. Abschnitt - Die Metarnorphosen des Kap. und ihr Kreislauf ----- In den Formen I und II stellt sich die Gesamtbewegung dar als Be- wegung des vorgeschoánen Kapitalwerts. In der Form III bildet das verwertete Kapital, in Gestalt des gesamten Warenprodukts, den Ausgangspunkt und besitzt die Form des sich bewegenden Kapitals, Warenkapitals. Erst nach seiner Verwandlung in Geld zweigt diese Bewegung sich ab in Kapitalbewegung und Revenuebewegung. Die Ver- teilung des gesellschaftlichen Gesamtprodukts, wie die besondre Verteilung des Produkts fr jedes individuelle Warenkapital, ei- nerseits in individuellen Konsumtionsfonds, andrerseits in Repro- duktionsfonds, ist in dieser Form in den Kreislauf des Kapitals eingeschlossen. In G... G' ist m”gliche Erweitrung des Kreislaufs eingeschlossen, je nach dem Umfang des g, das in den erneuerten Kreislauf ein- geht. In P... P kann P mit demselben Wert, vielleicht mit geringrem, den neuen Kreislauf beginnen und dennoch Reproduktion auf erwei- terter Stufenleiter darstellen; wenn z.B. Warenelemente sich in- folge gesteigerter Produktivit„t der Arbeit verwohlfeilern. Umge- kehrt kann im entgegengesetzten Fall das dem Wert nach gewachsne produktive Kapital Reproduktion auf stofflich verengerter Stufen- leiter darstellen, wenn z.B. Produktionselemente verteuert. Das- selbe gilt fr W'... W'. In W'... W' ist Kapital in Warenform der Produktion vorausge- setzt; es kehrt wieder als Voraussetzung innerhalb dieses Kreis- laufs im zweiten W. Ist dies W noch nicht produziert oder repro- duziert, so ist der Kreislauf gehemmt; dies W muá reproduziert werden, gr”átenteils als W' eines andren industriellen Kapitals. In diesem Kreislauf existiert W' als Ausgangspunkt, Durchgangs- punkt, Schluápunkt der Bewegung, ist daher stets da. Es ist be- st„ndige Bedingung des Reproduktionsprozesses. W'... W' unterscheidet sich durch ein andres Moment von den For- men I und II. Alle drei Kreisl„ufe haben das gemein, daá die Form, worin das Kapital seinen Kreislaufsprozeá er”ffnet, auch die Form ist, worin es ihn schlieát, und damit sich wieder in der Anfangsform befindet, worin es denselben Kreislauf neu er”ffnet. Die Anfangsform G, P, W' ist stets die Form, worin der Kapital- wert (in III mit dem ihm angewachsnen Mehrwert) vorgeschossen wird, also seine mit Bezug auf den Kreislauf ursprngliebe Form; die Schluáform G', P, W' ist jedesmal verwandelte Form einer im Kreislauf vorhergehenden funktionellen Form, welche nicht die ur- sprngliche Form ist. So ist G' in I verwandelte Form von W', das Schluá-P in II ver- wandelte Form von G (und in I und II wird diese Verwandlung durch einen einfachen Vorgang der Warenzirkulation, durch formellen Stellenwechsel von #99# 3. Kapitel - Der Kreislauf des Warenkapitals ----- Geld bewirkt); in III ist W' verwandelte Form von P, dem produk- tiven Kapital. Aber hier in III betrifft erstens die Verwandlung nicht nur die funktionelle Form des Kapitals, sondern auch seine Wertgr”áe; zweitens aber ist die Verwandlung das Resultat nicht eines dem Zirkulationsprozeá angeh”rigen, bloá formellen Stellen- wechsels, sondern der wirklichen Verwandlung, welche Gebrauchs- form und Wert der Warenbestandteile des produktiven Kapitals im Produktionsprozeá durchgemacht haben. Die Form des Anfangsextrems G, P, W' ist dem jedesmaligen Kreis- lauf I, III vorausgesetzt; die im Schluáextrem wiederkehrende Form ist gesetzt und daher bedingt durch die Metamorphosenreihe des Kreislaufs selbst. W', als Schluápunkt eines individuellen industriellen Kapitalkreislaufs, setzt nur die nicht der Zirkula- tion angeh”rige Form P desselben industriellen Kapitals voraus, dessen Produkt es ist. G', als Schluápunkt in I, als verwandelte Form von W' (W'-G'), setzt G voraus in der Hand des K„ufers, als auáerhalb des Kreislaufs G... G' existierend und durch Verkauf von W' in ihn hineingezogen und zu seiner eignen Schluáform ge- macht. So setzt in II das Schluá-P voraus A und Pm (W) als auáer- halb existierend und durch G-W ihm als Schluáform inkorporiert. Aber abgesehn von dem letzten Extrem, setzt weder der Kreislauf des individuellen Geldkapitals das Dasein des Geldkapitals ber- haupt, noch der Kreislauf des individuellen produktiven Kapitals das des produktiven Kapitals in ihrem Kreislauf voraus. In I kann G das erste Geldkapital, in II P das erste produktive Kapital sein, das auf der geschichtlichen Bhne auftritt, aber in III A W - G - W < ... P... W' W' {- G' { Pm w - g - w ist W zweimal auáerhalb des Kreislaufs vorausgesetzt. Einmal im Kreislauf A W'-G'-W < Pm Dies W, soweit es aus Pm besteht, ist Ware in der Hand Pm des Verk„ufers; es ist selbst Warenkapital, soweit es Produkt eines kapitalistischen Produktionsprozesses; und selbst wenn das nicht, erscheint es als Warenkapital in der Hand des Kaufmanns. Das an- dre Mal in dem zweiten w in w-g-w, das ebenfalls als Ware vorhan- den sein muá, um gekauft werden zu k”nnen. Jedenfalls, ob Waren- kapital oder nicht, sind A und Pm Waren so gut wie W' und verhal- ten sich zueinander als Waren. Dasselbe gilt von dem zweiten w in w-g-w. Soweit also W' = W (A + Pm), hat es Waren zu seinen eignen Bildungselementen und muá durch gleiche Waren in der Zirkulation ersetzt werden; wie auch in w-g-w das zweite w durch andte glei- che Waren in der Zirkulation zu ersetzen ist. #100# 1. Abschnitt - Die Metamorphosen des Kap. und ihr Kreislauf ----- Auf Grundlage der kapitalistischen Produktionsweise, als herr- schender, muá auáerdem alle Ware in der Hand des Verk„ufers Wa- renkapital sein. Sie f„hrt fort es zu sein in der Hand des Kauf- manns, oder wird es in seiner Hand, wenn sie es noch nicht war. Oder aber sie muá Ware sein - z.B. eingefhrte Artikel -, welche ursprngliches Warenkapital ersetzt, ihm daher nur eine andre Da- seinsform gegeben hat. Die Warenelemente A und Pm, woraus das produktive Kapital P be- steht, besitzen als Daseinsformen von P nicht dieselbe Gestalt wie auf den verschiednen Warenm„rkten, auf denen sie zusammenge- sucht werden. Sie sind jetzt vereinigt, und in ihrer Verbindung k”nnen sie als produktives Kapital fungieren. Daá nur in dieser Form III, innerhalb des Kreislaufs selbst, W als Voraussetzung von W erscheint, kommt daher, daá der Ausgangs- punkt das Kapital in Warenform ist. Der Kreislauf wird er”ffnet durch Umsatz von W' (soweit es als Kapitalwert fungiert, ob durch Zusatz von Mehrwert vergr”áert oder nicht) in die Waren, die seine Produktionselemente bilden. Dieser Umsatz aber umfaát den ganzen Zirkulationsprozeá W-G-W (= A + Pm) und ist dessen Resul- tat. Hier steht also W auf beiden Extremen, aber das zweite Ex- trem, das seine Form W durch G-W von auáen aus dem Warenmarkt er- h„lt, ist nicht letztes Extrem des Kreislaufs, sondern nur seiner zwei ersten, den Zirkulationsprozeá umfassenden Stadien. Sein Re- sultat ist P, dessen Funktion dann eintritt, der Produktionspro- zeá. Erst als dessen Resultat, also nicht als Resultat des Zirku- lationsprozesses, erscheint W' als Schluá des Kreislaufs und in derselben Form wie das Anfangsextrem W'. Dagegen in G... G', P... P sind die Schluáextreme G' und P unmittelbare Resultate des Zir- kulationsprozesses. Hier sind also nur am Schluá das eine Mal G', das andre Mal P in andrer Hand vorausgesetzt. Soweit der Kreis- lauf zwischen den Extremen vorgeht, erscheint weder G in dem einen Fall, noch P in dem andren - das Dasein von G, als fremdem Geld, von P, als fremdem Produktionsprozeá - als Voraussetzung dieser Kreisl„ufe. W'... W' dagegen setzt W (= A + Pm) als fremde Waren in fremder Hand voraus, die durch den einleitenden Zirkula- tionsprozeá in den Kreislauf gezogen und in das produktive Kapi- tal verwandelt werden, als Resultat von dessen Funktion nun W' wieder Schluáform des Kreislaufs wird. Aber eben weil der Kreislauf W'...W' innerhalb seiner Beschrei- bung andres industrielles Kapital in Form von W (= A+ Pm) voraus- setzt (und Pm umschlieát verschiedenartige andre Kapitale, z.B. in unserm Fall Maschinen. Kohlen, ™l etc.), fordert er selbst dazu heraus, ihn zu betrachten #101# 3. Kapitel - Der Kreislauf des Warenkapitals ----- nicht nur als a l l g e m e i n e Form des Kreislaufs, d.h. als eine gesellschaftliche Form, worunter jedes einzelne industrielle Kapital (auáer bei seiner ersten Anlage) betrachtet werden kann, daher nicht nur als eine allen individuellen industriellen Kapi- talen gemeinsame Bewegungsform, sondern zugleich als Bewegungs- form der Summe der individuellen Kapitale, also des Gesamtkapi- tals der Kapitalistenklasse, eine Bewegung. worin die jedes indi- viduellen industriellen Kapitals nur als eine Tellbewegung er- scheint, die t der andren sich verschlingt und durch sie bedingt wird. Betrachten wir z.B. das j„hrliche Gesamtwarenprodukt eines Landes und analysieren die Bewegung, wodurch ein Teil desselben das produktive Kapital in allen individuellen Gesch„ften ersetzt, ein andrer Teil in die individuelle Konsumtion der verschiednen Klassen eingeht, so betrachten wir W'... W' als Bewegungsform sowohl des gesellschaftlichen Kapitals, als des von diesem er- zeugten Mehrwerts, resp. Mehrprodukts. Daá das gesellschaftliche Kapital = Summe der individuellen Kapitale (inkl. der Aktienkapi- tale resp. des Staatskapitals, soweit Regierungen produktive Lohnarbeit in Bergwerken, Eisenbahnen etc. anwenden, als indu- strielle Kapitalisten fungieren), und daá die Gesamtbewegung des gesellschaftlichen Kapitals = der algebraischen Summe der Bewe- gungen der individuellen Kapitale ist, schlieát in keiner Weise aus, daá diese Bewegung als Bewegung des vereinzelten individuel- len Kapitals andre Ph„nomene darbietet, als dieselbe Bewegung, wenn sie unter dem Gesichtspunkt eines Teils der Gesamtbewdgung des gesellschaftlichen Kapitals, also in ihrem Zusammenhang mit den Bewegungen seiner andren Teile betrachtet wird, und daá sie zugleich Probleme l”st, deren L”sung bei der Betrachtung des Kreislaufs eines einzelnen individuellen Kapitals vorausgesetzt werden muá, statt sich daraus zuergeben. W'... W' ist der einzige Kreislauf, worin der ursprnglich vorge- schossene Kapitalwert nur einen Teil des die Bewegung er”ffnenden Extrems bildet und die Bewegung von vornherein sich so als Total- bewegung des industriellen Kapitals ankndigt; sowohl des Pro- duktteils, der das produktive Kapital ersetzt, als des Pro- dukttells, der Mehrprodukt bildet und der durchschnittlich teils als Revenue verausgabt wird, teils als Element der Akulation zu dienen hat. Soweit die Verausgabung von Mehrwert als Revenue in diesen Kreislauf eingeschlossen, soweit ist es auch die individu- elle Konsumtion. Diese letztre ist aber auch ferner dadurch ein- geschlossen, daá der Ausgangspunkt W, Ware, existiert als irgend- ein beliebiger Gebrauchsartikel; jeder kapitalistisch produzierte Artikel ist aber Warenkapital, gleichgltig ob seine Gebrauchs- form ihn bestimmt fr produktive oder fr individuelle Konsum- tion, oder fr beide. G... G' zeigt nur hin #102# 1. Abschnitt - Die Metamorphose des Kap. und ihr Kreislauf ----- auf die Wertseite, die Verwertung des vorgeschoánen Kapitalwerts als Zweck des ganzen Prozesses; P... P (P') auf den Produktions- prozeá des Kapitals als Reproduktionsprozeá mit gleichbleibender oder wachsender Gr”áe des produktiven Kapitals (Akkumulation); W'... W', w„hrend es schon in seinem Anfangsextrem sich als Ge- stalt der kapitalistischen Warenproduktion ankndigt, umschlieát produktive und individuelle Konsumtion von vornherein; die pro- duktive Konsumtion und die darin eingeschloáne Verwertung er- scheint nur als Zweig seiner Bewegung. Endlich, da W' existieren kann in Gebrauchsform, die nicht wieder in irgendeinen Produkti- onsprozeá eingehn kann, so ist von vornherein angezeigt, daá die verschiednen in Produktteilen ausgedrckten Wertbestandtelle von W' eine andre Stelle einnehmen mssen, je nachdem W'... W' als Form der Bewegung des gesellschaftlichen Gesamtkapitals oder als selbst„ndige Bewegung eines individuellen industriellen Kapitals gilt. In allen diesen seinen Eigentmlichkeiten weist dieser Kreislauf ber sich selbst hinaus als vereinzelten Kreislauf ei- nes bloá individuellen Kapitals. In Figur W'... W' erscheint die Bewegung des Warenkapitals, d.h. des kapitalistisch produzierten Produkts, sowohl als Voraussetzung des selbst„ndigen Kreislaufs des individuellen Kapitals, wie ihrerseits durch denselben be- dingt. Wird diese Figur daher in ihrer Eigentmlichkeit aufge- faát, so gengt es nicht mehr, sich dabei zu beruhigen, daá die Metamorphosen W'-G' und G-W einerseits funktionell bestimmte Ab- schnitte in der Metamorphose des Kapitals sind, andrerseits Glie- der der allgemeinen Warenzirkulation. Es wird notwendig, die Ver- schlingungen der Metamorphosen eines individuellen Kapitals mit denen andter individuellen Kapitale und mit dem fr den individu- ellen Konsum bestimmten Teil des Gesamtprodukts klarzulegen. Bei Analyse des Kreislaufs des individuellen industriellen Kapitals legen wir daher vorzugsweise die beiden ersten Formen zugrunde. Als Form eines einzelnen individuellen Kapitals erscheint der Kreislauf W'... W' z.B. in der Agrikultur, wo von Ernte zu Ernte gerechnet wird. In Figur II wird von der Aussaat, in Figur III von der Ernte ausgegangen, oder wie die Physiokraten sagen, in der ersteren von den avances 1*), in der letzteren von den repri- ses 2*). Die Bewegung des Kapitalwerts erscheint in III von vorn- herein nur als Teil der Bewegung der allgemeinen Produktenmasse, w„hrend in I und II die Bewegung von, W' nur ein Moment in der Bewegung eines vereinzelten Kapitals bildet. ----- 1*) Vorschssen - 2*) Wiedereinnahmen #103# 3. Kapitel - Der Kreislauf des Warenkapitals ----- In Figur III bilden auf dem Markt befindliche Waren die best„n- dige Voraussetzung des Produktions- und Reproduktionsprozesses. Fixiert man daher diese Figur, so scheinen alle Elemente des Pro- duktionsprozesses aus der Warenzirkulation herzukommen und nur aus Waren zu bestehn. Diese einseitige Auffassung bersieht die von den Warenelementen unabh„ngigen Elemente des Produktionspro- zesses. Da in W'... W' das Gesamtprodukt (der Gesamtwert) Ausgangspunkt ist, so zeigt sich hier, daá (abgesehn vom ausw„rtigen Handel) Reproduktion auf erweiterter Stufenleiter, bei sonst gleichblei- bender Produktivit„t, nur stattfinden kann, wenn in dem zu kapi- tallsierenden Teil des Mehrprodukts die stofflichen Elemente des zus„tzlichen produktiven Kapitals bereits enthalten sind; daá also, soweit die Produktion eines Jahres der des folgenden zur Voraussetzung dient, oder soweit dies gleichzeitig mit dem einfa- chen Reproduktionsprozeá innerhalb eines Jahres geschehn kann, Mehrprodukt sofort produziert wird in der Form, die es bef„higt, als zuschssiges Kapital zu fungieren. Vermehrte Produktivit„t kann nur den Kapitalstoffvermehren, ohne dessen Wert zu erh”hn; sie bildet aber damit zus„tzliches Material fr die Verwertung. W'... W' liegt dem Tableau ‚conomique Quesnays zugrunde, und es zeigt groáen und richtigen Takt, daá er im Gegensatz zu G... G' (der isoliert festgehaltenen Form des Merkantilsystems) diese Form und nicht P... P w„hlte. #104# ----- VIERTES KAPITEL Die drei Figuren des Kreislaufsprozesses Die drei Figuren k”nnen dargestellt werden, wenn Ck fr den Ge- samtzirkulationsprozeá steht: I) G-W... P... W'-G' II) P... Ck... P III) Ck... P (W'). Fassen wir alle drei Formen zusammen, so erscheinen alle Voraus- setzungen des Prozesses als sein Resultat, als von ihm selbst produzierte Voraussetzung. Jedes Moment erscheint als Ausgangs- punkt, Durchgangspunkt und Punkt der Rckkehr. Der Gesamtprozeá stellt sich dar als Einheit von Produktionsprozeá und Zirkulati- onsprozeá; der Produktionsprozeá wird Vermittler des Zirkulati- onsprozesses und umgekehrt. Allen drei Kreisl„ufen ist gemeinsam: Verwertung des Werts als bestimmender Zweck, als treibendes Motiv. In I ist das in der Form ausgedrckt. Form II beginnt mit P, dem Verwertungsprozeá selbst. In III beginnt der Kreislauf mit dem verwerteten Wert und schlieát mit neu verwertetem Wert, selbst wenn die Bewegung auf gleichbleibender Stufe wiederholt wird. Soweit W-G fr den K„ufer G-W, und G-W fr den Verk„ufer W-G, stellt die Zirkulation des Kapitals nur die gew”hnliche Warenme- tamorphose dar, und gelten die bei derselben (Buch I, Kap. III, 2) entwickelten Gesetze ber die Masse des zirkulierenden Geldes. Wird aber nicht an dieser formellen Seite festgehalten, sondern der reale Zusammenhang der Metamorphosen der verschied- nen.individuellen Kapitale betrachtet, also in der Tat der Zusam- menhang der Kreisl„ufe der individuellen Kapitale als der Teilbe- wegungen des Reproduktionsprozesses des gesellschaftlichen Ge- samtkapitals, so kann dieser nicht aus dem bloáen Formwechsel von Geld und Ware erkl„rt werden. #105# 4. Kapitel - Die drei Figuren des Kreislaufsprozesses ----- In einem best„ndig rotierenden Kreis ist jeder Punkt zugleich Ausgangspunkt und Punkt der Rckkehr. Unterbrechen wir die Rota- tion, so ist nicht jeder Ausgangspunkt Punkt der Rckkehr. So ha- ben wir gesehn, daá nicht nur jeder besondre Kreislauf den andern (implizite) voraussetzt, sondern auch, daá die Wiederholung des Kreislaufs in einer Form die Beschreibung des Kreislaufs in den andren Formen einbegreift. So stellt sich der ganze Unterschied als ein bloá formaler dar, oder auch als ein bloá subjektiver, nur fr den Betrachter bestehender Unterschied. Sofern jeder dieser Kreisl„ufe als besondre Form der Bewegung be- trachtet wird, worin sich verschiedne individuelle industrielle Kapitale befinden, so existiert auch diese Verschiedenheit immer nur als eine individuelle. In Wirklichkeit aber befindet sich je- des individuelle industrielle Kapital in allen dreien zugleich. Die drei Kreisl„ufe, die Reproduktionsformen der drei Gestalten des Kapitals, vollziehn sich kontinuierlich nebeneinander. Ein Teil des Kapitalwerts z.B., der jetzt als Warenkapital fungiert, verwandelt sich in GeIdkapital, aber gleichzeitig tritt ein andrer Teil aus dem Produktionsprozeá in die Zirkulation als neues Warenkapital. So wird die Kreisform W'... W' best„ndig be- schrieben; ebenso die beiden andren Formen. Die Reproduktion des Kapitals in jeder seiner Formen und jedem seiner Stadien ist ebenso kontinuierlich, wie die Metamorphose dieser Formen und der sukzessive Verlauf durch die drei Stadien. Her ist also der ge- samte Kreislauf wirkliche Einheit seiner drei Formen. In unsrer Betrachtung wurde unterstellt, daá der Kapitalwert sei- ner gesamten Wertgr”áe nach ganz als Geldkapital oder als produk- tives Kapital oder als Warenkapital auftritt. So hatten wir z.B. die 422 Pfd.St. zuerst ganz als Geldkapital, dann ebenso ihrem ganzen Umfang nach in produktives Kapital verwandelt, endlich als Warenkapital: Garn zum Wert von 500 Pfd.St. (worin 78 Pfd.St. Mehrwert). Hier bilden die verschiednen Stadien ebensoviele Un- terbrechungen. Solange z.B. die 422 Pfd.St. in Geldform verhar- ren, d.h. bis die K„ufe G-W (A + Pm) vollzogen, existiert und fungiert das gesamte Kapital nur als Geldkapital. Sobald es in produktives Kapital verwandelt, fungiert es weder als Geldkapital noch als Warenkapital. Sein gesamter Zirkulationsprozeá ist un- terbrochen, wie andrerseits sein gesamter Produktionsprozeá un- terbrochen ist, sobald es in einem der beiden Zirkulationsstadien fungiert, sei es als G oder W'. So wrde sich also der Kreislauf P... P nicht nur als periodische Erneuerung des produktiven Kapi- tals darstellen, sondern ebensosehr als Unterbrechung seiner Funktion, des Produktionsprozesses, bis der Zirkulationsprozeá zurckgelegt, statt kontinuierlich erfolgte die Produktion ruck- weise und erneuerte #106# I. Abschnitt - Die Metamorphosen des Kap. und ihr Kreislauf ----- sich nur nach Zeitabschnitten von zuf„lliger Dauer, je nachdem die beiden Stadien des Zirkulationsprozesses rascher oder lang- samer absolviert werden. So z.B. bei einem chinesischen Handwer- ker, der bloá fr Privatkunden arbeitet und dessen Produktions- prozeá aufh”rt, bis die Bestellung erneuert wird. In der Tat gilt dies fr jeden einzelnen, in Bewegung befindli- chen Kapitalteil, und alle Teile des Kapitals machen der Reihe nach diese Bewegung durch. Z.B. die 10 000 Pfund Garn sind das Wochenprodukt eines Spinners. Diese 10 000 Pfund Garn treten ganz aus der Produktionssph„re hinaus in die Zirkulationssph„re; der in ihm enthaltne Kapitalwert muá ganz in Geldkapital verwandelt werden, und solange er in der Form von Geldkapital verharrt, kann er nicht von neuem in den Produktionsprozeá eingehn; er muá vor- her in die Zirkulation eintreten und in die Elemente des produk- tiven Kapitals A+Pm rckverwandelt werden. Der Kreislaufsprozeá des Kapitals ist best„ndige Unterbrechung, Verlassen eines Stadi- ums, Eintreten in das n„chste; Abstreifen einer Form, Dasein in einer andren; jedes dieser Stadien bedingt nicht nur das andre, sondern schlieát es zugleich aus. Kontinuit„t ist aber das charakteristische Merkmal der kapitali- stischen Produktion und durch ihre technische Grundlage bedingt, wenn auch nicht immer unbedingt erreichbar. Sehn wir also, wie die Sache in der Wirklichkeit zugeht. W„hrend z.B. die 10 000 Pfund Garn als Warenkapital auf den Markt treten und ihre Ver- wandlung in Geld (sei dies nun Zahlungsmittel, Kaufmittel oder gar nur Rechengeld) vollziehn, tritt neue Baumwolle, Kohle etc. im Produktionsprozeá an ihre Stelle, hat also schon aus Geldform und Warenform sich wieder in die Form des produktiven Kapitals rckverwandelt und beginnt ihre Funktion als solches; w„hrend zur selben Zeit, wo die ersten 10 000 Pfund Carn in Geld umgesetzt werden, frhere 10 000 Pfund Garn schon das zweite Stadium ihrer Zirkulafion beschreiben und sich aus Geld in die Elemente des produktiven Kapitals rckverwandeln. Alle Teile des Kapitals ma- chen den Kreislaufsprozeá der Reihe nach durch, befinden sich gleichzeitig in verschiednen Stadien desselben. So befindet sich das industrielle Kapital in der Kontinuit„t seines Kreislaufs gleichzeitig in allen seinen Stadien und den ihnen entsprechenden verschiednen Funktionsformen. Fr den Teil, der zum ersten Mal aus Warenkapital sich in Geld verwandelt, ist der Kreislauf W'... W' er”ffnet, w„hrend fr das industrielle Kapital, als sich bewe- gendes Ganze, der Kreislauf W'...W' durchlaufen ist. Mit der einen Hand wird Geld vorgeschossen, mit der andren eingenommen; die Er”ffnung des Kreislaufs G... G' auf einem #107# 4. Kapitel - Die drei Figuren des Kreislaufprozesses ----- Punkt ist zugleich seine Rckkehr auf einem andren. Das gleiche gilt fr das produktive Kapital. Der wirkliche Kreislauf des industriellen Kapitals in seiner Kon- tinuit„t ist daher nicht nur Einheit von Zirkulations- und Pro- duktionsprozeá, sondern Einheit aller seiner drei Kreisl„ufe. Solche Einheit kann er aber nur sein, sofern jeder verschiedne Teil des Kapitals sukzessive die einander folgenden Phasen des Kreislaufs durchmessen, aus einer Phase, einer Funktionsform in die andre bergehn kann, das industrielle Kapital, als Ganzes dieser Teile, sich also gleichzeitig in den verschiednen Phasen und Funktionen befindet, und so alle drei Kreisl„ufe gleichzeitig beschreibt. Das Nacheinander jedes Teils ist hier bedingt durch das Nebeneinander der Teile, d.h. durch die Teilung des Kapitals. So befindet sich in dem gegliederten Fabriksystem das Produkt ebenso fortw„hrend auf den verschiednen Stufen seines Bildungs- prozesses, wie im šbergang aus einer Produktionsphase in die an- dre. Da das individuelle industrielle Kapital eine bestimmte Gr”áe darstellt, die abh„ngig ist von den Mitteln des Kapitali- sten und die fr jeden Industriezweig eine bestimmte Minimalgr”áe hat, so mssen bestimmte Verh„ltniszahlen bei seiner Teilung be- stehn. Die Gr”áe des vorhandnen Kapitals bedingt den Umfang des Produktionsprozesses, dieser den Umfang von Warenkapital und Geldkapital, soweit sie neben dem Produktionsprozeá fungieren. Das Nebeneinander, wodurch die Kontinuit„t der Produktion bedingt wird, existiert aber nur durch die Bewegung der Teile des Kapi- tals, worin sie nacheinander die verschiednen Stadien beschrei- ben. Das Nebeneinander ist selbst nur Resultat des Nacheinander. Stockt z.B. W'-G' fr einen Teil, ist die Ware unverk„uflich, so ist der Kreislauf dieses Teils unterbrochen und der Ersatz durch seine Produktionsmittel wird nicht vollzogen; die nachfolgenden Teile, die als W' aus dem Produktionsprozeá hervorgehn, finden ihren Funktionswechsel durch ihre Vorg„nger gesperrt. Dauert dies einige Zeit fort, so wird die Produktion eingeschr„nkt und der ganze Prozeá zum Stillstand gebracht. jede Stockung des Nachein- ander bringt das Nebeneinander in Unordnung, jede Stockung in ei- nem Stadium bewirkt gr”áre oder geringre Stockung im gesamten Kreislauf nicht nur des stockenden Kapitalteils, sondern auch des gesamten individuellen Kapitals. Die n„chste Form, worin sich der Prozeá darstellt, ist die einer Sukzession von Phasen, so daá der Obergang des Kapitals in eine neue Phase durch sein Verlassen der andren bedingt ist. Jeder besondre Kreislauf hat daher auch eine der Funktionsformen des Kapitals zum Ausgangspunkt und Rckkehr- punkt. Andrerseits ist der Gesamtprozeá in der Tat die Einheit der drei Kreisl„ufe, die die verschiednen Formen sind, in denen die #108# 1. - Die Metamorphmen des Kapitals und ir Kreislauf ----- Kontinuit„t des Prozesses sich ausdrckt. Der Gesamtkreislauf stellt sich fr jede Funktionsform des Kapitals als ihr spezifi- scher Kreislauf dar, und zwar bedingt jeder dieser Kreisl„ufe die Kontinuit„t des Gesamtprozesses; der Zirkellauf der einen funk- tionellen Form bedingt den andren. Es ist eine notwendige Bedin- gung fr den Gesamtproduktionsprozeá, besonders fr das gesell- schaftliche Kapital, daá er zugleich Reproduktionsprozeá, und da- her Kreislauf jedes seiner Momente ist. Verschiedne Bruchteile des Kapitals durchlaufen sukzessiv die verschiednen Stadien und Funktionsformen. Jede Funktionsform, obgleich sich stets ein andrer Teil des Kapitals darin darstellt, durchl„uft dadurch gleichzeitig mit den andren ihren eignen Kreislauf. Ein Teil des Kapitals, aber ein stets wechselnder, stets reproduziert, exi- stiert als Warenkapital, das sich in Geld verwandelt; ein andrer als Geldkapital, das sich in produktives verwandelt; ein dritter als produktives Kapital, das sich in Warenkapital verwandelt. Das best„ndige Vorhandensein aller drei Formen ist vermittelt durch den Kreislauf des Gesamtkapitals durch eben diese drei Phasen. Als Ganzes befindet sich das Kapital dann gleichzeitig, r„umlich neben einander, in seinen verschiednen Phasen. Aber jeder Teil geht best„ndig der Reihe nach aus der einen Phase, aus der einen Funktionsform in die andre ber, fungiert so der Reihe nach in allen. Die Formen sind so flieáende Formen, deren Gleichzeitig- keit durch ihr Nacheinander vermittelt ist. Jede Form folgt der andren nach und geht ihr vorher, so daá die Rckkehr des einen Kapitalteils zu einer Form durch die Rckkehr des andren zu einer andren Form bedingt ist. Jeder Teil beschreibt fortw„hrend seinen eignen Umlauf, aber es ist stets ein andrer Teil des Kapitals, der sich in dieser Form befindet, und diese besondren Uml„ufe bilden nur gleichzeitige und sukzessive Momente des Gesamtver- laufs. Nur in der Einheit der drei Kreisl„ufe ist die Kontinuit„t des Gesamtprozesses verwirklicht statt der oben geschilderten Un- terbrechung. Das gesellschaftliche Gesamtkapital besitzt stets diese Kontinuit„t und besitzt n Prozeá stets die Einheit der drei Kreisl„ufe. Fr individuelle Kapitale wird die Kontinuit„t der Reproduktion stellenweise mehr oder minder unterbrochen. Erstens sind die Wertmassen h„ufig zu verschiednen Epochen in ungleichen Portionen auf die verschiednen Stadien und Funktionsformen ver- teilt. Zweitens k”nnen sich je nach dem Charakter der zu produ- zierenden Ware, also je nach der besondren Produktionssph„re, worin das Kapital angelegt ist, diese Portionen verschieden ver- teilen. Drittens kann die Kontinuit„t mehr oder weniger unterbro- chen werden in Produktionszweigen, die von der Jahreszeit abh„n- gen, es #109# 4. Kapitel - Die drei Figuren des Kreislaufsprozesses ----- infolge von Naturbedingungen (Agrikultur, Heringsfang etc.), sei es infolge konventioneller Umst„nde, wie z.B. bei sogenannten Saisonarbeiten. Am regelm„áigsten und uniformsten verl„uft der Prozeá in der Fabrik und im Bergbau. Aber diese Verschiedenheit der Produktionszweige bewirkt keine Verschiedenheit in den allge- meinen Formen des Kreislaufsprozesses. Das Kapital als sich verwertender Wert umschlieát nicht nur Klas- senverh„ltnisse, einen bestimmten gesellschaftlichen Charakter, der auf dem Dasein der Arbeit als hnarbeit ruht. Es ist eine Be- wegung, ein Kreislaufsprozeá durch verschiedne Stadien, der selbst wieder drei verschiedne Formen des Kreislaufsprozesses einschlieát. Es kann daher nur als Bewegung und nicht als ruhen- des Ding begriffen werden. Diejenigen, die die Verselbst„ndigung des Werts als bloáe Abstraktion betrachten, vergessen, daá die Bewegung des industriellen Kapitals diese Abstraktion in actu ist. Der Wert durchl„uft hier verschiedne Formen, verschiedne Be- wegungen, in denen er sich erh„lt und zugleich verwertet, vergr”- áert. Da wir es hier zun„chst mit der bloáen Bewegungsform zu tun haben, werden die Revolutionen nicht bercksichtigt, die der Ka- pitalwert in seinem Kreislaufsprozeá erleiden kan; aber es ist klar, daá trotz aller Wertrevolutionen die kapjtalistische Pro- duktion nur solange existiert und fortexistieren kann, als der Kapitalwert verwertet wird, d.h. als verselbst„ndigter Wert sei- nen Kreislaufsprozeá beschreibt, solange also die Wertrevolutio- nen in irgendeiner Art berw„ltigt und ausgeglichen werden. Die Bewegungen des Kapitals erscheinen als Aktionen des einzelnen in- dustriellen Kapitalisten in der Weise, daá er als Waren- und Ar- beitk„ufer, Warenverk„ufer und produktiver Kapitalist fungiert, durch seine T„tigkeit also den Kreislauf vermittelt. Erleidet der gesellschaftliche Kapitalwert eine Wertrevolution, so kann es vorkommen, daá sein individuelles Kapital ihr erliegt und unter- geht, weil es die Bedingungen dieser Wertbewegung nicht erfllen kann. Je akuter und h„ufiger die Wertrevolutionen werden, desto mehr macht sich die automatische, mit der Gewalt eines elementa- ren Naturprozesses wirkende Bewegung des verselbst„ndigten Werts geltend gegenber der Voraussicht und Berechnung des einzelnen Kapitalisten, desto mehr wird der auf der normalen Produktion un- ten der anormalen Spekulation, desto gr”áer wird die Gefahr fr die Existenz der Einzelkapitale. Diese periodischen Wertrevolu- tionen best„tigen also, was sie angeblich widerlegen sollen: die Verselbst„ndigung, die der Wert als Kapital erf„hrt und durch seine Bewegung forterh„lt und versch„rft. Diese Reihenfolge der Metarnorphosen des prozessierenden Kapitals erf„hrt fortw„hrende Vergleichung der im Kreislauf vollbrachten Ver„nderung #110# I. Abschnitt - Die Metamorphosen des Kap. und ihr Kreislauf ----- der Wertgr”áe des Kapitals ein mit dem ursprnglichen Wert. Wenn die Verselbst„ndigung des Werts gegenber der wertbildenden Kraft, der Arbeitskraft, im Akt G-A (Kauf der Arbeitskraft) ein- geleitet und w„hrend des Produktionsprozesses als Exploitation der Arbeitskraft verwirklicht wird, so erscheint diese Verselb- st„ndigung des Werts nicht wieder in diesem Kreislauf, worin Geld, Ware, Produktionselernente, nur allwechselnde Formen des prozessierenden Kapitalwerts sind, und die vergangne Wertgr”áe mit der gegenw„rtigen ver„nderten des Kapitals sich vergleicht. "Value", sagt Bailey [7] gegen die Verselbst„ndigung des Werts, welche die kapitalistische Produktionsweise charakterisiert, und die er als Illusion gewisser ™Konomen traktiert, "value is a re- lation between cotemporary commodities, because such only admit of being exchanged with each other." 1*) Dies sagt er gegen den Vergleich von Warenwerten in verschiednen Zeitepochen, ein Vergleich, der, den Geldwert einmal fr jede Epoche fixiert, nur eine Vergleichung der in den verschiednen Epochen erforderlichen Ausgabe von Arbeit fr Produktion dersel- ben Sorte Waren bedeutet. Es entspringt dies seinem allgemeinen Miáverst„ndnis, wonach Tauschwert = Wert, die Form des Werts der Wert selbst ist; Warenwerte also nicht mehr vergleichbar sind, sobald sie nicht aktiv als Tauschwerte fungieren, also nicht re- aliter gegeneinander ausgetauscht werden k”nnen. Er ahnt also nicht im geringsten, daá Wert nur als Kapitalwert oder Kapital fungiert, sofern er in den verschiednen Phasen seines Kreislaufs, die keineswegs cotemporary sind, sondern nacheinander fallen, mit sich selbst identisch bleibt und mit sich selbst verglichen wird. Um die Formel des Kreislaufs rein zu betrachten, gengt es nicht zu unterstellen, daá die Waren zu ihrem Wert verkauft werden, sondern daá dies unter sonst gleichbleibenden Umst„nden ge- schieht. Nehmen wir z.B. die Form P... P, abgesehn von allen technischen Revolutionen innerhalb des Produktionsprozesses, die das produktive Kapital eines bestimmten Kapitalisten entwerten k”nnen; abgesehn ebenfalls von allem Rckschlag eines Wechsels der Wertelemente des produktiven Kapitals auf den Wert des vor- handnen Warenkapitals, der gesteigert oder gesenkt werden kann, wenn Vorrat davon vorhanden. W', die 10 000 Pfund Garn, seien zu ihrem Wert von 500 Pfd.St. verkauft; 8440 Pfund = 422 Pfd.St. er- setzen den in W' enthaltnen Kapitalwert. Ist aber der Wert von Baumwolle, Kohle etc. gestiegen (da wir hier von bloáen Preis- schwankungen absehn), so reichen ----- 1*) "Wert ist ein Verh„ltnis zwischen gleichzeitig vorhandnen Wa- ren, weil nur solche šberhaupt gegeneinander ausgetaut werden k”nnen." - 2*) gleichzeitig #111# 4. Kapitel - Die drei Figuren des Kreislaufprozesses ----- vielleicht diese 422 Pfd.St. nicht hin, um die Elemente des pro- duktiven Kapitals ganz zu ersetzen; es ist zuschssiges Geldkapi- tal n”tig, Geldkapital wird gebunden. Umgekehrt, wenn jene Preise gefallen; Geldkapital wird freigesetzt. Ganz normal verl„uft der Prozeá nur, wenn die Wertverh„ltnisse konstant bleiben; er ver- l„uft faktisch, solange sich St”rungen in der Wiederholung des Kreislaufs ausgleichen; je gr”áer die St”rungen, um so gr”áres Geldkapital muá der industrielle Kapitalist besitzen, um die Aus- gleichung abwarten zu k”nnen; und da im Fortgang der kapitalisti- schen Produktion sich die Stufenleiter jedes individuellen Pro- duktionsprozesses, und mit ihm die Minimialgr”áe des vorzuschie- áenden Kapitals erweitert, so kommt jener Umstand zu den andren, die die Funktion des industriellen Kapitalisten mehr und mehr in ein Monopol groáer Geldkapitalisten, vereinzelter oder assoziier- ter, verwandeln. Es ist hier beil„ufig zu bemerken: Tritt ein Wertwechsel der Pro- duktionselemente ein, so zeigt sich ein Unterschied zwischen der Form G...- G' einerseits und P... P und W'... W' andrerseits. In G... G', als der Formel des neu angelegten Kapitals, das zu- erst als Geldkapital auftritt, wird ein Fall im Wert der Produk- tionsmittel, z.B. Rohmaterialien, Hilfsstoffe etc., geringre Aus- lage von Geldkapital erheischen, als vor dem Fall, um ein Ge- sch„ft von bestimmtem Umfang zu er”ffnen, da der Umfang des Pro- duktionsprozesses (bei gleichbleibender Entwicklung der Produkti- onskraft) von der Masse und dem Umfang der Produktionsmittel ab- h„ngt, die eine gegebne Menge Arbeitskraft bew„ltigen kann; aber weder von dem Wert dieser Produktionsmittel, noch von dem der Ar- beitskraft ("letztrer hat nur Einfluá auf die Gr”áe der Verwer- tung). Umgekehrt. Findet eine Werterh”hung in den Produktionsele- menten der Waren statt, welche die Elemente des produktiven Kapi- tals bilden, so ist mehr Geldkapital n”tig, um ein Gesch„ft von gegebnem Umfang zu grnden. In beiden F„llen wird nur die Menge des neu anzulegenden Geldkapitals affiziert; im ersten wird Geld- kapital berschssig, im zweiten wird Geldkapital gebunden, wo- fern der Zuwachs neuer individueller industrieller Kapitale in gewohnter Weise in einem gegebnen Produktionszweig vorangeht. Die Kreisl„ufe P... P und W...W' stellen sich selbst nur soweit als G... G' dar, als die Bewegung von P und W' zugleich Akkumula- tion ist, also zuschssiges g, Geld, in Geldkapital verwandelt wird. Abgesehn hiervon, werden sie anders affiziert als G... G' durch Wertwechsel der Elemente des produktiven Kapitals; Wir sehn hier wieder ab von der Rckwirkung solches Wertwechsels auf die im Produktionsprozeá begriffnen #112# I. Abschnitt - Die Metamorphosen des Kap. und ihr Kreislauf ----- Bestandteile des Kapitals. Es ist hier nicht die ursprngliche Auslage, die direkt affiziert wird, sondern ein in seinem Repro- duktionsprozeá, nicht in seinem ersten Kreislauf, begriffnes in- dustrielles Kapital; also A W'... W < , Pm der Rckumsatz des Warenkapitals in seine Produktionselemente, soweit diese aus Waren bestehn. Beim Wertfall (resp. Preisfall) sind drei F„lle m”glich: der Reproduktionsprozeá wird auf dersel- ben Stufenleiter fortgesetzt; dann wird ein Teil des bisherigen Geldkapitals freigesetzt, und es findet Anh„ufung von Geldkapital statt, ohne daá wirkliche Akkumulation (Produktion auf erweiter- ter Stufenleiter) oder die sie einleitende und begleitende Ver- wandlung von g (Mehrwert) in Akkumulationsfonds stattgefunden; oder der Reproduktionsprozeá wird auf gr”árer Stufenleiter erwei- tert, als sonst geschehn w„re, falls die technischen Proportionen dies erlauben; oder aber es findet gr”áre Voratbildung von Rohma- terialien etc. statt. Umgekehrt bei Steigen des Werts der Ersatzelemente des Warenkapi- tals. Die Reproduktion findet dann nicht mehr in ihrem normalen Umfang statt (es wird z.B. krzre Zeit gearbeitet); oder es muá zuschssiges Geldkapital eintreten, um sie auf ihrem alten Umfang fortzusetzen (Bindung von Geldkapital); oder der Akkumulations- Geldfonds, wenn vorhanden, dient ganz oder teilweise, statt zur Erweitrung des Reproduktionsprozes, zu seinem Betrieb auf der al- ten Stufenleiter. Es ist dies auch Bindung von Geldkapital, nur daá hier das zuschssige Geldkapital nicht von auáen her, vom Geldmarkt, sondern aus den Mitteln des industriellen Kapitalisten selbst her, kommt. Es k”nnen aber bei P... P, W'... W' modifizierende Umst„nde stattfinden. Hat unser Baumwollspinner z.B. groáen Vorrat von Baumwolle (also groáen Teil seines produktiven Kapitals in Form von Baumwollvorrat), so wird ein Teil seines produktiven Kapitals entwertet durch einen Fall der Baumwollpreise; sind letztre dage- gen gestiegen, so findet Wertsteigerung dieses Teils seines pro- duktiven Kapitals statt. Andrerseits, hat er groáe Massen in der Form des Warenkapitals fixiert, Z.B. in Baumwollgarn, so wird beim Fall der Baumwolle ein Teil seines Warenkapitals, also ber- haupt seines im Kreislauf befindlichen Kapitals, entwertet; umge- kehrt beim Steigen der Baumwollpreise. Endlich in dem Prozeá A W'-G-W < ; Pm wenn W'-G, Realisierung des Warenkapitals, stattgefunden hat vor dem Wertwechsel in den Elementen von W, so wird das Kapital nur in der im ersten Fall betrachteten Weise affiziert, n„mlich im zweiten Zirkulationsakt A G-W < ; Pm wenn aber vor Vollziehung von W'-G, so bewirkt bei sonst gleich- bleibenden Umst„nden der Fall im Preis der Baumwolle entsprechen- den Fall im Preis des Garns, und Preissteigerung im Preis der Baumwolle #113# 4. Kapitel - Die drei Figuren des Kreislaufsprozesses ----- umgekehrt Preissteigerung des Garns. Die Wirkung auf die ver- schiednen, im selben Produktionszweig angelegten Einzelkapitale kann sehr verschieden sein nach den verschiednen Umst„nden, worin sie sich befinden k”nnen. Freisetzung und Bindung von Geldkapital k”nnen ebenso aus Verschiedenheiten in der Zeitdauer des Zirkula- tionsprozesses, also auch der Zirkulationsgeschwindigkeit, ent- springen. Dies geh”rt jedoch in die Betrachtung des Umschlags. Hier interessiert uns nur der reale Unterschied, der sich mit Be- zug auf Wertwechsel der Elemente des produktiven Kapitals zwi- schen G... G' und den beiden andren Formen des Kreislaufsprozes- ses zeigt. In dem Zirkulationsabschnitt A G-W < Pm wird in der Epoche bereits entwickelter, daher vorherrschender kapitalistischer Produktionsweise ein groáer Teil der Waren, aus denen Pm, die Produktionsmittel, bestehn, selbst fremdes fungie- rendes Warenkapital sein. Es findet also vom Standpunkt des Ver- k„ufers W'-G' statt, Verwandlung von Warenkapital in Geldkapital. Aber es gilt dies nicht absolut. Umgekehrt. Innerhalb seines Zir- kuIationsprozesses, wo das industrielle Kapital entweder als Geld oder als Ware fungiert, durchkreuzt sich der Kreislauf des indu- striellen Kapitals, sei es als Geldkapital oder als Warenkapital, mit der Warenzirkulation der verschiedensten sozialen Produkti- onsweise, soweit letztre zugleich Warenproduktion ist. Ob die Ware das Produkt der auf Sklaverei gegrndeten Produktion, oder von Bauern (Chinesen, indische Ryots), oder Gemeinwesen (holl„ndisch Ostindien), oder der Staatsproduktion (wie solche, auf Leibeigenschaft gegrndet, in frheren Epochen der russischen Geschichte vorkommt), oder halbwilder J„gerv”lker etc.: als Waren und Geld treten sie gegenber dem Geld und den Waren, worin sich das industrielle Kapital darstellt, und gehn ein ebensosehr in den Kreislauf desselben, wie in den des vom Warenkapital getrag- nen Mehrwerts, sofern letztrer als Revenue verausgabt wird; also in beide Zirkulationszweige des Warenkapitals. Der Charakter des Produktionsprozesses, aus dem sie herkommen, ist gleichgffltig; als Waren fungieren sie auf dem Markt, als Waren gehn sie ein in den Kreislauf des industriellen Kapitals, wie in die Zirkulation des von ihm getragnen Mehrwerts. Es ist also der allseitige Cha- rakter ihrer Herkunft, das Dasein des Markts als Weltmarkt, der den Zirkulationsprozeá des industrielIen Kapitals auszeichnet. Was von fremden Waren gilt, gilt von fremdem Geld; wie das Waren- kapital ihm gegenber nur als Ware, so fungiert dies Geld ihm ge- genber nur als Geld; das Geld fungiert hier als Weltgeld. Hier ist jedoch zweierlei zu bemerken. Erstens. Die Waren (Pm), sobald der Akt G-Pm vollendet, h”ren auf, #114# I. Abschnitt - Die Metamorphosen des Kap. und ihr Kreislauf ----- Waren zu sein und werden eine der Daseinsweisen des industriellen Kapitals in seiner Funktionsform als P, produktives Kapital. Da- mit aber ist ihre Herkunft ausgel”scht; sie existieren nur noch als Existenzformen des industriellen Kapitals, sind ihm einver- leibt. Doch bleibt es dabei, daá zu ihrem Ersatz ihre Reproduk- tion n”tig, und insofern ist die kapitalistische Produktionsweise bedingt durch auáerhalb ihrer Entwicklungsstufe liegende Produk- tionsweisen. Ihre Tendenz aber ist, alle Produktion m”glichst in Warenproduktion umzuwandeln; ihr Hauptmittel hierzu ist gerade dies Hereinziehn derselben in ihren Zirkulationsprozeá; und die entwickelte Warenproduktion selbst ist kapitalistische Warenpro- duktion. Das Eingreifen des industriellen Kapitals bef”rdert berall diese Umwandlung, mit ihr aber auch die Verwandlung aller unmittelbaren Produzenten in Lohnarbeiter. Zweitens. Die in den Zirkulationsprozeá des industriellen Kapi- tals eingehenden Waren (wozu auch die notwendigen Lebensmittel geh”ren, in die sich das variable Kapital nach seiner Auszahlung an die Arbeiter, behufs Reproduktion der Arbeitskraft umsetzt), welches immer ihre Herkunft, die gesellschaftliche Form des Pro- duktionsprozesses, dem sie entstammen treten dem industriellen Kapital selbst schon in der Form von Warenkapital gegenber, in der Form von Warenhandlungs- oder Kaufmannskapital; dies aber um- faát seiner Natur nach Waren aller Produktionsweisen. Wie die kapitalistische Produktionsweise groáe Stufenleiter der Produktion voraussetzt, so auch notwendig groáe Stufenleiter des Verkaufs; also Verkauf an den Kaufmann, nicht an den einzelnen Konsumenten. Soweit dieser Konsument selbst produktiver Konsu- ment, also industrieller Kapitalist, also soweit das industrielle Kapital eines Produktionszweigs dem andren Zweig Produktionsmit- tel liefert, findet (in Form von Bestellung etc.) auch direkter Verkauf eines industriellen Kapitalisten an viele andre statt. Jeder industrielle Kapitalist ist sofern direkter Verk„ufer, selbst sein Kaufmann, was er brigens auch im Verkauf an den Kaufmann ist. Der Warenhandel als Funktion des Kaufmannskapitals ist vorausge- setzt und entwickelt sich immer mehr mit der Entwicklung der ka- pitalistischen Produktion. Wir unterstellen ihn also gelegentlich zur Illustration einzelner Seiten des kapitalistischen Zirkulati- onsprozesses; nehmen aber bei dessen allgemeiner Analyse direkten Verkauf ohne Zwischenkunft des Kaufmanns an, weil letztre ver- schiedne Momente der Bewegung verdeckt. Man sehe Sismondi, der die Sache etwas naiv darstellt: "Le commerce emploie un capital consid‚rable qui paraŒt, au pre- mier coup d'oeil, ne point faire partie de celui dont nous avons d‚taill‚ la marche. La valeur des draps accumul‚s dans les ma- gasins du marchand-drapier semble dabord tout-…-fait ‚trangŠre #115# 4. Kapitel - Die drei Figuren des Kreislaufsprozesses ----- … cette partie de la production annuelle que le riche donne au pauvre cornme salaire pour le faire travailler. Ce capital n'a fait cependant que remplacer celui dont nous avons parl‚. Pour sasir avec clart‚ le progrŠs de la richesse, nous l'avons prise … sa cr‚tion, et nous l'avons suivie jusqu'… sa consommation. Alors le capital employ‚ dans la manufacture des draps, par exemple, nous a paru toujours le mˆme; ‚chang‚ contre le revenu du consom- mateur, il ne s'est partag‚ qu'en deux parties: l'une a se de re- venu au fabricant comme produit, l'autre a servi de revenu aux ouvriers comme salaire, tandis qu'ils fabriquent de nouveau drap. Mais on trouva bient“t que, pour l'avantage de tous, il valait mieux que les diverses parties de ce capital se remplassant l'une l'autre, et que, si cent mille ‚cus suffisaient … faire toute la circulation entre le fabricant et le consommateur, ces cent mille ‚cus se partageassent ‚galement entre le fabricant, le marchand en gros, et le marchand en d‚tail. Le preer, avec le tiers seule- merit, fit le mˆme ouvrage qu'il avait fait avec la totalit‚, parcequ'au moment o— sa fabrication ‚tait achev‚e, il trouvait le marchand acheteur beaucoup plus t“t qu'il n'aurait trouv‚ le con- sommateur. Le capital du marchand en gros se trouvait de son c“t‚ beaucoup plus t“t remplac‚ par celui du marchand en d‚tail... differ‚nce entre les sommes des salaires avanc‚s et le prix d'achat du dernier consommateur devait faire le profit des capi- taux. Elle se r‚partit entre le fahricant, le marchand et le d‚- taillant, depuis qu'ils eurent divis‚ entre eux leurs fonctions, et l'ouvrage accompli fut le mˆme, quoiqu'il e–t employ‚ trois personnes et trois fractions de capitaux, au lieu d'une." ("Nouveaux Principes", I, p. 139, 140.) - "Tous" (die Kaufleute) "concouraient indirectement … la production; car celle-ci, ayant pour objet la consommation, ne peut ˆtre consid‚r‚e comme accom- plie que quand elle a mich la chose produite … la port‚e du con- sommateur." (Ib.. p. 137.) 1*) ----- 1*) "Der Handel wendet ein betr„chtliches Kapital an, das, wie es im ersten Augenblick scheint, keinen Bestandteil des Kapitals bildet, dessen Bewegung im einzelnen beschrieben haben. Der Wert der in den Lagerh„usern des Tuchh„ndlers aufgeh„uften Tuche scheint zun„chst nichts mit dem Teil der j„hrlichen Produktion zu tun zu haben, den der Reiche dem Armen als Lohn gibt, um ihn ar- beiten zu machen. Dies Kapital hat indessen nur das andre er- setzt, von dem wir gesprochen haben. Um die Entwicklung des Reichtums klar zu erkennen, verfolgten wir ihn von der Erzeugung bis zur Konsumtion. Dabei schien uns beispielsweise das in der Tuchfabrikation angewendete Kapital stets das gleiche zu sein; beim Austausch gegen das Einkommen des Konsumenten teilte es sich nur in zwei Teile: ein Teil stellte als Profit das Einkommen des Fabrikanten, der andre als hn das Einkommen der Arbeiter dar, w„hrend sie neues Tuch erzeugten. Jedoch fand man bald, daá es, zum Vorteil aller, gnstiger sei, wenn die verschiednen Teile dieses Kapitals sich gegenseitig er- setzten und wenn, falls 100 000 Taler fr die ganze Zirkulation zwischen Fabrikant und Konsument ausreichten, diese 100 000 Taler sich gleichm„áig zwischen Fabrikant, Groákaufmann und Kleinh„nd- ler verteilten. Der erste vollbrachte mit nur einem Drittel das- selbe Werk, das er mit dem Ganzen vollbracht hatte, weil er nun- mehr in dem Augenblick, in dem seine Fabrikation beendet war, den Kaufmann viel frher als K„ufer fand, als er den Konsumenten ge- funden h„tte. Das Kapital des Groákaufmanns seinerseits fand sich viel frher durch das des Kleinh„ndlers ersetzt... Der Unter- schied #116# I. Abschnitt - Die Metamorphosen des Kap. und ihr Kreislauf ----- Wir nehmen bei der Betrachtung der allgemeinen Formen des Kreis- laufs und berhaupt in diesem ganzen zweiten Buch, Geld als me- tallisches Geld, mit Ausschluá von symbolischem Geld, bloáen Wertzeichen, die nur Spezialit„t gewisser Staaten bilden, und von Kreditgeld, das noch nicht entwickelt ist. Erstens ist das der historische Gang; Kreditgeld spielt keine oder nur unbedeutende Rolle in der ersten Epoche der kapitalistischen Produktion. Zwei- tens ist die Notwendigkeit dieses Gangs auch theoretisch dadurch bewiesen, daá alles, was bisher Kritisches ber die Zirkulation des Kreditgelds von Tooke und andren entwickelt worden ist, sie zwang, immer wieder zu der Betrachtung zurckzukehren, wie sich die Sache auf Grundlage bloá metallischer Zirkulation darstellen wrde. Man darf aber nicht vergessen, daá das Metallgeld eben- sowohl als Kaufmittel wie als Zahlungsmittel fungieren kann. Der Vereinfachung wegen gilt es uns im allgemeinen in diesem Buch II nur in der ersten Funktionsform. Der Zirkulationsprozeá des industriellen Kapitals, der nur einen Teil seines individuellen Kreislaufsprozesses bildet, ist be- stimmt, soweit er nur eine Vorgangsreihe innerhalb der allgemei- nen Warenzirkulation darstellt, durch die frher (Buch I, Kap. III) entwickelten allgemeinen Gesetze. Dieselbe Geldmasse z.B. von 500 Pfd.St. setzt nacheinander um so mehr industrielle Kapi- tale (oder auch individuelle Kapitale in ihrer Form als Warenka- pitale) in Zirkulation, je gr”áer die Umlaufsgeschwindigkeit des Geldes, je rascher also jedes einzelne Kapital die Reihe seiner Waren- oder Geldmetamorphosen durchl„uft. Dieselbe Wertmasse von Kapital erheischt demnach um so weniger Geld zu ihrer Zirkula- tion, je mehr das Geld als Zahlungsmittel fungiert, je mehr also z.B. bei Ersatz eines Warenkapitals durch seine Produktionsmittel bloáe Bilanzen zu zahlen sind, und je kurzer die Zahlungstermine, z.B. bei Zahlung des Arbeitslohns. Andrerseits, die Geschwindig- keit der Zirkulation und alle andren Umst„nde als gleichbleibend vorausgesetzt, ist die Masse des Geldes, das als Geldkapital zir- kulieren muá, bestimmt durch die Preissumme der Waren (Preis mul- tipljziert mit der Warenmasse), oder, Masse und Werte der Waren gegeben, durch den Wert des Geldes selbst. ----- zwischen der vorgeschoánen Lohnsumme und dem Kaufpreis fr den letzten Konsumenten muáte den Profit der Kapitale ausmachen. Er verteilte sich zwischen Fabrikant, Kaun und Kleinh„ndler, seit sie ihre Funktionen untereinander geteilt hatten, und die gelei- stete Arbeit war dieselbe, obschon sie drei Personen und drei Ka- pitalteile an Stelle einer Person und eines Kapitals bean- spruchte."... - "Alle" (die Kaufleute) beteiligten sich indirekt an der Produktion; denn diese kann, da sie die Konsumtion zum Ziel hat, erst als vollendet betrachtet werden, wenn sie das Pro- dukt in den Bereich des Konsumenten gebracht hat." #117# 4. Kapitel - Die drei Figuren des Kreislaufsprozesses ----- Aber die Gesetze der allgemeinen Warenzirkulation gelten nur, so- weit der Zirkulationsprozeá des Kapitals eine Reihe einfacher Zirkulationsvorg„nge, nicht aber, soweit letztre funktionell be- stimmte Abschnitte des Kreislaufs individueller industrieller Ka- pitale bilden. Um dies klarzumachen, ist es am besten, den Zirkulationsprozeá in seinem ununterbrochnen Zusammenhang zu betrachten, wie er er- scheint in den beiden Formen: A W - G - W < ...P (P') II) P... W' {- G'{ Pm w - g - w A W - G -W< ...P ...W' III) W' {- G'{ Pm w g - w Als Reihe von Zirkulationsvorg„ngen berhaupt stellt der Zirkula- tionsprozeá (ob als W-G-W oder als G-W-G) nur die beiden entge- gengesetzten Reihen von Warenmetamorphosen dar, von denen jede einzelne Metamorphose wieder die entgegengesetzte Metamorphose auf Seite der fremden Ware oder des fremden Geldes einschlieát, das sich ihr gegenber befindet. W-G von seiten des Warenbesitzers ist G-W von seiten des K„ufers; die erste Metamorphose der Ware in W-G ist die zweite Metamor- phose der als G auftretenden Ware; umgekehrt in G-W. Was also ber die Verschlingung der Warenmetamorphose in dem einen Stadium mit der einer andren Ware im andren Stadium gezeigt worden, gilt fr die Kapitalzirkulation, soweit der Kapitalist als K„ufer und Verk„ufer von Ware, sein Kapital daher als Geld fremder Ware, oder als Ware fremdem Geld gegenber fungiert. Aber diese Versch- ling ist nicht zugleich Ausdruck fr die Metamorphosenverschlin- gung der Kapitale. Erstens kann G-W (Pm), wie wir gesehn, eine Verschlingung der Me- tamorphosen verschiedner individuellen Kapitale darstellen. Z.B. das Warenkapital des Baumwollspinners, Garn, wird zum Teil er- setzt durch Kohle. Ein Teil seines Kapitals befindet sich in Geldform, und wird daraus in Warenform umgesetzt, w„hrend das Ka- pital des kapitalistischen Kohlenproduzenten sich in Warenform befindet und daher in Geldform umgesetzt wird; derselbe Zirkula- tionsakt stellt hier entgegengesetzte Metamorphosen zweier (verschiednen Produktionszweigen angeh”rigen) industriellen Kapi- tale dar, also Verschlingung der Metamorphosenreihe dieser Kapi- tale. Wie wir jedoch gesehn, braucht das Pm. worin G sich um- setzt, nicht Warenkapital #118# I. Abschnitt - Die Metamorphose des Kap. und ihr Kreislauf ----- im kategorischen Sinn, d.h. keine Funktionsform von industriellem Kapital, nicht von einem Kapitalisten produziert zu sein. Es ist immer G-W auf der einen, W-G auf der andren Seite, nicht aber im- mer Verschlingung von Kapitalmetamorphosen. Ferner ist G-A, der Ankauf der Arbeitskraft, nie Verschlingung von Kapitalmetamorpho- sen, da die Arbeitskraft zwar Ware des Arbeiters ist, aber erst Kapital wird, sobald sie an den Kapitalisten verkauft ist. Andrerseits im Prozeá W'-G' braucht das C nicht verwandeltes Wa- renkapital zu sein; es kann Versilberung sein der Ware Arbeits- kraft (Arbeitslohn) oder eines vom selbst„ndigen Arbeiter, Skla- ven, Leibeignen, Gemeinwesen produzierten Produkts. Zweitens aber gilt fr die funktionell bestimmte Rolle, welche jede innerhalb des Zirkulationsprozesses eines individuellen Ka- pitals vorkommende Metamorphose spielt, keineswegs, daá sie im Kreislauf des andren Kapitals die entsprechende entgegengesetzte Metamorphose darstellt, wenn wir n„mlich die gesamte Produktion des Weltmarkts als kapitalistisch betrieben voraussetzen. Z.B. im Kreislauf P... P kann das G' welches W' versilbert, auf seiten des K„ufers nur Versilberung seines Mehrwerts sein (wenn die Ware Konsumtionsartikel ist); oder in A G'-W'< Pm (wo also das Kapital akkumullert eingeht) kann es fr den Verk„u- fer von Pm nur als Ersatz seines Kapitalvorschusses eingehn, oder gar nicht wieder eingehn in seine Kapitalzirkulation, wenn es n„mlich in die Revenueausgabe abzweigt. Wie also die verschiednen Bestandteile des gesellschaftlichen Ge- samtkapitals, wovon die Einzelkapitale nur selbst„ndig fungie- rende Bestandteile sind, sich im Zirkulationsprozeá wechselseitig ersetzen - mit Bezug auf das Kapital sowohl als den Mehrwert -, ergibt sich nicht aus den einfachen Metamorphosenverschlingungen der Warenzirkulation, welche die Vorg„nge der Kapitalzirkulation mit aller andren Warenzirkulation gemein haben, sondern erfordert andre Untersuchungsweise. Man hat sich dabei bisher mit Phrasen begngt, die, n„her analysiert, nichts enthalten als un bestimmte Vorstellungen, wie sie lediglich den aller Warenzirkulation ange- h”rigen Verschlingungen von Metamorphosen entlehnt sind. --- Eine der handgreiflichsten Eigentmlichkeiten des Kreislaufspro- zesses des industriellen Kapitals, also auch der kapitalistischen Produktion, ist der Umstand, daá einerseits die Bildungselemente des produktiven Kapitals aus dem Warenmarkt herstammen und be- st„ndig aus demselben erneuert, als Waren gekauft werden mssen; andrerseits das Produkt des Arbeitsprozesses ses #119# 4. Kapitel - Die drei Figuren des Kreislaufprozesses ----- als Ware aus ihm hervorgeht, und best„ndig von neuem als Ware verkauft werden muá. Man vergleiche z.B. einen modernen P„chter von Nieder-Schottland mit einem altmodischen kontinentalen Klein- bauer. Der erstere verkauft sein ganzes Produkt und hat daher auch alle Elemente desselben, selbst die Aussaat, auf dem Markt zu ersetzen, der andere verzehrt den gr”áten Teil seines Produkts direkt, kauft und verkauft m”glichst wenig, verfertigt Werkzeuge, Kleidung etc., soweit m”glich, selbst. Man hat daraufhin Naturalwirtschaft, Geldwirtschaft und Kredit- wirtschaft als die drei charakteristischen ”konomischen Bewe- gungsformen der gesellschaftlichen Produktion einander gegenber- gestellt. Erstens stellen diese drei Formen keine gleichwertigen Entwick- lungsphasen dar. Die sogenannte Kreditwirtschaft ist selbst nur eine Form der Geldwirtschaft, soweit beide Bezeichnungen Ver- kehrsfunktionen oder Verkehrsweisen zwischen den Produzenten selbst ausdrcken. In der entwickelten kapitalistischen Produk- tion erscheint die Geldwirtschaft nur noch als Grundlage der Kre- ditwirtschaft. Geldwirtschaft und Kreditwirtschaft entsprechen so nur verschiednen Entwicklungsstufen der kapitalistischen Produk- tion, sind aber keineswegs verschiedne selbst„ndige Verkehrsfor- men gegenber der Naturalwirtschaft. Mit demselben Recht k”nnte man die sehr verschiednen Formen der Naturalwirtschaft als gleichwertig jenen beiden gegenberstellen. Zweitens: Da man in den Kategorien: Geldwirtschaft, Kreditwirt- schaft, nicht die Wirtschaft, d.h. den Produktionsprozeá selbst betont und als unterscheidendes Merkmal hervorhebt, sondern die der Wirtschaft entsprechende Verkehrsweise zwischen den ver- schiednen Produktionsagenten oder Produzenten, so muáte dasselbe bei der ersten Kategorie geschehn. Statt Naturalwirtschaft also Tauschwirtschaft. Vollst„ndig abgeschloáne Naturalwirtschaft, z.B. der peruanische Inkastaat [8], fiele unter keine dieser Ka- tegorien. Drittens: Geldwirtschaft ist aller Warenproduktion gemein, und das Produkt erscheint als Ware in den verschiedensten gesell- schaftlichen Produktionsorganismen. Es w„re also nur der Umfang, worin das Produkt als Handelsartikel, als Ware produziert wird, also auch seine eignen Bildungselemente wieder als Handelsarti- kel, als Waren in die Wirtschaft, aus der es herkommt, ehn ms- sen, welche die kapitalistische Produktion charakterisierte. In der Tat ist die kapitalistische Produktion die Warenproduktion als allgemeine Form der Prodktion, aber sie ist es nur, und wird es stets mehr in ihrer Entwicklung, weil die Arbeit hier selbst als Ware erscheint, weil #120# I. Abschnitt - Die Metamorphose des Kap. und ihr Kreislauf ----- der Arbeiter die Arbeit, d.h. die Funktion seiner Arbeitskraft, verkauft, und zwar, wie wir annehmen, zu ihrem durch ihre Repro- duktionskosten bestimmten Wert. Im Umfang, wie die Arbeit Lohnar- beit wird, wird der Produzent industrieller Kapitalist; daher die kapitalistische Produktion (also auch die Warenproduktion) erst in ihrem ganzen Umfang erscheint, wenn auch der unmittelbare l„ndliche Produzent hnarbeiter ist. In dem Verh„ltnis zwischen Kapitalist und Lohnarbeiter wird das Geldverh„ltnis, das Verh„lt- nis von K„ufer und Verk„ufer, ein der Produktion selbst immanen- tes Verh„ltnis. Dies Verh„ltnis aber beruht der Grundlage nach auf dem gesellschaftlichen Charakter der Produktion, nicht der Verkehrsweise; dieser entspringt umgekehrt aus jenem. Es ent- spricht brigens dem brgerlichen Horizont, wo das Gesch„ftchen- machen den ganzen Kopf einnimmt, nicht im Charakter der Produkti- onsweise die Grundlage der ihr entsprechenden Verkehrsweise zu sehn, sondern umgekehrt. 7) --- Der Kapitalist wirft weniger Wert in der Form von Geld in die Zirkulation hinein, als er aus ihr herauszieht, weil er mehr Wert in der Form von Ware hineinwirft, als er ihr in Form von Ware entzogen hat. Soweit er bloá als Personifikation des Kapitals fungiert, als industrieller Kapitalist, ist seine Zufuhr von Wa- renwert stets gr”áer als seine Nachfrage nach Warenwert. Deckung seiner Zufuhr und seiner Nachfrage in dieser Beziehung w„re gleich Nichtverwertung seines Kapitals; es h„tte nicht als pro- duktives Kapital fungiert; das produktive Kapital h„tte sich in Waren. kapital verwandelt, das nicht t Mehrwert geschw„ngert; es h„tte w„hrend des Produktionsprozesses keinen Mehrwert in Waren- form aus der Arbeitskraft gezogen, also berhaupt nicht als Kapi- tal fungiert; er muá in der Tat "teurer verkaufen als er gekauft hat", aber dies gelingt ihm eben nur, weil er vermittelst des ka- pitalistischen Produktionsprozesses die wohlfeilere, weil minder- wertige Ware, die er gekauft hat, in eine mehrwertige, also teu- rere, verwandelt hat. Er verkauft teurer, nicht weil ber den Wert seiner Ware, sondern weil Ware von einem Wert ber der Wertsumme ihrer Produktionsingredienzien. Die Rate, worin der Ka- pitalist sein Kapital verwertet, ist um so gr”áer, je gr”áer die Differenz zwischen seiner Zufuhr und seiner Nachfrage, d.h. je gr”áer der šberschuá des Warenwerts, den er zugefhrt, ber den ----- 7*) Bis hierher Manuskript V. - Das Folgende bis Schluá des Kapi- tels, ist eine, in einem Heft von 1877 oder 1878 unter Bcheraus- zgen sich befindende Note. #121# 4. Kapitel - Die drei Figuren des Kreislaufprozesses ----- Warenwert, den er nachfragt. Statt des Deckens beider ist das M”glichste Nichtdecken, das šberdecken seiner Nachfrage durch seine Zufuhr, sein Ziel. Was von dem einzelnen Kapitalisten, gilt von der Kapitalisten- klasse. Soweit der Kapitalist bloá das industrielle Kapital per- sonifiziert, besteht seine eigne Nachfrage nur in der Nachfrage nach Produktionsmitteln und Arbeitskraft. Seine Nachfrage nach Pm, ihrer Wertigkeit nach betrachtet, ist kleiner als sein vorge- schoánes Kapital; er kauft Produktionsmittel zu geringrem Wert als dem Wert seines Kapitals, und daher von noch viel geringrem Wert als dem des Warenkapitals, das er zufhrt. Was seine Nachfrage nach Arbeitskraft anbetrifft, so ist sie ih- rer Wertigkeit nach bestimmt durch das Verh„ltnis seines vari- ablen Kapitals zu seinem Gesamtkapital, also = v:C, und ist daher in der kapitalistischen Produktion, der Proportion nach betrach- tet, wachsend kleiner als seine Nachfrage nach Produktionsmit- teln. Er ist in best„ndig zunehmendem Maá gr”árer K„ufer fr Pm als fr A. Sofern der Arbeiter seinen Lohn allzumeist in Lebensmittel um- setzt, und zum allergr”áten Teil in notwendige Lebensmittel, ist die Nachfrage des Kapitalisten nach Arbeitskraft indirekt zugleich Nachfrage nach den in den Konsum der Arbeiterklasse ein- gehenden Konsumtionsmitteln. Aber diese Nachfrage ist = v und nicht ein Atom gr”áer (wenn der Arbeiter von seinem Lohn spart - wir lassen alle Kreditverh„ltnisse hier notwendig auáer Augen -, so heiát dies, daá er einen Teil seines Lohns in Schatz verwan- delt und pro tanto nicht als Nachfragender, als K„ufer auftritt). Die Maximalgrenze der Nachfrage des Kapitalisten ist = C = c + v, aber seine Zufuhr ist = c + v + m; ist also die Konstitution sei- nes Warenkapitals 80c + 20v + 20m, so ist seine Nachfrage = 80c + 20v also der Wertigkeit nach betrachtet 1/5 kleiner als seine Zu- fuhr. je gr”áer der Prozentsatz der von ihm produzierten Masse in (die Profitrate), um so kleiner wird seine Nachfrage im Verh„lt- nis zu seiner Zufuhr. Obgleich die Nachfrage des Kapitalisten nach Arbeitskraft, und daher indirekt nach notwendigen Lebensmit- teln, mit dem Fortschritt der Produktion fortschreitend kleiner wird als seine Nachfrage nach Produktionsmitteln, so ist andrer- seits nicht zu vergessen, daá seine Nachfrage nach Pm stets klei- ner ist als sein Kapital, tagaus, tagein gerechnet. Seine Nach- frage nach Produktionsmitteln muá also immer minderwertiger sein als das Warenprodukt des mit gleichem Kapital und unter sonst gleichen Umst„nden arbeitenden Kapitalisten, der ihm diese Pro- duktionsmittel liefert. Daá das viele Kapitalisten sind und nicht einer, „ndert nichts an der Sache. Gesetzt, sein Kapital sei 1000 Pfd.St., der konstante Teil desselben #122# I. Abschnitt - Die Metamorphosen des Kap. und ihr Kreislauf ----- = 800 Pfd.St.; so ist seine Nachfrage an ihre Gesamtheit = 800 Pfd.St.; zusammen liefern sie per 1000 Pfd.St. (wie viel davon auf jeden einzelnen unter ihnen falle und welchen Teil auch das auf jeden fallende Quantum von seinem Gesamtkapital bilde), bei gleicher Profitrate, Produktionsmittel zum Werte von 1200 Pfd.St.; also seine Nachfrage deckt nur 2/3 ihrer Zufuhr, w„hrend seine eigne Gesamtnachfrage nur = 4/5 seiner eignen Zufuhr ist, der Wertgr”áe nach betrachtet. Wir mssen jetzt noch beil„ufig die Betrachtung des Umschlags vorausnehmen. Gesetzt, sein Gesamt- kapital sei 5000 Pfd. St., wovon 4000 Pfd. St. fix und 1000 Pfd.St. zirkulierend; diese 1000 = 800c + 200v, nach obiger An- nahme. Sein zirkulierendes Kapital muá fnfmal im Jahre umschla- gen, damit sein Gesamtkapital einmal im Jahre umschlage; sein Wa- renprodukt ist dann = 6000 Pfd.St., also um 1000 Pfd.St. gr”áer als sein vorgeschoánes Kapital, was wieder dasselbe Verh„ltnis von Mehrwert ergibt wie oben: 5000 C : 1000m = 100(c+v):20m. Die- ser Umschlag „ndert also nichts am Verh„ltnis seiner Gesamtnach- frage zu seiner Gesamtzufuhr, die erstre bleibt 1/5 kleiner als die letztre. Sein fixes Kapital sei zu erneuern in 10 Jahren. Er amortisiert also j„hrlich 1/10 = 400 Pfd.St. Dadurch hat er nur noch Wert von 3600 Pfd.St. in fixem Kapital + 400 Pfd.St. in Geld. Soweit Repa- raturen n”tig, und diese nicht ber das Durchschnittsmaá gehn, sind sie nichts als Kapitalanlage, die er erst nachtr„glich macht. Wir k”nnen die Sache so betrachten, als habe er die Repa- raturkosten gleich eingerechnet bei der Wertsch„tzung seines An- lagekapitals, soweit dies ins j„hrliche Warenprodukt eingeht, so daá sie einbegriffen sind in dem 1/10 Amortisierung. (Ist in der Tat sein Reparaturbedrfnis unter dem Durchschnitt, so ist das ein Schnitt fr ihn, ganz wie sein Schaden, wenn ber. Dies gleicht sich aber aus fr die ganze Klasse der in demselben Indu- striezweig besch„ftigten Kapitalisten.) Jedenfalls, obgleich bei einmaligem Umschlag seines Gesamtkapitals im Jahr seine j„hrliche Nachfrage = 5000 Pfd.St. bleibt, gleich seinem ursprnglich vor- geschoánen Kapitalwert, so nimmt sie zu mit Bezug auf den zirku- lierenden Teil des Kapitals, w„hrend sie mit Bezug auf den fixen Teil desselben best„ndig abnimmt. Kommen wir nun zur Reproduktion. Gesetzt, der Kapitalist verzehre den ganzen Mehrwert g und setze nur die ursprngliche Kapital- gr”áe C wieder in produktives Kapital um. Jetzt ist die Nachfrage des Kapitalisten gleichwertig mit seiner Zufuhr. Aber nicht mit Bezug auf die Bewegung seines Kapitals; sondern als Kapitalist bt er nur Nachfrage aus nach 4/5 seiner Zufuhr (der Wertgr”áe nach); 1/5 verzehrt er als Nichtkapitalist, #123# 4. Kapitel - Die drei Figuren des Kreislaufsprozesses ----- nicht in seiner Funktion als Kapitalist, sondern fr sein Privat- bedrfnis oder Vergngen. Seine Rechnung ist dann prozentig gerechnet: als Kapitalist Nachfrage = 100, Zufuhr = 120 als Lebemann " 20, " - Summa Nachfrage " 120, Zufuhr = 120 Diese Voraussetzung ist gleich Voraussetzung der Nichtexistenz der kapitalistischen Produktion und daher der Nichtexistenz des industriellen Kapitalisten selbst. Denn der Kapitalismus ist schon in der Grundlage aufgehoben durch die Voraussetzung, daá der Genuá als treibendes Motiv wirkt, nicht die Bereicherung selbst. Sie ist aber auch technisch unm”glich. Der Kapitalist muá nicht nur ein Reservekapital bilden gegen Preisschwankungen und um die gnstigsten Konjunkturen fr Kauf und Verkauf abwarten zu k”nnen; er muá Kapital akkumulieren, um damit die Produktion auszudehnen und die technischen Fortschritte seinem produktiven Organismus einzuverleiben. Um Kapital zu akkumulieren, muá er zun„chst einen Teil des Mehrwerts in Geldform, der ihm aus der Zirkulation zu- floá, der Zirkulation entziehn, als Schatz anwachsen lassen, bis dieser die zur Ausdehnung des alten Gesch„fts oder Er”ffnung ei- nes Nebengesch„fts erforderlichen Dimensionen angenommen hat. So- lange die Schatzbildung dauert, vermehrt sie die Nachfrage des Kapitalisten nicht; das Geld ist immobilisiert; es entzieht dem Warenmarkt kein Žquivalent in Ware fr das Geld„quivalent, das es ihm fr zugefhrte Ware entzogen hat. Vom Kredit wird hier abge- sehn; und zum Kredit geh”rt, wenn der Kapitalist z.B. das Geld, im Maá wie es sich aufh„uft, bei einer Bank auf laufende Rechnung gegen Zinsen deponiert. #124# ----- FšNFTES KAPITEL Die Umlaufszeit 8) Die Bewegung des Kapitals durch die Produktionssph„re und die zwei Phasen der Zirkulationssph„re vollzieht sich, wie man ge- sehn, in einer zeitlichen Reihenfolge. Die Dauer seines Aufent- halts in der Produktionssph„re bildet seine Produktionszeit, die in der Zirkulationssph„re seine Zirkulations- oder Umlaufszeit. Die Gesamtzeit, worin es seinen Kreislauf beschreibt, ist daher gleich der Summe von Produktionszeit und Umlaufszeit. Die Produktionszeit umschlieát natrlich die Periode des Arbeits- prozesses, aber sie ist nicht von ihr umschlossen. Zun„chst erin- nert man sich, daá ein Teil des konstanten Kapitals in Arbeits- mitteln, wie Maschinen, Baulichkeiten usw., existiert, die bis an ihr Lebensende in denselben stets neu wiederholten Arbeitsprozes- sen dienen. Periodische Unterbrechung des Arbeitsprozesses, nachts z.B., unterbricht zwar die Funktion dieser Arbeitsmittel, aber nicht ihren Aufenthalt in der Produktionsst„tte. Ihr geh”ren sie an, nicht nur w„hrend sie fungieren, sondern auch w„hrend sie nicht fungieren. Andrerseits muá der Kapitalist einen bestimmten Vorrat von Rohmaterial und Hilfsstoffen bereithalten, damit der Produktionsprozeá auf vorher bestimmter Stufenleiter w„hrend krzrer oder l„ngrer Abschnitte vorgehe, ohne von den Zuf„llen t„glicher Zufuhr vom Markt abzuh„ngen. Dieser Vorrat von Rohstof- fen usw. wird nur nach und nach produktiv konsumiert. Es findet daher Differenz statt zwischen seiner Produktionszeit 9) und sei- ner Funktionszeit. Die Produktionszeit der Produktionsmittel berhaupt umfaát also 1. die Zeit, w„hrend deren sie als Produk- tionsmittel fungieren, also im Produktionsprozesse dienen, 2. die Pausen, w„hrend deren der --- 8) Von hier an Manuskript IV. 9) Produktionszeit, hier aktiv genommen: Die Produktionszeit der Produktionsmittel ist hier die Zeit, nicht in der sie produziert werden, sondern in der sie am Produktionsprozeá eines Warenpro- dukts sich beteiligen. - F. E. #125# 5. Kapitel - Die Umlaufszeit ----- Produktionsprozeá, also auch die Funktion der ihm einverleibten Produktionsmittel unterbrochen ist, 3. die Zeit, w„hrend deren sie zwar als Bedingungen des Prozesses bereitliegen, also schon produktives Kapital darstellen, aber noch nicht in den Produkti- onsprozeá eingegangen sind. Die bisher betrachtete Differenz ist jedesmal Differenz zwischen der Aufenthaltszeit des produktiven Kapitals in der Produktions- sph„re und derjenigen im Produktionsprozeá. Aber der Produktions- prozeá selbst kann Unterbrechungen des Arbeitsprozesses und daher der Arbeitszeit bedingen, Zwischenr„ume, worin der Arbeitsgegen- stand der Einwirkung physischer Prozesse ohne weitre Zutat men- schlicher Arbeit anheimgegeben wird. Der Produktionsprozeá, daher die Funktion der Produktionsmittel, dauert fort in diesem Fall, obgleich der Arbeitsprozeá, und daher die Funktion der Produkti- onsmittel als Arbeitsmittel, unterbrochen ist. So z.B. das Korn, das ges„t ist, der Wein, der im Keller g„rt, Arbeitsmaterial vieler Manufakturen, wie z.B. Gerbereien, das chemischen Prozes- sen anheimf„llt. DieProduktionszeit ist hier gr”áer als die Ar- beitszeit. Die Differenz beider besteht in einem šberschuá der Produktionszeit ber die Arbeitszeit. Dieser šberschuá beruht stets darauf, daá produktives Kapital sich latent in der Produk- tionssph„re befindet, ohne im Produktionsprozeá selbst zu fungie- ren, oder daá es im Produktionsprozeá fungiert, ohne sich im Ar- beitsprozeá zu befinden. Der Teil des latenten produktiven Kapitals, der nur als Bedingung fr den Produktionsprozeá bereitliegt, wie Baumwolle, Kohle usw. in der Spinnerei, wirkt weder als Produkt- noch Wertbildner. Er ist brachliegendes Kapital, obgleich seine Brache eine Bedingung fr den ununterbrochneu Fluá des Produktionsprozesses bildet. Die Baulichkeiten, Apparate etc., n”tig um als Beh„lter des produkti- ven Vorrats (des latenten Kapitals) zu dienen, sind Bedingungen des Produktionsprozesses und bilden daher Bestandteile des vorge- schoánen produktiven Kapitals. Sie erfllen ihre Funktion als Be- wahrer der produktiven Bestandteile im vorl„ufigen Stadium. So- weit Arbeitsprozesse in diesem Stadium n”tig sind, verteuern sie das Rohmaterial etc., sind aber produktive Arbeiten und bilden Mehrwert, weil ein Teil dieser Arbeit, wie aller andren Lohnar- beit, nicht bezahlt wird. Die normalen Unterbrechungen des ganzen Produktionsprozesses, also die Intervalle, worin das produktive Kapital nicht fungiert, produzieren weder Wert noch Mehrwert. Da- her das Bestreben, auch nachts arbeiten zu lassen. (Buch I, Kap. VIII, 4.) - Die Intervalle in der Arbeitszeit, die der Arbeitsge- genstand w„hrend des Produktionsprozesses selbst durchmachen muá, bilden weder Wert noch Mehrwert; aber f”rdern das Produkt, bilden einen Teil in dessen Leben, einen Prozeá, den es durchmachen muá. Der Wert #126# I. Abschnitt - Die Metarnorphosen des Kap. und ihr Kreis- lauf ----- der Apparate etc. wird auf das Produkt bertragen im Verh„ltnis zu der ganzen Zeit, w„hrend deren sie fungieren; das Produkt ist durch die Arbeit selbst in dies Stadium gesetzt, und der Gebrauch dieser Apparate ist ebensosehr Bedingung der Produktion, wie das Zerst„uben eines Teils der Baumwolle, der nicht ins Produkt ein- geht, aber doch seinen Wert auf es bertr„gt. Der andre Teil des latenten Kapitals, wie die Baulichkeiten, Maschinen usw., d.h. die Arbeitsmittel, deren Funktion nur durch die regelm„áigen Pau- sen des Produktionsprozesses unterbrochen ist - unregelm„áige Un- terbrechungen infolge von Einschr„nkung der Produktion, Krisen usw. sind reine Verluste -, setzt Wert zu, ohne in die Pro- duktbildung einzugehn; der Gesamtwert, den er dem Produkt zu- setzt, ist durch seine Durchschnittsdauer bestimmt; er verliert Wert, weil Gebrauchswert, sowohl in der Zeit, worin er fungiert, als auch in der Zeit, worin er nicht fungiert. Endlich der Wert des konstanten Kapitalteils, der im Produktions- prozeá kontinuiert, obgleich der Arbeitsprozeá unterbrochen ist, erscheint wieder im Resultat des Produktionsprozesses. Durch die Arbeit selbst sind die Produktionsmittel hier unter Bedingungen gestellt, innerhalb deren sie von selbst gewisse Naturprozesse durchlaufen, deren Resultat ein bestimmter Nutzeifekt oder eine ver„nderte Form ihres Gebrauchswerts. Die Arbeit bertr„gt den Wert der Produktionsmittel immer auf das Produkt, soweit sie die- selben wirklich zweckgem„á als Produktionsmittel verzehrt. Hieran wird nichts ge„ndert, ob die Arbeit, zur Hervorbringung dieses Effekts, kontinuierlich vermittelst der Arbeitsmittel auf den Ar- beitsgegenstand wirken muá, oder ob sie nur den Anstoá zu geben braucht, indem sie die Produktionsmittel unter Bedingungen stellt, wodurch ohne weitre Mittel der Arbeit die Produktionsmit- tel von selbst, infolge von Naturprozessen, die beabsichtigte Ver„nderung erleiden. Welches immer der Grund des šberschusses der Produktionszeit ber die Arbeitszeit - sei es, daá Produktionsmittel nur latentes pro- duktives Kapital bilden, also sich noch in einer Vorstufe zum wirklichen Produktionsprozeá befinden, oder daá innerhalb des Produktionsprozesses durch dessen Pausen ihre eigne Funktion un- terbrochen wird, oder daá endlich der Produktionsprozeá selbst Unterbrechungen des Arbeitsprozesses bedingt -, in keinem dieser F„lle fungieren die Produktionsmittel als Arbeitseinsauger. Sau- gen sie keine Arbeit ein, so auch keine Mehrarbeit. Es findet da- her keine Verwertung des produktiven Kapitals statt, solange es sich in dem Teil seiner Produktionszeit befindet, der berschs- sig ber die Arbeitszeit ist, so unzertrennlich auch die Vollfh- rung des Verwertungsprozesses von diesen seinen Pausen sein mag. Es ist klar, daá je mehr Produktionszeit und Arbeitszeit #127# 5. Kapitel - Die Umlaufszeit ----- sich decken, um so gr”áer die Produktivit„t und Verwertung eines gegebnen produktiven Kapitals in gegebnem Zeitraum. Daher die Tendenz der kapitalistischen Produktion, den šberschuá der Pro- duktionszeit ber die Arbeitszeit m”glichst zu verkrzen. Ob- gleich aber die Produktionszeit des Kapitals von seiner Arbeits- zeit abweichen mag, so umschlieát sie stets dieselbe, und ist der šberschuá selbst Bedingung des Produktionsprozesses. Die Produk- tionszeit ist also stets die Zeit, w„hrend deren das Kapital Ge- brauchswerte produziert und sich selbst verwertet, daher als pro- duktives Kapital fungiert, obgleich sie Zeit einschlieát, worin es entweder latent ist oder auch produziert, ohne sich zu verwer- ten. Innerhalb der Zirkulationssph„re haust das Kapital als Warenkapi- tal und Geldkapital. Seine beiden Zirkulationsprozesse bestehn darin, sich aus der Warenform in Geldform und aus Geldform in Wa- renform zu verwandeln. Der Umstand, daá die Verwandlung der Ware in Geld hier zugleich Reallsation des der Ware einverleibten Mehrwerts, und daá die Ver wandlung des Geldes in Ware zugleich Verwandlung oder Rckverwand lung des Kapitalwerts in die Gestalt seiner Produktionselemente ist, „ndert durchaus nichts daran, daá diese Prozesse, als Zirkulationsprozesse, Prozesse der einfachen Warenmetamorphose sind. Umlaufszeit und Produktionszeit schlieáen sich wechselseitig aus. W„hrend seiner Umlaufszeit fungiert das Kapital nicht als produk- tives Kapital und produziert daher weder Ware noch Mehrwert. Be- trachten wir den Kreislauf in der einfachsten Form, so daá der gesamte Kapitalwert jedesmal auf einen Schlag aus der einen Phase in die andre tritt, so ist handgreiflich, daá der Produktionspro- zeá unterbrochen ist, also auch die Selbstverwertung des Kapi- tals, solange seine Umlaufszeit dauert, und daá je nach deren L„nge die Erneuerung des Produktionsprozesses rascher oder tr„ger sein wird. Durchlaufen dagegen die verschiednen Teile des Kapi- tals den Kreislauf nacheinander, so daá der Kreislauf des ge- samten Kapitalwerts sich sukzessive im Kreislauf seiner ver- schiednen Portionen vollzieht, so ist klar, daá je l„nger der be- st„ndige Aufenthalt seiner aliquoten Teile in der Zirkulations- sph„re, um so kleiner sein best„ndig in der Produktionssph„re gierender Teil sein muá. Die Expansion und Kontraktion der Um- laufszeit wirkt daher als negative Schranke auf die Kontraktion oder Expansion der Produktionszeit oder des Umfangs, worin ein Kapital von gegebner Gr”áe als produktives Kapital fungiert. Je mehr die Zirkulationsmetamorphosen des Kapitals nur ideell sind, d.h. je mehr die Umlaufszeit = 0 wird oder sich Null n„hert, um so mehr fungiert das Kapital, um so gr”áer wird seine #128# I. Abschnitt - Die Metamorphosen des Kap. und ihr Kreislauf ----- Produktivit„t und Selbstverwertung. Arbeitet ein Kapitalist z.B. auf Bestellung, so daá er bei Lieferung des Produkts Zahlung er- h„lt, und erfolgt die Zahlung in seinen eignen Produktionsmit- teln, so n„hert sich die Zirkulationszeit Null. Die Umlaufszeit des Kapitals beschr„nkt also berhaupt seine Pro- duktionszeit und daher seinen Verwertungsprozeá. Und zwar be- schr„nkt sie denselben im Verh„ltnis zu ihrer Dauer. Diese kann aber sehr verschieden zu, oder abnehmen und daher in sehr ver- schiednem Grad die Produktionszeit des Kapitals beschr„nken. Was aber die politische ™konomie sieht, ist das, was erscheint, n„m- lich die Wirkung der Umlaufszeit auf den Verwertungsprozeá des Kapitals šberhaupt. Sie faát diese negative Wirkung als positive auf, weil ihre Folgen positiv sind. Sie haftet um so mehr an die- sem Schein fest, als er den Beweis zu liefern scheint, daá das Kapital eine, von seinem Produktionsprozeá und daher von der Ex- ploitation der Arbeit unabh„ngige mystische Quelle der Selbstver- wertung besitzt, die ihm aus der Zirkulationssph„re zuflieát. Wir werden sp„ter sehn, wie selbst die wissen, schaftliche ™konomie sich durch diesen Schein t„uschen l„át. Er wird, wie sich eben- falls zeigen wird, befestigt durch verschiedne Ph„nomene: 1. die kapitalistische Berechnungsweise des Profits, worin der negative Grund als positiver figuriert, indem fr Kapitale in verschiednen Anlagesph„ren, wo nur die Umlaufszeit verschieden, l„ngre UmIaufszeit als Grund der Preiserh”hung wirkt, kurz, als einer der Grnde in der Ausgleichung der Profite. 2. Die Umlaufszeit bildet nur ein Moment der Umschlagszeit; letztre aber schlieát die Produktionszeit resp. Reproduktionszeit ein. Was der letztren geschuldet, scheint der Umlaufszeit geschuldet. 3. Der Umsatz der Waren in variables Kapital (Arbeitslohn) ist bedingt durch ihre vorherige Verwandlung in Geld. Bei der Kapitalakkumulation geht also der Umsatz in zuschssiges variables Kapital in der Zirkula- tionssph„re vor, oder w„hrend der Umlaufszeit. Die damit gegebene Akkumulation scheint daher der letztren geschuldet. Innerhalb der Zirkulationssph„re durchl„uft das Kapital - ob in der einen oder andren Reihenfolge - die zwei entgegengesetzten Phasen W-G und G-W. Seine Umlaufszeit zerf„llt also auch in zwei Teile, die Zeit, die es braucht, um sich aus Ware in Geld, und die Zeit, die es braucht, um sich aus Geld in Ware zu verwandeln. Man weiá bereits aus der Analyse der einfachen Warenzirkulation (Buch I, Kap. III), daá W-G, der Verkauf, der schwierigste Teil seiner Metamorphose ist und daher, unter gew”hnlichen Umst„nden, von der Umlaufszeit den gr”áren Teil bildet. Als Geld befindet sich der Wert in seiner stets umsetzbaren Form. Als Ware muá er #129# 5. Kapitel - Die Umlaufszeit ----- erst durch Verwandlung in Geld diese Gestalt unmittelbarer Aus- tauschbarkeit und daher stets schlagfertiger Wirksamkeit erhal- ten. Indes handelt es sich beim Zirkulationsprozeá des Kapitals in seiner Phase G-W um seine Verwandlung in Waren, die bestimmte Elemente des produktiven Kapitals III einer gegebnen Anlage bil- den. Die Produktionsmittel sind vielleicht nicht auf dem Markt vorhanden, sondern mssen erst produziert werden, oder sie sind von entlegnen M„rkten zu beziehn, oder es finden Ausf„lle in ih- rer gew”hnlichen Zufuhr statt, PreiswechseI usw., kurz, eine Masse von Umst„nden, die in dem einfachen Formwechsel G-W nicht erkennbar sind, aber auch fr diesen Teil der Zirkulationsphase bald mehr, bald weniger Zeit beanspruchen. Wie W-G und G-W zeit- lich, k”nnen sie auch r„umlich getrennt sein, Kaufmarkt und Ver- kaufmarkt r„umlich verschiedne M„rkte sein. Bei Fabriken z.B. sind Eink„ufer und Verk„ufer sogar h„ufig getrennte Personen. Die Zirkulation ist ebenso notwendig bei der Warenproduktion wie die Produktion selbst, also die Zirkulationsagenten ebenso n”tig wie die Produktionsagenten. Der Reproduktionsprozeá schlieát beide Funktionen des Kapitals ein, also auch die Notwendigkeit der Ver- tretung dieser Funktionen, sei es durch den Kapitalisten selbst, sei es durch Lohnarbeiter, Agenten desselben. Dies ist aber eben- sowenig ein Grund, die Zirkulationsagenten mit den Produktions- agenten zu verwechseln, als es ein Grund ist, die Funktionen von Warenkapital und Geldkapital mit denen von produktivem Kapital zu verwechseln. Die Zirkulationsagenten mssen bezahlt werden durch die Produktionsagenten. Wenn aber Kapitalisten, die untereinander kaufen und verkaufen, durch diesen Akt weder Produkte noch Wert schaffen, so „ndert sich das nicht, wenn der Umfang ihres Ge- sch„fts sie bef„higt und n”tigt, diese Funktion auf andre abzu- w„lzen. In manchen Gesch„ften werden Eink„ufer und Verk„ufer durch Tantieme am Profit bezahlt. Die Phrase, daá sie durch die Konsumenten bezahlt werden, hilft nichts. Die Konsumenten k”nnen nur zahlen, soweit sie sich selbst als Agenten der Produktion ein Žquivalent in Waren produzieren oder sich solches von den Produk- tionsagenten aneignen, sei es auf Rechtstitel hin (als deren As- soci‚s usw.), sei es durch pers”nliche Dienste. Es besteht ein Unterschied zwischen W-G und G-W, der nichts mit der Formverschiedenheit von Ware und Geld zu tun hat, sondern aus dem kapitalistischen Charakter der Produktion entspringt. An und fr sich sind sowohl W-G als G-W bloáe šbersetzungen von gegebnem Wert aus einer Form in die andre. Aber W'-G' ist zugleich Reali- sierung des in W' enthaltnen Mehrwerts. Nicht so G-W. Daher ist der Verkauf wichtiger als der Kauf. G-W ist unter normalen Bedin- gungen notwendiger fr Verwertung #130# I. Abschnitt - Die Metamorphosen des Kap. und ihr Kreislauf ----- des in G ausgedrckten Werts, aber es ist nicht Realisierung von Mehrwert; es ist Einleitung zu seiner Produktion, nicht Nachtrag dazu. Fr die Zirkulation des Warenkapitals W'-G' sind bestimmte Schranken durch die Existenzform der Waren selbst, ihr Dasein als Gebrauchswerte gezogen. Sie sind von Natur verg„nglich. Gehn sie also innerhalb gewisser Frist nicht in die produktive oder indi- viduelle Konsumtion ein, je nach ihrer Bestirmnung, werden sie, in andren Worten, nicht in bestimmter Zeit verkauft, so verderben sie und verlieren mit ihrem Gebrauchswert die Eigenschaft, Tr„ger des Tauschwerts zu sein. Der in ihnen enthaltene Kapitalwert, resp. der ihm angewachsne Mehrwert, geht verloren. Die Gebrauchs- werte bleiben nur Tr„ger des perennierenden und sich verwertenden Kapitalwerts, soweit sie best„ndig erneuert und reproduziert, durch neue Gebrauchswerte derselben oder andrer Art ersetzt wer- den. Ihr Verkauf in ihrer fertigen Warenform, also ihr durch den- selben vermitteltes Eingehn in die produktive oder individuelle Konsumtion, ist aber die stets sich erneuernde Bedingung ihrer Reproduktion. Sie mssen innerhalb bestimmter Zeit ihre alte Ge- brauchsform wechseln, um in einer neuen fortzuexistieren. Der Tauschwert erh„lt sich nur durch diese best„ndige Erneuerung sei- nes K”rpers. Die Gebrauchswerte verschiedner Waren verderben ra- scher oder langsamer; es kann also mehr oder weniger Zwischenzeit zwischen ihrer Produktion und ihrer Konsumtion verstreichen; sie k”nnen also, ohne zugmnde zu gehn, krzer oder l„nger in der Zir- kulationsphase W-G als Warenkapital ausharren, krzre oder l„ngre Umlaufszeit als Waren ertragen. Die Grenze der Umlaufszeit des Warenkapitals durch den Verderb des Warenk”rpers selbst ist die absolute Grenze dieses Teils der Umlaufszeit oder der Umlaufs- zeit, die das Warenkapital qua Warenkapital beschreiben kann. Je verg„nglicher eine Ware, je unmittelbarer nach ihrer Produktion sie daher verzehrt, also auch verkauft werden muá, desto ge- ringrer Entfernung von ihrem Produktionsort ist sie f„hig, desto enger also ihre r„umliche Zirkulationssph„re, desto loyalerer Na- tur ihr Absatzmarkt. Je verg„nglicher daher eine Ware, je gr”áer durch ihre physische Beschaffenheit die absolute Schranke ihrer Umlaufszeit als Ware, desto weniger eignet sie sich zum Gegen- stand der kapitalistischen Produktion. Letztrer kann sie nur an- heimfallen an volkreichen Pl„tzen, oder im Maá, wie die lokalen Abst„nde durch Entwicklung der Transportmittel zusammenrcken. Die Konzentration der Produktion eines Artikels in wenigen H„nden und an einem volkreichen Platz kann aber relativ groáen Markt auch fr solche Artikel schaffen, wie z.B. bei groáen Bier- brauereien, Milchereien usw. #131# ----- SECHSTES KAPITEL Die Zirkulationskosten I. Reine Zirkulationskosten 1. Kauf und Verkaufszeit Die Formverwandlungen des Kapitals aus Ware in Geld und aus Geld in Ware sind zugleich H„ndel des Kapitalisten, Akte des Kaufs und Verkaufs. Die Zeit, worin diese Formverwandlungen des Kapitals sich vollziehn, sind subjektiv, vom Standpunkt des Kapitalisten, Verkaufszeit und Kaufzeit, die Zeit, w„hrend deren er auf dem Markt als Verk„ufer und K„ufer fungiert. Wie die Umlaufszeit des Kapitals einen notwendigen Abschnitt seiner Reproduktionszeit bildet, so bildet die Zeit, w„hrend deren der Kapitalist kauft und verkauft, sich auf dem Markt herumtreibt, einen notwendigen Abschnitt seiner Funktionszeit als Kapitalist, d.h. als personi- fiziertes Kapital. Sie bildet Teil seiner Gesch„ftszeit. {Da an- genommen wurde, daá die Waren zu ihren Werten gekauft und ver- kauft werden, so handelt es sich bei diesen Vorg„ngen nur um die Umsetzung desselben Werts aus einer Form in die andre, aus Waren- form in Geldform, und aus Geldform in Warenform - um eine Zu- stands„nderung. Werden die Waren zu ihren Werten verkauft, so bleibt die Wertgr”áe in der Hand sowohl des K„ufers wie des Ver- k„ufers unver„ndert; nur seine Daseinsform hat sich ver„ndert. Werden die Waren nicht zu ihren Werten verkauft, so bleibt die Summe der umgesetzten Werte unver„ndert; was auf der einen Seite plus, ist auf der andern minus. Die Metamorphosen W-G und G-W sind aber H„ndel, die zwischen K„u- fer und Verk„ufer vorgehn; sie brauchen Zeit, um handelseinig zu werden, um so mehr, als hier ein Kampf vorgeht, worin jede Seite die andere zu bervortellen sucht, und sich Gesch„ftsleute gegen- berstehn, so: "when Greek meets Greek then comes the tug of war' [9]. Die Zustands„nderung kostet Zeit und Arbeitskrft, aber nicht um Wert zu schaffen, sondern um #132# I. Abschnitt - Die Metamorphosen des Kap. und ihr Kreislauf ----- die Umsetzung des Werts aus einer Form in die andre hervorzubrin- gen, wobei der wechselseitige Versuch, bei dieser Gelegenheit ein berschssiges Quantum Wert sich anzueignen, nichts „ndert. Diese Arbeit, vergr”áert durch die beiderseitigen b”swilligen Absich- ten, schafft so wenig Wert, wie die Arbeit, die bei einem ge- richtlichen Prozeá stattfindet, die Wertgr”áe des streitigen Ob- jekts vermehrt. Es verh„lt sich mit dieser Arbeit - die ein not- wendiges Moment des kapitalistischen Produktionsprozesses in sei- ner Totalit„t, wo er auch die Zirkulation einschlieát, oder von ihr eingeschlossen wird - wie etwa mit der Verbrennungsarbeit ei- nes Stoffs, der zur Erzeugung von W„rme verwandt wird. Diese Ver- brennungsarbeit erzeugt keine W„rme, obgleich sie ein notwendiges Moment des Verbrennungsprozesses ist. um z.B. Kohle als Heizmate- rial zu verbrauchen, muá ich sie mit Sauerstoff verbinden und dazu sie aus dem festen in den gasf”rmigen Zustand berfhren (denn im Kohlens„uregas, dem Resultat der Verbrennung, ist die Kohle im Gaszustand), also eine physikalische Daseinsform- oder Zustandsver„nderung bewirken. Die Lostrennung der Kohlenstoffole- kle, die zu einem festen Ganzen verbunden sind, und die Zer- sprengung des Kohlenstoffmolekls selbst in seine einzelnen Atome, muá der Neuverbindung vorhergehn, und dies kostet einen gewissen Kraftaufwand, der sich also nicht in W„rme verwandelt, sondern von dieser abgeht. Sind die Warenbesitzer daher keine Ka- pitalisten, sondern selbst„ndige unmittelbare Produzenten, so ist die zu Kauf und Verkauf verwendete Zeit ein Abzug von ihrer Ar- beitszeit, und suchten sie daher stets (im Altertum wie im Mit- telalter) solche Operationen auf Festtage zu verlegen. Die Dimensionen, die der Warenumsatz in den H„nden der Kapitali- sten annimmt, k”nnen natrlich diese, keinen Wert schaffende, sondern nur Formwechsel des Werts vermittelnde Arbeit nicht in wertschaffende verwandeln. Ebensowenig kann das Mirakel dieser Transsubstantiation durch eine Transposition vorgehn, d.h. da- durch, daá die industriellen Kapitalisten, statt selbst jene "Verbrennungsarbeit" zu vollziehn, sie zum ausschlieálichen Ge- sch„ft dritter von ihnen bezahlter Personen machen. Diese dritten Personen werden ihnen natrlich nicht aus Liebe fr ihre beaux yeux 1*) ihre Arbeitskraft zur Verfgung stellen. Dem Rentenkol- lekteur eines Grundbesitzers oder dem Hausknecht einer Bank ist es ebenfalls gleichgltig, daá ihre Arbeit die Wertgr”áe weder der Rente, noch der zu einer andern Bank sackweise getragnen Goldstcke um einen Deut vermehrt.} 10) --- Das Eingeklammerte aus einer Note am Schluá von Ms. VIII. ----- 1*) sch”nen Augen #133# 6. Kapitel - Die Zirkulationskosten ----- Fr den Kapitalisten, der andre fr sich arbeiten l„át, wird Kauf und Verkauf eine Hauptfunktion. Da er das Produkt vieler auf gr”- árem gesellschaftlichen Maástab aneignet, so hat er es auch auf solchem zu verkaufen und sp„ter wieder aus Geld in die Produkti- onselemente zurckzuverwandeln. Nach wie vor schafft Kauf- und Verkaufszeit keinen Wert. Eine Illusion kommt herein durch die Funktion des Kaufmannskapitals. Aber, ohne hier noch n„her darauf einzugehn, ist so viel von vornherein klar: Wenn durch Teilung der Arbeit eine Funktion, die an und fr sich unproduktiv, aber ein notwendiges Moment der Reproduktion ist, aus einer Nebenver- richtung vieler in die ausschlieáliche Verrichtung weniger ver- wandelt wird, in ihr besondres Gesch„ft, so verwandelt sich nicht der Charakter der Funktion selbst. Ein Kaufmann (hier als bloáer Agent der Formverwandlung der Waren, als bloáer K„ufer und Ver- k„ufer betrachtet) mag durch seine Operationen die Kauf- und Ver- kaufszeit fr viele Produzenten abkrzen. Er ist dann als eine Maschine zu betrachten, die nutzlosen Kraftaufwand vermindert oder Produktionszeit freisetzen hilft. 11) Wir wollen, um die Sache zu vereinfachen (da wir erst sp„ter den Kaufmann als Kapitalisten und das Kaufmannskapital betrachten), annehmen, dieser Agent zum Kaufen und Verkaufen sei ein Mann, der seine Arbeit verkauft. Er verausgabt seine Arbeitskraft und seine Arbeitszeit in diesen Operationen W-G und G-W. Und er lebt daher davon, wie ein andrer z.B. vom Spinnen oder Pillendrehn. Er ver- richtet eine notwendige Funktion, --- 11) "Die Kosten des Handels mssen, obwohl notwendig, als eine listige Ausgabe betrachtet werden." (Quesnay, Analyse du Tableau conomique", in Daire, "Physiocrates", Ie partie, Paris 1846, p. 71.) - Nach Quesnay ist der "Profit", den die Konkurrenz unter den Kaufleuten hervorbringt, n„mlich daá sie dieselben n”tigt, ihr Entgelt oder ihren Gewinn herabzusetzen... streng genommen nur ein vermiedener Verlust fr den Verk„ufer erster Hand und fr den konsumierenden K„ufer. Nun ist aber ein an den Kosten des Handels v e r m i e d e n e r V e r l u s t kein w i r k l i c h e s P r o d u k t oder durch den Handel bewirk- ter Zuwachs an Reichtum, mag man den Handel an und fr sich ein- fach als Austausch, unabh„ngig von den Transportkosten, oder in Verbindung mit den Transportkosten betrachten." (p. 145, 146.) "Die Kosten des Handels werden immer von den Verk„ufern der Pro- dukte getragen, die den vollen Preis bekommen werden, den die K„ufer zahlen, wenn es keinerlei Vermittlungskosten g„be." (p. 163.) Die propri‚taires 1*) und producteurs 2*) sind "salariants" 3*), die Kaufleute sind "salari‚s" 4*) (p. 164, Quesnay, "Dialogues sur le Commerce et sur les Travaux des Artisans", in Daire, "Physiocrates", Ie partie, Paris 1846). ----- 1*) Grundeigentiimer - 2*) Produzenten - 3*) Lohnzahler - 4*) Entlohnte - 5*) 1. und 2. Auflage: "ProblŠmes ‚conomiques" 134 I. Abschnitt - Die Metamorphosen des Kap. und ihr Kreislauf ----- weil der Reproduktionsprozeá selbt unproduktive Funktionen ein- schlieát. Er arbeitet so gut wie ein andrer, aber der Inhalt sei- ner Arbeit schafft weder Wert noch Produkt. Er selbst geh”rt zu den faux frais der Produktion. Sein Nutzen besteht nicht darin, eine unproduktive Funktion in eine produktive zu verwandeln, oder unproduktive Arbeit in produktive. Es w„re ein Wunder, wenn der- gleichen Verwandlung durch solche šbertragung der Funktion be- werkstelligt werden k”nnte. Sein Nutzen besteht vielmehr darin, daá ein geringrer Teil der Arbeitskraft und Arbeitszeit der Ge- sellschaft in dieser unproduktiven Funktion gebunden wird. Noch mehr. Wir wollen annehmen, er sei bloáer Lohnarbeiter, meinetwe- gen besser bezahlter. Welches immer seine Zahlung, als Lohnarbei- ter arbeitet er einen Teil seiner Zeit umsonst. Er erh„lt viel- leicht t„glich das Wertprodukt von acht Arbeitsstunden und fun- giert w„hrend zehn. Die zwei Stunden Mehrarbeit, die er verrich- tet, produzieren ebensowenig Wert wie seine acht Stunden notwen- dige Arbeit, obgleich vermittelst dieser letztren ein Teil des gesellschaftlichen Produkts auf ihn bertragen wird. Erstens wird nach wie vor, gesellschaftlich betrachtet, eine Arbeitskraft w„h- rend zehn Stunden in dieser bloáen Zirkulationsfunktion vernutzt. Sie ist fr nichts andres verwendbar, nicht fr produktive Ar- beit. Zweitens aber zahlt die Gesellschaft diese zwei Stunden Mehrarbeit nicht, obgleich sie von dem Individuum, das sie ver- richtet, verausgabt werden. Die Gesellschaft eignet sich dadurch kein berschssiges Produkt oder Wert an. Aber die Zirkulations- kosten, die er repr„sentiert, vermindern sich um ein Fnftel, von zehn Stunden auf acht. Die Gesellschaft zahlt kein Žquivalent fr ein Fnftel dieser aktiven Zirkulationszeit, deren Agent er ist. Ist es aber der Kapitalist, der diesen Agenten anwendet, so ver- mindern sich durch Nichtzahlung der zwei Stunden die Zirkulati- onskosten s e i n e s Kapitals, die einen Abzug von seiner Ein- nahme bilden. Fr ihn ist es ein positiver Gewinn, weil sich die negative Schranke der Verwertung seines Kapitals enger zieht. So- lange kleine selbst„ndige Warenproduzenten einen Teil ihrer eig- nen Zeit in Kauf und Ver kauf verausgaben, stellt sich dies nur dar entweder als Zeit, verausgabt in den Intervallen ihrer pro- duktiven Funktion, oder als Abbruch an ihrer Produktionszeit. Unter allen Umst„nden ist die hierauf verwandte Zeit eine Zirku- lationskost, die den umgesetzten Werten nichts zufhrt. Es ist die Kost, erforderlich, sie aus Warenform in Geldform zu berset- zen. Soweit der kapitalistische Warenproduzent als Zirkulations- agent erscheint, unterscheidet er sich vom unmittelbaren Waren- produzenten nur dadurch, daá er auf gr”árer Stufenleiter verkauft und kauft, und daher in gr”árem Umfang als Zirkulationsagent #135# 6. Kapitel - Die Zirkulationskosten ----- fungiert. Sobald der Umfang seines Gesch„fts ihn aber zwingt oder bef„higt, eigne Zirkulationsagenten als Lohnarbeiter zu kaufen (dingen), so ist das Ph„nomen der Sache nach nicht ver„ndert. Ar- beitskraft und Arbeitszeit muá zu gewissem Grad im Zirkulations- prozeá (soweit er bloáe Formverwandlung) verausgabt werden. Aber dies erscheint jetzt als zus„tzliche Kapitalauslage; ein Teil des variablen Kapitals muá ausgelegt werden im Ankauf dieser nur in der Zirkulation fungierenden Arbeitskr„fte. Dieser Kapitalvor- schuá schafft weder Produkt noch Wert. Er vermindert pro tanto den Umfang, worin das vorgeschoáne Kapital produktiv fungiert. Es ist dasselbe, als wrde ein Teil des Produkts in eine Maschine verwandelt, welche den brigen Teil des Produkts kauft und ver- kauft. Diese Maschine verursacht einen Abzug von Produkt. Sie wirkt nicht mit im Produktionsprozeá, obgleich sie die in der Zirkulation verausgabte Arbeitskraft etc. vermindern kann. Sie bildet bloá einen Teil der Zirkulationskosten. 2. Buchfhrung Neben dem wirklichen Kaufen und Verkaufen wird Arbeitszeit ver- ausgabt in der Buchfhrung, in die auáerdem vergegenst„ndlichte Arbeit ein geht, Feder, Tinte, Papier, Schreibpult, Brokosten. Es wird also in dieser Funktion einerseits Arbeitskraft veraus- gabt, andrerseits Arbeitsmittel. Es verh„lt sich hiermit ganz wie mit der Kauf- und Verkaufszeit. Als Einheit innerhalb seiner Kreisl„ufe, als prozessierender Wert, sei es nun innerhalb der Produktionssph„re, sei es inner- halb der beiden Phasen der Zirkulationssph„re, existiert das Ka- pital nur ideell in der Gestalt des Rechengelds, zun„chst im Kopf des Warenproduzenten, resp. kapitalistischen Warenproduzenten. Durch die Buchfhrung, welche auch die Preisbestimmung oder die Berechnung der Warenpreise (Preiskalkulation) einbegreift, wird diese Bewegung fixiert und kontrolliert. Die Bewegung der Produk- tion und namentlich der Verwertung - wobei die Waren nur als Werttr„ger figurieren, als Namen von Dingen, deren ideelles Wert- dasein in Rechengeld fixiert ist - erh„lt so ein symbolisches Ab- bild in der Vorstellung. Solange der einzelne Warenproduzent ent- weder nur in seinem Kopf Buch fhrt (wie z.B. der Bauer; erst die kapitalistische Agrikultur produziert den Buch fahrenden P„chter) oder nur nebenbei, auáerhalb seiner Produktionszeit, ein Buch ber seine Ausgaben, Einnahmen, Zahlungstne usw. fhrt, solange ist es handgreiflich, daá diese seine Funktion und die Arbeits- mittell die er etwa dabei verbraucht, wie Papier usw., zus„tzli- chen Verbrauch von Arbeitszeit und Arbeitsznitteln darstellen, die #136# I. Abschnitt - Die Metmorphoun des Kap. und ihr Kreislauf ----- notwendig sind, aber einen Abzug bilden sowohl an der Zeit, die er produktiv verbrauchen kann, wie an den Arbeitsmitteln, die im wirklichen Produktionsprozeá fungieren, in die Produkt- und Wert- bildung eingehn. 12) Die Natur der Funktion selbst ver„ndert sich nicht, weder durch den Umfang, den sie dadurch erh„lt, daá sie in der Hand des kapitalistischen Warenproduzehten konzentriert wird und statt als Funktion vieler kleiner Warenproduzenten als die e i n e s Kapitalisten, als Funktion innerhalb eines Produkti- onsprozesses auf groáer Stufenleiter erscheint; noch durch ihre Losreiáung von den produktiven Funktionen, von denen sie ein Bei- werk bildete, und durch ihre Verselbst„ndigung als Funktion be- sondrer, ausschlieálich mit ihr betrauter Agenten. Die Teilung der Arbeit, die Verselbst„ndigung einer Funktion, macht sie nicht produkt- und wertbildend, wenn sie es nicht an sich, also schon vor ihrer Verselbst„ndigung ist. Legt ein Kapi- talist sein Kapital neu an, so muá er einen Teil im Ankauf eines Buchhalters etc. und in Mitteln der Buchfhrung anlegen. Ist sein Kapital bereits in Funktion, in seinem best„ndigen Reproduktions- prozeá begriffen, so muá er einen Teil des Warenprodukts, vermit- telst Verwandlung in Geld, best„ndig rckverwandeln in Buchhal- ter, Kommis u. dergl. Dieser Teil des Kapitals ist dem Produkti- onsprozeá entzogen und geh”rt zu den Zirkulationskosten, Abzugen am Gesamtertrag. (Eingeschlossen die Arbeitskraft selbst, die ausschlieálich auf diese Funktion verwendet wird.) Es findet jedoch ein gewisser Unterschied statt zwischen den aus der Buchfhrung entspringenden Kosten, resp. unproduktiven Ver- ausgabung von Arbeitszeit einerseits und denen der bloáen Kauf- und Verkaufszeit andrerseits. Die letztren entspringen nur aus der bestimmten gesellschaftlichen --- 12) Im Mittelalter finden wir die Buchfhrung fr AgrikuItur nur in den Kl”stern. Jedoch sah man (Buch I, p. 343 1*)), daá bereits in den uraltertrnlichen indischen Gemeinwesen ein Buchhalter ber die Agrikultur figuriert. Die Buchfhrung ist hier zur aus- schlieálichen Funktion eines Gemeindebeamten verselbst„ndigt. Durch diese Teilung der Arbeit werden Zeit, Mhe und Ausgaben er- spart, aber die Produktion und die Buchfhrung ber die Produk- tion bleiben ebenso verschiedne Dinge wie die Schiffsladung und der Ladeschein. Im Buchhalter ist ein Teil der Arbeitskraft der Gemeinde der Produktion entzogen, und die Kosten seiner Funktion werden nicht durch seine eigne Arbeit ersetzt, sondern durch einen Abmg vom Gemeindeprodukt. Wie mit dem Buchhalter der indi- schen Gemeinde, verh„lt es sich mutatis mutandis mit dem Buchhal- ter des Kapitalisten. (Aus Manuskript II.) ----- 1*) Siehe Band 23 unserer Ausgabe, S. 378 #137# 6. Kapitel - Die Zirkulationskosten ----- Form des Produktionsprozesses, daraus, daá er Produktionsprozeá von Ware ist. Die Buchfhrung als Kontrolle und ideelle Zusammen- fassung des Prozesses wird um so notwendiger, je mehr der Prozeá auf gesellschaftlicher Stufenleiter vorgeht und den rein indivi- duellen akter verliert; also notwendiger in der kapitalistischen Produktion als in der zersplitterten des Handwerks- und Bauernbe- triebs, notwendiger bei gemeinschaftlichen Produktion als bei ka- pitalistischer. Die Kosten der Buchfhrung reduzieren sich aber mit der Konzentration der Produktion und je mehr sie sich in ge- sellschaftliche Buchfhrung verwandelt. Es handelt sich hier nur um den allgemeinen Charakter der Zirkulations. kosten, die aus der bloáen formellen Metamorphose entspringen. Es ist hier ber- flssig, auf alle ihre Detailformen einzugehn. Wie aber der rei- nen Formverwandlung des Werts angeh”rige, also aus der bestimmten gesellschaftlichen Form des Produktionsprozesses entspringende Formen, die bei dem individuellen Warenproduzenten nur verschwin- dende und kaum bemerkbare Momente sind, neben seinen produktiven Funktionen herlaufen oder sich mit ihnen verschlingen - wie diese als massenhafte Zirkulationskosten die Augen frappieren k”nnen, sieht man beim bloáen Einnehmen und Ausgeben von Geld, sobald es als ausschlieáliche Funktion von Banken etc. oder des Kassierers in individuellen Gesch„ften, verselbst„ndigt und auf groáer Stu- fenleiter konzentriert ist. Was festzuhalten, ist, daá diese Zir- kulationskosten durch die ver„nderte Gestalt ihren Charakter nicht „ndern 3. Geld Ob ein Produkt als Ware oder nicht als Ware produziert wird, es ist stets stoffliche Gestalt von Reichtum, Gebrauchswert, be- stimmt, in die individuelle oder produktive Konsumtion einzugehn. Als Ware existiert sein Wert ideell im Preise, der an seiner wirklichen Gebrauchsgestalt nichts „ndert. Daá aber bestimmte Wa- ren, wie Gold und Silber, als Geld fungieren und als solche aus- schlieálich den Zirkulationsprozeá behausen (auch als Schatz, Re- serve etc. bleiben sie, obwohl latent, in der Zirkulations- sph„re), ist ein reines Produkt der bestimmten gesellschaftlichen Form des Produktionsprozesses, der Produktionsprozeá von Waren ist. Da auf Grundlage der kapitalistischen Produktion Ware die allgemeine Gestalt des Produkts wird, und die gr”áte Masse des Produkts als Ware produziert wird und daher die Geldform annehmen muá, da also die Warenmasse, der als Ware fungierende Teil des gesellschaftlichen Reichtums fortw„hrend w„chst - so nimmt hier auch der Umfang des als Zirkulationsmittel, Zahlungsmittel, Re- serve etc. #138# I. Abschnitt - Die Metamorphosen des Kap. und ihr Kreislauf ----- fungierenden Goldes und Silbers zu. Diese als Geld fungierenden Waren gehn weder in die individuelle noch in die produktive Kon- sumtion ein. Es ist gesellschaftliche Arbeit, in einer Form fi- xiert, worin sie als bloáe Zirkulationsmaschine dient. Auáerdem, daá ein Teil des gesellschaftlichen Reichtums in diese unproduk- tive Form gebannt ist, erheischt der Verschleiá des Geldes be- st„ndigen Ersatz desselben oder Umwandlung von mehr gesellschaft- licher Arbeit - in Produktform - in mehr Gold und Silber. Diese Ersatzkosten sind bei kapitalistisch entwickelten Nationen bedeu- tend, weil berhaupt der in Form des Gelds gebannte Teil des Reichtums umfangreich ist. Gold und Silber, als Geldwaren, bilden fr die Gesellschaft Zirkulationskosten, die nur aus der gesell- schaftlichen Form der Produktion entspringen. Es sind faux frais der Warenproduktion berhaupt, die mit der Entwicklung der Waren- produktion, und besonders der kapitalistischen Produktion, wach- sen. Es ist ein Teil des gesellschaftlichen Reichtums, der dem Zirkulationsprozeá geopfert werden muá. 13) --- 13) "Das in einem Lande zirkulierende Geld ist ein bestimmter Teil des Kapitals des Landes, der produktiven Zwecken v”llig ent- zogen ist, um die Produktivit„t des Restes zu erleichtern oder zu steigern; ein gewisser Anteil des Reichtums ist deshalb ebenso n”tig, um Gold zum zirkulierenden Medium zu machen, wie er not- wendig ist, um eine Maschine zu machen, die jede andere Produk- tion erleichtern soll," ("Economist", vol. V, p. 520.) #138# I. Abschnitt - Die Metamorphosen des Kap. und ihr Kreislauf ----- II. Aufbewahrungskosten Zirkulationskosten, die aus dem bloáen Formwechsel des Werts, aus der Zirkulation ideell betrachtet, hervorgehn, gehn nicht in den Wert der Waren ein. Die in ihnen verausgabten Kapitalteile bilden bloáe Abzge von dem produktiv verausgabten Kapital, soweit der Kapitalist betrachtet wird. Von andrer Natur sind die Zirkulati- onskosten, die wir jetzt betrachten. Sie k”nnen aus Produktions- prozessen entspringen, die nur in der Zirkulation fortgesetzt werden, deren produktiver Charakter also durch die Zirkulations- form nur versteckt ist. Sie k”nnen andrerseits, gesellschaftlich betrachtet, bloáe Kosten, unproduktive Verausgabung, sei es le- bendiger, sei es vergegenst„ndlichter Arbeit sein, aber doch eben dadurch fr den individuellen Kapitalisten wertbildend wirken, einen Zusatz zum Verkaufspreis seiner Ware bilden. Dies folgt schon daraus, daá diese Kosten in verschiednen Produktionssph„ren und stellenweise fr verschiedne individuelle Kapitale innerhalb derselben Produktionssph„re verschieden sind. Durch ihren #139# 6. Kapitel - Die Zirkulationskosten ----- Zusatz zum Preis der Ware werden sie in dem Maá verteilt, worin sie auf die individuellen Kapitalisten fallen. Aber alle Arbeit, die Wert zusetzt, kann auch Mehrwert zusetzen und wird auf kapi- talistischer Grundlage immer Mehrwert zusetzen, da der Wert, den sie bildet, von ihrer eignen Gr”áe, der Mehrwert, den sie bildet, von dem Umfang abh„ngt, worin der Kapitalist sie bezahlt, Kosten also, die die Waren verteuern, ohne ihr Gebrauchswert zuzusetzen, fr die Gesellschaft also zu den faux frais der Produktion geh”- ren, k”nnen fr den individuellen Kapitalisten Quelle der Berei- cherung bilden. Andrerseits, soweit der Zusatz, den sie dem Preis der Ware hinzufgen, diese Zirkulationskosten nur gleichm„áig verteilt, h”rt ihr unproduktiver Charakter dadurch nicht auf. Z.B. Assekuranzgesellschaften verteilen die Verluste individuel- ler Kapitalisten unter die Kapitalistenklasse. Dies verhindert jedoch nicht, daá die so ausgeglichnen Verluste nach wie vor, das gesellschaftliche Gesamtkapital betrachtet, Verluste sind. 1. Vorratbildung berhaupt W„hrend seines Daseins als Warenkapital oder seines Aufenthalts auf dem Markt, also solange es sich in dem Intervall befindet zwischen dem Produktionsprozeá, aus dem es herauskommt, und dem Konsumtionsprozeá, in den es eingeht, bildet das Produkt Waren- vorrat. Als Ware auf dem Markt, und daher in der Gestalt des Vor- rats, erscheint das Warenkapital doppelt in jedem Kreislauf, ein- mal als Warenprodukt des prozessierenden Kapitals selbst, dessen Kreislauf betrachtet wird; das andre Mal dagegen als Warenprodukt eines andren Kapitals, das sich auf dem Markt vorfinden muá, um gekauft und in produktives Kapital verwandelt zu werden. Aller- dings ist es m”glich, daá dies letztre Warenkapital erst auf Be- stellung produziert wird. Dann findet Unterbrechung statt, so- lange bis es produziert ist. Der Fluá des Produktions- und Repro- duktionsprozesses erheischt jedoch, daá eine Masse Waren (Produktionsmittel) sich best„ndig auf dem Markt vorfindet, also Vorrat bildet. Ebenso umfaát das produktive Kapital den Ankauf der Arbeitskraft, und die Geldform ist hier nur die Wertform von Lebensmitteln, die der Arbeiter groáenteils auf dem Markt vorfin- den muá. Wir gehn im Fortgang dieses Paragraphen n„her hierauf ein. Hier ist bereits dieser Punkt gewonnen. Stellen wir uns auf den Standpunkt des prozessierenden Kapitalwerts, der sich in Wa- renprodukt verwandelt hat und nun verkauft oder in Geld rckver- wandelt werden muá, der also jetzt als Warenkapital auf dem Markt fungiert, so ist der Zustand, worin es Vorrat bildet, ein zweck- widriger unfreiwilliger Aufenthalt auf dem #140# I. Abschnitt - Die Metamorphosen des Kap. und ihr Kreislauf ----- Markt. Je rascher verkauft, desto flssiger der Reproduktionspro- zeá. Der Aufenthalt in der Formverwandlung W'-G' hindert den re- alen Stoffwechsel, der im Kreislauf des Kapitals vorgehn muá, wie seine weitere Funktion als produktives Kapital. Andrerseits fr G-W erscheint das best„ndige Vorhandensein der Ware auf dem Markt, der Warenvorrat, als Bedingung des Flusses des Reprodukti- onsprozesses wie der Anlage von neuem oder zus„tzlichem Kapital. Das Verharren des Warenkapitals als Warenvorrat auf dem Markt erheischt Baulichkeiten, Magazine, Reservoirs der Waren, Warenla- ger, also Auslage von konstantem Kapital; ebenso Zahlung von Ar- beitskr„ften zur Einmagazinierung der Waren in ihre Reservoirs. Auáerdem verderben die Waren und sind sch„dlichen elementaren Einflssen ausgesetzt. Zum Schutz davor ist zus„tzliches Kapital auszulegen, teils in Arbeitsmitteln, in gegenst„ndlicher Form, teils in Arbeitskraft. 14) Das Dasein des Kapitals in seiner Form als Warenkapital und daher als Warenvorrat verursacht also Kosten, die, da sie nicht der Produktionssph„re angeh”ren, zu den Zirkulationskosten z„hlen. Diese Zirkulationskosten unterscheiden sich von den sub I aufge- fhrten dadurch, daá sie in gewissem Umfang in den Wert der Waren eingehn, also die Ware verteuern. Unter allen Umst„nden sind Ka- pital und Arbeitskraft, die zur Erhaltung und Aufbewahrung des Warenvorrats dienen, dem direkten Produktionsprozeá entzogen. Andrerseits mssen die hier angewandten Kapitale, Arbeitskraft eingerechnet, als Bestandteil des Kapitals, aus dem gesellschaft- lichen Produkt ersetzt werden. Ihre Auslage wirkt daher wie eine Verminderung der Produktionskraft der Arbeit, so daá ein gráres Quantum Kapital und Arbeit erheischt ist, um einen bestimmten Nutzeffekt zu erzielen. Es sind U n k o s t e n. Soweit nun die durch die Bildung des Warenvorrats bedingten Zir- kulationskosten nur aus der Zeitdauer der Verwandlung vorhandner Werte aus Warenform in Geldform, also nur aus der bestimmten ge- sellschaftlichen --- 14) Corbet berechnet 1841 die Kosten der Weizenaufspeicherung fr eine Saison von 9 Monaten auf 1/2 % Verlust an Quantit„t, 3% fr Zins auf den Weizenpreis, 2% fr Lagermiete, 1% Schtteln und Fuhrlohn, 1/2 % Ablieferungsarbeit, zusammen 7% oder, bei einem Weizenpreis von 50 sh., 3 sh. 6 d. per Quarter. (Th. Corbet, "An Inquiry into the Causes and Modes of the Wealth of Individuals etc.", London 1841, [p. 140].) Nach den Aussagen von Liverpooler Kaufleuten vor der Eisenbahnkommission betrugen die (reinen) Un- kosten der Getreideaufspeicherung 1865 monatlich 2 d. per Qmrter oder 9-10 d. per Tonne. ("Royal Commission on Railways", 1867, Evidence, p. 19, Nr. 331.) #141# 6. Kapitel - Die Zirkulationskosten ----- Form des Produktionsprozesses entspringen (nur daraus, daá das Produkt als Ware produziert wird und daher auch die Verwandlung in Geld durchmachen muá) - teilen sie ganz den Charakter der sub I aufgez„hlten Zirkulationskosten. Andrerseits wird der Wert der Waren hier nur konserviert, resp. vermehrt, weil der Gebrauchs- wert, das Produkt selbst, unter bestimmte gegenst„ndliche Bedin- gungen versetzt wird, die Kapitalauslage kosten, und Operationen unterworfen wird, die zus„tzliche Arbeit auf die Gebrauchswerte wirken lassen. Die Berechnung der Warenwerte, die Buchfhrung ber diesen Prozeá, die Kauf- und Verkaufsh„ndel dagegen wirken nicht auf den Gebrauchswert, worin der Warenwert existiert. Sie haben es nur mit seiner Form zu tun. Obgleich daher in dem vor- ausgesetzten Fall diese Unkosten der Vorratbildung (die hier un- freiwillig ist) bloá aus einem Aufenthalt der Formverwandlung und aus der Notwendigkeit derselben entspringen, so unterscheiden sie sich dennoch von den Unkosten sub I dadurch, daá ihr Gegenstand selbst nicht die Formverwandlung des Werts, sondern die Erhaltung des Werts ist, der in der Ware, als Produkt, Gebrauchswert, exi- stiert und daher nur durch die Erhaltung des Produkts, des Ge- brauchswerts selbst erhalten werden kann. Der Gebrauchswert wird hier weder erh”ht noch vermehrt, im Gegenteil, er nimmt ab. Aber seine Abnahme wird beschr„nkt, und er wird erhalten. Auch der vorgeschoáne, in der Ware existierende Wert wird hier nicht er- h”ht. Aber neue Arbeit, vergegenst„ndlichte und lebendige, wird hinzugesetzt. Es ist nun weiter zu untersuchen, wieweit diese Unkosten aus dem eigentmlichen Charakter der Warenproduktion berhaupt und der Warenproduktion in ihrer allgemeinen, absoluten Form hervorgehn, d.h. der kapitalistischen Warenproduktion; wieweit sie andrer- seits aller gesellschaftlichen Produktion gemeinsam sind und hier nur innerhalb der kapitalistischen Produktion eine besondre Ge- stalt annehmen, eine besondre Erscheinungsform. A. Smith hat die fabelhafte Ansicht aufgestellt, daá die Vorrat- bildung ein der kapitalistischen Produktion eigentmliches Ph„no- men sei. 15) Neuere ™konomen, z.B. Lalor, behaupten umgekehrt, daá sie mit der Entwicklung der kapitalistischen Produktion ab- nimmt. Sismondi betrachtet dies sogar als eine Schattenseite der letztren. [10] In der Tat existiert der Vorrat in drei Formen: in der Form des produktiven Kapitals, in der Form des individuellen Konsumtions- fonds und in Form des Warenvorrats oder Warenkapitals. Der Vorrat in der einen Form --- 15) Book II, Introduction. #142# I. Abschnitt - Die Metamorphosen des Kap. und ihr Kreislauf ----- nimmt relativ ab, wenn er in der andren Form zunimmt, obgleich er seiner absoluten Gr”áe nach in allen drei Formen gleichzeitig wachsen mag. Es ist von vornherein klar, daá, wo die Produktion direkt auf dir, Befriedigung des Selbstbedarfs gerichtet ist und nur zum ge- ringem Teil fr den Austausch oder Verkauf produziert wird, also das gesellschaftliche Produkt gar nicht oder nur zum kleinern Teil die Form der Ware anninunt, der Vorrat in der Form der Ware oder Warenvorrat nur einen geringen und verschwindenden Teil des Reichtums bildet. Der Konsumtionsfonds ist aber hier relativ groá, namentlich der eigentlichen Lebensmittel. Man hat nur al- tertmliche Bauernwirtschaft anzusehn. Ein berwiegender Teil des Produkts verwandelt sich hier unmittelbar, ohne Warenvorrat zu bilden - eben weil er in der Hand seines Besitzers bleibt - in vorr„tige Produktionsmittel oder Lebensmittel. Er nimmt nicht die Form des Warenvorrats an, und eben deswegen existiert in Gesell- schaften, die auf solcher Produktions weise gegrndet sind, nach A. Smith kein Vorrat. A. Smith verwechselt die Form des Vorrats mit dem Vorrat selbst und glaubt, daá die Gesellschaft bisher von der Hand in den Mund lebte oder sich auf den Zufall des folgenden Tages verlieá. 16) Es ist ein kindisches Miáverst„ndnis. Vorrat in der Form des produktiven Kapitals existiert in der Form von Produktionsmitteln, die sich bereits im Produktionsprozeá be- finden oder wenigstens in der Hand des Produzenten, also latent schon im Produktionsprozeá. Man hat frher gesehn, daá mit der: Entwicklung der Produktivit„t --- 16) Statt daá, wie A. Smith w„hnt, die Vorratbildung erst ent- springt aus der Verwandlung des Produkts in Ware und des Konsum- tionsvorrats in Warenvorrat, verursacht umgekehrt dieser Form- wechsel w„hrend des šbergangs aus der Produktion fr den Selbst- bedarf in die Warenproduktion die heftigsten Krisen in der ™kono- mie der Produzenten. In Indien erhielt sich z.B. bis auf die al- lerneueste Zeit die Gewohnheit, das Getreide, wofr in Jahren des šberflusses wenig zu haben war, massenhaft aufzuspeichern". ("Return, Bengal and Orissa Famine. H. of C. 1867", I, p. 230, 231, Nr.74.) Die durch den Amerikanischen Brgerkrieg pl”tzlich gesteigerte Nachfrage nach Baumwolle, Jute etc. veranlaáte in vielen Teilen Indiens groáe Einschr„nkung des Reisbaus, Steigen der Reispreise und Verkauf der alten Reisvorr„te der Produzenten. Dazu kam noch 1864-1866 beispiellose Ausfuhr von Reis nach Au- stralien, Madagaskar etc. Daher der akute Charakter der Hungers- not von 1866, die im Distrikt von Orissa allein eine Million Men- schen wegraffte. (l.c. 174, 175, 213, 214 und III: "Papers rela- ting to the Famine in Behar", p. 32, 33, wo unter den Ursachen der Hungersnot der drain of old stock 1*) betont wird. (Aus Manu- skript II.) ----- 1*) Abfluá des alten Vorrats #143# 6. Kapitel - Die Zirkulationskosten ----- der Arbeit, also auch mit der Entwicklung der kapitalistischen Produktionsweise - welche die gesellschaftliche Produktivkraft der Arbeit mehr entwickelt als alle frheren Produktionsweisen -, die Masse der in der Form von Arbeitsmitteln dem Prozeá ein fr allemal einverleibten und stets wiederholt, w„hrend l„ngrer oder krzrer Periode in ihm fungierenden Produktionsmittel (Geb„ude, Maschinen etc.) best„ndig w„chst, und daá ihr Wachstum sowohl Voraussetzung wie Wirkung der Entwicklung der gesellschaftlichen Produktivkraft der Arbeit ist. Das nicht nur absolute, sondern relative Wachstum des Reichtums in dieser Form (vergl. Buch I, Kap. XXIII, 2.) charakterisiert vor allem die kapitalistische Produktionsweise. Die stofflichen Existenzformen des konstanten Kapitals, die Produktionsmittel, bestehn aber nicht nur aus der- artigen Arbeitsmitteln, sondern auch aus Arbeitsmaterial auf den verschiedensten Stufen der Verarbeitung und aus Hilfsstoffen. Mit der Stufenleiter der Produktion und der Steigerung der Produktiv- kraft der Arbeit durch Kooperation, Teilung, Maschinerie usw. w„chst die Masse des Rohmaterials, der Hilfsstoffe etc., die in den t„glichen Reproduktionsprozeá eingehn. Diese Elemente mssen in der Produktionsst„tte bereitliegen. Der Umfang dieses in der Form von produktivem Kapital existierenden Vorrats w„chst also absolut. Damit der Prozeá flieáe - ganz davon abgesehn, ob dieser Vorrat t„glich oder nur in bestimmten Terminen erneuert werden kann -, muá stets mehr Anh„ufung von Rohstoff etc. in der Produk- tionsst„tte bereitliegen, als z.B. t„glich oder w”chentlich ver- braucht wird. Die Kontinuit„t des Prozesses erheischt, daá das Dasein seiner Bedingungen weder abh„nge von m”glicher Unterbre- chung bei t„glichen Eink„ufen, noch davon, daá das Warenprodukt t„glich oder w”chentlich verkauft werde und daher nur unregelm„- áig in seine Produktionselemente rckverwandelbar sei. Indes kann offenbar das produktive Kapital in sehr verschiednem Umfang la- tent sein oder Vorrat bilden. Es macht z.B. groáen Unterschied, ob der Spinner Baumwolle oder Kohlen fr drei Monate oder fr einen parat liegen haben muá. Man sieht, daá dieser Vorrat rela- tiv abnehmen kann, obgleich er absolut zunimmt. Es h„ngt dies von verschiednen Bedingungen ab, die alle im we- sentlichen hinauskommen auf die gr”áre Geschwindigkeit, Regelm„- áigkeit und Sicherheit, womit die n”tige Masse von Rohstoff stets so zugefhrt werden kann, daá nie Unterbrechung entsteht. Je we- niger diese Bedingungen erfllt sind, je geringer also Sicher- heit, Regelm„áigkeit und Geschwindigkeit der Zufuhr, desto gr”áer muá der latente Teil des produktiven Kapitals, d.h. der noch seine Verarbeitung erwartende Vorrat von Rohstoffen usw. in der Hand des Produzenten sein. Diese Bedingungen stehn im umgekehrten #144# I. Abschnitt - Die Metamorphosen des Kap. und ihr Kreislauf ----- Verh„ltnis zur Entwicklungsh”he der kapitalistischen Produktion und daher der Produktivkraft der gesellschaftlichen Arbeit. Also auch der Vorrat in dieser Form. Indes ist das, was hier als Abnahme des Vorrats erscheint (z.B. bei Lalor), zum Teil nur Abnahme des Vorrats in der Form des Wa- renkapitals oder des eigentlichen Warenvorrats; also bloá Form- wechsel desselben Vorrats. Ist z.B. die Masse Kohlen, die t„glich im Lande selbst produziert wird, also Umfang und Energie der Koh- lenproduktion, groá, so braucht der Spinner kein groáes Kohlenla- ger, um die Kontinuit„t seiner Produktion zu sichern. Die best„n- dige sichere Erneuerung der Kohlenzufuhr macht dies berflssig. Zweitens: Die Geschwindigkeit, womit das Produkt eines Prozesses als Produktionsmittel in einen andren Prozeá bergehn kann, h„ngt ab von der Entwicklung der Transport- und Kommunikationsmittel. Die Wohlfeilheit des Transports spielt groáe Rolle dabei. Der be- st„ndig erneuerte Transport z.B. von Kohlen von der Grube zur Spinnerei w„re teurer als die Versorgung mit einer gr”áren Koh- lenmasse fr l„ngre Zeit bei relativ wohlfeilerm Transport. Diese beiden bisher betrachteten Umst„nde gehn aus dem Produktionspro- zeá selbst hervor. Drittens wirkt ein die Entwicklung des Kredit- systems. Je weniger der Spinner fr Erneuerung seiner Vorr„te an Baumwolle, Kohle etc. vom unmittelbaren Verkauf seines Garns ab- h„ngt und je entwickelter das Kreditsystem, je geringer ist diese unmittelbare Abh„ngigkeit -, desto kleiner kann die relative Gr”áe dieser Vorr„te sein, um eine von den Zufallen des Garnver- kaufs unabh„ngige kontinuierliche Garnproduktion auf gegebener Stufenleiter zu sichern. Viertens aber bedrfen viele Rohstoffe, Halbfabrikate etc. der Zeitperioden zu ihrer Produktion, und na- mentlich gilt dies von allen Rohstoffen, die die Agrikultur lie- fert. Soll keine Unterbrechung des Produktionsprozesses stattfin- den, so muá also ein bestimmter Vorrat derselben vorhanden sein fr den ganzen Zeitabschnitt, worin Neuprodukt nicht die Stelle des alten ersetzen kann. Nimmt dieser Vorrat ab in der Hand des industriellen Kapitalisten, so beweist das nur, daá er in der Form des Warenvorrats in der Hand des Kaufmanns zunimmt. Die Ent- wicklung der Transportmittel z.B. gestattet, die im Importhafen liegende Baumwolle rasch von Lverpool nach Manchester berzufh- ren, so daá der Fabrikant, je nach Bedarf, in relativ kleinen Portionen seinen Baumwollvorrat erneuern kann. Aber dann liegt dieselbe Baumwolle in um so gr”áren Massen als Warenvorrat in der Hand von Kaufleuten zu Liverpool. Es ist also bloáer Formwechsel des Vorrats, was Lalor und andre bersehn haben. Und das gesell- schaftliche Kapital betrachtet, der sich hier nach wie vor die- selbe Produktmuse in der Form des Vorrats. Fr ein #145# 6. Kapitel - Die Zirkulationskosten ----- einzelnes Land nimmt der Umfang, worin z.B. die fr das Jahr n”- tige Masse bereit sein muá, ab mit der Entwicklung der Transport- mittel. Gehn viele Dampf- und Segelschiffe zwischen Amerika und England, so vermehren sich die Gelegenheiten der Erneuerung des Baumwollvorrats fr England und nimmt also die Masse des Baum- wollvorrats ab, die durchschnittlich in England lagern muá. Ebenso wirkt die Entwicklung des Weltmarkts und daher die Ver- vielfachung der Bezugsquellen desselben Artikels. Der Artikel wird stckwels von verschiednen L„ndern und in verschiednen Zeit- terminen zugefhrt. 2. Eigentlicher Warenvorrat Man hat bereits gesehn: Auf Grundlage der kapitalistischen Pro- duktion wird die Ware zur allgemeinen Form des Produkts, und je mehr jene sich nach Umfang und Tiefe entwickelt, desto mehr. Es existiert also - selbst bei gleichem Umfang der Produktion - ein ungleich gr”árer Teil des Produkts als Ware, im Vergleich, sei es zu frhern Produktionsweisen, sei es zur kapitalistischen Produk- tionsweise auf minder entwickeltem Grad. Alle Ware aber - also auch alles Warenkapital, welches nur Ware ist, aber Ware als Da- seinsform des Kapitalwerts -, soweit sie aus ihrer Produktions- sph„re nicht unmittelbar in die produktive oder individuelle Kon- sumtion eingeht, also im Intervall auf dem Markt sich befindet, bildet ein Element des Warenvorrats. An und fr sich - bei gleichbleibendem Umfang der Produktion - w„chst daher der Waren- vorrat (d.h. diese Verselbst„ndigung und Fixierung der Warenform des Produkts) mit der kapitalistischen Produktion. Man hat be- reits gesehn, daá dies nur Formwechsel des Vorrats ist, d.h. daá auf der einen Seite der Vorrat in Warenform zunimmt, weil er auf der andren Seite in der Form von direktem Produktions- oder Kon- sumtionsvorrat abnimmt. Es ist nur eine ver„nderte gesellschaft- liche Form des Vorrats. Wenn zugleich nicht nur die relative Gr”áe des Warenvorrats im Verh„ltnis zum gesellschaftlichen Ge- samtprodukt zunimmt, sondern auch seine absolute Gr”áe, so, weil mit der kapitalistischen Produktion die Masse des Gesamtprodukts w„chst. Mit der Entwicklung der kapitalistischen Produktion wird die Stu- fenleiter der Produktion in stets geringrem Grad durch die unmit- telbare Nachfrage nach dem Produkt bestimmt, und in stets gr”árem durch den Umfang des Kapitals, worber der individuelle Kapita- list verfgt, durch den Verwertungstrieb seines Kapitals und die Notwendigkeit der Kontinuit„t und der Ausdehnung seines Produkti- onsprozesses. Damit w„chst notwendig in jedem besondren Produkti- onszweig die Produktmasse, die sich als Ware #146# I. Abschnitt - Die Metamorphosen des Kap. und ihr Kreislauf ----- auf dem Markt befindet oder nach Absatz sucht. Es w„chst die in der Form des Warenkapitals krzer oder l„nger fixierte Kapital- masse. Es w„chst daher der Warenvorrat. Endlich wird der gr”áte Teil der Gesellschaft in Lohnarbeiter verwandelt, Leute, die aus der Hand in den Mund leben, ihren Lohn w”chentlich empfangen und t„glich ausgeben, die also ihre Lebens- mittel als Vorrat vorfinden mssen. So sehr die einzelnen Ele- mente dieses Vorrats flieáen m”gen, muá ein Teil derselben be- st„ndig stocken, damit der Vorrat stets in Fluá bleiben kann. Alle diese Momente gehn hervor aus der Form der Produktion und der in ihr einbegriffenen Formverwandlung, die das Produkt im Zirkulationsprozeá durchlaufen muá. Welches immer die gesellschaftliche Form des Produktenvorrats, seine Aufbewahrung erfordert Kosten: Baulichkeiten, Gef„áe usw., welche die Beh„lter des Produkts bilden; ebenso Produktionsmittel und Arbeit, mehr oder weniger je nach der Natur des Produkts, die verausgabt werden mssen zur Abwehr st”render Einflsse. Je mehr die Vorr„te gesellschaftlich konzentriert, desto relativ kleiner sind diese Kosten. Diese Auslagen bilden stets einen Teil gesell- schaftlicher Arbeit, sei es in vergegenst„ndlichter oder lebendi- ger Form - also in der kapitalistischen Form Kapitalauslagen -, die nicht in die Produktbildung selbst eingehn, also Abzge vom Produkt. Sie sind notwendig, Unkosten des gesellschaftlichen Reichtums. Sie sind die Erhaltungskosten des gesellschaftlichen Produkts, ob seine Existenz als Element des Warenvorrats nun bloá der gesellschaftlichen Form der Produktion, also der Warenform und ihrer notwendigen Formverwandlung entspringe, oder ob wir den Warenvortat nur als eine Spezialform des Produktenvorrats be- trachten, der allen Gesellschaften gemeinsam, wenn auch nicht in der Form des W a r e n vorrats, dieser dem Zirkulationsprozeá angeh”rigen Form des Produktenvorrats. Es fragt sich nun, wieweit diese Kosten in den Wert der Waren eingehn. Wenn der Kapitalist sein in Produktionsmitteln und Arbeitskraft vorgeschoánes Kapital in Produkt verwandelt hat, in eine fertige zum Verkauf bestimmte Warenmasse, und diese bleibt unverk„uflich lagern, so stockt nicht nur der Verwertungsprozeá seines Kapitals w„hrend dieser Zeit. Die Ausgaben, welche die Erhaltung dieses Vorrats in Baulichkeiten, zus„tzlicher Arbeit etc. erheischt, bilden positiven Verlust. Der schlieáliche K„ufer wrde ihn aus- lachen, wenn er sagte: Meine Ware war w„hrend sechs Monaten un- verkaufbar, und ihre Erhaltung w„hrend dieser sechs Monate #147# 6. Kapitel - Die Zirkulationskosten ----- hat mir nicht nur soundso viel Kapital brachgelegt, sondern au- áerdem x Unkosten verursacht. Tant pis pour vous 1*), sagt der K„ufer. Da neben Euch steht ein andrer Verk„ufer, dessen Ware erst vorgestern fertig geworden ist. Eure Ware ist ein Ladenhter und wahrscheinlich mehr oder minder angenagt vom Zahn der Zeit. Ihr mát also wohlfeller verkaufen als Euer Rival. - Ob der Wa- renproduzent der wirkliche Produzent seiner Ware oder ihr kapita- listischer Produzent, in der Tat also nur Repr„sentant ihrer wirklichen Produzenten, „ndert nichts an den Lebensbedingungen der Ware. Er hat seine Sache in Geld zu verwandeln. Die Unkosten, die ihre Fixierung in ihrer Warenform ihm verursacht, geh”ren zu seinen individuellen Abenteuern, die den K„ufer der Ware nichts angehn. Dieser zahlt ihm nicht die Zirkulationszeit seiner Ware. Selbst wenn der Kapitalist seine Ware absichtlich vom Markt zu- rckh„lt, in Zeiten wirklicher oder vermuteter Wertrevolution, so h„ngt es ab vom Eintreffen dieser Wertrevolution, von der Rich- tigkeit oder Unrichtigkeit seiner Spekulation, ob er die zus„tz- lichen Unkosten realisiert. Aber die Wertrevolution ist keine Folge seiner Unkosten. Soweit also die Vorratbildung Zirkulati- onsstockung, setzen die dadurch verursachten Kosten der Ware kei- nen Wert zu. Andrerseits kann kein Vorrat vorhanden sein ohne Aufenthalt in der Zirkulationssph„re, ohne Verharren, l„nger oder krzer, des Kapitals in seiner Warenform; also kein Vorrat ohne Zirkulationsstockung, ganz wie kein Geld zirkulieren kann ohne Geldreservebildung. Also ohne den Warenvorrat keine Warenzirkula- tion. Tritt diese Notwendigkeit dem Kapitalisten nicht in W'-G', so tritt sie ihm in G-W entgegen, nicht fr sein Warenkapital, aber fr das Warenkapital andrer Kapitalisten, die Produktions- mittel fr ihn und Lebensmittel fr seine Arbeiter produzieren. Ob die Vorratbildung freiwillig oder unfreiwillig, d.h. ob der Warenproduzent absichtlich einen Vorrat h„lt oder ob seine Waren Vorrat bilden infolge des Widerstands, den die Umst„nde des Zir- kulationsprozesses selbst ihrem Verkauf entgegenstellen, scheint an dem Wesen der Sache nichts „ndern zu k”nnen. Doch ist zur L”- sung dieser Frage ntzlich zu wissen, was die freiwillige von der unfreiwilligen Vorrathildung unterscheidet. Die unfreiwillige Bildung des Vorrats entspringt aus, oder ist identisch mit einer Zirkulationsstockung, die vom Wissen des Warenproduzenten unab- h„ngig ist und seinem Willen in die Quere kommt. Was charakteri- siert die freiwillige Vorratbildung? Nach wie vor sucht der Ver- k„ufer seine Ware so rasch wie m”glich loszuschlagen. Er bietet stets das Produkt als --- 1*) Um so schlimmer fr Euch #148# I. Abschnitt - Die Metamorphosen des Kap. und ihr Kreislauf ----- Ware feil. Entz”ge er es dem Verkauf, so bildete es nur m”gliches kein effektives (???????) Element des Warenvorrats. Die Ware als solche ist ihm nach wie vor nur Tr„ger ihres Tauschwerts, und als solcher kann sie nur wirken durch und nach Abstreifung ihrer Wa- renform und Annahme der Geldform. Der Warenvorrat muá einen ge- wissen Umfang haben, um w„hrend einer gegebnen Periode zu gengen fr den Umfang der Nachfrage. Es wird dabei gerechnet auf best„n- dige Ausdehnung des Kreises der K„ufer. Um z.B. w„hrend eines Tags auszureichen, muá ein Teil der auf dem Markt befindlichen Waren best„ndig in der Warenform ausharren, w„hrend der andre flieát, sich in Geld verwandelt. Der Teil, der stockt, w„hrend der andre flieát, nimmt zwar best„ndig ab, wie der Umfang des Verrats selbst abnimmt, bis er schlieálich ganz verkauft ist. Die Warenstockung ist hier also berechnet als notwendige Bedingung des Verkaufs der Ware. Der Umfang muá ferner gr”áer sein als der mittlere Verkauf oder der Umfang der nuttleren Nachfrage. Die šberschsse ber dieselben k”nnten sonst nicht befriedigt werden. Andrerseits muá der Vorrat best„ndig erneuert werden, weil er sich best„ndig aufl”st. Diese Erneuerung kann in letzter Innz nur aus der Produktion herkommen, aus einer Zufuhr von Ware. Ob diese vom Ausland kommt oder nicht, „ndert nichts an der Sache. Die Er- neuerung h„ngt ab von den Perioden, die die Waren zu ihrer Repro- duktion brauchen. W„hrend dieser Zeit muá der Warenvorrat ausrei- chen. Daá er nicht in der Hand des ursprnglichen Produzenten bleibt, sondern durch verschiedne Reservoirs l„uft, vom groáen Kaufmann bis zum Detallverk„ufer, „ndert nur die Erscheinung, nicht die Sache selbst. Gesellschaftlich betrachtet, befindet sich nach wie vor ein Teil des Kapitals in der Form des Warenvor- rats, solange die Ware nicht in die produktive oder individuelle Konsumtion eingegangen ist. Der Produzent selbst sucht einen sei- ner durchschnittlichen Nachfrage entsprechenden Lagerbestand zu haben, um nicht un mittelbar von der Produktion abzuh„ngen, und um sich einen best„ndigen Kreis von Kunden zu sichern. Den Pro- duktionsperioden entsprechend bilden sich Kauftermine und bildet die Ware w„hrend l„ngrer oder kurzrer Zeit Vorrat, bis sie durch neue Exemplare derselben Art ersetzt werden kann. Nur durch diese Vorratbildung ist die Best„ndigkeit und Kontinuit„t des Zirkula- tionsprozesses, und daher des Reproduktionsprozesses, der 1*) den Zirkulationsprozeá einschlieát, gesichert. Man muá sich erinnern: W'-G' kann fr den Produzenten von W vollzogen ----- 1*) 1. und 2. Auflage: die #149# 6. Kapitel - Die Zirkulationskosten ----- sein, obgleich W sich noch auf dem Markt befindet. Wollte der Produzent selbst seine eigne Ware auf Lager halten, bis sie an den definitiven Konsumenten verkauft ist, so máte er ein doppel- tes Kapital in Bewegung setzen, eins als Produzent der Ware, das andre als Kaufmann. Fr die Ware selbst - betrachtet, sei es als einzelne Ware oder als Bestandteil des gesellschaftlichen Kapi- tals - „ndert es nichts an der Sache, ob die Kosten der Vorrat- bildung auf ihren Produzenten fallen oder auf eine Reihe Kauf- leute von A bis Z. Soweit der Warenvorrat nichts ist als die Warenform des Vorrats, der auf gegebner Stufenleiter der gesellschaftlichen Produktion entweder als produktiver Vorrat (latenter Produktionsfonds) oder als Konsumtionsfonds (Reserve von Konsumtionsmitteln) existieren wrde, wenn er nicht als Warenvorrat existierte, sind auch die Kosten, die die Erhaltung des Vorrats erheischt, also die Kosten der Vorratbildung - d.h. die hierauf verwandte vergegenst„nd- lichte oder lebendige Arbeit - bloá transportierte Kosten der Er- haltung, sei es des gesellschaftlichen Produktionsfonds, sei es des gesellschaftlichen Konsumtionsfonds. Die Erh”hung des Werts der Ware, die sie verursachen, verteilt diese Kosten nur pro rata auf die verschiednen Waren, da dieselben fr verschiedne Waren- sorten verschieden sind. Nach wie vor bleiben Kosten der Vorrat- bildung Abzge von dem gesellschaftlichen Reichtum, obgleich sie eine Existenzbedingung desselben sind. Nur soweit der Warenvorrat Bedingung der Warenzirkulation und selbst eine in der Warenzirkulation notwendig entstandne Form ist, soweit diese scheinbare Stagnation also Form des Flusses selbst, ganz wie Bildung von Geldreserve Bedingung der Geldzirku- lation ist - nur soweit ist sie normal. Sobald dagegen die in ih- ren Zirkulationsreservoirs verweilenden Waren der nacheilenden Welle der Produktion nicht Platz machen, die Reservoirs also berfllt werden, dehnt sich der Warenverrat aus infolge der Zir- kulationsstockung, ganz wie die Sch„tze wachsen, wenn die Geld- zirkulation stockt. Es ist dabei gleichgltig, ob diese Stockung in den Speichern des industriellen Kapitalisten oder in den La- gerh„usern des Kaufmanns stattfindet. Der Warenvorrat ist dann nicht Bedingung des ununterbrochnen Verkaufs, sondern Folge der Unverk„uflichkeit dei Waren. Die Kosten bleiben dieselben, aber, da sie jetzt rein aus der Form entspringen, n„mlich aus der Not- wendigkeit, die Waren in Geld zu verwandeln, und der Schwierig- keit dieser Metamorphose, so gehn sie nicht ein in den Wert der Ware, sondern bilden Abzge, Wertverlust in der Realisierung des Werts. Da die normale und die anormale Form des Vorrats sich der Form nach nicht unterscheiden, und beides Zirkulationsstockungen sind, so k”nnen die Ph„nomene verwechselt #150# I. Abschnitt - Die Metamorphosen des Kap. und ihr Kreislauf ----- werden und um so mehr den Produktionsagenten selbst t„uschen, als fr den Produzenten der Zirkulationsprozeá seines Kapitals flie- áen kann, obgleich der Zirkulationsprozeá seiner Waren, die in die H„nde der Kaufleute bergegangen sind, stockt. Schwillt der Umfang der Produktion und Konsumtion, so, bei sonst gleichblei- benden Umst„nden, der Umfang des Varenvorrats. Er wird ebenso rasch erneuert und absorbiert, aber sein Umfang ist gr”áer. Der durch die Zirkulationsstockung schwellende Umfang des Warenvor- rats kann also fr ein Symptom der Erweitrung des Reproduktions- prozesses versehn werden, namentlich, sobald mit der Entwicklung des Kreditsystems die wirkliche Bewegung mystifiziert werden kann. Die Kosten der Vorratbildung bestehn 1. aus quantitativer Abnahme der Produktmasse (z.B. bei Mehlvorrat), 2. Verderb der Qualit„t; 3. aus der vergegenst„ndlichten und lebendigen Arbeit, welche die Erhaltung des Vorrats erheischt. #150# I. Abschnitt - Die Metamorphosen des Kap. und ihr Kreislauf ----- III. Transportkosten Es ist nicht n”tig, hier auf alle Details der Zirkulationskosten einzugehn, wie z.B. Verpackung, Sortierung etc. Das allgemeine Gesetz ist, daá a l l e Z i r k u l a t i o n s k o s t e n, d i e n u r a u s d e r F o r m v e r w a n d l u n g d e r W a r e e n t s p r i n g e n, d i e s e r l e t z t r e n k e i n e n W e r t h i n z u s e t z e n. Es sind bloá Kosten zur Realisierung des Werts oder zu seiner šbersetzung aus einer Form in die andte. Das in diesen Kosten ausgelegte Kapital (eingeschlossen die von ihm kommandierte Arbeit) geh”rt zu den faux frais der kapitalistischen Produktion. Der Ersatz derselben muá aus dem Mehrprodukt geschehn und bildet, die ganze Kapitali- stenklasse betrachtet, einen Abzug vom Mehrwert oder Mehrprodukt, ganz wie fr einen Arbeiter die Zeit, die er zum Einkauf seiner Lebensmittel braucht, verlorne Zeit ist. Die Transportkosten spielen aber eine zu wichtige Rolle, um sie hier nicht noch kurz zu betrachten. Innerhalb des Kreislaufs des Kapitals und der Warenmetamorphose, welche einen Abschnitt desselben bildet, vollzieht sich der Stoffwechsel der gesellschaftlichen Arbeit. Dieser Stoffwechsel mag den Raumwechsel der Produkte bedingen, ihre wirkliche Bewe- gung von einem Ort zum andren. Zirkulation von Waren kann aber stattfinden ohne ihre physische Bewegung und Produktentransport ohne Warenzirkulation, und selbst ohne unmittelbaren Produkten- austausch. Ein Haus, welches A an B verkauft, zirkuliert als Ware, aber es geht nicht spazieren. Bewegliche Warenwerte, wie Baumwolle oder Roheisen, hocken auf demselben Waren6ger, zur sel- ben Zeit, wo sie #151# 6. Kapitel - Die Zirkulationskosten ----- Dutzende von Zirkulationsprozessen durchlaufen, gekauft und wie- der verkauft werden von den Spekulanten. 17) Was sich hier wirk- lich bewegt, ist der Eigentumstitel an der Sache, nicht die Sache selbst. Andrerseits spielte z.B. im Reich der Inkas die Trans- portindustrie eine groáe Rolle, obgleich das gesellschaftliche Produkt weder als Ware zirkulierte, noch auch vermittelst des Tauschhandels verteilt ward. Wenn die Transportindustrie daher auf Grundlage der kapitalisti- schen Produktion als Ursache von Zirkulationskosten erscheint, so „ndert diese besondre Erscheinungsform nichts an der Sache. Produktmassen vermehren sich nicht durch ihren Transport. Auch die durch ihn etwa bewirkte Ver„nderung ihrer natrlichen Eigen- schaften ist mit gewissen Ausnahmen kein beabsichtigter Nutzef- fekt, sondern ein unvermeidliches šbel. Aber der Gebrauchswert von Dingen verwirklicht sich nur in ihrer Konsumtion, und ihre Konsumtion mag ihre Ortsver„nderung n”tig machen, also den zu- s„tzlichen Produktionsprozeá der Transportindustrie. Das in die- ser angelegte produktive Kapital setzt also den transportierten Produkten Wert zu, teils durch Wertbertragung von den Transport- mitteln, teils durch Wertzusatz vermittelst der Transportarbeit. Dieser letztre Wertzusatz zerf„llt, wie bei aller kapitalisti- schen Produktion, in Ersatz von Arbeitslohn und in Mehrwert. Innerhalb jedes Produktionsprozesses spielt die Ortsver„nderung des Arbeitsgegenstands und die dazu n”tigen Arbeitsmittel und Ar- beitskr„fte Baumwolle z.B., die aus dem Kardierraum in den Spinn- raum rckt, Kohle, die aus dem Schacht auf die Oberfl„che gehoben wird - groáe Rolle. Der šbergang des fertigen Produkts als fer- tige Ware aus einer selbst„ndigen Produktionsst„tte in die andre, r„umlich davon entfernte, zeigt dasselbe Ph„nomen nur auf gr”árer Stufenleiter. Auf den Transport der Produkte aus einer Produkti- onsst„tte in eine andre folgt noch der der fertigen Produkte aus der Produktionssph„te in die Konsumtionssph„re. Das Produkt ist erst fertig fr die Konsumtion, sobald es diese Bewegung vollen- det hat. Es ist, wie frher gezeigt, allgemeines Gesetz der Warenproduk- tion: Die Produktivit„t der Arbeit und ihre Wertsch”pfung stehn im umgekehrten Verh„ltnis. Wie von jeder andren, gilt dies von der Transportindustrie. Je kleiner die Arbeitsmenge, tote und le- bendige, welche der Transport der --- 17) Storch nennt letztres Girculation factie 1*). ----- 1*) knstliche Zirkulation #152# I. Abschnitt - Die Metarnorphosen des Kap. und ihr Kreis- lauf ----- Ware fr gegebne Entfernung erheischt, desto gr”áer die Produk- tivkraft der Arbeit, und umgekehrt. 18) Die absolute Wertgr”áe, welche der Transport den Waren zusetzt, steht unter sonst gleichbleibenden Umst„nden im umgekehrten Ver- h„ltnis zur Produktivkraft der Transportindustrie und im direkten Verh„ltnis zu den zu durchlaufenden Entfernungen. Der relative Wertteil, den die Transportkosten, unter sonst gleichbleibenden Umst„nden, dem Preis der Ware zusetzen, steht in direktem Verh„ltnis zu ihrer Raumgr”áe und ihrem Gewicht. Die mo- difizierenden Umst„nde sind jedoch zahlreich. Der Transport erheischt z.B. gr”áre oder geringre Vorsichtsmaáregeln, daher gr”áre oder geringre Ausgabe von Arbeit und Arbeitsmitteln, je nach der relativen Zerbrechlichkeit, Verg„nglichkeit, Exploidier- barkeit des Artikels. Hier entwickeln die Eisenbahnmagnaten gr”á- res Genie in phantastischer Speziesbildung als Botaniker oder Zoologen. Die Klassifikation der Gter auf englischen Eisenbahnen z.B. fllt B„nde und beruht dem allgemeinen Prinzip nach auf der Tendenz, die buntverschiednen natrlichen Eigenschaften der Gter in ebenso zahlreiche Transportgebresten und obligate Prellerei- vorw„nde umzuwandeln. "Glas, welches frher 11 Pfd.St. per crate" (eine Packkiste von bestimmtem Rauminhalt) "wert war, ist jetzt infolge industrieller Fortschritte und der Abschaffung der Glassteuer nur 2 Pfd.St. wert, aber die Transportkosten stehn so hoch wie frher, und h”- her bei Kanaltransport. Frher wurden Glas und Glaswaren fr Bleiarbeiten innerhalb 50 Meilen von Birmingham zu 10 sh. per Tonne verfhrt. jetzt ist der Transportpreis auf das Dreifache erh”ht unter dem Vorwand des Risikos von wegen Zerbrechlichkeit des Artikels. Wer aber nicht zahlt was wirklich bricht, ist die Eisenbahndirektion." 19) --- 18) Ricardo zitiert Say, der es als eine Segnung des Handels be- trachtet, daá er durch die Transportkosten die Produkte verteuert oder ihren Wert erh”ht. "Der Handel", sagt Say, "bef„higt uns, eine Ware an ihrem Ursprungsort zu erlangen und sie nach einem andren Konsumtionsort zu transpotieren; er bef„higt uns daher, den Wert der Ware zu vermehren um die ganze Differenz zwischen ihrem Preise am ersten Ort und dem am zweiten." [11] Ricardo be- merkt hierzu: "Richtig, wie aber wird ihr der zus„tzliche Wert gegeben? Indem man erstens zu den Produktionskosten die Ausgaben fr den Transport, zweitens den Profit auf die Kapitalvorschsse hinzufgt, die der Kaufmann geleistet hat. Die Ware ist nur aus den gleichen Grnden wertvoller, aus denen jede andere Ware wert- voller werden kann, weil mehr Arbeit auf ihre Produktion und ih- ren Transport verwandt worden ist, bevor sie vom Konsumenten gek- auft wird. Dies darf man nicht als einen der Vorteile des Handels bezeichnen." (Ricardo, "Principles of Pol. Econ.", 3rd ed., Lon- don 1821, p. 309, 310.) 19) "Royal Commission on Railways", p. 31, Nr. 630. #153# 6. Kapitel - Die Zirkulationakosten ----- Daá ferner der relative Werttell, den die Transportkosten einem Artikel zusetzen, im umgekehrten Verh„ltnis zu seinem Wert steht, wird fr die Eisenbahnmagnaten zum besondren Grund, einen Artikel im direkten Verh„ltnis zu seinem Wert zu besteuern. Die Klagen der Industriellen und Kaufleute ber diesen Punkt kehren auf je- der Seite der Zeugenaussagen des angefhrten Berichts wieder. Die kapitalistische Produktionsweise vermindert die Transportko- sten fr die einzelne Ware durch die Entwicklung der Transport- und Kommunikationsmittel wie durch die Konzentration - die Gr”áe der Stufenleiter des Transports. Sie vermehrt den Teil der ge- sellschaftlichen Arbeit, lebendiger und vergegenst„ndlichter, der im Warentransport verausgabt wird, zuerst durch Verwandlung der groáen Mehrzahl aller Produkte in Waren, und sodann durch die Er- setzung lokaler durch entfernte M„rkte. Das Zirkulieren, d.h. tats„chliche Umlaufen der Waren im Raum l”st sich auf in den Transport der Ware. Die Transportindustrie bildet einerseits einen selbst„ndigen Produktionszweig, und daher eine besondre Anlagesph„te des produktiven Kapitals. Andrerseits unterscheidet sie sich dadurch, daá sie als Fortdauer eines Pro- duktionsprozesses i n n e r h a l b des Zirkulationsprozesses und f r den Zirkulationsprozeá erscheint. #154# ----- Zweiter Abschnitt Der Umschlag des Kapitals SIEBENTES KAPITEL Umschlagszeit und Umschlagszahl Man hat gesehn: Die gesamte Zirkulationszeit eines gegebnen Kapi- tals ist gleich der Summe seiner Umlaufszeit und seiner Produkti- onszeit. Es ist der Zeitabschnitt von dem Augenblick des Vor- schusses des Kapitalwerts in einer bestimmten Form bis zur Rck- kehr des prozessierenden Kapitalwerts in derselben Form. Der bestimmende Zweck der kapitalistischen Produktion ist stets Verwertung des vorgeschoánen Werts, ob dieser Wert nun in seiner selbst„ndigen Form, d.h. in der Geldform vorgeschossen sei, oder in Ware, so daá seine Wertform im Preis der vorgeschoánen Waren nur ideelle Selbst„ndigkeit besitzt. In beiden F„llen durchl„uft dieser Kapitalwert w„hrend seines Kreislaufs verschiedne Exi- stenzformen. Seine Identit„t mit sich selbst wird konstatiert in den Bchern des Kapitalisten oder in der Form des Rechengelds. Ob wir die Form G... G' nehmen oder die Form P... P, beide Formen schlieáen ein, 1. daá der vorgeschoáne Wert als Kapitalwert fun- giert und sich verwertet hat; 2. daá er zu der Form, worin er seinen Prozeá begann, nach Beschreibung desselben zurckgekehrt ist. Die Verwertung des vorgeschoánen Werts G und zugleich die Rckkehr des Kapitals zu dieser Form (der Geldform) ist hand- greiflich sichtbar in G... G'. Aber dasselbe findet in der zwei- ten Form statt. Denn der Ausgangspunkt von P ist das Vorhanden- sein der Produktionseleinente, Waren von gegebnem Wert. Die Form schlieát die Verwertung dieses Werts ein (W' und G') und die Rckkehr zu der ursprnglichen Form, denn im zweiten P besitzt der vorgeschoáne Wert wieder die Form der Produktionselemente, worin er ursplich vorgeschossen war. #155# 7. Kapitel - Umschlagszeit und Umschlagszahl ----- Man hat frher gesehn: "Hat die Produktion kapitalistische Form, so die Reproduktion. Wie in der kapitalistischen Produktionsweise der Arbeitsprozeá nur als ein Mittel fr den Verwertungsprozeá erscheint, so die Reproduktion nur als ein Mittel, den vorge- schoánen Wert als Kapital zu reproduzieren, d.h. als sich ver- wertenden Wert." (Buch I, Kap. XXI, S. 588. 1*)) Die drei Formen 1) G... G', II) P... P und III) W'... W' unter- scheiden sich dadurch: In Form II (P... P) ist die Wiedererneu- rung des Prozesses, der Reproduktionsprozeá, als wirklich, in Form 1 aber nur der M”glichkeit nach ausgedruckt. Aber beide un- terscheiden sich dadurch von Form III, daá der vorgeschoáne Kapi- talwert - sei es als Geld, sei es in der Gestalt der stofflichen Produktionselemente - den Ausgangspunkt bildet und daher auch den Punkt der Rckkehr. In G... G' ist die Rckkehr G'= G + g. Wird der Prozeá auf derselben Stufenleiter erneuert, so bildet G wie- der den Ausgangspunkt und g geht nicht in ihn ein, sondern zeigt uns nur, daá G sich als Kapital verwertet und daher einen Mehr- wert g erzeugt, aber von sich abgestoáen hat. In der Form P... P bildet der in der Form der Produktionselemente P vorgeschoáne Ka- pitalwert ebenfalls den Ausgangspunkt. Die Form schlieát seine Verwertung ein. Findet einfache Reproduktion statt, so f„ngt der- selbe Kapitalwert, in derselben Form P, seinen Prozeá von neuem an. Findet Akkumulation statt, so er”ffnet P' (der Wertgr”áe nach = G' = W') jetzt als vergr”áerter Kapitalwert den Prozeá. Aber er beginnt wieder mit dem vorgeschoánen Kapitalwert in der anf„ngli- chen Form, wenn auch mit gr”árem Kapitalwert als vorher. Dagegen in Form III beginnt der Kapitalwert nicht als vorgeschoáner den Prozeá, sondern als bereits verwerteter, als der gesamte in der Form von Waren befindliche Reichtum, wovon der vorgeschoáne Kapi- talwert nur ein Teil. Die letztre Form ist wichtig fr den drit- ten Abschnitt, wo die Bewegung der Einzelkapitale im Zusammenhang mit der Bewegung des gesellschaftlichen Gesamtkapitals aufgefaát wird. Sie ist dagegen nicht zu benutzen fr den Umschlag des Ka- pitals, der stets beginnt mit dem Vorschuá von Kapitalwert, sei es in Form von Geld oder Ware, und stets die Rckkehr des krei- senden Kapitalwerts bedingt in der Form, worin er vorgeschossen war. Von den Kreisl„ufen I und II ist der erstre festzuhalten, soweit haupts„chlich der Einfluá des Umschlags auf Mehrwertbil- dung ins Auge gefaát wird; der zweite, soweit sein Einfluá auf Produktbildung. So wenig die ™konomen die verschiednen Formen der Kreisl„ufe ge- schieden, so wenig haben sie dieselben mit Bezug auf den Umschlag des ----- 1*) Siehe Band 23 unserer Ausgabe, S. 591 #156# II. Abschnitt - Der Umschlag des Kapitals ----- Kapitals getrennt betrachtet. Gew”hnlich wird die Form G... G' genommen, weil sie den einzelnen Kapitalisten beherrscht und ihm bei seiner Rechnung dient, selbst wenn das Geld nur in der Ge- stalt des Rechengelds Ausgangspunkt bildet. Andre gehn von der Auslage in Form der Produktionselemente aus, bis Rckfluá er- folgt, wobei von der Form des Rckflusses, ob in Ware oder Geld, gar nicht die Rede. Z.B.: "Der ”konomische Zyklus,... d.h. der ganze Verlauf der Produk- tion, von der Zeit, wo die Auslage gemacht wird, bis der Rckfluá erfolgt ist." (Economic Cycle,... the whole course of production, from the time that outlays are made till returns are received. In agriculture seedtime is its commencement, and harvesting its en- ding. 1*) - S. P. Newman, "Elements of Pol. Econ.", Andover and New York, p. 81.) Andre beginnen mit W' (III. Form): "Die Welt des Produktionsverkehrs kann angesehn werden als umlau- fend in einem Kreise, den wir einen ”konomischen Zyklus nennen wollen, und worin sie je einen Umlauf vollbracht hat, sobald das Gesch„ft, nach Vollzug seiner sukzessiven Transaktionen, wieder ankommt bei dem Punkt, wovon es ausgegangen. Der Anfang kann da- tiert werden von dem Punkt, wo der Kapitalist die eine erhalten hat, vermittelst deren ihm sein Kapital zurckflieát; von welchem Punkt an er von neuem dazu schreitet, seine Arbeiter anzuwerben und ihnen ihren Unterhalt, oder vielmehr die Macht, ihn anzu- schaffen, in Arbeitslohn auszuteilen; von ihnen die Artikel fer- tiggestellt zu erhalten, in denen er macht, diese Artikel auf den Markt zu bringen und dort den Kreislauf dieser einen Reihe von Bewegungen zum Abschluá zu bringen, indem er verkauft und im Er- l”s der Ware eine Wiedererstattung seiner ganzen Kapitalauslage empf„ngt." (Th. Chalmers, "On. Pol. Econ.", 2nd ed., Glasgow 1832, p. 85.) Sobald der gesamte Kapitalwert, den ein individueller Kapitalist in einem beliebigen Produktionszweig anlegt, den Kreislauf seiner Bewegung beschrieben hat, befindet er sich wieder in seiner An- fangsform und kann nun denselben Prozeá wiederholen. Er muá ihn wiederholen, soll der Wert sich als Kapitalwert verewigen und verwerten. Der einzelne Kreislauf bildet im Leben des Kapitals nur einen Abschnitt, der sich best„ndig wiederholt, also eine Pe- riode. Am Abschluá der Periode G... G' befindet sich das Kapital wieder in der Form des Geldkapitals, das die Reihe der Formver- wandlungen, worin sein Reproduktions- resp. Verwertungsprozeá einbegriffen ist, von neuem durchl„uft. Beim Abschluá der Periode P... P befindet das Kapital sich wieder in der Form der Produkti- onselemente, welche die Voraussetzung seines erneuerten Kreis- laufs bilden. Der Kreislauf des Kapitals, nicht als vereinzelter Vorgang, sondern als periodischer Prozeá ----- 1*) Im Ackerbau ist die Zeit der Aussaat sein Anfang und die Ernte sein Ende. #157# 7. Kapitel - Umschlagszeit und Umschlagszahl ----- bestimmt, heiát sein Umschlag. Die Dauer dieses Umschlags ist ge- geben durch die Summe seiner Produktionszeit und seiner Umlaufs- zeit. Diese Zeitsumme bildet die Umschlagszeit des Kapitals. Sie miát daher den Zwischenraum zwischen einer Kreislaufsperiode des gesamten Kapitalwerts und der n„chstfolgenden; die Periodizit„t im Lebensprozeá des Kapitals, oder wenn man will, die Zeit der Erneuerung, Wiederholung des Verwertungs- resp. Produktionspro- zesses desselben Kapitalwerts. Abgesehn von den individuellen Abenteuern, die fr ein einzelnes Kapital die Umschlagszeit be- schleunigen oder abkrzen m”gen, ist die Umschlagszeit der Kapi- tale verschieden je nach ihren verschiednen Anlagesph„ren. Wie der Arbeitstag die natrliche Maáeinheit fr die Funktion der Ar- beitskraft, bildet das Jahr die natrliche Maáeinheit fr die Um- schl„ge des prozessierenden Kapitals. Die Naturbasis dieser Maá- einheit liegt darin, daá die wichtigsten Erdfrchte der gem„áig- ten Zone, welche das Mutterland der kapitalistischen Produktion ist, j„hrliche Produkte sind. Nennen wir das Jahr als Maáeinheit der Umschlagszeit U, die Um- schlagszeit eines bestimmten Kapitals u, die Anzahl seiner Um- schl„ge n, so ist n = U/u. Betr„gt also z.B. die Umschlagszeit u 3 Monate, so n = 12/3 = 4; das Kapital vollzieht 4 Umschl„ge im Jahr oder schl„gt viermal um. Ist u = 18 Monate, so n = 12/18 = 2/3 oder das Kapital legt in einem Jahr nur 2/3 seiner Umschlagszeit zurck. Betr„gt seine Umschlagszeit mehrere Jahre, so wird sie also nach Vielfachen ei- nes Jahres berechnet. Fr den Kapitalisten ist die Umschlagszeit seines Kapitals die Zeit, w„hrend deren er sein Kapital vorschie- áen muá, um es zu verwerten und in der ursprnglichen Gestalt zu- rckzuerhalten. Bevor wir den Einfluá des Umschlags auf den Produktions- und Ver- wertungsprozeá n„her untersuchen, sind zwei neue Formen zu be- trachten, die dem Kapital aus dem Zirkulationsprozeá anschieáen und auf die Form seines Umschlags einwirken. #158# ----- ACHTES KAPITEL Fixes Kapital und zirkulierendes Kapital I. Die Formunterschiede Man sah Buch I, Kap. VI 1*): Ein Teil des konstanten Kapitals be- h„lt die bestimmte Gebrauchsform, worin es in den Produktionspro- zeá eingeht, gegenber den Produkten, zu deren Bildung es bei- tr„gt. Es verrichtet also w„hrend einer krzern oder l„ngern Pe- riode in stets wiederholten Arbeitsprozessen stets wieder diesel- ben Funktionen. So z.B. Arbeitsgeb„ude, Maschinen etc., kurz al- les, was wir unter der Bezeichnung Arbeitttel zusammenfassen. Dieser Teil des konstanten Kapitals gibt Wert an das Produkt ab im Verh„ltnis, worin er mit seinem eignen Gebrauchswert seinen eignen Tauschwert verliert. Diese Wertabgabe oder dies šbergehn des Werts eines solchen Produktionsmittels auf das Produkt, zu dessen Bildung es mitwirkt, wird bestimmt durch eine Durch- schnittsrechnung; es wird gemessen durch die Durchschnittsdauer seiner Funktion von dem Augenblick, worin das Produktionsmittel in den Produktionsprozeá eingeht, bis zu dem Augenblick, wo es ganz abgenutzt, verstorben ist, und durch ein neues Exemplar der- selben Art ersetzt oder reproduziert werden muá. Das Eigentmliche dieses Teils des konstanten Kapitals - der ei- gentlichen Arbeitsmittel - ist also dies: Ein Teil des Kapitals ist in der Form von konstantem Kapital, d.h. von Produktionsmitteln vorgeschossen worden, die nun als Faktoren des Arbeitsprozesses fungieren, solange die selbst„ndige Gebrauchsgestalt ausdauert, mit der sie in denselben eintreten. Das fertige Produkt, also auch die Produktbildner, soweit sie in Produkt verwandelt worden, wird aus dem Produktionsprozeá abge- stoáen, um als Ware aus der Produktionssph„re in die Zirkulati- onssph„re berzugehn. Die Arbeitsttel dagegen verlassen nie die ----- 1*) Siehe Band 23 unserer Ausgabe. S. 218 #159# 8. Kapitel - Fixes Kapital und zitierendes Kapital ----- Produktionssph„re, nachdem sie einmal in dieselbe eingetreten sind. Ihre Funktion bannt sie darin fest. Ein Teil des vorge- schoánen Kapitalwerts ist in diese, durch die Funktion der Ar- beitsmittel im Prozeá bestimmte Form f i x i e r t. Mit der Funktion und daher der Abnutzung des Arbeitsmittels geht ein Teil seines Werts auf das Produkt ber, ein andrer bleibt fixiert im Arbeitsmittel und daher im Produktionsprozeá. Der so fixierte Wert nimmt best„ndig ab, bis das Arbeitsmittel ausgedient und da- her auch sein Wert sich in einer l„ngern oder krzern Periode ber eine Masse von Produkten verteilt hat, die aus einer Reihe best„ndig wiederholter Aibeitsprozesse hervorgehn. Solange es aber noch als Arbeitsmittel wirksam ist, also nicht durch ein neues Exemplar derselben Art ersetzt werden muá, bleibt stets konstanter Kapitalwert in ihm fixiert, w„hrend ein andrer Teil des ursprnglich in ihm fixierten Werts auf das Produkt bergeht und daher als Bestandteil des Warenvorrats zirkuliert. Je l„nger das Arbeitsmittel ausdauert, je langsamer es verschleiát, desto l„nger bleibt der konstante Kapitalwert in dieser Gebrauchsform fixiert. Welches aber immer der Grad seiner Dauerhaftigkeit, die Proportion, worin es Wert abgibt, steht immer im umgekehrten Ver- h„ltnis zu seiner gesamten Funktionszeit. Wenn von zwei Maschinen von gleichem Wert die eine in fnf Jahren verschleiát, die andre in zehn, so gibt die erste in gleichem Zeitraum doppelt soviel Wert ab wie die zweite. Dieser im Arbeitsmittel fixierte Teil des Kapitalwerts zirkuliert so gut wie jeder andre. Wir haben berhaupt gesehn, daá der ganze Kapitalwert in best„ndiger Zirkulation begriffen und in diesem Sinn daher alles Kapital zirkulierendes Kapital ist. Aber die Zirkulation des hier betrachteten Kapitaltells ist eigentmlich. Erstens zirkuliert er nicht in seiner Gebrauchsform, sondern nur sein Wert zirkuliert, und zwar allm„hlich, bruchweis, im Maá, wie er von ihm auf das Produkt bergeht, das als Ware zirkuliert. W„hrend seiner ganzen Funktionsdauer bleibt ein Teil seines Werts stets in ihm fixiert, selbst„ndig gegenber den Waren, die es produzieren hilft. Durch diese Eigentmlichkeit erh„lt dieser Teil des konstanten Kapitals die Form: F i x e s K a p i t a l. Alle andern stofflichen Bestandteile des im Produktionsprozeá vorgeschoánen Kapitals dagegen bilden im Gegensatz dazu: Z i r k u l i e r e n d e s oder f l s s i g e s K a p i t a l. Ein Teil der Produktionsmittel - solche Hilfsstoffe n„mlich, die von den Arbeitsmitteln selbst „hrend ihrer Funktion konsumiert werden, wie Kohle von der Dampfmaschine; oder die nur den Vorgang untersttzen, wie Leuchtgas etc. - gehn nicht stofflich in das Produkt ein. Nur ihr Wert bildet einen Teil des Produktwerts. In seiner eignen Zirkulation zirkuliert das Produkt ihren Wert. Dies haben sie gemein mit dem fixen Kapital. Aber in #160# II. Abschnitt - Der Umschlag des Kapitals ----- jedem Arbeitsprozeá, worin sie eingehn, werden sie ganz konsu- miert und mssen also fr jeden neuen Arbeitsprozeá ganz ersetzt werden durch neue Exemplare derselben Art. Sie bewahren nicht ihre selbst„ndige Gebrauchsgestalt w„hrend ihrer Funktion. Es bleibt also auch w„hrend ihrer Funktion kein Teil des Kapital- werts in ihrer alten Gebrauchsgestalt, ihrer Naturalform fixiert. Der Umstand, daá dieser Teil der Hilfsstoffe nicht stofflich in das Produkt, sondern nur seinem Wert nach als Werttell in den Produktenwert eingeht, und das damit Zusammenh„ngende, daá die Funktion dieser Stoffe innerhalb der Produktionssph„re festge- bannt ist, hat der ™konomen wie Ramsay (bei gleichzeitiger Ver- wechslung von fixem und konstantem Kapital) verleitet, die Kate- gorie des fixen Kapitals auf sie anzuwenden. 1*) Der Teil der Produktionsmittel, der stofflich in das Produkt ein- geht, also Rohstoff etc., erh„lt dadurch zum Teil Formen, worin er sp„ter als Genuámittel in die individuelle Konsumtion eingehn kann. Die eigentlichen Arbeitsmittel, die stofflichen Tr„ger des fixen Kapitals, werden nur produktiv verzehrt und k”nnen nicht in die individuelle Konsumtion eingehn, weil sie nicht in das Pro- dukt oder den Gebrauchswert eingehn, den sie bilden helfen, viel- mehr ihm gegenber ihre selbst„ndige Gestalt bis zu ihrem v”lli- gen Verschleiá bewahren. Eine Ausnahme bilden Transportmittel. Der Nutzeffekt, den sie w„hrend ihrer produktiven Funktion, also w„hrend ihres Aufenthalts in der Produktionssph„re hervorbringen, die Ortsver„nderung, geht gleichzeitig in die individuelle Kon- sumtion, z.B. des Reisenden, ein. Er zahlt den Gebrauch dann auch, wie er den Gebrauch andrer Konsumtionsmittel zahlt. Man hat gesehn, daá z.B. in der chemischen Fabrikation Rohmaterial und Hilfsstoffe ineinander verschwimmen. 2*) So auch Arbeitsmittel und Hilfsstoff und Rohmaterial. So gehn im Ackerbau z.B. die in Bodenmeliorationen zugesetzten Stoffe zum Teil als Produktbildner in das Pflanzenprodukt ein. Andrerseits ist ihre Wirkung ber eine l„ngre Periode, z.B. 4-5 Jahre verteilt. Ein Teil derselben geht daher stofflich in das Produkt ein und bertr„gt damit zugleich seinen Wert auf das Produkt, w„hrend ein andrer Teil in seiner alten Gebrauchsform auch seinen Wert fixiert. Er dauert fort als Produktionsmittel und erh„lt daher die Form von fixem Kapital. Als Arbeitsvieh ist ein Ochse fixes Kapital. Wird er ge- gessen, so fungiert er nicht als Arbeitsmittel, also auch nicht als fixes Kapital. Die Bestinunung, die einem Teil des in Produk- tionsmitteln ausgelegten Kapitalwerts den Charakter des fixen Ka- pitals gibt, liegt ausschlieálich in ----- 1*) Siehe Rand 26 unserer Aus, 3. Teil, S. 323-325 - 2*) siehe Band 23 unserer Ausgabe S. 196. #161# 8. Kapitel - Fixes Kapital und zirkulierendes Kapital ----- der eigentmlichen Weise, worin dieser Wert zirkuliert. Diese eigne Weise der Zirkulation entspringt aus der eignen Weise, worin das Arbeitsmittel seinen Wert an das Produkt abgibt, oder sich als Wertbildner w„hrend des Produktionsprozesses verh„lt. Und diese selbst wieder entspringt aus der besondren Art der Funktion der Arbeitsmittel im Arbeitsprozeá. Man weiá, daá derselbe Gebrauchswert, der als Produkt aus dem einen Arbeitsprozeá herauskommt, als Produktionsmittel in den an- dren eingeht. Nur die Funktion eines Produkts als Arbeitsmittel im Produktionsprozeá macht es zu fixem Kapital. Soweit es dagegen selbst erst aus einem Prozesse herauskommt, ist es keineswegs fi- xes Kapital. Z.B. eine Maschine, als Produkt resp. Ware des Ma- schinenfabrikanten, geh”rt zu seinem Warenkapital. Fixes Kapital wird sie erst in der Hand ihres K„ufers, des Kapitalisten, der sie produktiv anwendet. Alle andren Umst„nde gleichgesetzt, w„chst der Grad der Fixit„t mit der Dauerbarkeit des Arbeitsmittels. Von dieser Dauerbarkeit h„ngt n„mlich die Gr”áe der Differenz ab zwischen dem in Arbeits- mitteln fixierten Kapitalwert und dem Teil dieser Wertgr”áe, den es in wiederholten Arbeitsprozessen an das Produkt abgibt. Je langsamer diese Wertabgabe stattfindet - und Wert wird abgegeben vom Arbeitsmittel bei jeder Wiederholung desselben Arbeitsprozes- ses -, um so gr”áer das fixierte Kapital, um so gr”áer die Diffe- renz zwischen dem im Produktionsprozeá angewandten und dem in ihm konsumierten Kapital. Sobald diese Differenz verschwunden ist, hat das Arbeitsmittel ausgelebt und mit seinem Gebrauchswert sei- nen Wert verloren. Es hat aufgeh”rt, Werttr„ger zu sein. Da das Arbeitsmittel, wie jeder andre stoffliche Tr„ger von konstantem Kapital, nur Wert an das Produkt abgibt in dem Maá, worin es mit seinem Gebrauchswert seinen Wert verliert, so ist es klar, daá je langsamer sein Gebrauchswert verlorengeht, je l„nger es im Pro- duktionsprozeá ausdauert, um so l„nger die Periode, worin kon- stanter Kapitalwert in ihm fixiert bleibt. Verh„lt sich ein Produktionsmittel, welches kein Arbeitsmittel im eigentlichen Sinne ist, z.B. Hilfsstoff, Rohmaterial, Halbfabri- kat etc., mit Bezug auf Wertabgabe und daher auf Zirkulations- weise seines Werts, wie die Arbeitsmittel, so ist es ebenfalls stofflicher Tr„ger, Existenzform von fixem Kapital. Dies ist der Fall bei solchen schon erw„hnten Bodenmeliorationen, welche dem Boden chemische Bestandteile zusetzen, deren Wirkung sich auf mehrere Produktionsperioden oder Jahre erstreckt. Hier existiert noch ein Teil des Werts neben dem Produkt in seiner selbst„ndigen Gestalt fort oder in Gestalt von fixem Kapital, w„hrend ein andrer Wertteil an das Produkt abgegeben ist und daher mit ihm zirkuliert. In diesem Falle geht nicht #162# Il. Abschnitt - Der Umschlag des Kapitals ----- nur ein Wertteil des fixen Kapitals in das Produkt ein, sondern auch der Gebrauchswert, die Substanz, worin dieser Wertteil exi- stiert. Abgesehn von dem Grundirrtum - der Verwechslung der Kategorien: fixes und zirkulierendes Kapital, mit den Kategorien: konstantes und variables Kapital -, beruht die Konfusion in der bisherigen Begriffsbestimrnung bei den ™konomen zun„chst auf folgenden Punk- ten: Man macht bestinunte Eigenschaften, die den Arbeitsmitteln stoff- lich zukonunen, zu unmittelbaren Eigenschaften des fixen Kapi- tals, z.B. die physische Unbeweglichkeit, etwa eines Hauses. Es ist dann stets leicht nachzuweisen, daá andre Arbeitsmittel, die als solche auch fixes Kapital sind, die entgegengesetzte Eigen- schaft haben, z.B. die physische Beweglichkeit, etwa eines Schiffs. Oder man verwechselt die ”konomische Formbestimmtheit, die aus der Zirkulation des Werts hervorgeht, mit einer dinglichen Eigen- schaft; als ob Dinge, die a n s i c h berhaupt nicht Kapital sind, sondern es nur in bestinmten gesellschaftlichen Verh„ltnis- sen werden, an sich und von Natur schon Kapital in einer bestimm- ten Form, fixes oder zirkullerendes, sein k”nnten. Wir sahen Buch I, Kap. V 1*), daá die Produktionsmittel in jedem Arbeitsprozeá, einerlei unter welchen gesellschaftlichen Bedingungen er vorgeht, sich einteilen in Arbeitsmittel und Arbeitsgegenstand. Aber erst innerhalb der kapitalistischen Produktionsweise werden beide zu Kapital, und zwar zu "produktivem Kapital", wie es im vorigen Ab- schnitt bestimmt. Damit spiegelt sich der in der Natur des Ar- beitsprozesses begrndete Unterschied von Arbeitsttel und Ar- beitsgegenstand wider in der neuen Form des Unterschieds von fixem Kapital und zirkulierendem Kapital. Erst hiermit wird ein Ding, das als Arbeitsmittel fungiert, fixes Kapital. Kann es sei- nen stofflichen Eigenschaften nach auch in andren Funktionen als der des Arbeitsmittels dienen, so ist es fixes Kapital oder nicht, je nach Verschiedenheit seiner Funktion. Vieh als Arbeits- vieh ist fixes Kapital; als Mastvieh ist es Rohmaterial, das schlieálich als Produkt in die Zirkulation tritt, also nicht fi- xes, sondern zirkulierendes Kapital. Das bloáe l„ngre Fixiertsein eines Produktionsmittels in wieder- holten Arbeitsprozessen, die aber zusammenenh„ngen, kontinuier- lich sind und daher eine Produktionsperiode bilden - d.h. die ge- samte Produktionszeit, die n”tig ist, um das Produkt fertigzuma- chen -, bedingt ganz wie fixes Kapital l„ngern oder krzern Vor- schuá fr den Kapitalisten, macht aber nicht sein Kapital zu fixem Kapital. Samen z.B. ist kein fixes Kapital, sondern nur ----- 1*) Siehe Bmd 23 unserer Ausgabe S. 192-196. #163# 8. Kapitel - Fixes Kapital und zirkulierendes Kapital ----- Rohmaterial, das w„hrend ungef„hr eines Jahres im Produktionspro- zeá fixiert ist. Alles Kapital, solange es als produktives Kapi- tal fungiert, ist im Produktionsprozeá fixiert, also auch alle Elemente des produktiven Kapitals, welches immer ihre stoffliche Gestalt, ihre Funktion und die Zirkulationsweise ihres Werts. Ob, je nach der Art des Produktionsprozesses oder dem bezweckten Nutzeffekt, dies Fixiertsein l„nger oder krzer dauert, bewirkt nicht den Unterschied von fixem und zirkulierendem Kapital. 20) Ein Teil der Arbeitsmittel, worin die allgemeinen Arbeitsbedin- gungen eingeschlossen, wird entweder ”rtlich befestigt, sobald er als Arbeitsmittel in den Produktionsprozeá eintritt, resp. zur produktiven Funktion bereit gemacht wird, wie z.B. Maschinen. Oder er wird von vornherein in dieser stehenden, an den Ort ge- bundnen Form produziert, wie z.B. Bodenmeliorationen, Fabrikge- b„ude, Hoch”fen, Kan„le, Eisenbahnen usw. Das fortw„hrende Gebun- densein des Arbeitsmittels an den Produktionsprozeá, innerhalb dessen es fungieren soll, ist hier zugleich durch ihre sinnliche Existenzweise bedingt. Andrerseits kann ein Arbeitsmittel phy- sisch best„ndig den Ort ver„ndern, sich bewegen, und dennoch be- st„ndig sich im Produktionsprozeá befinden, wie eine Lokomotive, ein Schiff, Arbeitsvieh etc. Weder gibt ihm, in dem einen Fall, die Unbeweglichkeit den Charakter des fixen Kapitals, noch nimmt ihm, in dem andern, die Beweglichkeit diesen Charakter. Der Um- stand jedoch, daá Arbeitsmittel lokal fixiert sind, mit ihren Wurzeln im Grund und en feststecken, weist diesem Teil des fixen Kapitals eine eigne Rolle in der ™konomie der Nationen zu. Sie k”nnen nicht ins Ausland geschickt werden, nicht als Waren auf dem Weltmarkt zirkulieren. Die Eigentumstitel an diesem fixen Ka- pital k”nnen wechseln, es kann gekauft und verkauft werden und sofern ideell zirkulieren. Diese Eigentumstitel k”nnen sogar auf fremden M„rkten zirkulieren, z.B. in der Form von Aktien. Aber durch den Wechsel der Personen, welche Eigentmer dieser Art von fixem Kapital sind, wechselt nicht das Verh„ltnis des stehenden, materiell fixierten Teils des Reichtums in einem Lmd zu dem be- weglichen Teil desselben. 21) Die eigentmliche Zirkulation des fixen Kapitals ergibt einen ei- gentmlichen Umschlag. Der Wertteil, den es in seiner Naturalform durch Abnutzung verliert zirkuliert als Wertteil des Produkts. Das Produkt verwandelt --- 20) Wegen der Schwierigkeit, welche die Bestimmung des fixen und zirkulierenden Kapitals macht, meint Herr Lorenz Stein, diese Un- terscheidung sei nur fr die leichtere Darstellung. 21) Bis hierher Manuskript IV. - Von hier an Manuskript II. #164# II. Abschnitt - Der Umschlag des Kapitals ----- sich durch seine Zirkulation aus Ware in Geld; also auch der vom Produkt zirkulierte Wertteil des Arbeitsmittels, und zwar tropft sein Wert aus dem Zirkulationsprozeá als Geld nieder, in dersel- ben Proportion, worin dies Arbeitsmittel aufh”rt, Werttr„ger im Produktionsprozeá zu sein. Sein Wert erh„lt also jetzt Doppelexi- stenz. Ein Teil desselben bleibt an seine, dem Produktionsprozeá angeh”rige Gebrauchs- oder Naturalform gebunden, ein andrer Teil l”st sich von ihr ab als Geld. Im Verlauf seiner Funktion nimmt der in der Naturalform existierende Wertteil des Arbeitsmittels best„ndig ab, w„hrend sein in Geldform umgesetzter Wertteil be- st„ndig zunimmt, bis es schlieálich ausgelebt hat und sein Ge- samtwert, von seiner Leiche getrennt, in Geld verwandelt ist. Hier zeigt sich die Eigentmlichkeit im Umschlag dieses Elements des produktiven Kapitals. Die Verwandlung seines Werts in Geld geht gleichen Schritt mit der Geldverpuppung der Ware, die sein Werttr„ger ist. Aber seine Rckverwandlung aus Geldform in Ge- brauchsform trennt sich von der Rckverwandlung der Ware in ihre sonstigen Produktionselemente und ist vielmehr bestimmt durch seine eigne Reproduktionsperiode, d.h. durch die Zeit, w„hrend deren das Arbeitsmittel sich verlebt hat und durch ein andres Ex- emplar derselben Art ersetzt werden muá. Betr„gt die Funktions- dauer einer Maschine, sage zum Wert von 10000 Pfd.St., z.B. 10 Jahre, so betr„gt die Umschlagszeit des in ihr ursprnglich vor- geschoánen Werts 10 Jahre. Vor Ablauf dieser Zeit ist sie nicht zu erneuern, sondern wirkt in ihrer Natutalform fort. Ihr Wert zirkuliert unterdes stckweis als Wertteil der Waren, zu deren kontinuieirlicher Produktion sie dient, und wird so allm„hlich in Geld umgesetzt, bis er schlieálich am Ende der 10 Jahre ganz in Geld verwandelt und aus Geld in eine Maschine rckverwandelt wor- den ist, also seinen Umschlag vollzogen hat. Bis zum Eintritt dieser Reproduktionszeit wird ihr Wert allm„hlich zun„chst in der Form eines Geldreservefonds akkumuliert. Die brigen Elemente des produktiven Kapitals bestehn teils aus den in Hilfsstoffen und Rohstoffen existierenden Elementen des konstanten Kapitals, teils aus variablem, in Arbeitskraft ausge- legtem. Die Analyse des Arbeits- und Verwertungsprozesses (Buch I, Kap. V) zeigte, daá diese verschiednen Bestandteile sich als Pro- duktbildner und Wertbildner ganz verschieden verhalten. Der Wert des aus Hilfsstoffen und Rohstoffen bestehenden Teils des kon- stanten Kapitals - ganz wie der Wert seines aus Arbeitsmitteln bestehenden Teils - erscheint wieder im Wert des Produkts als nur bertragner Wert, w„hrend die Arbeitskraft vermittelst des Ar- beitsprozesses dem Produkt ein Žquivalent ihres Werts zusetzt oder ihren Wert wirklich reproduziert. Ferner. Ein Teil der Hilfsstoffe, #165# 8. Kapital - Fixes Kapital und zirkuliemndes Kapital ----- Heizkohlen, Leuchtgas usw. wird im Arbeitsprozeá aufgezehrt, ohne stofflich in das Produkt einzugehn, w„hrend ein andrer Teil der- selben k”rperlich in das Produkt eingeht und das Material seiner Substanz bildet. Alle diese Verschiedenheiten sind jedoch gleich- gltig fr die Zirkulation und daher fr die Umschlagsweise. So- weit Hilfs- und Rohstoffe ganz verzehrt werden in der Bildung ihres Produkts, bertragen sie ihren ganzen Wert auf das Produkt. Er wird daher auch ganz durch das Produkt zirkuliert, verwandelt sich in Geld und aus Geld zurck in die Produktionselemente der Ware. Sein Umschlag wird nicht unterbrochen, wie der des fixen Kapitals, sondern durchl„uft fortw„hrend den ganzen Kreislauf seiner Formen, so daá diese Elemente des produktiven Kapitals be- st„ndig in natura erneuert werden. Was den variablen, in Arbeitskraft ausgelegten Bestandteil des produktiven Kapitals betrifft: Die Arbeitskraft wird fr eine be- stimmte Zeitfrist gekauft. Sobald der Kapitalist sie gekauft und dem Produktionsprozeá einverleibt hat, bildet sie einen Bestand- teil seines Kapitals, und zwar dessen variablen Bestandteil. Sie wirkt t„glich w„hrend eines Zeitraums, worin sie nicht nur ihren ganzen Tageswert, soidern noch einen berschssigen Mehrwert, von dem wir hier zun„chst absehn, dem Produkt zusetzt. Nachdem die Arbeitskraft, fr eine Woche z.B., gekauft ist und gewirkt hat, muá der Kauf best„ndig in den gewohnheitsm„áigen Terminen erneu- ert werden. Das Žquivalent ihres Werts, das die Arbeitskraft w„h- rend ihrer Funktion dem Produkt zusetzt und das mit der Zirkula- tion des Produkts in Geld verwandelt wird, muá aus Geld best„ndig in Arbeitskraft rckverwandelt werden oder best„ndig den voll- st„ndigen Kreislauf seiner Formen beschreibend d.h. umschlagen, wenn der Kreislauf der kontinuierlichen Produktion nicht unter- brochen werden soll. Der in Arbeitskraft vorgeschoáne Wertteil des produktiven Kapi- tals geht also ganz auf das Produkt ber (wir sehn hier fortw„h- rend vom Mehrwert ab), beschreibt mit ihm die beiden der Zirkula- tionssph„re angeh”rigen Metamorphosen und bleibt durch diese be- st„ndige Erneuerung stets dem Produktionsprozeá einverleibt. Wie verschieden die Arbeitskraft sich also auch sonst, mit Bezug auf die Wertbildung, zu den k e i n f i x e s Kapital bildenden Bestandteilen des konstanten Kapitals verh„lt, diese Art des Um- schlags ihres Werts hat sie mit ihnen gemein im Gegensatz zum fi- xen Kapital. Diese Bestandteile des produktiven Kapitals - die in Arbeitskraft und in nicht fixes Kapital bilden den Produktions- mitteln ausgelegten Wertteile desselben stehn durch diesen ihren gemeinschaftlichen Charakter des Umschlags dem fixen Kapital als z i r k u l i e r e n d e s oder f l s i g e s Kapital ge- genber. #166# II. Abschnitt - Der Umschlag des Kapitals ----- Wie man frher sah 1*), ist das Geld, welches der Kapitalist dem Arbeiter fr den Gebrauch der Arbeitskraft zahlt, in der Tat nur die allgemeine Žquivalentform fr die notwendigen Lebensmittel des Arbeiters. Insofern besteht das variable Kapital stofflich aus Lebensmitteln. Aber hier, bei Betrachtung des Umschlags, han- delt es sich um die Form. Was der Kapitalist kauft, sind nicht die Lebensmittel des Arbeiters, sondern seine Arbeitskraft selbst. Was den variablen Teil seines Kapitals bildet, sind nicht die Lebensmittel des Arbeiters, sondern seine sich bet„tigende Arbeitskraft. Was der Kapitalist produktiv im Arbeitsprozeá kon- sumiert, ist die Arbeitskraft selbst und nicht die Lebensmittel des Arbeiters. Es ist der Arbeiter selbst, der das fr seine Ar- beitskraft erhaltne Geld in Lebensmittel umsetzt, um sie in Ar- beitskraft rckzuverwandeln, um sich am Leben zu erhalten, ganz wie z.B. der Kapitalist einen Teil des Mehrwerts der Ware, die er fr Geld verkauft, in Lebensmittel fr sich selbst umsetzt, ohne daá man deswegen sagen wird, daá der K„ufer seiner Ware ihn in Lebensmitteln zahlt. Selbst wenn dein Arbeiter ein Teil seines Lohns in Lebensmitteln, in natura, gezahlt wird, so ist dies heutzutage eine zweite Transaktion. Er verkauft seine Arbeits- kraft fr einen bestimmten Preis, und es wird dabei akkordiert, daá er einen Teil dieses Preises in Lebensmitteln erh„lt. Es „n- dert dies nur die Form der Zahlung, aber nicht, daá das, was er wirklich verkauft, seine Ar beitskraft ist. Es ist eine zweite Transaktion, die nicht mehr zwischen Arbeiter und Kapitalist, sondern zwischen dem Arbeiter als K„ufer von Ware und dem Kapita- listen als Verk„ufer von Ware vorgeht; w„hrend in der er sten Transaktion der Arbeiter Verk„ufer von Ware (seiner Arbeitskraft) und der Kapitalist ihr K„ufer ist. Ganz wie wenn der Kapitalist seine Ware sich durch Ware, z.B. die Maschine, die er an die Ei- senhtte verkauft, durch Eisen ersetzen l„át. Es sind also nicht die Lebensmittel des Arbeiters, welche die Bestimmtheit des fls- sigen Kapitals im Gegensatz zum fixen Kapital erhalten. Es ist auch nicht seine Arbeitskraft, sondern es ist der in ihr ausge- legte Wertteil des produktiven Kapitals, der durch die Form sei- nes Umschlags diesen Charakter gemeinschaftlich mit einigen, und im Gegensatz zu andren, Bestandteilen des konstanten Kapitalteils erh„lt. Der Wert des flssigen Kapitals - in Arbeitskraft und Produkti- onsmitteln - ist vorgeschossen nur fr die Zeit, w„hrend welcher das Produkt fertiggemacht wird, je nach der Stufenleiter der Pro- duktion, welche mit dem Umfang des fixen Kapitals gegeben ist. Dieser Wert geht ganz in das Produkt ein, kehrt also durch den Verkauf des Produkts ganz wieder aus der Zirkulation --- 1*) Siehe Band 23 unsere Ausgabe, S. 181-191 #167# 8. Kapitel - Fixes Kapital und zirkulierenden Kapital ----- zurck und kann von neuem vorgeschossen werden. Die Arbeitskraft und die Produktionsmittel, worin der flssige Kapitalbestandteil existiert, werden in dem Umfang, der fr die Bildung und den Ver- kauf des fertigen Produkts n”tig ist, der Zirkulation entzogen, aber sie mssen best„ndig durch Rckkauf durch Rckverwandlung aus der Geldform in die Produktionselemente, ersetzt und erneuert werden. Sie werden in geringren Massen als die Elemente des fixen Kapitals auf einmal dem Markt entzogen, aber sie mssen ihm um so h„ufiger wieder entzogen werden, und der Vorschuá des in ihnen ausgelegten Kapitals erneuert sich in karzren Perioden. Diese be- st„ndige Erneuerung ist vermittelt durch den best„ndigen Umsatz des Produkts, das ihren gesamten Wert zirkuliert. Sie beschreiben endlich fortw„hrend den ganzen Kreislauf der Metamorphosen, nicht nur ihrem Wert nach, sondern auch in ihrer stofflichen Form; sie werden best„ndig rckverwandelt aus Ware in die Produktionsele- mente derselben Ware. Mit ihrem eignen Wert setzt die Arbeitskraft dem Produkt best„n- dig Mehrwert zu, die Verk”rperung unbezahher Arbeit. Dieser wird also ebenso best„ndig vom fertigen Produkt zirkuliert und in Geld verwandelt, wie dessen brige Wertelemente. Hier jedoch, wo es sich zun„chst um den Umschlag des Kapitalwerts, nicht des gleich- zeitig mit ihm umschlagenden Mehrwerts handelt, wird vorderhand von letztrem abgesehn. Aus dem Bisherigen ergibt sich folgendes: I. Die Formbestimmtheiten von fixem und flssigem Kapital ent- springen nur aus dem verschiednen Umschlag des im Produktionspro- zeá fungierenden Kapitalwerts oder p r o d u k t i v e n K a p i t a l s. Diese Verschiedenheit des Umschlags entspringt ihrerseits aus der verschiednen Weise, worin die verschiednen Be- standteile des produktiven Kapitals ihren Wert auf das Produkt bertragen, aber nicht aus ihrem verschiednen Anteil an der Pro- duk tion des Produktweirts oder ihrem charakteristischen Verhal- ten im Verwertungsprozeá. Die Verschiedenheit der Abgabe des Werts an das Produkt endlich - und daher auch die verschiedde Weise, worin dieser Wert durch das Produkt zirkuliert und durch dessen Metamorphosen in seiner ursprnglichen Naturalform erneu- ert wird - entspringt aus der Verschiedenheit der stofflichen Ge- stalten, worin das produktive Kapital existiert, und wovon ein Teil w„hrend der Bildung des einzelnen Produkts ganz konsumiert, ein andrer nur allm„hlich vernutzt wird. Es ist also nur das pro- duktive Kapital, das sich in fixes und flssiges spalten kann. Dagegen existiert dieser Gegensatz nicht fr die beiden andren Daseinsweisen des industriellen Kapitals, also weder fr das Wa- renkapital, noch fr das Geldkapital, noch als Gegensatz beider gegen das produktive Kapital. Er existiert nur #168# II. Abschnitt - Der Umschlag des Kapitals ----- f r d a s p r o d u k t i v e K a p i t a l u n d i n n e r h a l b d e s s e l b e n. Geldkapital und Warenkapi- tal m”gen noch so sehr als Kapital fungieren und noch so flssig zirkulieren, sie k”nnen erst dann flssiges Kapital im Gegensatz zu fixem werden, sobald sie sich in flssige Bestandteile des produktiven Kapitals verwandelt. Weil aber diese beiden Formen des Kapitals die Zirkulationssph„re behausen, hat sich die ™kono- mie seit A. Smith, wie wir sehn werden, verleiten lassen, sie mit dem flssigen Teil des produktiven Kapitals unter der Kategorie: zirkulierendes Kapital zusammenzuwerfen. Sie sind in der Tat Zir- kulationskapital im Gegensatz zum produktiven, aber sie sind nicht zirkulierendes Kapital im Gegensatz zum fixen. 2. Der Umschlag des fixen KapitaIbestandteils, also auch die dazu n”tige Umschlagszeit, umfaát mehrere Umschl„ge der flssigen Ka- pitalbestandtelle. In derselben Zeit, worin das fixe Kapital ein- mal umschl„gt, schl„gt das flssige Kapital mehrmal um. Der eine Wertbestandteil des produktiven Kapitals erh„lt die Formbestheit des fixen Kapitals nur, soweit das Produktionsmittel, worin er existiert, nicht in dem Zeitraum ab. genutzt wird, worin das Pro- dukt fertiggemacht und aus dem Produktionsprozeá als Ware abge- stoáen wird. Ein Teil seines Werts muá in der alten fortdauernden Gebrauchsform gebunden bleiben, w„hrend ein andrer von dem ferti- gen Produkt zirkuliert wird, dessen Zirkulation dagegen gleich- zeitig den Gesamtwert der flssigen Kapitalbestandteile zirku- liert. 3. Der im fixen Kapital ausgelegte Wertteil des produktiven Kapi- tals ist ganz, auf einmal vorgeschossen worden, fr die ganze Fu- nonsdauer denjenigen Teils der Produktionsmittel, woraus das fixe Kapital besteht. Dieser Wert wird also auf einmal vom Kapitali- sten in die Zirkulation geworfen; er wird aber der Zirkulation nur stckweis und allm„hlich wieder entzogen durch die Realisie- rung der Wertteile, die das fixe Kapital den Waren stckweis zu- setzt. Andrerseits: Die Produktionsmittel selbst, worin ein Be- standteil des produktiven Kapitals fixiert wird, werden auf ein- mal der Zirkulation entzogen, um dem Produktionsprozeá fr Ihre ganze Funktionsdauer einverleibt zu werden, aber sie bedrfen fr dieselbe Zeit nicht des Ersatzes durch neue Exemplare derselben Art nicht der Reproduktion. Sie fahren w„hrend er oder krzrer Zeit fort, zur Bildung der in Zirkulation geworfenen Waren beizu- tragen, ohne selbst der Zirkulation die Elemente ihrer eignen Er- neuerung zu entziehn. W„hrend dieser Zeit erheischen sie also auch ihrerseits keine Erneuerung des Vorschusses von seiten des Kapitalisten. Endlich: Der im fixen Kapital ausgelegte Kapital- wert durchl„uft den Kreislauf seiner Formen w„hrend der Funkti- onsdauer der Produktionsmitels, worin er existiert, nicht stoff- lich, sondern nur fr seinen Wert, und #169# 8. Kapitel - Fixes Kapital und zirkulierendes Kapitals ----- auch das nur teilweise und allm„hlich. D.h. ein Teil seines Werts wird fortw„hrend als Wertteil der Ware zirkuliert und in Geld verwandelt, ohne sich aus Geld in seine ursprngliche Naturalform rckzuverwandeln. Diese Rckverwandlung des Gelds in die Natural- form des Produktionsmittels findet erst statt am Schluá seiner Funktionsperiode, wenn das Produktionsmittel g„nzlich verbraucht ist 4. Die Elemente des flssigen Kapitals sind ebenso best„ndig im Produktionsprozeá - soll er kontinuierlich sein - fixiert wie die Elemente des fixen Kapitals. Aber die so fixierten Elemente des erstren werden best„ndig in natura erneuert (die Produktionsmit- tel durch neue Exemplare derselben Art, die Arbeitskraft durch stets erneuerten Kauf); w„hrend bei den Elementen des fixen Kapi- tals w„hrend ihrer Fortdauer weder sie selbst erneuert werden, noch ihr Kauf zu erneuern ist. Es befinden sich best„ndig Roh- und Hilfsstoffe im Produktionsprozeá, aber immer neue Exemplare derselben Art, nachdem die alten in der Bildung des fertigen Pro- dukts verzehrt sind. Es findet sich ebenso best„ndig Arbeitskraft im Produktionsprozeá, aber nur durch best„ndige Erneuerung ihres Kaufs, und oft mit Wechsel der Personen. Dagegen fahren dieselben identischen Geb„ude, Maschinen etc. fort, w„hrend wiederholter Umschl„ge des flssigen Kapitals in denselben wiederholten Pro- duktionsprozessen zu fungieren. #169# 8. Kapitel - Fixes Kapital und zirkulierendes Kapitals ----- II. Bestandteile, Ersatz, Reparatur, Akkumulation des fixen Kapi- tals In derselben Kapitalanlage haben die einzelnen Elemente des fixen Kapitals eine verschiedne Lebenszeit, daher auch verschiedne Um- schlagszeiten. In einer Eisenbahn z.B. haben Schienen, Schwellen, Erdarbeiten, Bahnhofsgeb„ude, Brcken, Tunnels, Lokomotiven und Wagen verschiedne Funktionsdauer und Reproduktionszeit, also auch das in ihnen vorgeschoáne Kapital verschiedne Umschlagszeiten. W„hrend einer langen Reihe von Jahren bedrfen die Geb„ude, die Perrons, Wasserbeh„lter, Viadukte, Tunnels, Bodeneinschnitte und D„mme, kurz, alles was im englischen Eisenbahnwesen als works of art 1*) bezeichnet wird, keiner Erneuerung. Die haupts„chlichsten Gegenst„nde des Verschleiáes sind der Schienenweg und das Trans- portmaterial (rolling stock). Ursprnglich, bei der Errichtung der modernen Eisenbahnen, war es vorherrschende Meinung, gen„hrt durch die ausgezeichnetsten prak- tischen #170# II. Abschnitt - Der Umschlag des Kapitals ----- Ingenieure, daá die Dauer einer Eisenbahn sekul„r w„re und der Verschleiá der Schienen so durchaus unmerklich, daá er fr alle finanziellen und praktischen Zwecke auáer acht zu lassen sei; 100-150 Jahre wurden als Lebenszeit guter Schienen betrachtet. Es stellte sich aber bald heraus, daá die Lebensdauer einer Schiene, die natrlich von der Geschwindigkeit der Lokomotiven, dem Ge- wicht und der Anzahl der Zge, der Dicke der Schienen selbst und einer Masse andrer Nebenumst„nde abh„ngt, im Durchschnitt 20 Jahre nicht berschritt. In einzelnen Bahnh”fen, Zentren groáes Verkehrs, verschleiáen die Schienen sogar jedes Jahr. Gegen 1867 fing man an, Stahlschienen einzufhren, die ungef„hr doppelt so- viel kosteten wie Eisenschienen, dafr aber mehr als doppelt so lange dauern. Die Lebensdauer der Holzschwellen w„hrte 12-15 Jahre. Bei dem Betriebsmaterial stellte sich ein bedeutend gr”á- rer Verschleiá heraus fr Gterwagen als fr Passagierwagen. Die Lebensdauer einer Lokomotive wurde 1867 auf 10-12 Jahre berech- net. Der Verschleiá wird bewirkt erstlich durch den Gebrauch selbst. Im allgemeinen verschleiáen die Schienen im Verh„ltnis zur Anzahl der Zge (R. C., Nr. 17 645) 22). Bei vermehrter Geschwindigkeit wuchs der Verschleiá in einem h”hern Verh„ltnis als dem des Qua- drats der Geschwindigkeit: d.h. bei verdoppelter Geschwindigkeit der Zge stieg der Verschleiá um mehr als das Vierfache. (R. C., Nr. 17 046.) Ein fernerer Verschleiá tritt ein durch die Einwirkung von Natur- kr„ften. So leiden Schwellen nicht nur durch wirklichen Ver- schleiá, sondern auch durch F„ulnis. "Die Unterhaltungskasten der Bahn h„ngen nicht so sehr ab von dem Verschleiá, den der Bahnverkehr mit sich fhrt, wie von der Qua- lit„t des Holzes, des Eisens und des Mauerwerks, die der Atmo- sph„re ausgesetzt sind. Ein einziger strenger Wintermonat wird dem Bahnk”rper mehr Schaden tun als ein ganzes Jahr Bahnverkehr." (R. P. Williams, "On the Maintance of Permanent Way. Vortrag im Institute of Civil Engineers", Herbst 1867. [12]) Endlich, wie berall in der groáen Industrie, spielt auch hier der moralische Verschleiá seine Rolle: Nach Verlauf von zehn Jah- ren kann man gew”hnlich dasselbe Quantum Waggons und Lokomotiven fr 30 000 Pfd. St. kaufen, das vorher 40 000 Pfd. St. kostete. Man muá so, auf dies Material --- 22) Die mit R. C. bezeichneten Zitate sind aus: "Royal Commission on Railways. Minutes of Evidence taken before the Commissioners. Presented to both Houses of Parliament", London 1867. - Die Fra- gen und Antworten sind numeriert und die Nummern hier angefhrt. #171# 8. Kapitel - Fixes Kapital und zirkulierendes Kapital ----- eine Depretiation von 25% des Marktpreises rechnen, selbst wenn keine Depretiation des Gebrauchswerts stattfindet. (Lardner, Railway Economy". [p. 120].) "R”hren-Brcken werden in ihrer gegenw„rtigen Form nicht erneuert werden." (Weil man jetzt bessere Formen fr solche Brcken hat.) "Gew”hnliche Reparaturen daran, Wegnahme und Ersatz einzelner Stcke sind nicht tunlich." (W. B. Adams. "Roads and Rails", Lon- don 1862, p. 1361.) Die Arbeitsmittel werden groáenteils best„ndig umgew„lzt durch den Fortschritt der Industrie. Sie werden daher nicht in ihrer ursprnglichen Form ersetzt, sondern in der umgew„lzten Form. Ei- nerseits bildet die Masse des fixen Kapitals, die in einer be- stimmten Naturalform angelegt ist und innerhalb derselben eine bestimmte Durchschnittslebenszeit auszudauern hat, einen Grund der nur allm„hlichen Einfhrung neuer Maschinen etc., und daher ein Hindernis gegen die rasche allgemeine Einfhrung der verbes- serten Arbeitsmittel. Andrerseits zwingt der Konkurrenzkampf, na- mentlich bei entscheidenden Umw„lzungen, die alten Arbeitsmittel vor ihrem natrlichen Lebensende durch die neuen zu ersetzen. Es sind haupts„chlich Katastrophen, Krisen, die solche vorzeitige Erneuerung des Betriebsger„ts auf gr”árer gesellschaftlicher Stu- fenleiter erzwingen. Der Verschleiá (abgesehn vom moralischen) ist der Wertteil, den das fixe Kapital allm„hlich durch seine Vernutzung an das Produkt abgibt, in dem Durchschnittsmaá, worin es seinen Gebrauchswert verliert. Zum Teil ist diese Abnutzung so, daá das fixe Kapital eine ge- wisse durchschnittliche Lebenszeit besitzt; fr diese wird es ganz vorgeschossen; nach Ablauf derselben muá es ganz ersetzt werden. Fr die lebendigen Arbeitsmittel, z.B. Pferde, ist die Reproduktionszeit durch die Natur selbst vorgeschrieben. Ihre durchschnittliche Lebenszeit als Arbeitsmittel ist durch Naturge- setze bestimmt. Sobald dieser Termin abgelaufen, mssen die abge- nutzten Exemplare durch neue ersetzt werden. Ein Pferd kann nicht stckweis, sondern nur durch ein andres Pferd ersetzt werden. Andre Elemente des fixen Kapitals lassen periodische oder teil- weise Erneuerung zu. Her ist der teilweise oder periodische Er- satz zu unterscheiden von allm„hlicher Ausdehnung des Gesch„fts- betriebs. Das fixe Kapital besteht zum Teil aus gleichartigen Bestandtei- len, die aber nicht gleich lange dauern, sondern in verschiednen Zeitr„umen stckweise erneuert werden. So die Schienen auf Bahn- h”fen die ”fter ersetzt werden mssen als auf dem brigen Bahn- k”rper. Ebenso die Schwellen, von denen in den 50er Jahren auf den belgischen Eisenbahnen nach Lardner #172# II. Abschnitt - Der Umschlag des Kapitals ----- 8% j„hrlich, also im Laufe von 12 Jahren die s„mtlichen Schwellen erneuert wurden. [13] Das Verh„ltnis ist hier also dies: Es wird eine Summe z.B. fr zehn Jahre in einer bestimmten Art des fixen Kapitals vorgeschossen. Diese Auslage wird auf einmal gemacht. Aber ein bestimmter Teil dieses fixen Kapitals, dessen Wert in den Wert des Produkts eingegangen und mit diesem in Geld umge- setzt ist, wird in jedem Jahr in natura ersetzt, w„hrend der an- dre Teil in seiner ursprnglichen Naturalform fortexistiert. Es ist die Auslage auf einmal und die nur stckweise Reproduktion in Naturalform, die dies Kapital als fixes vom flssigen Kapital un- terscheidet. Andre Stcke des fixen Kapitals bestehn aus ungleichen Bestand- teilen, die in ungleichen Zeitr„umen abnutzen und daher ersetzt werden mssen. Dies findet namentlich bei Maschinen statt. Was wir eben bemerkt haben mit Bezug auf die verschiedne Lebenszeit der verschiednen Bestandteile eines fixen Kapitals, gilt hier mit Bezug auf die Lebenszeit verschiedner Bestandteile derselben Ma- schine, die als Stck dieser fixen Kapitals figuriert. Mit Bezug auf allm„hliche Ausdehnung des Gesch„fts im Lauf der teilweisen Erneuerung bemerken wir folgendes. Obgleich, wie wir gesehn, das fixe Kapital fortf„hrt, in natura im Produktionspro- zeá zu wirken, hat ein Teil seines Werts, je nach dem Durch- schnittsverschleiá, mit dem Produkt zirkuliert, ist in Geld ver- wandelt worden, bildet Element des Geldreservefonds zum Ersatz des Kapitals fr den Termin seiner Reproduktion in natura. Dieser so in Geld verwandelte Teil des fixen Kapitalwerts kann dazu die- nen, das Gesch„ft zu erweitern oder Verbesserungen an den Maschi- nen anzubringen, welche deren Wirksamkeit vermehren. In krzren oder l„ngren Abschnitten findet so Reproduktion statt, und zwar - vom Standpunkt der Gesellschaft betrachtet - Reproduktion auf er- weiterter Stufenleiter; extensiv, wenn das Produktionsfeld ausge- dehnt; intensiv, wenn das Produktionsmittel wirksamer gemacht. Diese Reproduktion auf erweiterter Stufenleiter entspringt nicht aus Akkumulation - Verwandlung von Mehrwert in Kapital -, sondern aus Rckverwandlung des Werts, welcher sich abgezweigt, in Geld- form losgel”st hat vom K”rper des fixen Kapitals, in neues, ent- weder zuschssiges oder doch wirksameres, fixes Kapital derselben Art. Es h„ngt natrlich teils von der spezifischen Natur des Ge- sch„ftsbetriebs ab, wieweit und in welchen Dimensionen er solches allm„hlichen Zuschusses f„hig ist, also auch in welchen Dimensio- nen ein Reservefonds gesammelt sein muá, um in dieser Weise rckangelegt wer den zu k”nnen, und in welchen Zeitr„umen dies geschehn kann. Wieweit andrerseits Detailverbesserungen an vor- handner Maschinerie angebracht werden k”nnen, h„ngt natrlich von der Natur der Verbesserung und der #173# 8. Kapitel - Fixes Kapital und zirkulimndes Kapital ----- Konstruktion der Maschine selbst ab. Wie sehr aber z.B. bei Ei- senbahnanlagen dieser Punkt von vornherein ins Auge gefaát wird, beweist Adams: "Die ganze Konstruktion sollte sich nach dem Prinzip richten, das im Bienenkorb herrscht - F„higkeit unbegrenzter Ausdehnung. Alle bersoliden und von vornherein symmetrischen Strukturen sind vom šbel, im Fall der Ausdehnung mssen sie niedergerissen werden." (p. 123.) Es h„ngt dies groáenteils vom verfgbaren Raum ab. Bei einigen Geb„uden kann man Stockwerke in der H”he zusetzen, bei andren ist Seitenausdehnung, also mehr Boden n”tig. Innerhalb der kapitali- stischen Produktion werden einerseits viele Mittel verschwendet, findet andrerseits viel zweckwidrige Seitenausdehnung dieser Art (zum Teil zum Schaden der Arbeitskraft) bei der allm„hlichen Aus- dehnung des Gesch„fts statt, weil nichts nach gesellschaftlichem Plan geschieht, sondern von den unendlich verschiednen Umst„nden, Mitteln etc. abh„ngt, womit der einzelne Kapitalist agiert. Hier- aus entsteht groáe Verschwendung der Produktivkr„fte. Diese stckweise Wiederanlage des Geldreservefonds (d.h. des in Geld rckverwandelten Teils des fixen Kapitals) ist am leichtesten im Landbau. Ein r„umlich gegebnes Produktionsfeld ist hier der gr”áten allm„hlichen Absorption von Kapital f„hig. Ebenso wo natrliche Reproduktion stattfindet, wie bei der Vieh- zucht. Das fixe Kapital verursacht besondre Erhaltungskosten. Ein Teil der Erhaltung wird durch den Arbeitsprozeá selbst bewirkt; das fixe Kapital verdirbt, wenn es nicht im Arbeitsprozeá fungiert. (Siehe Buch I, Kap. VI, p. 196 1*) und Kap. XIII, p. 423 2*): Verschleiá der Maschinerie, der aus ihrem Nichtgebrauch ent- springt.) Das englische Gesetz betrachtet es daher auch ausdrck- lich als Besch„digung (waste), wenn gepachtete Grundstcke nicht nach Landesgebrauch bebaut werden. (W.A. Holdsworth, Barrister at Law 3*), "The Law of Landlord and Tenant", London 1857, p. 96.) Diese Erhaltung, die aus dem Gebrauch im Arbeitsprozeá hervor- geht, ist eine Gratisnaturgabe der lebendigen Arbeit. Und zwar ist die erhaltende Kraft der Arbeit doppelter Art. Einerseits er- h„lt sie den Wert der Arbeitsmaterialien, indem sie ihn auf das Produkt bertr„gt andrerseits erh„lt sie den Wert der Arbeitsmit- tel, soweit sie nicht auch diesen auf das Produkt bertr„gt, durch Erhaltung ihres Gebrauchswerts, vermittelst ihrer Aktion im Produktionsprozeá. Das fixe Kapital erfordert aber auch positive Arbeitsauslage zu seiner Instandhaltung. Die Maschinerie muá von Zeit zu Zeit gereinigt werden. Es ----- 1*) Siehe Band 23 unserer Ausgabe. S. 221/222 - 2*) ebenda, S. 426 - 3*) Rechtsanwalt #174# II. Abschnitt - Der Umschlag des Kapitals ----- handelt sich hier um zus„tzliche Arbeit, ohne welche sie ge- brauchsunf„hig wird; um bloáe Abwehr sch„dlicher elementarer Ein- flsse, die vom Produktionsprozeá unzertrennlich sind, also um Erhaltung im werkf„higen Zustand im w”rtlichsten Sinn. Die nor- male Lebenszeit des fixen Kapitals ist selbstredend darauf be- rechnet, daá die Bedingungen erfllt werden, unter denen es w„h- rend dieser Zeit normal fungieren kann, ganz wie man unter. stellt, daá, wenn ein Mensch im Durchschnitt 30 Jahre lebt, er sich auch w„scht. Es handelt sich hier auch nicht um Ersatz der in der Maschine enthaltnen Arbeit, sondern um best„ndige zus„tz- liche Arbeit, die ihr Gebrauch n”tig macht. Es handelt sich nicht um Arbeit, die die Maschine tut, sondern die an ihr getan wird, worin sie nicht Produktionsagent ist, sondern Rohmaterial. Das in dieser Arbeit ausgelegte Kapital, obgleich es nicht in den ei- gentlichen Arbeitsprozeá eingeht, dem das Produkt seinen Ursprung verdankt, geh”rt zum flssigen Kapital. Diese Arbeit muá best„n- dig in der Produktion verausgabt, ihr Wert also auch best„ndig durch den Wert des Produkts ersetzt werden. Das in ihr ausgelegte Kapital geh”rt zu dem Teil des flssigen Kapitals, der die allge- meinen Unkosten zu decken hat und nach einer j„hrlichen Durch- schnittsrechnung auf das Wertprodukt zu ver. teilen ist. Wir ha- ben gesehn 1*), daá in der eigentlichen Industrie diese Arbeit der Reinigung von den Arbeitern gratis in den Ruhepausen und eben deswegen auch oft w„hrend des Produktionsprozesses selbst vor- geht, wo sie die Quelle der meisten Unf„lle wird. Diese Arbeit z„hlt nicht im Preis des Produkts. Der Konsument erh„lt sie so- fern gratis. Andrerseits hat der Kapitalist so die Erhaltungsko- sten seiner Maschine umsonst. Der Arbeiter zahlt in eigner Per- son, und dies bildet eins der Selbsterhaltungsmysterien des Kapi- tals, die der Tat nach einen juristischen Anspruch des Arbeiters auf die Maschinerie bilden und ihn selbst vom brgerlichen Rechtsstandpunkt aus zu ihrem Miteigentmer machen. In verschied- nen Produktionszweigen jedoch, wo die Maschinerie zu ihrer Reini- gung aus dem Produktionsprozeá entfernt werden muá, und die Rei- nigung daher nicht unter der hand geschehn kann, wie z.B. bei Lo- komotiven, z„hlt diese Erhaltungsarbeit unter den laufenden Ko- sten, also als Element des flssigen Kapitals. Eine Lokomotive muá nach h”chstens dreit„giger Arbeit in den Schuppen gebracht und dort gereinigt werden; der Kessel muá erst abkhlen, wenn er ohne Sch„digung ausgewaschen werden soll. (R. C., Nr. 17 823.) Die eigentlichen Reparaturen oder Flickarbeiten erheischen Aus- lage von Kapital und Arbeit, die nicht in dem ursprnglich vorge- schoánen Kapital ----- 1*) Siehe Band 23 unserer Ausgabe, S. 449/450, Note 190a #175# 8. Kapitel - Fixes Kapital und zirkulierendes Kapital ----- enthalten sind, also auch durch den allm„hlichen Wertersatz des fixen Kapitals jedenfalls nicht immer ersetzt und gedeckt werden k”nnen. Ist z.B. der Wert des fixen Kapitals = 10 000 Pfd.St. und seine Gesamtlebenszeit = 10 Jahre, so ersetzen diese 10 000 Pfd.St., nach zehn Jahren ganz in Geld verwandelt, nur den Wert des ursprnglichen Anlagekapitals, aber sie ersetzen nicht das inzwischen in Reparaturen neu zugesetzte Kapital, resp. Arbeit. Es ist dies ein zuschssiger Wertbestandteil, der auch nicht auf einmal vorgeschossen wird, sondern je nach Bedrfnis, und dessen verschiedne Vorschuázeiten der Natur der Sache nach zuf„llig sind. Solche sp„tere, dosenweise, zus„tzliche Kapitalauslage in Arbeitsmitteln und Arbeitskraft erheischt alles fixe Kapital. Die Besch„digungen, denen einzelne Teile der Maschinerie etc. ausgesetzt sind, sind der Natur der Sache nach zuf„llig, und so sind daher auch die dadurch ern”tigten Reparaturen. Dennoch scheiden sich aus dieser Masse zwei Sorten von Reparaturarbeiten ab, die einen mehr oder minder festen Charakter haben und in ver- schiedne Perioden der Lebenszeit des fixen Kapitals fallen - Ge- bresten des Kindesalters und die viel zahlreicheren Gebresten des ber die mittlere Lebenszeit hinausgerckten Alters. Eine Ma- schine z.B. mag mit noch so vollkommner Konstruktion in den Pro- duktionsprozeá eintreten; bei dem wirklichen Gebrauch zeigen sich M„ngel, die durch nachtr„gliche Arbeit korrigiert werden mssen. Andrerseits, je mehr sie ber ihre mittlere Lebenszeit hinausge- treten, je mehr sich also der normale Verschleiá geh„uft hat, das Material, aus dem sie besteht, vernutzt und altersschwach gewor- den, desto zahlreicher und bedeutender werden die Reparaturarbei- ten, n”tig, um die Maschine bis zu Ende ihrer durch schnittlichen Lebensperiode in Atem zu erhalten; ganz wie ein aller Mann, um nicht vorzeitig zu sterben, mehr medizinische Ausgaben hat als ein jugendkr„ftiger. Trotz ihres zuf„lligen Charakters verteilen sich also die Reparaturarbeiten in ungleichen Massen auf die ver- schiednen Lebe perioden des fixen Kapitals. Hieraus sowohl, wie aus dem sonst zuf„lligen Charakter der Repa- raturarbeiten an der Maschine folgt: Einerseits ist die wirkliche Ausgabe an Arbeitskraft und Arbeits- mitteln fr Reparaturarbeiten zuf„llig, wie die Umst„nde selbst, welche diese Reparaturen ern”tigen; der Umfang der n”tigen Repa- raturen ist verschieden verteilt auf die verschiednen Lebensperi- oden des fixen Kapitals. Andrerseits ist bei Sch„tzung der durch- schnittlichen Lebensperlode des fixen Kapitals unterstellt, daá es best„ndig in werkt„tigem Zustand erhalten wird, teils durch Reinigung (wozu auch die Reinhaltung der Lokale geh”rt), teils #176# II. Abschnitt - Der Umschlag des Kapitals ----- durch Reparatur, so oft wie erheischt. Die Wertbertragung durch Verschleiá des fixen Kapitals ist auf dessen durchschnittliche Lebensperiode berechnet, aber diese durchschnittliche Lebensper- lode selbst ist darauf berechnet, daá das zur Instandhaltung erheischte Zusatzkapital fortw„hrend vorgeschossen wird. Andrerseits ist es ebenso klar, daá der durch diese zuschssige Ausgabe von Kapital und Arbeit zugesetzte Wert nicht in den Preis der Waren eingehn kann gleichzeitig mit der wirklichen Ausgabe. Ein Spinner z.B. kann diese Woche sein Garn nicht teurer verkau- fen als vorige Woche, weil ihm diese Woche ein Rad gebrochen oder ein Riemen zerrissen ist. Die allgemeinen Kosten der Spinnerei haben sich in keiner Weise ver„ndert durch diesen Unfall in einer einzelnen Fabrik. Hier, wie bei aller Wertbestimrnung, bestimmt der Durchschnitt. Die Erfahrung zeigt den durchschnittlichen Um- fang solcher Unf„lle und der n”tigen Erhaltungs- und Reparaturar- beiten w„hrend der durchschnittlichen Lebensperlode des in einem bestimmten Gesch„ftszweig angelegten fixen Kapitals. Diese Durch- schnittsausgabe wird verteilt auf die Durchschnitts-Lebensperiode und wird in entsprechenden aliquoten Teilen auf den Preis des Produkts geschlagen und daher durch den Verkauf desselben er- setzt. Das Zuschuákapital, das so ersetzt wird, geh”rt zum flssigen Ka- pital, obgleich die Art der Auslage unregelm„áig ist. Da es von der h”chsten Wichtigkeit ist, sofort jedes Gebresten der Maschi- nerie zu kurieren, so befindet sich bei jeder gr„áern Fabrik ein den eigentlichen Fabrikarbeitern aggregiertes Personal, Ingeni- eur, Schreiner, Mechaniker, Schlosser usw. Ihr Lohn bildet Teil des variablen Kapitals, und der Wert ihrer Arbeit verteilt sich auf das Produkt. Andrerseits werden die in Produktionsmitteln erheischten Ausgaben nach jener Durchschnittsrechnung bestimmt und bilden nach dieser Rechnung fortw„hrend Wertteil des Pro- dukts, obgleich sie faktisch in unregelm„áigen Perioden vorge- schossen werden und also auch in unregelm„áigen Perioden in das Produkt, resp. das fixe Kapital eingehn. Dies in eigentlichen Re- paraturen ausgelegte Kapital bildet in mancher Hin,sicht ein Ka- pital eigner Art, das weder unter flssiges noch fixes Kapital zu rangieren ist, aber als unter die laufenden Ausgaben geh”rig mehr zum erstern z„hlt. Die Art der Buchfhrung „ndert natrlich nichts an dem wirklichen Zusammenhang der Dinge, worber Buch gefhrt wird. Es ist aber wichtig zu bemerken, daá es in vielen Gesch„ftszweigen Gewohnheit ist, die Reparaturkosten mit dem wirklichen Verschleiá des fixen Kapitals in folgender Aft anzurechnen. Das vorgeschoáne fixe Ka- pital sei 10 000 Pfd.St., #177# 8. Kapitel - Fixes Kapital und zirkulierendes Kapital ----- seine Lebensperiode 15 Jahre; der j„hrliche Verschleiá ist dann 666 2/3 Pfd.St. Nun wird aber der Verschleiá auf nur zehn Jahre berechnet, d.h. dem Preis der produzierten Waren j„hrlich 1000 Pfd.St. zugeschlagen fr Abnutzung des fixen Kapitals, statt 666 2/3 Pfd.St.; d.h., es werden 333 1/3 Pfd.St. fr Reparaturarbeit etc. reserviert. (Die Zahlen 10 und 15 sind nur beispielsweise genommen.) Soviel ist also im Durchschnitt an Reparatur veraus- gabt worden, damit das fixe Kapital 15 Jahre dauert. Diese Rech- nung verhindert natrlich nicht, daá das fixe Kapital und das in den Reparaturen ausgelegte Zusatzkapital verschiedne Kategorien bilden. Auf Grund dieser Rechnungsweise wurde z.B. angenommen, daá der niedrigste Kostenanschlag fr die Erhaltung und den Er- satz von Dampfschiffen 15% j„hrlich sei, also Reproduktionszeit = 6 2/3 Jahre. In den 60er Jahren vergtete die englische Regierung der Peninsular and Oriental Co. dafr 16% j„hrlich, was also ei- ner Reproduktionszeit von 6 1/4 1*) Jahr gleichkommt. Bei Eisen- bahnen ist die Durchschnitts-Lebensdauer einer Lokomotive 10 Jahre, aber, Reparaturen eingerechnet, wird der Verschleiá ange- nommen zu 12 1/2 %, was die Lebensdauer auf 8 Jahre reduziert, Bei Passagier- und Gterwagen wird 9% berechnet, also eine labenszeit von 11 1/9 Jahr angenommen. Die Gesetzgebung hat berall bei Mietkontrakten von H„usern und andren Dingen, die fr ihren Eigentmer fixes Kapital sind und als solches vermietet werden, den Unterschied anerkannt zwischen dem normalen Verschleiá, der durch die Zeit, den Einfluá der Ele- mente und die normale Vernutzung selbst herbeigefhrt wird, und zwischen den gelegentlichen Reparaturen, die zur Instandhaltung w„hrend der normalen Lebensdauer des Hauses und seiner normalen Benutzung zeitweise erforderlich sind. In der Regel fallen die ersten auf den Eigentmer, die zweiten auf den Mieter. Die Repa- raturen unterscheiden sich ferner in gew”hnliche und substanti- elle. Die letztren sind teilweise Erneuerung des fixen Kapitals in seiner Naturalform und fallen ebenfalls auf den Eigentmer, wo der Kontrakt nicht ausdrcklich das Gegenteil sagt. So z.B. nach englischem Recht: "Ein Mieter von Jahr zu Jahr ist nur verpflichtet, die Baulich- keiten wind, und wasserdicht zu halten, solange dies geschehn kann ohne substantielle Reparaturen; und berhaupt nur solche Re- paraturen zu besorgen, die als gew”hnliche bezeichnet werden k”n- nen. Und selbst in dieser Beziehung muá das Alter und der allge- meine Zustand der betreffenden Teile des Geb„udes, zur Zeit als der Mieter es bernahm, im Auge behalten werden, denn er ist nicht verpflichtet, weder altes und verschliánes Material durch neues zu ersetzen, noch die aus dem Zeitverlauf und dem regelm„- áigen Gebrauch ----- 1*) 1. und 2. Auflage: 6 1/2 #178# II. Abschnitt - Der Umschlag des Kapitals ----- entstehende unvermeidliche Entwertung gutzumachen" (Holdsworth "Law of Landlord and Tenant", p. 90, 91.) Ganz verschieden, sowohl vom Ersatz des Verschleiáes wie von den Arbeiten der Erhaltung und Reparatur ist die V e r s i c h e r u n g, die sich auf Zerst”rung durch auáeror- dentliche Naturereignisse, Feuersbrunst, šberschwemmungen etc. bezieht. Diese muá aus dem Mehrwert gutgemacht werden und bildet einen Abzug von demselben. Oder, vom Standpunkt der ganzen Ge- sellschaft betrachtet: Es muá eine best„ndige šberproduktion stattfinden, d.h; Produktion auf gr”árer Stufenleiter, als zu einfachem Ersatz und Reproduktion des vorhandnen Reichtums n”tig - ganz abgesehn von Zunahme der Bev”lkerung -, um die Produkti- onsmittel zur Verfgung zu haben, zur Ausgleichung der auáeror- dentlichen Zerst”rung, welche Zuf„lle und Naturkr„fte anrichten. In der Tat besteht nur der geringste Teil des zum Ersatz n”tigen Kapitals in dem Geldreservefonds. Der wichtigste Teil besteht in der Ausdehnung der Produktionsleiter selbst, die teils wirkliche Erweiterung ist, teils zum normalen Umfang der Produktionszweige geh”rt, die das fixe Kapital produzieren. So ist z.B. eine Ma- schinenfabrik darauf eingerichtet, daá j„hrlich sowohl die Fabri- ken ihrer Kundschaft erweitert werden, wie auch daá best„ndig ein Teil davon ganzer oder teilweiser Reproduktion bedarf. Bei der Bestimmung des Verschleiáes, wie der Reparaturkosten, nach gesellschaftlichem Durchschnitt, ergeben sich notwendig groáe Ungleichheiten, selbst fr gleich groáe und sonst unter denselben Umst„nden befindliche Kapitalanlagen in demselben Pro- duktionszweig. In der Praxis dauert fr den einen Kapitalisten die Maschine etc. ber die Durchschnittsperiode hinaus, bei dem andern nicht so lange. Die Reparaturkosten des einen sind ber, die des andren unter dein Durchschnitt usw. Der durch den Ver- schleiá, wie durch die Reparaturkosten, bestimmte Preiszuschlag der Ware ist aber derselbe und wird durch den Durchschnitt be- stimmt. Der eine erh„lt also durch diesen Preiszusatz mehr, als er wirklich zusetzt, der andre weniger. Dies, wie alle andren Um- st„nde, die bei gleicher Exploitation der Arbeitskraft den Gewinn verschiedner Kapitalisten in demselben Gesch„ftszweig verschieden machen, tr„gt dazu bei, die Einsicht in die wahre Natur des Mehr- werts zu erschweren. Die Grenze zwischen eigentlicher Reparatur und Ersatz, zwischen Erhaltungskosten und Erneuerungskosten, ist eine mehr oder weni- ger flieáende. Daher der ewige Streit bei Eisenbahnen z.B., ob gewisse Ausgaben Reparatur oder Ersatz sind, ob sie aus laufender Ausgabe oder dem Grundkapital bestritten werden mssen. šbertra- gung von Reparaturausgaben auf #179# 8. Kapitel - Fixes Kapital und zirkulierendes Kapital ----- Kapitalkonto, statt auf Revenuekonto, ist das bekannte Mittel, wodurch Eisenbahndirektionen ihre Dividenden knstlich in die H”he schrauben. Jedoch hat auch hierfr die Erfahrung die wesent- lichsten Anhaltspunkte bereits geliefert. Die nachtr„glichen Ar- beiten w„hrend der ersten Lebensperiode der Eisenbahn z.B. sind "keine Reparaturen, sondern mssen angesehn werden als wesentli- cher Bestandteil des Bahnbaus, und sind also dem Kapitalkonto zu belasten, da sie nicht aus dem Verschleiá oder der normalen Wir- kung des Verkehrs herrhren, sondern der ursprnglichen und un- vermeidlichenunvollkommenheitdes Bahnbaus geschuldet sind". (Lardner, l.c.p. 40.) "Dagegen ist es die einzig richtige Methode, die Revenue eines jeden Jahres zu belasten mit der Entwertung, die notwendigerweise eingetreten ist, mit diese Revenue verdient werden konnte, einer- lei, ob die Summe wirklich ausgegeben ist oder nicht." (Captain Fitzmaurice, "Committee of Inquiry on Caledonian Railway", abckt in "Money Market Review", 1868.) Praktisch unm”glich und zwecklos wird die Trennung von Ersatz und Erhaltung des fixen Kapitals in der Landwirtschaft, wenigstens soweit sie noch nicht mit Dampf arbeitet. "Bei einem vollst„ndigen, jedoch nicht bertrieben starken Be- stande des Ger„teinventars" (Bedarf an Acker- und sonstigen Ar- beits- und Wirbchaftsger„ten aller Art) "pflegt man im groáen Durchschnitt die j„hrliche Abnutzung und Unterhalt des Ger„tin- ventars nach Verschiedenheit der vorliegenden Verh„ltnisse zu 15- 25% vom Anschaffungskapital anzuschlagen." (Kirchhof, "Handbuch der landwirthschaftlichen Betriebslehre", Dessau 1852, p. 137.) Bei dem Betriebsunternehmen einer Eisenbahn ist Reparatur und Er- satz gar nicht zu trennen. "Wir erhalten unser Betriebsmaterial der Zahl nach aufrecht. Wel- che Anzahl von Lokomotiven wir auch haben, diese Zahl erhalten wir aufrecht. Wird eine im Lauf der Zeit unbrauchbar, so daá es vorteilhafter ist, eine neue zu bauen, so bauen wir sie auf Ko- sten der Revenue, wobei wir der Revenue natrlich den Wert der von der alten Maschine brigen Materialien gutschreiben... Es bleibt immer ziemlich viel brig... Die R„der, die Achsen, die Kessel etc., kurz, ein gutes Stck der alten Lokomotive bleibt brig." (T. Gooch, Chairman of Great Western Railway Co. 1*), R.C. Nr. 17327, 17329.) - "Reparieren heiát erneuern; fr mich existiert das Wort 'Ersatz' nicht;... hat eine Eisenbahngesell- schaft einen Wagen oder eine Lokomotive einmal gekauft, so "sollte sie sie so reparieren, daá sie in Ewigkeit fortlaufen k”nnen." (17784.) Wir rechnen 8 1/2 d. fr die englische Zugmeile an Lokomotivkosten. Aus diesen 8 1/2 d. erhalten wir die Lokomo- tiven fr immer. Wir erneuern unsre Maschinen. Wenn Sie eine neu kaufen wollen, so geben Sie mehr Geld aus, als n”tig ist... An der alten Maschine ----- 1*) Pr„sident der Groáen Westbahn-Gesellschaft #180# II. Abschnitt - Der Umschlag des Kapitals ----- finden sich immer ein paar R„der, eine Achse oder sonst ein Stck, das brauchbar und du hilft eine Maschine wohlfeiler her- stellen, die ebensogut ist wie eine ganz neue." (17790.) Ich pro- duziere jede Woche eine neue Lokomotive, d.h. die so gut wie neu ist, denn Kessel, Zylinder und Gestell sind neu." (17823, Archi- bald Sturrock, Locomotive Superintendent of Great Northern Rail- way 1*), in R.C., 1867.) Ebenso bei den Wagen: "Im Lauf der Zeit wird der Vorrat der Lokomotiven und Wagen fort- w„hrend erneuert; das eine Mal werden neue R„der angesteckt, das andre Mal ein neues Gestell. Die Teile, auf denen die Bewegung beruht und die dem Verschleiá am meistens sind, werden ich erneu- ert; die Maschinen und Wagen k”nnen dann einer solchen Reihe von Reparaturen unterworfen werden, daá in manchen von ihnen nicht eine Spur von dem alten Material brig ist... Selbst wenn sie re- paraturunf„hig werden, werden Stcke von den alten Wagen oder Lo- komotiven hinein verarbeitet und verschwinden so nie gich von der Bahn. Das bewegliche Kapital ist daher in fortw„hrender Reproduk- tion, was fr den Bahnk”rper zu einer bestimmten Zeit auf einmal stattfinden muá, wenn die ganze Bahn neu belegt wird, das findet beim Betriebema ausschlieálich von Jahr zu Jahr statt. Seine Exi- stenz ist perennierend, es ist in fortw„hrender Verjngung be- griffen." (Lardner, p. 115, 116.) Dieser Prozeá, wie hier von Lardner bei der Eisenbahn darge- stellt, paát nicht auf eine einzelne Fabrik, wohl aber als Bild der best„ndigen, partiellen, mit der Reparatur durcheinander lau- fenden Reproduktion des fixen Kapitals innerhalb eines ganzen In- dustriezweigs, oder berhaupt innerhalb der gesamten Produktion, auf gesellschaftlicher Stufenleiter betrachtet. Hier ein Beweis, innerhalb wie weiter Grenzen geschickte Direktionen den Begriffen Reparatur und Ersatz wirtschaften k”nnen zur Erzielung von Divi- denden. Nach dem oben zitierten Vortrag von R.P. Williams schrie- ben verschiedne englische Eisenbahngesellschaften im Durchschnitt einer Reihe von Jahren fr Reparatur und Erhaltungskosten des Bahnk”rpers und der Baulichkeiten folgende Summe auf Revenuekonto ab (per englische Meile der Bahnl„nge j„hrlich): London & North Western 370 Pfd.St. Midland 225 Pfd.St. London & South Western 257 Pfd.St. Great Northern 360 Pfd.St. Lancashire & Yorkshire 377 Pfd.St. South Eastern 263 Pfd.St. Brighton 266 Pfd.St. Manchester & Sheffield 200 Pfd.St. ----- 1*) Oberaufseher ber die Lokomotiven der Groáen Nordbahn #181# 8. Kapitel - Fixex Kapitel und zirkulierendes Kapital ----- Diese Differenzen rhren nur zum allergeringsten Teil von Ver- schiedenheit der wirklichen Auslagen her, sie stammen fast aus- schlieálich aus verschiedner Berechnungsweise, je nachdem Ausga- beposten dem Kapitalkonto oder dem Revenuekonto zur Last gebracht werden. William geradezu: "Die geringere Belastung wird angenommen, weil dies fr eine gute Dividende ist, und die gr”áte Belastung wird gemacht,weil dies fr eine st„rkeren Dividende n”tig ist und die gr”áre Belastung wird gemacht, weil eine st„rkere Revenue vorhanden ist, die das ertragen kann." [12] In gewissen F„llen wird der Verschleiá, also auch sein Ersatz, eine praktisch verschwindende Gr”áe, so daá allein die Reparatur- kosten in Rechnung kommen. Was Lardner im folgenden von works of art bei Eisenbahnen gilt im allgemeinen fr alle solche dauer- haften Werke, Kan„le, Docks, eiserne und steinerne Brcken etc. - "Der Verschleiá, der infolge der langsamen Wirkung der Zeit bei den solideren Werken eintritt, wirkt fast unmerklich w„hrend kr- zerer Zeitr„ume, nach Verfluá eines langen Zeitraums, z.B. von Jahrhunderten, muá er jedoch die Erneuenmg, ganz oder teilweise, selbst bei den solidesten Konstruktionen herbeifhren. Dieser un- merkliche Verschleiá, verglichen mit dem fhlbareren bei andren Teilen der Bahn, l„át sich vergleichen mit den sekul„ren und pe- riodischen Ungleichheiten in der Bewegung der Weltk”rper. Die Wirkung der Zeit auf die massiveren Konstruktionen einer Bahn, Brcken, Tunnel, Viadukte etc., liefert Beispiele von dem, was man einen sekul„ren Verschleiá nennen kann. Die schnellere und sichtbarere Entwertung, die in krzern Zeitr„umen durch Reparatu- ren oder Ersatz gutgemacht wird, ist den periodischen Ungleich- heiten analog. In die j„hrlichen Reparaturkosten wird auch der Ersatz des zuf„lligen Schadens eingeschlossen, den die Auáenseite auch der dauerhafteren Konstruktionen von Zeit zu Zeit erleidet; aber auch unabh„ngig von diesen Reparaturen geht das Alter nicht wirkungslos an ihnen vorbei, und wie entfernt sie auch immer sei, die Zeit muá kommen, in der ihr Zustand einen Neubau n”tig macht. In finanzieller und ”konomischer Beziehung mag diese Zeit aller- dings viel zu entfernt, um sie in praktische Rechnung zu ziehn." (Lardner, l.c.p. 38, 39.) Es gilt dies fr alle solche Werke von sekul„rer Dauer, bei wel- chen also nicht das in ihnen vorgeschoáne Kapital ihrem Ver- schleiá entsprechend allm„hlich zu ersetzen ist, sondern nur die j„hrlichen Durchschnittskosten der Erhaltung und Reparatur auf den Preis des Produkts zu bertragen sind. Obgleich, wie wir ge- sehn, ein gr”árer Teil des zum Ersatz des Verschleiáes des fixen Kapitals zurckfliegenden Geldes j„hrlich, oder selbst in krzern Zeitr„umen, wieder in seine Naturalform rckvermndelt wird, ist dennoch fr jeden einzelnen Kapitalisten ein Amortisationsfonds n”tig fr den Teil des fixen Kapitals, der nur nach Verlauf von Jahren auf einmal in seinen Reproduktionstermin tritt und dann ganz zu ersetzen ist. Ein #182# II. Abschnitt - Der Umschlag des Kapitals ----- bedeutender Bestandteil des fixen Kapitals schlieát durch seine Beschaffenheit die stckweise Reproduktion aus. Auáerdem, wo die Reproduktion stckweis in der Weise geschieht, daá in krzern In- tervallen dem entwerteten Bestand neuer zugefgt wird, ist je nach dem spezifischen Charakter des Produktionszweigs eine vorhe- rige Geldakkumulation von gr”árem oder geringrem Umfang n”tig, bevor dieser Ersatz stattfinden kann. Nicht jede beliebige Geld- summe reicht dazu hin, es wird eine Geldsumme von bestimmtem Um- fang dazu erheischt. Betrachten wir dies bloá unter der Voraussetzung der einfachen Geldzirkulation, ohne alle Rcksicht auf das erst sp„ter zu ent- wickelnde Kreditsystem, so ist der Mechanismus der Bewegung die- ser: Im ersten Buch (Kap. III, 3a.) wurde gezeigt, daá, wenn ein Teil des in einer Gesellschaft vorhandnen Geldes stets als Schatz brachliegt, w„hrend ein andrer als Zirkulationsmittel, resp. als unmittelbarer Reservefonds des direkt zirkulierenden Geldes fun- giert, die Proportion best„ndig wechselt, worin sich die Gesamt- masse des Geldes auf Schatz und auf Zirkulaiionsmittel verteilt. In unserm Fall wird nun Geld, das als Schatz in der Hand eines gr”áern Kapitalisten in gr”árem Umfang aufgeh„uft sein muá, beim Einkauf des fixen Kapitals auf einmal in Zirkulation geworfen. Es verteilt sich selbst wieder in der Gesellschaft als Zirkulations- mittel und als Schatz. Durch den Amortisationsfonds, worin nach Maágabe des Verschleiáes des fixen Kapitals dessen Wert zu seinem Ausgangspunkt zurckflieát, bildet ein Teil des zirkuherenden Geldes wieder Schatz - fr l„ngre oder krzre Zeit - in der Hand desselben Kapitalisten, dessen Schatz bei Ankauf des fixen Kapi- tals sich in Zirkulationsmittel verwandelt und von ihm entfernt hatte. Es ist eine best„ndig wechselnde Verteilung des in der Ge- sellschaft existierenden Schatzes, der abwechselnd als Zirkulati- onsmittel fungiert, und dann wieder als Schatz aus der Masse des zirkulierenden Geldes abgeschieden wird. Mit der Entwicklung des Kreditwesens, welche der Entwicklung der groáen Industrie und der kapitalistischen Produktion notwendig parallel geht, fungiert dies Geld nicht als Schatz, sondern als Kapital, aber in der Hand nicht seines Eigentmers, sondern andrer Kapitalisten, denen es zur Verfgung gestellt ist. #183# ----- NEUNTES KAPITEL Der Gesamtumschlag des vorgeschoánen Kapitals. Umschlagszyklen Wir haben gesehn, daá die fixen und flssigen Bestandteile des produktiven Kapitals verschiedenartig und zu verschiednen Peri- oden umschlagen, ebenso daá die verschiednen Bestandteile des fi- xen Kapitals in demselben Gesch„ft wie nach ihrer verschiednen Lebens-, daher Reproduktionszeit, wieder verschiedne Umschlagspe- rioden haben. (šber die wirkliche oder scheinbare Verschiedenheit im Umschlag verschiedner Bestandteile des flssigen Kapitals in demselben Gesch„ft, siehe am Schluá dieses Kapitels sub 6.) 1. Der Gesamtumschlag des vorgeschoánen Kapitals ist der Durch- schnittsumschlag seiner verschiednen Bestandteile; Berechnungsmo- dus weiter unten. Soweit es sich nur um verschiedne Zeitperioden handelt, ist natrlich nichts einfacher als ihren Durchschnitt zu ziehn; aber: 2. es findet hier nicht nur quantitativer, sondern qualitativer Unterschied statt. Das in den Produktionspirozeá eingehende flssige Kapital ber- tr„gt seinen ganzen Wert auf das Produkt und muá daher best„ndig, durch den Verkauf des Produkts, in natura ersetzt werden, soll der Produktionsprozeá ohne Unterbrechung vorsichgehn. Das in den Produktionsprozeá eingehende fixe Kapital bertr„gt nur Teil sei- nes Werts (den Verschleiá) auf das Produkt und f„hrt trotz des Verschleiáes fort, im Produktionsprozeá zu fungieren; es braucht daher nur in krzern oder rn Intervallen, jedenfalls nicht so oft wie das flssige Kapital, in natura ersetzt zu werden. Diese Er- satznotwendigkeit, der Reproduktionstermin, ist nicht nur quanti- tativ verschieden fr die verschiednen Bestandteile des fixen Ka- pitals, sondern, wie wir gesehn haben, ein Teil des l„nger dau- ernden, vielj„hrigen fixen Kapitals kann j„hrlich oder in krzern Intervallen ersetzt und dem alten fixen Kapital in natura hin- zugefgt werden; bei fixem Kapital andrer Beschaffenheit kann der Ersatz nur nach Ende er Lebenszeit auf einmal stattfinden. #184# II. Abschnitt - Der Umschlag des Kapitals ----- Es ist daher n”tig, die Sonderumschl„ge der verschiednen Teile des fixen Kapitals auf gleichartige Form des Umschlags zu redu- zieren, so daá sie nur noch quantitativ, der Umschlagsdauer nach, verschieden sind. Diese qualitative Dieselbigkeit findet nicht statt, wenn wir P... P - die Form des kontinuierlichen Produkti- onsprozesses - zum Ausgangspunkt nehmen. Denn bestimmte Elemente von P mssen best„ndig in natura ersetzt werden, andre nicht. Wohl aber gibt die Form G... G' diese Dieselbigkeit des Um- schlags. Nehmen wir z.B. eine Maschine zum Wert von 10 000 Pfd.St., die zehn Jahre dauert, wovon sich also j„hrlich 1/10 = 1000 Pfd.St. in Geld rckverwandelt. Diese 1000 Pfd.St. haben sich im Lauf eines Jahres aus Geldkapital in produktives Kapital und Warenkapital und aus diesem in Geldkapital rckverwandelt. Sie sind zu ihrer ursprnglichen Geldform zurckgekehrt, wie das flssige Kapital, wenn wir es unter dieser Form betrachten, und es ist dabei gleichgltig, ob das Geldkapital von 1000 Pfd.St. wieder am Ende des Jahres in die Naturalform einer Maschine rck- verwandelt wird oder nicht. Bei der Berechnung des Gesamt- umschlags des vorgeschoánen produktiven Kapitals fixieren wir da- her alle seine Elemente in der Geldform, so daá die Rckkehr zur Geldform den Umschlag schlieát. Wir betrachten den Wert immer als in Geld vorgeschossen, selbst beim kontinuierlichen Produktions- prozeá, wo diese Geldform des Werts nur die des Rechengelds ist. So k”nnen wir dann den Durchschnitt ziehn. 3. Es folgt, daá selbst wenn der bei weitem gr”áre Teil des vor- geschoánen produktiven Kapitals aus fixem Kapital besteht, dessen Reproduktions-, also auch Umschlagszeit, einen vielj„hrigen Zy- klus umfaát, dennoch der w„hrend des Jahres umgeschlagene Kapi- talwert infolge der wiederholten Umschl„ge des flssigen Kapitals w„hrend des Jahres gr”áer sein kann als der Gesamtwert des vorge- schoánen Kapitals. Das fixe Kapital sei = 80 000 Pfd.St., seine Reproduktionszeit = 10 Jahre, so daá 8000 Pfd.St. davon j„hrlich zu ihrer Geldform zurckkehren oder es 1/10 seines Umschlags vollzieht. Das fls- sige Kapital sei = 20 000 Pfd.St. und schlage fnfmal im Jahre um. Das Gesamtkapital ist dann = 100 000 Pfd.St. Das umgeschlagne fixe Kapital ist = 8000 Pfd.St.; das ungeschickte flssige Kapi- tal = 5 x 20 000 = 100 000 Pfd.St. Also ist das w„hrend des Jah- res umgeschlagne Kapital 108 000 Pfd.St., gr”áer um 8000 Pfd.St. als das vorgeschoáne Kapital. 1 + 2/25, des Kapitals hat umge- schlagen. 4. Der W e r t u m s c h l a g des vorgeschoánen Kapitals trennt sich also von seiner wirklichen Reproduktionszeit oder der realen Umschlagszeit seiner Bestandteile. Ein Kapital von 4000 Pfd.St. schlage z. B. fnfmal im Jahre #185# 9. Kapitel - Der Gesamtumschlag des vorgeschoánen Kapitals ----- um. Das umgeschlagne Kapital ist dann 5 x 4000 = 20 000 Pfd.St. Was aber am Ende jedes Umschlags zurckkehrt, um wieder von neuem vorgeschossen zu werden, ist das ursprnglich vorgeschoáne Kapi- tal von 4000 Pfd.St. Seine Gr”áe wird nicht ver„ndert durch die Anzahl der Umschlagsperloden, w„hrend deren es von neuem als Ka- pital fungiert. (Abgesehn vom Mehrwert.) In dem Beispiel sub 3 also ist nach der Voraussetzung am Ende des Jahres in die Hand des Kapitalisten zurckgekehrt a) eine Wertsumme von 20000 Pfd.St., die er von neuem in den flssigen Bestandteilen des Kapitals auslegt, und b) eine Summe von 8000 Pfd.St., die sich durch den Verschleiá vom Wert des vorgeschoánen fixen Kapitals losgel”st hat; daneben existiert nach wie vor das- selbe fixe Kapital im Produktionsprozeá fort, aber mit dem ver- minderten Wert von 72 000 Pfd.St. statt 80 000 Pfd.St. Es be- drfte also noch neunj„hriger Fortsetzung des Produktionsprozes- ses, bis das vorgeschoáne fixe Kapital sich ausgelebt und sowohl als Produktbildner wie Wertbildner ausfungiert hat und ersetzt werden muá. Der vorgeschoáne Kapitalwert hat also einen Zyklus von Umschl„gen zu beschreiben, im gegebnen Fall z.B. einen Zyklus von zehn j„hrlichen Umschl„gen - und zwar ist dieser Zyklus be- stimmt durch die Lebenszeit, daher die Reproduktionszeit oder Umschkgszeit des angewandten fixen Kapitals. In demselben Maáe also, worin sich mit der Entwicklung der kapi- talistischen Produktionsweise der Wertumfang und die Lebensdauer des an gewandten fixen Kapitals entwickelt, entwickelt sich das Leben der Industrie und des industriellen Kapitals in jeder be- sondren Anlage zu einem vielj„hrigen, sage im Durchschnitt zehn- j„hrigen. Wenn einerseits die Entwicklung des fixen Kapitals die- ses Leben ausdehnt, so wird es andrerseits abgekrzt durch die best„ndige Umw„lzung der Produktionsmittel, die ebenfalls mit der Entwicklung der kapitalistischen Produktionsweise best„ndig zu- nimmt. Mit ihr daher auch der Wechsel der Produktionsmittel und die Notwendigkeit ihres best„ndigen Ersatzes infolge des morali- schen Verschleiáes, lange bevor sie physisch ausgelebt sind. Man kann annehmen, daá fr die entscheidendsten Zweige der groáen In- dustrie dieser Lebenszyklus jetzt im Durchschnitt ein zehnj„hri- ger ist. Doch kommt es hier nicht auf die bestimmte Zahl an. So- viel ergibt sich: Durch diesen eine Reihe von Jahren umfassenden Zyklus von zusammenh„ngenden Umschl„gen, in welchen das Kapital durch seinen fixen Bestandteil gebannt ist, ergibt sich eine ma- terielle Grundlage der periodischen Krisen, worin das Gesch„ft aufeinanderfolgende Perioden der Abspannung, mittleren Lebendig- keit, šberstrzung, #186# II. Abschnitt - Der Umschlag des Kapitals ----- Krise durchmacht. Es sind zwar die Perioden, worin Kapital ange- legt wird, sehr verschiedne und auseinanderfallende. Indessen bildet die Krise immer den Ausgangspunkt einer groáen Neuanlage. Also auch - die ganze Gesellschaft betrachtet - mehr oder minder eine neue rmterielle Grundlage fr den n„chsten Umschlagszyklus. 22[a] 5. šber die Berechnungsweise des Umschlags lassen wir einen ame- rikanischen ™konomen sprechen. "In einigen Gesch„ftszweigen wird das ganze vorgeschoáne Kapital mehrere Mal innerhalb eines Jahres umgeschlagen oder zirkuliert; in einigen andren schl„gt ein Teil mehr als einmal im Jahr um, ein andrer Teil nicht so h„ufig. Es ist die Durchschnittsperiode, die sein ganzes Kapital gebraucht, um durch seine Hand zu passie- ren oder um einmal umzuschlagen, wonach ein Kapitalist seinen Profit berechnen muá. Angenommen, jemand habe in einem bestimmten Gesch„ft die Hilfte seines Kapitals in Geb„uden und Maschinerie angelegt, welche einmal in zehn Jahren erneuert werden; ein Vier- tel in Werkzeugen etc., die in zwei Jahren erneuert werden. das letzte Viertel, ausgelegt in Arbeitsl”hnen und Rohstoffen, w„re zweimal im Jahre umgeschlagen. Sein ganzes Kapital sei 50000 Dol- lars. Dann wird seine Jahresauslage sein: 50 000/2 = 25 000 Doll. in 10 Jahren = 2500 Doll. in 1 Jahr 50 000/4 = 12 500 " " 2 " = 6250 " " 1 " 50 000/4 = 12 500 " " 1/2 " = 25 000 " " 1 " ---------------------------------- in 1 Jahr = 33 750 Doll. Die Durchschnittszeit also, in der sein ganzes Kapital einmal um- geschlagen wird, ist 16 Monate [14]... Nehmen wir einen andern Fall: Ein Viertel des Gesamtkapitals von 50 000 Doll. zirkuliert in 10 Jahren; ein Viertel in 1 Jahr; die brige H„lfte zweimal in 1 Jahr. Dann wird die j„hrliche Auslage sein: 12 500/10 = 1 250 Doll. 12 500 = 12 500 " 25000 x 2 = 50 000 " In 1 Jahr umgeschlagen = 63 750 Doll. (Scrope, "Pol. Econ.", edit. Alonzo Potter, New York 1841, p. 142, 143.) [15] --- 22[a]) "Die st„dtische Produktion ist an den Turnus der Tage ge- bunden, die l„ndliche hingegen an den Turnus der Jahre." (Adam H. Mller, "Die Elemente der Staaskunst", Berlin 1809, III., S. 178.) Dies ist die naive Vorstellung der Romantik von Industrie und Agrikultur. #187# 9. Kapitel - Der Gesamtumschlag des vorgeschoánen Kapitals ----- 6. Wirkliche und scheinbare Verschiedenheiten im Umschlag der verschiednen Teile des Kapitals. - Derselbe Scrope sagt an der- selben Stelle [p. 141]: "Das Kapital, das ein Fabrikant, Landwirt oder Kaufmann in der Zahlung von Arbeitsl”hnen auslegt, zirkuliert am schnellsten, da es vielleicht einmal in der Woche, wenn seine Leute w”chentlich bezahlt werden, durch die w”chentlichen Einknfte aus seinen Ver- k„ufen oder bezahlten Fakturen umgeschlagen wird. Das in Rohstof- fen oder fertigen Vorr„ten ausgelegte zirkuliert weniger rasch; es mag zweimal oder viel im Jahr umschlagen, je nach der Zeit, die zwischen dem Einkauf der einen und dem Verkauf der andern verbraucht wird, vorausgesetzt, daá er auf gleiche Kreditfrist kauft und verkauft. Das in Werkzeugen und Maschinen steckende Ka- pital zirkuliert noch langsamer, da es im Durchschnitt vielleicht nur einmal in fnf oder zehn Jahren umgeschlagen, d.h. konsumiert und erneuert wird, obwohl manche Werkzeuge schon in einer einzi- gen Reihe von Operationen aufgebraucht werden. Das in Geb„uden, z.B. Fabriken, L„den, Lagerh„usern, Scheunen, in Straáen, Bew„s- serungsanlagen etc. ausgelegte Kapital scheint berhaupt kaum zu zirkulieren. In der Tat aber werden auch diese Anlagen vollst„n- dig ebensosehr wie die frher erw„hnten aufgebraucht, w„hrend sie zur Produktion beitragen, und mssen reproduziert werden, damit der Produzent seine Operationen fortfahren kann. Nur mit dem Un- terschied, daá sie langsamer konsumiert und reproduziert werden als die brigen... Das in ihnen angelegte Kapital vielleicht erst in 20 oder 50 Jahren um." Scrope verwechselt hier den durch Zahlungstermine und Kreditver- h„ltnisse fr den individuellen Kapitalisten bewirkten Unter- schied im Fluá bestimmter Teile des flssigen Kapitals mit den aus der Natur des Kapitals hervorgehenden Umschl„gen. Er sagt, der Arbeitslohn muá w”chentlich gezahlt werden durch die w”chent- lichen Einknfte aus den bezahlten Verk„ufen oder Fakturen. Er- stens ist hier zu bemerken, daá mit Bezug auf den Arbeitslohn selbst Unterschiede eintreten, je nach der L„nge des Zahlungster- mins, d.h. der L„nge der Zeit, wofr der Arbeiter dem Kapjtali- sten Kredit zu geben hat; also je nachdem der Zahlungstermin des hns w”chentlich, monatlich, dreimonatlich, halbj„hrlich usw. Es gilt hier das frher entwickelte Gesetz: "Die notwendige Masse des Zahlungsmittels (also des auf einen Schlag verzuschieáenden Geldkapitais) steht im geraden 1*) Verh„ltnis zur L„nge der Zah- lungsperioden." (Buch I, Kap. III, 3, b, Seite 124 2*).) Zweitens: In das w”chentliche Produkt geht die Gesamtheit nicht nur des in seiner Produktion durch die Wochenarbeit zugesetzten Neuwerts ein, sondern ebenso der Wert der im Wochenprodukt aufge- zehrten Roh- ----- 1*) 1. und 2. Auflage: umgekehrten - 2*) siehe Band 23 unser Aus- gabe, S. 156 #188# II. Abschnitt - Der Umschlag des Kapitals ----- und Hilfsstoffe. Mit dem Produkt zirkuliert dieser in ihm ent- haltne Wert. Durch den Verkauf dieses Produkts erh„lt er die Geldform und muá von neuem in dieselben Produktionselemente umge- setzt werden. Es gilt dies ebensowohl von der Arbeitskraft wie von Roh- und Hilfsstoffen. Aber man hat bereits gesehn (Kap.VI, II, 1.), daá die Kontinuit„t der Produktion einen Vorrat von Pro- duktionstteln erheischt, verschieden fr verschiedne Gesch„fts- zweige, und im selben Gesch„ftszweig wieder verschieden fr ver- schiedne Bestandteile dieses Elements des flssigen Kapitals, z.B. fr Kohle und Baumwolle. Obgleich daher diese Stoffe best„n- dig in natura ersetzt werden mssen, brauchen sie nicht best„ndig neu gekauft zu werden. Wie oft sich der Kauf erneuert, h„ngt von der Gr”áe des angelegten Vorrats ab, wie lange er vorh„lt, bis er ersch”pft ist. Bei der Arbeitskraft findet solches Einlegen von Vorrat nicht statt. Die Rckverwandlung in Geld geht den in Ar- beit ausgelegten Kapitalteil Hand in Hand mit der des in Hilfs- und Rohstoff ausgelegten. Aber die Rckverwandlung des Geldes, einerseits in Arbeitskraft, andrerseits in Rohstoffe, geht ge- trennt vor sich wegen der besondren Kauf- und Zahlungstermine dieser beiden Bestandteile, von denen der eine als produktiver Vorrat in l„ngern Terminen gekauft wird, der andre, die Arbeits- kraft, in krzern, z.B. w”chentlich. Andrerseits muá der Kapita- list neben dem Produktionsvorrat einen Vorrat fertiger Waren hal- ten. Abgesehn von Verkaufsschwierigkeiten etc. ist z.B. eine be- stimmte Masse auf Bestellung zu produzieren. W„hrend der letzte Teil derselben produziert wird, wartet der schon fertige auf dem Speicher bis zur Zeit, wo die Bestellung ganz ausgefhrt werden kann. Andre Unterschiede im Umschlag des flssigen Kapitals ent- stehn, sobald einzelne Elemente desselben l„nger als andre in ei- nem vorl„ufigen Stadium des Produktionsprozesses (Austrocknung von Holz usw.) verharren mssen. Das Kreditwesen, auf das Scrope hier Bezug nimmt, wie das Han- delskapital, modifiziert den Umschlag fr den einzelnen Kapitali- sten. Auf gesellschaftlicher Stufenleiter modifiziert es ihn nur, soweit es nicht nur die Produktion, sondern auch die Konsumtion beschleunigt. #189# ----- ZEHNTES KAPITEL Theorien ber fixes und zirkulierendes Kapital Die Physiokraten und Adam Smith Bei Quesnay erscheint der Unterschied von fixem und zirkulieren- dem Kapital als avances primitives 1*) und avances annuelles 2*). Er stellt diesen Unterschied richtig dar als Unterschied inner- halb des produktiven, dem unmittelbaren Produktionsprozeá einver- leibten Kapitals. Da ihm das in der Agrikultur angewandte Kapi- tal, also das Kapital des P„chters, als das einzig wirklich pro- duktive gilt, so ergeben sich diese Unterschiede auch nur fr das Kapital des P„chters. Hieraus ergibt sich auch die j„hrliche Um- schlagszeit des einen Teils des Kapitals und die mehr als j„hrli- che (zehnj„hrige) des andern. Beil„ufig bertragen die Physiokra- ten im Lauf der Entwicklung diese Unterschiede auch auf andre Sorten Kapital, auf das industrielle Kapital berhaupt. Fr die Gesellschaft bleibt der Unterschied zwischen j„hrlichen und mehr- j„hrigen Vorschssen so wichtig, daá viele ™konomen selbst nach A. Smith, zu dieser Bestimmung zurckkehren. Der Unterschied zwi- schen beiden Arten von Vorschssen entsteht erst, sobald vorge- schoánes Geld in die Elemente des produktiven Kapitals verwandelt ist. Es ist ein Unterschied einzig und allein innerhalb des pro- duktiven Kapitals. Es f„llt Quesnay daher nicht ein, das Geld, sei es zu den ursprnglichen, sei es zu den j„hrlichen Vorschs- sen zu rechnen. Als Vorschsse der Produktion - d.h. als produk- tives Kapital - stehn sie beide sowohl dem Geld wie den auf dem Markt befindlichen Waren gegenber. Ferner reduziert sich der Un- terschied dieser beiden Elemente des produktiven Kapitals bei Quesnay richtig auf die verschiedne Weise, worin sie in den Wert des fertigen Produkts eingehn, daher auf die verschiedne Weise, worin ihr Wert mit dem Produktenwert zirkuliert wird, und daher die verschiedne Weise ihres Ersatzes oder ihrer Reproduktion, in- dem der Wert ----- 1*) ursprngliche Vorschsse - 2*) j„hrliche Vorschsse #190# II. Abschnitt - Der Umschlag des Kapitals ----- des einen j„hrlich ganz, der des andren in ern Perioden stckweis ersetzt wird. 23) Der einzige Fortschritt, den A. Smith macht, ist die Verallgemei- nerung der Kategorien. Sie bezieht sich bei ihm nicht mehr auf eine spezielle Form des Kapitals, das P„chterkapital, sondern auf jede Form des produktiven Kapitals. Es folgt daher von selbst, daá an die Stelle des der Agrikultur entnommenen Unterschieds zwischen j„hrlichem und mehrj„hrigem Umschlag, der allgemeine Un- terschied verschiedenzeitigen Umschlags tritt, so daá ein Um- schlag des fixen Kapitals stets mehr als einen Umschlag des zir- kulierenden Kapitals umfaát, welches immer die Zeitdauer dieser Umschl„ge des zirkulierenden Kapitals sei, j„hrlich, mehr als j„hrlich oder weniger als j„hrlich. So verwandeln sich bei Smith die avances annuelles in zirkulierendes und die avances primiti- ves in fixes Kapital. Auf diese Verallgemeinerung der Kategorien beschr„nkt sich aber sein Fortschritt. Die Ausfhrung f„llt weit hinter Quesnay zurck. Gleich die roh empirische Art, wie Smith die Untersuchung er”ff- net, leitet die Unklarheit ein: "There are two different ways in which a capital may be employed so as to yield a revenue or profit to its employer." 3*) ("Wealth of Nations", Book II, chap. I, p. 185. Edit. Aberdeen 1848.) --- 23) Vgl. fr Quesnay die "Analyse du Tableau conomique" ("Physiocrates", ‚d. Daire, I. Partie, Paris 1846). Es heiát dort z.B.: "Die j„hrlichen Vorschsse bestehen in den Ausgaben, die j„hrlich fr die Arbeiten in der Landbestellung gemacht werden; diese Vorschsse mssen von den ursprnglichen Vorschssen unter- schieden werden, die Fonds fr die Einrichtung der Landbestellung darstellen." (p. 59.) - Bei den jngren Physiokraten werden die avances schon mehrfach direkt als capital bezeichnet: "Capital ou avances". Dupont de Nemours, "Maximes du Docteur Quesnay, ou r‚- sum‚ de ses principes d'‚conomie sociale" 1*) (Daire, I, p. 391.); ferner Le Trosne: "Infolge der l„ngeren oder krzeren Le- bensdauer der Arbeitserzeugnisse besitzt eine Nation einen von seiner j„hrlichen Reproduktion unabh„ngigen betr„chtlichen Vorrat von Reichtmern, der ein von langer Hand akkumuliertes K a p i t a l darstellt und, ursprnglich mit Produkten bezahlt, sich immer erh„lt und w„chst." (Daire, II, p. 928, 929.) - Turgot braucht das Wort capital schon regelm„áiger fr avances, und identifiziert noch mehr die avances der manufacturiers 2*) mit denen der P„chter. (Turgot, R‚flexions sur la Formation et la Di- bution des Richesses, 1766.) ----- 1*) 1. und 2. Auflage: "Origine & ProgrŠs d'une science nou- velle", 1767 - 2*) Fabrikanten - 3*) "Es gibt zwei verschiedene Arten, worin ein Kapital angelegt werden kann, um seinem Besitzer ein Einkommen oder einen Profit abzuwerfen." #191# 10. Kapitel - Theorien ber fixes und zirkul. Kapital ----- Die Arten, worin Wert angelegt werden kann, um als Kapital zu fungieren, um seinem Eigner einen Mehrwert abzuwerfen, sind ebenso verschieden, ebenso mannigfach wie die Anlagesph„ren des Kapitals. Es ist eine Frage nach den verschiednen Produktions- zweigen, worin Kapital angelegt werden kann. Die Frage, so formu- liert, geht noch weiter. Sie schlieát die Frage ein, wie Wert, auch wenn er nicht als produktives Kapital angelegt wird, als Ka- pital fr seinen Eigner fungieren kann, z.B. als zinstragendes Kapital, Kaufmannskapital usw. Hier sind wir also schon himmel- weit entfernt von dem wirklichen Gegenstand der Analyse, n„mlich von der Frage: wie die Teilung des p r o d u k t i v e n Kapi- tals in seine verschiednen Elemente, abgesehn von ihrer ver- schiednen Anlagesph„re, auf ihren Umschlag wirkt. A. Smith f„hrt dann gleich fort: "First, it may be employed in raising, manufactoring, or purcha- sing goods, and selling them again with a profit." 1*) A. Smith sagt uns hier nichts, als daá Kapital angewandt werden kann in der Agrikultur, der Manufaktur und dem Handel. Er spricht also nur von den verschiednen Anlagesph„ren des Kapitals und auch von solchen, worin, wie im Handel, das Kapital nicht dem unmit- telbaren Produktionsprozeá einverleibt ist, also nicht als pro- duktives Kapital fungiert. Damit verl„át er schon die Grundlage, worauf die Physiokraten die Unterschiede des produktiven Kapitals und ihren Einfluá auf den Umschlag darstellen. Ja, er nimmt so- fort auch das Kaufmannskapital als Beispiel in einer Frage, wo es sich ausschlieálich um Differenzen des produktiven Kapitals im Produkt- und Wertbildungsprozeá handelt, die selbst wieder Diffe- renzen in seinem Umschlag und seiner Reproduktion erzeugen. Er f„hrt fort: "The capital employed in this manner yields no revenue or profit to its employer while it either remains in his possession or con- tinues in the same shape." 2*) - "The capital employed in this manner! Aber Smith spricht von Ka- pital, das in der Agrikultur, in der Industrie angelegt ist, und er sagt uns sp„ter, daá das so angelegte Kapital in fixes und zirkulierendes zerf„llt! Die Anlage des Kapitals in dieser Art kann also das Kapital weder zu fixem noch zu zirkulierendem ma- chen. ----- 1*) "Erstens kann es angelegt werden, um Gter zu zchten, zu fa- brizieren oder zu kaufen und sie mit einem Profit wieder zu ver- kaufen." - 2*) "Das auf diese Weise angelegte Kapital wirft sei- nem Besitzer weder Einkommen noch Profit ab, sowie es entweder in seinem Besitz bleibt oder die gleiche Gestalt beh„lt." #192# II. Abschnitt - Der Umschlag des Kapitals ----- Oder meinte er, daá Kapital, angewandt, um Waren zu produzieren und diese Waren mit einem Profit zu verkaufen, nach seiner Ver- wandlung in Waren verkauft werden und durch den Verkauf erstens aus dem Besitz des Verk„ufers in den des K„ufers bergehn, zwei- tens aus seiner Naturalform als Ware in seine Geldform sich um- setzen muá, und daher dem Besitzer unntz ist, solange es entwe- der in seinem Besitz oder - fr ihn - in derselben Form bleibt? Aber dann kommt die Sache darauf hinaus: Derselbe Kapitalwert, der frher in der Form des produktiven Kapitals fungierte, in ei- ner dem Produktionsprozeá angeh”rigen Form, fungiert jetzt als Warenkapital und Geldkapital, in seinen dem Zirkulationsprozeá angeh”rigen Formen, ist also weder fixes noch flssiges Kapital mehr. Und es gilt dies ebensowohl fr die Wertelemente, welche durch Roh- und Hilfsstoffe, also durch flssiges, wie fr dieje- nigen, welche durch den Verbrauch der Arbeitsmittel, also durch fixes Kapital, zugefgt werden. Wir kommen auch so dem Unter- schied von fixem und flssigem Kapital keinen Schritt n„her. Weiter: "The goods of the merchant yield him no revenue or profit till he sells them for money, and the money yields him as little till it is again exchanged for goods. His capital is continually going from him in one shape, and eng to him in another, and it is only by means of such circulation, or successive exchanges, that it can yield him any profit. Such capitds, therefore, may very pro- perly be called circulating capitals." 1*) Was A. Smith hier als zirkulierendes Kapital bestimmt, ist das, was ich Z i r k u l a t i o n s k a p i t a l nennen will, Ka- pital, in der dem Zirkulationsprozeá, dem Formwechsel vermittelst des Austausches (Stoffwechsel und H„ndewechsel) angeh”rigen Form, also Warenkapital und Geldkapital, im Gegensatz zu seiner dem Produktionsprozeá angeh”rigen Form, der des produktiven Kapitals. Es sind dies keine besondren Arten, worin der industrielle Kapi- talist sein Kapital teilt, sondern es sind verschiedne Formen, die derselbe vorgeschoáne Kapitalwert in seinem curriculum vitae 2*) nacheinander stets von neuem annimmt und abstreift. Dies wirft A. Smith - und das ist ein groáer Rckschritt gegen die Physiokraten - zusammen mit den Formunterschieden, die innerhalb der Zirkulation des Kapitalwerts, in seinem ----- 1*) "Die Gter des KaufManns werfen ihm weder Einkommen noch Pro- fit ab, bis er sie fr Geld verkauft, und das Geld wirft ihm ebensowenig ab, bis es wieder gegen Gter ausgetmncht wird. Sein Kapital geht best„ndig in der einen Gestalt von ihm und kehrt in einer anderen zu ihm zurck, und nur vermittels einer solchen Zirkulation oder aufeinanderfolgender Tauschhandlungen kann es ihm einen Profit abwerfen. Deshalb kann man solche Kapitale ganz richtig zirkulierende Kapitale nennen." - 2*) Lebenslauf #193# 10. Kapitel - Theorien ber fixes und zirkul. Kapital ----- Kreislauf durch seine sukzessiven Formen, entspringen w„hrend der Kapitalwert sich in der Form des promtiven Kapitals befindet; und zwar entspringen aus der verschiednen Weise, worin die verschied- nen Elemente des produktiven Kapitals am Wertbildungsprozeá sich beteiligen und ihren Wert auf das Produkt bertragen. Wir werden die Folgen dieser Grundverwechslung zwischen dem produktiven und dem in der Zirkulationssph„re befindlichen Kapital (Warenkapital und Geldkapital) einerseits, und zwischen fixem und flssigem Ka- pital andrerseits, weiter unten sehn. Der in fixem Kapital vorge- schoáne Kapitalwert wird ebensowohl durch das Produkt zirkuliert, wie der im flssigen Kapital vorgeschoáne, und er verwandelt sich durch die Zirkulation des Warenkapitals ebensosehr in Geld kapi- tal wie der andre. Der Unterschied entspringt nur daraus, daá sein Wert bruchweis zirkuliert und daher auch bruchweis, in kr- zern oder l„ngern Perioden ersetzt, in Naturalform reproduziert werden muá. Daá A. Smith hier unter zirkulierendem Kapital nichts versteht als Zirkulationskapital, d.h. den Kapitalwert in seinen dem Zir- kulationsprozeá angeh”rigen Formen (Warenkapital und Geldkapi- tal), beweist das von ihm mit besondrem Ungeschick gew„hlte Bei- spiel. Er nimmt als Beispiel eine Kapitalart, die gar nicht dem Produktionsprozeá angeh”rt, sondern nur in der Zirkulationssph„re haust, nur aus Zirkulationskapital besteht, das Kaufmannskapital. Wie abgeschmackt es ist, mit einem Beispiel zu beginnen, worin das Kapital berhaupt nicht als produktives Kapital figuriert, sagt er selbst gleich darauf: "The capital of a merchant is altogether a circulating capital." 1*) Aber der Unterschied zwischen zirkulierendem und fixem Kapital soll ja, wie uns sp„ter gesagt wird, ein aus wesentlichen Unter- schieden innerhalb des produktiven Kapitals selbst entspringender sein. Einerseits hat A. Smith den physiokratischen Unterschied im Kopf, andrerseits die Formunterschiede, die der Kapitalwert in seinem Kreislauf durchmacht. Und beides geht bunt durcheinander. Wie aber ein Profit entstehn soll durch den Formwechsel von Geld und Ware, durch bloáe Verwandlung des Werts aus einer dieser For- men in die andre, ist absolut nicht abzusehn. Auch wird die Er- kl„rung absolut unm”glich, weil er hier beginnt mit dem Kauf- mannskapital, das sich nur in der Zirkulationssph„re bewegt. Wir kommen hierauf zurck; h”ren wir zun„chst, was er ber das fixe Kapital sagt: ----- 1*) "Das Kapital eines Kaufmanns ist ein und gar zirkulierendes Kapital." #194# II. Abschnitt - Der Umschlag des Kapitals ----- "Secondly, it" (capital) "may be employed in the improvement of land, in the purchase of useful machines and instruments of trade, or in auch like things as yield a revenue or profit wi- thout changing masters, or circulating any further. Such capi- tals, therefore, may very properly be called fixed capitals. Dif- ferent occupations require very different proportions between the fixed and circulating capitals employed in them... Some part of the capital of every master artificer or manufacturer must be fi- xed in the instruments of his trade. This part however, is very small in some, and very great in others... The far greater part of the capital of all such master artificers" (wie Schneider, Schuster, Weber) however is circulated, either in the wages of their wages of their workmen, or in the price of their materials, and to be repaid with a profit by the price of the work." 1*) Abgesehn von der kindlichen Bestimmung ber die Quelle des Pro- fits tritt das Schwache und Konfuse gleich darin hervor: Fr einen Maschinenfabrikanten z.B. ist die Maschine Produkt, die als Warenkapital zirkuliert, also in A. Smiths Worten: "is parted with, changes masters, circulates further." 2*) Die Maschine w„re also nach seiner eignen Bestimmung kein sondern zirkulierendes Kapital. Diese Konfusion entspringt wieder daraus, daá Smith den aus der verschiedenartigen Zirkulation der ver- schiednen Elemente des produktiven Kapitals entspringenden Unter- schied von fixem und flssigem Kapital verwechselt mit Formunter- schieden, die dasselbe Kapital durchl„uft, soweit es innerhalb des Produktionsprozesses als produktives Kapital fungiert, dage- gen innerhalb der Zirkulationssph„re als Zirkulationskapital, d.h. als Warenkapital oder als Geldkapital. Je nach der Stelle, die sie im Lebensprozeá des Kapitals einnehmen, k”nnen dieselben Dinge daher bei A. Smith als fixes Kapital fungieren (als Ar- beitsmittel, Elemente des produktiven Kapitals), und als "zirkulierendes" Kapital, Warenkapital ----- 1*) "Zweitens kann es" (das Kapital) "zur Bodenverbesserung, zum Ankauf ntzlicher Maschinen und Arbeitsinstrumente oder zu „hnli- chen Dingen verwandt werden, die ein Einkommen oder einen Profit abwerfen, ohne den Eigner zu wechseln oder weiter zu zirkulieren. Solche Kapitale kann man deshalb ganz richtig fixe Kapitale nen- nen. Verschiedene Besch„ftigtmgen erfordern sehr verschiedene Gr”áenverh„ltnisse der in ihnen angelegten fixen und zirkulieren- den Kapitale... Ein bestimmter Teil des Kapitals eines jeden Handwerksmeisters oder Fabrikanten muá in seinen Arbeitsinsenten festgelegt sein. Dieser Teil ist jedoch bei einigen sehr klein und bei andren sehr groá... Der entschieden gr”áere Teil des Ka- pitals aller solcher Handwerksmeister" (wie Schneider, Schuster, Weber) zirkuliert jedoch entweder in den L”hnen ihrer Arbeiter oder im Preis ihrer Materialien und wird mit einem Profit durch den Preis der Arbeit zurckgezahlt." - 2*) "von der man sich trennt, die die Eigner wechselt, die man weiter zirkulieren l„át." #195# 10. Kapitel - Theorien ber fixes und zirkul. Kapital ----- (als Produkt, das aus der Produktionssph„re in die Zirkulations- sph„re abgestoáen wird). Aber A. Smith wechselt auf einmal den ganzen Einteilungsgrund und widerspricht dem, womit er ein paar Zeilen vorher die ganze Un- tersuchung er”ffnet hatte. Es geschieht dies namentlich mit dem Satz: "There are two different ways in which a capital may be emplow so as to yield a revenue or a profit to its employer." 1*) n„mlich als zirkulierendes oder als fixes Kapital. Danach waren dies also verschiedne Anwendungsweisen verschiedner voneinander unabh„ngiger Kapitale, wie Kapitale entweder z.B. in der Indu- strie oder in der Agrikultur angewandt werden k”nnen. - Jetzt aber heiát es: "Different occupations require very different propotions between the fixed and circulating capitals employed in them." 2*) Fixes und zirkulierendes Kapital sind jetzt nicht mehr ver- schiedne, selbst„ndige Kapilanlagen, sondern verschiedne Portio- nen desselben produktiven Kapitals, die in verschiednen Anla- gesph„ren verschiednen Anteil vom Gesamtwert dieses Kapitals bil- den. Es sind also Unterschiede, die aus der sachgem„áen Teilung des promiiven Kapitals selbst entspringen, und die daher nur mit Bezug auf dieses gelten. Dem widerspricht aber wieder, daá das Handelskapital als bloá zirkulierendes Kapital dem fixen Kapital gegenbergestellt wird, denn Smith selbst sagt: "Das Kapital eines Kaufmanns ist ganz und gar zirkulierendes Ka- pital." Es ist in der Tat ein nur innerhalb der Zirkulationssph„re fun- gierendes Kapital und steht als solches dem produktiven Kapital, dem dem Produktionsprozeá einverleibten Kapital berhaupt gegen- ber, kann aber ebendeshalb nicht als flssiger (zirkulierender) Bestandteil des produktiven Kapitals dem fixen Bestandteil des produktiven Kapitals gegenberstehn. Bei den Beispielen, die Smith gibt, bestimmt er als fixes Kapital die instruments of trade 3*), als zirkulierendes Kapital den Kapitalantell, ausge- legt in Arbeitsl”hnen und Rohstoffen, Hilfsstoffe eingerechnet (repaid with a profit by the price of the work 4*)). ----- 1*) "Es gibt zwei verschiedene Arten, worin ein Kapital angelegt werden kann, um seinem Besitzer ein Einkommen oder einen Profit abzuwerfen" - 2*) "Verschiedene Besch„ftigungen erfordern sehr verschiedene Gr”áenverh„tnisse der in ihnen angelegten fixen und zirkulierenden Kapitale." - 3*) Arbeitainsnte - 4*) mit einem Profit durch den Preis der Arbeit zurckgezahlt #196# II. Abschnitt - Der Umschlag des Kapitals ----- Also zun„chst wird nur ausgegangen von den verschiednen Bestand- teilen des Arbeitsprozesses, Arbeitskraft (Arbeit) und Rohstoffen auf der einen Seite, Arbeitsinstrumenten auf der andern. Diese aber sind Kapitalbestandteile, weil eine Wertsumme, die als Kapi- tal fungieren soll, in ihnen ausgelegt ist. Sofern sind sie die stofflichen Elemente, Daseinsweisen des produktiven, d.h. des im Produktionsprozeá fungierenden Kapitals. Warwn heiát nun der eine Teil fix? Weil "some of the capital must be fixed in the instruments of trade". 1*) Aber der andre Teil ist auch fixiert in Arbeitslohn und Rohstof- fen. Maschinen indessen und "instruments of trade... such like things... yield a revenue or profit without changing masters, or circulating any further. Such capitals, therefore, may very properly be cabed fixed capitals". 2*) Nehmen wir z.B. den Bergbau. Rohmaterial wird hier gar nicht ver- wandt, indem der Arbeitsgegenstand, z.B. das Kupfer, ein Natur- produkt ist, das durch die Arbeit erst angeeignet werden soll. Das erst anzueignende Kupfer, das Produkt des Prozesses, das sp„- ter als Ware, resp. Warenkapital, zirkuliert, bildet kein Element des produktiven Kapitals. Kein Teil seines Werts ist darin ausge- legt. Andrerseits die andren Elemente des Produktionsprozesses, Arbeitskraft und Hilfsstoffe, wie Kohle, Wasser usw., gehn eben- sowenig stofflich in das Produkt ein. Die Kohle wird ganz konsu- miert, und nur ihr Wert geht in das Produkt ein, ganz wie ein Werttell der Maschine etc. in das Produkt eingeht. Endlich bleibt der Arbeiter ebenso selbst„ndig dem Produkt, dem Kupfer, gegen- ber stehn, wie die Maschine. Nur der Wert, den er durch seine Arbeit produziert, ist jetzt Bestandteil des Kupferwerts. Also in diesem Beispiel wechselt kein einziger Bestandteil des produkti- ven Kapitals die H„nde (masters 3*)), oder wird keiner derselben weiter zirkuliert, weil keiner derselben stofflich in das Produkt eingeht. Wo bleibt hier also das zirkulierende Kapital? Nach A. Smiths eigner Definition best„nde das ganze in einem Kupferberg- werke zur Verwendung kommende Kapital nur aus fixem Kapital. Nehmen wir dagegen eine andre Industrie, die Rohstoffe anwendet, welche die Substanz des Produkts bilden, ferner Hilfsstoffe, die leiblich, ----- 1*) "ein bestimmter Teil des Kapitals in den Arbeitsinstrumenten festgelegt werden muá" - 2*) "Arbeitsinstrumente... „hnliche Dinge... werfen ein Einkommen oder Profit ab, ohne den Eigner zu wechseln oder weiter zu zirkulieren. Solche Kapitale kann man deshalb ganz richtig fixe Kapitale nennen" - 3*) des Eigners #197# 10. Kapitel - Theorien ber fixes und zirkul. Kapital ----- nicht nur dem Wert nach, wie etwa Heizkohle, in das Produkt ein- gehn. Mit dem Produkt, dem Garn z.B., wechselt auch der Rohstoff, die Baumwolle, woraus es besteht, die H„nde und geht aus dem Pro- duktionsprozeá in den Konsurntionsprozeá ein. Aber solange die Baumwolle als Element des produktiven Kapitals fungiert, verkauft der Eigner sie nicht, sondern bearbeitet sie, l„át Garn aus ihr machen. Er gibt sie nicht aus der Hand. Oder, um Smiths grob- falsch-trivialen Ausdruck zu brauchen, er macht keinen Profit by parting with it, by its changing masters, or by circulating it 1*). Er l„át seine Materialien ebensowenig zirkulieren wie seine Maschinen. Sie sind fixiert im Produktionsprozeá, ganz so gut wie die Spinnmaschinen und Fabrikgeb„ude. Ja, es muá ebenso best„ndig ein Teil des produktiven Kapitals in der Form von Kohle, Baum- wolle etc. fixiert sein, wie in der von Arbeitsmitteln. Der Un- terschied ist nur der, daá die zur z.B. w”chentlichen Produktion von Garn n”tige Baumwolle, Kohle etc. best„ndig in der Produktion des Wochenprodukts ganz konsumiert wird, daher durch neue Exem- plare von Baumwolle, Kohle etc. ersetzt werden muá; also diese Elemente des produktiven Kapitals, obgleich sie der Art nach identisch bleiben, best„ndig aus neuen Exemplaren derselben Art bestehn, w„hrend dieselbe individuelle Spinnmaschine, dasselbe individuelle Fabrikgeb„ude fortf„hrt, ohne Ersatz durch ein neues Exemplar seiner Art, zu einer ganzen Reihe von Wochenproduktionen mitzuwirken. Als Elemente des produktiven Kapitals sind alle seine Bestandteile best„ndig im Produktionsprozeá fixiert, denn er kann nicht ohne sie vorgehn. Und alle Elemente des produktiven Kapitals, fixe wie flssige, stehn gleichm„áig als produktives Kapital dem Zirkulationskapital, d.h. dem Warenkapital und Geld- kapital gegenber. Ebenso verh„lt es sich mit der Arbeitskraft. Ein Teil des produk- tiven Kapitals muá best„ndig in ihr fixiert sein, und es sind dieselben identischen Arbeitskr„fte, wie dieselben Maschinen, die berall auf l„ngre Zeit von demselben Kapitalisten verwandt wer- den. Der Unterschied zwischen ihnen und den Maschinen besteht hier nicht darin, daá die Maschine ein fr all mal gekauft ist (was auch nicht der Fall, wenn sie z.B. in Terminen abbezahlt wird), der Arbeiter nicht - sondern darin, daá die Arbeit, die dieser verausgabt, ganz in den Wert des Produkts eingeht, dagegen der Wert der Maschine nur bruchweis. Smith verwechselt verschiedne Bestimmungen, wenn er vom zirkulie- renden Kapital sagt im Gegensatz zum fixen: ----- 1*) indem er sich von ihr trennt, indem sie die Eigner wechselt oder indem er sie zirkulieren l„át #198# II. Abschnitt - Der Umschlag des Kapitals ----- "The capital employed in this manner yields no revenue or profit to its employer, while it either remains in his possesion or con- tinues in the same shape." 1*) Er stellt die nur formelle Metamorphose der Ware, die das Pro- dukt, das Warenkapital, in der Zirkulationssph„re durchl„uft und die den H„ndewechsel der Waren vermittelt, auf gleiche Stufe mit der k”rperlichen Metamorphose, welche die verschiednen Elemente des produktiven Kapitals w„hrend des Produktionsprozesses durch- laufen. Verwandlung von Ware in Geld und von Geld in Ware, Kauf und Verkauf, wirft er hier ohne weitres zusammen mit Verwandlung von Produktionselementen in Produkt. Sein Beispiel fr das zirku- lierende Kapital ist das Kaufmannskapital, das sich aus Ware in Geld, aus Geld in Ware verwandelt - der der Warenzirkulation an- geh”rige Formwechsel W-G-W. Dieser Formwechsel innerhalb der Zir- kulation hat aber fr das fungierende industrielle Kapital die Bedeutung, daá die Waren, worin das Geld rckverwandelt wird, Produktionselemente (Arbeitsmittel und Arbeitskraft) sind, daá er also die Kontinuit„t seiner Funktion vermittelt, den Produktions- prozeá als kontinuierlichen oder als Reproduktionsprozeá. Dieser ganze Formwechsel geht in der Z i r k u l a t i o n vor; er ist es, der den wirklichen šbergang der Waren aus einer Hand in die andre vermittelt. Dagegen die Metamorphosen, die das produktive Kapital innerhalb seines Produktionsprozesses durchl„uft, sind dem A r b e i t s p r o z e á angeh”rige Metamorphosen, notwen- dig, um die Produktionselemente in das bezweckte Produkt zu ver- wandeln. A. Smith h„lt sich daran, daá ein Teil der Produktions- mittel (die eigentlichen Arbeitsmittel) im Arbeitsprozeá dient (was er f„lschlich ausdrckt: yield a profit to their master 2*)), indem er seine Naturalform nicht ver„ndert, sich nur all- m„hlich abnutzt; w„hrend ein andrer Teil, die Materialien, sich ver„ndert, und gerade durch seine Ver„nderung seine Bestimmung als Produktionsmittel erfllt. Dies verschiedne Verhalten der Elemente des produktiven Kapitals im Arbeitsprozeá bildet aber nur den Ausgangspunkt des Unterschieds zwischen fixem und nicht fixem Kapital, nicht diesen Unterschied selbst, was sich schon daraus ergibt, daá es fr alle Produktionsweisen, kapitalistische und nichtkapitalistische, gleichm„áig besteht. Diesem verschied- nen stofflichen Verhalten entspricht aber die Wertabgabe an das Produkt, der hinwieder der Wertersatz durch den Verkauf des Pro- dukts entspricht; und erst dies bildet jenen Unterschied. Das Ka- pital ist also nicht fix, weil es in den Arbeits- ----- 1*) "Das auf diese Weise angelegte Kapital wirft seinem Besitzer weder Einkommen noch Profit ab, solange es entweder in seinem Be- sitz bleibt oder die gleiche Gestalt beh„lt." - 2*) ihrem Eigner einen Profit abwerfen #199# 10. Kapitel - Theorie ber fixes und zierkul. Kapital ----- mitteln fixiert ist, sondern weil ein Teil seines in Arbeitsmit- teln ausgelegten Werts in denselben fixiert bleibt, w„hrend ein andrer Teil als Wertbestandteil des Produkts zirkuliert. "If it" (the stock) "is employed in procuring future profit, it must procure this profit by staying with him" (the employer), "or by going from him. In the one case it is a fixed, in the other it is a circulating capital." 1*) (p. 189.) Zun„chst f„llt hier auf die roh empirische, aus der Anschauungs- weise des gew”hnlichen Kapitalisten gesch”pfte Vorstellung des Profits, die der bessern esoterischen Einsicht A. Smiths durchaus widerspricht. In dem Preis des Produkts ist der Preis sowohl der Materialien wie der Arbeitskraft ersetzt worden, aber ebenso der von den Arbeitsinstrumenten durch Verschleiá auf das Produkt bertragne Wertteil. Aus diesem Ersatz entquillt in keinem Fall der Profit. Ob ein zur Produktion des Produkts vorgeschoáner Wert ganz oder stckweis, auf einmal oder allm„hlich durch den Verkauf desselben ersetzt wird, kann nur die Art und die Zeit des Er- satzes „ndern; in keinem Fall aber das beiden Gemeinschaftliche - den Wertersatz - in Sch”pfung von Mehrwert verwandeln. Es liegt hier zugrunde die gew”hnliche Vorstellung, daá, weil der Mehrwert erst durch den Verkauf des Produkts, durch seine Zirkulation re- alisiert wird, er nur aus dem Verkauf, aus der Zirkulation ent- springe. In der Tat ist die verschiedne Entstehungsweise des Pro- fits hier nur falsche Phrase dafr, daá die verschiednen Elemente des produktiven Kapitals verschieden dienen, als produktive Ele- mente verschieden im Arbeitsprozeá wirken. Schlieálich wird der Unterschied nicht aus dem Arbeits- resp. Verwertungsprozeá, aus der Funktion des produktiven Kapitals selbst abgeleitet, sondern soll nur subjektiv gelten fr den einzelnen Kapitalisten, dem der eine Kapitalteil in dieser, der andre in jener Weise ntzlich sei. Dagegen hatte Quesnay die Unterschiede aus dem Reproduktionspro- zeá und seinen Notwendigkeiten selbst hergeleitet. Damit dieser Prozeá kontinuierlich sei, muá aus dem Wert des j„hrlichen Pro- dukts der Wert der j„hrlichen Vorschsse j„hrlich ganz ersetzt werden, dagegen der Wert des Anlagekapitals nur stckweis, so daá er erst in einer Reihe von z.B. zehn Jahren ganz ersetzt und da- her ganz reproduziert (durch neue Exemplare derselben Art er- setzt) werden muá. A. Smith f„llt also tief unter Quesnay zurck. ----- 1*) "Wenn es" (das Kapital) "angelegt wird, um zuknftigen Profit zu verschaffen, so muá es diesen Profit entweder dadurch ver- schaffen, daá es bei ihm" (dem Besitzer) "bleibt, oder dadurch, daá es ihn verl„át. In dem einen Falle ist es fixes, in dem and- ren zirkulierendes Kapital." #200# II. Abschnitt - Der Umschlag des Kapitals ----- Es bleibt so bei A. Smith fr die Bestimmung des fixen Kapitals durchaus nichts brig, als daá es Arbeitsmittel sind, die ihre Gestalt nicht im Produktionsprozeá „ndern und fortfahren, bis zu ihrer Abnutzung in der Produktion zu dienen, gegenber den Pro- dukten, zu deren Bildung sie mithelfen. Es wird vergessen, daá alle Elemente des produktiven Kapitals best„ndig in ihrer Natu- ralform (als Arbeitsmittel, Materialien und Arbeitskraft) dem Produkt und dem als Ware zirkulierenden Produkt gegenberstehn, und daá der Unterschied des aus Materialien und Arbeitskraft be- stehenden Teils von dem aus Arbeitsmitteln bestehenden Teil nur darin liegt, Bezug auf die Arbeitskraft: daá sie stets neu gek- auft wird (nicht fr ihre Dauer gekauft wird wie die Arbeitsmit- tel); in bezug auf die Materialien: daá nicht dieselben identi- schen, sondern stets neue Exemplare derselben Art im Arbeitspro- zeá fungieren. Es wird zugleich der falsche Schein hervorge- bracht, als ob der Wert des fixen Kapitals nicht auch zirkulieren obgleich A. Smith natrlich den Verschleiá des fixen Kapitals als Teil des Produktenpreises frher entwickelt hat. Bei dem zirkulierenden Kapital als Gegensatz zum fixen wird nicht hervorgehoben, daá es diesen Gegensatz nur hat als derjenige Be- standteil des produktiven Kapitals, der ganz aus dem Wert des Produkts ersetzt werden und dessen Metamorphosen daher ganz mit- machen muá, w„hrend dies bei dem fixen Kapital nicht der Fall. Es wird vielmehr zusammengeworfen, mit den Gestalten, die das Kapi- tal bei seinem šbergang aus der Produktionssph„re in die Zirkula- tionssph„re annimmt, als Warenkapital und Geldkapital. Aber beide Formen, Warenkapital und Geldkapital, sindtr„ger des Werts eben- sowohl der fixen wie der flssige 1*) Bestandteile des produkti- ven Kapitals. Beide sind Zirkulationskapital, im Gegensatz zum produktiven, aber nicht zirkulierndes (flssiges) Kapital im Ge- gensatz zum fixen. Endlich: Durch die ganz schiefe Entwicklung vorn Machen des Pro- fits durch das fixe Kapital, indem es im Produktionsprozeá bleibt; durch das zirkulierende, indem es ihn verl„át und zirku- liert wird, - wird ber die Dieselbigkeit der Form, die variables Kapital und der flssigel Bestandteil des konstanten Kapitals im Umschlag haben, der wesentliche Unterschied derselben im Ver- tungsprozeá und der Bildung des Mehrwerts versteckt, also das ganze Geheimnis der kapitalistischen Produktion noch mehr verdun- kelt; durch die gemeinsame Bezeichnung: zirkulierendes Kapital, wird dieser wesentliche Unterschied aufgehoben; was dann die sp„- tere ™konomie noch weiter fhrte, indem nicht der Gegensatz von variablem und konstantem, ----- 1*) 1. und 2. Auflage: den flssigen; ge„ndert nach der Druckvor- lage von Engels #201# 10. Kapitel - Theorien ber fixes und zirkul. Kapital ----- sondern der von fixem und zirkulierendem Kapital als das Wesent- liche und allein Unterscheidende festgehalten wurde. Nachdem A. Smith fixes und zirkulierendes Kapital erst bezeichnet hat als zwei besondre Arten, Kapital anzulegen, die, jede fr sich betrachtet, einen Profit abwerfen, sagt er: "No fixed capital can yield any revenue but by means of a circu- lating capital. The most useful machines and instruments of trade will produce nothing without the circulating capital which af- forcts the materials they are employed upon, and the maintenance of the workmen who employ them." 1*) (p. 188.) Hier kommt es heraus, was die frhern Ausdrcke: yield a revenue, make a profit 2*) etc. bedeuten, daá n„mlich beide Kapitalteile als Produktbildner dienen. A. Smith gibt nun folgendes Beispiel: "That part of the capital of the farmer which is employed in the implements of nature is a fixed, that which is employed in the wages and maintenance of his labouring servants is a circulating capital." 3*) (Hier bezieht sich also der Unterschied von fixem und zirkulie- rendem Kapital richtig nur auf die verschiedne Zirkulation, den Umschlag verschiedner Bestandteile des produktiven Kapitals.) "He makes a profit of the one by keeping it in his own posses- sion, and of the other by parting with it. Ile price or value of his labouring cattle is a fixed capital" (hier wieder das Richtige, daá es der Wert ist, worauf sich der Unterschied bezieht, nicht das stoffliche Element), "in the same manner as that of the instruments of husbandry, their maintenance" (des Arbeitviehs) "is a circulating capital, in the same way as that of the labouring servants. The farmer ma- kes his profit by keeping the labouring cattle, and by parting with their maintenance." 4*) 1*) "Kein fixes Kapital kann anders als mit Hilfe eines zirkulie- renden Kapitals Einkommen abwerfen. Die ntzlichsten Maschinen und Arbeitsinstrumente werden nichts ohne das zirkulierende Kapital produzieren, das die Materialien, die bearbeitet werden, und den Unterhalt der Arbeiter, von denen sie in T„tigkeit gesetzt werden, verschafft." - 2*) ein Einkommen ab- werfen, Profit machen - 3*) Der Teil des Kapitals eines P„chters, der in den Ackerger„ten angelegt ist, ist fixes, derjenige, der in den L”hnen und dem Unterhalt seines Arbeitsmindes angelegt ist, ist zirkulierendes Kapital. - 4*) Er macht mit dem einen da- durch einen Profit, daá er es in seinem eignen Besitz beh„lt, und mit dem anderen dadurch, daá er es weggibt. Der Preis oder Wert seines Arbeitsviehs ist ebenso fixes Kapital" (...) wie der der Ackerger„te; sein" (des Arbeitsviehs) Unterhalt ist gerade so zirkulierendes Kapital, wie der des Arbeitsgesindes. Der P„chter macht seinen Profit, indem er das Arbeit beh„lt und dessen Unter- halt weggibt." #202# II. Abschnitt - Der Umschlag des Kapitals ----- (Der P„chter beh„lt das Futter des Viehs, verkauft es nicht. Er verbraucht es als Viehfutter, w„hrend er das Vieh selbst als Ar- beitsinstrument verbraucht. Der Unterschied ist nur der: Das Viehfutter, das in die Erhaltung des Arbeitsviehs eingeht, wird ganz aufgezehrt und muá best„ndig durch neues Viehfutter aus dem Ackerbauprodukt oder seinem Verkauf ersetzt werden; das Vieh selbst wird nur ersetzt im Maá, wie jedes Stck der Reihe nach arbeitsunf„hig wird.) "Both the price and the maintenance of the cattle which are bought in and fattened, not for labour but for sale, are a circu- lating capital. The farmer makes his profit by parting with them." 1*) (Jeder Warenproduzent, also auch der kapitalistische, verkauft sein Produkt, das Resultat seines Produktionsprozesses, weswegen aber dies Produkt weder fixen noch flssigen Bestandteil seines p r o d u k t i v e n Kapitals bildet. Es besteht jetzt vielmehr in einer Form, worin es aus dem Produktionsprozeá ausgestoáen ist und als Warenkapital fungieren muá. Das Mastvieh fungiert im Pro- duktionsprozeá als Rohmaterial, nicht als Instrument wie das Ar- beitsvieh. Es geht daher als Substanz in das Produkt ein, und sein ganzer Wert geht in dasselbe ein, wie der der Hilfsstoffe (sein Futter). Daher ist es flssiger Teil des produktiven Kapi- tals, nicht weil das verkaufte Produkt - das Mastvieh - hier die- selbe Naturalform hat wie der Rohstoff, das noch nicht gem„stete Vieh. Dies ist zuf„llig. Zugleich h„tte aber Smith aus diesem Beispiel sehn k”nnen, daá es nicht die dingliche Gestalt des Pro- duktionselements ist, was dem in ihm steckenden Wert die Bestim- mung fix und flssig gibt, sondern seine Funktion innerhalb des Produktionsprozesses.) "The whole value of the too is a fixed capital. Though it goes da and fods between the ground and the granary, it never changes ma- sters, and therefore it does not properly circulate. The farmer makes his profit not by its sale, but by its increase." 2*) Hier bricht die g„nzliche Gedankenlosigkeit der Smithschen Di- stinktion an den Tag. Nach ihm w„re die Aussaat fixes Kapital, wenn kein change of masters 3*) stattf„nde, d.h. wenn die Aussaat direkt aus dem j„hrlichen ----- 1*) "Sowohl der Preis als auch der Unterhalt des Viehs, das nicht zur Arbeit, sondern zum Verkauf gekauft und gem„stet wurde, ist zirkulierendes Kapital. Der P„chter macht seinen Profit dadurch, daá er es weggibt." - 2*) "Der ganze Wert der Aussaat ist eben- falls ein fixes Kapital. Obgleich sie zwischen dem Boden und der Scheune hin und her geht, wechselt sie doch nie den Eigner und zirkuliert daher nicht wirklich. Der P„chter macht seinen Profit nicht durch ihren Verkauf, sondern durch ihren Zuwachs." - 3*) Wechsel der Eigner #203# 10. Kapitel - Theorien ber fixes und zirkul. Kapital ----- Produkt ersetzt, von ihm abgezogen wird. Es w„re dagegen zirku- lierendes Kapital, wenn das ganze Produkt verkauft und aus einem Wertteil desselben fremdes Saatkorn gekauft worden. In dem einen Fall findet change of masters statt, in dem andern nicht. Smith verwechselt hier wieder flssiges Kapital und Warenkapital. Das Produkt ist der stoffliche Tr„ger des Warenkapitals. Aber natr- lich nur der Teil desselben, der wirklich in Zirkulation tritt und nicht wieder direkt in den Produktionsprozeá eingeht, aus dem er als Produkt hervorkam. Ob der Same direkt als Teil vom Produkt abgezogen, oder ob das ganze Produkt verkauft und ein Teil seines Werts im Ankauf von fremdem Samen umgesetzt wird, in beiden F„llen findet nur Ersatz statt und wird durch diesen Ersatz kein Profit gemacht. In dem einen Fall tritt der Same mit dem Rest des Produkts als Ware in Zirkulation, im andern Fall figuriert er nur in der Buchhaltung als Wertbestandtell des vorgeschoánen Kapitals. Aber in beiden F„llen bleibt er flssiger Bestandteil des produktiven Kapitals. Er 1*) wird ganz aufgezehrt, um das Produkt fertig zu machen, und er muá ganz aus ihm ersetzt werden, um die Reproduktion zu erm”g- lichen. "Rohmaterialien und Hilfsstoffe verlieren die selbst„ndige Ge- stalt, womit sie in den Arbeitsprozeá als Gebrauchswerte eintra- ten. Anders mit den eigentlichen Arbeitsmitteln. Ein Instrument, eine Maschine, ein Fabrikgeb„ude, ein Gef„á usw. dienen im Ar- beitsprozeá nur, solange sie ihre ursprngliche Gestalt bewahren und morgen wieder in ebenderselben Form in den Arbeitsprozeá ein- gehn wie gestern. Wie sie w„hrend ihres Lebens, des Arbeitspro- zesses, ihre selbst„ndige Gestalt gegenber dem Produkt bewahren, so auch nach dem Tode. Die Leichen von Maschinen, Werkst„tten, Arbeitsgeb„uden existieren immer noch selbst„ndig, getrennt von den Produkten, die sie bilden halfen." (Buch I, Kap. VI, S. 192. 2*)) Diese verschiednen Weisen, worin die Produktionsmittel zur Bil- dung des Produkts vernutzt werden, indem die einen dem Produkt gegenber ihre selbst„ndige Gestalt bewahren, die andern sie ver- „ndern oder ganz verlieren -, diesen, dem Arbeitsprozeá als sol- chem angeh”rigen Unterschied, der daher ebenso fr Arbeitspro- zesse zutrifft, die auf bloáen Selbstbedarf, z.B. der patriarcha- lischen Familie, gerichtet sind, ohne allen Austausch, ohne Wa- renproduktion - verf„lscht A. Smith, indem er 1. die hier ganz ungeh”rige Bestimmung des Profits hineinbringt, daá die einen dem Eigner Profit bringen, indem sie ihre Gestalt beibehalten, die andren, indem sie sie verlieren; 2. indem er die Ver„nderungen eines Teils der Produktionselemente ----- 1*) 1. und 2. Auflage: Es; ge„ndert nach der Druckvorlage von En- gels - 2*) siehe Band 23 uner Ausgabe, S. 217/218 #204# II. Abschnitt - Der Umschlag des Kapitals ----- im Arbeitsprozeá zusammenwirft mit dem, dem Austausch der Pro- dukte, der Warenzirkulation angeh”rigen Formwechsel (Kauf und Verkauf, der zugleich den Wechsel des Eigentums an den zirkulie- renden Waren einschlieát. Der Umschlag unterstellt die Reproduktion als vermittelt durch Zirkulation, also durch Verkauf des Produkts, durch seine Ver- wandlung in Geld und Rckverwandlung aus Geld in seine Produkti- onselemente. Soweit aber ein Teil seines eignen Produkts dem ka- pitalistischen Produzenten selbst wieder direkt als Produktions- mittel dient, erscheint der Produzent als Verk„ufer desselben an sich selbst, und so figuriert die Sache in seiner Buchhaltung. Dieser Teil der Reproduktion ist dann nicht durch Zirkulation vermittelt, sondern unmittelbar. Der Teil des Produkts, der so wieder als Produktionsmittel dient, ersetzt aber flssiges Kapi- tal, nicht fixes, soweit 1. sein Wert ganz in das Produkt eingeht und 2. es selbst in natura ganz durch ein neues Exemplar aus dem neuen Produkt ersetzt worden ist. A. Smith sagt uns nun, woraus zirkulierendes und fixes Kapital besteht. Er z„hlt die Dinge, die stofflichen Elemente auf, welche fixes Kapital, und die, welche zirkulierendes bilden, als ob diese Bestimmtheit diesen Dingen stofflich, von Natur zuk„me und nicht vielmehr aus ihrer bestimmten Funktion innerhalb des kapi- talistischen Produktionsprozesses entspr„nge. Und doch macht er in demselben Kapitel (Book II, chap. I) die Bemerkung, daá, ob- gleich ein gewisses Ding, wie z.B. ein Wohnhaus, das fr unmit- telbare Konsumtion, reserviert ist, "may yield a revenue to its proprietor, and thereby serve i n t h e f u n c t i o n o f a c a p i t a l to him, it cannot yield any to the public, nor serve in the function of a capital to it, and the revenue of the whole body of the people can never be in the smallest degee increased by it." 1*) (S. 186.) Hier spricht A. Smith also klar aus, daá die Kapitaleigenschaft den Dingen nicht als solchen und unter allen Umst„nden zukommt, sondern eine Funktion ist, mit der sie je nach Umst„nden beklei- det oder nicht bekleidet sind. Was aber vom Kapital berhaupt, das gilt auch von seinen Unterabteilungen. Dieselben Dinge bilden Bestandteil des flssigen oder des fixen Kapitals, je nachdem sie andre Funktion im Arbeitsprozeá voll- ziehn. Z.B. ein Vieh, als Arbeitsvieh (Arbeitsmittel) bildet stoffliche Existenzweise des fixen ----- 1*) "seinem Besitzer ein Einkommen abwerfen und ihm s o i n d e r E i g e n s c h a f t e i n e s K a p i t a l s dienen kann, es keineswegs der Allgemeinheit Einkonunen abwerfen, noch ihr in der Eigenschaft eines Kapitals dienen, und das Einkommen der Gesamtheit des Volkes dadurch niemals im geringsten Grade vergr”áert werden kann". #205# 10. Kapitel - Theorien ber fixes und zirkul. Kapital ----- Kapitals, dagegen als Mastvieh (Rohmaterial) Bestandteil des zir- kulierenden Kapitals des P„chters. Andrerseits kann dasselbe Ding bald als Bestandteil des produktiven Kapitals fungieren, bald zum unmittelbaren Konsumtionsfonds geh”ren. Ein Haus z.B., wenn als Arbeitslokal fungierend, ist fixer Bestandteil des produktiven Kapitals; wenn als Wohnhaus, gar keine Form des Kapitals qua 1*) Wohnhaus. Dieselben Arbeitsmittel k”nnen in vielen F„llen bald als Produktionsmittel, bald als Konsumtionsmittel fungieren. Es war dies der eine der Irrtmer, die aus der Smithschen Auffas- sung folgen: die Charaktere von fixem und zirkulierendem Kapital als den Dingen zukommende Charaktere zu fassen. Schon die Analyse des Arbeitsprozesses (Buch I, Kap. V 2*)) zeigt, wie die Bestim- mungen von Arbeitsmittel, Arbeitsmaterial, Produkt wechseln, je nach der verschiednen Rolle, die ein und dasselbe Ding im Prozeá einnimmt. Die Bestimmungen von fixem und nicht fixem Kapital sind aber ihrerseits aufgebaut auf die bestimmten Rollen, welche diese Elemente im Arbeitsprozeá und daher auch im Wertbildungsprozeá spielen. Zweitens aber, bei Aufz„hlung der Dinge, woraus fixes und zirku- lierendes Kapital bestehn, kommt ganz zum Ausbruch, daá Smith den nur in bezug auf das produktive Kapital (das Kapital in seiner produktiven Form) gltigen und Sinn habenden Unterschied von fi- xen und flssigen Bestandteilen desselben zusammenwirft mit dem Unterschied zwischen produktivem Kapital und den dem Kapital in seinem Zirkulationsprozeá angeh”rigen Formen: Warenkapital und Geldkapital. Er sagt an derselben Stelle (p. 188): "The circulating capital consists... of the provisions, materi- als, and finished work of all lands that are in the hands of their respective dealers, and of the money that is necessary for circulating and distributing them etc." 3*) In der Tat, wenn wir n„her zusehn, so ist hier, im Gegensatz zum frhern, zirkulierendes Kapital wieder gleichgesetzt mit Warenka- pital und Geldkapital, also mit zwei Formen des Kapitals, die gar nicht dem Produktionsprozeá angeh”ren, die nicht zirkulierendes (flssiges) Kapital im Gegensatz zum fixen, sondern Zirkulations- kapital im Gegensatz zum produktiven Kapital bilden. Nur neben diesen figurieren dann wieder die in Materialien (Rohstoff oder Halbfabrikaten) vorgeschoánen und wirklich dem Produktionsprozeá einverleibten Bestandteile des produktiven Kapitals. Er sagt: ----- 1*) in seiner Eigenschaft als - 2*) siehe Band 23 unserer Aus- gabe, S. 192-200 - 3*) "Das zirkulierende Kapital besteht... aus den Lebensmitteln, Materialien und fertigen Produkten aller Art, die sich in den H„nden ihrer jeweiligen H„ndler befinden, und aus dem Geld, das n”tig ist, um sie zirkulieren zu lassen und sie zu verteilen usw." #206# II. Abschnitt - Der Umschlag des Kapitals ----- "The third and last of the three portions into which the general stock of the society naturally divides itself, is the circulating capital, of which the characteristic is, that it affords a reve- nue only by circulating or changing masters. This is composed li- kewise of four : first, of the money..." 1*) (Aber Geld ist nie eine Form des produktiven, des im Produktions- prozeá fungierenden Kapitals. Es ist stets nur eine der Formen, welche das Kapital innerhalb seines Zirkulationsprozesses an- nimmt.) - "secondly, of the stock of provisions which are in the possession of the butcher, the grazier, the farmer... and from the sale of which they e to derive a profit... Fourthly and lastly, of the work which is made up and completed, but which is still in the hands of the merchant and manufacturer." - Und: "thirdly, of the materials, whether altogether rude or more or less manufactured, of clothes, furniture, and building, which are not yet made up into any of those three shapes but which remain in the hands of the growers, the manufacturers, the mercers and drapers, the tim- bermerchants, the carpenters and joiners, the brickmakers etc." 2*) Nr. 2 und 4 enthalten nichts als Produkte, die als solche aus dem Produktionsprozeá abgestoáen sind und verkauft werden mssen; kurz, die nun als Waren, daher resp. als Warenkapital fungieren, also eine Form besitzen und eine Stelle im Prozeá einnehmen, worin sie kein Element des produktiven Kapitals bilden, welches immer ihre schlieáliche Bestimmung, d.h. ob sie der individuellen oder produktiven Konsumtion schlieálich ihrem Zweck (Gebrauchswert) nach anheimfallen sollen. Diese Produkte in 2 sind Nahrungsmittel, in 4 alle andern fertigen Produkte, die also selbst wieder nur aus fertigen Arbeitsmitteln oder fertigen Ge- nuámitteln (andern als den sub 2 enthaltnen Nahrungsmitteln) be- stehn. Daá Smith dabei auch vom Kaufmann spricht, zeigt seine Konfusion. Soweit der Produzent sein Produkt an den Kaufmann verkauft hat, bildet es berhaupt keine Form seines Kapitals mehr. Gesell- schaftlich betrachtet ist es allerdings immer noch Warenkapital, wenn auch in andrer Hand als in ----- 1*) "...Der dritte und letzte der drei Teile, in die sich der Ge- samtvorrat der Gesellschaft naturgem„á teilt, ist das zirkulie- rende Kapital, dessen Kennzeichen es ist, daá es nur durch Zirku- lation oder Wechsel des Eigners ein Einkommen liefert. Es besteht gleichfalls aus vier Teilen: erstens aus dem Geld..." - 2*) "zweitens aus dem Vorrat an Lebensmitteln, die im Besitze des Fleischers, des Viehm„sters, des P„chters sind... und aus deren Verkauf sie hoffen, einen Profit zu erzielen... Viertens und letztens aus dem Produkt, das fertig und vollendet, aber noch in den H„nden des Kaufmanns oder Fabrikanten ist." - Und: "drittens aus den Materialien, die entweder v”llig roh oder mehr oder weni- ger bearbeitet sind, aus Kleidern, M”beln und Geb„uden, die noch nicht zu einer dieser drei Gestalten verarbeitet sind, sondern noch in der Hand der Landwirte, der Fabrikanten, der Seiden- und Tuchh„ndler, der Holzh„ndler, der Zimmerleute und Tischler, der Ziegelbrenner usw. bleiben." #207# 10. Kapitel - Theorien ber fixes und zirkul. Kapital ----- der seines Produzenten; aber eben weil Warenkapital, weder fixes noch flssiges Kapital. In jeder nicht auf unmittelbaren Selbstbedarf gerichteten Produk- tion muá das Produkt als Ware zirkulieren, d.h. verkauft werden, nicht, um daraus einen Profit zu machen, sondern damit der Produ- zent berhaupt leben kann. Bei der kapitalistischen Produktion kommt hinzu, daá mit dem Verkauf der Ware auch der Mehrwert, der in ihr steckt, realisiert wird. Das Produkt tritt als Ware aus dem Produktionsprozeá heraus, ist also weder fixes noch flssiges Element desselben. šbrigens hebt Smith sich hier selbst auf. Die fertigen Produkte, welches immer ihre stoffliche Gestalt oder ihr Gebrauchswert, ihr Nutzeffekt, sind hier alle Warenkapital, also Kapital in einer dem Zirkulationsprozeá an. geh”rigen Form. Als in dieser Form be- findlich, bilden sie keine Bestandteile des etwaigen produktiven Kapitals ihres Eigners; was durchaus nicht verhindert, daá, so- bald sie verkauft sind, sie in der Hand ihres K„ufers Bestand- teile von produktivem Kapital w e r d e n, sei es flssige oder fixe. Es zeigt sich hier, daá dieselben Dinge, die zu einer Zeit als Warenkapital, im Gegensatz zum produktiven Kapital, auf dem Markt auftreten - sobald sie dem Markt entzogen sind, als fls- sige oder fixe Bestandteile des produktiven Kapitals fungieren oder auch nicht fungieren k”nnen. Das Produkt des Baumwollspinners - Garn - ist die Warenfonn sei- nes Kapitals, Warenkapital fr ihn. Es kann nicht wieder als Be- standteil seines produktiven Kapitals fungieren, weder als Ar- beitsmaterial noch als Arbeitsmittel. Aber in der Hand des We- bers, der es kauft, wird es dem produktiven Kapital desselben als einer seiner flssigen Bestandteile einverleibt. Fr den Spinner ist das Garn aber Tr„ger des Werts eines Teils sowohl seines fi- xen als seines flssigen Kapitals (vom Mehrwert abgesehn). So ist eine Maschine, als Produkt des Maschinenfabrikanten, Warenform seines Kapitals, Warenkapital fr ihn; und solange sie in dieser Form verharrt, ist sie weder flssiges noch fixes Kapital. Ver- kauft an einen sie verwendenden Fabrikanten, wird sie fixer Be- standteil eines produktiven Kapitals. Selbst wenn, seiner Ge- brauchsform nach, das Produkt tellweis wieder als Produktionsmit- tel in den Prozeá eingehn kann, aus dem es herkam, wie z.B. Kohle in die Kohlenproduktion, so repr„sentiert gerade der fr den Ver- kauf bestimmte Teil des Kohlenprodukts weder flssiges noch fixes Kapital, sondern Warenkapital. Andrerseits kann das Produkt seiner Gebrauchsform nach durchaus unf„hig sein, irgendein Element des produktiven Kapitals zu bil- den, sei es als Arbeitsmaterial oder als Arbeitsmittel. Z.B. ir- gendein Lebensmittel. Nichtsdestoweniger #208# II. Abschnitt - Der UmschIag des Kapitals ----- ist es Warenkapital fr seinen Produzenten, Werttr„ger sowohl des fixen wie des flssigen Kapitals; und des einen oder des andern, je nachdem das in seiner Produktion angewandte Kapital ganz oder teilweise ersetzt werden muá, seinen Wert ganz oder teilweise auf es bertragen hat. Bei Smith ftguriert in Nr. 3 das Rohmaterial (Rohstoff, Halbfa- brikat, Hifsstoff) einerseits nicht als ein schon dem produktiven Kapital einverleibter Bestandteil, sondern in der Tat nur als eine besondre Sorte der Gebrauchswerte, aus denen das gesell- schaftliche Produkt berhaupt besteht, der Warenmasse, neben den sub 2 und 4 aufgez„hlten andern stofflichen Bestandteilen, Le- bensmitteln etc. Andrerseits werden sie allerdings als dem pro- duktiven Kapital einverleibt, und daher auch als Elemente dessel- ben in der Hand des Produzent en, aufgefhrt. Die Konfusion zeigt sich darin, daá sie teils als in den H„nden des Produzenten fun- gierend aufgefaát werden (in the hands of the growers, the ma- nufacturers etc. 1*)), andrerseits als in den H„nden von Kaufleu- ten (mercers, drapers, timber-merchants 2*)), wo sie bloáes Wa- renkapital, nicht Bestandteile des produktiven Kapitals. In der Tat vergiát A. Smith hier in der Aufz„hlung der Elemente des zirkulierenden Kapitals ganz den nur in bezug auf das produk- tive Kapital gltigen Unterschied von fixem und flssigem Kapi- tal. Er stellt vielmehr Warenkapital und Geldkapital, d.h. die beiden dem Zirkulationsprozeá angeh”rigen Formen des Kapitals, dem produktiven Kapital gegenber, aber auch dies nur bewuátlos. Auffallend ist endlich, daá A. Smith bei Aufz„hlung der Bestand- teile des zirkullerenden Kapitals die Arbeitskraft vergiát. Und zwar geschieht dies aus doppeltem Grund. Man hat eben gesehn, daá abgesehn vom Geldkapital, das zirkulie- rende Kapital nur ein andrer Name fr das Warenkapital ist. Aber soweit die Arbeitskraft auf dem Markt zirkuliert, ist sie nicht Kapital, keine Form des Warenkapitals. Sie ist berhaupt nicht Kapital; der Arbeiter ist kein Kapitalist, obgleich er eine Ware auf den Markt bringt, n„mlich seine eigne Haut. Erst sobald die Arbeitskraft verkauft, dem Produktionsprozeá einverleibt ist, - also nachdem sie aufgeh”rt hat, als Ware zu zirkulieren, wird sie Bestandteil des produktiven Kapitals: variables Kapital als Quelle des Mehrwerts, flssiger Bestandteil des produktiven Kapi- tals in bezug auf den Umschlag des in ihr ausgelegten Kapital- werts. Da Smith hier das flssige Kapital mit Warenkapital wech- selt, kann er die Arbeitskraft nicht unterbringen ----- 1*) in den H„nden der Landwirte, der Fabrikanten usw. 2*) Sei- den-, Tuch-, Holzh„ndlern #209# 10. Kapitel - Theorien ber fixes und zirkul. Kapital ----- unter seine Rubrik des zirkulierenden Kapitals. Das variable Ka- pital tritt daher hier auf in der Form der Waren, die der Arbei- ter mit seinem Lohn kauft, der Lebensmittel. In dieser Form soll der in Arbeitslohn ausgelegte Kapitalwert zum zirkulierenden Ka- pital geh”ren. Was dem Produktionsprozeá einverleibt wird, ist die Arbeitskraft, der Arbeiter selbst, nicht die Lebensmittel, wodurch sich der Arbeiter erh„lt. Allerdings haben wir gesehn (Buch 1, Kap. XXI), daá, gesellschaftlich betrachtet, auch die Reproduktion des Arbeiters selbst durch seinen individuellen Kon- sum zum Reproduktionsprozeá des gesellschaftlichen Kapitals ge- h”rt. Aber dies gilt nicht fr den einzelnen in sich abgeschloá- nen Produktionsprozeá, den wir hier betrachten. Die acquired and useful abilities 1*) (p. 187), die Smith unter der Rubrik des fi- xen Kapitals auffhrt, bilden im Gegenteil Bestandteile des fls- sigen Kapitals, sobald sie abilities des Lohnarbeiters sind und dieser seine Arbeit mitsamt ihren abilities verkauft hat. Es ist ein groáer Fehler Smiths, daá er den ganzen gesellschaft- lichen Reichtum einteilt in 1. unmittelbaren Konsumtionsfonds, 2. fixes Kapital, 3. zirkullerendes Kapital. Hiernach w„re der Reichtum einzuteilen in 1. den Konsumtionsfonds, der keinen Teil des fungierenden gesellschaftlichen Kapitals bildet, obgleich Teile desselben best„ndig als Kapital fungieren k”nnen; und 2. in Kapital. Ein Teil des Reichtums fungiert hiernach als Kapital, der andre Teil als Nichtkapital oder Konsumtionsfonds. Und es er- scheint hier als eine unumg„ngliche Notwendigkeit fr alles Kapi- tal, entweder fix zu sein oder flssig, etwa wie es fr ein S„u- getier eine Naturnotwendigkeit ist, entweder m„nnlich zu sein oder weiblich. Wir haben aber gesehn, daá der Gegensatz von fix und flssig nur anwendbar ist auf die Elemente des p r o d u k t i v e n Kapitals, daá es also neben diesen noch eine sehr bedeutende Menge Kapital - Warenkapital und Geldkapital - gibt, die sich in einer Form befindet, in der sie weder fix noch flssig s e i n k a n n. Da mit Ausnahme des Teils der Produkte, der in Naturalform von den einzelnen kapitalistischen Produzenten selbst, direkt ohne Verkauf oder Einkauf, wieder als Produktionsmittel vernutzt wird, die ganze Masse der gesellschaftlichen Produktion - auf kapitali- stischer Grundlage - als Warenkapital auf dem Markt zirkuliert, so ist es klar, daá aus dem Warenkapital sowohl die fixen und flssigen Elemente des produktiven Kapitals, wie auch alle Ele- mente des Konsumtionsfonds herausgezogen werden; was in der Tat nichts andres heiát, als daá Produktionsmittel wie Konsumtions- mittel auf Basis der kapitalistischen Produktion zun„chst als Wa- renkapital auftreten, ----- 1*) erworbenen und ntzlichen F„higkeiten #210# II. Abschnitt - Der Umschlag des Kapitals ----- wenn sie auch die Bestimmung haben, sp„ter als Konsumtions-oder Produktionsmittel zu dienen; wie die Arbeitskraft selbst als Ware, wenn auch nicht als Warenkapital, auf dem Markt vorgefunden wird. Daher folgende neue Verwirrung bei A. Smith. Er sagt: "Of these four parts" (des circulating capital, d.h. des Kapitals in seinen dem Zirku- lationsprozeá angeh”rigen Formen von Warenkapital und Geldkapital - zwei Teile, die sich dadurch in vier verwandeln, daá Smith die Bestandteile des Warenkapitals wieder stofflich unterscheidet) "three - provisions, materials, and finished work, are either an- nually or in a longer or shorter period, regularly withdrawn from it, and placed either in the fixed capital, or in the stock re- served for immediate consumption. Every fixed capital is both originally derived from, and requires to be continually supported by, a circulating capital. All useful machines and instrurnents of trade are originally derived from a circulating capital, which furnishes the Materials of which they are made and the main- tenance of the workmen who make them. They require, too, a capi- tal of the aame kind to keep them in constant repair." 1*) (p. 188.) Mit Ausnahme stets des direkt von ihren Produzenten wieder als Produktionsmittel verbrauchten Teils des Produkts, gilt fr die kapitalistische Produktion der allgemeine Satz: Alle Produkte kommen als Waren auf den Markt und zirkulieren daher fr den Ka- pitalisten als Warenform seines Kapitals, als Warenkapital, ob diese Produkte nun ihrer Naturalform, ihrem Gebrauchswert nach, als Elemente des produktiven Kapitals (des Produktionsprozesses) fungieren mssen oder k”nnen, als Produktionsmittel, und daher als fixe oder flssige Elemente des produktiven Kapitals; oder ob sie nur als Mittel der individuellen, nicht der produktiven Kon- sumtion dienen k”nnen. Alle Produkte werden als Waren auf den Markt geworfen; alle Produktions- und Konsumtionsmittel, alle Elemente der produktiven und individuellen Konsumtion mssen da- her durch Kauf als Waren wieder dem Markt entzogen werden. Diese Trivialit„t (truism) ist natrlich richtig. Es ----- 1*) "Von diesen vier Teilen" (... ) "werden drei - Lebensmittel, Materialien und fertige Produkte - entweder j„hrlich oder in ei- ner l„ngeren oder krzeren Periode regelm„áig aus ihm herausge- nommen und entweder in das fixe Kapital, oder aber in den fr un- mittelbare Konsumtion bestimmten Vorrat versetzt. Jedes fixe Ka- pital stammt ursprnglich von einem zirkulierenden Kapital, und muá st„ndig von ihm erhalten werden. Alle ntzlichen Maschinen und Arbeitsinstrumente stammen ursprnglich von einem zirkulie- renden Kapital, das die Materialien liefert, aus denen sie ge- macht sind, und den Unterhalt der Arbeiter, die sie herstellen. Sie erfordern ebenfalls ein Kapital von der gleichen Art, um sie st„ndig in Zustand zu erhalten." #211# 10. Kapitel - Theorien ber fixes und zirkul. Kapital ----- gilt dies daher auch sowohl fr die fixen wie fr die flssigen Elemente des produktiven Kapitals, fr Arbeitsmittel wie fr Ar- beitsmaterial in allen Formen. (Dabei ist noch vergessen, daá es Elemente des produktiven Kapitals gibt, die von Natur vorhanden, keine Produkte sind.) Die Maschine wird sowohl auf dem Markt gek- auft, wie die Baumwolle. Aber es folgt daraus keineswegs - dies folgt nur aus der Smithschen Verwechslung von Zirkulationskapital mit zirkulierendem oder flssigem, d.h. nicht fixem Kapital -, daá jedes fixe Kapital ursprnglich aus einem flssigen her- stammt. Und zudem hebt Smith sich selbst auf. Die Maschinen bil- den als Ware nach ihm selbst Teil von Nr. 4 des zirkulierenden Kapitals. Daá sie aus dem zirkulierenden Kapital herstammen, heiát also nur, daá sie als Warenkapital fungierten, bevor sie als Maschinen fungierten, daá sie aber stofflich aus sich selbst herstammen; ebenso wie die Baumwolle als flssiges Element des Spinnerkapitals aus der Baumwolle auf dem Markt herstammt. Wenn aber Smith, in seiner weitern Ausfhrung, das fixe Kapital deswe- gen aus dem flssigen herleitet, weil Arbeit und Rohmaterial n”- tig ist, um Maschinen zu machen, so sind erstens noch Arbeitsmit- tel, also fixes Kapital, n”tig, um Maschinen zu machen, und es ist zweitens ebenfalls fixes Kapital n”tig, Maschinerie etc., um Rohmaterialien zu machen, da das produktive Kapital stets Ar- beitsmittel einschlieát, aber nicht stets Arbeitsmaterial. Er selbst sagt gleich darauf: "Lands, mines, and fisheries, require all a fixed and circulating capital to cultivate them;" (er gibt also zu, daá nicht nur flssiges, sondern auch fixes Ka- pital n”tig zur Produktion von Rohmaterial) "and" (hier neue Verkehrtheit) "their produce replaces with a profit, not only those capitala, but a l l t h e o r t h e r s i n s o c i e t y." 1*) (p. 188.) Dies ist total verkehrt. Ihr Produkt liefert das Rohmaterial, die Hilfsstoffe etc., fr alle andern Industriezweige. Aber ihr Wert ersetzt nicht den Wert aller andern gesellschaftlichen Kapitale; er ersetzt nur ihren eignen Kapitalwert (+ Mehrwert). Hier geht bei A. Smith wieder die Erinnenmg an die Physiokraten durch. Gesellschaftlich betrachtet ist es richtig, daá der Teil des Wa- renkapitals, der aus Produkten besteht, die nur als Arbeitsmittel dienen k”nnen, frher ----- 1*) "Boden, Bergwerke und Fischereien erfordern alle sowohl fixes als zirkulierendes Kapital zu ihrer Bearbeitung," (...) "und" (...) ihr Produkt ersetzt mit einem Profit nicht nur jene Kapi- tale, sondern auch a l l e a n d e r n i n d e r G e s e l l s c h a f t." #212# II. Abschnitt - Der Umschlag des Kapitals ----- oder sp„ter - wenn sie nicht berhaupt nutzlos produziert sein sollen, nicht unverk„uflich sind - auch als Arbeitsmittel fungie- ren, d.h. auf Basis der kapitalistischen Produktion, sobald sie aufgeh”rt haben, Waren zu sein, wirkliche, wie vorher schon vor- aussichtliche, Elemente des fixen Teils des gesellschaftlichen produktiven Kapitals bilden mssen. Hier findet ein Unterschied statt, der aus der Naturalform des Produkts entspringt. Eine Spinnmaschine z. B. hat keinen Gebrauchswert, wenn sie nicht zum Spinnen vernutzt wird, also nicht als Produktionselement, also, vom kapitalistischen Standpunkt, als fixer Bestandteil ei- nes produktiven Kapitals fungiert. Aber die Spinnmaschine ist be- weglich. Sie kann aus dem Land, worin sie produziert ist, expor- tiert und im fremden Land, sei es gegen Rohstoffe etc., sei es gegen Champagner, direkt oder indirekt verkauft werden. In dem Land, worin sie produziert wurde, hat sie dann nur als Warenkapi- tal fungiert, nie aber, auch nicht nach ihrem Verkauf, als fixes Kapital. Dagegen Produkte, die durch Einverleibung mit dem Boden lokali- siert sind, und daher auch nur lokal vernutzt werden k”nnen, z.B. Fabrikgeb„ude, Eisenbahnen, Brcken, Tunnels, Docks usw., Boden- verbesserungen usw., k”nnen nicht k”rperlich, mit Haut und Haa- ren, exportiert werden. Sie sind nicht beweglich. Entweder sind sie nutzlos, oder sie mssen, sobald sie verkauft sind, als fixes Kapital fungieren in dem Land, worin sie produziert sind. Fr ih- ren kapitalistischen Produzenten, der auf Spekulation Fabriken baut oder L„dereien verbessert, um sie zu verkaufen, sind diese Dinge Form seines Warenkapitals, also nach A. Smith Form des zir- kulierenden Kapitals. Aber gesellschaftlich betrachtet, mssen diese Dinge - sollen sie nicht nutzlos sein - schlieálich im Land selbst in einem durch ihre eigne Lokalit„t fixierten Produktions- prozeá als fixes Kapital fungieren; woraus keineswegs folgt, daá unbewegliche Dinge als solche ohne weiteres fixes Kapital sind; sie k”nnen als Wohnh„user etc. dem Konsumtionsfonds angeh”ren und also berhaupt nicht zum gesellschaftlichen Kapital geh”ren, ob- gleich sie ein Element des gesellschaftlichen Reichtums bilden, wovon das Kapital nur ein Teil. Der Produzent dieser Dinge, um uns Smithisch auszudrcken, macht einen Profit durch ihren Ver- kauf. Also zirkulierendes Kapital! Ihr Nutzanwender, ihr defini- tiver K„ufer, kann sie nur benutzen, indem er sie im Produktions- prozeá verwendet. Also fixes Kapital! Eigentumstitel, an einer Eisenbahn z.B., k”nnen t„glich die H„nde wechseln, und ihre Besitzer durch den Verkauf dieser Titel sogar im Auslande - so daá die Eigentumstitel exportierbar, obgleich nicht die Eisenbahn #213# 10. Kapitel - Theorien ber fixes und zirkul. Kapital ----- selbst - einen Profit machen. Aber nichtsdestoweniger mssen diese Dinge im Lande selbst, wo sie lokalisiert sind, entweder brachliegen oder als fixer Bestandteil eines produktiven Kapitals fungieren. Ebenso kann Fabrikant A Profit machen durch Verkauf seiner Fabrik an Fabrikant B, was aber die Fabrik nicht hindert, nach wie vor als fixes Kapital zu fungieren. Wenn daher die lokal fixierten, vom Boden unzertrennlichen Ar- beitsmittel, obgleich sie fr ihren Produzenten als Warenkapital fungieren m”gen und keine Elemente seines fixen Kapitals bilden (dies besteht fr ihn aus den Arbeitsmitteln, die er zum Bau von Geb„uden, Eisenbahnen etc. braucht), dennoch notwendig voraus- sichtlich als fixes Kapital im Land selbst fungieren mssen, so folgt daraus keineswegs umgekehrt, daá das fixe Kapital notwendig aus unbeweglichen Dingen besteht. Ein Schiff und eine Lokomotive wirken nur durch ihre Bewegung, und doch fungieren sie, nicht fr ihren Produzenten, aber fr ihren Anwender als fixes Kapital. Andrerseits sind Dinge, die wirklichst im Produktionsprozeá fi- xiert sind, in ihm leben und sterben und ihn nie, nachdem sie in ihn eingetreten, wieder verlassen, flssige Bestandteile des pro- duktiven Kapitals. Z.B. die Kohle, die zum Betrieb der Maschine im Produktionsprozeá, das Gas, das zur Beleuchtung im Fabrikge- b„ude verzehrt wird usw. Sie sind flssig, nicht weil sie leib- lich mit dem Produkt den Produktionsprozeá verlassen und als Ware zirkulieren, sondern weil ihr Wert ganz in den Wert der Ware ein- geht, den sie produzieren helfen, also auch ganz aus dem Verkauf der Ware ersetzt werden muá. In der letztzitierten Stelle A. Smiths ist noch die Phrase zu be- merken: "A circulating capital which furnishes... the maintenance of the workmen who make them" (Maschinen etc.). Bei den Physiokraten figuriert der in Arbeitslohn vorgeschoáne Kapitalteil richtig unter den avances annuelles 2*) im Gegensatz zu den avances primitives 3*). Andrerseits erscheint bei ihnen als Bestandteil des vom P„chter angewandten produktiven Kapitals nicht die Arbeitskraft selbst, sondern die den Landarbeitern ge- gebnen Lebensmittel (the maintenance of the workmen 4*), wie Smith sagt). Dies h„ngt genau mit ihrer spezifischen Doktrin zu- sammen. Der Wertteil, den die Arbeit dem Produkt zusetzt (ganz wie der Wertteil, den Rohmaterial, Arbeitsinstrumente etc., kurz die stofflichen ----- 1*) Ein zirkulierendes Kapital,... das den Unterhalt der Arbei- ter, die sie" (...) "herstellen, liefert" - 2*) j„hrlichen Vor- schssen - 3*) ursprnglichen Vorschssen - 4*) der Unterhalt der Arbeiter #214# II. Abschnitt - Der Umschlag des Kapitals ----- Bestandteile des konstanten Kapitals dem Produkt zusetzen), ist n„mlich bei ihnen nur gleich dem Wert der den Arbeitern gezahlten und zur Erhaltung ihrer Funktion als Arbeitskr„fte notwendig zu verzehrenden Lebensmittel. Den Unterschied von konstantem Kapital und variablem Kapital zu entdecken, ist ihnen durch ihre Doktrin selbst versagt. Ist es die Arbeit, welche den Mehrwert produziert (auáer der Reproduktion ihres eignen Preises), so produziert sie ihn in der Industrie so gut wie im Ackerbau. Da sie ihn aber nach dem System nur in dem einen Produktionszweig, dem Ackerbau, pro- duziert, so entspringt er nicht aus ihr, sondern aus der besond- ren T„tigkeit (Mithilfe) der Natur in diesem Zweige. Und nur des- wegen heiát ihnen die Ackerbauarbeit produktive Arbeit, im Unter- schied von den andern Arbeitsarten. A. Smith bestimmt die Lebensmittel der Arbeiter als zirkulieren- des Kapital im Gegensatz zum fixen 1. weil er das flssige Kapital im Gegensatz zum fixen verwech- selt mit den der Zirkulationssph„re angeh”rigen Formen des Kapi- tals, mit dem Zirkulationskapital; eine Verwechslung, die sich nach ihm kritiklos fortgeerbt hat. Er verwechselt daher das Wa- renkapital mit dem flssigen Bestandteil des produktiven Kapi- tals, und da versteht es sich von selbst, daá, wo das gesell- schaftliche Produkt die Form der Ware annimmt, die Lebensmittel der Arbeiter, wie die der Nichtarbeiter, die Materialien, wie die Arbeitsmittel selbst, aus dem Warenkapital geliefert werden ms- sen. 2. Aber auch die physiokratische Vorstellung l„uft bei Smith un- ter, obgleich sie dem esoterischen - wirklich wissenschaftlichen - Teil seiner eignen Entwiklung widerspricht. Das vorgeschoáne Kapital wird berhaupt umgesetzt in produktives Kapital, d.h. es nimmt die Gestalt von Produktionselementen an, die selbst Produkt frherer Arbeit sind. (Darunter die Arbeits- kraft.) Nur in dieser Form kann es innerhalb des Produktionspro- zesses fungieren. Setzt man nun statt der Arbeitskraft selbst, worin sich der variable Teil des Kapitals umgesetzt hat, die Le- bensmittel des Arbeiters, so ist es klar, daá diese Lebensmittel als solche sich in Beziehung auf Wertbildung nicht von den andern Elementen des produktiven Kapitals unterscheiden, von den Rohma- terialien und von den Lebensmitteln des Arbeitsviehs, womit Smith, nach Vorgang der Physiokraten, sie daher auch in einer vorher zitierten Stelle auf eine Stufe stellt. Die Lebensmittel k”nnen nicht selbst ihren Wert verwerten oder ihm einen Mehrwert zusetzen. Ihr Wert, wie der der andren Elemente des produktiven Kapitals, kann nur im Wert des Produkts wieder erscheinen. Sie k”nnen ihm nicht mehr Wert zusetzen, als sie selbst besitzen. Sie unterscheiden #215# 10. Kapitel - Theorien ber fixes u. zirkul. Kapital ----- sich, wie Rohmaterial, Halbfabrikat etc., nur dadurch vorn fixen Kapital, das aus Arbeitsmitteln besteht, daá sie (fr den Kapita- listen wenigstens, der sie zahlt) ganz verzehrt werden in dem Produkt, in dessen Bildung sie eingehn, ihr Wert daher ganz er- setzt werden muá, was bei dem fixen Kapital nur allm„hlich, stckweis geschieht. Der in Arbeitskraft (resp. den Lebensmitteln des Arbeiters) vorgeschoáne Teil des produktiven Kapitals unter- scheidet sich jetzt also nur stofflich, nicht mit Bezug auf den Arbeits- und Verwertungsprozeá, von den brigen stofflichen Ele- menten des produktiven Kapitals. Er unterscheidet sich nur als mit einem Teil der objektjven Produktbildner (materials sagt Smith allgemein) in die Kategorie des zirkulierenden Kapitals fallend, im Gegensatz zu einem andern Teil der objektiven Pro- duktbildner, der unter die Kategorie des fixen Kapitals f„llt. Daá der in Arbeitslohn ausgelegte Teil des Kapitals zum flssigen Teil des produktiven Kapitals geh”rt, die Flssigkeit gemein hat, im Gegensatz zum fixen Bestandteil des produktiven Kapitals, mit einem Teil der gegenst„ndlichen Produktbildner, den Rohstoffen etc., hat absolut nichts zu tun nt der Rolle, welche dieser va- riable Teil des Kapitals, im Gegensatz zum konstanten, im Verwer- tungsprozeá spielt. Es bezieht sich nur darauf, wie dieser Teil des vorgeschoánen Kapitalwerts aus dem Wert des Produkts vermit- telst der Zirkulation ersetzt, erneuert, also reproduziert werden muá. Der Kauf und Wiederkauf der Arbeitskraft geh”rt dem Zirkula- tionsprozeá an. Aber erst innerhalb des Produktionsprozesses ver- wandelt sich der in Arbeitskraft ausgelegte Wert (nicht fr den Arbeiter, sondern fr den Kapitalisten) aus einer bestimmten, konstanten, in eine variable Gr”áe, und wird dadurch berhaupt erst der vorgeschoáne Wert in Kapitalwert, in Kapital, in sich verwertenden Wert verwandelt. Dadurch aber, daá wie bei Smith nicht der in Arbeitskraft ausgelegte Wert als flssiger Bestand- teil des produktiven Kapitals bestimmt wird, sondern der in den Lebensmitteln des Arbeiters ausgelegte Wert, wird das Begreifen des Unterschieds von variablem und konstantem Kapital, also das Begreifen des kapitalistischen Produktionsprozesses berhaupt, unm”glich gemacht. Die Bestimmung dieses Kapitalteils, variables Kapital zu sein im Gegensatz zu dem in gegenst„ndlichen Pro- duktbildnern ausgelegten konstanten Kapital, wird begraben unter der Bestimmung, daá der in Arbeitskraft ausgelegte Kapitalteil mit Bezug auf den Umschlag zum flssigen Teil des produktiven Ka- pitals geh”rt. Das Begr„bnis wird vollst„ndig gemacht, indem an Stelle der Arbeitskraft die Lebensmittel des Arbeiters als Ele- ment des produktiven Kapitals aufgez„hlt werden. Ob der Wert der Arbeitskraft in Geld oder direkt in Lebensmitteln vorgeschossen wird, ist gleichgltig. Obgleich natrlich #216# II. Abschnitt - Der Umschlag des Kapitals ----- das Letztre auf Basis der kapitalistischen Produktion nur Aus- nahme sein kann. 24) Dadurch, daá so die Bestimmung des zirkulierenden Kapitals durch A. Smith als das entscheidende fr den in Arbeitskraft ausgeleg- ten Kapitalwert fixiert wurde - diese physiokratische Bestimmung ohne die Voraussetzung der Physiokraten -, hat Smith bei seinen Nachfolgern glcklich die Erkenntnis des in Arbeitskraft ausge- legten Kapitalteils als variablen unm”glich gemacht. Die tiefern und richtigen Entwicklungen, die er anderswo selbst gegeben, siegten nicht, wohl aber dieser sein Verstoá. Ja, sp„tere Schriftsteller sind weiter gegangen, sie haben es nicht nur zur entscheidenden Bestimmung des in Arbeitskraft ausgelegten Kapi- taltells gemacht, zirkulierendes - im Gegensatz zu fixem - Kapi- tal zu sein; sie haben es zur wesentlichen Bestimmung des zirku- lierenden Kapitals gemacht, in Lebensmitteln fr die Arbeiter ausgelegt zu werden. Daran schloá sich naturgem„á die Lehre von dem aus notwendigen Lebensmitteln bestehenden Arbeitsfonds 1*) als einer gegebnen Gr”áe, welche einerseits die Grenzen des An- teils der Arbeiter am gesellschaftlichen Produkt physisch be- schr„nkt, andrerseits aber auch im Ankauf von Arbeitskraft seinem ganzen Umfang nach verausgabt werden muá. --- 24) Wie sehr A. Smith sich selbst den Weg versperrt hat zum Ver- st„ndnis der Rolle der Arbeitskraft im Verwertungsprozeá, beweist folgender Satz, der die Arbeit der Arbeiter nach physiokratischer Weise mit der des Arbeitsviehs auf gleiche Stufe stellt: "Nicht nur sein" (des P„chters) "Arbeitsgesinde, auch sein Arbeitsvieh besteht aus produktiven Arbeitern." (Book II, chap. V, p. 243.) ----- 1*) Siehe Band 23 unserer Ausgabe S. 636-639 #217# ----- ELFTES KAPITEL Theorien ber fixes und zirkulierendes Kapital. Ricardo Ricardo f„hrt den Unterschied zwischen fixem und zirkulierendem Kapital nur auf, um die Ausnahmen der Wertregel darzustellen, n„mlich solche F„lle, wo die Rate des Arbeitslohns auf die Preise wirkt. Darauf kommen wir erst in Buch III zu sprechen. 1*) Die ursprngliche Unklarheit zeigt sich aber von vornherein in der gleichgltigen Nebeneinanderstellung: "Dieser Unterschied im Grad der Dauerhaftigkeit des fixen Kapi- tals, und dieser Wechsel in den Verh„ltnissen, worin beide Kapi- talarten kombiniert sein k”nnen." 25) Fragen wir nun, welches die beiden Kapitalarten sind, so h”ren wir: "Ebenfalls die Verh„ltnisse, worin das Kapital, das die Arbeit unterhalten soll, und das Kapital, das in Werkzeugen, Maschinerie und Geb„uden ausgelegt ist, verschieden kombiniert sein k”nnen." 26) Also fixes Kapital = Arbeitsmitteln, und zirkulierendes Kapital = Kapital, das in Arbeit ausgelegt ist. Kapital, das die Arbeit un- terhalten soll, ist schon ein abgeschmackter, aus A. Smith her- bergenommener Ausdruck. Das zirkulierende Kapital wird hier ei- nerseits zusammengeworfen mit dem variablen Kapital, d.h. mit dem in Arbeit ausgelegten Teil des produktiven Kapitals. Andrerseits aber, weil der Gegensatz nicht aus dem Verwertungsprozeá ge- sch”pft ist - konstantes und variables Kapital -, sondern aus dem --- 25) "This difference in the degree of durability of fixed capi- tal, a n d this variety in the proportions in which the two sorts of capital may be combined." - "Principles", p. 25. 26) The proportions, too, in which the capital that is to support labour, and the capital that is invested in tools, machinery, and buildings, may be variously combined. l.c. ----- 1*) Siehe Band 25 unserer Ausgabe, 11. Kapitel #218# 11. Abschnitt - Der Umschlag des Kapitals ----- Zirkulationsprozeá (die alte Smithsche Konfusion), kommen doppelt falsche Bestimmungen heraus. Erstens: Die Differenzen im Grad der Dauerhaftigkeit des fixen Kapitals und die Verschiedenheiten der Kapitalzusammensetzung aus konstantem und variablem Kapital werden als gleichwertig gefaát. Der letztre Unterschied aber bestimmt den Unterschied in der Pro- duktion des Mehrwerts; der erste dagegen, soweit der Verwertungs- prozeá in Betracht kommt, bezieht sich nur auf die Art und Weise, wie ein gegebner Wert vom Produktionsmittel auf das Produkt ber- tragen wird; soweit der Zirkulationsprozeá in Betracht kommt, be- trifft er nur die Periode der Erneuerung des ausgelegten Kapi- tals, oder anders betrachtet, die Zeit, fr welche es vorgeschos- sen ist. Wenn man, statt das innere Getriebe des kapitalistischen Produktionsprozesses zu durchschauen, sich auf den Standpunkt der fertigen Ph„nomene stellt, so fallen diese Unterschiede in der Tat zusammen. Bei der Verteilung des gesellschaftlichen Mehrwerts unter die in verschiednen Betriebszweigen angelegten Kapitale wirken Differenzen in den verschiednen Zeitr„umen, wofr Kapital vorgeschossen wird (also z.B. die verschiedne Lebensdauer bei fixem Kapital), und verschiedne organische Zusammensetzungen des Kapitals (also auch die verschiedne Zirkulation von konstantem und variablem Kapital) gleichm„áig mit bei Ausgleichung der all- gemeinen Profitrate und bei Verwandlung der Werte in Produktions- preise. Zweitens: Vom Standpunkt des Zirkulationsprozesses stehn auf der einen Seite die Arbeitsmittel: fixes Kapital, auf der andern Seite Arbeitsmaterial und Arbeitslohn: flssiges Kapital. Dagegen vom Standpunkt des Arbeits- und Verwertungsprozesses steht auf der einen Seite: Produktionsmittel (Arbeitsmittel und Arbeitsma- terial), konstantes Kapital; auf der andern Seite Arbeitskraft, variables Kapital. Fr die organische Zusammensetzung (Buch I, Kap. XXIII, 2, p. 647 1*)) des Kapitals ist es ganz gleichgltig, ob dasselbe Wertquantum konstantes Kapital aus viel Arbeitsmit- teln und wenig Arbeitsmaterial oder aus viel Arbeitsmaterial und wenig Arbeitsmitteln besteht, w„hrend alles abh„ngt vom Verh„lt- nis des in Produktionsmitteln ausgelegten zu dem in Arbeitskraft ausgelegten Kapital. Umgekehrt: Vom Standpunkt des Zirkulations- prozesses, des Unterschieds von fixem und zirkulierendem Kapital, ist es ebenso gleichgltig, in welchen Verh„ltnissen ein gegebnes Wertquantum zirkulierenden Kapitals sich in Arbeitsmaterial und Arbeitslohn teilt. Von dem einen Standpunkt rangiert ----- 1*) Siehe Band 23 unserer Ausgabe. S. 640 #219# 11. Kapitel - Theorien ber fixes und zirkul. Kapital ----- das Arbeitsmaterial in derselben Kategorie mit den Arbeitsmit- teln, im Gegensatz zu dem in Arbeitskraft ausgelegten Kapital- wert. Von dem andern Standpunkt rangiert der in Arbeitskraft aus- gelegte Kapitaltell zusammen mit dem in Arbeitsmaterial ausgeleg- ten, im Gegensatz zu dem in Arbeitsmitteln ausgelegten Kapi- talteil. Daher erscheint bei Ricardo der in Arbeitsmaterial (Roh- und Hilfsstoffen) ausgelegte Wertteil des Kapitals auf keiner Seite. Er verschwindet ganz. Er paát n„mlich nicht auf die Seite des fi- xen Kapitals, weil er in seiner Zirkulationsweise ganz mit dem in Arbeitskraft ausgelegten Kapitalteil zusammenf„llt. Und er darf andrerseits nicht auf Seite des zirkulierenden Kapitals gestellt werden, weil damit die von A. Smith bertragne und stillschwei- gend durchlaufende Gleichstellung des Gegensatzes: fixes und zir- kulierendes Kapital, mit dem Gegensatz: konstantes und variables Kapital, sich selbst aufh”be. Ricardo hat zu viel logischen In- stinkt, um das nicht zu fhlen, und daher verschwindet ihm dieser Kapitalteil ganz und gar. Es ist hier zu bemerken, daá der Kapitalist das in Arbeitslohn ausgelegte Kapital in verschiednen Terminen, in der Sprachweise der politischen ™konomie, vorschieát, je nachdem er diesen Lohn z.B. w”chentlich, monatlich oder dreimonatlich zahlt. In der Tat verh„lt sich die Sache umgekehrt. Der Arbeiter schieát dem Kapi- talisten seine Arbeit auf eine Woche, einen Monat, drei Monate vor, je nachdem er w”chentlich, monatlich oder dreimonatlich be- zahlt wird. K a u f t e der Kapitalist die Arbeitskraft, statt sie zu bezahlen, zahlte er also dem Arbeiter den Arbeitslohn per Tag, Woche, Monat und drei Monate voraus, so k”nnte von einem Vorschuá fr diese Termine gesprochen werden. Da er aber zahlt, nachdem die Arbeit Tage, Wochen, Monate gedauert h a t, statt sie zu kaufen und zu zahlen fr den Termin, den sie dauern s o l l, so ist das Ganze ein kapitalistisches Quidproquo, und der Vorschuá, der dem Kapitalisten vom Arbeiter in Arbeit gegeben wird, wird in einen Vorschuá verwandelt, den der Kapitalist in Geld dem Arbeiter gibt. Es „ndert durchaus nichts an der Sache, daá der Kapitalist das Produkt selbst oder dessen Wert - je nach der verschiednen Zeitdauer, die seine Herstellung erfordert, oder auch nach der verschiednen fr seine Zirkulation erforderlichen Zeitdauer - nur in kurzem oder l„ngern Terminen (zusammen mit dem ihm einverleibten Mehrwert) aus der Zirkulation zurckerh„lt oder realisiert. Was der K„ufer einer Ware mit der selben anfangen will, ist dem Verk„ufer durchaus gleichgltig. Der Kapitalist er- h„lt eine Maschine nicht wohlfeiler, weil er ihren ganzen Wert auf einmal vorschieáen muá, w„hrend ihm derselbe Wert nur allm„h- lich und stckweis aus der Zirkulation zurckstr”mt; noch zahlt er die Baumwolle #220# II. Abschnitt - Der Umschlag des Kapitals ----- deswegen teurer, weil ihr Wert ganz in den Wert des aus ihr ver- fertigten Produkts eingeht und daher ganz und auf einmal durch den Verkauf des Produkts ersetzt wird. Kehren wir zu Ricardo zurck. 1. Das Charakteristische des variablen Kapitals ist, daá ein be- stimmter, gegebner (also als solcher konstanter) Kapitalteil, eine gegebne Wertsumme (angenommen gleich dem Wert der Arbeits- kraft, obgleich es hier gleichgltig ist, ob der Arbeitslohn gleich, gr”áer oder kleiner als der Wert der Arbeitskraft), aus- getauscht wird gegen eine sich verwertende, wertschaffende Kraft - die Arbeitskraft, welche nicht nur ihren vom Kapitalisten be zahlten Wert reproduziert, sondern zugleich einen Mehrwert produ- ziert, einen vorher nicht vorhandnen und durch kein Žquivalent erkauften Wert. Diese charakteristische Eigenschaft des in Ar- beitslohn ausgelegten Kapitalteils, die es als variables Kapital von dem konstanten Kapital toto coelo 1*) unterscheidet, ver- schwindet, sobald der in Arbeitslohn ausgelegte Kapitalteil bloá vom Standpunkt des Zirkulationsprozesses betrachtet wird und so als zirkulierendes Kapital erscheint gegenber dem in Arbeitsmit- teln ausgelegten fixen Kapital. Es geht dies schon daraus hervor, daá es dann unter einer Rubrik - der des zirkulierenden Kapitals - zusammen mit einem Bestandteil des konstanten Kapitals, dem in Arbeitsmaterial ausgelegten, gegenbergestellt wird einem andern Bestandteil des konstanten Kapitals, dem in Arbeitsmitteln ausge- legten. Vom Mehrwert, also gerade von dem Umstand, der die ausge- legte Wertsumme in Kapital verwandelt, wird dabei ganz abgesehn. Ebenso wird davon abgesehn, daá der Wertteil, den das in Arbeits- lohn ausgelegte Kapital dem Produkt zusetzt, neu produziert (also auch wirklich reproduziert ist), w„hrend der Wertteil, den das Rohmaterial dem Produkt zusetzt, nicht neu produziert, nicht wirklich reproduziert, sondern nur im Produktwert erhalten, kon- serviert ist, und daher als Wertbestandteil des Produkts nur wie- dererscheint. Der Unterschied, wie er sich vom Gesichtspunkt des Gegensatzes von flssigem und fixem Kapital jetzt darstellt, be- steht nur darin: der Wert der zur Produktion einer Ware angewand- ten Arbeitsmittel geht nur teliweis in den Wert der Ware ein und wird daher durch den Verkauf der Ware auch nur tellweis ersetzt, wird daher berhaupt nur stckweis und allm„hlich ersetzt. Andrerseits: der Wert der zur Produktion einer Ware verwandten Arbeitskraft und Arbeitsgegenst„nde (Rohstoffe etc.) geht ganz in die Ware ein und wird daher ganz durch ihren Verkauf ersetzt. Insofern stellt sich mit Bezug auf den Zirkulationsprozeá ----- 1*) in jeder Beziehung #221# 11. Kapitel - Theorien ber fixes und zirkul. Kapital. ----- der eine Teil des Kapitals als fix, der andre als flssig oder zirkulierend dar. Es handelt sich in beiden F„llen um eine šber- tragung gegebner, vorgeschoáner Werte auf das Produkt und um ih- ren Wiederersatz durch den Verkauf des Produkts. Der Unterschied besteht jetzt nur darin, ob die Wertbertragung, und daher der Wertersatz, stckweis und allm„hlich oder auf einmal vor sich geht. Damit ist der alles entscheidende Unterschied zwischen va- riablem und konstantem Kapital ausgel”scht, also das ganze Ge- heimnis der Mehrwertbildung und der kapitalistischen Produktion, die Umst„nde, die gewisse Werte und die Dinge, worin sie sich darstellen, in Kapital verwandeln, ausgel”scht. Alle Bestandteile des Kapitals unterscheiden sich nur noch durch die Zirkulations- weise (und die Zirkulation der Ware hat es natrlich nur mit be- reits vorhandnen, gegebnen Werten zu tun); und eine besondre Zir- kulationsweise ist dem in Arbeitslohn ausgelegten Kapital gemein- sam mit dem in Rohmaterialien, Halbfabrikaten, Hilfsstoffen aus- gelegten Kapitalteil im Gegensatz zu dem in Arbeitsmitteln ausge- legten Kapitalteil. Man begreift daher, wanun die brgerliche politische ™konomie A.Smiths Konfusion der Kategorien "konstantes und variables Kapi- tal" mit den Kategorien "fixes und zirkulierendes Kapital" in- stinktm„áig festhielt und kritiklos ein Jahrhundert durch von Ge- neration zu Generation nachplapperte. Der im Arbeitslohn ausge- legte Kapitalteil unterscheidet sich bei ihr gar nicht mehr von dem in Rohstoff ausgelegten Kapitalteil, und unterscheidet sich nur formell - ob er stckweis oder ganz durch das Produkt zirku- liert wird - vom konstanten Kapital. Damit ist die Grundlage fr das Verst„ndnis der wirklichen Bewegung der kapitalistischen Pro- duktion, und daher der kapitalistischen Exploitation, mit einem Schlage verschttet. Es handelt sich nur um das Wiedererscheinen vorgeschoáner Werte. Bei Ricardo ist die unkritische Aufnahme der Smithschen Konfusion st”render, nicht nur als bei den sp„tern Apologetikern, bei denen die Begriffskonfusion vielmehr das Nichtst”rende ist, sondern als bei A. Smith selbst, weil Ricardo im Gegensatz zu diesem konse- quenter und sch„rfer Wert und Mehrwert entwickelt, in der Tat den esoterischen A. Smith gegen den exoterischen A. Smith behauptet. Bei den Physiokraten findet sich nichts von dieser Konfusion. Der Unterschied zwischen avances annuelles 1*) und avances primitives 2*) bezieht sich nur auf die verschiednen Reproduktionsperioden der verschiednen ----- 1*) j„hrlichen Vorschssen 2*) ursprnglichen Vorschssen #222# II. Abschnitt - Der Umgang des Kapitals ----- Bestandteile des Kapitals, speziell des agrikolen Kapitals; w„h- rend ihre Ansichten von der Produktion des Mehrwerts einen von diesen Unterscheidungen unabh„ngigen Teil ihrer Theorie bilden, und zwar das, was sie als Pointe der Theorie herauswenden. Die Bildung des Mehrwerts wird nicht aus dem Kapital als solchem er- kl„rt, sondern nur einer bestimmten Produktionssph„re des Kapi- tals, der Agrikultur, vindiziert. 2. Das Wesentliche bei der Bestimmung des variablen Kapitals - und daher fr die Verwandlung irgendeiner beliebigen Wertsumme in Kapital ist, daá der Kapitalist eine bestimmte, gegebne (und in diesem Sinn konstante) Wertgr”áe austauscht gegen wertsch”pferi- sche Kraft; eine Wertgr”áe gegen Wertproduktion, Selbstverwer- tung. Ob der Kapitalist den Arbeiter in Geld oder in Lebensmit- teln zahlt, „ndert an dieser wesentlichen Bestimmung nichts. Es „ndert nur die Existenzweise des von ihm vorgeschoánen Werts, der das eine Mal in der Form von Geld existiert womit der Arbeiter sich selbst auf dem Markt seine Lebensmittel kauft, das andre Mal in der Form von Lebensmitteln, die er direkt verzehrt. Die ent- wickelte kapitalistische Produktion unterstellt in der Tat, daá der Arbeiter in Geld gezahlt wird, wie sie berhaupt den durch den Zirkulationsprozeá vermittelten Produktionsprozeá, also die Geldwirtschaft, unterstellt. Aber die Sch”pfung des Mehrwerts - daher die Kapitalisierung der vorgeschoánen Wertsumme - ent- springt weder aus der Geldform noch aus der Naturalform des Ar- beitslohns oder des im Ankauf der Arbeitskraft ausgelegten Kapi- tals. Sie entspringt aus dem Austausch von Wert gegen wertschaf- fende Kraft, aus der Umsetzung einer konstanten in eine variable Gr”áe. Die gr”áre oder geringre Etat der Arbeitsmittel h„ngt ab von dem Grad ihrer Dauerhaftigkeit, also von einer physischen Eigen- schaft. Je nach dem Grad ihrer Dauerhaftigkeit werden sie, unter sonst gleichbleibenden Umst„nden, rascher oder langsamer ver- schleiáen, also l„nger oder kurzer als fixes Kapital fungieren. Aber es ist keineswegs bloá diese physische Eigenschaft der Dau- erhaftigkeit, infolge deren sie als fixes Kapital fungieren. Der Rohstoff in Metallfabriken ist ebenso dauerhaft wie die Maschi- nen, womit fabriziert wird, und dauerhafter als manche Bestand- teile dieser Maschinen, Leder, Holz etc. Nichtsdestoweniger bil- det das als Rohstoff dienende Metall einen Teil des zirkulieren- den Kapitals, und das vielleicht aus demselben Metall aufgebaute, fungierende Arbeitsmittel einen Teil des fixen Kapitals. Es ist also nicht die stoffliche physische Natur, nicht seine gr”áre oder geringre Verg„nglichkeit, wodurch dasselbe Metall das eine Mal der Rubrik des fixen und das andte Mal der Rubrik des zirku- lierenden Kapitals untergeordnet wird. Dieser Unterschied ent- springt vielmehr aus #223# 11. Kapitel - Theorien ber fixes und zirkul. Kapital ----- der Rolle, die es im Produktionsprozeá spielt, das eine Mal als Arbeitsgegenstand, das andre Mal als Arbeitsmittel. Die Funktion des Arbeitsmittels im Produktionsprozeá erheischt im Durchschnitt, daá es w„hrend l„ngrer oder krzrer Periode stets von neuem in wiederholten Arbeitsprozessen dient. Durch seine Funktion ist daher eine gr”áre oder geringre Dauerhaftigkeit sei- nes Stoffs vorgeschrieben. Aber die Dauerhaftigkeit des Stoffs, aus dem es gemacht wird, macht es nicht an und fr sich zum fixen Kapital. Derselbe Stoff, wenn Rohmaterial, wird zirkulierendes Kapital, und bei den ™konomen, die den Unterschied von Warenkapi- tal und produktivem Kapital mit dem Unterschied von zirkulieren- dem und fixem Kapital verwechseln, ist derselbe Stoff, dieselbe Maschine, zirkulierendes Kapital als Produkt, fixes Kapital als Arbeitsmittel. Obgleich nun nicht der dauerhafte Stoff, aus dem das Arbeitsmittel gemacht ist, es zum fixen Kapital macht, so erheischt doch seine Rolle als Arbeitsmittel, daá es aus einem relativ dauerhaften Material bestehe. Die Dauerhaftigkeit seines Stoffs ist also eine Bedingung seiner Funktion als Arbeitsmittel, daher auch materielle Grundlage der Zirkulationsweise, die es zum fixen Kapital macht. Unter sonst gleichbleibenden Umst„nden drckt die gr”áre oder geringre Ver- g„nglichkeit seines Stoffs ihm in niedrigrem oder h”herem Grad den Stempel der Fixit„t auf, ist also sehr wesentlich verwachsen mit seiner Qualit„t als fixes Kapital. Wird der in Arbeitskraft ausgelegte Kapitalteil nun ausschlieá- lich unter dem Gesichtspunkt von zirkulierendem Kapital betrach- tet, also im Gegensatz zum fixen Kapital; werden daher auch die Unterschiede von konstantem und variablem Kapital mit den Unter- schieden von fixem und zirkulierendem Kapital zusaengeworfen, so ist es natrlich, wie die stoffliche Realit„t des Arbeitsmittels eine wesentliche Grundlage seines Charakters als fixes Kapital bildet, so nun im Gegensatz zu demselben aus der stofflichen Re- alit„t des in Arbeitskraft ausgelegten Kapitals seinen Charakter als zirkulierendes Kapital herzuleiten, und dann wieder das zir- kulierende Kapital zu bestimmen durch die stoffliche Realit„t des variablen Kapitals. Der wirkliche Stoff des in Arbeitslohn ausgelegten Kapitals ist die Arbeit selbst, die sich bet„tigende, wertschaffende Arbeits- kraft, lebendige Arbeit, die der Kapitalist gegen tote, vergegen- st„ndlichte Arbeit austauscht und seinem Kapital einverleibt hat, wodurch erst der in seiner Hand befindlichen Wert sich in einen sich selbst verwertenden Wert verwandelt. Aber diese Selbstver- wertungskraft verkauft der Kapitalist nicht. Sie bildet stets nur Bestandteil seines produktiven Kapitals, wie seine Arbeitsmittel, nie seines #224# II. Abschnitt - Der Umschlag des Kapitals ----- Warenkapitals, wie z.B. das fertige Produkt, das er verkauft. In- nerhalb des Produktionsprozesses, als Bestandteile des produkti- ven Kapitals, stehn die Arbeitsmittel der Arbeitskraft nicht als fixes Kapital gegenber, ebensowenig wie Arbeitsmaterial und Hilfsstoffe als zirkulierendes Kapital mit ihr zusammenfallen; beiden steht die Arbeitskraft als pers”nlicher Faktor gegenber, w„hrend jene die sachlichen Faktoren sind - dies vom Standpunkt des Arbeitsprozesses. Beide stehn der Arbeitskraft, dem variablen Kapital, als konstantes Kapital gegenber - dies vom Standpunkt des Verwertungsprozesses. Oder, wenn hier von einer stofflichen Verschiedenheit, soweit sie auf den Zirkulationsprozeá einwirkt, die Rede sein soll, ist es nur diese: aus der Natur des Werts, der nichts ist als vergegenst„ndilchte Arbeit, und aus der Natur der sich bet„tigenden Arbeitskraft, die nichts ist als sich ver- gegenst„ndlichende Arbeit, folgt, daá die Arbeitskraft w„hrend ihrer Funktionsdauer best„ndig Wert und Mehrwert schafft; daá das, was auf ihrer Seite sich als Bewegung, als Wertsch”pfung, sich auf Seite ihres Produkts in ruhender Form, als geschaffner Wert darstellt. Hat die Arbeitskraft gewirkt, so besteht das Ka- pital nicht l„nger aus Arbeitskraft auf der einen Seite, aus Pro- duktionsmitteln auf der andern. Der Kapitalwert, der in Arbeits- kraft ausgelegt war, ist jetzt Wert, der (+ Mehrwert) dem Produkt zugesetzt worden. Um den Prozeá zu wiederholen, muá das Produkt verkauft und mit dem aus ihm gel”sten Geld best„ndig von neuem die Arbeitskraft gekauft und dem produktiven Kapital einverleibt werden. Dies gibt dann dem in Arbeitskraft ausgelegten Kapi- talteil, ebenso wie dem in Arbeitsmaterial usw. ausgelegten, den Charakter von zirkulierendem Kapital im Gegensatz zu dem in den Arbeitstteln fixiert bleibenden Kapital. Wird dagegen die sekund„re und ihm mit einem Teil des konstanten Kapitals (den Roh- und Hilfsstoffen) gemeinsame Bestimmung des zirkulierenden Kapitals zur wesentlichen Bestimmung des in Ar- beitskraft ausgelegten Kapitalteils gemacht - n„mlich daá der in ihm ausgelegte Wert sich ganz auf das Produkt bertr„gt, in des- sen Produktion es konsumiert wird, und nicht allm„hlich und stckweis, wie beim fixen Kapital, daá er daher auch ganz durch den Verkauf des Produkts ersetzt werden muá -, so muá auch der in Arbeitslohn ausgelegte Kapitalteil stofflich nicht aus sich bet„- tigender Arbeitskraft bestehn, sondern aus den stofflichen Ele- menten, die der Arbeiter mit seinem Lohn kauft, also aus dem Teil des gesellschaftlichen Warenkapitals, der in den Konsum des Ar- beiters eingeht - aus Lebensmitteln. Das fixe Kapital besteht dann aus den langsamer verg„nglichen und daher langsamer zu er- setzenden Arbeitstteln, das in Arbeitskraft ausgelegte Kapital aus den rascher zu ersetzenden Lebensmitteln. #225# 11. Kapitel - Theorien ber fixes und zirkul. Kapital ----- Die Grenzen der raschern oder langsamem Verg„nglichkeit verwi- schen sich jedoch. "Die Nahrung und Kleidung, die der Arbeiter konsumiert, die Ge- b„ude, worin er arbeitet, die Werkzeuge, die bei seiner Arbeit mitwirken, sind alle vergeblicher Natur. Es besteht aber ein ge- waltiger Unterschied in der Zeit, w„hrend welcher diese ver- schiednen Kapitale vorhalten; eine Dampfmaschine dauert l„nger als ein Schiff, ein Schiff l„nger als die IGeidung des Arbeiters, die Kleidung des Arbeiters wieder als die Nahrung, die er ver- zehrt." 27) Wobei Ricardo vergiát das Haus, worin der Arbeiter wohnt, seine M”bel, seine Konsumtionswerkzeuge, wie Messer, Cabeln, Gef„áe etc., die alle denselben Charakter der Dauerhaftigkeit besitzen, wie die Arbeitsmittel. Dieselben Dinge, dieselben Klassen von Dingen erscheinen hier als Konsumtionsmittel, dort als Arbeits- mittel. Der Unterschied, wie Ricardo ihn ausspricht, ist dieser: "Je nachdem Kapital rasch verg„nglich ist und oft reproduziert werden muá, oder je nachdem es langsam konsumiert wird, klassifi- ziert man es unter das zirkulierende oder unter das fixe Kapital." 28) Dazu macht er die Note: "Eine unwesentliche Einteilung, in welcher zudem die Scheidelinie nicht genau mogen werden kann." 29) So sind wir wieder glcklich bei den Physiokraten angekommen, wo der Unterschied zwischen avances annuelles und avances primitives ein Unterschied war in der Zeit der Konsumtion und daher auch in der verschiednen Reproduktionszeit des angewandten Kapitals. Nur, was bei ihnen ein fr die gesellschaftliche Produktion Wichtiges Ph„nomen ausdrckt und im Tableau ‚conomique auch im Zusammenhang mit dem Zirkulationsprozeá --- 27) "The food and clothing consumed by the labourer, the buil- dings in which he works, the implements with which his labour is assisted, are all of a perishable nature. There is, however, a vast difference in the time for which these different capitals will endure: a steam-engine will last longer than a ship, a ship than the clothing of the labourer, and the clothing of the labou- rer longer than the food which he consumes." - Ricardo, etc., p. 26. 28) "According as capital is rapidly perishable and requires to be frequently reproduced, or is of slow consumption, it is clas- sed under the heads of circulating, or fixed capital." 29) "A division not essential, and in which the line of demarca- tion cannot be accurately drawn." #226# II. Abschnitt - Der Umschlag des Kapitals ----- dargestellt ist, wird hier zu einer subjektiven, und wie Ricardo selbst sagt, berflssigen Unterscheidung. Sobald der in Arbeit ausgelegte Kapitalteil sich nur durch seine Reproduktionsperiode und daher seinen Zirkulationstermin von dem in Arbeitsmitteln ausgelegten Kapitalteil unterscheidet, sobald der eine Teil aus Lebensmitteln besteht, wie der andre aus Ar- beitsmitteln, so daá die erstern sich von den letztern 1*) nur durch raschern Grad der Verg„nglichkeit unterscheiden, wie er- stere ja selbst verschiedne Grade der Verg„nglichkeit besitzen - ist natrlich alle differentia spezifica 2*) zwischen dem in Ar- beitskraft und dem in Produktionsmitteln ausgelegten Kapital aus- gel”scht. Dies widerspricht ganz Ricardos Lehre vom Wert, sowie seiner Profittheorie, die tats„chlich Mehrwerttheorie ist. Er be- trachtet berhaupt den Unterschied von fixem und zirkulierendem Kapital nur insoweit verschiedne Proportionen von beiden, bei gleich groáen Kapitalen, in verschiednen Gesch„ftszweigen, das Gesetz des Werts beeinflussen, und zwar, inwieweit eine Erh”hung oder Senkung des Arbeitslohns infolge dieser Umst„nde die Preise affiziert. Doch selbst innerhalb dieser beschr„nkten Untersuchung begeht er, infolge der Verwechslung von fixem und zirkulierendem Kapital mit konstantem und variablem, die gr”áten Irrtmer und geht in der Tat von einer ganz falschen Basis der Untersuchung aus. Es werden also 1. soweit der in Arbeitskraft ausgelegte Wertteil des Kapitals unter die Rubrik des zirkullerenden Kapi- tals zu subsumieren ist, die Bestimmungen des zirkulierenden Ka- pitals selbst falsch entwickelt und speziell die Umst„nde, die den in Arbeit ausgelegten Kapitalteil unter diese Rubrik subsu- mieren. 2. Es findet Verwechslung statt zwischen der Bestimmung, wonach der in Arbeit ausgelegte Kapitalteil variabel, und derje- nigen, wonach er zirkulierend im Gegensatz zum fixen Kapital ist. Es ist von vornherein klar, daá die Bestimmung des in Arbeits- kraft ausgelegten Kapitals als zirkulierend oder flssig eine se- kund„re Bestimmung ist, worin seine differentia specifica im Pro- duktionsprozeá ausgel”scht ist; denn in dieser Bestimmung sind einerseits die in Arbeit und die in Rohstoffen etc. ausgelegten Kapitale gleichwertig; eine Rubrik, die einen Teil des konstanten Kapitals identifiziert mit dem variablen Kapital, hat es nicht mit der differentia specifica des variablen Kapitals im Gegensatz zum konstanten zu tun. Andrerseits werden zwar die in Arbeit und die in Arbeitsmitteln ausgelegten Kapitalteile einander entgegen- gesetzt, aber keineswegs mit Bezug darauf, daá sie in ganz ver- schiedner Weise in die Produktion ----- 1*) 1. und 2. Auflage: letztem sich von den erstern - 2*) jeder kennzeichnende Unterschied #227# 11. Kapitel - Theorien ber fixes und zirkul. Kapital ----- des Werts eingehn, sondern mit Bezug darauf, daá von Beiden ihr gegebner Wert auf das Produkt bertragen wird, nur in verschied- nen Zeit r„umen. Es handelt sich in allen diesen F„llen darum, wie ein gegebner Wert, der im Produktionsprozeá der Ware ausgelegt wird, sei es Arbeitslohn, Preis des Rohstoffs oder Preis der Arbeitsmittel, auf das Produkt bertragen, daher durch das Produkt zirkuliert und durch seinen Verkauf zu seinem Ausgangspunkt zurckgefhrt oder ersetzt wird. Der einzige Unterschied besteht hier in dem "wie", in der besondren Art und Weise der šbertragung und daher auch der Zirkulation dieses Werts. Ob der in jedem Fall kontraktlich vorher bestimmte Preis der Ar- beitskraft in Geld oder Lebensmitteln gezahlt wird, „ndert nichts an seinem Charakter, ein bestimmter gegebner Preis zu sein. Indes ist bei dem in Geld gezahlten Arbeitslohn evident, daá nicht das Geld selbst in den Produktionsprozeá eingeht, in derselben Weise, wie nicht nur der Wert, sondern auch der Stoff der Produktions- mittel in den Produktionsprozeá eingeht. Werden dagegen die Le- bensmittel, die der Arbeiter mit seinem Lohn kauft, direkt als stoffliche Gestalt des zirkulierenden Kapitals mit den Rohstoffen etc. unter eine Rubrik und den Arbeitsnitteln entgegen gestellt, so gibt dies der Sache einen andern Schein. Wenn der Wert dieser Dinge, der Produktionsmittel, im Arbeitsprozeá auf das Produkt bertragen wird, so erscheint der Wert jener andern Dinge, der Lebensmittel, in der Arbeitskraft, die sie verzehrt, wieder und wird durch Bet„tigung derselben ebenfalls auf das Produkt ber- tragen. Es handelt sich in allem diesem gleichm„áig um das bloáe Wiedererscheinen der w„hrend der Produktion vorgeschoánen Werte im Produkt. (Die Physiokraten nahmen dies ernsthaft und leugneten daher, daá die industrielle Arbeit Mehrwert schaffe.) So in der bereits zitierten Stelle 1*) von Wayland: "Es kommt nicht darauf an, in welcher Form das Kapital wieder er- scheint... die verschiednen Arten der Nahrung, Kleidung und Woh- nung, die fr das Dasein und Wohl, befinden des Menschen n”tig sind, werden auch ver„ndert. Sie werden im Lauf der Zeit ver- zehrt, und ihr Wert erscheint wieder etc." ("Elements of Pol. Econ.", p. 31, 32.) Die der Produktion in Gestalt von Produktionsmitteln und Lebens- mitteln vorgeschoánen Kapitalwerte erscheinen hier gleichm„áig im Wert des Produkts wieder. Damit ist denn die Verwandlung des ka- pitalistischen Produktionsprozesses in ein vollst„ndiges Myste- rium glcklich vollbracht und ----- 1*) Siehe Band 23 unserer Ausgabe, S. 222 #228# II. Abschnitt - Der Umschlag des Kapitals ----- der Ursprung des im Produkt vorhandnen Mehrwerts g„nzlich dem Blick entrckt. Ferner vollendet sich damit der der brgerlichen ™konomie eigen- tmliche Fetischismus, der den gesellschaftlichen, ”konomischen Charakter, welchen Dinge im gesellschaftlichen Produktionsprozeá aufgepr„gt erhalten, in einen natrlichen, aus der stofflichen Natur dieser Dinge entspringenden Charakter verwandelt. Z.B. Ar- beitsmittel sind fixes Kapital - eine scholastische Bestimmung, die zu Widersprchen und Konfusion fhrt. Ganz wie beim Arbeits- prozeá (Buch I, Kap. V) nachgewiesen wurde, daá es ganz von der jedesmaligen Rolle abh„ngt, welche die gegenst„ndlichen Bestand- teile in einem bestimmten Arbeitsprozeá spielen, von ihrer Funk- tion, ob sie als Arbeitsmittel, Arbeitsmaterial oder Produkt fun- gieren, - ganz ebenso sind Arbeitsmittel nur da fixes Kapital, wo der Produktionsprozeá ber haupt kapitalistischer Produktionspro- zeá und daher die Produktionsmittel berhaupt Kapital sind, die ”konomische Bestimmtheit, den gesellschaftlichen Charakter von Kapital besitzen; und zweitens sind sie fixes Kapital nur, wenn sie ihren Wert in einer besondern Weise auf das Produkt bertra- gen. Wenn nicht, bleiben sie Arbeitsmittel, ohne fixes Kapital zu sein. Ebenso Hilfsstoffe, wie Dnger, wenn sie in derselben be- sondern Art Wert abgeben, wie der gr”áte Teil der Arbeitsmittel, werden fixes Kapital, obgleich sie keine Arbeitsmittel sind. Es handelt sich hier nicht um Definitionen, unter welchen die Dinge subsumiert werden. Es handelt sich um bestimmte Funktionen, wel- che in bestimmten Kategorien ausgedrckt werden. Gilt es fr eine den Lebensmitteln an sich, unter allen Umst„nden zukommende Eigenschaft, in Arbeitslohn ausgelegtes Kapital zu sein, so wird es auch Charakter dieses "zirkulierenden" Kapitals, "die Arbeit zu erhalten", to support labour (Ricardo, p. 25). W„- ren die Lebensmittel nicht "Kapital", so wrden sie also nicht die Arbeitskraft erhalten; w„hrend ihr Kapitalcharakter ihnen ge- rade die Eigenschaft gibt, das K a p i t a l zu erhalten durch fremde Arbeit. Sind Lebensmittel an sich zirkulierendes Kapital - nachdem dieses verwandelt in Arbeitslohn -, so ergibt sich ferner, daá die Gr”áe des Arbeitslohns abh„ngt von dem Verh„ltnis der Arbeiterzahl zu der gegebnen Masse des zirkulierenden Kapitals - ein beliebter ”konomischer Satz -, w„hrend in der Tat die Masse der Lebensmit- tel, die der Arbeiter dem Markt entzieht, und die Masse der Le- bensmittel, worber der Kapitalist zu seinem Konsum verfgt, ab- h„ngt vom Verh„ltnis des Mehrwerts zum Preis der Arbeit. #229# 11. Kapitel - Theorien ber fixes und zirkul. Kapital ----- Ricardo, wie Barton 29[a], verwechselt berall das Verh„ltnis des variablen Kapitals zum konstanten mit dem Verh„ltnis des zirku- lierenden Kapitals zum fixen. Wir werden sp„ter 2*) sehn, wie dies seine Untersuchung ber die Profitrate verf„lscht. Ricardo setzt ferner die Unterschiede, die im Umschlag aus andren Grnden entspringen als aus dem Unterschied von fixem und zirku- lierendem Kapital, mit diesem gleich: "Es ist ferner zu bemerken, daá das zirkulierende Kapital in sehr ungleichen Zeitriumen zirkulieren oder seinem Anwender zurck- flieáen kann. Der von einem P„chter zur Aussaat gekaufte Weizen ist ein fixes Kapital verglichen mit dem von einem B„cker zur Verwandlung in Brot gekauften Weizen. Der eine l„át ihn im Boden, und kann erst nach einem Jahr einen Rckfluá erhalten; der andre kann ihn zu Mehl vermahlen lassen und als Brot an seine Kunden verkaufen, so daá er innerhalb einer Woche sein Kapital wieder frei hat, um dieselbe Operation von neuem oder irgendeine andre damit zu beginnen." 30) Hier ist charakteristisch, daá Weizen, obgleich er als Saatkorn, nicht als Lebensmittel, sondern als Rohmaterial dient, erstens zirkulierendes Kapital ist, weil an sich Lebensmittel, und zwei- tens fixes Kapital, weil sein Rckfluá sich ber ein Jahr er- streckt. Es ist aber nicht nur der langsamere oder schnellere Rckfluá, der ein Produktionsmittel zu fixem Kapital macht, son- dern die bestimmte Art und Weise der Wertabgabe an das Produkt. Die von A. Smith angerichtete Konfusion hat zu folgenden Resulta- ten gefhrt: 1. Der Unterschied zwischen fixem und flssigem Kapital wird ver wechselt mit dem Unterschied von produktivem Kapital und Warenka- pital. So ist z.B. dieselbe Maschine zirkulierendes Kapital, wenn sie sich als Ware auf dem Markt befindet, und fixes Kapital, wenn sie dem Produktionsprozeá --- 29[a] "Observations on the Circumstances which influence the Con- dition of the Labouring of Society." London 1817. Eine einschl„- gige Stelle ist zitiert Buch I, S. 655 1*), Note 79. 30) "It is to be observed that the circulating capital may circu- late, or be returned to its employer, in very unequal times. The wheat bought by a farmer to sow is comparatively a fixed capital to the wheat purchased by a baker to make into loaves. The one leaves it in the ground, and can obtain no return for a year; the other can get it ground into flour, sell it as bread to his cu- stomers, and have bis capital free, to renew the same, or com- mence any other employment in a week." (p. 26, 27.) ----- 1*) Siehe Band 23 unserer Ausgabe, S. 660, Note 79 - 2*) siehe Band 25 unserer Ausgabe, 1. bis 3. Kapitel #230# II. Abschnitt - Der Umschlag des Kapitals ----- einverleibt ist. Dabei ist absolut nicht abzusehn, warum eine be- stimmte Art Kapital mehr fix oder mehr zirkulierend sein soll als die andre. 2. Alles zirkulierende Kapital wird identifiziert mit in Arbeits- lohn ausgelegtem oder auszulegendem Kapital. So bei J. St. Mill [16] u.a. 3. Der Unterschied zwischen variablem und konstantem Kapital, der schon bei Barton, Ricardo u.a. mit dem von zirkulierendem und fixem verwechselt, wird endlich ganz auf diesen reduziert, wie z.B. bei Ramsay [17], wo alle Produktionsmittel, Rohstoffe etc. sowohl wie Arbeitsmittel, fixes Kapital und nur das in Arbeits- lohn ausgelegte Kapital zirkulierendes Kapital ist. Weil aber die Reduktion in dieser Form geschieht, wird der wirkliche Unter- schied von konstantem und variablem Kapital nicht begriffen. 4. Bei den neuesten englischen, besonders schottischen ™konomen, die alles vom uns„glich bornierten Standpunkt des Bankierkommis betrachten, wie Macleod [18], Patterson [19] u.a., verwandelt sich der Unterschied von fixem und zirkulierendem Kapital in den von money at call und money not at call (Depositengeld, das ohne Kndigung oder nur nach vorheriger Kndigung zurckgezogen werden kann). #231# ----- ZW™LFTES KAPITEL Die Arbeitsperiode Nehmen wir zwei Gesch„ftszweige, worin gleich groáer Arbeitstag, sage zehnstndiger Arbeitsprozeá, z.B. Baumwollspinnerei und Fa- brikation von Lokomotiven. In dem einen Zweig wird t„glich, w”- chentlich ein bestimmtes Quantum fertiges Produkt geliefert, Baumwollengarn; in dem andren muá der Arbeitsprozeá vielleicht w„hrend drei Monaten wiederholt werden, um ein fertiges Produkt, eine Lokomotive, herzustellen. In dem einen Fall ist das Produkt diskreter Natur, und t„glich oder w”chentlich beginnt dieselbe Arbeit von neuem. In dem andern Fall ist der Arbeitsprozeá konti- nuierlich, erstreckt sich ber eine l„ngere Anzahl t„glicher Ar- beitsprozesse, die in ihrer Verbindung, in der Kontinuit„t ihrer Operation erst nach l„ngrer Frist ein fertiges Produkt liefern. Obgleich die Dauer des t„glichen Arbeitsprozesses hier dieselbe ist, findet ein sehr bedeutender Unterschied statt in der Dauer des Produktionsakts, d.h. in der Dauer der wiederholten Arbeits- prozesse, die erheischt sind, um das Produkt fertig zu liefern, es als Ware auf den Markt zu schicken, also es aus produktivem Kapital in Warenkapital zu verwandeln. Der Unterschied zwischen fixem und zirkulierendem Kapital hat hiermit nichts zu tun. Der angegebne Unterschied wrde bestehn, selbst wenn in beiden Ge- sch„ftszweigen genau dieselben Proportionen von fixem und zirku- lierendem Kapital angewandt wrden. Diese Unterschiede in der Dauer des Produktionsakts finden statt, nicht nur zwischen verschiednen Produktionssph„ren, sondern auch innerhalb derselben Produktionssph„re, je nach dem Umfang des zu liefernden Produkts. Ein gew”hnliches Wohnhaus wird in krzrer Zeit gebaut als eine gr”áre Fabrik und erfordert daher eine ge- ringre Zahl kontinuierlicher Arbeitsprozesse. Wenn der Bau einer Lokomotive drei Monate, kostet der eines Panzerschiffes ein oder mehrere Jahre. Die Getreideproduktion nimmt beinahe ein Jahr in Anspruch, die Produktion von Hornvieh mehrere Jahre, die Holz- zucht kann von 12 bis 100 Jahre umfassen; ein Landweg vielleicht #232# II. Abschnitt - Der Umschlag des Kapitals ----- in einigen Monaten gebaut werden, wo eine Eisenbahn Jahre erfor- dert; ein gew”hnlicher Teppich vielleicht eine Woche, Gobelins Jahre etc. Die Unterschiede in der Dauer des Produktionsakts sind also unendlich mannigfaltig. Der Unterschied in der Dauer des Produktionsakts muá offenbar einen Unterschied in der Geschwindigkeit des Umschlags bei gleichgroáer Kapitalauslage erzeugen, also in den Zeitr„umen, fr welche ein gegebnes Kapital vorgeschossen ist. Gesetzt, die Ma- schinenspinnerei und die Lokomotivenfabrik wendeten gleichgroáes Kapital an, die Teilung zwischen konstantem und variablem Kapital sei dieselbe, auch die zwischen den fixen und flssigen Bestand- teilen des Kapitals, endlich sei der Arbeitstag gleich groá und seine Teilung zwischen notwendiger Arbeit und Mehrarbeit die- selbe. Um ferner alle aus dem Zirkulationsprozeá entspringenden und diesein Fall „uáerlichen Umst„nde zu beseitigen, wollen wir annehmen, daá beide, Garn und Lokomotive, auf Bestellung fabri- ziert und bei Lieferung des fertigen Produkts bezahlt werden. Nach Ende der Woche, bei Ablieferung des fertigen Garns, erh„lt der Spinnfabrikant (wir sehn hier vom Mehrwert ab) das ausgelegte zirkulierende Kapital zurck und ebenso den Verschleiá des fixen Kapitals, der im Garnwert steckt. Er kann also mit demselben Ka- pital denselben Kreislauf von neuem wiederholen. Es hat seinen Umschlag vollbracht. Der Lokomotivfabrikant dagegen muá w„hrend der drei Monate Woche fr Woche immer neues Kapital in Arbeits- lohn und Rohmaterial auslegen, und erst nach drei Monaten, nach Ablieferung der Lokomotive, befindet sich das w„hrend dieser Zeit in einem und demselben Produktionsakt, zur Herstellung einer und derselben Ware, nach und nach ausgelegte zirkullerende Kapital wieder in einer Form, worin es seinen Kreislauf von neuem begin- nen kann; ebenso wird ihm der Verschleiá der Maschinerie w„hrend dieser drei Monate erst jetzt ersetzt. Die Auslage des einen ist die fr eine Woche, die des andren ist die Wochenauslage multi- pliziert mit 12. Alle andren Umst„nde gleich vorausgesetzt, muá der eine zw”lfmal mehr zirkullerendes Kapital zur Verfgung haben als der andre. Daá die w”chentlich vorgeschoánen Kapitale gleich sind, ist hier jedoch ein gleichgltiger Umstand. Welches inuner die Gr”áe des vorgeschoánen Kapitals, in dem einen Fall ist es nur fr eine Wo- che, in dem andren fr zw”lf Wochen vorgeschossen, bevor von neuem damit operiert, dieselbe Operation dant wiederholt oder eine andersartige damit begonnen werden kann. Der Unterschied in der Geschwindigkeit des Umschlags oder der Zeitl„nge, fr welche das einzelne Kapital vorgeschossen werden muá, bevor #233# 12. Kapitel - Die Arbeitsperiode ----- derselbe Kapitalwert wieder zu einem neuen Arbeits- oder Verwer- tungsprozeá dienen kann, entspringt hier daraus: Nehmen wir an, der Bau der Lokomotive oder irgendeiner Maschine koste 100 Arbeitstage. Mit Bezug auf die in Spinnerei und Maschi- nenbau besch„ftigten Arbeiter bilden die 100 Arbeitstage gleich- m„áig eine diskontinuierliche (diskrete) Gr”áe, nach der Unter- stellung aus 100 aufeinanderfolgenden, separaten zehnstndigen Arbeitsprozessen bestehend. Aber mit Bezug auf das Produkt - die Maschine - bilden die 100 Arbeitstage eine kontinuierliche Gr”áe, einen Arbeitstag von 1000 Arbeitsstunden, einen einzigen zusam- menh„ngenden Produktionsakt. Einen solchen Arbeitstag, der durch die Aufeinanderfolge mehr oder minder zahlreicher zusammenh„ngen- der Arbeitstage gebildet ist, nenne ich eine A r b e i t s p e r i o d e. Sprechen wir vom Arbeitstag, so meinen wir die L„nge der Arbeitszeit, w„hrend deren der Arbeiter seine Arbeitskraft t„glich verausgaben, t„glich arbeiten muá. Sprechen wir dagegen von der Arbeitsperiode, so bedeutet das die Zahl zusammenh„ngender Arbeitstage, die in einem bestimmten Ge- sch„ftszweig erheischt ist, um ein fertiges Produkt zu liefern. Das Produkt jedes Arbeitstags ist hier nur ein Teilprodukt, wel- ches Tag fr Tag weiter ausgefhrt wird und erst am Schluá der l„ngern oder krzern Periode der Arbeitszeit seine fertige Ge- stalt erh„lt, ein fertiger Gebrauchswert ist. Unterbrechungen, St”rungen des gesellschaftlichen Produktionspro- zesses, z.B. infolge von Krisen, wirken daher sehr verschieden auf Arbeitsprodukte, die diskreter Natur sind, und auf solche, die zu ihrer Produktion eine l„ngere, zusammenh„ngende Periode erheischen. Auf die heutige Produktion einer bestimmten Masse von Garn, Kohle usw. folgt in dem einen Fall morgen keine neue Pro- duktion von Garn, Kohle usw. Anders aber mit Schiffen, Geb„uden, Eisenbahnen usw. Nicht nur die Arbeit wird unterbrochen, ein zu- sammenh„ngender Produktionsakt wird unterbrochen. Wird das Werk nicht weitergefhrt, so sind die bereits in seiner Produktion verzehrten Produktionsmittel und Arbeit nutzlos verausgabt. Selbst wenn es wieder aufgenommen wird, hat in der Zwischenzeit stets Deterioration stattgefunden. W„hrend der ganzen Dauer der Arbeitsperiode h„uft sich schicht- weis der Wertteil, den das fixe Kapital t„glich an das Produkt bis zu dessen Reife abgibt. Und hier zeigt sich zugleich der Un- terschied von fixem und zirkulierendem Kapital in seiner prakti- schen Wichtigkeit. Das fixe Kapital ist fr l„ngre Zeitdauer dem Produktionsprozeá vorgeschossen, es braucht nicht vor Ablauf die- ser vielleicht meh„hrigen Frist erneuert zu werden. #234# II. Abschnitt - Der Umschlag des Kapitals ----- Der Umstand, ob die Dampfnmschine ihren Wert stckweis t„glich auf Garn, das Produkt eines diskreten Arbeitsprozesses, oder w„h- rend drei Monaten auf eine Lokomotive, das Produkt eines kontinu- ierlichen Produktionsakts, abgibt, „ndert durchaus nichts an der Auslage des fr den Ankauf der Dampfmaschine n”tigen Kapitals. In dem einen Fall str”mt ihr Wert in kleinen Dosen zurck, z.B. w”- chentlich, im andern in gr”áren Massen, z.B. dreimonatlich. Aber in beiden F„llen findet die Erneuerung der Dampfmaschine viel- leicht erst nach 20 Jahren statt. Solange jede einzelne Periode, innerhalb deren ihr Wert durch Verkauf des Produkts stckweis zu- rckflieát, krzer ist als ihre eigne Existenzperiode, f„hrt die- selbe Dampfmaschine fort, w„hrend mehrerer Arbeitsperioden im Produktionsprozeá zu fungieren. Anders verh„lt es sich dagegen mit den zirkulierenden Bestandtei- len des vorgeschoánen Kapitals. Die fr diese Woche gekaufte Ar- beitskraft ist verausgabt w„hrend dieser Woche und hat sich im Produkt vergegenst„ndlicht. Sie muá Ende dieser Woche bezahlt werden. Und diese Kapitalauslage in Arbeitskraft wiederholt sich w”chentlich w„hrend der drei Monate, ohne daá die Verausgabung dieses Kapitaltells in der einen Woche den Kapitalisten bef„hige, den Ankauf der Arbeit in der n„chsten Woche zu bestreiten. Es muá w”chentlich neues zuschssiges Kapital in Zahlung von Arbeits- kraft verausgabt werden und, wenn wir von allen Kreditverh„ltnis- sen absehn, muá der Kapitalist f„hig sein, fr die Zeit von drei Monaten Arbeitslohn auszulegen, obgleich er ihn nur in w”chentli- chen Dosen zahlt. Ebenso mit dem andern Teil des zirkulierenden Kapitals, den Roh- und Hilfsstoffen. Eine Schicht von Arbeit nach der andern lagert sich auf dem Pro- dukt ab. Nicht nur der Wert der verausgabten Arbeitskraft, son- dern auch Mehrwert wird best„ndig w„hrend des Arbeitsprozesses auf das Produkt bertragen, aber auf unfertiges Produkt, das noch nicht die Gestalt der fertigen Ware hat, also noch nicht zirkula- tionsf„hig ist. Dasselbe gilt von dem in Roh- und Hilfsstoffen schichtweis auf das Produkt bertragnen Kapitalwert. Je nach der l„ngern oder krzern Dauer der Arbeitsperiode, welche die spezifische Natur des Produkts oder des zu erreichenden Nutz- effekts zu ihrer Herstellung beansprucht, ist eine best„ndige, zuschssige Ausgabe von zirkullerendem Kapital (Arbeitslohn, Roh- und Hilfsstoffen) erfordert, wovon kein Teil sich in einer zirku- lationsf„higen Form befindet und daher zur Erneuerung derselben Operation dienen k”nnte; jeder Teil vielmehr sukzessive als Be- standteil des werdenden Produkts innerhalb der Produktionssph„re festgelegt, in Form von produktivem Kapital gebunden ist. Die Um- schlagszeit #235# 12. KapiteI - Die Arbeitsperiode ----- ist aber gleich der Summe der Produktionszeit und der Zirkulati- onszeit des Kapitals. Eine Verl„ngerung der Produktionszeit ver- mindert also ebensosehr die Umschlagsgeschwindigkeit wie eine Verl„ngerung der Zirkulationszeit. In dem vorliegenden Fall ist aber Doppeltes zu bemerken: Erstens: der verl„ngerte Aufenthalt in der Produktionssph„re. Das z.B. in der ersten Woche in Arbeit, Rohmaterial etc. vorgeschoáne Kapital, ebenso wie die vom fixen Kapital an das Produkt abgegeb- nen Wertteile, bleiben fr den ganzen Termin von drei Monaten in die Produktionssph„re gebannt und k”nnen, als einem erst werden- den, noch unfertigen Produkt einverleibt, nicht als Ware in die Zirkulation treten. Zweitens: Da die fr den Produktionsakt n”tige Arbeitsperiode drei Monate dauert, in der Tat nur einen zusammenh„ngenden Ar- beitsprozeá bildet, so muá best„ndig w”chentlich eine neue Dose von zirkulierendem Kapital den vorhergehenden zugefgt werden. Die Masse des nacheinander vorgeschoánen, zus„tzlichen Kapitals w„chst also mit der L„nge der Arbeitsperiode. Wir haben unter- stellt, daá in der Spinnerei und Maschinenfabrikation gleichgroáe Kapitale angelegt sind, daá diese Kapitale in gleichgoáen Propor- tionen in konstantes und variables Kapital, ditto in fixes und zirkulierendes geteilt sind, daá die Arbeitstage gleich lang sind, kurz, daá alle Umst„nde dieselben sind, auáer der Dauer der Arbeitsperiode. In der ersten Woche ist die Auslage fr beide gleichgroá, aber das Produkt des Spinners kann verkauft und mit dem Erl”s neue Ar- beitskraft und neue Rohstoffe etc. gekauft, kurz, die Produktion auf derselben Stufenleiter fortgefhrt werden. Der Maschinenfa- brikant dagegen kann das in der ersten Woche verausgabte zirku- lierende Kapital erst nach drei Monaten, nach Fertigstellung sei- nes Produkts, in Geld rckverwandeln und damit von neuem operie- ren. Es ist also erstens Differenz im Rckfluá desselben ausge- legten Kapitalquantums. Zweitens aber: W„hrend der drei Monate ist gleichgroáes produktives Kapital in der Spinnerei und dem Ma- schinenbau angewandt, aber die Gr”áe der Kapitalauslage ist fr den Spinner und den Maschinenbauer durchaus verschieden, weil in dem einen Fall dasselbe Kapital sich rasch erneuert und dieselbe Operation daher von neuem wiederholen kann; in dem andern sich relativ nur langsam erneuert und daher bis zum Termin seiner Er- neuerung best„ndig neue Kapitalquanta den alten hinzugefgt wer- den mssen. Es ist also sowohl die Zeitl„nge verschieden, worin sich bestimmte Portionen des Kapitals erneuern, oder die L„nge der Vorschuázeit, wie auch die Masse des Kapitals (obgleich das t„glich oder w”chentlich angewandte Kapital dasselbe ist), die je nach der L„nge des #236# II. Abschnitt - Der Umschlag des Kapitals ----- Arbeitsprozesses vorgeschossen werden muá. Der Umstand ist deswe- gen zu merken, weil die L„nge des Vorschusses wachsen kann, wie in den im folgenden Kapitel zu betrachtenden F„llen, ohne daá deswegen die Masse des vorzuschieáenden Kapitals im Verh„ltnis zu dieser Zeitl„nge w„chst. Das Kapital muá l„nger vorgeschossen werden, und eine gr”áre Menge Kapital ist in der Form von produk- tivem Kapital gebunden. Auf den unentwickelteren Stufen der kapitalistischen Produktion werden Unternehmungen, die eine lange Arbeitsperiode, also groáe Kapitalauslage fr l„ngre Zeit bedingen, namentlich wenn nur auf groáer Stufenleiter ausfhrbar, entweder gar nicht kapitalistisch betrieben, wie z.B. Straáen, Kan„le etc. auf Gemeinde- oder Staatskosten (in „ltren Zeiten meist durch Zwangsarbeit, soweit die Arbeitskraft in Betracht kommt). Oder solche Produkte, deren Herstellung eine l„ngre Arbeitsperiode bedingt, werden nur zum geringsten Teil durch das Verm”gen des Kapitalisten selbst fabri- ziert. Z.B. beim Hausbau zahlt die Privatperson, fr welche das Haus gebaut wird, portionsweis Vorschsse an den Bauunternehmer. Sie zahlt daher in der Tat das Haus stckweis, im Maá, wie sein Produktionsprozeá vorangeht. In der entwickelten kapitalistischen Žra dagegen, wo einerseits massenhafte Kapitale in den H„nden einzelner konzentriert sind, andrerseits neben den Einzelkapita- listen der assozilerte Kapitalist (Aktiengesellschaften) tritt und gleichzeitig das Kreditwesen entwickelt ist, baut ein kapita- listischer Bauunternehmer nur noch ausnahmsweis auf Bestellung fr einzelne Privatpersonen. Er macht ein Gesch„ft daraus, H„u- serreihen und Stadtviertel fr den Markt zu bauen, wie einzelne Kapitalisten ein Gesch„ft daraus machen, Eisenbahnen als Kontrak- toren zu bauen. Wie die kapitalistische Produktion den H„userbau in London umge- w„lzt hat, darber geben uns die Aussagen eines Bauunternehmers vor dem Bankkomitee von 1857 Auskunft. In seiner Jugend, sagte er, wurden H„user meistens auf Bestellung gebaut und der Betrag w„hrend des Baues ratenweise an den Unternehmer bezahlt bei Voll- endung gewisser Stadien des Baues. Auf Spekulation wurde nur we- nig gebaut; die Unternehmer lieáen sich hierauf haupts„chlich nur ein, um ihre Arbeiter regelm„áig besch„ftigt und damit zusam- menzuhalten. Seit den letzten 40 Jahren hat sich das alles ge„n- dert. Auf Bestellung wird nur noch sehr wenig gebaut. Wer ein neues Haus braucht, sucht sich eins aus vonden auf Spekulation gebauten oder noch im Bau begriffnen. Der Unternehmer arbeitet nicht mehr fr den Kunden, sondern fr den Markt; ganz wie jeder andre Industrielle ist er gezwungen, fertige Ware im Markt zu ha- ben. W„hrend frher ein Unternehmer vielleicht drei oder vier H„user gleichzeitig auf Spekulation im #237# 12. Kapitel - Die Arbeitsperiode ----- Bau hatte, muá er jetzt ein ausgedehntes Grundstck kaufen (d.h. in kontinentaler Ausdrucksweise auf meist 99 Jahre mieten), bis zu 100 oder 200 H„user darauf errichten und sich so auf eine Un- ternehmung einlassen, die sein Verm”gen um das zwanzig- bis fnf- zigfache bersteigt. Die Fonds werden beschafft durch Aufnahme von Hypotheken, und das Geld dem Unternehmer zur Verfgung ge- stellt im Maá, wie der Bau der einzelnen H„user fortschreitet. Kommt dann eine Krisis, die die Einzahlung der Vorschuáraten zum Stocken bringt, so scheitert gew”hnlich die ganze Unternehmung; im besten Fall bleiben die H„user unvollendet bis auf beáre Zei- ten, im schlimmsten kommen sie unter den Hammer und werden zum halben Preis losgeschlagen. Ohne Spekulationsbau, und das auf groáer Stufenleiter, kann heute kein Unternehmer mehr vorankom- men. Der Profit aus dem Bauen selbst ist „uáerst gering; sein Hauptgewinn besteht in Steigerung der Grundrente, in geschickter Auswahl und Ausnutzung des Bauterrains. Auf diesem Wege der die Nachfrage nach H„usern antizipierenden Spekulation sind fast ganz Belgravia und Tyburnia und die zahllosen Tausende von Villen um London gebaut worden. (Abgekrzt aus "Report from the Select Com- mittee on Bank Acts". Part I, 1857, Evidence, Fragen 5413-5418, 5435-5436.) Die Ausfhrung von Werken von bedeutend langer Arbeitsperiode und groáer Stufenleiter f„llt erst vollst„ndig der kapitalistischen Produktion anheim, wenn die Konzentration des Kapitals bereits sehr bedeutend ist, andrerseits die Entwicklung des Kreditsystems dem Kapitalisten das bequeme Auskunftsmittel bietet, fremdes statt sein eignes Kapital vorzuschieáen und daher auch zu riskie- ren. Es versteht sich jedoch von selbst, daá der Umstand, ob das der Produktion vorgeschoáne Kapital seinem Anwender geh”rt oder nicht geh”rt, auf Umschlagsgeschwindigkeit und Umschlagszeit kei- nen Einfluá hat. Die Umst„nde, welche das Produkt des einzelnen Arbeitstags ver- gr”áern, wie Kooperation, Teilung der Arbeit, Anwendung der Ma- schinerie, verkrzen zugleich die Arbeitsperiode bei zusammenh„n- genden Produktionsakten. So vetkrzt Maschinerie die Bauzeit von H„usern, Brcken etc.; die M„h- und Dreschmaschine etc. verkrzen die Arbeitsperiode, erheischt, um das gereifte Korn in fertige Ware zu verwandeln. Verbesserter Schiffsbau verkrzt mit vermehr- ter Geschwindigkeit die Umschlagszeit des in der Schiffahrt aus- gelegten Kapitals. Diese Verbesserungen, welche die Arbeitsperi- ode und daher die Zeit verkrzen, fr welche zirkulierendes Kapi- tal vorgeschossen werden muá, sind jedoch meist verbunden mit vermehrter Auslage von fixem Kapital. Andrerseits kann die Ar- beitsperiode in bestimmten #238# II. Abschnitt - Der Umschlag des Kapitals ----- Zweigen verkrzt werden durch bloáe Ausdehnung der Kooperation; die Fertigstellung einer Eisenbahn wird dadurch verkrzt, daá groáe Arbeiter armeen auf die Beine gestellt werden und das Werk daher vielseitig im Raum angegriffen wird. Die Umschlagszeit wird hier verkrzt durch Wachstum des vorgeschoánen Kapitals. Mehr Produktionsttel und mehr Arbeitskraft mssen unter dem Kommando des Kapitalisten vereint sein. Wenn die Verkrzung der Arbeitsperiode daher meist mit Vergr”áe- rung des fr die krzre Zeit vorgeschoánen Kapitals verbunden ist, so daá, im Maá wie die Vorschuázeit sich verkrzt, die Masse, worin das Kapital vorgeschossen wird, sich vergr”áert - so ist hier zu erinnern, daá, abgesehn von der vorhandnen Masse des gesellschaftlichen Kapitals, es darauf ankommt, in welchem Grade die Produktions- und Lebensmittel, resp. die Verfgung darber, zersplittert oder in den H„nden individueller Kapitalisten verei- nigt sind, also welchen Umfang die Konzentration der Kapitale be- reits erreicht hat. Insofern der Kredit die Konzentration von Ka- pital in einer Hand vermittelt, beschleunigt und steigert, tr„gt er dazu bei, die Arbeitsperiode, und damit die Umschlagszeit, ab- zukrzen. In Produktionszweigen, wo die Arbeitsperiode, sei sie nun konti- nuierlich oder unterbrochen, durch bestimmte Naturbedingungen vorgeschrieben ist, kann keine Verkrzung durch die oben angegeb- nen Mittel stattfinden. "Der Ausdruck: rascherer Umschlag, kann nicht auf Kornernten an- gewandt werden, da nur ein Umschlag im Jahr m”glich ist. Was den Viehstand angeht, wollen wir einfach fragen: Wie ist der Umschlag zwei- und dreij„hriger Schafe und vier, und fnfj„hriger Ochsen zu beschleunigen?" (W. Walter Good: Political, Agricultural, and Commercial Fallacies", London 1866, p. 325.) Die Notwendigkeit, frher Geld flssig zu haben (z.B. um fixe Leistungen wie Steuern, Grundrente etc. zu zahlen), l”st diese Frage dadurch, daá Vieh z.B. verkauft und geschlachtet wird, be- vor es das ”konomische Normalalter erreicht hat, zum groáen Scha- den der Agrikultur; es bewirkt dies auch schlieálich ein Steigen der Fleischpreise. "Die Leute, welche frher haupts„chlich Vieh zchteten, um die Weidegrnde der Midland counties 1*) im Sommer und die St„lle der ”stlichen Grafschaften im Winter damit zu versorgen... sind durch die Schwankungen und Senkungen der Kornpreise so heruntergebracht worden, daá sie froh sind, aus den hohen Preisen von Butter und K„se Vorteil ziehn zu k”nnen; die erstre bringen sie w”chentlich auf den Markt, um laufende Ausgaben zu decken, gegen den letztren nehmen sie Vorschsse von einem Faktor, der den K„se abholt, so- bald er transportf„hig ist, und ----- 1*) Grafschaften im Inneren des Landes #239# 12. Kapitel - Die Arbeitsperiode ----- der natrlich seinen eignen Preis macht. Aus diesem Grund, und da die Landwirtschaft durch die Grunds„tze der politischen ™konomie regiert wird, werden die K„lber, die frher von den milchwirt- schaftenden Gegenden zur Aufzucht nach Sden kamen, jetzt massen- weise geopfert, oft, wenn sie erst acht bis zehn Tage alt sind, in den Schlachth„usern von Birmingham, Manchester, Liverpool und andern benachbarten Groást„dten. W„re dagegen das Malz unbesteu- ert, so h„tten nicht nur die P„chter mehr Profit gemacht, und so ihr Jungvieh behalten k”nnen, bis es „lter und schwerer wurde, sondern das Malz h„tte auch statt Milch zur Aufzucht von K„lbern gedient bei Leuten, die keine Khe halten; und der jetzige er- schreckende Mangel an Jungvieh w„re groáenteils vermieden worden. Empfiehlt man diesen kleinen Leuten jetzt, die K„lber aufzuziehn, so sagen sie: Wir wissen sehr wohl, daá die Aufzucht mit Milch sich lohnen wrde, aber erstens máten wir Geld auslegen, und das k”nnen wir nicht, und zweitens máten wir lange warten, bis wir unser Geld wiederbekommen, w„hrend wir es in der Milchwirtschaft sogleich zurckerhalten." (Ibid., p. 11, 12.) Wenn die Verl„ngrung des Umschlags solche Folgen schon bei klei- nern englischen P„chtern hat, so ist leicht zu begreifen, welche St”rungen sie bei den Kleinbauern des Kontinents hervorrufen muá. Entsprechend der Dauer der Arbeitsperiode, also auch der Zeitpe- riode bis zur Fertigstellung der zirkulationsf„higen Ware, h„uft sich der Wertteil, den das fixe Kapital schichtweis an das Pro- dukt abgibt, und verz”gert sich der Rckfluá dieses Wertteils. Aber diese Verz”grung verursacht nicht erneuerte Auslage in fixem Kapital. Die Maschine f„hrt fort, im Produktionsprozeá zu wirken, ob der Ersatz ihres Verschleiáes langsamer oder rascher in Geld- form zurckstr”mt. Anders verh„lt es sich mit dem zirkulierenden Kapital. Nicht nur muá im Verh„ltnis zur Dauer der Arbeitsperiode Kapital auf l„ngre Zeit festgelegt, es muá auch best„ndig neues Kapital in Arbeitslohn, Roh- und Hilfsstoffen vorgeschossen wer- den. Verz”gerter Rckfluá wirkt daher verschieden auf beide. Der Rckfluá mag langsamer oder rascher sein, das fixe Kapital f„hrt fort zu wirken. Das zirkulierende Kapital dagegen wird funktions- unf„hig bei verz”gertem Rckfluá, wenn es in der Form von unver- kauftem oder unfertigem, noch nicht verk„uflichem Produkt fest- liegt und kein Zuschuákapital vorhanden ist, um es in natura zu erneuern. - "W„hrend der Bauer verhungert, gedeiht sein Vieh. Es hatte ziem- lich geregnet, und das Grasfutter stand ppig. Der indische Bauer wird verhungern neben einem fetten Ochsen. Die Vorschriften des Aberglaubens erscheinen grausam gegenber dem einzelnen, aber sie sind erhaltend fr die Gesellschaft; die Erhaltung des Arbeits- viehs sichert den Fortgang des Ackerbaus, und damit die Quellen knftigen Lebensunterhalts und Reichtums. Es mag hart und traurig lauten, aber es ist so: In Indien ist ein Mensch #240# II. Abschnitt - Der Umschlag des Kapitals ----- leichter zu ersetzen als ein Ochse." ("Return, East India. Madras and Orissa Famine", Nr. 4, p. 44.) Man vergleiche hiermit den Satz des "Manava-Dharma-Sastra" [20], Cap. X, 62: "Hingebung des Lebens ohne Belohnung, um einen Priester oder eine Kuh zu erhalten... kann die Seligkeit dieser niedrig gebornen St„mme sichern." Es ist natrlich unm”glich, ein fnfj„hriges Tier vor dem Ende von fnf Jahren zu liefern. Was aber innerhalb gewisser Grenzen m”glich, das ist, durch ver„nderte Behandlungsweise Tiere in krzrer Zeit fr ihre Bestimmung fertigzumachen. Dies wurde na- mentlich geleistet durch Bakewell. Frher waren englische Schafe, wie die franz”sischen noch 1855, vor dem vierten oder fnften Jahre nicht schlachtfertig. Nach Eakewells System kann schon ein einj„hriges Schaf gem„stet werden, und in jedem Fall ist es vor Ablauf des zweiten Jahres vollst„ndig ausgewachsen. Durch sorg- f„ltige Zuchtwahl reduzierte Bakewell, P„chter von Dishley Grange, das Knochenskelett der Schafe auf das zu ihrer Existenz notwendige Minimum. Seine Schafe hieáen die New Leicesters. "Der Zchter kann jetzt drei Schafe auf den Markt liefern in der- selben Zeit, in der er frher eins fertigstellte, und das in breiterer, runderer, gr”áerer Entwicklung der am meisten Fleisch gebenden Teile. Fast ihr ganzes Gewicht ist pures Fleisch." (Lavergne, "The Rural Economy of England etc.", 1855, p. 20.) Die Methoden, welche die Arbeitsperiode abkrzen, sind in ver- schiednen Industriezweigen nur in sehr verschiednem Grad anwend- bar und gleichen nicht die Unterschiede in der Zeitl„nge der ver- schiednen Arbeitsperioden aus. Um bei unsrem Beispiel zu bleiben, so mag durch Anwendung neuer Werkzeugmaschinen die zur Herstel- lung einer Lokomotive n”tige Arbeitsperiode absolut verkrzt wer- den. Wird aber durch verbesserte Prozesse in der Spinnerei das t„glich oder w”chentlich gelieferte fertige Produkt ungleich ra- scher vermehrt, so hat die L„nge der Arbeitsperiode in der Ma- schinenfabrikation dennoch relativ zugenommen, im Vergleich mit der Spinnerei. #241# ----- DREIZEHNTES KAPITEL Die Produktionszeit Die Arbeitszeit ist immer Produktionszeit, d.h. Zeit, w„hrend de- ren das Kapital in die Produktionssph„re gebannt ist. Aber umge- kehrt ist nicht alle Zeit, w„hrend deren das Kapital sich im Pro- duktionsprozeá befindet, deswegen notwendig auch Arbeitszeit. Es handelt sich hier nicht um Unterbrechungen des Arbeitsprozes- ses, welche durch die Naturschranken der Arbeitskraft selbst be- dingt sind, obgleich sich gezeigt hat, wie sehr der bloáe Um- stand, daá das fixe Kapital, Fabrikgeb„ude, Maschinerie usw., w„hrend der Pausen des Arbeitsprozesses brachliegt, eins der Mo- tive wurde zur unnatrlichen Verl„ngrung des Arbeitsprozesses und zur Tag- und Nachtarbeit. 1*) Es handelt sich hier von einer, von der L„nge des Arbeitsprozesses unabh„ngigen, durch die Natur des Produkts und seiner Herstellung selbst bedingten Unterbrechung, w„hrend deren der Arbeitsgegenstand krzer oder l„nger dauernden Naturprozessen unterworfen ist, physikalische, chemische, physio- logische Ver„nderungen durchmachen muá, w„hrend deren der Ar- beitsprozeá ganz oder teilweise suspendiert ist. So muá gekelterter Wein erst eine Zeitlang die G„rung durchmachen und dann wieder eine Zeitlang liegen, um einen bestimmten Grad der Vollkommenheit zu erreichen. In vielen Industriezweigen muá das Produkt eine Trocknung durchmachen, wie in der T”pferei, oder gewissen Umst„nden ausgesetzt sein, um seine chemische Beschaf- fenheit zu „ndern, wie in der Bleicherei. Winterkorn braucht vielleicht neun Monate zur Reife. Zwischen Saat- und Erntezeit ist der Arbeitsprozeá fast ganz unterbrochen. In der Holzzucht, nachdem die Aussaat und die dabei n”tigen Vorarbeiten beendet, braucht der Same vielleicht 100 Jahre, um in fertiges Produkt verwandelt zu werden; w„hrend dieser ganzen Zeit braucht er rela- tiv nur sehr unbedeutende Einwirkung von Arbeit. ----- 1*) Siehe Band 23 unserer Ausgabe, S. 271-278 #242# II. Abschnitt - Der Umschlag des Kapitals ----- In allen diesen F„llen wird w„hrend eines groáen Teils der Pro- duktionszeit nur stellenweis zuschssige Arbeit zugesetzt. Das im vorigen Kapitel beschriebne Verh„ltnis, wo dem bereits im Produk- tionsprozeá festgelegten Kapital zuschssiges Kapital und Arbeit zugesetzt werden muá, findet hier nur mit l„ngern oder krzern Unterbrechungen statt. In allen diesen F„llen besteht also die Produkti”nszeit des vor- geschoánen Kapitals aus zwei Perioden: Einer Periode, worin das Kapital sich im Arbeitsprozeá befindet; einer zweiten Periode, worin seine Existenzform die von unfertigem Produkt - dem Walten von Naturprozessen berlassen ist, ohne sich im Arbeitsprozeá zu befinden. Ob diese beiden Zeitr„ume sich stellenweis durchkreuzen und zwischeneinanderschieben, „ndert nichts an der Sache. Ar- beitsperiode und Produktionsperiode decken sich hier nicht. Die Produktionsperiode ist gr”áer als die Arbeitsperiode. Aber erst nach Zurcklegung der Produktionsperiode ist das Produkt fertig, reif, also aus der Form von produktivem Kapital verwandelbar in die von Warenkapital. Je nach der L„nge der nicht aus Arbeitszeit bestehenden Produktionszeit verl„ngert sich also auch seine Um- schlagsperiode. Soweit die ber die Arbeitszeit berschssige Produktionszeit nicht durch ein fr allemal gegebne Naturgesetze bestimmt ist, wie beim Reifen des Korns, dem Wuchs der Eiche usw., kann die Umschlagsperlode oft mehr oder minder verkrzt werden durch knstliche Abkrzung der Produktionszeit. So durch Einfhrung der chemischen Bleicherei statt der Wiesenbleicherei, durch wirksamere Trockenapparate in Trocknungsprozessen. So in der Gerberei, wo das Eindringen der Gerbs„ure in die H„ute nach der alten Methode 6 bis 18 Monate wegnahm, nach der neuen, worin die Luftpumpe angewandt wird, nur anderthalb bis zwei Monate. (J. G. Courcelle-Seneuil, "Trait‚ th‚orique et pratique des entrepri- ses industrielles etc.", Paris 1857, 2. ‚d. [p. 49].) Das groáar- tigste Beispiel von knstlicher Abkrzung der durch Naturprozesse ausgefllten bloáen Produktionszeit liefert die Geschichte der Eisenproduktion und namentlich die Verwandlung von Roheisen in Stahl in den letzten 100 Jahren, von dem um 1780 entdeckten Pudd- ling bis zu dem modernen Bessemerprozeá und den seitdem einge- fhrten neuesten Verfahrungsweisen. Die Produktionszeit ist enorm abgekrzt worden, aber in demselben Maá auch die Anlage von fixem Kapital vergr”áert. Ein eigentmliches Beispiel fr die Abweichung der Produktions- zeit von der Arbeitszeit liefert die amerikanische Fabrikation von Schuhleisten. Hier entsteht ein bedeutender Teil der Unkosten daraus, daá das Holz bis zu 18 Monaten zur Austrocknung lagern muá, damit der fertige Leisten sich nachher nicht zieht, seine Form ver„ndert. W„hrend dieser Zeit macht das #243# 13. Kapitel - Die Produktionszeit ----- Holz keinen andern Arbeitsprozeá durch. Die Umschlagsperiode des angelegten Kapitals ist daher nicht nur bestimmt durch die zur Ieistenfabrikation selbst erheischte Zeit, sondern auch durch die Zeit, w„hrend deren es im austrocknenden Holz brachliegt. Es be- findet sich 18 Monate im Produktionsprozeá, bevor es in den ei- gentlichen Arbeitsprozeá eintreten kann. Dies Beispiel zeigt zugleich, wie die Umschlagszeiten verschiedner Teile des zirku- lierenden Gesamtkapitals verschieden sein k”nnen infolge von Um- st„nden, die nicht innerhalb der Zirkulationssph„re, sondern aus dem Produktionsprozeá entspringen. Besonders deutlich tritt der Unterschied von Produktionszeit und Arbeitszeit hervor in der Landwirtschaft. In unsern gem„áigten Klimaten tr„gt das Land einmal j„hrlich Korn. Die Abkrzung oder Verl„ngrung der Produktionsperiode (fr Wintersaat durchschnitt- lich neun Monate) ist selbst wieder vom Wechsel guter oder schlechter Jahre abh„ngig, daher nicht genau vorher bestimmbar und kontrollierbar wie in der eigentlichen Industrie. Nur Neben- produkte, Milch, K„se etc., sind fortlaufend in krzern Perioden produzierbar und verkaufbar. Dagegen stellt sich die Arbeitszeit wie folgt: "Die Zahl der Arbeitstage wird in den verschiednen Gegenden von Deutschland mit Rcksicht auf die klimatischen und brigen ein- wirkenden Verh„ltnisse die drei Hauptarbeitsperioden anzunehmen sein: Fr die Frhjahrsperiode von Mitte M„rz oder Anfang April bis Mitte Mai auf 50-60; fr die Sommeriode von Anfang Juni bis Ende August auf 65-80; und fr die Herbstperiode von Anfang Sep- tember bis Ende Oktober oder Mitte oder Ende November auf 55-75 Arbeitstage. Fr den Winter sind bloá die darin zu verrichtenden Arbeiten, wie Dnger, Holz-, Markt-, Baufuhren usw. zu bemerken." (F. Kirchhof, "Handbuch der landwirthschaftlichen Betriebslehre", Dessau 1852, S. 160.) Je ungnstiger daher das Klima, desto mehr dr„ngt sich die Ar- beitsperiode der Landwirtschaft, und daher die Auslage in Kapital und Arbeit, auf kurzem Zeitraum zusammen. Z.B. Ruáland. Dort ist in einigen n”rdlichen Gegenden Feldarbeit nur m”glich w„hrend 130-150 Tagen im Jahr. Man begreift, welchen Verlust Ruáland er- leiden wrde, wenn 50 aus den 65 Millionen seiner europ„ischen Bev”lkrung ohne Besch„ftigung blieben w„hrend der sechs oder acht Winterrnonate, wo alle Feldarbeit aufh”ren muá. Auáer den 200 000 Bauern, welche in den 10 500 Fabriken Ruálands arbeiten, haben sich berall auf den D”rfern eigne Hausindustrien entwickelt. So gibt es D”rfer, worin alle Bauern seit Generationen Weber, Ger- ber, Schuhmacher, Schlosser, Messerschmiede etc. sind; besonders ist dies der Fall in den Gouvernements Moskau, Wladimir, Kaluga, Kostroma und Petersburg. Beil„ufig wird diese Hausindustrie schon mehr und mehr #244# II. Abschnitt - Der Umschlag des Kapitals ----- in den Dienst der kapitalistischen Produktion gepreát; den Webern z.B. Kette und Einschlag von Kaufleuten direkt oder durch Ver- mittlung von Faktoren geliefert. (Abgekrzt nach: "Reports by H.M. Secretaries of Embassy and ation, on the Manufactures, Com- merce etc.", Nr. 8, 1865, p. 86, 87.) Man sieht hier, wie das Auseinanderfallen von Produktionsperiode und Arbeitsperiode, wel- che letztre nur einen Teil der erstren bildet, die natrliche Grundlage der Vereinigung der Agrikultur mit l„ndlicher Nebenin- dustrie bildet, wie andrerseits letztre wieder Anhaltspunkt wird fr den Kapitalisten, der sich zun„chst als Kaufmann dazwischen- dr„ngt. Indem die kapitalistische Produktion dann sp„ter die Scheidung zwischen Manufaktur und Agrikultur vollzieht, wird der Landarbeiter immer mehr von bloá zuf„lliger Nebenbesch„ftigung abh„ngig und seine Lage dadurch verschlechtert. Fr das Kapital, wie man sp„ter sehn wird, gleichen sich alle Verschiedenheiten im Umschlag aus. Fr den Arbeiter nicht. W„hrend in den meisten Zweigen der eigentlichen Industrie, des Bergbaus, des Transports usw. der Betrieb ein gleichm„áiger ist, gleichm„áige Arbeitszeit jahraus, jahrein gearbeitet wird und, von Preisschwankungen, Gesch„ftsst”rungen etc. als von anormalen Unterbrechungen abgesehn, die Auslagen fr das in den t„glichen Zirkulationsprozeá eingehende Kapital sich gleichm„áig verteilen; w„hrend ebenfalls, bei sonst gleichbleibenden Marktverh„ltnissen, auch der Rckfluá des zirkullerenden Kapitals oder seine Erneue- rung das Jahr hindurch in gleichm„áige Perioden sich verteilt - findet in den Kapitalauslagen, wo die Arbeitszeit nur einen Teil der Produktionszeit bildet, im Laufe der verschiednen Perioden des Jahrs die gr”áte Ungleichm„áigkeit in der Auslage von zirku- lierendem Kapital statt, indes der Rckfluá nur auf einmal zu der durch Naturbedingungen fixierten Zeit erfolgt. Bei gleicher Stu- fenleiter des Gesch„fts, d.h. bei gleicher Gr”áe des vorgeschoá- nen zirkulierenden Kapitals, muá es daher in gr”áten Massen auf einmal und auf l„ngre Zeit vorgeschossen werden als in den Ge- sch„ften mit kontinuierlichen Arbeitsperioden. Die Lebensdauer des fixen Kapitals unterscheidet sich hier auch bedeutender von der Zeit, worin es wirklich produktiv fungiert. Mit der Differenz von Arbeitszeit und Produktionszeit wird natrlich auch die Ge- brauchszeit des angewandten fixen Kapitals auf l„ngre oder krzre Zeit fortw„hrend unterbrochen, wie z.B. im Ackerbau bei Arbeits- vieh, Ger„ten und Maschinen. Soweit dies fixe Kapital aus Ar- beitstieren besteht, erheischt es fortw„hrend dieselben oder fast dieselben Ausgaben in Futter etc. wie w„hrend der Zeit, worin es arbeitet. Bei t”ten Arbeitsmitteln verursacht auch der Nichtge- brauch eine gewisse Entwertung. Es findet also berhaupt Verteue- rung des Produkts statt, indem die Wertabgabe #245# 13. Kapitel - Die Produktionszeit ----- an das Produkt sich berechnet nicht nach der Zeit, worin das fixe Kapital fungiert, sondern nach der Zeit, worin es Wert verliert. In diesen Produktionszweigen bildet das Brachliegen des fixen Ka- pitals, ob noch mit laufenden Kosten verbunden oder nicht, ebenso eine Bedingung seiner normalen Anwendung wie z.B. der Verlust ei- nes gewissen Quantums von Baumwolle bei der Spinnerei; und ebenso z„hlt bei jedem Arbeitsprozeá die unter den normalen technischen Bedingungen unproduktiv, aber unvermeidlich, verausgabte Arbeits- kraft geradesogut wie die produktive. Jede Verbeárung, die unpro- duktive Verausgabung von Arbeitsmitteln, Rohstoff und Arbeits- kraft vermindert, vermindert auch den Wert des Produkts. In der Landwirtschaft vereinigt sich beides, die l„ngre Dauer der Arbeitsperiode und die groáe Differenz zwischen Arbeitszeit und Produktionszeit. Hodgskin bemerkt darber richtig: "Der Unterschied in der Zeit", {obgleich er hier nicht zwischen Arbeitszeit und Produktionszeit unterscheidet} die erforderlich ist, um die Produkte der Landwirtschaft fertigzumachen, und der von andern Arbeitszweigen, ist die Hauptursache der groáen Abh„n- gigkeit der Landwirte. Sie kennen ihre Waren nicht in krzrer Zeit zu Markte bringen als in einem Jahr. W„hrend dieses ganzen Zeitraums mssen sie borgen vom Schuhmacher, Schneider, Schmied, Wagenmacher und den verschiednen andren Produzenten, von denen sie Produkte brauchen, und welche Produkte in wenig Tagen oder Wochen fertig werden. Infolge dieses natrlichen Umstands, und infolge der raschern Reichtumsvermehrung in den andern Arbeits- zweigen, sind die Grundbesitzer, die den Boden des ganzen Reichs monopolisiert haben, obgleich sie auáer, dem sich das Monopol der Gesetzgebung angeeignet haben, dennoch unf„hig, sich und ihre Diener, die P„chter, vor dem Schicksal zu retten, die abh„ngig- sten Leute im Lande zu werden." (Thomas Hodgskin, "Popular Poli- tical Economy", London 1827, p. 147, Note.) Alle Methoden, wodurch teilweis die Ausgaben in Arbeitslohn und Arbeitsmitteln in der Agrikultur gleichm„áiger ber das ganze Jahr verteilt werden, teilweis der Umschlag verkrzt wird, indem verschiedenartigere Produkte erzeugt und so verschiedne Ernten w„hrend des Jahres m”glich werden, erheischen Vergr”árung des in der Produktion vorgeschoánen, in Arbeitslohn, Dnger, Samen etc. ausgelegten zirkulierenden Kapitals. So beim šbergang von der Dreifelderwirtschaft mit Brache zur Fruchtwechselwirtschaft ohne Brache. So bei den cultures d‚rob‚es 1*) in Flandern. "Man nimmt die Wurzelgew„chse in culture d‚rob‚e; dasselbe Feld tr„gt zuerst Getreide, Flachs, Raps, fr die Bedrfnisse der Men- schen, und nach der Ernte werden Wurzelkr„uter ges„t zur Erhal- tung des Viehs. Dies System, wobei das Hornvieh fort- ----- 1*) dem Zwfruchtanbau #246# II. Abschnitt - Der Umschlag des Kapitals ----- w„hrend im Stall bleiben kann, ergibt eine betr„chtliche Anh„u- fung von Dnger und wird so der Angelpunkt der Wechselwirtschaft. Mehr als ein Drittel der bebauten Oberfl„che wird in den Sandge- genden auf die cultures d‚rob‚es verwandt; es ist gerade so, als ob man die Ausdehnung des bebauten Landes um ein Drittel vermehrt h„tte." Neben Wurzelgew„chsen wird hierzu auch Klee und andre Futterkr„u- ter verwandt. "Der Ackerbau, so auf einen Punkt eben, wo er in Gartenbau ber- geht, erfordert begreiflicherweise ein verh„ltnism„áig betr„cht- liches Anlagekapital. In England rechnet man 250 Franken Anlage- kapital auf die Hektare. In Flandern werden unsre Bauern ein An- lagekapital von 500 Franken per Hektare wahrscheinlich viel zu niedrig finden." ("Essais sur l'conomie Rurale de la Belgique", par mile de Laveleye. Bruxelles 1863, p. 59, 60, 63.) Nehmen wir schlieálich die Holzzucht. - "Die Holzproduktion unterscheidet sich von den meisten brigen Produktionen wesentlich dadurch, daá bei ihr die Naturkraft selb- st„ndig wirkt und bei natrlicher Verjngung der Menschen- und Kapitalkraft nicht bedarf. šbrigens ist auch selbst da, wo die W„lder knstlich verjngt werden, der Aufwand von Menschen- und Kapitalkraft neben dem Wirken der Naturkr„fte nur gering. Auáer- dem findet der Wald noch auf Bodenarten und in Lagen Gedeihen, wo das Getreide nicht mehr fortkommt oder des sen Produktion doch nicht mehr lohnt. Der Waldbau erfordert aber auch, zu einer re- gelm„áigen Wirtschaft, einen gr”áren Fl„chenraum als die Getrei- dekultur, indem bei kleinren Parzellen keine forstwirtschaftliche Schlagfhrung ausfhrhar ist, die Nebennutzungen meist verloren gehn, der Forstschutz schwerer zu handhaben ist. usw. Der Produk- tionsprozeá ist aber auch an so lange Zeitr„ume gebunden, daá er ber die Pl„ne einer Privatwirtschaft, einzeln sogar ber die Zeit eines Menschenlebens hinausgeht. Das fr Erwerbung des Wald- bodens 1*) angelegte Kapital" {bei Gemeinproduktion f„llt dieses Kapital fort und ist die Frage nur, wieviel Boden die Gemeinde fr Waldproduktion dem Acker- und Weideboden entziehen kann} "tr„gt n„mlich erst nach langer Zeit lohnende Frchte und schl„gt nur teilweise, vollst„ndig aber erst bei manchen Holzarten in Fristen 2*) bis zu 150 Jahren um. Auáerdem erfordert die nachhal- tige Holzproduktion selbst einen Vorrat lebendigen Holzes, wel- cher das zehn- bis vierzigfache der j„hrlichen Nutzung betrug. Wer daher nicht noch andres Einkommen hat und bedeutende Wald- strecken besitzt, kann keine regelm„áige Waldwirtschaft fhren." (Kirchhof, p. 58.) Die lange Produktionszeit (die einen relativ nur geringen Umfang der Arbeitszeit einschlieát), daher die L„nge ihrer Umschlagspe- rioden, macht ----- 1*) 1. und 2. Auflage: Landbodens - 2*) 1. und 2. Auflage: For- sten #247# 13. Kapitel - Die Produktionszeit ----- die Waldzucht zu einem ungnstigen Privat- und daher kapitalisti- schen Betriebszweig, welcher letztre wesentlich Privatbetrieb ist, auch wenn statt des einzelnen Kapitalisten der assoziierte Kapitalist auftritt. Die Entwicklung der Kultur und Industrie berhaupt hat sich von jeher so t„tig in der Zerst”rung der Wal- dungen gezeigt, daá dagegen alles, was sie umgekehrt zu deren Er- haltung und Produktion getan hat, eine vollst„ndig verschwindende Gr”áe ist. Besonders bemerkenswert in dem Zitat von Kirchhof ist folgende Stelle: "Auáerdem erfordert die nachhaltige Holzproduktion selbst einen Vorrat lebendigen Holzes, welcher das zehn- bis vierzigfache der j„hrlichen Nutzung betr„gt." Also einmaliger Umschlag in zehn bis vierzig und mehr Jahren. Ebenso bei der Viehzucht. Ein Teil der Herde (Viehvorrat) bleibt im Produktionsprozeá, w„hrend ein andrer Teil derselben als j„hr- liches Produkt verkauft wird. Nur ein Teil des Kapitals schl„gt hier j„hrlich um, ganz wie bei dem fixen Kapital, Maschinerie, Arbeitsvieh etc. Obgleich dies Kapital fr l„ngre Zeit im Produk- tionsprozeá fixiertes Kapital ist, und so den Umschlag des Ge- samtkapitals verl„ngert, bildet es nicht fixes Kapital im katego- rischen Sinn. Was hier Vorrat genannt wird - ein bestimmtes Quantum lebendigen Holzes oder Viehs - befindet sich relativ im Produktionsprozeá (zugleich als Arbeitsmittel und als Arbeitsmaterial); nach den Naturbedingungen seiner Reproduktion, bei geregelter Wirtschaft, muá sich stets ein bedeutender Teil in dieser Form befinden. Žhnlich auf den Umschlag wirkt eine andre Art des Vorrats, die nur potentielles produktives Kapital bildet, aber infolge der Na- tur der Wirtschaft in gr”áren oder geringren Massen angeh„uft sein, daher fr l„ngre Zeit der Produktion vorgeschossen sein muá, obgleich sie nur nach und nach in den aktiven Produktions- prozeá eingeht. Dazu geh”rt z.B. der Dnger, bevor er aufs Feld gefhrt wird, ebenso Korn, Heu etc. und solche Lebensmittelvor- r„te, die in die Produktion des Viehs eingehn. "Ein betr„chtlicher Teil des Betriebskapitals ist in den Vorr„ten der Wirtschaft enthalten. Diese k”nnen aber in ihrem Wert mehr oder weniger verlieren, sobald die fr ihre gute Erhaltung erfor- derlichen Vorsichtsmaáregeln nicht geh”rig in Anwendung gebracht werden; ja es kann durch Mangel an Aufsicht selbst ein Teil der Produktenvorr„te fr die Wirtschaft g„nzlich verlorengehn. Es wird daher in dieser Beziehung vorzugsweis eine sorgf„ltige Auf- sicht ber die Scheunen, Futter- und Getreideb”den und Keller er- forderlich, sowie die Vorratsr„ume stets geh”rig zu verschlieáen, auáerdem aber reinlich zu halten, auszulften sind usw.; das Ge- treide und andre zur Aufbewahrung gebrachte Frchte messen von Zeit zu Zeit geh”rig gewendet, Kartoffeln #248# II. Abschnitt - Der Umschlag des Kapitals ----- und Rben sowohl gegen Frost als gegen Wasser und F„ulnis 1*) ge- schtzt werden." (Kirchhof, p. 292.) "Bei Berechnung des eignen Bedarfs, besonders fr die Viehhaltung, wobei die Verteilung nach Maágabe des Erzeugnisses und des Zwecks vorzunehmen ist, muá man nicht nur auf die Deckung des Bedrfnisses, sondern auáerdem auch noch darauf Rcksicht nehmen, daá fr unvorhergesehne F„lle auch noch ein verh„ltnism„áiger Vorrat brigbleibe. Sobald sich nun hierbei ergibt, daá der Bedarf durch das eigne Erzeugnis nicht vollst„ndig gedeckt werden kann, so hat man zun„chst in Betracht zu ziehn, ob man nicht durch andre Erzeugnisse (Ersatzmittel) diesen Mangel decken oder doch solche statt der fehlenden wohl- feiler anschaffen k”nne. Wenn z.B. sich ein Mangel an Heu heraus- stellen sollte, so l„át sich dieser durch Wurzelwerk mit Stroh- zusatz decken. šberhaupt muá man hierbei den Sachwert und den Marktpreis der verschiednen Erzeugnisse stets im Auge behalten und die Bestimmungen fr die Konsumtion danach treffen; ist z.B. der Hafer teurer, w„hrend Erbsen und Roggen verh„ltnism„áig nied- rig stehn, so wird man mit Vorteil einen Teil des Hafers bei Pferden durch Erbsen oder Roggen ersetzen und den hierdurch erb- rigten Hafer verkaufen." (ibidem, p. 300.) Es ist frher bei Betrachtung der Vorratbildung 2*) bereits be- merkt worden, daá ein bestimmtes gr”átes oder kleinres Quantum von potentiellem produktivem Kapital erfordert ist, d.h. von fr die Produktion bestimmten Produktionsmitteln, die in gr”áten oder kleinren Massen vorr„tig sein mssen, um nach und nach in den Produktionsprozeá einzugehn. Es ist dabei bemerkt worden, daá bei einer gegebnen Gesch„ftsunternehmung oder einem Kapitalbetrieb von bestimmtem Umfang die Gr”áe dieses Produktionsvorrats abh„ngt von der gr”áten oder geringren Schwierigkeit seiner Erneuerung, relativer N„he der Bezugsm„rkte, Entwicklung der Transport- und Kommunikationsmittel etc. Alle diese Umst„nde wirken ein auf das Minimum von Kapital, das in der Form von produktivem Vorrat vor- handen sein muá, also auf die Zeitl„nge, wofr Kapitalvorschsse zu machen, und auf den Umfang der auf einmal vorzuschieáenden Ka- pitalmasse. Dieser Umfang, der also auch auf den Umschlag wirkt, wird bedingt durch die l„ngre oder krzre Zeit, fr welche zirku- lierendes Kapital in der Form von produktivem Vorrat als bloá po- tentielles produktives Kapital festliegt. Andrerseits, soweit diese Stauung von gr”áter oder geringrer M”glichkeit des raschen Ersatzes, von Marktverh„ltnissen usw. abh„ngt, entspringt sie selbst wieder aus der Umlaufszeit, aus Umst„nden, die der Zirku- lationssph„re angeh”ren. "Ferner mssen alle solche Inventarienstcke oder Zutaten, wie Handarbeitsger„te Siebe, K”rbe, Stricke, Wagenschmiere, N„gel usw., um so mehr zum augenblicklichen ----- 1*) 1. und 2. Auflage: Feuer - 2*) siehe vorl. Band, S. 139-145 #249# 13. Kapitel - Die Produktionszeit ----- Ersatze im Vorrat vorhanden sein, je weniger man die Gelegenheit in der Nihe hat, solche schnell anschaffen zu k”nnen. Endlich soll j„hrlich das ganze Ger„tinventar im Winter sorgf„ltig nach- gesehn und fr die hierbei sich notwendig machende Erg„nzung und Instandsetzung sofort gesorgt werden. Ob man sich nun aber im allgemeinen gr”áte oder kleinre Vorr„te zum Bedarf des Inventars halten soll, wird haupts„chlich durch die Lokalverh„ltnisse be- stimmt. Wo Handwerksleute und Kaufl„den nicht in der N„he sind, da muá man auf gr”áte Vorr„te halten als dort, wo man solche im Orte oder doch sehr nahe findet. Wenn man aber unter sonst glei- chen Verh„ltnissen die bedrfenden Vorr„te in gr”áten Mengen auf einmal anschafft, gewinnt man in der Regel den Vorteil des billi- gen Einkaufs, wenn man nur sonst hierzu einen geeigneten Zeit- punkt gew„hlt hat; freilich entzieht man hierdurch aber auch dem umlaufenden Betriebskapital eine um so gr”áte Summe auf einmal, welche nicht immer gut aus dem Wirtschaftsbetriebe entbehrt wer- den kann." (Kirchhof, p. 301.) Die Differenz von Produktions- und Arbeitszeit l„át, wie wir ge- sehn, sehr verschiedne F„lle zu. Das zirkulierende Kapital kann sich in der Produktionszeit befinden, ehe es in den eigentlichen Arbeitsprozeá eingeht (Leistenfabrikation); oder es befindet sich in Produktionszeit, nachdem es den eigentlichen Arbeitsprozeá durchgemacht hat (Wein, Saatkorn); oder die Produktionszeit wird stellenweis durch Arbeitszeit durchbrochen (Feldbau, Holzzucht); ein groáer Teil von zirkulationsf„higem Produkt bleibt dem akti- ven Produktionsprozeá einverleibt, w„hrend ein viel geringrer Teil in die j„hrliche Zirkulation eingeht (Holz- und Viehzucht); die gr”áte oder geringre Zeitl„nge, fr welche zirkulierendes Ka- pital in der Form von potentiellem produktivem Kapital, also auch die gr”áte oder geringre Masse, worin dies Kapital auf einmal ausgelegt werden muá, entspringt teils aus der Art des Produkti- onsprozesses (Agrikultur) und h„ngt teils von der N„he von M„rk- ten etc., kurz, von Umst„nden ab, die der Zirkulationssph„re an- geh”ren. Man wird sp„ter sehn (Buch III), welche widersinnige Theorien bei MacCulloch, James Mill etc. der Versuch veranlaát hat, die von der Arbeitszeit abweichende Produktionszeit mit der erstren zu identifizieren, ein Versuch, selbst wieder entspringend aus falscher Anwendung der Werttheorie. --- Der Umschlagszyklus, den wir vorher betrachtet, ist gegeben durch die Dauer des dem Produktionsprozeá vorgeschoánen fixen Kapitals. Da dieser eine gr”áte oder geringre Reihe von Jahren umfaát, so auch eine Reihe j„hrlicher. resp. w„hrend des Jahres wiederholter Umschl„ge des fixen Kapitals. #250# II. Abschnitt - Der Umschlag des Kapitals ----- In der Agrikultur entsteht ein solcher Umschlagszyklus aus dem System der Fruchtfolge. "Die Dauer der Pachtzeit darf jedenfalls nicht krzer angenommen werden, als die Umlaufszeit der eingefhrten Fruchtfolge aussagt 1*), daher beider Dreifelderwirtschaft immer mit 3, 6, 9 gerech- net wird. Bei angenommener Dreifelderwirtschaft mit reiner Brache wird aber der Acker in sechs Jahren nur viermal bebaut, und in den Baujahren mit Winter- und Sommergetreide, und erfordert oder erlaubt es die Beschaffenheit des Bodens, auch mit Weizen und Roggen, Gerste und Hafer gewechselt. Jede Getreideart vervielf„l- tigt sich nun auf demselben Boden mehr oder weniger als die an- dre, jede hat einen andren Wert und wird auch fr einen andren Preis verkauft. Deshalb f„llt der Ertrag des Ackers in jedem Bau- jahre anders aus, auch anders in der ersten H„lfte des Umlaufs" (in den ersten drei Jahren), "anders in der zweiten. Selbst der durchschnittliche Ertrag in der Umlaufszeit ist nicht in der einen wie in der andern gleich groá, indem die Fruchtbarkeit nicht allein von der Gte des Bodens, sondern auch von der Jah- reswitterung, sowie die Preise von mancherlei Verh„ltnissen ab- h„ngen. Berechnet man nun den Ertrag 2*) des Ackers nach mittlern Fruchtjahren der ganzen Umlauf auf sechs Jahre und nach den Durchschnittspreisen derselben, so hat man den Gesamtertrag auf ein Jahr sowohl in der einen als in der andern Umlaufszeit gefun- den. Dies ist jedoch nicht der Fall, wenn der Ertrag nur fr die H„lfte der Umlaufszeit, also fr drei Jahre berechnet wird, indem alsdann der Gesamte ungleich ausfallen wrde. Hieraus geht her- vor, daá die Dauer der Pachtzeit bei der Dreifelderwirtschaft mindestens auf sechs Jahre bestimmt werden muá. Weit wnschenmwr- ter aber fr P„chter und Verp„chter bleibt es aber immer, wenn die Pachtzeit ein Vielfaches der Pachtzeit" (sic!) 3*) "ausmacht, und also bei der Dreifelderwirtschaft anstatt auf 6 auf 12, 18 und noch mehr Jahre, bei Siebenfelderbchaft aber anstatt auf 7 auf 14, 28 Jahre gestellt ist." (Kirchhof, p. 117, 118.) {Hier steht im Manuipt: "Die englische Fruchtwechselwirtschaft. Hier Note zu machen.") ----- 1*) 1. und 2. Auflage Fruchtfolgeaussat - 2*) 1. und 2. Auflage: betrag - 3*) so steht es w”rtlich da! #251# ----- VIERZEHNTES KAPITEL Die Umlaufszeit Alle bisher betrachteten Umst„nde, welche die Umlaufsperioden verschiedner, in verschiednen Gesch„ftszweigen angelegter Kapi- tale differenzieren, daher auch die Zeiten, w„hrend deren Kapital vorgeschossen werden muá, entspringen innerhalb des Produktions- prozesses selbst, wie der Unterschied von fixem und flssigem Ka- pital, der Unterschied in den Arbeitsperioden usw. Die Umschlags- zeit des Kapitals ist jedoch gleich der Summe seiner Produktions- zeit und seiner Umlaufs- oder Zirkulationszeit. Es versteht sich daher von selbst, daá verschiedne L„nge der Umlaufszeit die Um- schlagszeit und daher die L„nge der Umschlagsperiode verschieden macht. Am handgreiflichsten wird dies sichtbar, entweder wenn man zwei verschiedne Kapitalanlagen vergleicht, worin alle andren den Umschlag modifizierenden Umst„nde gleich und nur die Umlaufszei- ten verschieden sind, oder wenn man ein gegebnes Kapital nimmt mit gegebner Zusammensetzung aus fixem und flssigem Kapital, ge- gebner Arbeitsperiode etc., und nur die Umlaufszeiten hypothe- tisch variieren l„át. Der eine Abschnitt der Umlaufszeit - und der relativ entschei- dendste - besteht aus der Verkaufszeit, der Epoche, worin das Ka- pital sich im Zustand von Warenkapital befindet. Je nach der re- lativen Gr”áe dieser Frist verl„ngert oder verkrzt sich die Um- laufszeit und daher die Umschlagsperiode berhaupt. Es kann auch infolge von Aufbewahrungskosten etc. zuschssige Auslage von Ka- pital notwendig werden. Von vornherein ist klar, daá die fr den Verkauf ihrer fertigen Waren erforderliche Zeit sehr verschieden sein kann fr die einzelnen Kapitalisten in einem und demselben Gesch„ftszweige, also nicht nur fr die Kapitalmassen, die in verschiednen Produktionszweigen angelegt sind, sondern auch fr die verschiednen selbst„ndigen Kapitale, die in der Tat nur ver- selbst„ndigte Stcke des in derselben Produktionssph„re angeleg- ten Gesamtkapitals bilden. Unter sonst gleichbleibenden Umst„nden wird die Verkaufsperlode fr dasselbe indiduelle #252# II. Abschnitt - Der Umschlag des Kapitals ----- Kapital mit den allgemeinen Schwankungen der Marktverh„ltnisse oder mit ihren Schwankungen in dem besondren Gesch„ftszweig wech- seln. Herbei halten wir uns jetzt nicht l„nger auf. Wir konsta- tieren nur die einfache Tatsache: Alle Umst„nde, welche berhaupt Verschiedenheit in den Umschlagsperioden der in verschiednen Ge- sch„ftszweigen angelegten Kapitale erzeugen, haben, wenn sie in- dividuell wirken (wenn z.B. der eine Kapitalist Gelegenheit hat, rascher zu verkaufen als sein Konkurrent, wenn der eine mehr Me- thoden anwendet, welche die Arbeitsperioden verkrzen, als der andre etc.), ebenfalls Verschiedenheit im Umschlag der verschied- nen in demselben Gdsch„ftszweig hausenden Einzelkapitale zur Folge. Eine stetig wirkende Ursache in der Differenzierung der Verkaufs- zeit, und daher der Umschlagszeit berhaupt, ist die Entfernung des Markts, wo die Ware verkauft wird, von ihrem Produktions- platz. 1*) W„hrend der ganzen Zeit seiner Reise zum Markt befin- det sich das Kapital gebannt in den Zustand des Warenkapitals; wenn auf Ordre produziert wird, bis zum Moment der Abliefrung; wenn nicht auf Ordre produziert, kommt zur Zeit der Reise zum Markt noch die Zeit hinzu, wo die Ware sich auf dem Markt zum Verkauf der Verbeárung der Kommunikations- und Transportmittel krzt die Wandrungsperiode der Waren absolut abhebt aber nicht die aus der Wandrung entspringende relative Differenz in der Um- laufszeit verschiedner Warenkapitale auf, oder auch verschiedner Stcke desselben Warenkapitals, die nach verschiednen M„rkten wandern. Die verbesserten Segelschiffe und Dampfschiffe z.B., welche die Reise verkrzen, verkrzen sie ebensowohl fr nahe ge- legne wie ferne H„fen. Die relative Differenz bleibt, obwohl oft vermindert. Die relativen Differenzen k”nnen aber infolge der Entwicklung der Transport- und Kommunikationsmittel verschoben werden in einer Weise, die nicht den natrlichen Entfernungen entspricht. Z.B. eine Eisenbahn, die von dem Produktionsplatz nach einem inl„ndischen Hauptzentrum der Bev”lkrung fhrt, mag die Entfernung nach einem n„her gelegnen Punkt des Inlands, wohin keine Eisenbahn fhrt, absolut oder relativ verl„ngern im Ver- gleich zu dem natrlich entferntem, ebenso mag infolge desselben Umstands die relative Entfernung der Produktionspl„tze von den groáem Absatzm„rkten selbst verschoben werden, woraus sich der Verfall alter und das Aufkommen neuer Produktionszentren mit ver- „nderten Transport- und Kommunikationsmitteln erkl„rt. (Hierzu kommt noch die gr”áre relative Wohlfeilheit des Transports fr l„ngre als fr krzre Distanzen.) Gleichzeitig mit der Entwick- lung der Transportmittel ----- 1*) 1. und 2. Auflage: Verkaufsplatz #253# 14. Kapitel - Die Umlaufszeit ----- wird nicht nur die Geschwindigkeit der Raumbewegung beschleunigt und damit die r„umliche Entfernung zeitlich verkrzt. Es entwic- kelt sich nicht nur die Masse der Kommunikationsmittel, so daá z.B. viele Schiffe gleichzeitig nach demselben Hafen abgehn, meh- rere Zge gleichzeitig auf verschiednen Eisenbahnen zwischen den- selben zwei Punkten fahren, sondern es gehn z.B. in der Woche an verschiednen sukzessiven Tagen Frachtschiffe von Liverpool nach New York oder zu verschiednen Tagesstunden Warenzge von Manche- ster nach London. Die absolute Geschwindigkeit also dieser Teil der Umlaufszeit - wird durch diesen letztren Umstand, bei gegeb- ner Leistung der Transportmittel, zwar nicht alteriert. Aber suk- zessive Quanta Waren k”nnen in kurzer aufeinanderfolgenden Zeitr„umen die Reise antreten und so sukzessive auf den Markt kommen, ohne sich bis zur wirklichen Versendung in gr”áren Massen als potentielles Warenkapital aufzuh„ufen. Es verteilt sich daher auch der Rckfluá ber krzre sukzessive Zeitperioden, so daá be- st„ndig ein Teil in Geldkapital verwandelt ist, w„hrend der andre als Warenkapital zirkuliert. Durch diese Verteilung des Rckflus- ses auf mehrere sukzessive Perioden wird die Gesamtumlaufs zeit abgekrzt und daher auch der Umschlag. Zun„chst entwickelt sich die gr”áre oder geringre H„ufigkeit, worin die Transportmittel fungieren, z.B. die Anzahl der Zge einer Eisenbahn, einerseits mit dem Grade, worin ein Produktionsplatz mehr produziert, ein gr”áres Produktionszentrum wird, und nach der Richtung auf den bereits vorhandnen Absatzmarkt hin, also nach den groáen Produk- tions- und Bev”lkrungszentren, nach Exporth„fen usw. Andrerseits bewirkt aber umgekehrt diese besondre Verkehrsleichtigkeit und der dadurch beschleunigte Umschlag des Kapitals (soweit er von der Umlaufszeit bedingt wird) eine beschleunigte Konzentration einerseits des Produktionszentrums, andrerseits seines Marktplat- zes. Mit der so beschleunigten Konzentration von Menschen- und Kapitalmassen an gegebnen Punkten schreitet fort die Konzentra- tion dieser Kapitalmassen in wenigen H„nden. Zugleich findet wie- der Verschiebung und Deplacernent statt infolge der mit den ver- „nderten Kommunikationstteln ver„nderten relativen Lage von Pro- duktions- und Marktpl„tzen. Ein Produktionsplatz, der durch seine Lage an Landstraáe oder Kanal besondren Positionsvorteil besaá, befindet sich jetzt an der Seite einer einzigen Zweigbahn, die nur in relativ groáen Intervallen fungiert, w„hrend ein andrer Punkt, der ganz von den Hauptverkehrswegen ablag, nun am Kreuz- punkt mehrerer Bahnen liegt. Der zweite Ort kommt auf, der erste verkommt. Es wird also durch die Ver„ndrung in den Transportmit- teln eine ”rtliche Verschiedenheit in der Umlaufszeit der Waren, der Gelegenheiten einzukaufen, zu verkaufen #254# II. Abschnitt - Der Umschlag des Kapitals ----- usw. erzeugt, oder die schon existierende ”rtliche Verschieden- heit wird anders verteilt. Die Wichtigkeit dieses Umstandes fr den Umschlag des Kapitals zeigt sich in den Streitereien der kaufm„nnischen und industriellen Repr„sentanten der verschiednen Pl„tze mit den Eisenbahndirektionen. (Siehe z.B. das oben 1*) zi- tierte Blaubuch des Rallway Committee.) Alle Produktionszweige, die der Natur ihres Produkts nach haupt- s„chlich auf lokalen Absatz angewiesen sind, wie Brauereien, ent- wickeln sich daher in der gr”áten Dimension in Hauptzentren der Bev”lkrung. Der raschere Umschlag des Kapitals gleicht hier zum Teil die Verteurung mancher Produktionsbedingungen, des Bauplat- zes etc., aus. Wenn einerseits mit dem Fortschritt der kapitalistischen Produk- tion die Entwicklung der Transport- und Kommunikationsmittel die Umlaufszeit fr ein gegebnes Quantum Waren abkrzt, so f„hrt der- selbe Fortschritt und die mit der Entwicklung der Transport- und Kommunikationsmittel gegebne M”glichkeit - umgekehrt die Notwen- digkeit herbei, fr immer entferntere M„rkte, mit einem Wort, fr den Weltmarkt zu arbeiten. Die Masse der auf Reise befindlichen und nach entfernten Punkten reisenden Waren w„chst enorm, und da- her absolut und relativ auch der Teil des gesellschaftlichen Ka- pitals, der sich best„ndig fr l„ngre Fristen im Stadium des Wa- renkapitals, innerhalb der Umlaufszeit befindet. Damit w„chst gleichzeitig auch der Teil des gesellschaftlichen Reichtums, der, statt als direktes Produktionsrnittel zu dienen, in Transport- und Kommunikationsmitteln und in dem fr ihren Betrieb erheisch- ten fixen und zirkulierenden Kapital ausgelegt wird. Die bloáe relative L„nge der Reise der Ware vorn Produktions- zum Absatzort bewirkt eine Differenz nicht nur in dem ersten Teil der Umlaufszeit, der Verkaufszeit, sondern auch in dem zweiten Teil, der Rckverwandlung des Geldes in die Elemente des produktiven Kapitals, der Kaufzeit. Z.B. die Ware wird nach Indien geschickt. Dies dauert z.B. vier Monate. Wir wollen die Verkaufszeit = 0 setzen, d.h. die Ware sei auf Bestellung gesandt und werde bei Abliefrung an den Agenten des Produzenten gezahlt. Die Rcksen- dung des Geldes (die Form, in der es zurckgesandt wird, ist hier gleichgltig) dauert wieder vier Monate. So dauert es im ganzen acht Monate, bevor dasselbe Kapital wieder als produktives Kapi- tal eren, dieselbe Operation damit erneuert werden kann. Die so hervorgebrachten Verschiedenheiten im Umschlag bilden eine der materiellen Grundlagen der verschiednen Kredittermine, wie denn der berseeische Handel z.B. ----- 1*) siehe vorl. Band, S. 152 #255# 14. Kapitel - Die Umlaufszeit ----- in Venedig und Genua berhaupt eine der Quellen des eigentlichen Kreditwesens bildet. "Die Krisis von 1847 bef„higte das Bank- und Handelsgesch„ft je- ner Zeit, die indische und chinesische Usance" (fr die Laufzeit von Wechseln zwischen dort und Europa) "von zehn Monate nach Dato auf 6 Monate nach Sicht zu reduzieren, und der Verlauf von 20 Jahren mit seiner Beschleunigung der Fahrt und Einrichtung von Telegraphen macht jetzt eine fernere Reduktion n”tig von sechs Monaten nach Sicht auf vier Monate nach Dato als ersten Schritt zu vier Monate nach Sicht. Die Reise eines Segelschiffs um das Kap von Kalkutta nach London dauert durchschnittlich unter 90 Ta- gen. Eine Usance von vier Monaten nach Sicht werde einer Laufzeit von sage 150 Tagen gleichkommen. Die gegenw„rtige Usance von sechs Monaten nach Sicht kommt einer Laufzeit von sage 210 Tagen gleich." ("London Economist", 16. Juni 1866.) Dagegen: "Die Brasilische Usance steht noch immer auf zwei und drei Monate nach Sicht, Wechsel von Antwerpen" (auf London) "werden drei Mo- nate nach Dato gezogen, und selbst Manchester und Bradford ziehn auf London auf drei Monate und l„ngre Daten. Durch stillschwei- gende šbereinkunft wird dem Kaufmann so eine hinreichende Gele- genheit gegeben, seine Ware zu realisieren, zwar nicht vor, aber doch bis zu der Zeit, wo die dagegen gezognen Wechsel verfallen. Daher ist die Usance indischer Wechsel nicht berm„áig. Indische Produkte, die in London meistens auf drei Monate Ziel verkauft werden, k”nnen nicht, wenn man einige Zeit fr den Verkauf ein- rechnet, in viel krzrer Zeit als fnf Monaten realisiert werden, w„hrend andre fnf Monate durchschnittlich verflieáen zwischen dem Einkauf in Indien und der Ablieferung im englischen Lager- haus. Hier haben wir eine Periode von zehn Monaten, w„hrend die gegen die Waren gezognen Wechsel nicht ber sieben Monate lau- fen." (Ibid., 30. Juni 1866.) Am 2. Juli 1866 notifizierten fnf groáe Londoner Banken, die haupts„chlich mit Indien und China verkehren, sowie das Pariser Comptoir d'Eácompte, daá vom 1. Ja- nuar 1867 ihre Zweigbanken und Agenturen im Orient nur solche Wechsel kaufen und verkaufen wurden, die nicht ber vier Monate nach Sicht gezogen w„ren." (Ibidem, 7. Juli 1866.) Diese Herabsetzung miáglckte jedoch und muáte wieder aufgegeben werden. (Seitdem hat der Suezkanal dies alles revolutioniert.) Es versteht sich, daá mit der l„ngern Umlaufszeit der Waren das Risiko eines Preiswechsels auf dem Verkaufsmarkt steigt, da die Periode w„chst, innerhalb deren Preiswechsel stattfinden k”nnen. Eine Verschiedenheit in der Umlaufszeit, teils individuell zwi- schen verschiednen Einzelkapitalen desselben Gesch„ftszweigs, teils zwischen verschiednen Gesch„ftszweigen nach den verschied- nen Usancen, da wo nicht gleich bar gezahlt wird, entspringt aus den verschiednen Terminen der #256# II. Abschnitt - Der Umschlag des Kapitals ----- Zahlung bei Ein- und Verkauf. Wir halten uns bei diesem fr das Kreditwesen wichtigen Punkt hier nicht weiter auf. Aus dem Umfang der Liefrungskontrakte, und dieser w„chst mit Um- fang und Stufenleiter der kapitalistischen Produktion, entsprin- gen ebenfalls Unterschiede in der Umschlagszeit. Der Liefrungs- kontrakt als Transaktion zwischen K„ufer und Verk„ufer ist eine dem Markt, der Zirkulationssph„re, angeh”rige Operation. Die hieraus entspringenden Unterschiede in der Umschlagszeit ent- springen also aus der Zirkulationssph„re, schlagen aber unmittel- bar auf die Produktionssph„re zurck, und zwar abgesehn von allen Zahlungsterminen und Kreditverh„ltnissen, also auch bei barer Zahlung, Kohle, Baumwolle, Garn usw. sind z.B. diskrete Produkte. Jeder Tag liefert sein Quantum fertiges Produkt. šbernimmt nun aber der Spinner oder der Grubenbesitzer Liefrungen von Produk- tenmassen, welche eine, sage vier- oder sechsw”chentliche Periode nacheinanderfolgender Arbeitstage erheischen, so ist das mit Be- zug auf die Zeitl„nge, wofr Kapital vorzuschieáen ist, ganz das- selbe, als ob eine kontinuierliche Arbeitsperiode von vier oder sechs Wochen in diesem Arbeitsprozeá eingefhrt w„re. Es wird hier natrlich vorausgesetzt, daá die ganze bestellte Masse Pro- dukt auf einmal zu liefern ist oder doch erst gezahlt wird, nach- dem sie ganz geliefert. So hat denn, einzeln betrachtet, jeder Tag sein bestimmtes Quantum fertiges Produkt geliefert. Aber diese fertige Masse ist immer nur ein Teil der kontraktlich zu liefernden Masse. Befindet sich in diesem Fall der bereits fer- tige Teil der bestellten Waren nicht weiter im Produktionsproze so liegt er doch als nur potentielles Kapital auf dem Lagerhaus. Kommen wir nun zur zweiten Epoche der Umlaufszeit: der Kaufzeit oder der Epoche, w„hrend deren das Kapital sich aus Geldform in die Elemente des produktiven Kapitals rckverwandelt. W„hrend dieser Epoche muá es krzre oder l„ngre Zeit in seinem Zustand als Geldkapital verharren, also ein gewisser Teil des vorgeschoá- nen Gesamtkapitals sich fortw„hrend im Zustand des Geldkapitals befinden, obgleich dieser Teil aus best„ndig wechselnden Elemen- ten besteht. Es muá z.B. in einem bestimmten Gesch„ft von dem vorgeschoánen Gesamtkapital n x 100 Pfd.St. in der Form von Geld- kapital vorhanden sein, so daá, w„hrend alle Bestandteile dieser n x 100 Pfd.St. sich fortw„hrend in produktives Kapital verwan- deln, diese Summe dennoch durch den Zufluá aus der Zirkulation, aus dem realisierten Warenkapital sich ebenso best„ndig wieder erg„nzt. Ein bestimmter Wertteil des vorgeschoánen Kapitals be- findet sich also best„ndig im Zustand von Geldkapital, also in einer nicht seiner Produktionssph„te, sondern seiner Zirkulati- onssph„re angeh”rigen Form. #257# 14. Kapitel - Die Umlaufszeit ----- Man hat bereits gesehn, daá die durch Entfernung des Markts be- wirkte Verl„ngrung der Zeit, in der das Kapital in die Form des Warenkapitals gebannt ist, direkt versp„teten Rckfluá des Geldes bewirkt, also auch die Verwandlung des Kapitals aus Geldkapital in produktives Kapital verz”gert. Man hat ferner gesehn (Kap. VI), wie mit Bezug auf den Einkauf der Waren die Kaufzeit, die gr”áre oder geringre Entfernung von den Hauptbezugsquellen des Rohmaterials es n”tig macht, fr l„n- gre Perioden Rohmaterial einzukaufen und in der Form von produk- tivem Vorrat, latentem oder potentiellem produktivem Kapital, verwendbar zu halten; daá sie also die Masse des Kapitals, das auf einmal vorgeschossen werden muá, und die Zeit, fr die es vorgeschossen werden muá, bei sonst gleicher Stufenleiter der Produktion vergr”áert. Žhnlich wirken in verschiednen Gesch„ftszweigen die Perioden - krzre oder l„ngre -, worin gr”áre Massen Rohmaterial auf den Markt geworfen werden. So finden z.B. in London alle drei Monate groáe Wollversteigerungen statt, die den Wollmarkt beherrschen; w„hrend der Baumwollmarkt von Ernte zu Ernte im ganzen kontinu- ierlich, wenn auch nicht immer gleichm„áig, erneuert wird. Solche Perioden bestimmen die Haupteinkaufstermine dieser Rohstoffe und wirken namentlich auch auf die spekulativen, l„ngre oder krzre Vorschsse in diesen Produktionselementen bedingenden Eink„ufe, ganz wie die Natur der produzierten Waren auf die spekulative, absichtliche, l„ngre oder krzre Zurckhaltung des Produkts in der Form von potentiellem Warenkapital wirkt. "Der Landwirt muá also auch bis zu einem gewissen Grade Spekulant sein und daher nach abe der Zeitverh„ltnisse mit dem Verkauf sei- ner Produkte zurckhalten..." Folgen einige allgemeine Regeln. "Indessen kommt doch bei dem Absatz der Produkte das meiste auf die Person, auf das Produkt selbst und auf die Lokalit„t an. Wer bei Geschick und Glck (!) mit hinreichendem Betriebskapital ver- sehn ist, wird nicht zu tadeln sein, wenn er seine gewonnene Fruchternte bei ungew”hnlich niedrigem Preise einmal ein Jahr liegen l„át; wem es dagegen an Betriebskapital oder berhaupt (!) an Spekulationsgeist fehlt, der wird die laufenden Durchschnitts- preise zu erreichen suchen und also absetzen mssen, sobald und sooft er dazu Gelegenheit hat. Wolle l„nger als ein Jahr liegen zu lassen, wird fast immer nur Schaden bringen; w„hrend Getreide- frchte und ™lsaat ein paar Jahre ohne Nachteil fr Beschaffen- heit und Gte aufbewahrt werden k”nnen. Solche Produkte, welche fr gew”hnlich einem groáen Steigen und Fallen in kurzen Zeitr„u- men unterworfen sind, wie z. B. ™lsaat, Hopfen, Karden und dergl., l„át man mit #258# II. Abschnitt - Der Umschlag des Kapitals ----- Recht in den Jahren liegen, wo der Preis weit unter den Produkti- onspreisen steht. Am wenigsten darf man mit dem Verkauf von sol- chen Gegenst„nden z”gern, welche t„gliche Unterhaltungskosten verursachen, wie ausgem„stetes Vieh, oder welche dem Verderben unterliegen, wie Obst, Kartoffeln usw. In manchen Gegenden hat ein Produkt zu gewissen Jahreszeiten im Durchschnitt seinen nied- rigsten, zu andern Zeiten dagegen seinen h”chsten Preis; so steht z.B. das Getreide um Martini im Durchschnitt an manchen Orten niedriger im Preise als zwischen Weihnachten und Ostern. Ferner sind manche Produkte in manchen Gegenden nur zu gewissen Zeiten allein gut zu verkaufen, wie das z.B. mit der Wolle auf den Woll- m„rkten in solchen Gegenden der Fall ist, wo auáerdem der Woll- handel gew”hnlich stockt usw." (Kirchhof, p. 302.) Bei Betrachtung der zweiten H„lfte der Umlaufszeit, worin das Geld in die Elemente des produktiven Kapitals zurckverwandelt wird, kommt in Betracht nicht nur dieser Umsatz selbst, fr sich genommen; nicht nur die Zeit, worin das Geld zurckflieát, je nach der Entfernung des Markts, auf dem das Produkt verkauft wird; es kommt auch vor allem in Betracht der Umfang, worin ein Teil des vorgeschoánen Kapitals sich best„ndig in Geldform, im Zustand von Geldkapital befinden muá. Abgesehn von aller Spekulation h„ngt der Umfang der Eink„ufe der- jenigen Waren, die best„ndig als produktiver Vorrat vorhanden sein mssen, ab von den Zeiten der Erneuerung dieses Vorrats, also von Umst„nden, die wieder von Marktverh„ltnissen abh„ngig, daher fr verschiedne Rohstoffe etc. verschieden sind; es muá hier also von Zeit zu Zeit Geld in gr”áren Mengen auf einmal vor- geschossen werden. Es flieát, je nach dem Umschlag des Kapitals, rascher oder langsamer, stets aber bruchweis zurck. Ein Teil da- von wird ebenso best„ndig wieder in krzern Zeitr„umen ausgege- ben, n„mlich der in Arbeitslohn rckverwandelte Teil. Ein andrer Teil aber, der in Rohmaterial etc. rckzuverwandelnde, ist fr l„ngre Zeitr„ume aufzuh„ufen als Reservefonds, sei es fr Ankauf, sei es fr Zahlung. Er existiert daher in der Form des Geldkapi- tals, obgleich der Umfang wechselt, worin er als solches exi- stiert. Wir werden im n„chsten Kapitel sehn, wie andre Umst„nde, ob sie nun aus dem Produktions- oder Zirkulationsprozeá entsprin- gen, dies Vorhanden sein einer bestimmten Portion des vorgeschoá- nen Kapitals in Geldform ern”tigen. Allgemein aber ist zu bemer- ken, daá die ™konomen sehr geneigt sind zu vergessen, daá ein Teil des im Gesch„ft n”tigen Kapitals best„ndig nicht nur die drei Formen von Geldkapital, produktivem Kapital und Warenkapital wechselweis durchl„uft, sondern daá verschiedne Portionen dessel- ben best„ndig nebeneinander diese Formen besitzen, wenn auch die #259# 14. Kapitel - Die Umlaufszeit ----- relative Gr”áe dieser Portionen best„ndig wechselt. Namentlich ist es der best„ndig als Geldkapital vorhandne Teil, den die ™ko- nomen vergessen, obgleich gerade dieser Umstand zum Verst„ndnis der brgerlichen Wirtschaft sehr n”tig ist und daher auch in der Praxis als solcher sich geltend macht. #260# ----- FšNFZEHNTES KAPITEL Wirkung der Umschlagszeit auf die Gr”áe des Kapitalvorschusses In diesem und dem n„chstfolgenden sechzehnten Kapitel behandeln wir den Einfluá der Umschlagszeit auf die Verwertung des Kapi- tals. Nehmen wir das Warenkapital, welches das Produkt einer Arbeitspe- riode ist, z.B. von neun Wochen. Sehn wir einstweilen ab sowohl von dem Wertteil des Produkts, der ihm durch den Durchschnitts- verschleiá des fixen Kapitals zugesetzt ist, wie von dem w„hrend des Produktionsprozesses ihm zugesetzten Mehrwert, so ist der Wert dieses Produkts gleich dem Wert des zu seiner Produktion vorgeschoánen flssigen Kapitals, d.h. des Arbeitslohns und der in seiner Produktion aufgezehrten Roh- und Hilfsstoffe. Dieser Wert sei = 900 Pfd.St., so daá die Wochenauslage 100 Pfd.St. be- tr„gt. Die periodische Produktionszeit, welche hier mit der Ar- beitsperiode zusammenf„llt, betr„gt also 9 Wochen. Es ist dabei gleichgltig, ob man annimmt, es handle sich hier um eine Ar- beitsperiode fr ein kontinuierliches Produkt oder um eine konti- nuierliche Arbeitsperiode fr ein diskretes Produkt, sofern nur das Quantum von diskretem Produkt, welches auf einmal zu Markte geschafft wird, 9 Wochen Arbeit kostet. Die Umlaufszeit daure 3 Wochen. Die ganze Umschlagsperiode daure also 12 Wochen. Nach Verlauf von 9 Wochen ist das vorgeschoáne produktive Kapital in Warenkapital verwandelt, aber es haust nun drei Wochen in der Zirkulationsperiode. Der neue Produktionstermin kann also erst wieder beginnen Anfang der 13. Woche, und die Produktion w„re fr drei Wochen stillgesetzt oder fr ein Viertel der ganzen Um- schlagsperiode. Es ist wieder gleichgltig, ob man voraussetzt, es daure im Durchschnitt so lange bis die Ware verkauft ist oder es sei diese Zeit durch die Entfernung des Markts bedingt oder durch die Zahlungstermine fr die verkaufte Ware. W„hrend je 3 Monaten st„nde die Produktion 3 Wochen still, also w„hrend des Jahres 4 x 3 = 12 Wochen = 3 Monaten = 1/4 der j„hrlichen Um- schlagsperiode. #261# 15. Kapitel - Wirkung der Umschlagszeit... ----- Soll die Produktion daher kontinuierlich sein und Woche aus, Wo- che ein auf demselben Maástab betrieben werden, so ist nur zwei- erlei m”glich. Entweder muá der Maástab der Produktion verkrzt werden, so daá also die 900 Pfd.St. reichen, um die Arbeit in Gang zu halten, sowohl w„hrend der Arbeitriode wie w„hrend der Umlaufszeit des ersten Umschlags. Mit der 10. Woche wird dann eine zweite Ar- beitsperiode, also auch Umschlagsperiode, er”ffnet, bevor die er- ste Umschlagsperiode beendet ist, denn die Umschlagsperiode ist zw”lfw”chentlich, die Arbeitsperiode neun. w”chentlich. 900 Pfd. St. auf 12 Wochen verteilt gibt 75 Pfd.St. w”chentlich. Zun„chst ist klar, daá eine solche verkrzte Stufenleiter des Gesch„fts ver„nderte Dimensionen des fixen Kapitals, also berhaupt eine verkrzte Gesch„ftsanlage voraussetzt. Zweitens ist es fraglich, ob diese Verkrzung berhaupt stattfinden kann, da der Entwick- lung der Produktion in den verschiednen Gesch„ften gem„á ein Nor- malminimum der Kapitalanlage besteht, unterhalb dessen das ein- zelne Gesch„ft konkurrenzunf„hig wird. Dies Normalminimum selbst w„chst best„ndig mit der kapitalistischen Entwicklung der Produk- tion, ist also kein fixes. Zwischen dem jedesmal gegebnen Normal- minimum und dem sich stets ausdehnenden Norrnalmaximum finden aber zahlreiche Zwischenstufen statt - eine Mitte, die sehr ver- schiedne Grade der Kapitalanlage zul„át. Innerhalb der Grenzen dieser Mitte kann daher auch Verkrzung stattfinden, deren Grenze das jedesmalige Normalminimum selbst ist. - Bei Hemmung der Pro- duktion, šberfllung der M„rkte, Teurung des Rohstoffs etc. fin- det Beschr„nkung der normalen Auslage von zirkulierendem Kapital bei gegebner Grundlage des fixen Kapitals statt durch Beschr„n- kung der Arbeitszeit, indem z.B. nur halbe Tage gearbeitet wird; wie ebenso in Zeiten der Prosperit„t auf gegebner Grundlage des fixen Kapitals anormale Ausdehnung des zirkulierenden Kapitals stattfindet, teils durch Verl„ngrung der Arbeitszeit, teils durch Intensifikation derselben. Bei Gesch„ften, die von vornherein auf solche Schwankungen berechnet sind, hilft man sich teils durch die obigen Mittel, teils durch die gleichzeitige Anwendung einer gr”áeren Arbeiteranzahl, verbunden mit Anwendung von Reserve-Fix- kapital, z.B. Reservelokomotiven bei der Eisenbahn etc. Solche anormalen Schwankungen bleiben aber hier, wo wir normale Verh„lt- nisse voraussetzen, auáer Betracht. Um die Produktion kontinuierlich zu machen, ist also hier die Ausgabe desselben zirkulierenden Kapitals ber eine gr”áre Zeit- l„nge verteilt, ber 12 Wochen statt ber 9. In jedem gegebnen Zeitabschnitt fungiert also ein verkrztes produktives Kapital; der flssige Teil des produktiven Kapitals ist verkrzt von 100 auf 75 oder um ein Viertel. Die Gesamtsumme, um welche #262# II. Abschnitt - Der Umschlag des Kapitals ----- das w„hrend der Arbeitsperiode von 9 Wochen fungierende produk- tive Kapital verkrzt wird, ist = 9 x 25 = 225 Pfd.St., oder 1/4 von 900Pfd.St. Aber das Verh„ltnis der Umlaufszeit zur Um- schlagsperiode ist ebenfalls 3/12 = 1/4. Es folgt daher: Soll die Produktion nicht unterbrochen werden w„hrend der Umlaufszeit des in Warenkapital verwandelten produktiven Kapitals, soll sie viel- mehr gleichzeitig und kontinuierlich Woche fr Woche fortgesetzt werden, und ist hierfr kein besondres zirkulierendes Kapital ge- geben, so kann dies nur erreicht werden durch Vermindrung des Produktionsbetriebs, durch Verkrzung des flssigen Bestandteils des fungierenden produktiven Kapitals. Der so fr die Produktion w„hrend der Umlaufszeit freigesetzte flssige Kapitalteil verh„lt sich zum vorgeschoánen flssigen Gesamtkapital wie die Umlaufs- zeit zur Umschlagsperlode. Es gilt dies, wie bereits bemerkt, nur fr Produktionszweige, in denen der Arbeitsprozeá Woche ein, Wo- che aus, auf derselben Stufenleiter ausgefhrt wird, wo also nicht zu verschiednen Arbeitsperioden wechselnde Kapitalsummen auszulegen sind, wie in der Agrikultur. Nehmen wir aber umgekehrt an, die Anlage des Gesch„fts schlieáen eine Verkrzung der Stufenleiter der Produktion und daher auch des w”chentlich vorzuschieáenden flssigen Kapitals aus, so kann die Kontinuit„t der Produktion nur erreicht werden durch ein zu- schssiges flssiges Kapital, im obigen Fall von 300 Pfd.St. W„h- rend der Umschlagsperiode von 12 Wochen werden sukzessive 1200 Pfd.St. vorgeschossen, davon 300 der vierte Teil, wie 3 Wochen von 12. Nach der Arbeitsperiode von 9 Wochen ist der Kapitalwert von 900 Pfd.St. aus der Form von produktivem Kapital in die Form von Warenkapital verwandelt. Seine Arbeitsperiode ist beschlos- sen, aber sie kann nicht mit demselben Kapital erneuert werden. W„hrend der drei Wochen, worin es die Zirkulationssph„re behaust, als Warenkapital fungiert, befindet es sich mit Bezug auf den Produktionsprozeá in demselben Zustand, als wenn es berhaupt nicht existierte. Es wird hier von allen Kreditverh„ltnissen ab- gesehn und daher unterstellt, daá der Kapitalist nur mit eignem Kapital wirtschaftet. W„hrend aber das fr die erste Arbeitsperi- ode vorgeschoáne Kapital, nach vollbrachtem Produktionsprozeá, sich w„hrend 3 Wochen im Zirkulationsprozeá aufh„lt, fungiert ein zuschssig ausgelegtes Kapital von 300 Pfd.St., so daá die Konti- nuit„t der Produktion nicht unterbrochen wird. Es ist nun hierbei folgendes zu bemerken: Erstens: Die Arbeitsperiode des zuerst vorgeschoánen Kapitals von 900 Pfd.St. ist beendet nach 9 Wochen, und es flieát zurck nicht vor 3 Wochen, also erst im Beginn der 13. Woche. Aber eine neue Arbeitsperiode #263# 15. Kapitel - Wirkung der Umschlagszeit... ----- wird sofort wieder er”ffnet mit dem zuschssigen Kapital von 300 Pfd.St. Eben dadurch ist die Kontinuit„t der Produktion herge- stellt. Zweitens: Die Funktionen des ursprnglichen Kapitals von 900 Pfd.St. und des am Schluá der ersten Arbeitriode von 9 Wochen neu zugeschoánen Kapitals von 300 Pfd.St., das die zweite Ar- beitsperiode nach Schluá der ersten ohne Unterbrechung er”ffnet, sind in der ersten Umschlagsperiode genau geschieden, oder k”nnen es wenigstens sein, w„hrend sie dagegen im Verlauf der zweiten Umschlagsperiode einander durchkreuzen. Stellen wir uns die Sache sinnlich vor. Erste Umsch6gsperiode von 12 Wochen. Erste Arbeitsperiode von 9 Wochen; der Umschlag des hier vorgeschoánen Kapitals wird vollen- det im Anfang der 13. Woche. W„hrend der letzten 3 Wochen fun- giert du zus„tzliche Kapital von 300 Pfd.St. und er”ffnet die zweite Arbeitsperiode von 9 Wochen. Zweite Umschlagsperiode. Anfang der 13. Woche sind 900 Pfd.St. zurckgeflossen und f„hig, einen neuen Umschlag zu beginnen. Aber die zweite Arbeitsperiode ist bereits durch die zuschssigen 300 Pfd.St. in der 10. Woche er”ffnet worden; im Beginn der 13. Woche ist durch dasselbe bereits ein Drittel der Arbeitsperiode vollen- det, 300 Pfd.St. aus produktivem Kapital in Produkt verwandelt. Da nur noch 6 Wochen zur Beendigung der zweiten Arbeitsperiode n”tig, k”nnen nur zwei Drittel des zurckgefloánen Kapitals von 900 Pfd.St., n„mlich nur 600 Pfd.St., in den Produktionsprozeá der zweiten Arbeitsperiode eingehn. 300 Pfd.St. sind freigesetzt von den ursprnglichen 900 Pfd.St., um dieselbe Rolle zu spielen, welche du zugeschoáne Kapital von 300 Pfd.St. in der ersten Ar- beitsperiode spielte. Ende der 6. Woche der zweiten Umschlagspe- riode ist die zweite Arbeitsperiode absolviert. Das in ihr ausge- legte Kapital von 900 Pfd.St. flieát zurck nach 3 Wochen, also Ende der 9. Woche der zweiten zw”lfw”chentlichen Umwschlagsperi- ode. W„hrend der 3 Wochen seiner Umlaufszeit tritt ein das frei- gesetzte Kapital von 300 Pfd.St. Damit beginnt die dritte Ar- beitsperiode eines Kapitals von 900 Pfd.St. in der 7. Woche der zweiten Umschlagsperiode oder der 19. Jahreswoche. Dritte Umschlagsperiode. Ende der 9. Woche der zweiten Um- schlagsperiode neuer Rckfluá von 900 Pfd.St. Aber die dritte Ar- beitsperiode hat bereits begonnen in der 7. Woche der vorigen Um- schlagsperiode, und 6 Wochen sind bereits zurckgelegt. Sie dau- ert also nur noch 3 Wochen. Von den zurckgefloánen 900 Pfd.St. gehn also nur 300 Pfd.St. in den Produktionsprozeá ein. Die vierte Arbeitsperiode fllt die brigen 9 Wochen #264# II. Abschnitt - Der Umschlag des Kapitals ----- dieser Umschlagsperiode aus, und so beginnt mit der 37. Woche des Jahres gleichzeitig die vierte Umschlagsperiode und die fnfte Arbeitspetiode. Um den Fall fr die Berechnung zu vereinfachen, wollen wir anneh- men: Arbeitsperiode 5 Wochen, Umlaufszeit 5 Wochen, also Um- schlagspetiode von 10 Wochen-, das Jahr zu 50 Wochen gerechnet, Kapitalauslage per Woche 100 Pfd.St. Die Arbeitsperiode erfordert also ein flssiges Kapital von 500 Pfd.St., und die Umlaufszeit ein zuschssiges Kapital von fernern 500 Pfd.St. Arbeitsperioden und Umschlagszeiten stellen sich dann wie folgt: Arbeitsperiode Woche Pfd.St. Ware retourniert 1. 1.- 5. 500 Ende der 10. Woche 2. 6.-10. 500 " " 15. " 3. 11.-15. 500 " " 20. " 4. 16.-20. 500 " " 25. " 5. 21.-25. 500 " " 30. " usw. Wenn die Umlaufszeit = 0, die Umschlagsperiode also gleich der Arbeitsperiode, so ist die Anzahl der Umschl„ge gleich der Anzahl der Arbeitsperioden im Jahr. Bei fnfw”chentlicher Arbeitspetiode also 50/5 Wochen = 10, und der Wert des umgeschlagnen Kapitals w„re = 500 x 10 = 5000. In der Tabelle, wo eine Umlaufszeit von 5 Wochen angenommen, werden j„hrlich ebenfalls Waren zum Wert von 5000 Pfd.St. produziert, wovon aber 1/10 = 500 Pfd.St. sich stets in Gestalt von Warenkapital befindet und erst nach 5 Wochen zu- rckflieát. Am Ende des Jahrs hat dann das Produkt der zehnten Arbeitsperiode (46.-50. Arbeitswoche) seine Umschlagszeit nur zur H„lfte vollendet, indem deren Umlaufszeit in die ersten 5 Wochen des n„chsten Jahres f„llt. Wir wollen noch ein drittes Beispiel nehmen: Arbeitsperiode 6 Wo- chen, Umlaufszeit 3 Wochen, w”chentlicher Vorschuá im Arbeitspro- zeá 100 Pfd.St. 1. Arbeitsperiode: 1.-6. Woche. Am Ende der 6. Woche ein Warenka- pital von 600 Pfd.St., retourniert Ende der 9. Woche. 2. Arbeitsperiode: 7.-12. Woche. W„hrend der 7.-9. Woche 300 Pfd.St. zuschssiges Kapital vorgeschossen. Ende der 9. Woche Rckfluá von 600 Pfd.St. Davon 10.-12. Woche vorgeschossen 300 Pfd.St., am Ende der 12. Woche also flssig 300 Pfd.St., am Wa- renkapital vorhanden 600 Pfd.St., retourniert am Ende der 15. Wo- che. #265# 15. Kapitel - Wirkung der Umschlagszeit... ----- 3. Arbeitsperiede: 13.-18. Woche. 13.-15. Woche Vorschuá der obi- gen 300 Pfd.St., dann Rckfluá von 600 Pfd.St., wovon 300 Pfd.St. vorgeschossen fr 16.-18. Woche. Am Ende der 18. Woche 300 Pfd.St. flssig in Geld; 600 Pfd.St. in Warenkapital vorhanden, das Ende der 21. Woche zurckflieát. (Siehe die eingehendere Dar- stellung dieses Falls unter II weiter unten.) Es werden also in 9 Arbeitsperioden (= 54 Wochen) 600 x 9 = 5400 Pfd.St. Ware produziert. Am Ende der neunten Arbeitsperiode be- sitzt der Kapitalist 300 Pfd.St. in Geld und 600 Pfd.St. in Ware, die ihre Umlaufszeit noch nicht zurckgelegt hat. Bei Vergleichung dieser drei Beispiele finden wir erstens, daá nur beim zweiten Beispiel eine sukzessive Abl”sung des Kapitals I von 500 Pfd.St. und des Zuschuákapitals II von ebenfalls 500 Pfd.St. stattfindet, so daá diese zwei Kapitalteile sich getrennt voneinander bewegen, und zwar nur deswegen, weil hier die ganz ausnahmsweise Unterstellung gemacht ist, daá Arbeitsperiode und Umlaufszeit zwei gleiche H„lften der Umschlagsperiode bilden. In allen andern F„llen, welches auch immer die Ungleichheit zwischen den beiden Perioden der Umschlagsperlode sei, durchkreuzen sich die Bewegungen der beiden Kapitale, wie in Beispiel I und III, schon von der zweiten Umschlagsperiode an. Es bildet dann das zu- schssige Kapital II zusammen mit einem Teil des Kapitals I das in der zweiten Umschlagsperiode fungierende Kapital, w„hrend der Rest des Kapitals I fr die ursprngliche Funktion des Kapitals Il freigesetzt wird. Das w„hrend der Umlaufszeit des Warenkapi- tals t„tige Kapital ist hier nicht identisch mit dem ursprnglich fr diesen Zweck vorgeschoánen Kapital II, aber es ist ihm gleich an Wert und bildet dieselbe Aliquote des vorgeschoánen Gesamtka- pitals. Zweitens: Das Kapital, welches w„hrend der Arbeitsperiode fun- giert hat, liegt w„hrend der Umlaufszeit brach. Im zweiten Bei- spiel fungiert das Kapital w„hrend 5 Wochen Arbeitsperiode und liegt brach w„hrend 5 Wochen Umlaufszeit. Die gesamte Zeit also, w„hrend deren Kapital I hier im Verlauf des Jahres brachliegt, betr„gt ein halbes Jahr. Fr diese Zeit tritt dann das Zuschuáka- pital II ein, das also im vorliegenden Fall seinerseits auch ein halbes Jahr brachliegt. Aber das zuschssige Kapital, erforder- lich, um die Kontinuit„t der Produktion w„hrend der Umlaufszeit zu bewirken, ist nicht bestimmt durch den Gesamtumfang, resp. durch die Summe der Umlaufszeiten innerhalb des Jahres, sondern nur durch das Verh„ltnis der Umlaufszeit zur Umschlagsperiode. (Es ist hier natrlich vorausgesetzt, daá s„mtliche Umschl„ge un- ter denselben Bedingungen #266# II. Abschnitt - Der Umschlag des Kapitals ----- vorgehn.) Es sind daher im Beispiel 11 500 Pfd.St. Zusatzkapital n”tig, nicht 2500 Pfd.St. Es rhrt dies einfach daher, daá das Zusatzkapitai ebensogut in den Umschlag eintritt, wie das ur- sprnglich vorgeschoáne, und also ganz wie dieses durch die Zahl seiner Umschl„ge seine Muse ersetzt. Drittens: Ob die Produktionszeit l„nger ist als die Arbeitszeit, „ndert an den hier betrachteten Umst„nden nichts. Es werden da- durch allerdings die Gesamtumchlagsperioden verl„ngert, aber we- gen dieses verl„ngerten Umschlags wird kein zuschssiges Kapital fr den Arbeitsprozeá erheischt. Das zuschssige Kapital hat nur den Zweck, die durch die Umlaufszeit entstehenden Lcken im Ar- beitsprozeá auszufallen es soll also die Produktion nur vor St”- rungen schtzen, die aus der Umlaufszeit entspringen; St”rungen, die aus den eignen Bedingungen der Produktion entshn, sind auf andre, hier nicht zu betrachtende Weise, auszugleichen. Es gibt dagegen Gesch„fte, in denen nur stoáweise auf Bestellung gearbei- tet wird, wo also schen den Arbeitsperioden Unterbrechungen ein- treten k”nnen. Bei solchen f„llt die Notwendigkeit des zus„tzli- chen Kapitals pro tanto weg. Andrerseits ist in den meisten F„l- len von Saisonarbeit auch eine gewisse Grenze fr die Zeit des Rckflusses gegeben. Dieselbe Arbeit kann mit demselben Kapital n„chstes Jahr nicht erneuert werden, wenn inzwischen die Zirkula- tionszeit dieses Kapitals nicht abgelaufen. Dagegen kann die Um- laufszeit auch krzer sein als der Abstand von einer Produktions- periode bis zur n„chsten. In diesem Fall liegt das Kapital brach, wenn es nicht inder Zwischenzeit anderweitig angewandt wird. Viertens: Das fr eine Arbeitsperiode vorgeschoáne Kapital, z.B. die 600 Pfd.St. im Beispiel III, werden teils in Roh- und Hilfs- stoffen ausgelegt, in produktivem Vorrat fur die Arbeitsperiode, in konstantem zirkulierendem Kapital, teils in variablem zirku- lierendem Kapital, in Zahlung der Arbeit selbst. Der in konstan- tem zirkulierendem Kapital ausgelegte Teil mag nicht fr dieselbe Zeitl„nge in der Form von produktivem Vorrat existieren, z.B. das Rohmatirial nicht fr die ganze Arbeitsperiode daliegen, die Koh- len nur alle zwei Wochen beschafft werden. Indes - da hier Kredit noch ausgeschlossen - muá dieser Teil des Kapitals, soweit er nicht in Form von produktivem Vorrat disponibel ist, in der Form von Geld disponibel bleiben, um nach Bedarf in produktiven Vorrat verwandelt zu werden. Es „ndert dies nichts an der Gr”áe des fr 6 Wochen vorgeschoánen konstanten zirkulierenden Kapitalwerts. Dagegen - abgesehn von dem Geldvorrat fr unvorhergesehene Ausga- ben, dem eigentlichen Reservefonds zur Ausgleichung von St”rungen - wird der Arbeitslohn in kaum #267# 15. Kapitel - Wirkung der Umschlagszeit ----- Perioden, meist w”chentlich gezahlt. Falls also nicht der Kapita- list den Arbeiter zwingt, ihm l„ngre Vorschsse seiner Arbeit zu machen, muá das fr Arbeitslohn n”tige Kapital in Geldform vor- handen sein. Beim Rckfluá des Kapitals muá also ein Teil in Geldform festgehalten werden zur Zahlung der Arbeit, w„hrend der andre Teil in produktiven Vorrat ver wandelt werden kann. Das Zuschuákapital teilt sich ein ganz wie das ursprngliche. Was es aber von Kapital I unterscheidet, ist, daá es (von Kreditver- h„ltnissen abgesehn), um fr seine eigne Arbeitsperiode disponi- bel zu sein, vorgeschossen sein muá schon w„hrend der ganzen Dauer der ersten Arbeitsperiode von Kapital I, in die es nicht eingeht. W„hrend dieser Zeit kann es, teilweise wenigstens, schon in konstantes zirkulierendes Kapital verwandelt werden, das fr die ganze Umschlagsperiode vorgeschossen ist. Wieweit es diese Form annimmt oder wieweit es in der Form von zuschssigem Geldka- pital verharrt, bis zum Moment, wo diese Verwandlung notwendig wird, wird abh„ngen teils von den besondren Produktionsbedingun- gen bestimmter Gesch„ftszweige, teils von Lokalumst„nden, teils von Preisschwankungen der Rohstoffe etc. Das gesellschaftliche Gesamtkapital betrachtet, wird sich stets ein mehr oder minder bedeutender Teil dieses zuschssigen Kapitals fr l„ngre Zeit im Zustand des Geldkapitals befinden. Was dagegen den in Arbeitslohn vorzuschieáenden Teil des Kapitals II betrifft, so wird er stets erst allm„hlich in Arbeitskraft verwandelt im Maá, wie kleinre Arbeitsperioden ablaufen und bezahlt werden. Dieser Teil des Ka- pitals II ist also fr die ganze Dauer der Arbeitsperiode in der Form des Geldkapitals vorhanden, bis er durch Verwandlung in Ar- beitskraft in die Funktion des produktiven Kapitals eingeht. Dies Hereinkommen des zur Verwandlung der Umlaufszeit von Kapital I in Produktionszeit erheischten Zuschuákapitals vermehrt also nicht nur die Gr”áe des vorgeschoánen Kapitals und die L„nge der Zeit, wofr das Gesamtkapital notwendig vorgeschossen wird, son- dern es vermehrt auch spezifisch den Teil des vorgeschoánen Kapi- tals, der als Geldvorrat existiert, also sich im Zustand von Geldkapital befindet und die Form von potentiellem Geldkapital besitzt. Dies findet ebenso statt - sowohl, was den Vorschuá in der Form von produktivem Vorrat wie in der Form von Geldvorrat betrifft -, wenn die durch die Umlaufszeit erheischte Spaltung des Kapitals in zwei Teile: Kapital fr die erste Arbeitsperiode und Ersatzka- pital fr die Umlaufszeit, nicht durch Vergr”árung des ausgeleg- ten Kapitals, sondern durch Verrnindrung der Stufenleiter der Produktion hervorgebracht ist. Im Verh„ltnis #268# II. Abschnitt - Der Umschlag des Kapitals ----- zur Stufenleiter der Produktion w„chst hier eher noch die Zunahme des in Geldform gebannten Kapitals. Was durch diese Verteilung des Kapitals in ursprnglich produkti- ves und Zuschuákapital berhaupt erreicht ist, ist die ununter- brochne Aufeinanderfolge der Arbeitsperioden, die best„ndige Funktion eines gleichgroáen Teils des vorgeschoánen Kapitals als produktives Kapital. Sehn wir uns Beispiel II an. Das best„ndig im Produktionsprozeá befindliche Kapital ist 500 Pfd.St. Da die Arbeitsperiode = 5 Wochen, arbeitet es w„hrend 50 Wochen (als Jahr angenommen) zehnmal. Das Produkt betr„gt daher auch, abge- sehn vom Mehrwert, 10 x 500 = 5000 Pfd.St. Vom Standpunkt des un- mittelbar und ununterbrochen im Produktionsprozeá arbeitenden Ka- pitals - eines Kapitalwerts von 500 Pfd.St. - erscheint also die Umlaufszeit als g„nzlich ausgel”scht. Die Umschlagsperiode f„llt en mit der Arbeitsperiode; die Umlaufszeit ist = 0 gesetzt. W„re dagegen das Kapital von 500 Pfd.St. in seiner produktiven T„tigkeit regelm„áig durch die Umlaufszeit von 5 Wochen gehemmt, so daá es erst wieder prodktionsf„hig w„re nach Beendigung der ganzen Umschlagsperiode von 10 Wochen, so h„tten wir in den 50 Jahreswochen 5 zehn w”chentliche Umschl„ge; darin 5 fnfw”chent- liche Produktionsperioden, also zusammen 25 Produktionswochen mit einem Gesamtprodukt von 5 x 500 = 2500 Pfd.St.; 5 fnfw”chentli- che Umlaufszeiten, also Gesamtumlaufszeit ebenfalls 25 Wochen. Sagen wir hier: Das Kapital von 500 Pfd.St. hat fnfmal im Jahre umgeschlagen, so ist sichtbar und klar, daá w„hrend der H„lfte jeder Umschlagsperiode dies Kapital von 500 Pfd.St. gar nicht als produktives Kapital fungiert hat und daá, alles zusammengerech- net, es nur w„hrend eines halben Jahres fungiert hat, w„hrend des andern Halbjahrs aber gar nicht. In unserm Beispiel tritt fr die Dauer dieser fnf Umlaufszeiten das Ersatzkapital von 500 Pfd.St. ein, und dadurch wird der Um- schlag von 2500 auf 5000 Pfd.St. erh”ht. Aber das vorgeschoáne Kapital ist nun auch 1000 Pfd.St. statt 500 Pfd.St. 5000 divi- diert durch 1000 ist gleich 5. Also statt der zehn Umschl„ge fnf. So wird denn auch in der Tat gerechnet. Aber indem es dann heiát, das Kapital von 1000 Pfd.St. hat fnfmal im Jahr umge- schlagen, verschwindet in den hohlen Kapitalistensch„deln die Er- innerung an die Umlaufszeit, und eine konfuse Vorstellung bildet sich, als ob dies Kapital w„hrend der sukzessiven fnf Umschl„ge best„ndig im Produktionsprozeá fungiert habe. Sagen wir aber, dies Kapital von 1000 Pfd.St. hat fnfmal umgeschlagen, so ist darin sowohl Umlaufszeit wie Produktionszeit #269# 15. Kapitel - Wirkung der Umschlagszeit... ----- eingeschlossen. In der Tat, w„ren wirklich 1000 Pfd.St. im Pro- duktionsprozeá fortw„hrend t„tig gewesen, so máte das Produkt unter unsern Voraussetzungen 10000 Pfd.St. statt 5000 sein. Um aber 1000 Pfd.St. fortw„hrend im Produktionsprozeá zu haben, má- ten dann auch 2000 Pfd.St. berhaupt vorgeschossen sein. Die ™ko- nomen, bei denen berhaupt nichts Klares ber den Mechanismus des Umschlags zu finden, bersehn fortw„hrend dies Hauptmoment, daá stets nur ein Teil des industriellen Kapitals tats„chlich im Pro- duktionsprozeá engagiert sein kann, wenn die Produktion ununter- brochen vorangen soll. W„hrend der eine Teil sich in der Produk- tionsperiode, muá stets ein andrer Teil sich in der Zirkulations- perlode befinden. Oder mit andern Worten, der eine Teil kann nur als produktives Kapital fungieren unter der Bedingung, daá ein andrer Teil in der Form von Waren- oder Geldkapital der eigentli- chen Produktion entzogen bleibt. Indem dies bersehn wird, wird berhaupt die Bedeutung und Rolle des Geldkapitals bersehn. Wir haben jetzt zu untersuchen, welche Verschiedenheit im Um- schlag sich herausstellt, je nachdem die beiden Abschnitte der Umschlagsperiode Arbeitsperiode und Zirkulationsperlode - einan- der gleich sind, oder die Arbeitsperiode gr”áer oder kleiner als die Zirkulationsperiode ist, und ferner, wie dies auf die Bindung von Kapital in der Form Geldkapital wirkt. Wir nehmen an, daá das w”chentlich vorzuschieáende Kapital in al- len F„llen 100 Pfd.St. und die Umschlagsperiode 9 Wochen sei, also das fr jede Umschlagsperiode vorzuschieáende Kapital = 900 Pfd.St. I. Arbeitsperiode gleich der Zirkulationsperiode Dieser Fall, obgleich in der Wirklichkeit nur zuf„llige Ausnahme, muá als Ausgangspunkt fr die Betrachtung dienen, weil hier die Verh„ltnisse sich am einfachsten und handgreiflichsten darstel- len. Die zwei Kapitale (Kapital I, das fr die erste Arbeitsperiode vorgeschossen, und Zusatzkapital II, das w„hrend der Zirkulati- onsperiode von Kapital I fungiert) l”sen sich in ihren Bewegungen ab, ohne sich zu durchkreuzen. Mit Ausnahme der ersten Periode ist daher auch jedes der beiden Kapitale nur fr seine eigne Um- schlagsperiode vorgeschossen. Die Umschlagsperiode sei, wie in den folgenden Beispielen, 9 Wochen, Arbeitsperiode und Urnlauf- speriode also je 4 1/2 Woche. Dann haben wir folgendes Jahres- schema: #270# II. Abschnitt - Der Umschlag des Kapitals ----- Tabelle 1 Kapital I Umschlags- Arbeitsperioden Vorschuá Zirkulations- perioden Woche Pfd.St. perioden Woche Woche I. 1. - 9. 1. - 4 1/2 450 4 1/2. - 9. II. 10. - 18. 10. - 13 1/2. 450 13 1/2. - 18. III. 19. - 27. 19. - 22 1/2. 450 22 1/2. - 27. IV. 28. - 36. 28. - 31 1/2. 450 31 1/2. - 36. V. 37. - 45. 37. - 40 1/2. 450 40 1/2. - 45. VI. 46. -(54.) 46. - 49 1/2. 450 49 1/2. -(54.) 31) Kapital II Umschlags- Arbeitsperioden Vorschuá Zirkulations- perioden Woche Pfd.St. perioden Woche Woche I. 4 1/2.-13 1/2. 4 1/2.- 9. 450 10.-13 1/2. II. 13 1/3.-22 1/2. 13 1/2.-18. 450 19.-22 1/2. III. 22 1/2.-31 1/2. 22 1/2.-27. 450 28.-31 1/2. IV. 31 1/2.-40 1/2. 31 1/2.-36. 450 37.-40 1/2. V. 40 1/2.-49 1/2 40 1/2.-45. 450 46.-49 1/2. VI. 49 1/2.-(58 1/2.) 49 1/2-(54.) 450 (55.-58 1/2.) Innerhalb der 51 Wochen, die wir hier als Jahr annehmen, hat Ka- pital I sechs volle Arbeitsperioden absolviert, also fr 6 x 450 = 2700 Pfd.St., und Kapital II in fnf vollen Arbeitsperioden fr 5 x 450 = 2250 Pfd.St. Waren produziert. Dazu hat Kapital II in den letzten 1/2 Wochen des Jahrs (Mitte der 50. bis Ende der 51. Woche) noch fr 150 Pfd.St. produziert Gesamtprodukt in 51 Wo- chen: 5100 Pfd.St. In bezug auf unmittelbare Produktion von Mehr- wert, der nur w„hrend der Arbeitsperiode produziert wird, h„tte das Gesamtkapital von 900 Pfd.St. also 5 2/3 mal umgeschlagen (5 2/3 x 900 = 5100 Pfd.St.). Aber wenn wir den wirklichen Umschlag betrachten, so hat Kapital I 5 2/3 mal umgeschlagen, da es am Ende der 5 1. Woche noch 3 Wochen seiner sechsten Umschlagsperi- ode zu absolvieren hat; 5 2/3 x 450 = 2550 Pfd.St.; und Kapital II 5 1/6 mal, da es erst 1 1/2 Woche seiner sechsten Umschlagspe- riode vollendet hat, also noch 7 1/2 Woche davon ins n„chste Jahr fallen; 5/6 x 450 = 2325 Pfd. St.; wirklicher Gesamtumschlag = 4875 Pfd.St. --- 31) Die in das zweite Umschlagsjahr fallenden Wochen sind in Klammern gesetzt. #271# 15. Kapitel - Wirkung der Umschlagszeit... ----- Betrachten wir Kapital I und Kapital II als zwei gegeneinander ganz selbst„ndige Kapitale. In ihren Bewegungen sind sie ganz selbst„ndig; diese Bewegungen erg„nzen sich nur, weil ihre Ar- beits- und Zirkulationsperioden einander direkt abl”sen. Sie k”n- nen als zwei ganz unabh„ngige, verschiednen Kapitalisten geh”rige Kapitale betrachtet werden. Das Kapital I hat fnf vollst„ndige und zwei Drittel seiner sech- sten Umschlagsperlode zurckgelegt. Es befindet sich am Ende des Jahres in der Form von Warenkapital, dem zu seiner normalen Re- alisierung noch 3 Wochen erforderlich sind. W„hrend dieser Zeit kann es nicht in den Produktionsprozeá eingehn. Es fungiert als Warenkapital: es zirkuliert. Von seiner letzten Umschlagsperiode hat es nur 2/3 zurckgelegt. Dies wird so ausgedrckt: es hat nur 2/3 mal umgeschlagen, nur 2/3 seines Gesamtwerts haben einen vollst„ndigen Umschlag zurckgelegt. Wir sagen: 450 Pfd.St. legen ihren Umschlag in 9 Wochen zurck, also 300 Pfd.St. in 6 Wochen. Bei dieser Ausdrucksweise werden die organischen Verh„ltnisse zwischen den beiden spezifisch verschiednen Bestandteilen der Um- schlagszeit vernachl„ssigt. Der exakte Sinn davon, daá das vorge- schoáne Kapital von 450 Pfd.St. 5 2/3 Umschl„ge gemacht, ist nur, daá es fnf Umschl„ge ganz und vom sechsten nur 2/3 zurckgelegt hat. Dagegen hat der Ausdruck, daá das umgeschlagne Kapital = 5 2/3 mal das vorgeschoáne Kapital, also im obigen Fall = 5 2/3 x 450 Pfd.St. = 2550 Pfd.St., das Richtige, daá, wenn dies Kapital von 450 Pfd.St. nicht erg„nzt w„re durch ein andres Kapital von 450 Pfd.St., in der Tat ein Teil davon sich im Produktionsprozeá, ein andrer im Zirkulationsprozeá befinden máte. Soll die Um- schlagszeit in der Masse des umgeschlagnen Kapitals ausgedrckt werden, so kann sie immer nur in einer Masse von vorhandnem Wert (in der Tat von fertigem Produkt) ausgedrckt werden. Der Um- stand, daá das vorgeschoáne Kapital sich nicht in einem Zustand befindet, worin es den Produktionsprozeá von neuem er”ffnen kann, druckt sich darin aus, daá nur ein Teil davon sich im produkti- onsf„higen Zustand befindet, oder daá, um sich im Zustand konti- nuierlicher Produktion zu befinden, das Kapital geteilt werden máte in einen Teil, der sich best„ndig in der Produktionsperiode und einen andern Teil, der sich best„ndig in der Zirkulationspe- riode bef„nde, je nach dem Verh„ltnis dieser Perioden zueinander. Es ist dasselbe Gesetz, das die Masse des best„ndig fungierenden produktiven Kapitals bestimmt durch das Verh„ltnis der Umlaufs- zeit zur Umschlagszeit. Von Kapital II sind Ende der 51. Jahreswoche, die wir hier als Jahresschluá annehmen, vorgeschossen 150 Pfd.St. in der Produk- tion von unfertigem Produkt. Ein fernerer Teil befindet sich in der Form von flssigem #272# II. Abschnitt - Der Umschlag des Kapitals ----- konstantem Kapital - Rohstoff etc. -, d.h. in einer Form, worin es als produktives Kapital im Produktionsprozeá fungieren kann. Aber ein dritter Teil befindet sich in Geldform, n„mlich zum min- desten der Betrag des Arbeitslohns fr den Rest der Arbeitsperi- ode (3 Wochen), der aber erst Ende jeder Woche bezahlt wird. Ob- gleich nun dieser Teil des Kapitals am Anfang des neuen Jahrs, also eines neuen Umschlagszyklus, sich nicht in der Form von pro- duktivem Kapital befindet, sondern in der von Geldkapital, in der es nicht in den Produktionsprozeá eingehn kann, so befindet sich dennoch bei Er”ffnung des neuen Umschlags flssiges variables Ka- pital, d.h. lebendige Arbeitskraft, im Produktionsprozeá t„tig. Diese Erscheinung kommt daher, daá die Arbeitskraft zwar am An- fang der Arbeitsperiode, sage per Woche, gekauft und verbraucht, aber erst Ende der Woche gezahlt wird. Das Geld wirkt hier als Zahlungsmittel. Es befindet sich daher einerseits als Geld noch in der Hand des Kapitalisten, w„hrend andrerseits die Arbeits- kraft, die Ware, worin es umgesetzt wird, sich schon im Produkti- onsprozeá t„tig befindet, derselbe Kapitalwert hier also doppelt erscheint Betrachten wir bloá die Arbeitsperioden, so hat Kapital I produziert 6 x 450 = 2700 Pfd.St. " II " 5 1/3 x 450 = 2400 " " --------------------------- also zusammen 5 2/3 x 900 = 5100 Pfd.St. Das vorgeschoáne Gesamtkapital von 900 Pfd.St. hat also 5 2/3 mal im Jahr als produktives Kapital fungiert. Ob stets 450 Pfd.St. im Produktionsprozeá und stets 450 Pfd.St. im Zirkulationsprozeá ab- wechselnd, oder ob 900 Pfd.St. w„hrend je 4 1/2 Wochen im Produk- tionsprozeá und w„hrend der folgenden 4 1/2 Wochen im Zirkulati- onsprozeá fungieren, ist fr die Produktion von Mehrwert einer- lei. Betrachten wir dagegen die Umschlagsperioden, so hat Kapital I 5 2/3 x 450 = 2550 Pfd.St. " II 5 1/6 x 450 = 2325 " " --------------------------- also das Gesamtkapital 5 5/12 x 900 = 4875 Pfd.St. umgeschlagen. Denn der Umschlag des Gesamtkapitals ist gleich der Summe der von I und II umgeschlagnen Betr„ge, dividiert durch die Summe von I und II. Es ist zu bemerken, daá Kapital I und II, wenn sie selbst„ndig gegeneinander w„ren, doch nur verschiedne selbst„ndige Teile des in derselben #273# 15. Kapitel - Wirkung der Umschlagszeit ----- Produktionssph„re vorgeschoánen gesellschaftlichen Kapitals bil- den wrden. Best„nde also das gesellschaftliche Kapital innerhalb dieser Produktionssph„re nur aus I und II, so wrde fr den Um- schlag des gesellschaftlichen Kapitals in dieser Sph„re dieselbe Rechnung gelten, die hier fr die beiden Bestandteile I und II desselben Privatkapitals gilt. Weiter ausgedehnt kann jeder in einer besondern Produktionssph„re angelegte Teil des gesamten Ge- sellschaftskapitals so berechnet werden. Schlieálich aber ist die Umschlagszahl des gesamten gesellschaftlichen Kapitals gleich der Summe des in den verschiednen Produktionssph„ren umgeschlagnen Kapitals, dividiert durch die Summe des in diesen Produktions- sph„ren vorgeschoánen Kapitals. Es ist ferner zu bemerken, daá, wie hier in demselben Privatgesch„ft die Kapitale I und II, genau genommen, verschiedne Umschlagsjahre haben (indem der Umschlags- zyklus von Kapital II 4 1/2 Woche sp„ter beginnt als der von Ka- pital I, das Jahr von I daher 4 1/2 Woche frher abl„uft als das von II), so auch die verschiednen Privatkapitale in derselben Produktionssph„re ihre Gesch„fte in ganz verschiednen Zeitab- schnitten beginnen und ihren Jahresumschlag daher auch zu ver- schiednen Zeiten im Jahr vollenden. Dieselbe Durchschnittsrech- nung, die wir oben fr I und II anwandten, reicht auch hier aus, um die Umschlagsjahre der verschiednen selbst„ndigen Teile des gesellschaftlichen Kapitals auf ein einheitliches Umschlagsjahr zu reduzieren. #273# 15. Kapitel - Wirkung der Umschlagszeit ----- II. Arbeitsperiode gr”áer als Zirkulationsperiode Es durchkreuzen sich die Arbeits- und Umschlagsperioden der Kapi- tale I und II, statt einander abzul”sen. Gleichzeitig findet hier Freisetzung von Kapital statt, was bei dem bisher betrachteten Fall nicht vorkam. Es „ndert dies aber nichts daran, daá nach wie vor 1. die Zahl der Arbeitsperioden des vorgeschoánen Gesamtkapitals gleich ist der Summe des Werts des jahresprodukts beider vorgeschoánen Kapi- talteile, dividiert durch das vorgeschoáne Gesamtkapital, und 2. die Umschlagszahl des Gesamtkapitals gleich ist der Summe der bei den umgeschlagnen Betr„ge, dividiert durch die Summe der beiden vorgeschoánen Kapitale. Wir mssen auch hier beide Kapitalteile so betrachten, als vollzogen sie voneinander ganz unabh„ngige Um- schlagsbewegungen. #274# II. Abschnitt - Der Umschlag des Kapitals ----- Wir nehmen also wieder an, daá w”chentlich 100 Pfd.St. im Ar- beitsprozeá vorzuschieáen sind. Die Arbeitsperiode daure 6 Wo- chen, beanspruche also jedesmal 600 Pfd.St. Vorschuá (Kapital I). Die Zirkulationsperiode 3 Wochen; also Umschlagsperiode, wie oben, 9 Wochen. Ein Kapital II von 300 Pfd.St. trete ein w„hrend der dreiw”chentlichen Zirkulationsperiode von Kapital I. Betrach- ten wir beide als voneinander unabh„ngige Kapitale, so stellt sich das Schema des Jahresumschlags wie folgt: Tabelle 2 Kapital I Umschlags- Arbeitsperioden Vorschuá Zirkulations- perioden Woche Pfd.St. perioden Woche Woche I. 1. - 9. 1. - 6. 600 7. - 9. II. 10. - 18. 10. - 15. 600 16. - 18. III. 19. - 27. 19. - 24. 600 25. - 27. IV. 28. - 36. 28. - 33. 600 34. - 36. V. 37. - 45. 37. - 42. 600 43. - 45. VI. 46. -(54.) 46. - 51. 600 (52. - 54.) Zusatzkapital II, 300 Pfd.St. Umschlags- Arbeitsperioden Vorschuá Zirkulations- perioden Woche Pfd.St. perioden Woche Woche I. 7. - 15. 7. - 9. 300 10. - 15. II. 16. - 24. 16. - 18. 300 19. - 24. III. 25. - 33. 25. - 27. 300 28. - 33. IV. 34. - 42. 34. - 36. 300 37. - 42. V. 43. - 51. 43. - 45. 300 46. - 51. Der Produktionsprozeá geht das ganze Jahr durch ununterbrochen auf derselben Stufenleiter vor sich. Die beiden Kapitale I und II bleiben vollst„ndig getrennt. Aber, um sie so getrennt darzustel- len, muáten wir ihre wirklichen Kreuzungen und Verschlingungen zerreiáen und dadurch auch die Umschlagszahl „ndern. Nach obiger Tabelle n„mlich schlge Kapital I 5 2/3 x 600 = 3400 Pfd.St. um und " II 5 x 300 = 1500 " " ------------------------------------ also das Gemmtkapital 5 4/9 x 900 = 4900 Pfd.St. um. #275# 15. Kapitel - Wirkung der Umschlag... ----- Dies stimmt aber nicht, weil, wie wir sehn werden, die wirklichen Produktions- und Zirkulationsperioden nicht absolut zusammenfal- len mit denen des obigen Schemas, worin es haupts„chlich darauf ankam, die beiden Kapitale I und II als voneinander unabh„ngige erscheinen zu lassen. In Wirklichkeit n„mlich hat Kapital II keine von der des Kapital I getrennte, besondre Arbeits- und Zirkulationsperiede. Die Ar- beitsperiode ist Wochen, die Zirkulationsperiode 3 Wochen. Da Ka- pital II nur = 300 Pfd.St., kann es nur Teil einer Arbeitsperiode ausfallen. Dies ist der Fall. Ende der 6.Woche tritt ein Produk- tenwert von 600 Pfd.St. in Zirkulation und flieát Ende der 9. Wo- che in Geld zurck. Damit tritt Anfang der 7. Woche das Kapital II in T„tigkeit und deckt die Bedrfnisse der n„chsten Arbeitspe- riode fr die 7.-9. Woche. Nun aber ist nach unsrer Annahme Ende der 9. Woche die Arbeitsperiode nur halb abgemacht. Es tritt also Anfang der 10. Woche das soeben zurckgeflossene Kapital I von 600 Pfd.St. wieder in T„tigkeit und fllt mit 300 Pfd.St. die fr die 10.-12. Woche n”tigen Vorsasse aus. Damit ist die zweite Ar- beitsperiode erledigt. Es befindet sich ein Produktenwert von 600 Pfd.St. in Zirkulation und wird Ende der 15. Woche zurckflieáen; daneben aber sind 300 Pfd.St., der Betrag des ursprnglichen Ka- pitals II, freigesetzt und k”nnen in der ersten H„lfte der fol- genden Arbeitsperiode, also in der 13.-15. Woche, fungieren. Nach deren Ablauf flieáen dann wieder die 600 Pfd.St. zurck; 300 Pfd.St. davon reichen bis zum Schluá der Arbeitsperiode, 300 Pfd.St. bleiben fr die folgende freigesetzt. Die Sache verl„uft also wie folgt: I. Umschlagsperiode: 1.-9.Woche. 1. Arbeitsperiode: 1.- 6. Woche. Kapital I, 600 Pfd.St., fun- giert. 1. Zirkulationsperiode: 7.-9. Woche. Ende der 9. Woche flieáen 600 Pfd.St. zurck. II. Umschlagsperiode: 7.-15. Woche. 2. Arbeitsperiode: 7.-12. Woche. Erste H„lfte: 7.-9. Woche. Kapital II, 300 Pfd.St., fungie- ren. Ende der 9. Woche flieáen 600 Pfd.St. in Geld zurck (Kapital I). Zweite H„lfte: 10.-12. Woche. 300 Pfd.St. von Kapital I fungieren. Die andern 300 Pfd.St. von Kapital I bleiben freige- setzt. 2. Zirkulationsperiode: 13.-15. Woche. Ende der 15. Woche flieáen 600 Pfd.St. (halb aus Kapital I, halb aus Kapital II gebildet) in Geld zurck. III. Umschlagsperiode: 13.-21. Woche. 3. Arbeitsperiode: 13.-18. Woche. #276# II. Abschnitt - Der Umschlag des Kapitals ----- Erste H„lfte: 13.-15. Woche. Die freigesetzten 300 Pfd.St. treten in Funktion. Ende der 15. Woche flieáen 600 Pfd.St. in Geld zurck. Zweite H„lfte: 16.-18. Woche. Von den zurckgefloánen 600 Pfd.St. fungieren 300 Pfd.St., die andern 300 Pfd.St. bleiben wieder freigesetzt. 3. Zirkulationsperiode: 19.-21. Woche, an deren Schluá wieder 600 Pfd.St. in Geld zurckflieáen; in diesen 600 Pfd.St. sind Ka- pital I und Kapital II jetzt ununterscheidbar verschmolzen. Auf diese Weise ergeben sich acht volle Umschlagsperioden eines Kapitals von 600 Pfd. St. (I: 1.-9. Woche; II: 7.-15.; III: 13.- 21.; IV: 19.-27.; V: 25.-33.; VI: 31.-39.; VII: 37.-45.; VIII: 43.-51. Woche) bis Ende der 51. Woche. Da aber die 49.-51. Woche auf die achte Zirkulationsperiode fallen, mssen w„hrend dersel- ben die 300 Pfd.St. freigesetztes Kapital eintreten und die Pro- duktion im Gang halten. Damit stellt sich der Umschlag am Ende des Jahres wie folgt: 600 Pfd.St. haben ihren Kreislauf achtmal vollendet, macht 4800 Pfd.St. Dazu kommt das Produkt der letzten 3 Wochen (49.-51.), das aber erst ein Drittel seines Kreislaufs von 9 Wochen zurckgelegt hat, also in der Umschlagssumme nur fr ein Drittel seines Betrags, mit 100 Pfd. St. z„hlt. Wenn also das Jahresprodukt von 51 Wochen 5100 Pfd.St., so ist das umgeschlagne Kapital nur 4800 + 100 = 4900 Pfd.St.; das vorgeschoáne Gesamtka- pital von 900 Pfd.St. hat also 5 4/9 mal umgeschlagen, also um eine Kleinigkeit mehr als unter Fall I. In dem vorliegenden Beispiel war ein Fall unterstellt, wo die Ar- beitszeit = 2/3, die Umlaufszeit = 1/3 der Umschlagsperiode, also die Arbeitszeit ein einfaches Multipel der Umlaufszeit ist. Es fragt sich, ob die oben konstatierte Freisetzung von Kapital auch stattfindet, wenn dies nicht der Fall. Nehmen wir Arbeitsperiode = 5 Wochen, Umlaufszeit = 4 Wochen, Kapitalvorschuá per Woche 100 Pfd.St. I. Umschlagsperiode: 1.-9. Woche. 1. Arbeitsperiode: 1.-5. Woche. Kapital I = 500 Pfd.St. fun- giert. 1. Zirkulationsperiode: 6.-9.Woche. Ende der 9. Woche flieáen 500 Pfd.St. in Geld zurck. II. Umschlagsperiode: 6.-14.Woche. 2. Arbeitsperiode: 6.-10. Woche. Erster Abschnitt: 6.-9. Woche. Kapital II = 400 Pfd.St. fungiert. Ende der 9. Woche flieát Kapital I = 500 Pfd.St. in Geld zurck. Zweiter Abschnitt: 10. Woche. Von den zurckgefloánen 500 Pfd.St. fungieren 100 Pfd.St. Die brigen 400 Pfd.St. bleiben freigesetzt fr die folgende Arbeitsperiode. #277# 15. Kapitel - Wirkung der Umschlagszeit... ----- 2. Zirkulationsperiode: 11.-14.Woche. Am Ende der 14.Woche flieáen 500 Pfd.St. in Geld zurck. Bis zu Ende der 14. Woche (11.-14.) fungieren die oben freige- setzten 400 Pfd.St.; 100 Pfd.St. aus den alsdann zurckgefloánen 500 Pfd.St. komplettieren den Bedarf fr die dritte Arbeitsperi- ode (11.- 15. Woche), so daá wiederum 400 Pfd.St. fr die vierte Arbeitsperiode freigesetzt werden. Dasselbe Ph„nomen wiederholt sich in jeder Arbeitsperiode, bei ihrem Beginn findet sie 400 Pfd.St. vor, die fr die ersten 4 Wochen reichen. Ende der 4. Wo- che flieáen 500 Pfd.St. in Geld zurck, von denen nur 100 Pfd.St. fr die letzte Woche ben”tigt sind, die brigen 400 Pfd.St. fr die n„chste Arbeitsperlode freigesetzt bleiben. Nehmen wir ferner eine Arbeitsperiode von 7 Wochen, mit Kapital I von 700 Pfd.St.; eine Umlaufszeit von 2 Wochen mit Kapital II von 200 Pfd.St. Dann dauert die erste Umschlagsperiode von 1.-9. Woche, davon er- ste Arbeitsperiode 1.-7. Woche, mit Vorschuá von 700 Pfd.St., und erste Zirkulationsperiode 8.-9. Woche. Ende der 9. Woche flieáen die 700 Pfd.St. in Geld zurck. Die zweite Umschlagsperiode 8.-16. Woche umschlieát die zweite Arbeitsperiode 8.-14. Woche. Davon ist der Bedarf fr 8. und 9. Woche gedeckt durch Kapital II. Ende der 9. Woche flieáen obige 700 Pfd.St. zurck; davon werden verbraucht bis Schluá der Ar- beitsperlode (10.-14. Woche) 500 Pfd.St. Bleiben 200 Pfd.St. freigesetzt fr die n„chstfolgende Arbeitsperiode. Die zweite Um- laufsperiode dauert 15.-16.Woche; Ende der 16. Woche flieáen wie- der 700 Pfd.St. zurck. Von nun an wiederholt sich in jeder Ar- beitsperiode dieselbe Erscheinung. Der Kapitalbedarf der ersten beiden Wochen ist gedeckt durch die am Schluá der vorigen Ar- beitsperiode freigesetzten 200 Pfd.St.; Ende der 2. Woche flieáen 700 zurck; die Arbeitsperiode z„hlt aber nur noch 5 Wochen, so daá sie nur 500 Pfd.St. verbrauchen kann; es bleiben also stets 200 Pfd. St. freigesetzt fr die n„chste Arbeitsperiode. Es stellt sich also heraus, daá in unserm Fall, wo die Arbeitspe- riode gr”áer angenommen als die Umlaufsperiode, unter allen Um- st„nden am Schluá einer jeden Arbeitsperiode sich ein Geldkapital freigesetzt findet, welches von gleicher Gr”áe ist wie das fr die Zirkulationsperiode vorgeschoáne Kapital II. In unsern drei Beispielen war Kapital II im ersten - 300 Pfd.St., im zweiten = 400 Pfd.St., im dritten = 200 Pfd.St.; dementsprechend war das am Schluá der Arbeitsperiode freigesetzte Kapital je 300, 400, 200 Pfd.St. #278# II. Abschnitt - Der Umschlag des Kapitals ----- III. Arbeitsperiode kleiner als Umlaufsperiode Wir nehmen zun„chst wieder an eine Umschlagsperiode von 9 Wochen; davon Arbeitsperiode 3 Wochen, fr welche disponibel Kapital I = 300 Pfd.St. Die Umlaufsperlode sei 6 Wochen. Fr diese 6 Wochen ist ein Zusatzkapital von 600 Pfd.St. n”tig, das wir aber wieder in zwei Kapitale von je 300 Pfd.St. einteilen k”nnen, wovon jedes eine Arbeitsperiode ausfllt. Wir haben dann drei Kapitale von je 300 Pfd.St., wovon immer 300 Pfd.St. in der Produktion besch„f- tigt sind, w„hrend 600 Pfd.St. umlaufen. Tabelle III Kapital I Umschlagsperioden Arbeitsperioden Umlaufsperioden Woche Woche Woche I. 1. - 9. 1. - 3. 4. - 9. II. 10. - 18. 10. - 12. 13. - 18. III. 19. - 27. 19. - 21. 22. - 27. IV. 28. - 36. 28. - 30. 31. - 36. V. 37. - 45. 37. - 39. 40. - 45. VI. 46.-(54.) 46. - 48. 49. -(54.) Kapital II Umschlagsperioden Arbeitsperioden Umlaufsperioden Woche Woche Woche I. 4. - 12. 4. - 6. 7. - 12. II. 13. - 21. 13. - 15. 16. - 21. III. 22. - 30. 22. - 24. 25. - 30. IV. 31. - 39. 31. - 33. 34. - 39. V. 40. - 48. 40. - 42. 43. - 48. VI. 49. -(57.) 49. - 51. (52. - 57.) Kapital III Umschlagsperioden Arbeitsperioden Umlaufsperioden Woche Woche Woche I. 7. - 15. 7. - 9. 10. - 15. II. 16. - 24. 16. - 18. 19. - 24. III. 25. - 33. 25. - 27. 28. - 33. IV. 34. - 42. 34. - 36. 37. - 42. V. 43. - 51. 43. - 45. 46. - 51. #279# 15. Kapitel - Wirkung der Umschlagszeit... ----- Wir haben hier das genaue Gegenbild von Fall I, nur mit dem Un- terschied, daá jetzt drei Kapitale einander abl”sen statt zwei. Eine Durchkreuzung oder Verschlingung der Kapitale findet nicht statt; jedes einzelne kann bis zum jahresschluá getrennt verfolgt werden. Ebensowenig wie bei Fall I findet also eine Freisetzung von Kapital am Schluá einer Arbeitsperiode statt. Kapital I ist ganz ausgelegt Ende der 3. Woche, flieát ganz zurck Ende der 9., und tritt wieder in Funktion Anfang der 10. Woche. Žhnlich mit Kapital II und III. Die regelm„áige und vollst„ndige Abl”sung schlieát jede Freisetzung aus. Der Gesamtumschlag berechnet sich folgendermaáen Kapital I 300 Pfd.St. 5 2/3 x = 1700 Pfd.St. " II 300 " " 5 1/3 x = 1600 " " " III 300 " " 5 x = 1500 " " --------------------------------- Gesamtkapital 900 Pfd.St. 5 1/3 x = 4800 Pfd.St. Nehmen wir jetzt auch ein Beispiel, wo die Umlaufsperiode nicht ein genaues Vielfaches der Arbeitsperiode bietet; z.B. Arbeitspe- riode 4 Wochen, Zirkulationsperiode 5 Wochen; die entsprechenden Kapitalbetr„ge w„ren also Kapital 1 = 400 Pfd.St., Kapital II = 400 Pfd.St., Kapital III 100 Pfd. St. Wir geben nur die ersten drei Umschl„ge. Tabelle IV Kapital I Umschlagsperioden Arbeitsperioden Umlaufsperioden Woche Woche Woche I. 1. - 9. 1. - 4. 5. - 9. II. 9. - 17. 9.10. - 12. 13. - 17. III. 17. - 25. 17.18. - 20. 21. - 25. Kapital II Umschlagsperioden Arbeitsperioden Umlaufsperioden Woche Woche Woche I. 5. - 13. 5. - 8. 9. - 13. II. 13. - 21. 13.14. - 16. 17. - 21. III. 21. - 29. 21.22. - 24. 25. - 29. #280# II. Abschnitt - Der Umschlag des Kapitals ----- Kapital II Umschlagsperioden Arbeitsperioden Umlaufsperioden Woche Woche Woche I. 9. - 17. 9. 10. - 17. II. 17. - 25. 17. 18. - 25. III. 25. - 33. 25. 26. - 33. Es findet hier insofern Verschlingung der Kapitale statt, als die Arbeitsperiode von Kapital III, das keine selbst„ndige Arbeitspe- riode hat, weil es nur fr eine Woche reicht, zusammenf„llt mit der ersten Arbeitswoche von Kapital I. Dafr aber findet sich am Schluá der Arbeitsperiode, sowohl von Kapital I wie von Kapital II, ein dem Kapital III gleicher Betrag von 100 Pfd.St. freige- setzt. Wenn n„mlich Kapital III die erste Woche der zweiten und aller folgenden Arbeitsperioden von Kapital I ausfllt und am Schluá dieser ersten Woche das ganze Kapital I, 400 Pfd.St., zu- rckstr”mt, so bleibt fr den Rest der Arbeitsperiode von Kapital I nur eine Zeit von 3 Wochen und eine entsprechende Kapitalaus- lage von 300 Pfd.St. Die so freigesetzten 100 Pfd.St. gengen dann fr die erste Woche der sich unmittelbar anschlieáenden Ar- beitsperiode von Kapital II; am Schluá dieser Woche flieát das ganze Kapital II mit 400 Pfd.St. zurck; da aber die angebrochne Arbeitsperiode nur noch 300 Pfd.St. absorbieren kann, so bleiben an deren Schluá wieder 100 Pfd.St. freigesetzt; und so weiter. Es findet also Freisetzung von Kapital am Schlusse der Arbeitsperi- ode statt, sobald die Umlaufszeit nicht ein einfaches Multipel der Arbeitsperiode bildet; und zwar ist dies freigesetzte Kapital gleich dem Kapitalteil, welcher den šberschuá der Zirkulationspe- riode ber eine Arbeitsperiode oder ber ein Multipel von Ar- beitsperioclen auszufllen hat. In allen untersuchten F„llen wurde angenommen, daá sowohl Ar- beitsperiode wie Umlaufszeit das ganze Jahr hindurch in dem be- liebigen, hier betrachteten Gesch„ft dieselben bleiben. Diese Voraussetzung war n”tig, wollten wir den Einfluá der Umlaufszeit auf Umschlag und Kapitalvorschuá feststellen. Daá sie in der Wirklichkeit nicht in dieser Unbedingtheit und oft gar nicht gilt, „ndert an der Sache nichts. Wir haben in diesem ganzen Abschnitt nur die Umschl„ge des zirku- lierenden Kapitals betrachtet, nicht die des fixen. Aus dem ein- fachen Grund, weil die behandelte Frage nichts mit dem fixen Ka- pital zu tun hat. Die im Produktionsprozeá angewandten Arbeits- mittel etc. bilden nur fixes Kapital, soweit ihre Gebrauchszeit l„nger dauert als die Umschlagsperiode des flssigen #281# 15. Kapitel - Wirkung der Umschlagszeit... ----- Kapitals; soweit die Zeit, w„hrend deren diese Arbeitsmittel fortfahren, in best„ndig wiederholten Arbeitsprozessen zu dienen, gr”áer ist als die Umschlagsperiode des flssigen Kapitals, also = n Umschlagsperioden des flssigen Kapitals ist. Ob die Gesamt- zeit, welche durch diese n Umschlagsperioden des flssigen Kapi- tals gebildet wird, l„nger oder krzer ist, der Teil des produk- tiven Kapitals, der fr diese Zeit in fixem Kapital vore geschos- sen war, wird innerhalb derselben nicht von neuem vorgeschossen. Er f„hrt fort, in seiner alten Gebrauchsform zu fungieren. Der Unterschied ist nur der: je nach der verschiednen L„nge der ein- zelnen Arbeitsperiode jeder Umschlagsperiode des flssigen Kapi- tals gibt das fixe Kapital gr”áem oder geringem Teil seines Ori- ginalwerts an das Produkt dieser Arbeitsperiode ab, und je nach der Dauer der Zirkulationszeit einer jeden Umschlagsperiode flieát dieser an das Produkt abgegebne Wertteil des fixen Kapi- tals rascher oder langsamer in Geldform zurck. Die Natur des Ge- genstands, den wir in diesem Abschnitt behandeln - der Umschlag des zirkulierenden Teils des produktiven Kapitals -, geht aus der Natur dieses Kapitalteils selbst hervor. Das in einer Arbeitspe- riode angewandte flssige Kapital kann nicht in einer neuen Ar- beitsperiode angewandt werden, bevor es seinen Umschlag vollen- det, sich in Warenkapital, aus diesem in Geldkapital und aus die- sem wieder in produktives Kapital verwandelt hat. Um daher die erste Arbeitsperiode sofort durch eine zweite zu kontinuieren, muá von neuem Kapital vorgeschossen und in die flssigen Elemente des produktiven Kapitals verwandelt werden, und zwar in hinrei- chender Quantit„t, um die durch die Zirkulationsperiode des fr die erste Arbeitsperiode vorgeschoánen flssigen Kapitals entste- hende Lcke auszufallen. Daher der Einfluá der L„nge der Ar- beitsperiode des flssigen Kapitals auf die Betriebsstufenleiter des Arbeitsprgzesses und auf die Teilung des vorgeschoánen Kapi- tals, resp. auf Zuschuá von neuen Kapitalportionen. Dies aber ist es gerade, was wir in diesem Abschnitt zu betrachten hatten. #281# 15. Kapitel - Wirkung der Umschlagszeit... ----- IV. Resultate Aus der bisherigen Untersuchung ergibt sich: A. Die vergchiednen Portionen, worin das Kapital geteilt werden muá, damit ein Teil desselben sich best„ndig in der Arbeitsperi- ode befinden kann, w„hrend andre Teile sich in der Zirkulations- periode befinden - l”sen sich ab, wie verschiedne selbst„ndige Privatkapitale, in zwei F„llen. 1. Wenn die Arbeitspetiode gleich der Zirkulationsperiode, die Umschlagsperiode #282# II. Abschnitt - Der Umschlag des Kapitals ----- also in zwei gleiche Abschnitte geteilt ist. 2. Wenn die Zirkula- tionsperiode l„nger ist als die Arbeitsperiode, aber zugleich ein einfaches Multipel der Arbeitsperiode bildet, so daá eine Zirku- lationsperiode = n Arbeitsperioden, wo n eine ganze Zahl sein muá. In diesen F„llen wird kein Teil des sukzessiv vorgeschoánen Kapitals freigesetzt. B. Dagegen in allen F„llen, wo 1. die Zirkulationsperiode gr”áer als die Arbeitsperiode, ohne ein einfaches Multipel derselben zu bilden, und 2. wo die Arbeitsperiode gr”áer als die Zirkulations- periode, wird ein Teil des flssigen Gesamtkapitals vom zweiten Umschlag an best„ndig und periodisch am Schluá jeder Arbeitsperi- ode freigesetzt. Und zwar ist dieses freigesetzte Kapital gleich dem fr die Zirkulationsperiode vorgeschoánen Teil des Gesamtka- pitals, wenn die Arbeitsperiode gr”áer als die Zirkulationsperi- ode; und gleich dem Kapitalteil, welcher den šberschuá der Zirku- lationsperiode ber eine Arbeitsperiode oder ber ein Multipel von Arbeitsperioden auszufllen hat, wenn die Zirkulationsperiode gr”áer ist als die Arbeitsperiode. C. Es folgt daraus, daá fr das gesellschaftliche Gesamtkapital, nach seinem flssigen Teil betrachtet, die Freisetzung von Kapi- tal die Regel, die bloáe Abl”sung der sukzessive im Produktions- prozeá fungierenden Kapitalteile die Ausnahme bilden muá. Denn die Gleichheit von Arbeitsperiode und Zirkulationsperiode, oder die Gleichheit der Zirkulationsperiode mit einem einfachen Multi- pel der Arbeitsperiode, diese regelm„áige Proportionalit„t der zwei Bestandteile der Umschlagsperiode hat mit der Natur der Sa- che durchaus nichts zu tun und kann daher im ganzen und groáen nur ausnahmsweise stattfinden. Ein sehr bedeutender Teil des j„hrlich mehrmals umschlagenden ge- sellschaftlichen zirkulierenden Kapitals wird sich also w„hrend des j„hrlichen Umschlagszyklus periodisch in der Form von freige- setztem Kapital befinden. Es ist ferner klar, daá alle andern Umst„nde gleichbleibend ge- setzt, die Gr”áe dieses freigesetzten Kapitals mit dem Umfang des Arbeitsprozesses oder mit der Stufenleiter der Produktion, also berhaupt mit der Entwicklung der kapitalistischen Produktion w„chst. In dem Falle sub B. 2., weil das vorgeschoáne Gesamtkapi- tal w„chst; in B. 1., weil mit der Entwicklung der kapitalisti- schen Produktion die L„nge der Zirkulationsperiode w„chst, also auch die Umschlagsperiode in den F„llen, wo die Arbeitsperiode ohne regelm„áiges Verh„ltnis der beiden Perioden. Im ersten Fall hatten wir z. B. 100 Pfd.St. w”chentlich auszulegen. Fr sechsw”- chentliche Arbeitsperiode 600 Pfd.St., fr dreiw”chentliche Zir- kulationsperiode #283# 15. Kapitel - Wirkung der Umschlagszeit... ----- 300 Pfd.St., zusammen 900 Pfd.St. Hier werden best„ndig 300 Pfd.St. freigesetzt. Werden dagegen 300 Pfd.St. w”chentlich aus- gelegt, so haben wir fr die Arbeitsperiode 1800 Pfd.St., fr die Zirkulationsperiode 900 Pfd.St.; also auch 900 Pfd.St. statt 300 Pfd.St. periodisch freigesetzt. D. Das Gesamtkapital von z.B. 900 Pfd.St. muá in zwei Teile ge- teilt werden, wie oben 600 Pfd.St. fr die Arbeitsperiode und 300 Pfd.St. fr die Zirkulationsperiode. Der Teil, der wirklich im Arbeitsprozeá ausgelegt, wird dadurch um ein Drittel vermindert, von 900 Pfd.St. auf 600 Pfd.St., und daher die Produktionsleiter um ein Drittel reduziert. Andrerseits fungieren die 300 Pfd.St. nur, um die Arbeitsperiode kontinuierlich zu machen, so daá in jeder Woche des Jahres 100 Pfd.St. im Arbeitsprozeá ausgelegt werden k”nnen. Abstrakt genommen ist es dasselbe, ob 600 Pfd.St. w„hrend 6 x 8 48 Wochen arbeiten (Produkt = 4800 Pfd.St.), oder ob das ganze Kapital von 900 Pfd.St. w„hrend 6 Wochen im Arbeits- prozeá ausgelegt wird und dann w„hrend der Zirkulationsperiode von 3 Wochen brachliegt; im Letztem Fall wrde es im Lauf der 48 Wochen 5 1/3 x 6 = 32 Wochen arbeiten (Produkt = 51/3 x 900 = 4800 Pfd.St.) und 16 Wochen brachliegen. Aber abgesehn vom groáem Verderb des fixen Kapitals w„hrend der Brache von 16 Wochen und der Verteurung der Arbeit, die w„hrend des ganzen Jahres bezahlt werden muá, obgleich sie nur einen Teil desselben wirkt, ist eine solche regelm„áige Unterbrechung des Produktionsprozesses mit dem Betrieb der modernen groáen Industrie berhaupt unvereinbar. Diese Kontinuit„t ist selbst eine Produktivkraft der Arbeit. Sehn wir uns nun das freigesetzte, in der Tat suspendierte Kapi- tal n„her an, so zeigt sich, daá ein bedeutender Teil desselben stets die Form von Geldkapital besitzen muá. Bleiben wir bei dem Beispiel: Arbeitsperiode 6 Wochen, Zirkulationsperiode 3 Wochen, Auslage per Woche 100 Pfd. St. In der Mitte der zweiten Ar- beitsperiode, Ende der 9. Woche, flieáen 600 Pfd. St. zurck, von denen nur 300 Pfd.St. w„hrend des Rests der Arbeitsperiode anzu- legen sind. Ende der zweiten Arbeitsperiode werden also 300 Pfd.St. davon freigesetzt. In welchem Zustand befinden sich diese 300 Pfd.St.? Wir wollen annehmen, daá 1/3 fr Arbeitslohn, 2/3 fr Rohund Mlfsstoiffe auszulegen sind. Von den zurckgeflognen 600 Pfd.St. befinden sich also 200 Pfd. St. fr Arbeitslohn in Geldform und 400 Pfd. St. in der Form von produktivem Vorrat, in der Form von Elementen des konstanten flssigen produktiven Kapi- tals. Da aber fr die zweite H„lfte der Arbeitsperiode II nur die H„lfte dieses produktiven Vorrats erheischt ist, befindet #284# II. Abschnitt - Der Umschlag des Kapitals ----- sich die andre H„lfte w„hrend 3 Wochen in der Form von berschs- sigem, d.h. von ber eine Arbeitsperiode berschssigem produkti- vem Vorrat. Der Kapitalist weiá aber, daá er von diesem Teil (= 400 Pfd.St.) des zurckflieáenden Kapitals nur die H„lfte = 200 Pfd.St. fr die laufende Arbeitsperiode braucht. Es wird also von den Marktverh„ltnissen abh„ngen, ob er diese 200 Pfd.St. sofort wieder ganz oder nur zum Teil in berschssigen produktiven Vor- rat verwandeln oder sie ganz oder teilweise in Erwartung gnsti- gerer Marktverh„ltnisse als Geldkapital festhalten wird. Andrer- seits versteht sich von selbst, daá der in Arbeitslohn auszule- gende Teil = 200 Pfd.St. in Geldform festgehalten wird. Der Kapi- talist kann die Arbeitskraft nicht wie das Rohmaterial im Waren- lager deponieren, nachdem er sie gekauft hat. Er muá sie dem Pro- duktionsprozeá einverleiben und zahlt sie Ende der Woche. Von dem freigesetzten Kapital von 300 Pfd.St. werden also jedenfalls diese 100 Pfd.St. die Form von freigesetztem, d.h. nicht fr die Arbeitsperiode n”tigem Geldkapital besitzen. Das in Form von Geldkapital freigesetzte Kapital muá also mindestens gleich sein dem variablen, in Arbeitslohn ausgelegten Kapitalteil; im Maximum kann es das ganze freigesetzte Kapital umfassen. In der Wirklich- keit schwankt es best„ndig zwischen diesem Minimum und Maximum. Das so durch den bloáen Mechanismus der Umschlagsbewegung freige- setzte Geldkapital (neben dem durch den sukzessiven Rckfluá des fixen Kapitals und dem in jedem Arbeitsprozeá fr variables Kapi- tal n”tigem Geldkapital) muá eine bedeutende Rolle spielen, so- bald sich das Kreditsystem entwickelt, und muá zugleich eine der Grundlagen desselben bilden. Nehmen wir in unserm Beispiel an, die Zirkulationszeit verkrze sich von 3 Wochen auf 2. Dies sei nicht normal, sondern etwa Folge guter Gesch„ftszeit, verkrzter Zahlungstene etc. Das Kapi- tal von 600 Pfd.St., das w„hrend der Arbeitsperiode ausgelegt worden, flieát eine Woche frher als n”tig zurck, es ist also fr diese Woche freigesetzt. Es werden ferner, wie vorher, in der Mitte der Arbeitsperiode 300 Pfd.St. freigesetzt (Teil jener 600 Pfd.St.), aber fr 4 Wochen statt fr 3. Es befinden sich also auf dem Geldmarkt w„hrend einer Woche 600 Pfd.St. und w„hrend 4 statt 3 Wochen 300 Pfd.St. Da dies nicht nur einen Kapitalisten betrifft, sondern viele und zu verschiednen Perioden in ver- schiednen Gesch„ftszweigen sich ereignet, so erscheint hiermit mehr disponibles Geldkapital auf dem Markt. Dauert dieser Zustand l„nger, so wird die Produktion erweitert werden, wo dies zul„s- sig; Kapitalisten, die mit geborgtem Kapital arbeiten, werden we- niger Nachfrage auf dem Geldmarkt ausben, was diesen ebensosehr erleichtert wie vermehrtes Angebot; oder endlich die Summen, die fr den #285# 15. Kapitel - Wirkung der Umschlags ----- Mechanismus berschssig geworden sind, werden definitiv auf den Geldmarkt hinausgeworfen. Infolge der Kontraktion der Umlaufszeit 1*) von 3 auf 2 Wochen, und daher der Umschlagsperiede von 9 auf 8 Wochen, wird 1/9 des vorgeschoánen Gesamtkapitals berflssig; die sechsw”chentliche Arbeitsperiode kann nun mit 800 Pfd.St. ebenso best„ndig in Gang gehalten werden wie frher mit 900 Pfd.St. Ein Werttell des Wa- renkapitals = 100 Pfd.St., einmal in Geld rckverwandelt, ver- harrt daher in diesem Zustand als Geldkapital, ohne weiter als Teil des fr den Produktionsprozeá vorgeschoánen Kapitals zu fun- gieren. W„hrend die Produktion auf gleichbleibender Stufenleiter und zu sonst gleichbleibenden Bedingungen, wie Preisen etc., fortgefhrt wird, vermindert sich die Wertsumme des vorgeschoánen Kapitals von 900 Pfd.St. auf 800 Pfd.St; der Rest von 100 Pfd.St. des ursprnglich vorgeschoánen Werts wird ausgeschieden in der Form von Geldkapital. Als solches tritt es in den Geldmarkt ein und bildet zuschssigen Teil der hier fungierenden Kapitale. Man ersieht hieraus, wie eine Plethora von Geldkapital entstehn kann. Man und zwar nicht nur in dem Sinn, daá das Angebot von Geldkapital gr”áer ist als die Nachfrage; dies ist immer nur eine relative Plethora, die z.B. stattfindet in der "melancholischen Periode", welche nach Ende der Krise den neuen Zyklus er”ffnet. Sondern in dem Sinn, daá fr die Betreibung des gesamten gesell- schaftlichen Reproduktionsprozesses (welcher den Zirkulationspro- zeá einschlieát) ein bestimmter Teil des vorgeschoánen Kapital- werts berflssig und daher in der Form von Geldkapital ausge- schieden ist; eine Plethora, entstanden bei gleichbleibender Stu- fenleiter der Produktion und gleichbleibenden Preisen durch bloáe Kontraktion der Umschlagsperiode. Es hat die Masse - gr”áere oder kleinere - des in Zirkulation befindlichen Geldes hierauf nicht den geringsten Einfluá gehabt. Nehmen wir umgekehrt an, die Zirkulationriode verlangte sich, sage von 3 Wochen zu 5. Dann findet schon beim n„chsten Umschlag der Rckfluá des vorgeschoánen Kapitals um 2 Wochen zu sp„t statt. Der letzte Teil des Produktionsprozesses dieser Arbeitspe- riode kann nicht weitergefhrt werden durch den Mechanismus des Umschlags des vorgeschoánen Kapitals selbst. Bei l„ngrer Dauer dieses Zustandes k”nnte, wie im vorigen Fall Erweiterung, so hier Kontraktion des Produktionsprozesses - des Umfangs, auf dem er betrieben - eintreten. Um aber den Prozeá auf derselben Stufen leiter fortzufahren, máte das vorgeschoáne Kapital fr die ganze Dauer ----- 1*) 1. und 2. Auflage: Umschlagszeit #286# Abschnitt - Der Umschlag des Kapitals ----- dieser Verl„ngrung der Zirkulationsperiode um 2/9 = 200 Pfd.St. vermehrt werden. Dies Zusatzkapital kann nur dem Geldmarkt ent- nommen werden. Gilt die Verl„ngerung der Zirkulationsperiode fr einen oder mehrere groáe Gesch„ftszweige, so kann sie daher einen Druck auf den Geldmarkt herbei fhren, wenn nicht diese Wirkung durch Gegenwirkung von andrer Seite aufgehoben wird. Auch in die- sem Fall ist sichtbar und handgreiflich, daá dieser Druck, wie vorher jene Plethora, nicht das geringste zu tun hatte mit einer Žnderung weder in den Preisen der Waren noch in der Masse der vorhandnen Zirkulationsmittel. {Die Fertigstellung dieses Kapitels fr den Druck hat nicht ge- ringe Schwierigkeiten gemacht. So sattelfest Marx als Algebraiker war, so ungel„ufig blieb ihm das Rechnen mit Zahlen, namentlich das kaufm„nnische, trotzdem ein dickes Konvolut Hefte existiert, worin er s„mtliche kaufm„nnische Rechnungsarten selbst in vielen Exempeln durchgerechnet hat. Aber Kenntnis der einzelnen Rech- nungsarten und šbung im allt„glichen praktischen Rechnen des Kaufmanns sind keineswegs dasselbe, und so verwickelte er sich in den Umschlagsberechnungen derart, daá neben Unvollendetem schlieálich manches Unrichtige und Widersprechende herauskam. Ich habe in den oben abgedruckten Tabellen nur das Einfachste und arithmetisch Richtige beibehalten, und zwar haupts„chlich aus folgendem Grund. Die unsichern Resultate dieser mhsamen Rechnerei haben Marx ver- anlaát, einem - nach meiner Ansicht - tats„chlich wenig wichtigen Umstand eine unverdiente Wichtigkeit beizulegen. Ich meine das, was er "Freisetzung" von Geldkapital nennt. Der wirkliche Sach- verhalt, unter den oben angenommenen Voraussetzungen, ist dieser: Einerlei, welches das Gr”áenverh„ltnis von Arbeitsperiode und Um- laufszeit, also das von Kapital I zu Kapital II, - nach Ablauf des ersten Umschlags kehrt dem Kapitalisten, in regelm„áigen In- tervallen von der L„nge der Arbeitsperiode, das fr je eine Ar- beitsperiode n”tige Kapital - also eine Summe gleich Kapital I - in Geldform zurck. Ist die Arbeitsperiode = 5 Wochen, Umlaufszeit = 4 Wochen, Kapi- tal I = 500 Pfd. St., so flieát jedesmal eine Geldsumme von 500 Pfd.St. zurck: Ende der 9., der 14., der 19., der 24., der 29. Woche usw. Ist die Arbeitsperiode = 6 Wochen, Umlaufszeit = 3 Wochen, Kapi- tal 1 = 600 Pfd.St., so flieáen je 600 Pfd.St. zurck: Ende der 9., der 15., der 21., der 27., der 33. Woche usw. Endlich ist die Arbeitsperiode = 4 Wochen, Umlaufszeit = 5 Wo- chen, Kapital I = 400 Pfd.St., so erfolgt Rckfluá von je 400 Pfd.St.: Ende der 9., der 13., der 17., der 21., der 25. Woche usw. #287# 15. Kapitel - Wirkung der Umschlagszeit... ----- Ob und wieviel von diesem zurckgefloánen Geld fr die laufende Arbeitsperiode berschssig, also freigesetzt ist, macht keinen Unterschied. Es wird vorausgesetzt, daá die Produktion ununter- brochen auf dem laufenden Maástab vorangeht, und damit dies er- folge, muá das Geld vorhanden sein, also rckflieáen. ob "freigesetzt" oder nicht. Wird die Produktion unterbrochen, so h”rt auch die Freisetzung auf. Mit andern Worten: Es erfolgt allerdings Freisetzung von Geld, also Bildung von latentem, nur potentiellem Kapital in Geldform; aber unter allen Umst„nden und nicht nur unter den im Text n„her pr„zisierten speziellen Bedingungen; und sie erfolgt auf gr”áerm als auf dem im Text angenommenen Maástab. Mit Beziehung auf das zirkulierende Kapital I befindet sich der industrielle Kapitalist am Ende jedes Umschlags ganz in der Lage wie bei Errichtung des Gesch„fts: er hat es wieder ganz und auf einmal in der Hand, w„h- rend er es nur allm„hlich wieder in produktives Kapital verwan- deln kann. Worauf es im Text ankommt, ist der Nachweis, daá einerseits ein betr„chtlicher Teil des industriellen Kapitals stets in Geldform vorhanden sein, andrerseits ein noch betr„chtlicherer zeitweilig Geldform annehmen muá. Dieser Nachweis wird durch diese meine zu- s„tzlichen Bemerkungen h”chstens verst„rkt - F. E.} #287# 15. Kapitel - Wirkung der Umschlagszeit... ----- V. Wirkung von Preiswechsel Wir haben eben unterstellt gleichbleibende Preise, gleichblei- bende Stufenleiter der Produktion auf der einen Seite, Kontrak- tion oder Expansion der Zirkulationszeit auf der andern. Unter- stellen wir jetzt dagegen gleichbleibend Gr”áe der Umschlagsperi- ode, gleichbleibende Stufenleiter der Produktion, aber auf der andern Seite Preiswechsel, d.h. Fall oder Steigen im Preis von Rohmaterialen, Hilfsstoffen und Arbeit oder der beiden ersten dieser Elemente. Gesetzt, der Preis von Roh- und Hilfsstoffen, sowie der Arbeitslohn, falle um die H„lfte. Es w„ren dann also in unserm Beispiel w”chentlich 50 Pfd.St. statt 100 Pfd.St. und fr die neunw”chentliche Umschlagsperiode 450 Pfd.St. statt 900 Pfd.St. vorgeschoánes Kapital n”tig. 450 Pfd.St. des vorgeschoá- nen Kapitalwerts werden ausgeschieden zu n„chst als Geldkapital, aber der Produktionsprozeá auf derselben Stufenleiter und mit derselben Umschlagsperiode und der hern Teilung derselben werde fortgesetzt. Auch die j„hrliche Produktmasse bleibt dieselbe, aber ihr Wert ist um die H„lfte gefallen. Weder eine Beschleuni- gung im #288# II. Abschnitt - Der Umschlag des Kapitals ----- Umlauf, noch eine Žnderung in der Masse des zirkulierenden Geldes hat diesen Wechsel hervorgebracht, der auch von einem Wechsel in Angebot und Nachfrage von Geldkapital begleitet ist. Umgekehrt. Der Fall im Wert, resp. Preis, der Elemente des produktiven Kapi- tals um die H„lfte h„tte zuerst die Wirkung, daá ein um die H„lfte verminderter Kapitalwert fr das nach wie vor auf gleicher Stufenleiter fortgefhrte Gesch„ft X vorgeschossen, also auch nur die H„lfte Geld von seiten des Gesch„fts X auf den Markt zu wer- fen w„re, da das Gesch„ft X diesen Kapitalwert zun„chst in der Form von Geld, d.h. als Geldkapital vorschieát. Die, in Zirkula- tion geworfne Geldmasse h„tte abgenommen, weil die Preise der Produktionselemente gefallen. Dies w„re die erste Wirkung. Zweitens aber: Die H„lfte des ursprnglich vorgeschoánen Kapital- werts von 900 Pfd.St. = 450 Pfd.St., die a) abwechselnd die Form von Geldkapital, produktivem Kapital und Warenkapital durchlief, b) sich gleichzeitig best„ndig nebeneinander zum Teil in der Form von Geldkapital, zum Teil in der von produktivem Kapital und zum Teil in der von Warenkapital befand, wrde ausgeschieden aus dem Kreislauf des Gesch„fts X und daher als zuschssiges Geldkapital auf den Geldmarkt treten, als zuschssiger Bestandteil auf ihn wirken. Diese freigesetzten 450 Pfd.St. Geld wirken als Geldkapi- tal, nicht weil sie zur Betreibung des Gesch„fts X berschssig gewordnes Geld sind, sondern weil sie Bestandteil des Original- Kapitalwerts sind, daher als Kapital fortwirken und nicht als bloi3es Zirkulationsmittel verausgabt werden sollen. Die n„chste Form, sie als Kapital wirken zu lassen, ist, sie als Geldkapital auf den Geldmarkt zu werfen. Andrerseits k”nnte auch die Stufen- leiter der Produktion (abgesehn vom fixen Kapital) verdoppelt werden. Mit demselben vorgeschoánen Kapital von 900 Pfd.St. wrde dann ein Produktionsprozeá von doppeltem Umfang betrieben. Stiegen andrerseits die Preise der flssigen Elemente des produk- tiven Kapitals um die H„lfte, so w„ren statt 100 Pfd.St. w”chent- lich 150 Pfd.St. n”tig, also statt 900 Pfd.St. vielmehr 1350 Pfd. St. 450 Pfd.St. zuschssiges Kapital w„re n”tig, um das Gesch„ft auf derselben Stufenleiter zu betreiben, und dies wrde pro tanto, je nach dem Stand des Geldmarkts, einen gr”áern oder ge- ringem Druck auf ihn ausben. W„re alles auf ihm disponible Kapi- tal schon verlangt, so entst„nde erh”hte Konkurrenz um disponi- bles Kapital. L„ge ein Teil desselben brach, so wrde er pro tanto in Aktivit„t gerufen. Aber es kann auch drittens, bei gegebner Stufenleiter der Produk- tion, gleichbleibender Umschlagsgeschwindigkeit und gleichblei- bendem Preise der Elemente des flssigen produktiven Kapitals, der Preis der Produkte des #289# 15. Kapital - Wirkung der Umschlagszeit... ----- Gesch„fts X fallen oder steigen. F„llt der Preis der vom Gesch„ft X gelieferten Waren, so sinkt der Preis seines Warenkapitals von 600 Pfd.St., die es best„ndig in Zirkulation warf, z.B. auf 500 Pfd.St. Ein Sechstl vom Wert des vorgeschoánen Kapitals flieát also nicht aus dem Zirkulationsprozeá zurck (der im Warenkapital steckende Mehrwert bleibt hier auáer Frage); es geht in demselben verloren. Aber da der Wert, resp. Preis, der Produktionselemente derselbe bleibt, reicht dieser Rckfluá von 500 Pfd.St. nur hin, um 5/6 des best„ndig im Produktionsprozeá besch„ftigten Kapitals von 600 Pfd.St. zu ersetzen. Es máten also 100 Pfd.St. zuschs- siges Geldkapital verausgabt werden, um die Produktion auf der- selben Stufenleiter fortzusetzen. Umgekehrt: Stiege der Preis der Produkte des Gesch„fts X, so der Preis des Warenkapitals von 600 Pfd.St. auf z. B. 700 Pfd.St. Ein Siebentel seines Preises = 100 Pfd.St. kommt nicht aus dem Pro- duktionsprozeá her, ist nicht in ihm vorgeschossen worden, son- dern flieát aus dem Zirkulationsprozeá her. Es sind aber nur 600 Pfd.St. n”tig, um die produktiven Elermnte zu ersetzen; also Freisetzung von 100 Pfd.St. Die Untersuchung der Ursachen, warum im ersten Fall die Umschlagsperiode sich abkrzt oder verl„ngert, im zweiten Fall die Preise von Rohmaterial und Arbeit, im dritten Fall die Preise der gelieferten Produkte steigen oder fallen, ge- h”rt nicht in den Kreis der bisherigen Untersuchung. Was aber wohl hierher geh”rt ist dies: I Fall. Gleichbleibende Produktionsleiter, gleichbleibende Preise der Produktionselemmte und Produkte, Wechsel in der Zirkulations- und daher der Umschlagsperiode. Nach Voraussetzung unsers Beispiels wird durch Verkrzung der Zirkulationsperiode 1/9 weniger vorgeschoánes Gesamtkapital n”- tig, das letztre daher von 900 Pfd.St. auf 800 Pfd.St. reduziert und 100 Pfd.St. Geldkapital ausgeschieden. Das Gesch„ft X liefert nach wie vor dasselbe sechsw”chentliche Produkt mit demselben Wert von 600 Pfd.St., und da das ganze Jahr hindurch ununterbrochen gearbeitet wird, liefert es in 51 Wochen dieselbe Masse Produkt zum Wert von 5100 Pfd. St. Also in bezug auf die Massen und den Preis des Produkts, den das Gesch„ft in die Zirkulation wirft, besteht keine Ver„ndrung, auch nicht in bezug auf die Terrmine, in welchen es das Produkt auf den Markt wirft. Aber es sind 100 Pfd.St. ausgeschieden, weil durch Verkr- zung der Zirkulationsperiode der Prozeá mit nur 800 Pfd.St Vor- schuákapital ges„ttigt ist, statt vorher nut 900 Pfd.St. Die 100 Pfd.St #290# II. Abschnitt - Der Umschlag des Kapitals ----- ausgeschiednes Kapital existieren in der Form von Geldkapital. Sie repr„sentieren aber keineswegs den Teil des vorgeschoánen Ka- pitals, der best„ndig in der Form von Geldkapital fungieren máte. Unterstellen wir, von dem vorgeschoánen flssigen Kapital I = 600 Pfd.St. wurden 4/5, best„ndig in Produktionsmaterialien ausgelegt, = 480 Pfd.St., und 1/5 = 120 Pfd.St. in Arbeitslohn. Also w”chentlich 80 Pfd.St. in Produktionsstoffen, 20 Pfd.St. in Arbeitslohn. Kapital II = 300 Pfd.St. muá also ebenfalls geteilt werden in 4/5 = 240 Pfd.St. fr Produktionsstoffe und 1/5 = 60 Pfd.St. fr Arbeitslohn. Das in Arbeitslohn ausgelegte Kapital muá stets in Geldform vorgeschossen werden. Sobald das Warenpro- dukt zum Wertbetrag von 600 Pfd.St. in Geldform rckverwandelt, verkauft ist, k”nnen davon 480 Pfd.St. in Produktionsstoffe (in produktiven Vorrat) verwandelt werden, aber 120 Pfd.St. behalten ihre Geldform, um zur Zahlung des Arbeitslohns fr 6 Wochen zu dienen. Diese 120 Pfd.St. sind das Minimum des zurckflieáenden Kapitals von 600 Pfd.St., welches stets in der Form von Geldkapi- tal erneuert und ersetzt werden, und daher stets als in Geldform fungierender Teil des vorgeschoánen Kapitals vorhanden sein muá. Wenn nun von dem periodisch fr drei Wochen freigesetzten, und ebenfalls in 240 Pfd.St. produktiven Vorrat und 60 Pfd.St. Ar- beitslohn spalt. baren, 300 Pfd.St. durch Verkrzung der Umlaufs- zeit 100 Pfd.St. in der Form von Geldkapital ausgeschieden, ganz aus dem Mechanismus des Umschlags herausgeworfen werden - wo konunt das Geld fr diese 100 Pfd.St. Geldkapital her? Nur zum fnften Teil bestehn sie aus periodisch innerhalb der Umschl„ge freigesetztem Geldkapital. Aber 4/5 = 80 Pfd.St. sind bereits er- setzt durch zuschssigen Produktionsvorrat zu demselben Wert. In welcher Weise wird dieser zuschssige Produktionsvorrat in Geld verwandelt, und wo kommt das Geld zu diesem Umsatz her? Ist die Verkrzung der Umlaufszeit einmal eingetreten, so werden von den obigen 600 Pfd.St. statt 480 Pfd.St. nur 400 Pfd.St. in Produktionsvorrat rckverwandelt. Die brigen 80 Pfd.St. werden in ihrer Geldform festgehalten und bilden mit den obigen 20 Pfd.St. fr Arbeitlohn die 100 Pfd.St. ausgeschiednes Kapital. Obgleich diese 100 Pfd.St. vermittelst des Kaufs der 600 Pfd.St. Warenkapital aus der Zirkulation herkommen und ihr jetzt entzogen werden, indem sie nicht wieder in Arbeitslohn und Prduktionsele- menten ausgelegt werden, so ist nicht zu vergessen, daá sie in Geldform wieder in derselben Form sind, worin sie ursprnglich in die Zirkulation geworfen wurden. Anf„nglich wurden 900 Pfd.St. Geld in Produktionsvorrat und Arbeitslohn ausgelegt. Um denselben Produktionsprozeá auszufhren, sind jetzt nur noch 800 Pfd.St. n”tig. Die hiermit in Geldform #291# 15. Kapitel - Wirkung der Umschlagszeit ----- ausgeschiednen 100 Pfd.St. bilden jetzt ein neues, Anlage suchen- des Geldkapital, einen neuen Bestandteil des Geldmarkts. Sie be- fanden sich zwar periodisch schon frher in der Form von freige- setztem Kreditkapital und von zuschssigem Produktivkapital, aber diese latenten Zust„nde selbst waren Bedingung fr die Ausfh- rung, weil fr die Kontinuit„t, des Produktionsprozesses. Jetzt sind sie nicht mehr dazu n”tig und bilden des, wegen neues Geld- kapital und einen Bestandteil des Geldmarkts, obgleich sie durch- aus weder ein zuschssiges Element des vorhandnen gesellschaftli- chen Geldvorrats bilden (denn sie existierten beim Beginn des Ge- sch„fts und wurden durch es in die Zirkulation geworfen) noch einen neuakkumulierten Schatz. Diese 100 Pfd.St. sind jetzt in der Tat der Zirkulation entzogen, soweit sie ein Teil des vorge- schoánen Geldkapitals sind, der nicht mehr in demselben Gesch„ft angewandt wird. Aber diese Entziehung ist nur m”glich, weil die Verwandlung des Warenkapitals in Geld und dieses Geldes produkti- ves Kapital, W'-G-W, um eine Woche beschleunigt, also auch der Umlauf des in diesem Prozeá t„tigen Geldes beschleunigt ist. Sie sind ihr entzogen, weil sie nicht mehr zum Umschlag des Kapitals X n”tig. Es ist hier angenommen, daá das vorgeschoáne Kapital seinem Anwender geh”rt. W„re es geborgt, so „nderte das nichts. Mit der Verkrzung der Umlaufszeit h„tte er statt 900 Pfd.St. nur noch 800 Pfd.St. geborgtes Kapital n”tig. 100 Pfd.St. dem Borger zurckgegeben, bilden nach wie vor 100 Pfd.St. neues Geldkapital, nur in der Hand von Y statt in der Hand von X. Erh„lt ferner Ka- pitalist X seine Produktionsstoffe zum Wert von 480 Pfd.St. auf Kredit, so daá er nur 120 Pfd.St. in Geld fr Arbeitslohn selbst vorzuschieáen hat, so wrde er jetzt fr 80 Pfd.St. weniger Pro- duktionsstoffe auf Kredit zu beziehn haben, diese also berschs- siges Warenkapital fr den Kredit gebenden Kapitalisten bilden, w„hrend Kapitalist X 20 Pfd.St. in Geld ausgeschieden h„tte. Der zuschssige Produktionsvorrat ist jetzt reduziert um 1/3. Er war, als 4/5 von 300 Pfd.St., dem zuschssigen Kapital II, = 240 Pfd.St., er ist jetzt nur = 160 Pfd.St.; d. h. zuschssiger Vor- rat fr 2 Wochen statt fr 3. Er wird jetzt alle 2 Wochen erneu- ert statt alle 3, aber auch nur fr 2 Wochen statt fr 3. Die Eink„ufe, z.B. auf dem Baumwollmarkt, wiederholen sich so h„ufi- ger und in kleinern Portionen. Dieselbe Portion Baumwolle wird dem Markt entzogen, denn die Masse des Produkts bleibt gleich. Aber die Entziehung verteilt sich anders in der Zeit und ber mehr Zeit. Nehmen wir z.B. an, es handle sich um 3 Monate und um 2; der Jahreskonsum an Baumwolle sei 1200 Ballen. Im ersten Fall werden verkauft: #292# II. Abschnitt - Der Umschlag des Kapitals ----- 1. Januar 300 Ballen, bleiben auf Lager 900 Ballen 1. April 300 " " " " 600 " 1. Juli 300 " " " " 300 " 1. Oktober 300 " " " " 0 " Dagegen im zweiten Fall: 1. Januar verkauft 200, auf Lager 1000 Ballen 1. M„rz " 200, " " 800 " 1. Mai " 200, " " 600 " 1. Juli " 200, " " 400 " 1. September " 200, " " 200 " 1. November " 200, " " 0 " Also flieát das in Baumwolle angelegte Geld erst einen Monat sp„- ter vollst„ndig zurck, im November statt im Oktober. Wenn also durch die Ver krzung der Umlaufszeit, und damit des Umschlags, 1/9 des vorgeschoánen Kapitals = 100 Pfd.St. ausgeschieden wird in der Form von Geldkapital, und wenn diese 100 Pfd.St. sich zu- sammensetzten aus 20 Pfd.St. periodisch berschssigem Geldkapi- tal fr Zahlung des Wochenlohns und aus 80 Pfd.St., die als peri- odisch berschssiger Produktionsvorrat fr eine Woche existier- ten - so entspricht, mit Bezug auf diese 80 Pfd.St., dem verrin- gerten berschssigen Produktionsvorrat auf Seite des Fabrikanten der vergr”áerte Warenvorrat auf Seite des Baumwollh„ndlers. Die- selbe Baumwolle liegt ebensoviel l„nger auf seinem Lager als Ware, als sie krzer auf dem Lager des Fabrikanten als Produkti- onsvorrat liegt. Bisher nahmen wir an, die Verkrzung der Umlaufszeit im Gesch„ft X rhre daher, daá X seine Ware rascher verkauft oder bezahlt er- h„lt, resp. bei Kredit der Zahlungstermin verkrzt wird. Diese Verkrzung ist also abgeleitet aus einer Verkrzung des Verkaufs der Ware, der Verwandlung von Warenkapital in Geldkapital, W'-G, der ersten Phase des Zirkulationsprozesses. Sie k”nnte auch ent- springen aus der zweiten Phase G-W und daher aus gleichzeitiger Žndrung, sei es in der Arbeitsperiode, sei es in der Umlaufszeit der Kapitale Y, Z etc., die dem Kapitalisten X die Produktionse- lemente seines flssigen Kapitals liefern. Z.B. wenn Baumwolle, Kohle etc. bei dem alten Transport 3 Wochen auf Reisen sind von ihrem Produktions- oder Stapelplatz bis zum Sitz der Produktionsst„tte des Kapitalisten X, so muá das Minimum des Produktionsvorrats von X bis zur Ankunft neuer Vorr„te wenig- stens fr 3 Wochen reichen. Solange Baumwolle und Kohle sich auf Reisen befinden, k”nnen sie nicht als Produktionsmittel dienen. Sie bilden jetzt vielmehr einen #293# 15. Kapitel - Wirkung der Umschlagszeit... ----- Arbeitsgegenstand der Transportindustrie und des darin besch„f- tigten Kapitals und in seiner Zirkulation befindliches Warenkapi- tal fr den Kohlenproduzenten oder den Baumwollenverk„ufer. Bei verbessertem Transport reduziere sich die Reise auf 2 Wochen. So kann der Produktionsvorrat aus einem dreiw”chentlichen sich in einen zweiw”chentlichen verwandeln. Damit wird das hierfr vorge- schoáne Zuschuákapital von 80 Pfd.St. freigesetzt und ebenso das von 20 Pfd.St. fr Arbeitslohn, weil das umgeschlagne Kapital von 600 Pfd.St. eine Woche frher zurckflieát. Andrerseits, wenn z.B. die Arbeitsperiode des Kapitals das den Rohstoff liefert, sich verkrzt (wovon Beispiele in den vorigen Kapiteln gegeben), also auch die M”glichkeit, den Rohstoff zu er- neuern, kann der produktive Vorrat sich vermindern, der Zeitraum von einer Erneuerungsperiode bis zur andern sich verkrzen. Wenn umgekehrt die Umlaufszeit und daher die Umschlagsperiode sich verl„ngert, so ist Vorschuá von zuschssigem Kapital n”tig. Aus der Tasche des Kapitalisten selbst, wenn er zuschssiges Ka- pital besitzt. Dies wird dann aber in irgendeiner Form angelegt sein, als Teil des Geldmarkts; um es disponibel zu machen, muá es aus der alten Form losgesch„lt, z.B. Aktien verkauft, Depositen entzogen werden, so daá auch hier indirekte Wirkung auf den Geld- markt eintritt. Oder er muá es aufnehmen. Was den fr Arbeitslohn n”tigen Teil des zuschssigen Kapitals betrifft, so ist er unter normalen Umst„nden stets als Geldkapital vorzuschieáen, und hier- fr bt der Kapitalist X seinen Anteil direkten Drucks auf den Geldmarkt aus. Fr den in Produktionsstoffen anzulegenden Teil ist dies nur dann unerl„álich, wenn er sie bar zahlen muá. Kann er sie auf Kredit erhalten, so bt dies keinen direkten Einfluá auf den Geldmarkt, da das zuschssige Kapital dann direkt als Produktionsvorrat und nicht in erster Instanz als Geldkapital vorgeschossen wird. Sofern sein Kreditgeber etwa den von X er- haltnen Wechsel wieder direkt auf den Geldmarkt wirft, ihn dis- kontieren l„át etc., wrde dies indirekt, durch zweite Hand auf den Geldmarkt wirken. Benutzt er aber diesen Wechsel, um damit z.B. eine sp„ter abzutragende Schuld zu decken, so wirkt dies zu- schssig vorgeschoáne Kapital weder direkt noch indirekt auf den Geldmarkt. II. Fall. Preiswechsel der Produktionsstoffe, alle andren Um- st„nde unver„ndert. Wir nahmen eben an, daá das Gesamtkapital von 900 Pfd.St. ausge- legt wird zu 4/5 = 720 Pfd.St. in Produktionsstoffen und zu 1/5 = 180 Pfd.St. in Arbeitslohn. #294# II. Abschnitt - Der Umschlag des Kapitals ----- Fallen die Produktionsstoffe um die H„lfte, so erfordern sie fr die sechsw”chentliche Arbeitsperiode nur 240 Pfd. St. statt 480 Pfd.St. und fr das Zusatzkapital Nr. II nur 120 Pfd.St. statt 240 Pfd.St. Kapital I wird also reduziert von 600 Pfd.St. auf 240 + 120 = 360 Pfd.St. und Kapital II von 300 Pfd.St. auf 120 + 60 = 180 Pfd.St. Das Gesamtkapital von 900 Pfd.St. auf 360 + 180 = 540 Pfd.St. Es werden also ausgeschieden 360 Pfd.St. Dies ausge- schiedne und jetzt unbesch„ftigte, daher auf dem Geldmarkt iwage suchende Kapital, Geldkapital, ist nichts als ein Stck des ur- sprnglich als Geldkapital vorgeschoánen Kapitals von 900 Pfd.St., das durch den Preisfall der Produktionselemente, worin es periodisch rckverwandelt, berflssig geworden ist, soll das Gesch„ft nicht erweitert, sondern auf der alten Stufenleiter fortgesetzt werden. W„re dieser Preisfall nicht zuf„lligen Um- st„nden geschuldet (besonders reicher Ernte, šberzufuhr etc.), sondern einer Vermehrung der Produktivkraft in dem Zweig, der den Rohstoff liefert, so w„re dies Geldkapital ein absoluter Zuschuá zum Geldmarkt, berhaupt zu dem in der Form von Geldkapital dis- poniblen Kapital, weil es keinen integrierenden Bestandteil des bereits angewandten Kapitals mehr bildete. III. Fall. Preiswechsel im Marktpreis des Profits selbst. Hier geht bei Fall des Preises ein Teil des Kapitals verloren und muá daher durch neuen Vorschuá von Geldkapital ersetzt werden. Dieser Verlust des Verk„ufers mag wiedergewonnen werden durch den K„ufer. Direkt, wenn das Produkt nur durch zuf„llige Konjunkturen in seinem Marktpreis gefallen und nachher wieder auf seinen nor- malen Preis steigt. Indirekt, wenn der Preiswechsel durch Wert- wechsel hervorgebracht ist, der auf das alte Produkt reagiert, und wenn dies Produkt wieder als Produktionselement in eine andre Produktionssph„re eingeht und hier pro tanto Kapital freisetzt. In beiden F„llen kann das fr X verlorne Kapital, fr dessen Er- satz er auf den Geldmarkt drckt, von seinen Gesch„ftsfreunden als neues zuschssiges Kapital zugefhrt sein. Es findet dann nur šbertragung statt. Steigt umgekehrt der Preis des Produkts, so wird ein Kapitalteil, der nicht vorgeschossen war, aus der Zirkulation angeeignet. Es ist kein organischer Teil des im Produktionsprozeá vorgeschoánen Kapitals und bildet daher, wenn die Produktion nicht ausgedehnt wird, ausgeschiednes Geldkapital. Da hier angenommen, daá die Preise der Elemente des Produkts gegeben waren, bevor es als Wa- renkapital auf den Markt trat, so k”nnte hier ein wirklicher Wertwechsel die Preiserh”hung verursacht haben, soweit er re- troaktiv wirkte, z.B. die Rohmaterialien nachtr„glich gestiegen w„ren. In diesem Falle gew„nne der Kapitalist X an seinem als Wa- renkapital zirkulierenden #295# 15. Kapitel - Wirkung der Umschlagszeit... ----- Produkt und an seinem vorhandnen Produktionsvorrat. Dieser Gewinn wrde ihm ein Zuschuákapital liefern, das bei den neuen, erh”hten Preisen der Produktionselemente zum Fortbetrieb seines Gesch„fts jetzt n”tig wird. Oder aber die Preiserh”hung ist nur vorrbergehend. Was dann auf Seite des Kapitalisten X als zuschssiges Kapital n”tig wird, f„llt auf andrer Seite als freigesetztes aus, soweit sein Produkt ein Produktionselement fr andre Gesch„ftszweige bildet. Was der eine verloren, hat der andre gewonnen. #296# ----- SECHZEHNTES KAPITEL Der Umschlag des variablen Kapitals I. Die Jahresrate da Mehrwerts Unterstellen wir ein zirkulierendes Kapital von 2500 Pfd.St., und zwar = 2000 Pfd.St. konstantes Kapital (Produktionsstoffe) und 1/5 = 500 Pfd.St. variables, in Arbeitslohn ausgelegtes Kapital. Die Umschlagsperiode sei = 5 Wochen; die Arbeitsperiode = 4 Wo- chen, die Zirkulationsperiode = 1 Woche. Dann ist Kapital 1 = 2000 Pfd.St., bestehend aus 1600 Pfd.St. konstantem Kapital und 400 Pfd.St. variablem Kapital, Kapital II = 500 Pfd.St., davon 400 Pfd.St. konstant und 100 Pfd.St. variable. In jeder Arbeits- woche wird ein Kapital von 500 Pfd.St. ausgelegt. In einem Jahr von 50 Wochen wird ein Jahresprodukt von 50 x 500 = 25 000 Pfd.St. hergestellt. Das best„ndig in einer Arbeitsperiode ange- wandte Kapital I von 2000 Pfd.St. schl„gt also 12 1/2 mal um. 12 1/2 x 2000 = 25 000 Pfd. St. Von diesen 25 000 Pfd.St. sind 4/5 = 20 000 Pfd.St. konstantes, in Produktionsmitteln ausgelegtes Ka- pital und 1/5 = 5000 Pfd.St. variables, in Arbeitslohn ausgeleg- tes Kapital. Dagegen schl„gt das Gesamtkapital von 2500 Pfd.St. 25 000/2500 = 10 mal um. Das w„hrend der Produktion verausgabte variable zirkulierende Ka- pital kann nur von neuem im Zirkulationsprozeá dienen, soweit das Produkt, worin sein Wert reproduziert ist, verkauft, aus Warenka- pital in Geldkapital verwandelt ist, um von neuem in Zahlung von Arbeitskraft ausgelegt zu werden. Aber ebenso verh„lt es sich mit dem in derproduktion ausgelegten konstanten zirkulierenden Kapi- tal (den Produktionsstoffen), deren Wert als Wertteil im Produkt wieder erscheint. Was diese beiden Teile - der variable und der konstante Teil des zirkulierenden Kapitals - gemein haben, und was sie unterscheidet vom fixen Kapital, ist nicht, daá ihr auf das Produkt bertragner Wert durch das Warenkapital zirkuliert wird, d.h. durch die Zirkulation des Produkts als Ware zirku- liert. Ein Werttell des Produkts, #297# 16. Kapitel - Der Umschlag des variablen Kapitals ----- und daher des als Ware zirkulierenden Produkts, des Warenkapi- tals, besteht immer aus dem Verschleiá des fixen Kapitals oder dem Wertteil des fixen Kapitals, den es w„hrend der Produktion auf das Produkt bertragen hat. Aber der Unterschied ist: Das fixe Kapital f„hrt fort, in seiner alten Gebrauchsgestalt im Pro- duktionsprozeá zu fungieren w„hrend eines l„ngern oder krzern Zyklus von Umschlagsperioden des zirkulierenden Kapitals (= zir- kulierendem konstantem + zirkullerendem variablem Kapital); w„h- rend jeder einzelne Umschlag den Ersatz des gesamten, aus der Produktionssph„re - in der Gestalt von Warenkapital - in die Zir- kulationssph„re eingetretnen zirkulierenden Kapitals zur Bedin- gung hat. Die erste Phase der Zirkulation W'-G' haben flssiges konstantes und flssiges vatiables Kapital gemein. In der zweiten Phase trennen sie sich. Das Geld, worin die Ware rckverwandelt ist, wird zu einem Teil in Produktionsvorrat umgesetzt (zirkulierendes konstantes Kapital). Je nach den verschiednen Kaufterminen der Bestandteile desselben mag ein Teil frher, der andre sp„ter aus Geld in Produktionsstoffe umgesetzt werden, schlieálich aber geht er ganz darin auf. Ein andrer Teil des aus dem Verkauf der Ware gel”sten Geldes bleibt liegen als Geldvor- rat, um nach und nach in Zahlung der dem Produktionsprozeá ein- verleibten Arbeitskraft verausgabt zu werden. Er bildet das zir- kulierende variable Kapital. Nichtsdestoweniger kommt der ganze Ersatz des einen oder andern Teils jedesmal aus dem Umschlag des Kapitals, seiner Verwandlung in Produkt, aus Produkt in Ware, aus Ware in Geld her. Dies ist der Grund, warum im vorigen Kapitel, ohne Rcksicht auf das fixe Kapital, der Umschlag des zirkulie- renden Kapitals - konstanten und variablen - besonders und ge- meinsam behandelt worden ist. Fr die Frage, die wir jetzt zu behandeln haben, mssen wir einen Schritt weiter gehn und den variablen Teil des zirkulierenden Ka- pitals so behandeln, als ob er ausschlieálich das zirkulierende Kapital bilde. D.h., wir sehn ab von dem konstanten zirkulieren- den Kapital, das zusammen mit ihm umschl„gt. Es sind vorgeschos- sen 2500 Pfd.St., und der Wert des Jahresprodukts ist = 25 000 Pfd.St. Aber der variable Teil des zirkulierenden Kapitals ist 500 Pfd.St.; daher das in 25 000 Pfd. St. enthaltne variable Ka- pital gleich 25 000 / 5 = 5000 Pfd.St. Dividieren wir die 5000 Pfd.St. durch 500, so erhalten wir die Umschlagszahl 10, ganz wie beim Gesamtkapital von 2500 Pfd.St. Diese Durchschnittsrechnung, wonach der Wert des Jahresprodukts dividiert wird durch den Wert des vorgeschoánen Kapitals und nicht durch #298# II. Abschnitt - Der Umschlag des Kapitals ----- den Wert des best„ndig in einer Arbeitriode angewandten Teils dieses Kapitals (also hier nicht durch 400, sondern 500, nicht durch Kapital I, sondern durch Kapital I + Kapital II) ist hier, wo es sich nur um Produktion des Mehrwerts handelt, absolut ex- akt. Man wird sp„ter sehn, daá sie unter andrem Gesichtspunkt nicht ganz exakt ist, wie berhaupt diese Durchschnittsrechnung nicht ganz exakt ist. D.h., sie gengt fr die praktischen Zwecke des Kapitalisten, aber sie drckt nicht alle realen Umst„nde des Umschlags exakt oder angemessen aus. Wir haben bisher von einem Wertteil des Warenkapitals ganz abge- sehn, n„mlich von dem in ihm steckenden Mehrwert, der w„hrend des Produktionsprozesses produziert und dem Produkt einverleibt wor- den ist. Hierauf haben wir jetzt unser Augenmerk zu richten. Ge- setzt, das w”chentlich ausgelegte variable Kapital von 100 Pfd.St. produziert einen Mehrwert von 100% = 100 Pfd.St., so pro- duziert das in der Umschlagriode von 5 Wochen ausgelegte variable Kapital von 500 Pfd.St. einen Mehrwert von 500 Pfd.St., d.h. eine H„lfte des Arbeitstags besteht aus Mehrarbeit. Wenn aber 500 Pfd.St. variables Kapital 500 Pfd.St., so produzieren 5000 einen Mehrwert von 10 x 500 = 5000 Pfd.St. Das vorgeschoáne variable Kapital ist aber = 500 Pfd.St. Das Verh„ltnis der w„hrend des Jahres produzierten Gesamtmasse von Mehrwert zu der Wertsumme des vorgeschoánen variablen Kapitals nennen wir die Jahresrate des Mehrwerts. Diese ist also im vorliegenden Fall = 5000 / 500 = 1000%. Analy- sieren wir diese Rate n„her, so zeigt sich, daá sie gleich ist der Rate des Mehrwerts, die das vorgeschoáne variable Kapital w„hrend einer Umschlagsperiode produziert multipliziert mit der Anzahl der Umschl„ge des variablen Kapitals (die mit der Anzahl der Umschl„ge des ganzen zirkulierenden Kapitals zusammenf„llt). Das w„hrend einer Umschlagsperiode vorgeschoáne variable Kapital ist im vorliegenden Fall = 500 Pfd.St.; der darin erzeugte Mehr- wert ebenfalls = 500 Pfd.St. Die Rate des Mehrwerts w„hrend einer Umschlagsperiode ist daher = 500m / 500v = 100%. Diese 100% mul- tipliziert mit 10, der Anzahl der Umschl„ge im Jahr, gibt 5000m / 500v = 100%. Dies gilt fr die Jahresrate des Mehrwerts. Was aber die Masse des Mehrwerts anbetrifft, die w„hrend einer bestimmten Um- schlagsperiode erzielt wird, so ist diese Masse gleich dem Wert des w„hrend dieser Periode vorgeschoánen variablen Kapitals, hier 500 Pfd.St., multipliziert mit der Rate des Mehrwerts, hier also 500 x 100 / 100 500 x 1 = 500 Pfd.St. W„re das #299# 16. Kapitel - Der Umschlag des variablen Kapitals ----- vorgeschoáne Kapital = 1500 Pfd.St. bei gleicher Rate des Mehr- werts, so die Masse des Mehrwerts = 1500 x 100 / 100 = 1500 Pfd.St. Das variable Kapital von 500 Pfd.St., welches zehnmal im Jahr um- schl„gt, innerhalb des Jahres einen Mehrwert von 5000 Pfd.St. produziert, fr welches die Jahresrate des Mehrwerts also = 1000% ist, wollen wir Kapital A nennen. Unterstellen wir nun, daá ein andres variables Kapital B von 5000 Pfd.St. fr ein ganzes Jahr (d.h. hier fr 50 Wochen) vorgeschossen wird, und daher nur ein- mal im Jahr umschl„gt. Wir unterstellen dabei ferner, daá Ende des Jahres das Produkt am selben Tag bezahlt wird, wo es fertig, also das Geldkapital, worin es verwandelt, am selben Tag zurck- flieát. Die Zirkulationsperiode ist also hier = 0, die Um- schlagsperiode = der Arbeitsperiode, n„mlich = 1 Jahr. Wie im vo- rigen Fall befindet sich im Arbeitsprozeá jede Woche ein va- riables Kapital von 100 Pfd.St., daher in 50 Wochen von 5000 Pfd.St. Die Rate des Mehrwerts sei ferner dieselbe = 100%, d.h. bei gleicher L„nge des Arbeitstags bestehe die H„lfte aus Mehrar- beit. Betrachten wir 5 Wochen, so ist das angelegte variable Ka- pital = 500 Pfd.St., Rate des Mehrwerts = 100%, die w„hrend der 5 Wochen erzeugte Masse des Mehrwerts also = 500 Pfd.St. Die Masse der Arbeitskraft, die hier exploitiert wird, und der Exploitati- onsgrad derselben, sind hier nach der Voraussetzung exakt gleich denen von Kapital A. In je einer Woche erzeugt das angelegte variable Kapital von 100 Pfd.St. einen Mehrwert von 100 Pfd.St., in 50 Wochen daher das angelegte Kapital von 50 x 100 = 5000 Pfd.St., einen Mehrwert von 5000 Pfd.St. Die Masse des j„hrlich produzierten Mehrwerts ist dieselbe wie im vorigen Fall = 5000 Pfd.St., aber die Jahresrate des Mehrwerts ist durchaus verschieden. Sie ist gleich dem w„h- rend des Jahres produzierten Mehrwert, dividiert durch das vorgeschoáne variable Kapital: 5000m / 5000v = 100%, w„hrend sie vorher fr Kapital A = 1000% war. Bei Kapital A wie bei Kapital B haben wir w”chentlich 100 Pfd.St. variables Kapital verausgabt, der Verwertungsgrad oder die Rate des Mehrwerts ist ebenso dieselbe = 100%; die Gr”áe des variablen Kapitals ist auch dieselbe = 100 Pfd.St. Es wird dieselbe Masse Arbeitskraft exploitiert, die Gr”áe und der Grad der Exploitation sind in beiden F„llen dieselben, die Arbeitstage sind gleich, und gleich geteilt in notwendige Arbeit und Mehrarbeit. Die w„hrend des Jahres angewandte variable Kapitalsumme ist gleich groá, = 5000 Pfd.St., setzt dieselbe Masse von Arbeit in Bewegung und ex- trahiert aus der von den beiden gleichen Kapitalen in Bewegung gesetzten #300# II. Abschnitt - Der Umschlag des Kapitals ----- Arbeitskraft dieselbe Masse Mehrwert, 5000 Pfd.St. Dennoch ist in der Jahresrate des Mehrwerts von A und B eine Differenz von 900%. Dies Ph„nomen sieht allerdings danach aus, als hinge die Rate des Mehrwerts nicht nur ab von der Masse und dem Exploitationsgrad der vorn variablen Kapital in Bewegung gesetzten Arbeitskraft, sondern auáerdem von, aus dem Zirkulationsprozeá entspringenden, unerkl„rlichen Einflssen; und in der Tat ist dies Ph„nomen so gedeutet worden und hat, wenn auch nicht in dieser seiner reinen, sondern in seiner komplizierteren und versteckteren Form (der der j„hrlichen Profitrate) eine v”llige Deroute in der Ricardoschen Schule seit Anfang der 20er Jahre hervorgerufen. Das Wunderliche des Ph„nomens verschwindet sofort, wenn wir nicht nur scheinbar. sondern wirklich Kapital A und Kapital B unter ex- akt dieselben Umst„nde stellen. Dieselben Umst„nde finden nur statt, wenn das variable Kapital B in demselben Zeitraum seinem ganzen Umfang nach zur Zahlung von Arbeitskraft verausgabt wird wie Kapital A. Die 5000 Pfd.St. Kapital B werden dann ausgelegt in 5 Wochen, per Woche 1000 Pfd.St. gibt fur das Jahr eine Auslage von 50 000 Pfd.St. Der Mehrwert ist dann ebenfalls unter unserer Vorausset- zung = 50 000 Pfd.St. Das umgeschlagne Kapital = 50 000 Pfd.St., dividiert durch das vorgeschoáne Kapital = 5000 Pfd.St. ergibt die Anzahl der Umschl„ge = 10. Die Rate des Mehrwerts = 5000m / 5000v = 100%, multipliziert mit der Zahl der Umschl„ge = 10, er- gibt die Jahresrate des Mehrwerts = 50 000m / 5000v - 10/1 = 1000%. Jetzt sind also die Jahresraten des Mehrwerts fr A und B gleich, n„mlich 1000%, aber die Massen des Mehrwerts sind: fr B 50 000 Pfd. St., fr A 5000 Pfd.St.; die Massen des produzierten Mehrwerts verhalten sich jetzt wie die vorgeschoánen Kapitalwerte B und A, n„mlich wie 5000:500 = 10:1. Dafr hat aber auch Kapital B zehnmal soviel Arbeitskraft in derselben Zeit in Bewegung ge- setzt wie Kapital A. Es ist nur das im Arbeitsprozeá wirklich angewandte Kapital, wel- ches den Mehrwert erzeugt und fr welches alle ber den Mehrwert gegebnen Gesetze gelten, also auch das Gesetz, daá bei gegebner Rate die Masse des Mehrwerts durch die relative Gr”áe des vari- ablen Kapitals bestimmt ist. 1*) Der Arbeitsprozeá selbst ist gemessen durch die Zeit. L„nge des Arbeitstags gegeben (wie hier, wo wir alle Umst„nde zwischen Ka- pital A und Kapital B gleichsetzen, um die Differenz in der Jah- resrate des Mehrwerts in klares Lcht zu stellen), besteht die Ar- beitswoche aus bestimmter Zahl ----- 1*) Siehe Band 23 unserer Ausgabe, S. 321-330 #301# 16. Kapitel - Der Umschlag des variablen Kapitals ----- Arbeitstage. Oder wir k”nnen irgendeine Arbeitsperiode, z.B. hier fnfw”chentliche, als einen einzigen Arbeitstag, von 300 Stunden z.B., betrachten, wenn der Arbeitstag = 10 Stunden und die Woche = 6 Arbeitstagen. Ferner aber mssen wir diese Zahl multiplizie- ren mit der Anzahl der Arbeiter, die jeden Tag gleichzeitig in demselben Arbeitsprozesse gemeinsam angewandt werden. W„re diese Zahl z.B. 10, so der Wochenbetrag = 60 x 10 = 600 Stunden und eine fnfw”chentliche Arbeitsperiode = 600 x 5 = 3000 Stunden. Gleichgroáe variable Kapitale sind also angewandt bei gleich- groáer Rate des Mehrwerts und bei gleicher L„nge des Arbeitstags, wenn gleichgroáe Massen Arbeitskraft (eine Arbeitskraft vom sel- ben Preis multipliziert mit derselben Anzahl) in demselben Zeit- ten in Bewegung gesetzt werden. Kehren wir nun zu unsern ursprnglichen Beispielen zurck. In beiden F„llen A und B werden gleichgroáe variable Kapitale, 100 Pfd.St. per Woche, w„hrend jeder Woche des Jahres angewandt. Die angewandten, im Arbeitsprozeá wirklich fungierenden variablen Ka- pitale sind daher gleich, aber die vorgeschoánen variablen Kapi- tale sind durchaus ungleich. Sub A sind fr je 5 Wochen 500 Pfd.St. vorgeschossen, von denen in jeder Woche 100 Pfd.St. ange- wandt werden. Sub B sind fr die erste fnfw”chentliche Periode 5000 Pfd.St. vorzuschieáen, von denen aber nur 100 Pfd.St. per Woche, in den 5 Wochen daher nur 500 Pfd. St. = 1/10 des vorge- schoánen Kapital angewandt werden. In der zweiten fnfw”chentli- chen Periode sind 4500 Pfd.St. vorzuschieáen, aber nur 500 Pfd.St. angewandt usw. Das fr eine bestimmte Zeitperiode vorge- schoáne variable Kapital verwandelt sich nur in angewandtes, also wirklich fungierendes und wirkendes variables Kapital in dem Maá, wie es wirklich in die vom Arbeitsprozeá erfllten Abschnitte je- ner Zeitperiode eintritt, im Arbeitsprozeá wirklich fungiert. In der Zwischenzeit, worin ein Teil davon vorgeschossen ist, um erst in einem sp„tern Zeitabschnitt angewandt zu werden, ist dieser Teil so gut wie nicht vorhanden fr den Arbeitsprozeá und hat da- her keinen Einfluá weder auf Wert- noch Mehrwertbildung. Z.B. beim Kapital A von 500 Pfd.St. Es ist fr 5 Wochen vorgeschossen, aber jede Woche gehn nur 100 Pfd.St. davon sukzessiv in den Ar- beitsprozeá ein. In der ersten Woche wird 1/5, davon angewandt; 4/5 sind vorgeschossen, ohne angewandt zu werden, obgleich sie fr die Arbeitsprozesse der 4 folgenden Wochen vorr„tig und daher vorgeschossen sein mssen. Die Umst„nde, welche das Verh„ltnis zwischen dem vorgeschoánen und angewandten variablen Kapital dif- ferenzieren, wirken auf die Produktion von Mehrwert - bei gegeb- ner Rate des Mehrwerts - nur insofern und #302# II. Abschnitt - Der Umschlag des Kapitals ----- nur dadurch ein, daá sie das Quantum variablen Kapitals differen- zieren, welches in einer bestimmten Zeitperiode, z.B. in 1 Woche, 5 Wochen etc., wirklich angewandt werden kann. Das vorgeschoáne variable Kapital fungiert nur als variables Kapital, soweit wie und w„hrend der Zeit, worin es wirklich angewandt wird; nicht w„hrend der Zeit, worin es vorr„tig vorgeschossen bleibt, ohne angewandt zu werden. Alle Umst„nde aber, welche das Verh„ltnis zwischen vorgeschoánem und angewandtem variablem Kapital diffe- renzieren, fassen sich zusammen in der Differenz der Umschlagspe- rieden (bestimmt durch Differenz, sei es der Arbeitsperiode, sei es der Zirkulationsperiode, sei es beider). Das Gesetz der Mehr- wertsproduktion ist, daá bei gleicher Rate des Mehrwerts gleiche Massen von fungierendem variablem Kapital gleiche Massen Mehrwert erzeugen. Werden also von den Kapitalen A und B in gleichen Zeit- abschnitten bei gleicher Mehrwertsrate gleiche Massen variables Kapital angewandt, so mssen sie in denselben Zeitr„umen gleiche Massen Mehrwert erzeugen, wie verschieden immer das Verh„ltnis dieses in bestimmtem Zeitraum angewandten variablen Kapitals zu dem w„hrend desselben Zeitraums vorgeschoánen variablen Kapital sei, wie verschieden daher auch das Verh„ltnis der erzeugten Mehrwertmassen, nicht zu dem angewandten, sondern zu dem ber- haupt vorgeschoánen variablen Kapital sei. Die Verschiedenheit dieses Verh„ltnisses, statt den ber die Produktion des Mehrwerts entwickelten Gesetzen zu widersprechen, best„tigt sie vielmehr und ist eine unerl„áliche Konsequenz derselben. Betrachten wir den ersten fnfw”chentlichen Produktionsabschnitt von Kapital B. Ende der 5. Woche sind 500 Pfd.St. angewandt und aufgezehrt. Das Wertprodukt ist = 1000 Pfd.St., also 500m / 5000v = 1/10 = 100%. Ganz wie bei Kapital A. Daá bei Kapital A der Mehrwert nebst dem vorgeschoánen Kapital realisiert ist, bei B nicht, geht uns hier noch nichts an, wo es sich nur noch um die Produktion des Mehrwerts und um sein Verh„ltnis zu dem w„hrend seiner Produktion vorgeschoánen variablen Kapital handelt. Be- rechnen wir dagegen das Verh„ltnis des Mehrwerts in B nicht zu dem w„hrend seiner Produktion angewandten und daher aufgezehrten Teil des vorgeschoánen Kapitals von 5000 Pfd.St., sondern zu die- sem vorgechoánen Gesamtkapital selbst, so erhalten wir 5000 500m / 5000v = 1/10 = 10%. Also fr Kapital B 10% und fr Kapital A 100%, d.h. zehnmal mehr. Wrde hier gesagt: Diese Differenz in der Rate des Mehrwerts fr gleichgroáe Kapitale, die ein gleiches Quantum Arbeit in Bewegung gesetzt haben, und zwar Arbeit, die sich zu gleichen Teilen in bezahlte und unbezahlte Arbeit #303# 16. Kapiitel - Der Umschlag des variablen Kapitals ----- scheidet, widerspricht den Gesetzen ber die Produktion des Mehr- werts so w„re die Antwort einfach und durch den bloáen Anblick der faktischen Verh„ltnisse gegeben: Sub A drckt ihr die wirkli- che Rate des Mehrwerts aus, d.h. das Verh„ltnis des w„hrend 5 Wo- chen von einem variablen Kapital von 500 Pfd.St. produzierten Mehrwerts zu diesem variablen Kapital von 500 Pfd.St. Sub B dage- gen wird in einer Art gerechnet, die nichts zu tun hat weder mit der Produktion des Mehrwerts noch mit der ihr entsprechenden Be- stimmung der Rate des Mehrwerts. Die 500 Pfd.St. Mehrwert, die mit einem variablen Kapital von 500 Pfd.St. produziert worden sind, werden n„mlich nicht berechnet mit Bezug auf die 500 Pfd.St. variables Kapital, das w„hrend ihrer Produktion vorge- schossen wird, sondern auf ein Kapital von 5 000 Pfd. St., wovon 9/10, 4500 Pfd.St., mit der Produktion dieses Mehrwerts von 500 Pfd.St. gar nichts zu tun haben, vielmehr erst allm„hlich im Ver- lauf der folgenden 45 Wochen fungieren sollen, also gar nicht existieren fr die Produktion der ersten 5 Wochen, um die es sich hier allein handelt. In diesem Fall also bildet die Differenz in der Rate des Mehrwerts von A und B gar kein Problem. Vergleichen wir nun die Jahresraten des Mehrwerts fr die Kapi- tale B und A. Fr Kapital B haben wir 5000m / 5000v = 100%; fr Kapital A 5000m / 500v = 1000%. Aber das Verh„ltnis der Mehr- wertsraten ist dasselbe wie vorher. Dort hatten wir: Rate des Mehrwerts von Kapital B 10% -------------------------------- = ----, und jetzt haben wir Rate des Mehrwerts von Kapital A 100% Jahresrate von Kapital B 100% ------------------------ = ----- Jahresrate von Kapital A 1000% aber 10% / 100% = 100% / 1000%, also dasselbe Verh„ltnis wie oben. Jedoch hat sich das Problem jetzt umgedreht. Die Jahresrate des Kapitals B: 5000m / 5000v = 100% bietet durchaus keine Abweichung - auch nicht mehr den Schein einer Abweichung - von den uns be- kannten Gesetzen ber die Produktion und die ihr entsprechende Rate des Mehrwerts dar. Es sind 5000v w„hrend des Jahres vorge- schossen und produktiv konsumiert worden, sie haben 5000m produ- ziert. Die Rate des Mehrwerts ist also der obige Bruch 5000m / 5000v = 100%. Die Jahresrate stimmt mit der wirklichen Rate des Mehrwerts. Es ist also diesmal nicht, wie vorher, Kapital B, son- dern Kapital A, das die Anomalie darbietet, die zu erkl„ren ist. Wir haben hier die Rate des Mehrwerts 5000m / 500v = 1000%. Aber wenn im ersten Fall 500m, das Produkt von 5 Wochen, berechnet wurde auf ein vorgeschoánes Kapital von 5000 Pfd.St., ;wovon 9/10 nicht in seiner Produktion #304# II. Abschnitt - Der Umschlag des Kapitals ----- verwandt waren, so jetzt 5000m berechnet auf 500v d.h. nur auf des variablen Kapitals, das wirklich in der Produktion von 5000m verwandt worden; denn die 5000m sind das Produkt eines w„hrend 50 Wochen produktiv konsumierten variablen Kapitals von 5000, nicht eines w„hrend einer einzigen fnfw”chentlichen Periode verbrauch- ten Kapitals von 500 Pfd.t. Im ersten Fall wurde der w„hrend 5 Wochen produzierte Mehrwert berechnet auf ein Kapital, das fr 50 Wochen vorgeschossen ist, also zehnmal gr”áer als das w„hrend der 5 Wochen verbrauchte. Jetzt wird der w„hrend 50 Wochen produ- zierte Mehrwert berechnet auf ein Kapital, das fr 5 Wochen vor- geschossen, also zehnmal kleiner ist, als das w„hrend der 50 Wo- chen verbrauchte. Das Kapital A von 500 Pfd.St. wird nie l„nger als fr 5 Wochen vorgeschossen. Am Ende derselben ist es zurckgeflossen und kann denselben Prozeá im Lauf des Jahres durch zehnmaligen Umschlag 10mal erneuern. Es folgt daraus zweierlei. Erstens: Das sub A vorgeschoáne Kapital ist nur fnfmal gr”áer als der be- st„ndig im Produktionsprozeá einer Woche angewandte Kapitalteil. Kapital B dagegen, das nur einmal in 50 Wochen umschl„gt, also auch fr 50 Wochen vorgeschossen sein muá, ist 50mal gr”áer als der Teil desselben, der best„ndig in einer Woche angewandt werden kann. Der Umschlag modifiziert daher das Verh„ltnis zwischen dem fr den Produktionsprozeá w„hrend des Jahres vorgeschoánen und dem fr eine bestimmte Produktionsperiode, z.B. Woche, best„ndig anwendbaren Kapital. Und dies gibt uns den ersten Fall, wo der Mehrwert von 5 Wochen nicht auf das w„hrend dieser 5 Wochen ange- wandte Kapital berechnet wird, sondern auf das w„hrend 50 Wochen angewandte, zehnmal gr”áre. Zweitens: Die Umschlagsperiode des Kapitals A von 5 Wochen bildet nur 1/10 des Jahres, das Jahr umfaát daher 10 solcher Um- schlagsperioden, in welchen Kapital A von 500 Pfd.St. stets von neuem angewandt wird. Das angewandte Kapital ist hier gleich dem fr 5 Wochen vorgeschoánen Kapital, multipliziert mit der Zahl der Umschlagsperioden im Jahr. Das w„hrend des Jahres angewandte Kapital ist 500 x 10 = 5000 Pfd. St. Das w„hrend des Jahres vor- geschoáne Kapital 5000 / 10 = 500 Pfd.St. In der Tat, obgleich 10 die 500 Pfd.St. stets von neuem angewandt werden, werden nie mehr als dieselben 500 Pfd.St. alle 5 Wochen vorgeschossen. Andrer- seits, bei Kapital B, werden w„hrend 5 Wochen zwar nur 500 Pfd.St. angewandt und fr diese 5 Wochen vorgeschossen. Aber da die Umschlagsperiode hier - 50 Wochen, so ist das w„hrend des Jahres angewandte Kapital gleich dem, nicht fr je 5 Wochen, son- dern fr 50 Wochen vorgeschoánen Kapital. #305# 16. Kapitel - Der Umschlag des variablen Kapitals ----- Die j„hrlich produzierte Masse des Mehrwerts richtet sich aber, bei gegebner Rate des Mehrwerts, nach dem w„hrend des Jahres an- gewandten und nicht nach dem w„hrend des Jahres vorgeschoánen Ka- pital. Sie ist also fr dies einmal umschlagende Kapital von 5000 Pfd.St. nicht gr”áer als fr das zehnmal umschlagende Kapital von 500 Pfd.St., und sie ist nur deshalb so groá, weil das einmal im Jahr umschlagende Kapital selbst zehnmal gr”áer ist als das zehn- mal im Jahr umschlagende. Das w„hrend des Jahres umgeschlagne variable Kapital - also der Teil des j„hrlichen Produkts oder auch der j„hrlichen Verausga- bung, der gleich diesem Teil - ist das im Lauf des Jahrs wirklich angewandte, produktiv verzehrte variable Kapital. Es folgt daher, daá, wenn das j„hrlich umgeschlagne variable Kapital A und das j„hrlich umgeschlagne variable Kapital B gleichgroá und sie unter gleichen Verwertungsbedingungen angewandt sind, die Rate des Mehrwerts also fr beide dieselbe ist, auch die j„hrlich produ- zierte Masse Mehrwert fr beide dieselbe sein muá; also auch - da die angewandten Kapitalmassen dieselben - die aufs Jahr berech- nete Rate des Mehrwerts, soweit sie ausgedruckt wird durch: J„hrlich produzierte Masse Mehrwert ---------------------------------------. J„hrlich umgeschlagne variables Kapital Oder allgemein ausgedruckt: Welches immer die relative Gr”áe der umgeschlagnen variablen Kapitale, die Rate ihres im Jahreslauf produzierten Mehrwerts ist bestimmt durch die Rate des Mehrwerts, wozu die respektiven Kapitale in durchschnittlichen Perioden (z.B. im w”chentlichen oder auch Tagesdurchschnitt) gearbeitet haben. Dies ist die einzige Konsequenz, welche aus den Gesetzen ber die Produktion des Mehrwerts und ber die Bestimmung der Rate des Mehrwerts folgt. Sehen wir nun weiter zu, was das Verh„ltnis: J„hrlich umgeschlagnes Kapital ------------------------------ Vorgeschoánes Kapital (wobei wir, wie gesagt, nur das variable Kapital in Betracht ziehn) aus drckt. Die Division ergibt die Anzahl der Umschl„ge des in einem Jahr vorgeschoánen Kapitals. Fr Kapital A haben wir: 5000 Pfd.St j„hrlich umgeschlagnes Kapital ------------------------------------------; 500 Pfd.St. vorgeschoánes Kapital fr Kapital B: 5000 Pfd.St. j„hrlich umgeschlagnes Kapital ------------------------------------------- 500 Pfd.St. vorgeschoánes Kapital In beiden Verh„ltnissen drckt der Z„hler aus das vorgeschoáne Kapital multipliziert mit der Umschlags z a h l; fr A 500 x 10, fr B 5000 x 1. Oder aber multipliziert mit der umgekehrten auf ein Jahr berechneten Umschlagszeit. Die Umschlagszeit fr A ist 1/10 Jahr; die umgekehrte Umschlagszeit 10/1 Jahr, also 500 x 10/1 = 5000; fr B 5000 x 1/1 = 5000. Der Nenner #306# II. Abschnitt - Der Umschlag des Kapitals ----- drckt aus das umgeschlagne Kapital multipliziert mit der umge- kehrten Umschlags z a h l; fr A 5000 x 1/10 fr B 5000 x 1/1. Die respektiven Massen Arbeit (Summe der bezahlten und unbezahl- ten Arbeit), die durch die beiden j„hrlich umgeschlagnen vari- ablen Kapitale in Bewegung gesetzt sind, sind hier gleich, weil die umgeschlagnen Kapitale selbst gleich sind und ihre Rate der Verwertung ebenfalls gleich. Das Verh„ltnis des j„hrlich umge- schlagnen zum vorgeschoánen variablen Kapital zeigt an 1. das Verh„ltnis, worin das vorzuschieáende Kapital zu dem in einer be- stimmten Arbeitsperiode angewandten variablen Kapital steht. Ist die Umschlagszahl = 10, wie sub A, und das Jahr zu 50 Wochen an- genommen, so ist die Umschlagszeit 5 Wochen. Fr diese 5 Wochen muá variables Kapital vorgeschossen werden, und das fr 5 Wochen vorgeschoáne Kapital muá fnfmal so groá sein wie das w„hrend ei- ner Woche angewandte variable Kapital. D.h. nur 1/5 des vorge- schoánen Kapitals (hier 500 Pfd.St.) kann im Lauf einer Woche an- gewandt werden. Beim Kapital B dagegen, wo die Umschlagszahl = 1 Jahr = 50 Wochen. Das Verh„ltnis des vorgeschoánen Kapitals zum w”chentlich angewandten ist also 50:1. W„re es fr B dasselbe wie fr A, so máte B w”chentlich 1000 Pfd.St. anlegen statt 100. - 2. Es folgt, daá von B ein zehnmal so groáes Kapital (5000 Pfd.St.) angewandt worden ist wie von A, um dieselbe Masse va- riables Kapital, also auch bei gegebner Rate des Mehrwerts die- selbe Masse Arbeit (bezahlte und unbezahlte) in Bewegung zu set- zen, also auch dieselbe Masse Mehrwert w„hrend des Jahrs zu pro- duzieren. Die wirkliche Rate des Mehrwerts drckt nichts aus als das Verh„ltnis des in einem bestimmten Zeitraum angewandten vari- ablen Kapitals zu dem in demselben Zeitraum produzierten Mehr- wert; oder die Masse unbezahlter Arbeit, die das w„hrend dieses Zeitraums angewandte variable Kapital in Bewegung setzt. Sie hat absolut nichts zu tun mit dem Teil des variablen Kapitals, der vorgeschossen ist w„hrend der Zeit, wo er nicht angewandt wird, und daher ebensowenig zu tun mit dem fr ver schiedne Kapitale durch die Umschlagsperiode modifizierten und differenzierten Ver- h„ltnis zwischen ihrem w„hrend eines bestimmten Zeitraums vorge- schoánen und ihrem w„hrend desselben Zeitraums angewandten Teil. Es folgt vielmehr aus dem bereits Entwickelten, daá die Jahres- rate des Mehrwerts nur in einem einzigen Fall zusammenf„llt mit der wirklichen Rate des Mehrwerts, die den Exploitationsgrad der Arbeit ausdrckt; wenn n„mlich das vorgeschoáne Kapital nur ein- mal im Jahr umschl„gt, daher #307# 16. Kapitel - Der Umschlag des variablen Kapitals ----- das vorgeschoáne Kapital gleich ist dem w„hrend des Jahrs umge- schlagnen Kapital, daher das Verh„ltnis der w„hrend des Jahrs produzierten Mehrwertmasse zu dem behufs dieser Produktion w„h- rend des Jahrs angewandten Kapital zusammenf„llt und identisch ist mit dem Verh„ltnis der w„hrend des Jahrs produzierten Mehr- wertsmasse zu dem w„hrend des Jahrs vorgeschoánen Kapital. A) Die Jahresrate des Mehrwerts ist gleich Masse des w„hrend des Jahrs produzierten Mehrwerts -------------------------------------------------- Vorgeschoánes variables Kapital. Aber die Masse des w„hrend des Jahrs produzierten Mehrwerts ist gleich der wirklichen Rate des Mehrwerts, multipliziert mit dem zu seiner Produktion angewandten variablen Kapital. Das zur Pro- duktion der j„hrlichen Mehrwertsmasse angewandte Kapital ist gleich dem vorgeschoánen Kapital, multipliziert mit der Anzahl seiner Umschl„ge, die wir n nennen wollen. Die Formel A verwan- delt sich daher in: B) Die Jahresrate des Mehrwerts ist gleich Wirkliche Rate des Mehrwerts x dem vorgeschoánen var. Kapital xn ---------------------------------------------------------------- vorgeschoánes variables Kapitalve Z.B. fr Kapital B = 100% x 5000 x 1 / 5000 oder 100%. Nur wenn n = 1, d.h. wenn das vorgeschoáne variable Kapital nur einmal im Jahr umschl„gt, also gleich dem im Jahr angewandten oder umge- schlagnen Kapital ist, ist die Jahresrate des Mehrwerts gleich der wirklichen Rate des Mehrwerts. Nennen wir die Jahresrate des Mehrwerts M', die wirkliche Rate des Mehrwerts m', das vorgeschoáne variable Kapital v, die Um- schlagszahl n, so ist: M'= m' v n / v = m' n; also M'= m' n, und nur = m', wenn n = 1, also M' = m' x 1 = m'. Es folgt ferner: Die j„hrliche Rate des Mehrwerts ist immer = m' n, d.h. gleich der wirklichen Rate des Mehrwerts, produziert in einer Umschlagsperiode durch das w„hrend der Periode verzehrte variable Kapital, multipliziert mit der Zahl der Umschl„ge dieses variablen Kapitals w„hrend des Jahrs, oder multipliziert (was dasselbe ist) mit seiner auf das Jahr als Einheit berechneten um- gekehrten Umschlags z e i t. (Schl„gt das variable Kapital zehn- mal im Jahr um, so ist seine Umschlagszeit = 1/10 Jahr; seine umgekehrte Umschlagszeit also = 10/1 = 10.) Es folgt weiter: M'= m', wenn n = 1. M' ist gr”áer als m', wenn n gr”áer ist als 1 ; d.h., wenn das vorgeschoáne Kapital mehr als einmal im Jahr umschl„gt oder das umgeschlagne Kapital gr”áer ist als das vorgeschoáne. Endlich, M' ist kleiner als m', wenn n kleiner ist als 1; d.h., wenn das #308# II. Abschnitt - Der Umschlag des Kapitals ----- w„hrend des Jahrs umgeschlagne Kapital nur ein Teil des vorge- schoánen Kapitals ist, die Umschlagsperiode also l„nger als ein Jahr dauert. Verweilen wir einen Augenblick bei dem letzten Fall. Wir behalten alle Voraussetzungen unsres frhren Beispiels bei, nur sei die Umschlagsperiode auf 55 Wochen verl„ngert. Der Ar- beitsprozeá erfordert w”chentlich 100 Pfd.St. variables Kapital, also 5500 Pfd.St. fr die Umschlagsperiode, und produziert w”- chentlich 100m:m' ist also wie bisher 100%. Die Umschlagszahl n ist hier = 50/55 = 10/11, weil die Umschlagszeit 1 + 1/10 Jahr (das Jahr zu 50 Wochen), = 11/10 Jahr. 100% x 5500 x 10/11 M' = ------------------- 5500 = 100 x 10/1 = 1000/11 = 90 10/11 %, also kleiner als 100%. In der Tat, w„re die Jahresrate des Mehrwerts 100%, so máten 5500, in einem Jahre produzieren 5500m, w„hrend es dazu 11/10 Jahre braucht. Die 5500, produzieren w„hrend des Jahrs nur 5000m, also die Jahresrate des Mehrwerts = 5000m / 5500v = 10/11 = 90 10/11 %. Die Jahresrate des Mehrwerts, oder die Vergleichung zwischen dem w„hrend des Jahrs produzierten Mehrwert und dem berhaupt v o r g e s c h o á n e n variablen Kapital (im Unterschied zu dem w„hrend des Jahrs u m g e s c h l a g n e n variablen Kapi- tal), ist daher keine bloá subjektive, sondern die wirkliche Be- wegung des Kapitals bringt selbst diese Gegeneirianderstellung hervor. Fr den Besitzer des Kapitals A ist Ende des Jahrs sein vorgeschoánes variables Kapital zurckgeflossen = 500 Pfd.St., und auáerdem 5000 Pfd.St. Mehrwert. Nicht die Kapitalmasse, die er w„hrend des Jahrs angewandt hat, sondern die periodisch zu ihm zurckflieát, drckt die Gr”áe seines vorgeschoánen Kapitals aus. Ob das Kapital Ende des Jahrs zum Teil als Produktionsvorrat, zum Teil als Waren- oder Geldkapital existiert, und in welchem Ver- h„ltnis es in diese verschiednen Portionen geteilt ist, tut nichts zur vorliegenden Frage. Fr den Besitzer des Kapitals B sind zurckgeflossen 5000 Pfd.St., sein vorgeschoánes Kapital, dazu 5000 Pfd.St. Mehrwert. Fr den Besitzer des Kapitals C (des zuletzt betrachteten von 5500 Pfd.St.) sind 5000 Pfd.St. Mehrwert w„hrend des Jahrs produziert (5000 Pfd.St. ausgelegt und Mehr- wertsrate 100%), aber sein vorgeschoánes Kapital ist noch nicht zurckgeflossen, und ebensowenig sein produzierter Mehrwert. M'= m' n drckt aus, daá die w„hrend einer Umschlagsperiode fr das angewandte variable Kapital gltige Rate des Mehrwerts: W„hrend einer Umschlagsperiode erzeugte Masse von Mehrwert -----------------------------------------------------------, W„hrend einer Umschlagsperide angewandtes variables Kapital #309# 16. Kapitel - Der Umschlag des variablen Kapitals ----- zu multiplizieren ist mit der Anzahl der Umschlagsperioden oder der Reproduktionsperioden des vorgeschoánen variablen Kapitals, der Anzahl der Perioden, worin es seinen Kreislauf erneuert. Man sah bereits Buch I, Kap. IV (Verwandlung von Geld in Kapital) und dann Buch I, Kap. XXI (Einfache Reproduktion), daá der Kapi- talwert berhaupt vorgeschossen ist, nicht ausgegeben, indem die- ser Wert, nachdem er die verschiednen Phasen seines Kreislaufs durchgemacht, wieder zu einem Ausgangspunkt zurckkehrt, und zwar bereichert durch Mehrwert. Dies charakterisiert ihn als vorge- schoánen. Die Zeit, die ver. streicht von seinem Ausgangspunkt bis zu seinem Rckkehrpunkt, ist die Zeit, wofr er vorgeschossen ist. Der ganze Kreislauf, den der Kapitalwert durchl„uft, gemes- sen durch die Zeit von seinem Vorschuá zu seinem Rckfluá, bildet seinen Umschlag und die Dauer dieses Umschlags eine Umschlagspe- riode. Ist diese Periode abgelaufen, der Kreislauf beendigt, so kann derselbe Kapitalwert denselben Kreislauf von neuem beginnen, also auch von neuem sich verwerten, Mehrwert erzeugen. Schl„gt das variable Kapital, wie sub A, zehnmal im Jahre um, so wird im Lauf des Jahrs mit demselben Kapitalvorschuá zehnmal die einer Umschlagsperiode entsprechende Masse von Mehrwert erzeugt. Man muá sich die Natur des Vorschusses vom Standpunkt der kapita- listischen Gesellschaft klarmachen. Kapital A, das zehnmal umschl„gt w„hrend des Jahrs, ist zehnmal w„hrend des Jahrs vorgeschossen. Es ist fr jede neue Um- schlagsperiode neu vorgeschossen. Aber zugleich schieát A w„hrend des Jahrs nie mehr als denselben Kapitalwert von 500 Pfd.St. vor und verfgt in der Tat fr den von uns betrachteten Produktions- prozeá nie ber mehr als 500 Pfd.St. Sobald diese 500 Pfd.St. einen Kreislauf vollendet, l„át A sie denselben Kreislauf von neuem beginnen; wie das Kapital seiner Natur nach den Kapitalcha- rakter gerade nur dadurch bewahrt, daá es stets in wiederholten Produktionsprozessen als Kapital fungiert. Es wird auch nie l„n- ger vorgeschossen als fr 5 Wochen. Dauert der Umschlag l„nger, so reicht es nicht. Verkrzt er sich, so wird ein Teil berschs- sig. Es sind nicht zehn Kapitale von 500 Pfd.St. vorgeschossen, sondern ein Kapital von 500 Pfd.St. wird in sukzessiven Zeitab- schnitten zehnmal vorgeschossen. Die Jahresrate des Mehrwerts wird daher nicht auf ein zehnmal vorgeschoánes Kapital von 500 oder auf 5000 Pfd.St. berechnet, sondern auf ein einmal vorge- schoánes von 500 Pfd.St.; ganz wie wenn 1 Taler zehnmal zirku- liert, er immer nur einen einzigen in Zirkulation befindlichen Taler vorstellt, obgleich er die Funktion von 10 Talern verrich- tet. Aber in der Hand, worin er sich bei #310# II. Abschnitt - Der Umschlag des Kapitals ----- jedem H„ndewechsel befindet, bleibt er nach wie vor derselbe identische Wert von 1 Taler. Ebenso zeigt das Kapital A bei seinem jedesmaligen Rckfluá und auch bei seinem Rckfluá am Ende des Jahrs, daá sein Besitzer im- mer nur mit demselben Kapitalwert von 500 Pfd.St. operiert. Es flieáen daher in seine Hand auch jedesmal nur 500 Pfd.St. zurck. Sein vorgeschoánes Kapital ist daher nie mehr als 500 Pfd.St. Das vorgeschoáne Kapital von 500 Pfd.St. bildet daher den Nenner des Bruchs, der die Jahresrate des Mehrwerts ausdrckt. Wir hatten dafr oben die Formel: M' = m' v n / v = m' n. Da die wirkliche Mehrwertsrate m' = m/v gleich der Masse des v durch das sie pro- duziert habende variable Kapital ist, k”nnen wir in m' n den Wert von m', also setzen, und erhalten dann die andre Formel: M' = m n / v Aber durch seinen zehnmaligen Umschlag, und daher durch die zehn- malige Erneuerung seines Vorschusses, verrichtet das Kapital von 500 Pfd.St. die Funktion eines zehnmal gr”áren Kapitals, eines Kapitals von 5000 Pfd.St., ganz wie 500 Talerstcke, die zehnmal im Jahre umlaufen, dieselbe Funktion vollziehn wie 5000, die nur einmal umlaufen. #310# II. Abschnitt - Der Umschlag des Kapitals ----- II. Der Umschlag des variablen Einzelkapitals "Welches immer die gesellschaftliche Form des Produktionsprozes- ses, er muá kontinuierlich sein oder periodisch stets von neuem dieselben Stadien durchlaufen... In seinem stetigen Zusammenhang und dem best„ndigen Fluá seiner Erneuerung betrachtet, ist jeder gesellschaftliche Produktionsprozeá daher zugleich Reproduktions- prozeá... Als periodisches Inkrement des Kapitalwerts oder peri- odische Frucht des Kapitals erh„lt der Mehrwert die Form einer aus dem Kapital entspringenden Revenue." (Buch I, Kap. XXI, S. 588, 589. 1*)) Wir haben 10 fnfw”chentliche Umschlagsperioden des Kapitals A; in der ersten Umschlagsperiede werden 500 Pfd.St. variables Kapi- tal vorgeschossen; d.h., jede Woche werden 100 Pfd.St. in Ar- beitskraft umgesetzt, so daá am Ende der ersten Umschlagsperiode 500 Pfd.St. in Arbeitskraft verausgabt worden sind. Diese 500 Pfd.St., ursprnglich Teil des vorgeschoánen Gesamtkapitals, ha- ben aufgeh”rt, Kapital zu sein. Sie sind in ----- 1*) Siehe Band 23 unserer Ausgabe, S. 591, 592 #311# 16. Kapitel - Der Umschlag des variablen Kapitals ----- Arbeitslohn wegbezahlt. Die Arbeiter zahlen sie ihrerseits weg in Ankauf ihrer Lebensmittel, verzehren also Lebensmittel zum Wert von 500 Pfd.St. Eine Warenmasse zu diesem Wertbetrag ist also vernichtet (was der Arbeiter etwa als Geld etc. aufspart, ist ebenfalls nicht Kapital). Diese Warenmasse ist unproduktiv ver- zehrt fr den Arbeiter, auáer soweit sie seine Arbeitskraft, also ein unentbehrliches Instrument des Kapitalisten, wirkungsf„hig erh„lt. - Zweitens aber sind diese 500 Pfd.St. fr den Kapitali- sten in Arbeitskraft fr denselben Wert (resp. Preis) umgesetzt. Die Arbeitskraft wird von ihm im Arbeitsprozeá produktiv konsu- miert. Am Ende der 5 Wochen ist ein Wertprodukt da von 1000 Pfd. St. Die H„lfte davon, 500 Pfd.St., ist der reproduzierte Wert des in Zahlung von Arbeitskraft verausgabten variablen Kapitals. Die andre H„lfte, 500 Pfd.St., ist neu produzierter Mehrwert. Aber die fnfw”chentliche Arbeitskraft, durch Umsatz in welche ein Teil des Kapitals sich in variables Kapital verwandelte, ist ebenfalls verausgabt, verzehrt, wenn auch produktiv. Die gestern t„tige Arbeit ist nicht dieselbe Arbeit, die heute t„tig ist. Ihr Wert, plus dem von ihr geschaffnen Mehrwert, existiert jetzt als Wert eines von der Arbeitskraft selbst unterschiednen Dings, des Produkts. Dadurch jedoch, daá das Produkt in Geld verwandelt wird, kann der Werttell desselben, der gleich dem Wert des vorge- schoánen variablen Kapitals ist, von neuem gegen Arbeitskraft um- gesetzt werden und daher von neuem als variables Kapital fungie- ren. Der Umstand, daá mit dem nicht nur reproduzierten, sondern auch in Geldform rckverwandelten Kapitalwert dieselben Arbeiter, d.h. dieselben Tr„ger der Arbeitskraft, besch„ftigt werden, ist gleichgltig. Es ist m”glich, daá der Kapitalist in der zweiten Umschlagsperiode neue Arbeiter statt der alten anwendet. Es wird also in der Tat in den 10 fnfw”chentlichen Umschlagspe- rioden sukzessive ein Kapital von 5000 Pfd.St. und nicht von 500 Pfd.St. in Arbeitslohn verausgabt, welcher Arbeitslohn wieder von den Arbeitern in Lebensmitteln verausgabt wird. Das so vorge- schoáne Kapital von 5000 Pfd.St. ist verzehrt. Es existiert nicht mehr. Andrerseits wird Arbeitskraft zum Wert, nicht von 500, son- dern von 5000 Pfd.St. sukzessive dem Produktionsprozeá einver- leibt und reproduziert nicht nur ihren eignen Wert = 5000 Pfd.St., sondern produziert im šberschuá einen Mehrwert von 5000 Pfd.St. Das variable Kapital von 500 Pfd.St., welches in der zweiten Umschlagsperiode vorgeschossen wird, ist nicht das iden- tische Kapital von 500 Pfd.St., das in der ersten Umschlagsperi- ode vorgeschossen. Dies ist verzehrt, in Arbeitslohn verausgabt. Aber es ist ersetzt durch ein neues variebles Kapital von 500 Pfd.St., welches in der ersten Umschlagsperlode in Warenform pro- duziert #312# II. Abschnitt - Der Umschlag des Kapitals ----- und in Geldform rckverwandelt wurde. Dies neue Geldkapital von 500 Pfd.St. ist also die Geldform der in der ersten Umschlagspe- riode neu produzierten Waremasse. Der Umstand, daá sich wieder in der Hand des Kapitalisten eine identische Geldsumme von 500Pfd.St. befindet, d.h. abgesehn vom Mehrwert gerade so viel Geldkapital als er ursprnglich vorschoá, verdeckt den Umstand, daá er mit einem neu produzierten Kapital operiert. (Was die an- dern Wertbestandtelle des Warenkapitals angeht, welche die kon- stanten Kapitalteile ersetzen, so ist ihr Wert nicht neu produ- ziert, sondern nur die Form ver„ndert, worin dieser Wert exi- stiert.) Nehmen wir die dritte Umschlagsperiode. Hier ist es au- genscheinlich, daá das zum dritten Mal vorgeschoáne Kapital von 500 Pfd.St. nicht ein altes, sondern ein neu produziertes Kapital ist, denn es ist die Geldform der in der zweiten Umschlagsperiode und nicht in der ersten Umschlagsperiode produzierten Warenmasse, d.h. des Teils dieser Warenmasse, dessen Wert gleich dem Wert des vorgeschoánen variablen Kapitals ist. Die in der ersten Um- schlagsperiode produzierte Warenmasse ist verkauft. Ihr Wertteil, der gleich dem variablen Wertteil des vorgeschoánen Kapitals, wurde in die neue Arbeitskraft der zweiten Umschlagsperlode umge- setzt und produzierte eine neue Warenmasse, die wieder verkauft wurde und wovon ein Wertteil das in der dritten Umschlagsperiode vorgeschoáne Kapital von 500 Pfd.St. bildet. Und so w„hrend der zehn Umschlagsperioden. W„hrend derselben wer- den alle fnf Wochen neu produzierte Warenmassen (deren Wert, so- weit er variables Kapital ersetzt, ebenfalls neu produziert ist, nicht nur wieder erscheint, wie bei dem konstanten zirkulierenden Kapitalteil) auf den Markt geworfen, um stets neue Arbeitskraft dem Produktionsprozeá einzuverleiben. Was also durch den zehnmaligen Umschlag des vorgeschoánen vati- ablen Kapitals von 500 Pfd.St. erreicht wird, ist nicht, daá dies Kapital von 500 Pfd.St. zehnmal produktiv konsumiert werden kann oder daá ein fr 5 Wochen reichendes variables Kapital w„hrend 50 Wochen angewandt werden kann. Es werden vielmehr 10 x 500 Pfd.St. variables Kapital in den 50 Wochen angewandt, und das Kapital von 500 Pfd.St. reicht immer nur fr 5 Wochen aus und muá nach Ende der 5 Wochen durch ein neu produziertes Kapital von 500 Pfd.St. ersetzt werden. Dies findet statt ebensogut fr Kapital A wie fr Kapital B. Aber hier beginnt der Unterschied. Am Ende des ersten Zeitabschnitts von 5 Wochen ist von B wie von A ein variables Kapital von 500 Pfd.St. vorgeschossen und veraus- gabt. Von B #313# 16. Kapitel - Der Umschlag des variablen Kapitals ----- wie von A ist sein Wert in Arbeitskraft umgesetzt und ersetzt worden durch den Teil des von dieser Arbeitskraft neu erzeugten Werts des Produkts, der gleich ist dem Wert des vorgeschoánen va- riablen Kapitals von 500 Pfd.St. Fr B wie fr A hat die Arbeits- kraft nicht nur den Wert des verausgabten variablen Kapitals von 500 Pfd.St. durch einen Neuwert zum selben Betrag ersetzt, son- dern einen Mehrwert - und nach der Voraussetzung von derselben Gr”áe - zugefgt. Aber bei B befindet sich das Wertprodukt, welches das vorge- schoáne variable Kapital ersetzt und seinem Wert einen Mehrwert zufgt, nicht in der Form, worin es von neuem als produktives Ka- pital, resp. variables Kapital fungieren kann. Fr A befindet es sich in dieser Form. Und bis zu Ende des Jahres besitzt B das in den ersten 5 Wochen und dann sukzessive in je 5 Wochen veraus- gabte variable Kapital, obgleich ersetzt durch neu produzierten Wert plus Mehrwert, nicht in der Form, worin es von neuem als produktives Kapital, resp. variables Kapital fungieren kann. Sein W e r t ist zwar durch einen Neuwert ersetzt, also erneuert, aber seine W e r t f o r m (hier die absolute Wertform, seine Geldform) ist nicht erneuert. Fr den zweiten Zeitraum von 5 Wochen (und so sukzessive fr je 5 Wochen w„hrend des Jahrs) mssen also ebensowohl fernere 500 Pfd.St. vorr„tig sein wie fr den ersten Zeitraum. Also mssen, von Kreditverh„ltnissen abgesehn, am Anfang des Jahrs 5000 Pfd.St. vorr„tig, als latentes vorgeschoánes Geldkapital da sein, obgleich sie erst w„hrend des Jahrs nach und nach wirklich ver- ausgabt, in Arbeitskraft umgesetzt werden. Bei A dagegen, weil der Kreislauf, der Umschlag des vorgeschoánen Kapitals vollendet, befindet sich der Wertersatz schon nach Ab- lauf der ersten 5 Wochen in der Form, worin er neue Arbeitskraft fr 5 Wochen in Bewegung setzen kann: in seiner ursprnglichen Geldform. Sub A wie sub B wird in der zweiten Periode von 5 Wochen neue Ar- beitskraft verzehrt und ein neues Kapital von 500 Pfd.St. in Zah- lung dieser Arbeitskraft verausgabt. Die mit den ersten 500 Pfd.St. bezahlten Lebensmittel der Arbeiter sind weg, in allen F„llen ist der Wert dafr verschwunden aus der Hand des Kapitali- sten. Mit den zweiten 500 Pfd.St. wird neue Arbeitskraft gekauft, neue Lebensmittel dem Markt entzogen. Kurz, es wird ein neues Ka- pital von 500 Pfd.St. verausgabt, nicht das alte. Aber sub A ist dies neue Kapital von 500 Pfd.St. die Geldform des neu produzier- ten Wertersatzes der frher verausgabten 500 Pfd.St. Sub B befin- det sich dieser Wertersatz in einer Form, worin er nicht als va- riables Kapital fungieren kann. Er ist da, aber nicht in der Form von variahlem Kapital. Er, muá daher zur Fortsetzung des Produk- tionsprozesses fr die #314# II. Abschnitt - Der Umschlag des Kapitals ----- n„chsten 5 Wochen ein zuschssiges Kapital von 500 Pfd.St. in der hier unumg„nglichen Geldform vorhanden sein und vorgeschossen werden. So wird von A wie von B w„hrend 50 Wochen gleichviel va- riables Kapital verausgabt, gleichviel Arbeitskraft gezahlt und verbraucht. Aber von B muá sie gezahlt werden mit einem vorge- schoánen Kapital gleich ihrem Gesamtwert= 5000 Pfd.St. Von A wird sie sukzessiv gezahlt durch die stets erneute Geldform des w„h- rend je 5 Wochen produzierten Wertersatzes des fr die 5 Wochen vorgeschoánen Kapitals von 500 Pfd.St. Es wird also hier nie ein gr”áres Geldkapital vorgeschossen als fr 5 Wochen, d.h. nie ein gr”áres als das fr die ersten 5 Wochen vorgeschoáne von 500 Pfd.St. Diese 500 Pfd.St. reichen fr das ganze Jahr. Es ist da- her klar, daá bei gleichem Exploitationsgrad der Arbeit, gleicher wirklicher Rate des Mehrwerts, die Jahresraten von A und B sich umgekehrt verhalten mssen wie die Gr”áen der variablen Geldkapi- tale, die vorgeschossen werden muáten, um w„hrend des Jahrs die- selbe Masse Arbeitskraft in Bewegung zu setzen. A: 5000m / 500v = 1000%, und B: 5000m / 5000v = 100%. Aber 500v : 5000v = 1:10 = 100% : 1000%. Der Unterschied entspringt aus der Verschiedenheit der Um- schlagsperioden, d.h. der Perioden, worin der Wertersatz des in einem bestimmten Zeitraum angewandten variablen Kapitals von neuem als Kapital fungieren kann, also als neues Kapital. Bei B wie bei A findet derselbe Wertersatz fr das w„hrend derselben Perioden angewandte variable Kapital statt. Es findet auch der- selbe Zuwachs von Mehrwert w„hrend derselben Perioden statt. Aber bei B ist alle 5 Wochen zwar ein Wertersatz von 500 Pfd.St., plus 500 Pfd.St. Mehrwert da, dieser Wertersatz bildet jedoch noch kein neues Kapital, weil er sich nicht in der Geldform befindet. Bei A ist nicht nur der alte Kapitalwert durch einen neuen er- setzt, sondern er ist in seiner Geldform wiederhergestellt, daher als neues funktionsf„higes Kapital ersetzt. Die frhere oder sp„- tere Verwandlung des Wertersatzes in Geld und daher in die Form, worin das variable Kapital vorgeschossen wird, ist offenbar ein fr die Produktion des Mehrwerts selbst ganz gleichgltiger Um- stand. Diese h„ngt von der Gr”áe des angewandten variablen Kapi- tals und dem Exploitationsgrad der Arbeit ab. Jener Umstand aber modifiziert die Gr”áe des Geldkapitals, das vorgeschossen werden muá, um w„hrend des Jahrs ein bestimmtes Quantum Arbeitskraft in Bewegung zu setzen, und bestimmt daher die Jahresrate des Mehr- werts. #315# 16. Kapitel - Der Umschlag des variablen Kapitals ----- III. Der Umschlag des variablen Kapitals, gesellschaftlich be- trachtet Betrachten wir die Sache einen Augenblick vom gesellschaftlichen Standpunkt. Ein Arbeiter koste 1 Pfd.St. per Woche, der Arbeits- tag sei = 10 Stunden. Sub A wie sub B sind w„hrend des Jahrs 100 Arbeiter besch„ftigt (100 Pfd.St. per Woche fr 100 Arbeiter macht fr 5 Wochen 500 Pfd.St. und fr 50 Wochen 5000 Pfd.St.), und diese arbeiten per Woche von 6 Tagen jeder 60 Arbeitsstunden. Also 100 Arbeiter per Woche tun 6000 Arbeitsstunden und in 50 Wo- chen 300000 Arbeitsstunden. Diese Arbeitskraft ist von A wie von B mit Beschlag belegt und kann also von der Gesellschaft fr nichts andres verausgabt werden. Insoweit ist die Sache also ge- sellschaftlich dieselbe bei A wie bei B. Ferner: Bei A wie bei B erhalten die je 100 Arbeiter einen Lohn per Jahr von 5000 Pfd.St. (die 200 zusammen also 10 000 Pfd.St.) und entziehn fr diese Summe der Gesellschaft Lebensmittel. Soweit ist die Sache gesell- schaftlich wieder dieselbe sub A wie sub B. Da die Arbeiter in beiden F„llen w”chentlich bezahlt werden, entziehn sie auch der Gesellschaft w”chentlich Lebensmittel, wofr sie ebenfalls in beiden F„llen das Geld„quivalent w”chentlich in Zirkulation wer- fen. Aber hier beginnt der Unterschied.# Erstens. Das Geld, welches der Arbeiter sub A in Zirkulation wirft, ist nicht nur, wie fr den Arbeiter sub B, die Geldform fr den Wert seiner Arbeitskraft (in der Tat Zahlungsmittel fr bereits geleistete Arbeit); es ist, schon von der zweiten Um- schlagsperiode nach Er”ffnung des Gesch„fts an gerechnet, die Geldform s e i n e s e i g n e n W e r t p r o d u k t s (= Preis der Arbeitskraft plus Mehrwert) der ersten Umschlagsperi- ode, womit seine Arbeit w„hrend der zweiten Umschlagsperiode be- zahlt wird. Sub B ist dies nicht der Fall. Mit Bezug auf den Ar- beiter ist hier das Geld zwar ein Zahlungsmittel fr bereits von ihm geleistete Arbeit, aber diese geleistete Arbeit wird nicht bezahlt mit ihrem eignen vergoldeten Wertprodukt (der Geldform des von ihr selbst produzierten Werts). Dies kann erst eintreten vom zweiten Jahr an, wo der Arbeiter sub B bezahlt wird mit sei- nem vergoldeten Wertprodukt des vergangnen Jahrs. Je krzer die Umschlagsperiode des Kapitals - in je krzern Zeitr„umen daher seine Reproduktionstermine sich innerhalb des Jahrs erneuern -, um so rascher verwandelt sich der ursprnglich in Geldform vom Kapitalisten vorgeschoáne variable Teil seines Kapitals in die Geldform des vom Arbeiter zum Ersatz dieses vari- ablen Kapitals geschaffnen Wertprodukts (das auáerdem Mehrwert einschlieát); desto krzer ist also die Zeit, wofr der #316# II. Abschnitt - Der Umschlag des Kapitals ----- Kapitalist Geld aus seinem eignen Fonds vorschieáen muá, desto kleiner ist, im Verh„ltnis zu gegebnem Umfang der Produktionslei- ter, das Kapital, das er berhaupt vorschieát; und desto gr”áer ist im Verh„ltnis die Masse Mehrwert, die er bei gegebner Rate des Mehrwerts w„hrend des Jahrs herausschl„gt, weil er um so ”f- ter den Arbeiter mit der Geldform seines eignen Wertprodukts stets von neuem kaufen und seine Arbeit in Bewegung setzen kann. Bei gegebner Stufenleiter der Produktion verringert sich im Ver- h„ltnis zur Krze der Umschlagsperiode die absolute Gr”áe des vorgeschoánen variablen Geldkapitals (wie des zirkulierenden Ka- pitals berhaupt) und w„chst die Jahresrate des Mehrwerts. Bei gegebner Gr”áe des vorgeschoánen Kapitals w„chst die Stufenleiter der Produktion, daher bei gegebner Rate des Mehrwerts die abso- lute Masse des in einer Umschlagsperiode erzeugten Mehrwerts, gleichzeitig mit der durch die Verkrzung der Reproduktionsperi- oden bewirkten Steigerung in der Jahresrate des Mehrwerts. Es hat sich berhaupt aus der bisherigen Untersuchung ergeben, daá je nach den verschiednen Gr”áen der Umschlagsperiode Geldkapital von sehr verschiednem Umfang vorzuschieáen ist, um dieselbe Masse produktives zirkulierendes Kapital und dieselbe Arbeitsmasse bei demselben Exploitationsgrad der Arbeit in Bewegung zu setzen. Zweitens - und dies h„ngt mit dem ersten Unterschied zusammen - zahlt der Arbeiter sub B wie sub A die Lebensmittel, die er kauft, mit dem variablen Kapital, das sich in seiner Hand in Zir- kulationsmittel verwandelt hat. Er entzieht z.B. nicht nur Weizen vom Markt, sondern ersetzt ihn auch durch ein Žquivalent in Geld. Da aber das Geld, womit der Arbeiter sub B seine Lebensmittel zahlt und dem Markt entzieht, nicht die Geldform eines von ihm w„hrend des Jahrs auf den Markt geworfnen Wertprodukts ist, wie beim Arbeiter sub A, so liefert er dem Verk„ufer seiner Lebens- mittel zwar Geld, aber keine Ware - sei es Produktionsmittel, sei es Lebensmittel -, die dieser mit dem gel”sten Geld kaufen k”nne, was dagegen sub A der Fall ist. Es werden daher dem Markt Ar- beitskraft, Lebensmittel fr diese Arbeitskraft, fixes Kapital in der Form der sub B angewandten Arbeitsmittel und Produktions- stoffe entzogen, und zu ihrem Ersatz wird ein Žquivalent in Geld in den Markt geworfen; aber es wird w„hrend des Jahrs kein Pro- dukt in den Markt geworfen, um die ihm entzognen stofflichen Ele- mente des produktiven Kapitals zu ersetzen. Denken wir die Ge- sellschaft nicht kapitalistisch, sondern kommunistisch, so f„llt zun„chst das Geldkapital ganz fort, also auch die Verkleidungen der Transaktionen, die durch es hineinkommen. Die Sache reduziert sich einfach darauf, daá die Gesellschaft im #317# 16. Kapitel - Der Umschhg des variablen Kapitals ----- voraus berechnen muá, wieviel Arbeit, Produktionsmittel und Le- bensmittel sie ohne irgendwelchen Abbruch auf Gesch„ftszweige verwenden kann, die, wie Bau von Eisenbahnen z.B., fr l„ngre Zeit, ein Jahr oder mehr, weder Produktionsmittel noch Lebensmit- tel, noch irgendeinen Nutzeffekt liefern, aber wohl Arbeit, Pro- duktionsmittel und Lebensmittel der j„hrlichen Gesamtproduktion entziehn. In der kapitalistischen Gesellschaft dagegen, wo der gesellschaftliche Verstand sich immer erst post festum geltend macht, k”nnen und mssen so best„ndig groáe St”rungen eintreten. Einerseits Druck auf den Geldmarkt, w„hrend umgekehrt die Leich- tigkeit des Geldmarkts ihrerseits solche Unternehmungen in Masse hervorruft, also gerade die Umst„nde, welche sp„ter den Druck auf den Geldmarkt hervorrufen. Der Geldmarkt wird gedrckt, da Vor- schuá von Geldkapital auf groáer Stufenleiter hier best„ndig w„h- rend langen Zeitraums n”tig ist. Ganz abgesehn davon, daá Indu- strielle und Kaufleute das fr den Betrieb ihres Gesch„fts n”tige Geldkapital in Eisenbahnspekulationen etc. werfen und durch An- leihen auf dem Geldmarkt ersetzen. - Andrerseits: Druck auf das disponible produktive Kapital der Gesellschaft. Da best„ndig Ele- mente des produktiven Kapitals dem Markt entzogen werden und fr dieselben nur ein Geld„quivalent in den Markt geworfen wird, so steigt die zahlungsf„hige Nachfrage, ohne aus sich selbst irgend- ein Element der Zufuhr zu liefern. Daher Steigen der Preise, sowohl der Lebensmittel wie der Produktionsstoffe. Es kommt hinzu, daá w„hrend dieser Zeit regelm„áig geschwindelt wird, groáe šbertragung von Kapital stattfindet. Eine Bande von Speku- lanten, Kontraktoren, Ingenieuren, Advokaten etc. bereichert sich. Sie verursachen starke konsumtive Nachfrage auf dem Markt, daneben steigen die Arbeitsl”hne. Mit Bezug auf Nahrungsmittel wird dadurch allerdings auch der Landwirtschaft ein Sporn gege- ben. Da jedoch diese Nahrungsmittel nicht pl”tzlich, innerhalb des Jahres zu vermehren sind, w„chst ihre Einfuhr, wie berhaupt die Einfuhr der exotischen Nahrungsmittel (Kaffee, Zucker, Wein etc.) und der Luxusgegenst„nde. Daher šbereinfuhr und Spekulation in diesem Teil des Importgesch„fts. Andrerseits in den Industrie- zweigen, worin die Produktion rasch vermehrt werden kann (eigentliche Manufaktur, Bergbau etc.), bewirkt das Steigen der Preise pl”tzliche Ausdehnung, der bald der Zusammenbruch folgt. Dieselbe Wirkung findet statt auf dem Arbeitsmarkt, um groáe Mas- sen der latenten relativen šberv”lkerung, und selbst der besch„f- tigten Arbeiter, fr die neuen Gesch„ftszweige heranzuziehn. šberhaupt entziehn solche Unternehmungen auf groáer Stufenleiter, wie Eisenbahnen, dem Arbeitsmarkt ein bestimmtes Quantum Kr„fte, das nur aus gewissen Zweigen, wie Landwirtschaft etc., #318# II. Abschnitt - Der Umschlag des Kapitals ----- herkommen kann, wo ausschlieálich starke Burschen gebraucht wer- den. Dies findet noch statt, selbst nachdem die neuen Unterneh- mungen schon stehender Betriebszweig geworden sind und daher die fr sie n”tige wandernde Arbeiterklasse bereits gebildet ist. So- bald z.B. der Eisenbahnbau in momentan auf einer gr”áern als der Durchschnittsstufenleiter betrieben wird. Ein Teil der Arbeiter- reservearmee wird absorbiert, deren Druck den Lohn niedriger hielt. Die L”hne steigen allgemein, selbst in den bisher gut be- sch„ftigten Teilen des Arbeitsmarkts. Dies dauert solange, bis der unvermeidliche Krach die Reservearmee von Arbeitern wieder freisetzt und die L”hne wieder auf ihr Minimum und darunter her- abgedrckt werden. 32) Soweit die gr”áre oder geringre Unge der Umschlagsperiode abh„ngt von der Arbeitsperiode im eigentlichen Sinn, d.h. der Periode, n”tig, um das Produkt fr den Markt fertigzumachen, beruht sie auf den jedesmal gegebnen sachlichen Produktionsbedingungen der verschiednen Kapitalanlagen, die innerhalb der Agrikultur mehr den Charakter von Naturbedingungen der Produktion besitzen, in der Manufaktur und dem gr”áten Teil der extraktiven Industrie mit der gesellschaftlichen Entwicklung des Produktionsprozesses selbst wechseln. Soweit die L„nge der Arbeitsperiode auf der Gr”áe der Lieferungen beruht (dem quantitativen Umfang, worin das Produkt als Ware in der Regel auf den Markt geworfen wird), hat dies konventionellen Charakter. Aber die Konvention selbst hat zur materiellen Basis die Stufenleiter der Produktion und ist daher nur im einzelnen betrachtet zuf„llig. Soweit endlich die L„nge der Umschlagsperiode von der L„nge der Zirkulationsperlode abh„ngt, ist diese zum Teil zwar bedingt durch den best„ndigen Wechsel in den Marktkonjunkturen, die gr”- áre oder geringre Leichtigkeit zu verkaufen und die dieser ent- springende Notwendigkeit, das --- 32) Im Manuskript ist hier die folgende Notiz knftige Ausfhrung eingeschaltet: "Widerspruch in der kapitalistischen Produktions- weise: Die Arbeiter als K„ufer von Ware sind wichtig fr den Markt. Aber als Verk„ufer ihrer Ware - der Arbeitskraft - hat die kapitalistische Gesellschaft die Tendenz, sie auf das Minimum des Preises zu beschr„nken. - Fernerer Widerspruch: Die Epochen, worin die kapitalistische Produktion alle ihre Potenzen an- strengt, erweisen sich regelm„áig als Epochen der šberproduktion, weil die Produktionspotenzen nie so weit angewandt werden k”nnen, daá dadurch mehr Wert nicht nur produziert, sondern realisiert werden kann; der Verkauf der Waren, die Realisation des Warenka- pitals, also auch des Mehrwerts, ist aber begrenzt, nicht durch die konsumtiven Bedrfnisse der Gesellschaft berhaupt, sondern durch die konsumtiven Bedrfnisse einer Gesellschaft, wovon die groáe Mehrzahl stets arm ist und stets arm bleiben muá. Dies ge- h”rt jedoch erst in den n„chsten Abschnitt." #319# 16. Kapitel - Der Umschlag den variablen Kapitals ----- Produkt teilweise auf n„hern oder entferntem Markt zu werfen. Ab- gesehn vom Umfang der Nachfrage berhaupt, spielt die Bewegung der Preise hier eine Hauptrolle, indem der Verkauf bei fallenden Preisen absichtlich beschr„nkt wird, w„hrend die Produktion vor- angeht; umgekehrt bei steigenden Preisen, wo Produktion und Ver- kauf Schritt halten oder im voraus verkauft werden kann. Jedoch ist als eigentliche materielle Basis zu betrachten die wirkliche Entfernung des Produktionssitzes vom Absatzmarkt. Es wird z.B. englisches Baumwollgewebe oder Garn nach Indien ver- kauft. Der Exportkaufmann zahle den englischen Baumwollfabrikan- ten (der Exportkaufmann tut dies nur willig bei gutem Stand des Geldmarkts. Sobald der Fabrikant selbst durch Kreditoperationen sein Geldkapital ersetzt, steht's schon schief). Der Exporteur verkauft seine Baumwollware sp„ter auf dem indischen Markt, von wo ihm sein vorgeschoánes Kapital remittiert wird. Bis zu diesem Rckfluá verh„lt sich die Sache ganz wie in dem Fall, wo die L„nge der Arbeitsperiode Vorschuá von neuem Geldkapital n”tig macht, um den Produktionsprozeá auf gegebner Stufenleiter in Gang zu halten. Das Geldkapital, womit der Fabrikant seine Arbeiter zahlt und ebenso die brigen Elemente seines zirkulierenden Kapi- tals erneuert, sind nicht die Geldform der von ihm produzierten Garne. Dies kann erst der Fall sein, sobald der Wert dieses Garns in Geld oder Produkt nach England zurckgeflossen ist. Sie sind zuschssiges Geldkapital wie vorher. Der Unterschied ist nur, daá statt des Fabrikanten der Kaufmann es vorschieát, dem es viel- leicht selbst wieder durch Kreditoperationen vermittelt ist. Ebenso ist nicht, bevor dies Geld in den Markt geworfen wird oder gleichzeitig mit ihm, ein zuschssiges Produkt in den englischen Markt geworfen worden, das mit diesem Geld gekauft werden und in die produktive oder individuelle Konsumtion eingehn kann. Tritt dieser Zustand fr l„ngre Zeit und auf gr”árer Stufenleiter ein, so muá er dieselben Folgen bewirken wie vorher die verl„ngerte Arbeitsperiode. Es ist nun m”glich, daá in Indien selbst wieder das Garn auf Kre- dit verkauft wird. Mit diesem Kredit wird in Indien Produkt gek- auft und als Retour nach England geschickt oder Wechsel fr den Betrag remittiert. Verl„ngert sich dieser Zustand, so tritt ein Druck auf den indischen Geldmarkt ein, dessen Rckschlag auf Eng- land hier eine Krise hervorrufen mag. Die Krise ihrerseits, selbst wenn verbunden mit Export edler Metalle nach Indien, ruft in letztrem Lande eine neue Krise hervor, wegen des Bankrotts englischer Gesch„ftsh„user und ihrer indischen Zweigh„user, denen von den indischen Banken Kredit gegeben war. So entsteht eine gleichzeitige Krise sowohl auf dem Markt, g e g e n den, wie auf dem Markt, #320# II. Abschnitt - Der Umschlag des Kapitals ----- f r den die Handelsbilanz ist. Dies Ph„nomen kann noch kompli- zierter sein. England hat z.B. Silberbarren nach Indien ge- schickt, aber die englischen Gl„ubiger von Indien treiben jetzt ihre Forderungen dort ein, und Indien wird kurz nachher seine Silberbarren nach England zurckzuschicken haben. Es ist m”glich, daá der Exporthandel nach Indien und der Import- handel von Indien sich ungef„hr ausgleichen, obgleich der letztre (ausgenommen besondre Umst„nde, wie Baumwollteurung etc.) seinem Umfang nach durch den erstern bestimmt und stimuliert sein wird. Die Handelsbilanz zwischen England und Indien kann ausgeglichen scheinen oder nur schwache Schwankungen nach der einen oder an- dern Seite aufweisen. Sobald aber die Krise in England ausbricht, zeigt sich, daá unverkaufte Baumwollwaren in Indien lagern (sich also nicht aus Warenkapital in Geldkapital verwandelt haben - šberproduktion nach dieser Seite) und daá andrerseits in England nicht nur unverkaufte Vorr„te indischer Produkte liegen, sondern daá ein groáer Teil der verkauften und verzehrten Vorr„te noch gar nicht bezahlt ist. Was daher als Krise auf dem Geldmarkt er- scheint, drckt in der Tat Anomalien im Produktions- und Repro- duktionsprozeá selbst aus. Drittens: In bezug auf das angewandte zirkulierende Kapital selbst (variables wie konstantes) macht die L„nge der Um- schlagsperiode, soweit sie aus der L„nge der Arbeitsperiode her- vorgeht, diesen Unterschied: Bei mehreren Umschl„gen w„hrend des Jahrs kann ein Element des variablen oder konstanten zirkulleren- den Kapitals durch sein eignes Produkt geliefert werden, wie bei Kohlenproduktion, Kleiderkonfektion etc. Im andern Fall nicht, wenigstens nicht w„hrend des Jahrs. #321# ----- SIEBZEHNTES KAPITEL Die Zirkulation des Mehrwerts Wir haben bisher gesehn, daá die Verschiedenheit in der Um- schlagsperiode eine Verschiedenheit in der Jahresrate des Mehr- werts erzeugt, selbst bei gleichbleibender Masse des j„hrlich er- zeugten Mehrwerts. Aber es findet ferner notwendig Verschiedenheit statt in der Ka- pitalisation des Mehrwerts, der A k k u m u l a t i o n, und insofern auch in der, bei gleichbleibender Rate des Mehrwerts, w„hrend des Jahrs erzeugten Mehrwertsmasse. Wir bemerken nun zun„chst, daá das Kapital A (im Beispiel des vorigen Kapitels) eine laufende periodische Revenue hat, also, mit Ausnahme der Um- schlagsperiode bei Beginn des Gesch„fts, seinen eignen Verzehr innerhalb des Jahrs aus seiner Produktion von Mehrwert bestreitet und nicht aus eignem Fonds vorzuschieáen hat. Dies letztre findet dagegen bei 13 statt. Er produziert zwar w„hrend derselben Zeit- abschnitte ebensoviel Mehrwert wie A, aber der Mehrwert ist nicht realisiert und kann daher weder individuell verzehrt werden noch produktiv. Soweit der individuelle Verzehr in Betracht kommt, wird der Mehrwert antizipiert. Fonds dafr muá vorgeschossen wer- den. Ein Teil des produktiven Kapitals, der schwer zu rangieren ist, n„mlich das zur Reparatur und Instandhaltung des fixen Kapitals n”tige Zuschuákapital, stellt sich jetzt auch unter neuem Licht dar. Bei A wird dieser Kapitalteil - ganz oder groáenteils - nicht vorgeschossen bei Beginn der Produktion. Er braucht weder dispo- nibel noch selbst vorhanden zu sein. Er entspringt aus dem Ge- sch„ft selbst durch unmittelbare Verwandlung von Mehrwert in Ka- pital, d.h. seine direkte Anwendung als Kapital. Ein Teil des pe- riodisch innerhalb des Jahrs nicht nur erzeugten, sondern auch realisierten Mehrwerts kann die fr Reparatur etc. n”tigen Ausga- ben bestreiten. Ein Teil des zur Fhrung des Gesch„fts auf seiner ursprnglichen Stufenleiter n”tigen Kapitals wird so w„hrend des Gesch„fts #322# II. Abschnitt - Der Umschlag des Kapitals ----- vom Gesch„ft selbst erzeugt durch Kapitalisierung eines Teils des Mehrwerts. Dies ist fr den Kapitalisten B unm”glich. Der fragli- che Kapitalteil muá bei ihm einen Teil des ursprnglich vorge- schoánen Kapitals bilden. In beiden F„llen wird dieser Kapi- talteil in den Bchern des Kapitalisten als vorgeschoánes Kapital figurieren, was er auch ist, da er nach unsrer Annahme einen Teil des zur Fhrung des Gesch„fts auf gegebner Stufenleiter notwendi- gen produktiven Kapitals bildet. Aber es macht einen gewaltigen Unterschied, aus welchem Fonds er vorgeschossen wird. Bei B ist er wirklich Teil des ursprnglich vorzuschieáenden oder disponi- bel zu haltenden Kapitals. Bei A dagegen ist er als Kapital ange- wandter Teil des Mehrwerts. Dieser letztre Fall zeigt uns, wie nicht nur das akkumulierte Kapital, sondern auch ein Teil des ur- sprnglich vorgeschoánen Kapitals bloá kapitafisierter Mehrwert sein kann. Sobald die Entwicklung des Kredits dazwischenkommt, verwickelt sich das Verh„ltnis von ursprnglich vorgeschoánem Kapital und kapitalisiertem Mehrwert noch mehr. Z.B. A borgt Teil des produk- tiven Kapitals, womit er das Gesch„ft anf„ngt oder w„hrend des Jahrs fortf„hrt, beim Bankier C. Er hat von vornherein kein eignes hinreichendes Kapital fr Fhrung des Gesch„fts. Bankier C leiht ihm eine Summe, die bloá aus bei ihm deponiertem Mehrwert der Industriellen D, E, F etc. besteht. Vom Standpunkt des A han- delt es sich noch nicht um akkumuliertes Kapital. In der Tat aber ist fr D, E, F etc. der A nichts als ein Agent, der den von ih- nen angeeigneten Mehrwert kapitallsiert. Wir haben Buch I, Kap. XXII gesehn, daá die Akkumulation, die Verwandlung von Mehrwert in Kapital, ihrem realen Gehalt nach Re- produktionsprozeá auf erweiterter Stufenleiter ist, ob diese Er- weiterung extensiv in Gestalt der Zufgung neuer Fabriken zu den alten oder in der intensiven Ausdehnung der bisherigen Stufenlei- ter des Betriebs sich ausdrucke. Die Erweiterung der Produktionsleiter kann in kleinern Dosen vor sich gehn, indem ein Teil des Mehrwerts zu Verbesserungen ange- wandt wird, die entweder nur die Produktivkraft der angewandten Arbeit erh”hn oder zugleich erlauben, sie intensiver auszubeuten. Oder auch, wo der Arbeitstag nicht gesetzlich beschr„nkt ist, ge- ngt eine zuschssige Ausgabe von zirkulierendem Kapital (in Pro- duktionsstoffen und in Arbeitslohn), um die Produktionsleiter zu erweitern, ohne Ausdehnung des fixen Kapitals, dessen t„gliche Gebrauchszeit so nur verl„ngert, w„hrend seine Umschlagsperiode entsprechend verkrzt wird. Oder der kapitalisierte Mehrwert mag, bei gnstigen Marktkonjunkturen, Spekulationen in Rohstoff erlau- ben, Operationen, wozu das ursprnglich vorgeschoáne Kapital nicht hingereicht h„tte usw. #323# 17. Kapitel - Die Zirkulation des Mehrwerts ----- Indes ist es klar, daá dort, wo die gr”áre Anzahl der Um- schlagsperioden eine h„ufigere Realisation des Mehrwerts inner- halb des Jahrs mit sich bringt, Perioden eintreten werden, in denen weder der Arbeitstag zu verl„ngern noch Einzelverbeárungen anzubringen sind; w„hrend andrerseits Ausdehnung des ganzen Ge- sch„fts auf proportioneller Stufenleiter teils durch die ganze Anlage des Gesch„fts, die Baulichkeiten z.B., teils durch Ausdeh- nung des Arbeitsfonds, wie in der Landwirtschaft, nur innerhalb gewisser weiterer oder engerer Schranken m”glich ist und zudem einen Umfang von zuschssigem Kapital erheischt, wie er nur durch mehrj„hrige Akkumulation des Mehrwerts geliefert werden kann. Ne- ben der wirklichen Akkumulation oder Verwandlung des Mehrwerts in produktives Kapital (und entsprechender Reproduktion auf erwei- terter Stufenleiter) l„uft also Geldakkumulation, Zusammenschar- ren eines Teils des Mehrwerts als latentes Geldkapital, das erst sp„ter, sobald es gewissen Umfang erreicht, als zuschssiges ak- tives Kapital fungieren soll. So stellt sich die Sache vom Standpunkt des einzelnen Kapitali- sten dar. Mit der Entwicklung der kapitalistischen Produktion entwickelt sich jedoch gleichzeitig das Kreditsystem. Das Geldka- pital, das der Kapitalist noch nicht in seinem eignen Gesch„ft anwenden kann, wird von andren angewandt, von denen er Zinsen da- fr erh„lt. Es fungiert fr ihn als Geldkapital im spezifischen Sinn, als eine vom produktiven Kapital unterschiedne Sorte Kapi- tal. Aber es wirkt als Kapital in andrer Hand. Es ist klar, daá mit der h„ufigern Realisation des Mehrwerts und der steigenden Stufenleiter, worauf er produziert wird, die Proportion w„chst, worin neues Geldkapital oder Geld als Kapital auf den Geldmarkt geworfen und von hier aus wenigstens groáenteils wieder fr er- weiterte Produktion absorbiert wird. Die einfachste Form, worin sich dies zuschssige latente Geldka- pital darstellen kann, ist die des Schatzes. Es ist m”glich, daá dieser Schatz zuschssiges Gold oder Silber ist, erhalten direkt oder indirekt im Austausch mit den edle Metalle produzierenden L„ndern. Und nur in dieser Weise w„chst der Geldschatz innerhalb eines Landes absolut. Es ist andrerseits m”glich - und dies ist die Mehrzahl der F„lle -, daá dieser Schatz nichts andres ist als der inl„ndischen Zirkulation entzognes Geld, welches die Form des Schatzes in der Hand einzelner Kapitalisten angenommen hat. Es ist ferner m”glich, daá dies latente Geldkapital bloá in Wertzei- chen besteht wir sehn hier noch vom Kreditgeld ab - oder auch in bloáen, durch legale Dokumente konstatierten Ansprchen (Rechtstiteln) der Kapitalisten auf dritte Personen. In allen diesen F„llen, welches immer die Daseinsform dieses #324# II. Abschnitt - Der Umschlag des Kapitals ----- zuschssigen Geldkapitals, repr„sentiert es, soweit es Kapital in spe ist, durchaus nichts als zuschssige und in Reserve gehaltne Rechtstitel von Kapitalisten auf zuknftige, zuschssige j„hrli- che Produktion der Gesellschaft. "Die Masse des wirklich akkumulierten Reichtums, nach seiner Gr”áe betrachtet, ...ist so durchaus unbedeutend im Vergleich mit den Produktivkr„ften der Gesellschaft, der er angeh”rt, was auch ihre Zivilisationsstufe sei; oder auch nur im Vergleich zu der wirklichen Konsumtion dieser selben Gesellschaft w„hrend nur we- niger Jahre; so unbedeutend, daá die Hauptaufrnerksamkeit der Ge- setzgeber und der politischen ™konomen gerichtet sein sollte auf die Produktivkr„fte und ihre knftige freie Encklung, nicht aber, wie bisher, auf den bloáen akkuinulierten Reichtum, der das Auge frappiert. Der bei weitem gr”áte Teil des sogenannten akkumulier- ten Reichtums ist nur nominell und besteht nicht aus wirklichen Gegenst„nden, Schiffen, H„usern, Baumwollenwaren, Landmelioratio- nen, sondern aus bloáen Rechtstiteln, Ansprchen auf die knfti- gen j„hrlichen produktiven Kr„fte der Gesellschaft, Rechtstiteln, erzeugt und verewigt durch die Auskunftsmittel oder Institutionen der Unsicherheit... Der Gebrauch solcher Artikel (Akkumulationen physischer Dinge oder wirklicher Reichtum) als bloáes Mittel, ih- ren Besitzern den Reichtum anzueignen, den die zuknftigen Pro- duktivkr„fte der Gesellschaft erst schaffen sollen, dieser Ge- brauch wurde ihnen durch die Naturgesetze der Verteilung ohne An- wendung von Gewalt allm„hlich entzogen werden; untersttzt durch genossenschaftliche Arbeit (co-operative labour) wrde er ihnen in wenigen Jahren entzogen werden." (William Thompson, "Inquiry into the Principles of the Distribution of Wealth", London 1850, p. 453. - Dies Buch erschien zuerst 1824.) "Es wird wenig bedacht, von den meisten nicht einmal vermutet, in einem wie „uáerst kleinen Verh„ltnis, sei es nach Masse oder Wir- kungskraft, die tats„chlichen Akkumulationen der Gesellschaft stehn zu den menschlichen Produktivkr„ften, ja selbst zu der ge- w”hnlichen Konsumtion einer einzigen Menschengeneration w„hrend nur weniger Jahre. Der Grund ist augenscheinlich, aber die Wir- kung ist sehr sch„dlich. Der Reichtum, der j„hrlich verzehrt wird, verschwindet mit seinem Gebrauch; er steht vor dem Auge nur fr einen Augenblick, und macht Eindruck nur w„hrend man ihn ge- nieát oder verbraucht. Aber der nur langsam verzehrbare Teil des Reichtums, M”bel, Maschinen, Geb„ude, von unsrer Kindheit bis zum Alter stehn sie vor unserm Auge, dauernde Denkm„ler der menschli- chen Anstrengung. Kraft des Besitzes dieses fixen, dauernden, nur langsam verzehrten Teils des ”ffentlichen Reichtums - des Bodens und der Rohstoffe, an denen, der Werkzeuge, mit denen gearbeitet wird, der H„user, die w„hrend der Arbeit Obdach geben -, kraft dieses Besitzes beherrschen die Eigentmer dieser Gegenst„nde zu ihrem eignen Vorteil die j„hrlichen Produktivkr„fte aller wirk lieb produktiven Arbeiter der Gesellschaft, so unbedeutend jene Gegenst„nde auch sein m”gen im Verh„ltnis zu den stets wiederkeh- renden Produkten dieser Arbeit. Die Bev”lkerung von Britannien und Irland ist 20 Millionen, der Durchschnittsverbrauch jedes einzelnen, Mann, Weib und Kind, ist wahrscheinlich ungef„hr 20 Pfd.St., zusammen ein Reichtum von ungef„hr 400 Millionen Pfd.St., das j„hrlich verzehrte #325# 17. Kapitel - Die Zirkulation des Mehrwerts ----- Arbeitsprodukt. Der Gesamtbetrag des akkumulierten Kapitals die- ser L„nder bersteigt nicht, nach der Absch„tzung, 1200 Millionen oder das dreifache j„hrliche Arbeitsprodukt; bei gleicher Teilung 60 Pfd.St. Kapital auf den Kopf. Wir haben es hier mehr mit dem Verh„ltnis zu tun als mit den nie hr oder minder genauen absolu- ten Betr„gen dieser Sch„tzungssummen. Die Zinsen dieses Gesamtka- pitals wrden hinreichen, um die Gesamtbev”lkeirung in ihrer ge- genw„rtigen Lebenshaltung ungef„hr zwei Monate in einem Jahr zu erhalten, und das gesamte akkumulierte Kapital selbst (k”nnten K„ufer gefunden werden) wrde sie ohne Arbeit unterhalten fr ganze drei Jahre! Am Ende welcher Zeit, ohne H„user, Kleider oder Nahrung, sie verhungern máten oder aber die Sklaven werden de- rer, die sie w„hrend der drei Jahre unterhalten haben. Wie drei Jahre sich verhalten zur Lebenszeit einer gesunden Generation, sage zu 40 Jahren, so verh„lt sich die Gr”áe und Bedeutung des wirklichen Reichtums, das akkumulierte Kapital selbst des reichs- ten Landes, zu ihrer Produktivkraft, zu den produktiven Kr„ften einer einzigen Menschengeneration; nicht zu dem, was sie produ- zieren k”nnten unter verst„ndigen Anordnungen gleicher Sicher- heit, und besonders bei genossenschaftlicher Arbeit, sondern zu dem, was sie wirklich absolut produzieren unter den mangel haften und entmutigenden Ausfluchtsmitteln der Unsicherheit!... Und um diese scheinbar gewaltige Masse des vorhandnen Kapitals oder vielmehr das vermittelst ihrer erworbne Kommando und Monopol ber die Produkte der j„hrlichen Arbeit in seinem gegenw„rtigen Zu- stand erzwungner Teilung zu erhalten und zu verewigen, soll die ganze schauderhafte Maschinerie, die Laster, Verbrechen und Lei- den der Unsicherheit verewigt werden. Nichts kann akkumuliert werden, ohne daá die notwendigen Bedrfnisse zuerst befriedigt sind, und der groáe Strom menschlicher Neigungen flieát dem Ge- nusse nach; daher der verh„ltnism„áig unbedeutende Betrag des wirklichen Reichtums der Gesellschaft in jedem gegebnen Augen- blick. Es ist ein ewiger Kreislauf von Produktion und Konsumtion. In dieser ungeheuren Masse j„hrlicher Produktion und Konsumtion wrde die Handvoll wirklicher Akkumulation kaum entbehrt werden; und doch ist das Hauptaugenmerk gerichtet worden nicht auf jene Masse Produktivkraft, sondern auf diese Handvoll Akkumutation. Aber diese Handvoll ist mit Beschlag belegt worden durch einige wenige und verwandelt worden in das Werkzeug zur Aneignung der best„ndig j„hrlich wiederkehrenden Produkte der Arbeit der groáen Masse. Daher die entscheidende Wichtigkeit eines solchen Werk- zeugs fr diese wenigen... Ungef„hr ein Drittel des nationalen Jahresprodukts wird jetzt unter dem Namen ”ffentlicher Lasten den Produzenten entzogen und unproduktiv konsumiert durch Leute, die kein Žquivalent dafr geben, d.h. keins, was den Produzenten als solches gilt... Das Auge der Menge blickt erstaunt auf die akku- mulierten Massen, besonders wenn sie in den H„nden einiger weni- gen konzentriert sind. Aber die j„hrlich produzierten Massen, wie die ewigen und unz„hlbaren Wogen eines m„chtigen Stroms, rollen vorbei und verlieren sich im vergeánen Ozean der Konsumtion. Und doch bedingt diese ewige Konsumtion nicht allein alle Gensse, sondern die Existenz des ganzen Menschengeschlechts. Die Menge und Verteilung dieses Jahresprodukts sollte vor allem zum Gegen- stand der Erw„gung gemacht werden. Die wirkliche Akkumulation ist von durchaus sekund„rer Bedeutung und erh„lt auch diese Bedeutung fast ausschlieálich durch ihren Enfluá #326# II. Abschnitt - Der Umschlag des Kapitals ----- auf die Verteilung des Jahresprodukts... Die wirkliche Akkumula- tion und Verteilung wird hier" (in Thompsons Schrift) stets be- trachtet mit Bezug und Unterordnung zur Produktivkraft. In fast allen andren Systemen ist die Produktivkraft betrachtet worden mit Bezug und Unterordnung zur Akkumulation und zur Verewigung der bestehenden Verteilungsweise. Verglichen mit der Erhaltung dieser bestehenden Verteilungsweise wird das stets wiederkehrende Elend oder Wohlergehn des ganzen Menschengeschlechts nicht eines Blicks wrdig gehalten. Die Ergebnisse der Gewalt, des Betrugs und des Zufalls verewigen, das hat man Sicherheit genannt; und der Erhaltung dieser erlognen Sicherheit sind alle Produktiv- kr„fte des Menngeschlechts erbarmungslos zum Opfer gebracht wor- den." (Ibidem, p. 440-443.) --- Fr die Reproduktion sind nur zwei normale F„lle m”glich, abge- sehn von St”rungen, welche selbst die Reproduktion auf gegebner Stufenleiter hemmen. Entweder es findet Reproduktion auf einfacher Stufenleiter statt. Oder es findet Kapitalisierung von Mehrwert statt, Akkumulation. I. Einfache Reproduktion Bei einfacher Reproduktion wird der j„hrlich oder mit mehreren Umschl„gen innerhalb des Jahrs periodisch produzierte und reali- sierte Mehrwert individuell, d.h. unproduktiv, konsumiert von seinen Eignern, den Kapitalisten. Der Umstand, daá der Produktenwert zum Teil aus Mehrwert besteht, zum andren Teil aus dem Wertteil, gebildet durch das in ihm re- produzierte variable Kapital plus dem in ihm aufgezehrten kon- stanten Kapital, „ndert absolut nichts, weder an dem Quantum noch dem Wert des Gesamtprodukts, welches als Warenkapital best„ndig in die Zirkulation eingeht und ihr ebenso best„ndig entzogen wird, um der produktiven oder individuellen Konsumtion anheimzu- fallen, d.h. um als Produktionsmittel oder als Konsumtionsmittel zu dienen. Von dem konstanten Kapital abgesehn, wird nur die Ver- teilung des j„hrlichen Produkts zwischen Arbeitern und Kapitali- sten dadurch affiziert. Selbst die einfache Reproduktion unter- stellt, muá daher ein Teil des Mehrwerts best„ndig in Geld und nicht in Produkt existieren, weil er sonst nicht behufs der Kon- sumtion aus Geld in Produkt verwandelt werden kann. Diese Ver- wandlung des Mehrwerts aus seiner ursprnglichen Warenform in Geld ist hier weiter zu untersuchen. Zur Vereinfachung der Sache wird #327# 17. Kapitel - Die Zirkulation des Mehrwerts ----- die einfachste Form des Problems unterstellt, n„mlich die aus- schlieáliche Zirkulation von Metallgeld, von Geld, welches wirk- liches Žquivalent ist. Nach den fr die einfache Warenzirkulation entwickelten Gesetzen (Buch I, Kap. III 1*)) muá die Masse des im Lande vorhandenen Me- tallgelds nicht nur hinreichen, um die Waren zu zirkulieren. Sie muá hinreichen fr die Schwankungen des Geldumlaufs, die teils entspringen aus Fluktuationen in der Geschwindigkeit der Zirkula- tion, teils aus dem Preiswechsel der Waren, teils aus den ver- schiednen und wechselnden Proportionen, worin das Geld als Zah- lungsmittel oder als eigentliches Zirkulationsmittel fungiert. Das Verh„ltnis, worin die vorhandne Geldmasse sich in Schatz und umlaufendes Geld spaltet, wechselt best„ndig, aber die Masse des Geldes ist stets gleich der Summe des als Schatz und als umlau- fendes Geld vorhandnen Gelds. Diese Geldmasse (Masse edlen Me- talls) ist ein nach und nach akkumullerter Schatz der Gesell- schaft. Soweit ein Teil dieses Schatzes sich durch Verschleiá verzehrt, muá er j„hrlich, wie jedes andre Produkt, neu ersetzt werden. Dies geschieht in der Wirklichkeit durch direkten oder indirekten Austausch eines Teils des j„hrlichen Landesprodukts mit dem Produkt der Gold und Silber produzierenden L„nder. Dieser internationale Charakter der Transaktion verhllt indes ihren einfachen Verlauf. Um das Problem daher auf seinen einfachsten und durchsichtigsten Ausdruck zu reduzieren, muá vorausgesetzt werden, daá Gold- und Silberproduktion im Lande selbst stattfin- det, also Gold- und Silberproduktion einen Teil der gesellschaft- lichen Gesamtproduktion innerhalb jedes Landes bildet. Abgesehn von dem fr Luxusartikel produzierten Gold oder Silber muá das Minimum ihrer j„hrlichen Produktion gleich sein dem durch die j„hrliche Geldzirkulation bewirkten Verschleiá der Geldme- talle. Ferner: W„chst die Wertsumme der j„hrlich produzierten und zirkulierten Warenmasse, so muá auch die j„hrliche Gold- und Sil- berproduktion wachsen, soweit die gewachsne Wertsumme der zirkul- lerenden Waren und die fr ihre Zirkulation (und entsprechende Schatzbildung) erforderliche Geldmasse nicht kompensiert wird durch gr”áre Geschwindigkeit des Geldumlaufs und durch umfang- reichre Funktion des Gelds als Zahlungsmittel, d.h. durch gráre gegenseitige Saldierung der K„ufe und Verk„ufe ohne Dazwischen- kunft von wirklichem Geld. Ein Teil der gesellschaftlichen Arbeitskraft und ein Teil der ge- sellschaftlichen Produktionsmittel muá also in der Produktion von Gold und Silber j„hrlich verausgabt werden. ----- 1*) Siehe Band 23 unserer Ausgabe S. 153-156 #328# II. Abschnitt - Der Umschlag des Kapitals ----- Die Kapitalisten, welche die Gold- und Silberproduktion betreiben und wie hier bei Voraussetzung einfacher Reproduktion angenommen -, nur betreiben innerhalb der Schranken des j„hrlichen Durch- schnitts. Verschleiáes und des dadurch verursachten j„hrlichen Durchschnittskonsums von Gold und Silber, werfen ihren Mehrwert, den sie nach der Unterstellung j„hrlich konsumieren, ohne etwas davon zu kapitalisieren, direkt in die Zirkulation in der Geld- form, die fr sie die Naturalform, nicht wie in den andern Pro- duktionszweigen die verwandelte Form des Produkts ist. Ferner: Was den Arbeitslohn betrifft - die Geldform, worin das variable Kapital vorgeschossen wird -, so wird er hier ebenfalls ersetzt nicht durch Verkauf des Produkts, seine Verwandlung in Geld, sondern durch ein Produkt, dessen Naturalform von vornher- ein die Geldform ist. Endlich findet dies auch mit dem Teil des Edelmetallprodukts statt, der gleich dem Wert des periodisch aufgezehrten konstanten Kapitals ist, sowohl des konstanten zirkulierenden, wie des w„h- rend des Jahrs verzehrten konstanten fixen Kapitals. Betrachten wir den Kreislauf, resp. Umschlag des in der Edelme- tallproduktion angelegten Kapitals zun„chst unter der Form G-W... P... G'. Soweit in G-W das W nicht nur aus Arbeitskraft und Pro- duktionsmitteln besteht, sondern auch aus fixem Kapital, wovon nur ein Werttell in P aufgebraucht wird, ist klar, daá G'- das Produkt - eine Geldsumme ist gleich dem in Arbeitslohn ausgeleg- ten variablen Kapital plus dem in Produktionsmitteln ausgelegten zirkulierenden konstanten Kapital plus dem Werttell des ver- schliánen fixen Kapitals plus dem Mehrwert. W„re die Summe gerin- ger, bei unver„ndertem allgemeinen Wert des Goldes, so w„re die Minenanlage unproduktiv, oder - wenn dies allgemein der Fall - wrde in Zukunft der Wert des Goldes, verglichen mit den Waren, deren Wert nicht ver„ndert, steigen; d.h., die Preise der Waren wrden fallen, es wrde also in Zukunft die in G-W ausgelegte Geldsumme kleiner sein. Betrachten wir zun„chst nur den zirkulie- renden Teil des in G, dem Ausgangspunkt von G-W... P... G', vor- geschoánen Kapitals, so wird eine bestimmte Geldsumme vorgeschos- sen, in Zirkulation geworfen zur Zahlung von Arbeitskraft und zum Kauf von Produktionsstoffen. Aber sie wird durch den Kreislauf dieses Kapitals der Zirkulation nicht wieder entzogen, um von neuem hineingeworfen zu werden. Das Produkt in seiner Naturalform ist schon Geld, es braucht also nicht erst durch Austausch, durch einen Zirkulationsprozeá, in Geld verwandelt zu werden. Es tritt aus dem Produktionsprozeá in die Zirkulationssph„re nicht in der Form von Warenkapital, das sich in Geldkapital, sondern als Geld- kapital, das sich in #329# 17. Kapitel - Die Zirkulation des Mehrwerts ----- produktives Kapital rckverwandeln. d.h. von neuem Arbeitskraft und Produktionsstoffe kaufen soll. Die Geldform des zirkulieren- den, in Arbeitskraft und Produktionsrnitteln verzehrten Kapitals wird ersetzt nicht durch den Verkauf des Produkts, sondern durch die Naturalform des Produkts selbst, also nicht durch Wiederent- ziehn seines Werts aus der Zirkulation in Geldform, sondern durch zuschssiges, neuproduziertes Geld. Nehmen wir an, dies zirkulierende Kapital sei = 500 Pfd.St., die Umschlagsperiode = 5 Wochen, Arbeitsperiode 4 Wochen, Zirkulati- onsperiode nur = 1 Woche. Es muá von vornherein fr 5 Wochen Geld teils in Produktionsvorrat vorgeschossen werden, teils vorr„tig sein, um nach und nach in Arbeitslohn weggezahlt zu werden. An- fang der 6. Woche sind 400 Pfd.St. zurckgeflossen und 100 Pfd.St. freigesetzt. Dies wiederholt sich best„ndig. Hier, wie frher, werden w„hrend gewisser Zeit des Umschlags 100Pfd.St. be- st„ndig inder freigesetzten Form sich befinden. Aber sie bestehn aus zuschssigern neuproduziertem Geld, ganz wie die andern 400 Pfd.St. Wir hatten hier 10 Umschl„ge im Jahr, und das produzierte jahresprodukt ist = 5000 Pfd.St. Gold. (Die Zirkulationsperiode entsteht hier nicht durch die Zeit, welche die Verwandlung der Ware in Geld, sondern welche die Verwandlung von Geld in die Pro- duktionselemente kostet.) Bei jedem andren Kapital von 500 Pfd.St., welches unter denselben Bedingungen umschl„gt, ist die best„ndig erneuerte Geldform die verwandelte Form des produzier- ten Warenkapitals, welches alle 4 Wochen in die Zirkulation ge- worfen wird und das durch seinen Verkauf - also durch periodische Entziehung des Geldquantums, als das es ursprnglich in den Pro- zeá eintrat - diese Geldform stets von neuem wiedererh„lt. Hier dagegen wird in jeder Umschlagsperiode eine neue zuschssige Geldmasse von 500 Pfd.St. aus dem Produktionsprozeá selbst in die Zirkulation geworfen, um ihr best„ndig Produktionsstoffe und Ar- beitskraft zu entzlehn. Dies in die Zirkulation geworfne Geld wird ihr durch den Kreislauf dieses Kapitals nicht wieder entzo- gen, sondern noch durch best„ndig neuproduzierte Goldmassen ver- mehrt. Betrachten wir den variablen Teil dieses zirkulierenden Kapitals und setzen wir ihn, wie oben, = 100 Pfd.St., so w„ren in der ge- w”hnlichen Warenproduktion diese 100 Pfd.St. bei zehnmaligem Um- schlag hinreichend, um best„ndig die Arbeitskraft zu zahlen. Hier, in der Geldproduktion reicht dieselbe Summe; aber die 100 Pfd.St. Rckfluá, womit die Arbeitskraft in je 5 Wochen bezahlt wird, sind nicht verwandelte Form ihres Produkts, sondern sind ein Teil ihres stets erneuten Produkts selbst. Der Goldproduzent zahlt seine Arbeiter direkt mit einem Teil des von ihnen selbst #330# II. Abschnitt - Der Umschlag des Kapitals ----- produzierten Goldes. Die so in Arbeitskraft j„hrlich ausgelegten und von den Arbeitern in die Zirkulation geworfnen 1000 Pfd.St. kehren daher nicht durch die Zirkulation zu ihrem Ausgangspunkt zurck. Was ferner das fixe Kapital betrifft, so erheischt es bei erster Anlage des Gesch„fts die Verausgabung eines gr”áren Geldkapitals, das also in die Zirkulation geworfen wird. Wie alles fixe Kapi- tal, flieát es nur stckweis im uf von Jahren zurck. Aber es flieát zurck als unmittelbares Stck des Produkts, des Goldes, nicht durch Verkauf des Produkts und seine dadurch vollzogne Ver- goldung. Es erh„lt also allm„hlich seine Geldform nicht durch Entziehung von Geld aus der Zirkulation, sondern durch Anh„ufen eines entsprechenden Teils des Produkts. Das so wieder herge- stellte Geldkapital ist nicht eine Geldsumme, allm„hlich der Zir- kulation entzogen zur Ausgleichung der ursprnglich fr das fixe Kapital in sie geworfnen Geldsunune. Es ist eine zuschssige Masse Geld. Endlich, was den Mehrwert betrifft, so ist er ebenfalls gleich einem Teil des neuen Goldprodukts, das in jeder neuen Um- schlagsperiode in Zirkulation geworfen wird, um nach unsrer Un- terstellung unproduktiv verausgabt, fr Lebensmittel und Luxusge- genst„nde weggezahlt zu werden. Nach der Voraussetzung aber ersetzt diese ganze j„hrliche Gold- produktion - wodurch best„ndig Arbeitskraft und Produktions- stoffe, aber kein Geld dem Markt entzogen und best„ndig zuschs- siges Geld ihm zugefhrt wird nur das w„hrend des Jahrs ver- schliáne Geld, h„lt also nur die gesellschaftliche Geldmasse vollz„hlig, die best„ndig, wenn auch in wechselnden Portionen, in den zwei Formen von Schatz und im Umlauf befindlichem Geld exi- stiert. Nach dem Gesetz der Warenzirkulation muá die Geldmasse gleich sein der fr die Zirkulation erheischten Geldmasse plus einem in Schatzform be findlichen Geldquantum, welches je nach Kontraktion oder Expansion der Zirkulation zu- oder abnimmt, namentlich aber auch fr die Bildung der n”tigen Reservefonds von Zahlungsmitteln dient. Was in Geld gezahlt werden muá - soweit keine Ausgleichung der Zahlungen stattfindet -, ist der Wert der Waren. Daá ein Teil dieses Werts aus Mehrwert besteht, d.h. dem Verk„ufer der Waren nichts gekostet hat, „ndert absolut nichts an der Sache. Gesetzt, die Produzenten seien alle selbst„ndige Besitzer ihrer Produkti- onsmittel, es finde also Zirkulation statt zwischen den unmittel- baren Produzenten selbst. Abgesehn von dem konstanten Teil ihres Kapitals, k”nnte man dann ihr j„hrliches Mehrprodukt, zur Analo- gie mit dem kapjtalistischen Zustand, in zwei Teile teilen: den einen a, der bloá ihre notwendigen Lebensmittel ersetzt, den an- dern b, den sie zum Teil in Luxusprodukten #331# 17. Kapitel - Die Zirkulation den Mehrwerts ----- verzehren, zum Teil zur Erweiterung der Produktion anwenden. a vertritt dann das variable Kapital, b den Mehrwert. Aber diese Einteilung bliebe ohne allen Einfluá auf die Gr”áe der zur Zirku- lation ihres Gesamtprodukts erheischten Geldmasse. Bei sonst gleichbleibenden Umst„nden w„re der Wert der zirkulierenden Wa- renmasse derselbe, daher auch die fr ihn erheischte Geldmasse. Auch máten sie dieselben Geldreserven bei gleicher Teilung der Umschlagsperloden haben, d.h. denselben Teil ihres Kapitals be- st„ndig in Geldform, da nach wie vor, nach der Unterstellung, ihre Produktion Warenproduktion w„re. Der Umstand also, daá ein Teil des Warenwerts aus Mehrwert besteht, „ndert absolut nichts an der Masse des zum Betrieb des Gesch„fts notwendigen Geldes. Ein Gegner Tookes, der sich an die Form G-W-G' h„lt, fragt ihn, wie es denn der Kapitalist anfange, um best„ndig der Zirkulation mehr Geld zu entziehn, als er in sie hineinwirft. Man verstehe wohl. Es handelt sich hier nicht um die B i l d u n g des Mehr- werts. Diese, die das einzige Geheimnis ausmacht, versteht sich vom kapitalistischen Standpunkt von selbst. Die angewandte Wertsumme w„re ja nicht Kapital, wenn sie nicht mit einem Mehr- wert sich bereicherte. Da sie also der Voraussetzung nach Kapital ist, versteht sich der Mehrwert von selbst. Die Frage ist also nicht: Wo kommt der Mehrwert her? Sondern: Wo kommt das Geld her, um ihn zu versilbern? Aber in der brgerlichen ™konomie versteht sich die Existenz des Mehrwerts von selbst. Sie ist also nicht nur unterstellt, sondern mit ihr ist auch ferner unterstellt, daá ein Teil der in die Zir- kulation geworfnen Warenmasse aus Mehrprodukt besteht, also einen Wert darstellt, den der Kapitalist nicht mit seinem Kapital in die Zirkulation warf, daá der Kapitalist also mit seinem Produkt einen šberschuá ber sein Kapital in die Zirkulation wirft und ihr diesen šberschuá auch wieder entzieht. Das Warenkapital, das der Kapitalist in die Zirkulation wirft, ist von gr”áerm Wert (woher das kommt, wird nicht erkl„rt oder begriffen, aber c'est un fait 1*) vom Standpunkt dieser selbigen) als das produktive Kapital, das er in Arbeitskraft plus Produkti- onsmitteln der Zirkulation entzogen hat. Unter dieser Vorausset- zung ist daher klar, warum nicht nur Kapitalist A, sondern auch B, C, D etc. der Zirkulation durch Austausch seiner Ware best„n- dig mehr Wert entziehn kann als den Wert seines ursprnglich und stets aufs neue vorgeschoánen Kapitals. A, B, C, D etc. werfen best„ndig einen gr”áren Warenwert - diese Operation ist so viel- seitig wie die selbst„ndig ----- 1*) es ist eine Tatsache #332# II. Abschnitt - Der Umschlag des Kapitals ----- fungierenden Kapitale - in der Form von Warenkapital in die Zir- kulation, als sie ihr unter der Form von produktivem Kapital ent- ziehn. Sie haben also best„ndig sich in eine Wertsumme zu teilen (d.h. jeder seinerseits der Zirkulation ein produktives Kapital zu entziehn) gleich der Wertsumme ihrer resp. vorgeschoánen pro- duktiven Kapitale; und ebenso best„ndig sich in eine Wertsurmne zu teilen, die sie ebenso allseitig in Warenform, als respektiven IDberschuá des Warenwerts ber den Wert seiner Produktionsele- mente, in die ZirkuIation werfen. Aber das Warenkapital, vor seiner Rckverwandlung in produktives Kapital und vor der Verausgabung des in ihm steckenden Mehrwerts, muá versilbert werden. Wo kommt das Geld dazu her? Diese Frage erscheint auf den ersten Blick schwierig, und weder Tooke noch ein andrer hat sie bisher beantwortet. Das in der Form von Geldkapital vorgeschoáne zirkulierende Kapi- tal von 500 Pfd.St., welches immer seine Umschlagsperiode, sei das zirkulierende Gesamtkapital der Gesellschaft, d.h. der Kapi- talistenklasse. Der Mehrwert sei 100 Pfd.St. Wie kann nun, die ganze Kapitalistenklasse best„ndig 600 Pfd.St. aus der Zirkula- tion herausziehn, wenn sie best„ndig nur 500 Pfd.St. hineinwirft? Nachdem das Geldkapital von 500 Pfd.St. in produktives Kapital verwandelt, verwandelt dieses sich innerhalb des Produktionspro- zesses in Warenwert von 600 Pfd.St., und es befindet sich in Zir- kulation nicht nur ein Warenwert von 500 Pfd.St., gleich dem ur- sprnglich vorgeschoánen Geldkapital, sondern ein neuproduzierter Mehrwert von 100 Pfd.St. Dieser zuschssige Mehrwert von 100 Pfd.St. ist in Warenform in die Zirkulation geworfen. Darber be- steht kein Zweifel. Aber durch dieselbe Operation ist nicht das zuschssige Geld fr die Zirkulation dieses zuschssigen Waren- werts gegeben. Man muá nun die Schwierigkeit nicht durch plausible Ausflchte zu umgehn suchen. Zum Beispiel: Was das konstante zirkulierende Kapital betrifft, so ist klar, daá nicht alle es gleichzeitig auslegen. W„hrend Ka- pitalist A seine Ware verkauft, also fr ihn vorgeschoánes Kapi- tal Geldform annimmt, nimmt fr den K„ufer B umgekehrt sein in Geldform vorhandnes Kapital die Form seiner Produktionsmittel an, die gerade A produziert. Durch denselben Akt, wodurch A seinem produzierten Warenkapital die Geldform wiedergibt, gibt B dem seinigen die produktive Form wieder, verwandelt es aus Geldform in Produktionsmittel und Arbeitskraft; dieselbe Geldsumme fun- giert in dem doppelseitigen Prozeá wie in jedem einfachen Kauf W- G. #333# 17. Kapitel - Die Zirkulation des Mehrwerts ----- Andrerseits, wenn A das Geld wieder in Produktionsmittel verwan- delt, kauft er von C, und dieser zahlt damit B etc. So w„re dann der Hergang erkl„rt. Aber. Alle in bezug auf das Quantum des zirkulierenden Geldes bei der Warenzirkulation (Buch I, Kap. III) aufgestellten Gesetze werden in keiner Art durch den kapitalistischen Charakter des Produkti- onsprozesses ge„ndert. Wenn also gesagt wird, das in Geldform vorzuschieáende zirkullerende Kapital der Gesellschaft betr„gt 500 Pfd.St., so ist dabei schon in Berechnung gebracht, daá dies einerseits die Summe ist, die gleichzeitig vorgeschossen war, daá aber andrerseits diese Summe mehr produktives Kapital in Bewegung setzt als 500 Pfd.St., weil sie abwechselnd als Geldfonds ver. schiedner produktiven Kapitale dient. Diese Erkl„rungsweise setzt also schon das Geld als vorhanden voraus, dessen Dasein sie er- kl„ren soll. - Es k”nnte ferner gesagt werden: Kapitalist A produziert Artikel, die Kapitalist B individuell, unproduktiv konsumiert. Das Geld von B versilbert also das Warenkapital von A, und so dient die- selbe Geldsumme zur Versilbrung des Mehrwerts von B und des zir- kulierenden konstanten Kapitals von A. Hier ist aber die L”sung der Frage, die beantwortet werden soll, noch direkter unter- stellt. N„mlich, wo kriegt B dies Geld zur Bestreitung seiner Re- venue her? Wie hat er selbst diesen Mehrwerttell seines Produkts versilbert? - Ferner k”nnte gesagt werden, der Teil des zirkulierenden vari- ablen Kapitals, den A seinen Arbeitern best„ndig vorschieát, str”mt ihm best„ndig aus der Zirkulation zurck; und nur ein ab- wechselnder Teil davon liegt best„ndig bei ihm selbst fr Zahlung des Arbeitslohns fest. Zwischen der Ausgabe und dem Rckstrom verflieát jedoch eine gewisse Zeit, w„hrend deren das in Arbeits- lohn ausgezahlte Geld unter andrem auch zur Versilberung von Mehrwert dienen kann. - Aber wir wissen erstens, daá je gr”áer diese Zeit, um so gr”áer auch die Masse des Geldvorrats sein muá, die der Kapitalist A best„ndig in petto halten muá. Zweitens gibt der Arbeiter das Geld aus, kauft Waren damit, versilbert daher den in diesen Waren steckenden Mehrwert pro tanto. Also dient dasselbe Geld, das in der Form des variablen Kapitals vorgeschos- sen wird, pro tanto auch dazu, Mehrwert zu versilbern. Ohne hier noch tiefer auf diese Frage einzugehn, hier nur so viel: daá die Konsumtion der ganzen Kapitalistenklasse und der von ihr abh„ngigen unproduktiven Personen gleichzeitig Schritt h„lt mit der fr die Arbeiterklasse; also, gleichzeitig mit dem von den Arbeitern in Zirkulation geworfnen Geld, von den Kapitalisten Geld in die Zirkultion geworfen werden muá, um ihren Mehrwert als Revenue zu verausgaben; also fr denselben #334# II. Abschnitt - Der Umschlag des Kapitals ----- der Zirkulation Geld entzogen sein muá. Die eben gegebne Erkl„- rung wrde nur das so n”tige Quantum verringern, nicht beseiti- gen. - Endlich k”nnte gesagt werden: Es wird doch best„ndig ein groáes Quantum Geld in Zirkulation geworfen bei der ersten Anlage des fixen Kapitals, das der Zirkulation nur allm„hlich, stckweis, im Lauf von Jahren, von dem wieder entzogen wird, der es hineinwarf. Kann diese Summe nicht hinreichen, um den Mehrwert zu versilbern? - Hierauf ist zu antworten, daá vielleicht in der Summe von 500 Pfd.St. (die auch Schatzbildung fr n”tige Reservefends ein- schlieát) schon die Anwendung dieser Summe als fixes Kapital, wenn nicht durch den, der sie hineinwarf, so doch durch jemand anders, einbegriffen ist. Auáerdem ist bei der Summe, die fr Be- schaffung der als fixes Kapital dienenden Produkte ausgegeben wird, schon unterstellt, daá auch der in diesen Waren steckende Mehrwert gezahlt ist, und es fr„gt sich eben, wo dies Geld her- kommt. Die allgemeine Antwort ist bereits gegeben: Wenn eine Wa- renmasse von x x 1000 Pfd.St. zu zirkulieren, so „ndert es abso- lut nichts am Quantum der zu dieser Zirkulation n”tigen Geld- summe, ob der Wert dieser Warenmasse Mehrwert enth„lt oder nicht, ob die Warenmasse kapitalistisch produziert ist oder nicht. D a s P r o b l e m s e l b s t e x i s t i e r t a l s o n i c h t. Bei sonst gegebnen Bedingungen, Umlaufsgeschwindig- keit des Geldes etc., ist eine bestimmte Geldsunime erheischt, um den Warenwert von x x 1000 Pfd. St. zu zirkulieren, ganz unabh„n- gig von dem Umstand, wie viel oder wie wenig von diesem Wert den unmittelbaren Produzenten dieser Waren zuf„llt. Soweit hier ein Problem existiert, f„llt es zusammen mit dem allgemeinen Problem: woher die zur Zirkulation der Waren in einem Lande n”tige Geld- summe kommt. Indes existiert allerdings, vom Standpunkt der kapitalistischen Produktion, der S c h e i n eines besondren Problems. Es ist n„mlich hier der Kap, italist, welcher als der Ausgangspunkt er- scheint, von dem das Geld in die Zirkulation geworfen wird. Das Geld, das der Arbeiter zur Zahlung seiner Lebensmittel ausgibt, existiert vorher als Geldform des variablen Kapitals und wird da- her ursprnglich vom Kapitalisten in Zirkulation geworfen als Kauf- oder Zahlungsmittel von Arbeitskraft. Auáerdem wirft der Kapitalist das Geld in Zirkulation, das fr ihn ursprnglich die Geldform seines konstanten fixen und flssigen Kapitals bildet; er gibt es aus als Kauf- oder Zahlungsmittel fr Arbeitsmittel und Produktionsstoffe. Aber ber dies hinaus erscheint der Kapi- talist nicht weiter als Ausgangspunkt der in der Zirkulation be- findlichen Geldmasse. Nun aber existieren nur zwei Ausgangs- punkte:der Kapitalist und der Arbeiter. Alle dritten Personenru- briken #335# 17. Kapitel - Die Zirkulation des Mehrwerts ----- mssen entweder fr Dienstleistungen Geld von diesen beiden Klas- sen erhalten oder, soweit sie es ohne Gegenleistung erhalten, sind sie Mitbesitzer des Mehrwerts in der Form von Rente, Zins etc. Daá der Mehrwert nicht ganz in der Tasche des industriellen Kapitalisten bleibt, sondern von ihm mit andern Personen geteilt werden muá, hat mit der vorliegenden Frage nichts zu tun. Es fragt sich, wie er seinen Mehrwert versilbert, nicht wie das da- fr gel”ste Silber sich sp„ter verteilt. Es ist also fr unsern Fall der Kapitalist noch als einziger Besitzer des Mehrwerts zu betrachten. Was aber den Arbeiter betrifft, so ist bereits ge- sagt, daá er nur sekiind„rer Ausgangspunkt, der Kapitalist aber der prim„re Ausgangspunkt des vom Arbeiter in die Zirkulation ge- worfnen Gelds ist. Das zuerst als variables Kapital vorgeschoáne Geld vollzieht bereits seinen zweiten Umlauf, wenn der Arbeiter es zur Zahlung von Lebenstteln ausgibt. Die Kapitalistenklasse bleibt also der einzige Ausgangspunkt der Geldzirkulation. Wenn sie zur Zahlung von Produktionsmitteln 400 Pfd.St., zur Zahlung der Arbeitskraft 100 Pfd.St. braucht, so wirft sie 500 Pfd.St. in Zirkulation. Aber der in dem Produkt steckende Mehrwert, bei Mehrwertsrate von 100%, ist gleich einem Wert von 100 Pfd.St. Wie kann sie 600 Pfd. St. aus der Zirkula- tion best„ndig herausziehn, wenn sie best„ndig nur 500 Pfd.St. hineinwirft? Aus nichts wird nichts. Die Gesamtklasse der Kapita- listen kann nichts aus der Zirkulation herausziehn, was nicht vorher hineingeworfen war. Es wird hier abgesehn davon, daá die Geldsumme von 400 Pfd.St. vielleicht hinreicht, um bei zehnmaligem Umschlag Produktionsmit- tel zum Wert von 4000 Pfd.St. und Arbeit zum Wert von 1000 Pfd.St. zu zirkulieren, und die brigen 100 Pfd.St. fr die Zir- kulation des Mehrwerts von 1000 Pfd.St. ebenfalls gengen. Dies Verh„ltnis der Geldsumme zu dem von ihr zirkulierten Warenwert tut nichts zur Sache. Das Problem bleibt dasselbe. F„nden nicht verschiedne Uml„ufe derselben Geldstcke statt, so w„ren 5000 Pfd.St. als Kapital in Zirkulation zu werfen, und 1000 Pfd.St w„- ren n”tig, um den Mehrwert zu versilbern. Es fragt sich, wo dies letztre Geld herkonunt, ob nun 1000 oder 100 Pfd.St. Jedenfalls ist es ein šberschuá ber das in Zirkulation geworfne Geldkapi- tal. In der Tat, so paradox es auf den ersten Blick scheint, die Kapi- talistenklasse selbst wirft das Geld in Zirkulation, das zur Re- alisierung des in den Waren steckenden Mehrwerts dient. Aber no- tabene: sie wirft es hinein nicht als vorgeschoánes Geld, also nicht als Kapital. Sie verausgabt es als Kaufmittel fr ihre in- dividuelle Konsumtion. Es ist also nicht von ihr vorgeschossen, obgleich sie der Ausgangspunkt seiner Zirkulation ist. #336# II. Abschnitt - Der Umschlag des Kapitals ----- Nehmen wir einen einzelnen Kapitalisten, der sein Gesch„ft er”ff- net, z.B. einen P„chter. W„hrend deb ersten Jahrs schieát er ein Geldkapital, sage von 5000 Pfd.St. vor, in Zahlung von Produkti- onsmitteln (4000 Pfd.St.) und von Arbeitskraft (1000 Pfd.St.). Die Mehrwertstate sei 100% der von ihm angeeignete Mehrwert = 1000 Pfd.St. Die obigen 5000 Pfd.St. schlieáen alles Geld ein, was er als Geldkapital vorschieát. Aber der Mann muá auch leben, und er nimmt kein Geld ein vor Ende des Jahrs. Sein Konsum be- trage 1000 Pfd.St. Diese muá er besitzen. Er sagt zwar, daá er sich diese 1000 Pfd. St. vorschieáen muá w„hrend des ersten Jahrs. Doch heiát dies Vorschieáen - das hier nur subjektiven Sinn hat - weiter nichts, als daá er das erste Jahr seine indivi- duelle Konsumtion aus eigner Tasche, statt aus der Gratisproduk- tion seiner Arbeiter bestreiten muá. Er schieát dies Geld nicht vor als Kapital. Er verausgabt es, zahlt es fort fr ein Žquiva- lent in Lebensmitteln, die er verzehrt. Dieser Wert ist von ihm in Geld verausgabt, in die Zirkulation geworfen und in Warenwer- ten ihr entzogen worden. Diese Warenwerte hat er verzehrt. Er hat also aufgeh”rt, in irgendeinem Verh„ltnis zu ihrem Wert zu stehn. Das Geld, womit er ihn gezahlt, existiert als Element des zirku- lierenden Geldes. Aber den Wert dieses Geldes hat er der Zirkula- tion in Produkten entzogen, und mit den Produkten, worin er exi- stierte, ist auch ihr Wert vernichtet. Er ist alle geworden. Am Ende des Jahres nun wirft er in die Zirkulation einen Warenwert von 6000 Pfd.St. und verkauft ihn. Damit flieát fr ihn zurck: 1. sein vorgeschoánes Geldkapital von. 5000 Pfd.St.; 2. der ver- silberte Mehrwert von 1000 Pfd. St. Er hat 5000 Pfd.St. als Kapi- tal vorgeschossen, in die Zirkulation geworfen, und er entzieht ihr 6000 Pfd.St., 5000 Pfd.St. fr Kapital und 1000 Pfd.St. fr Mehrwert. Die letztren 1000 Pfd.St. sind versilbert mit dem Geld, das er selbst nicht als Kapitalist, sondern als Konsument in die Zirkulation geworfen, nicht vorgeschossen, sondern verausgabt hat. Sie kehren jetzt zu ihm zurck als Geldform des von ihm pro- duzierten Mehrwerts. Und von nun an wiederholt sich diese Opera- tion j„hrlich. Aber vom zweiten Jahr an sind die 1000 Pfd.St., die er verausgabt, best„ndig die verwandelte Form, die Geldform des von ihm produzierten Mehrwerts. Er verausgabt sie j„hrlich, und sie flieáen ihm ebenso j„hrlich zurck. Schlge sein Kapital ”fter im Jahre um, so „nderte das nichts an der Sache, wohl aber an der L„nge der Zeit und daher an der Gr”áe der Summe, die er ber sein vorgeschoánes Geldkapital hinaus fr seine individuelle Konsumtion in Zirkulation zu werfen h„tte. Dies Geld wird vom Kapitalisten nicht als Kapital in Zirkulation geworfen. Wohl aber geh”rt es zum Charakter des Kapitalisten, daá er f„hig #337# 17. Kapitel - Die Zirkulation des Mehrwerts ----- ist, bis zum Rckfluá von Mehrwert von den in seinem Besitz be- findlichen Mitteln zu leben. In diesem Fall war angenommen, daá die Geldsumme, die der Kapita- list bis zum ersten Rckfluá seines Kapitals zur Bestreitung sei- ner individuellen Konsumtion in Zirkulation wirft, exakt gleich ist dem von ihm produzierten und daher zu versilbernden Mehrwert. Dies ist offenbar, mit Bezug auf den einzelnen Kapitalisten, eine willkrliche Annahme. Aber sie muá richtig sein fr die gesamte Kapitalistenklasse, bei Unterstellung einfacher Reproduktion. Sie drckt nur dasselbe aus, was diese Unterstellung besagt, n„mlich daá der ganze Mehrwert, aber auch nur dieser, also kein Bruchteil des ursprnglichen Kapitalstocks, unproduktiv verzehrt wird. Es war oben unterstellt, daá die Gesamtproduktion an edlen Metal- len 500 Pfd.St. gesetzt) nur hinreicht, um den Geldverschleiá zu ersetzen. Die Gold produzierenden Kapitalisten besitzen ihr gan- zes Produkt in Gold, sowohl den Teil desselben, der konstantes Kapital, wie den, der variables Kapital ersetzt, wie auch den aus Mehrwert bestehenden. Ein Teil des gesellschaftlichen Mehrwerts besteht also aus Gold, nicht aus Produkt, das sich erst innerhalb der Zirkulation vergoldet. Er besteht von vornherein aus Gold und wird in die Zirkulation geworfen, um ihr Produkte zu entziehn. Dasselbe gilt hier vom Arbeitslohn, dem variablen Kapital, und vom Ersatz des vorgeschoánen konstanten Kapitals. Wenn also ein Teil der Kapitalistenklasse einen Warenwert in die Zirkulation wirft, gr”áer (um den Mehrwert) als das von ihnen vorgeschoáne Geldkapital, so wirft ein andrer Teil der Kapitalisten einen gr”- áren Geldwert (gr”áer um den Mehrwert) in die Zirkulation als der Warenwert, den sie der Zirkulation zur Produktion des Goldes be- st„ndig entziehn. Wenn ein Teil der Kapitalisten best„ndig mehr Geld aus der Zirkulation auspumpt, als er einschloát, so pumpt der Gold produzierende Teil best„ndig mehr Geld ein, als er ihr in Produktionstteln entzieht. Obgleich nun von diesem Produkt von 500 Pfd.St. Gold ein Teil Mehrwert der Goldproduzenten ist, so ist die ganze Summe doch nur bestimmt zum Ersatz des fr die Zirkulation der Waren n”tigen Geldes; wieviel davon den Mehrwert der Waren versilbert, wieviel ihre andren Wertbestandteile, ist dabei gleichgltig. Wenn man die Goldproduktion aus dem Land heraus in andre L„nder verlegt, so „ndert das absolut nichts an der Sache. Ein Teil der gesellschaftlichen Arbeitskraft und der gesellschaftlichen Pro- duktionsmittel im Land A ist in ein Produkt verwandelt, z.B. Leinwand zum Wert von 500 Pfd.St., die dem Land B ausgefhrt wird, um dort Gold zu kaufen. Das so im #338# II. Abschnitt - Der Umschlag den Kapitals ----- Land A verwandte produktive Kapital wirft ebensowenig Ware, im Unterschied von Geld, auf den Markt des Landes A, als wenn es di- rekt in der Goldproduktion verwandt w„re. Dies Produkt von A stellt sich in 500 Pfd.St. Gold dar und tritt nur als Geld in die Zirkulation des ndes A. Der Teil des gesellschaftlichen Mehr- werts, den dies Produkt enth„lt, existiert direkt in Geld und fr das Land A nie anders als in der Form von Geld. Obgleich fr die Kapitalisten, welche das Gold produzieren, nur ein Teil des Pro- dukts Mehrwert, ein andrer den Kapitalersatz darstellt, so h„ngt dagegen die Frage, wie viel von diesem Gold, auáer dem zirkulie- renden konstanten Kapital, variables Kapital ersetzt und wie viel Mehrwert darstellt, ausschlieálich ab von den resp. Verh„ltnis- sen, die Arbeitslohn und Mehrwert vom Wert der zirkulierenden Wa- ren bilden. Der Teil, der Mehrwert bildet, verteilt sich unter die verschiednen Mitglieder der Kapitalistenklasse. Obgleich er best„ndig fr die individuelle Konsumtion von ihnen ausgegeben und durch Verkauf neuen Produkts wieder eingenommen wird gerade dieser Kauf und Verkauf macht berhaupt nur das zur Vergoldung des Mehrwerts n”tige Geld unter ihnen selbst zirkulieren -, so befindet sich doch, wenn auch in wechselnden Portionen, ein Teil des gesellschaftlichen Mehrwerts in der Form von Geld in der Ta- sche der Kapitalisten, ganz wie sich ein Teil des Arbeitslohns wenigstens w„hrend eines Teils der Woche in der Form von Geld in den Taschen der Arbeiter aufh„lt. Und dieser Teil ist nicht be- schr„nkt durch den Teil des Goldprodukts 1*), der ursprnglich den Mehrwert der Gold produzierenden Kapitalisten bildet, son- dern, wie gesagt, durch die Proportion, worin obiges Produkt von 500 Pfd.St. sich zwischen Kapitalisten und Arbeiter berhaupt verteilt und worin der zu zirkulierende Warenwert 2*) aus Mehr- wert und den andren Bestandteilen des Werts besteht. Indes besteht der Teil des Mehrwerts, der nicht in andren Waren existiert, sondern neben diesen andren Waren in Geld, nur soweit aus einem Teil des j„hrlich produzierten Goldes, als ein Teil der j„hrlichen Goldproduktion zur Realisierung des Mehrwerts zirku- liert. Der andre Teil des Gelds, der sich fortw„hrend in wech- selnden Portionen als Geldform ihres Mehrwerts in den H„nden der Kapitalistenklasse befindet, ist nicht Element des j„hrlich pro- duzierten Goldes, sondern der frher im d akkumulierten Geldmas- sen. Nach unsrer Unterstellung reicht die j„hrliche Goldproduktion von 500 Pfd.St. nur gerade hin, um das j„hrlich verschliáne Geld zu ersetzen. ----- 1*) 1. und 2. Auflage: Geldprodukts; ge„ndert nach der Druckvor- lage von Engels 2*) 1. und 2.Auflage: Warenvorrat; ge„ndert nach der Druckvorlage von Engels #339# 17. Kapitel - Die Zirkulation des Mehrwerts ----- Halten wir daher nur diese 500 Pfd.St. im Auge, und abstrahieren wir von dem Teil der j„hrlich produzierten Warenmasse, zu deren Zirkulation frher akkumuliertes Geld dient, so findet der in Wa- renform produzierte Mehrwert schon deswegen Geld zu seiner Ver- goldung in der Zirkulation vor, weil auf der andern Seite Mehr- wert j„hrlich in der Form von Gold produziert wird. Dasselbe gilt von den andern Teilen des Goldprodukts von 500 Pfd.St., die das vorgeschoáne Geldkapital ersetzen. Es ist hier nun zweierlei zu bemerken. Es folgt erstens: Der von den Kapitalisten in Geld ausgegebne Mehrwert sowohl wie das von ihnen in Geld vorgeschoáne variable und sonstige produktive Kapital ist in der Tat Produkt der Arbei- ter, n„mlich der in der Goldproduktion besch„ftigten Arbeiter. Sie produzieren neu sowohl den Teil des Goldprodukts, der ihnen als Arbeitslohn "vorgeschossen" wird, wie den Teil des Goldpro- dukts, worin sich der Mehrwert der kapitalistischen Goldproduzen- ten unmittelbar darstellt. Was endlich den Teil des Goldprodukts betrifft, der nur den zu seiner Produktion vorgeschoánen konstan- ten Kapitalwert ersetzt, so erscheint er nur in Goldform 1*) (berhaupt in einem Produkt) wieder durch die j„hrliche Arbeit der Arbeiter. Bei Beginn des Gesch„fts wurde er ursprnglich vorn Kapitalisten weggegeben in Geld, welches nicht neu produziert, sondern Teil der umlaufenden gesellschaftlichen Geldmasse bil- dete. Soweit er dagegen durch neues Produkt, zuschssiges Gold, ersetzt wird, ist er das j„hrliche Produkt des Arbeiters. Der Vorschuá von seiten des Kapitalisten erscheint auch hier nur als eine Form, die daher stammt, daá der Arbeiter weder Besitzer sei- ner eignen Produktionsn-tittel ist, noch w„hrend der Produktion ber die von andren Arbeitern produzierten Lebensmittel verfgt. Zweitens aber, was die von diesem j„hrlichen Ersatz von 500 Pfd.St. unabh„ngig existierende, teils in Schatzform, teils in Form von umlaufendem Geld befindliche Geldmasse betrifft, so muá es sich mit ihr gerade so verhalten, d.h. ursprnglich verhalten haben, wie es sich mit diesen 500 Pfd.St. noch j„hrlich verh„lt. Auf diesen Punkt kommen wir am Schluá dieses Unterabschnitts zu- rck. Vorher noch einige andre Bemerkungen. Man hat bei Betrachtung des Umschlags gesehn, daá, unter sonst gleichbleibenden Umst„nden, mit dem Wechsel in der Gr”áe der Um- schlagsperioden wechselnde Massen Geldkapital n”tig sind, um die Produktion ----- 1*) 1. und 2. Auflage: Geldform; ge„ndert nach der Druckvorlage von Engels #340# II. Abschnitt - Der Umschlag das Kapitals ----- auf derselben Stufenleiter auszufhren. Die Elastizit„t der Geld- zirkulation muá also groá genug sein, um sich diesem Wechsel von Ausdehnung und Zusanunenziehung anzupassen. Nimmt man ferner sonst gleichbleibende Umst„nde an - auch unver- „nderte Gr”áe, Intensit„t und Produktivit„t des Arbeitstags -, aber v e r „ n d e r t e T e i l u n g d e s W e r t p r o d u k t s zwischen Arbeitslohn und Mehrwert, so daá entweder der erstre steigt und der letztre f„llt, oder umge- kehrt, so wird dadurch die Masse des umlaufenden Gelds nicht be- rhrt. Dieser Wechsel kann vorgehn ohne irgendwelche Expansion oder Kontraktion der im Umlauf befindlichen Geldmasse. Betrachten wir namentlich den Fall, wo der Arbeitslohn allgemein stiege und daher - unter den vorausgesetzten Bedingungen - die Rate des Mehrwerts allgemein fiele, auáerdem, ebenfalls nach Unterstel- lung, kein Wechsel im Wert der zirkulierenden Warenmasse statt- finde. In diesem Fall w„chst allerdings das Geldkapital, das als variables Kapital vorgeschossen werden muá, also die Geldmasse, die in dieser Funktion dient. Aber um gerade soviel, wie die zur Funktion von variablem Kapital erforderliche Geldmasse w„chst, um gerade soviel nimmt der Mehr. wert ab, also auch die zu seiner Realisierung n”tige Geldmasse. Die Summe der zur Realisierung des Warenwerts n”tigen Geldmasse wird davon ebensowenig berhrt wie dieser Warenweit selbst. Der Kostenpreis der Ware steigt fr den einzelnen Kapitalisten, aber ihr gesellschaftlicher Produktions- preis bleibt unver„ndert. Was ver„ndert wird, ist das Verh„ltnis, worin, abgesehn vom konstanten Wertteil, der Produktionspreis der Waren sich in Arbeitslohn und Profit teilt. Aber, sagt man, gráre Auslage von variablem Geldkapital (der Wert des Gelds ist natrlich als gleichbleibend vorausgesetzt) heiát soviel als gr”áre Masse von Geldmitteln in der Hand der Ar- beiter. Hieraus folgt gr”áre Nachfrage nach Waren von seiten der Arbeiter. Weitre Folge ist Steigen im Preis der Waren. - Oder man sagt: Steigt der Arbeitslohn, so erh”hn die Kapitalisten die Preise ihrer Ware. - In beiden F„llen verursacht das allgemeine Steigen des Arbeitslohns Steigen der Warenpreise. Daher muá eine gr”áre Geldmasse n”tig sein, um die Waren zu zirkulieren, ob man das Steigen der Preise nun in der einen oder andren Weise er- kl„rt. Antwort auf die erste Fassung: Infolge steigenden Arbeits- lohns wird namentlich die Nachfrage der Arbeiter nach notwendigen Lebensmitteln wachsen. In einem geringren Grad wird ihre Nach- frage nach Luxusartikeln zunehmen oder sich Nachfrage einstellen fr Artikel, die frher nicht in den Bereich ihrer Konsumtion fielen. Die pl”tzliche und auf gr”árer Stufenleiter gesteigerte Nachfrage nach notwendigen Lebensmitteln wird un- #341# 17. Kapitel - Die Zirkulation des Mehrwerts ----- bedingt momentan ihren Preis steigern. Folge davon: Ein gr”árer Teil des gesellschaftlichen Kapitals wird in Produktion von not- wendigen Lebensmitteln, ein geringrer in der Produktion von Lu- xusmitteln verwandt, da letztre im Preise fallen, wegen des ver- minderten Mehrwerts und daher der verminderten Nachfrage der Ka- pitalisten fr dieselben. Soweit die Arbeiter dagegen selbst Lu- xusmittel kaufen, wirkt die Erh”hung ihres Lohns innerhalb dieses Umfangs - nicht auf Steigerung des Preises von notwendigen Le- bensmitteln, sondern deplaciert nur die K„ufer von Luxuswaren. Mehr Luxuswaren als bisher gehn ein in den Konsum der Arbeiter und verh„ltnisrn„áig weniger in den Konsum der Kapitalisten. Voil… tout. 1*) Nach einigen Oszillationen zirkullert eine Waren- masse vom selben Wert wie vorher. - Was die momentanen Oszilla- tionen betrifft, so werden sie kein andres Resultat haben, als unbesch„ftigtes Geldkapital in die inl„ndische Zirkulation zu werfen, das bisher in spekulativen Unternehmungen an der B”rse oder im Auslande Besch„ftigung suchte. Antwort auf die zweite Fassung: Wenn es in der Hand der kapitali- stischen Produzenten st„nde, beliebig die Preise ihrer Waren zu erh”hn, so k”nnten und wrden sie das tun auch ohne Steigen des Arbeitslohns. Der Arbeitslohn wrde nie steigen bei sinkenden Wa- renpreisen. Die Kapitalistenklasse wrde sich nie den Trade-Uni- ons widersetzen, da sie stets und unter allen Umst„nden tun k”nnte, was sie jetzt ausnahmswels unter bestimmten, besondren, sozusagen lokalen Umst„nden wirklich tut - n„mlich jede Erh”hung des Arbeitslohns benutzen, um die Warenpreise in viel h”herem Grade zu erh”hn, also gr”áern Profit einzustecken. Die Behauptung, daá die Kapitalisten die Preise der Luxusmittel erh”hen k”nnen, weil die Nachfrage danach abnimmt (infolge der verminderten Nachfrage der Kapitalisten, deren Kaufmittel dafr abgenommen haben), w„re eine ganz originelle Anwendung des Geset- zes von Nachfrage und Angebot. Soweit nicht bloá Deplacement der K„ufer dafr eintritt, Arbeiter statt Kapitalisten - und soweit dies Deplacement stattfindet, wirkt die Nachfrage der Arbeiter nicht auf Preissteigerung der notwendigen Lebensmittel, denn den Teil des Lohnzuschusses, den die Arbeiter fr Luxusmittel veraus- gaben, k”nnen sie nicht fr notwendige Lebensmittel verausgaben -, fallen die Preise der Luxusmittel infolge der verminderten Nachfrage. Infolgedessen wird Kapital aus ihrer Produktion zu- rckgezogen, bis ihre Zufuhr auf das Maá reduziert ist, das ihrer ver„nderten Rolle im gesellschaftlichen Produktionsprozeá ent- spricht. Mit dieser verringerten ----- 1*) Das ist alles. #342# II. Abschnitt - Der Umschlag des Kapitals ----- Produktion steigen sie, bei sonst unver„ndertem Wert, wieder auf ihre normalen Preise. Solange diese Kontraktion oder dieser Aus- gleichungsprozeá stattfindet, wird ebenso best„ndig, bei steigen- den Preisen der Lebensmittel, der Produktion dieser letztern ebensoviel Kapital zugefhrt, als dem andren Zweig der Produktion entzogen wird, bis die Nachfrage ges„ttigt ist. Dann tritt wieder Gleichgewicht ein, und das Ende des ganzen Prozesses ist, daá das gesellschaftliche Kapital, und daher auch das Geldkapital, zwi- schen der Produktion von notwendigen Lebensmitteln und der von Luxusmitteln in ver„nderter Proportion geteilt ist. Der ganze Einwurf ist ein Schreckschuá der Kapitdisten und ihrer ”konomischen Sykophanten. Die Tatsachen, die den Vorwand zu diesem Schreckschuá liefern, sind dreierlei Art. 1. Es ist ein allgemeines Gesetz der Geldzirkulation, daá, wenn die Preisumme der zirkulierenden Waren steigt - ob diese Vermeh- rung der Preissumme nun fr dieselbe Warenmasse oder fr eine vergr”áerte stattfindet -, bei sonst gleichbleibenden Umst„nden die Masse des zirkullerenden Geldes w„chst. Es wird nun die Wir- kung mit der Ursache verwechselt. Der Arbeitslohn steigt (Wenn auch selten und nur ausnahmswels verh„ltnism„áig) mit dem stei- genden Preis der notwendigen Lebensmittel. Sein Steigen ist Folge, nicht Ursache des Steigens der Warenpreise. 2. Bei einem partiellen oder lokalen Steigen des Arbeitslohns - d.h Steigen in nur einzelnen Produktionszweigen - kann dadurch eine lokale Preissteigerung der Produkte dieser Zweige erfolgen. Aber selbst dies h„ngt von vielen Umst„nden ab. Z.B. daá der Ar- beitslohn hier nicht abnorm gedrckt und daher die Profitrate nicht abnorm hoch war, daá der Markt fr diese Waren sich nicht verengt durch die Preissteigerung (also fr ihre Preissteigerung nicht vorherige Kontraktion ihrer Zufuhr n”tig ist) etc. 3. Bei allgemeiner Erh”hung des Arbeitslohns steigt der Preis der produzierten Waren in Industriezweigen, wo das variable Kapital vorherrscht, f„llt dafr aber in solchen, wo das konstante resp. fixe Kapital vorherrscht. --- Es zeigte sich bei der einfachen Warenzirkulation (Buch 1, Kap. III, 2), daá, wenn auch innerhalb der Zirkulation jedes bestimm- ten Warenquantums seine Geldform nur verschwindend ist, doch das bei der Metamorphose einer Ware in der Hand des einen verschwin- dende Geld notwendig seinen Platz in der eines andern nimmt, also nicht nur in erster Instanz Waren #343# 17. Kapitel - Die Zirkulation des Mehrwerts ----- allseitig ausgetauscht werden oder sich ersetzen, sondern auch dieser Ersatz vermittelt und begleitet ist von allseitigem Nie- derschlag von Geld. Der Ersatz von Ware durch Ware l„át zugleich an dritter Hand die Geldware h„ngen. Die Zirkulation schwitzt be- st„ndig Geld aus." (Buch 1, S. 92. 1*) Dasselbe identische Faktum drckt sich auf Grundlage der kapitalistischen Warenproduktion so aus, daá best„ndig ein Teil des Kapitals in der Form von Geldka- pital existiert und best„ndig ein Teil des Mehrwerts sich eben falls in Geldform in den H„nden seiner Besitzer befindet. Hiervon abgesehn, ist der K r e i s l a u f d e s G e l d e s - d.h. der R c k f l u á des Geldes zu seinem Ausgangspunkt -, soweit er ein Moment des Umschlags des Kapitals bildet, ein ganz verschiednes, ja selbst entgegengesetztes Ph„nomen zum U m l a u f d e s G e l d e s 33), der seine stete Entfernung vom Ausgangspunkt durch eine Reihe von H„nden ausdrckt. (Buch I, S. 94. 3*)) Dennoch schlieát beschleunigter Umschlag eo ipso be- schleunigten Umlauf ein. Zun„chst was das variable Kapital angeht. Schl„gt z.B. ein Geld- kapital von 500 Pfd.St. in der Form von variablem Kapital zehnmal im Jahr um, so ist klar, daá dieser aliquote Teil der zirkulie- renden Geldmasse seine zehnfache Wertsumme = 5000 Pfd.St. zirku- liert. Es l„uft zehnmal im Jahr um zwischen Kapitalist und Arbei- ter. Der Arbeiter wird bezahlt und zahlt zehnmal im Jahr mit dem- selben aliquoten Teil der zirkulierenden Geldmasse. --- 33) Wenn die Physiokraten noch beide Ph„nomene durcheinanderwer- fen, so sind sie doch die ersten, die den Rckfluá des Geldes zu seinem Ausgangspunkt als wesentliche Form der Zirkulation des Ka- pitals, als Form der die Reproduktion vermittelnden Zirkulation hervorheben. Seht euch das 'Tableau conomique' an, ihr werdet sehen, daá die produktive Klasse das Geld gibt, mit dem die and- ren Klassen Produkte von ihr kaufen, und daá sie ihr dies Geld zurckgeben, indem sie im folgenden Jahr wieder die gleichen K„ufe bei ihr machen... Ihr seht hier also keinen andren Kreis- lauf als den der Ausgaben, denen die Reproduktion folgt, und der Reproduktion, der die Ausgaben folgen; ein Kreis, der durch die Zirkulation des Geldes, das die Ausgaben und die Reproduktion miát, durchlaufen wird." (Quesnay, "Dialogues sur le Commerce et sur les Travaux des Artisans" 2*), in Daire, Physiocr.', I, p. 208, 209.) "Dieser st„ndige Vorschuá und Rckfluá der Kapitale bildet das, was man die Geldzirkulation nennen muá, diese ntzli- che und fruchtbare Zirkulation, die alle Arbeiten der Gesell- schaft belebt, die die Bewegung und das Leben im politischen K”r- per erh„lt und die man mit vollem Recht mit der Blutzirkulation im tierischen K”rper vergleicht." (Turgot, "R‚flexions etc.", ("Euvres", ‚d. Daire, I, p. 45.) ----- 1*) Siehe Band 23 unserer Ausgabe, S. 127 - 2*) 1. und 2. Auf- lage: ProblŠmes ‚conomiques" - 3*) siehe Band 23 unserer Ausgabe, S. 128/129 #344# II. Abschnitt - Der Umschlag des Kapitals ----- Schlge bei gleicher Stufenleiter der Produktion dies variable Kapital einmal im Jahr um, so f„nde nur einmaliger Umlauf von 5000 Pfd.St. statt. Ferner: Der konstante Teil des zirkulierenden Kapitals sei = 1000 Pfd.St. Schl„gt das Kapital zehnmal um, so verkauft der Kapita- list zehnmal im Jahr seine Ware, also auch den konstanten zirku- lierenden Teil ihres Werts. Derselbe aliquote Teil der zirkulie- renden Geldmasse (= 1000 Pfd.St.) geht zehnmal im Jahr aus der Hand seiner Besitzer in die des Kapitalisten ber. Dies sind zehn Stellenwechsel dieses Geldes aus einer Hand in die andre. Zwei- tens: Der Kapitalist kauft zehnmal im Jahr Produktionsmittel; dies sind wieder zehn Uml„ufe des Gelds aus einer Hand in die an- dre. Mit Geld zum Betrag von 1000 Pfd.St. ist Ware fr 10 000 Pfd.St. vom industriellen Kapitalisten verkauft und wieder Ware fr 10 000 Pfd.St. eingekauft. Durch zwanzigmaligen Umlauf der 1000 Pfd.St. Geld ist ein Warenvorrat von 20 000 Pfd.St. zirku- liert. Endlich l„uft bei beschleunigtem Umschlag auch der Geldteil ra- scher um, der den Mehrwert realisiert. Dagegen schlieát nicht umgekehrt ein raschrer Geldumlauf notwen- dig einen raschren Kapitalumschlag und daher auch Geldumschlag ein, d.h. nicht notwendig Verkrzung und taschre Erneuerung des Reproduktionsprozesses. Raschrer Geldumlauf findet jedesmal statt, sobald eine gr”áre Masse Transaktionen mit derselben Geldmasse vollzogen werden. Dies kann auch bei gleichen Reproduktionsperioden des Kapitals der Fall sein, infolge ver„nderter technischer Veranstaltungen fr den Geldumlauf. Ferner: Es kann sich die Masse von Transak- tionen vermehren, in denen Geld uml„uft, ohne wirklichen Warenum- satz auszudrcken (Differenzgesch„fte an der B”rse usw.). Andrer- seits k”nnen Gelduml„ufe ganz wegfallen. Z.B. wo der Landwirt selbst Grundbesitzer ist, findet kein Geldumlauf statt zwischen dem P„chter und Grundbesitzer; wo der industrielle Kapitalist selbst Eigentmer des Kapitals, findet kein Umlauf statt zwischen ihm und dem Kreditgeber. --- Was die ursprngliche Bildung eines Geldschatzes in einem Lande betrifft sowie die Aneignung desselben durch wenige, so ist es unn”tig, hier weiter darauf einzugehn. Die kapitalistische Pro- duktiongweise - wie ihre Basis die Lohnarbeit ist, so auch die Zahlung des Arbeiters in Geld und Oberhaupt die Verwandlung #345# 17. Kapitel - Die Zirkulation des Mehrwerts ----- von Naturalleistungen in Geldleistungen - kann sich erst in gr”- áerm Umfang und tiefrer Durchbildung dort entwickeln, wo im Lande eine Geldmasse, hinreichend fr die Zirkulation und die durch sie bedingte Schatzbildung (Reservefonds etc.), vorhanden ist. Dies ist historische Voraussetzung, obgleich die Sache nicht so zu verstehn, daá erst eine hinreichende Schatzmasse gebildet wird und dann die kapitalistische Produktion beginnt. Sondern sie ent- wickelt sich gleichzeitig mit der Entwicklung ihrer Bedingungen, und eine dieser Bedingungen ist eine gengende Zufuhr von edlen Metallen. Daher die vermehrte Zufuhr der edlen Metalle seit dem 16. Jahrhundert ein wesentliches Moment in der Entwicklungsge- schichte der kapitalistischen Produktion bildet. Soweit es sich aber um die n”tige weitere Zufuhr von Geldmaterial auf der Basis der kapitalistischen Produktionsweise handelt, so wird auf der einen Seite Mehrwert in Produkt in die Zirkulation geworfen ohne das zu seiner Versilbrung n”tige Geld und auf der andren Seite Mehrwert in Gold ohne vorherige Verwandlung von Produkt in Geld. Die zuschssigen Waren, die sich in Geld zu verwandeln haben, finden die n”tige Geldsumme vor, weil auf der andren Seite, nicht durch den Austausch, sondern durch die Produktion selbst zuschs- siges Gold (und Silber) in die Zirkulation geworfen wird, das sich in Waren zu verwandeln hat. #345# 17. Kapitel - Die Zirkulation des Mehrwerts ----- II. Akkumulation und enveiterte Reproduktion Soweit die Akkumulation in der Form von Reproduktion auf erwei- terter Stufenleiter stattfindet, ist es klar, daá sie kein neues Problem mit Bezug auf die Geldzirkulation bietet. Was zun„chst das zuschssige Geldkapital betrifft, erheischt zur Funktion des wachsenden produktiven Kapitals, so wird es gelie- fert durch den Teil des realisierten Mehrwerts, der als Geldkapi- tal, statt als Geldform der Revenue, von den Kapitalisten in Zir- kulation geworfen wird. Das Geld ist bereits in der Hand der Ka- pitalisten. Bloá seine Anwendung ist verschieden. Nun wird aber infolge des zuschssigen produktiven Kapitals, als sein Produkt, eine zuschssige Warenmasse in Zirkulation gewor- fen. Mit dieser zuschssigen Warenmasse wurde zugleich ein Teil des zu ihrer Realisation n”tigen zuschssigen Gelds in Zirkula- tion geworfen, soweit n„mlich der Wert dieser Warenrnasse gleich ist dem Wert des in ihrer Produktion verzehrten produktiven Kapi- tals. Diese zuschssige Geldmasse ist gerade als zuschssiges Geldkapital vorgeschossen worden und flieát daher zum Kapitali- sten zurck durch den Umschlag seines Kapitals. Hier tritt wieder #346# II. Abschnitt - Der Umschlag des Kapitals ----- dieselbe Frage auf wie oben. Wo kommt das zuschssige Geld her, um den jetzt in Warenform vorhandnen zuschssigen Mehrwert zu re- alisieren? Die allgemeine Antwort ist wieder dieselbe. Die Preissumme der zirkulierenden Waremnasse ist vermehrt, nicht, weil die Preise einer gegebnen Warenmasse gestiegen, sondern weil die Masse der jetzt zirkulierenden Waren gr”áer ist als die der frher zirku- lierenden Waren, ohne daá dies durch einen Fall der Preise ausge- glichen w„re. Das zur Zirkulation dieser gr”áern Warenmasse von gr”árem Wert erforderte zuschssige Geld muá beschafft werden entweder durch erh”hte ™konomisierung der zirkulierenden Geld- masse - sei es durch Ausgleichung der Zahlungen etc., sei es durch Mittel, welche den Umlauf derselben Geldstcke beschleuni- gen - oder aber durch Verwandlung von Geld aus der Schatzform in die zirkulierende Form. Letztres schlieát nicht nur ein, daá brachliegendes Geldkapital in Funktion tritt als Kauf- oder Zah- lungsmittel; oder auch, daá bereits als Reservefonds fungierendes Geldkapital, w„hrend es seinem Eigner die Funktion des Reser- vefonds vollzieht, fr die Gesellschaft aktiv zirkuliert (wie bei Depositen in Banken, die best„ndig ausgeliehen werden), also dop- pelte Funktion vollzieht -, sondern auch, daá die stagnierenden Reservefonds von Mnze ”konomisiert werden. "Damit das Geld als Mnze best„ndig flieát, muá die Mnze best„n- dig zu Geld gerinnen. Der best„ndige Umlauf der Mnze ist bedingt durch ihre best„ndige Stockung in gr”áern oder kleinern Portio- nen, in allseitig innerhalb der Zirkulation ebensowohl entsprin- genden als sie bedingenden Reservefonds von Mnze, deren Bildung, Verteilung, Aufl”sung und Wiederbildung stets wechselt, deren Da- sein best„ndig verschwindet, deren Verschwinden best„ndig da ist. A. Smith hat diese unaufh”rliche Verwandlung der Mnze in Geld und des Geldes in Mnze so ausgedruckt, daá jeder Warenbesitzer neben der besondren Ware, die er verkauft, eine gewisse Summe der allgemeinen Ware, womit er kauft, stets vorr„tig haben msse. Wir sahen, daá in der Zirkulation W-G-W das zweite Glied G-W sich be- st„ndig in eine Reihe K„ufe zersplittert, die sich nicht auf ein- mal, sondern sukzessiv in der Zeit vollziehn, so daá eine Portion von G als Mnze uml„uft, w„hrend die andre als Geld ruht. Das Geld ist hier in der Tat nur suspendierte imnze, und die einzel- nen Bestandteile der umlaufenden Mnzmasse erscheinen stets wech- selnd, bald in der einen, bald in der andren Form. Diese erste Verwandlung des Zirkulationsmittels in Geld stellt daher ein nur technisches Moment des Geldumlaufs selbst dar." (Karl Marx, "Zur Kritik der Politischen Oekonomie", 1859, S. 105, 106. 1*) - "Mnze" im Gegensatz ----- 1*) Siehe Band 13 unserer Ausgabe, S. 104 #347# 17. Kapitel - Die Zirkulation des Mehrwerts ----- zu Geld wird hier gebraucht zur Bezeichnung des Geldes in seiner Funktion als bloáes Zirkulationsmittel im Gegensatz zu seinen šb- rigen Funktionen.) Soweit alle diese Mittel nicht hinreichen, muá zuschssige Gold- produktion stattfinden, oder, was auf dasselbe herauskommt, ein Teil des zuschssigen Produkts wird gegen Gold - das Produkt der L„nder der Edelmetallproduktion - direkt oder indirekt ausge- tauscht. Die ganze Summe der Arbeitskraft und der gesellschaftlichen Pro- duktionsmittel, die in der j„hrlichen Produktion von Gold und Silber als Instrumenten der Zirkulation verausgabt wird, bildet einen schweren Posten der faux frais der kapitalistischen, ber- haupt der auf Warenproduktion gegrndeten Produktionsweise. Sie entzieht der gesellschaftlichen Ausnutzung eine entsprechende Summe m”glicher, zuschssiger Mittel der Produktion und Konsum- tion, d.h. des wirklichen Reichtums. Soweit bei gleichbleibender gegebner Stufenleiter der Produktion oder bei gegebnem Grad ihrer Ausdehnung die Kosten dieser teuren Zirkulationsmaschinerie ver- mindert werden, soweit wird dadurch die Produktivkraft der ge- sellschaftlichen Arbeit gesteigert. Soweit also die mit dem Kre- ditwesen sich entwickelnden Aushilfsmittel diese Wirkung haben, vermehren sie direkt den kapitalistischen Reichtum, sei es, daá ein groáer Teil des gesellschaftlichen Produktions- und Arbeits- prozesses dadurch ohne alle Intervention von wirklichem Geld vollzogen, sei es, daá die Funktionsf„higkeit der wirklich fun- gierenden Geldmasse gesteigert wird. Es erledigt sich damit auch die abgeschmackte Frage, ob die kapi- talistische Produktion in ihrem jetzigen Umfang ohne das Kredit- wesen (selbst nur von diesem Standpunkt betrachtet) m”glich w„re, d.h. mit bloá metallischer Zirkulation. Es ist dies offenbar nicht der Fall. Sie h„tte vielmehr Schranken gefunden an dem Um- fang der Edelmetallproduktion. Andrerseits muá man sich keine my- stischen Vorstellungen machen ber die produktive Kraft des Kre- ditwesens, soweit es Geldkapital zur Verfgung stellt oder fls- sig macht. Die weitre Entwicklung hierber geh”rt nicht hierher. --- Es ist nun der Fall zu betrachten, wo nicht wirkliche Akkumula- tion, d.h. unmittelbare Erweitrung der Produktionsleiter statt- findet, sondern ein Teil des realisierten Mehrwerts fr l„ngre oder krzre Zeit als Geldreservefonds aufgeh„uft wird, um sp„ter in produktiver Kapital verwandelt zu werden. #348# II. Abschnitt - Der Umschlag des Kapitals ----- Soweit das sich so akkumullerende Geld zuschssig, ist die Sache selbst verst„ndlich. Es kann nur Teil des aus den Gold produzie- renden L„ndern zugefhrten berschssigen Goldes sein. Es ist da- bei zu merken, daá das nationale Produkt, wogegen dies Gold ein- gefhrt, nicht l„nger im Lande existiert. Es ist ins Ausland weg- gegeben gegen Gold. Wird dagegen unterstellt, daá nach wie vor dieselbe Masse Geld im Land, so ist das aufgeh„ufte und sich aufh„ufende Geld aus der Zirkulation hergeflossen; bloá seine Funktion ist verwandelt. Aus zirkulierendem Geld ist es in sich allm„hlich bildendes, latentes Geldkapital verwandelt. Das Geld, das hier aufgeh„uft wird, ist die Geldform von verkaufter Ware, und zwar von dem Teile ihres Werts, der fr ihren Besitzer Mehrwert darstellt. (Das Kreditwe- sen wird hier als nicht existierend vorausgesetzt.) Der Kapita- list, der dies Geld aufgeh„uft, hat pro tanto verkauft, ohne zu kaufen. Stellt man sich diesen Vorgang partiell vor, so ist nichts daran zu erkl„ren. Ein Teil der Kapitalisten beh„lt einen Teil des aus dem Verkauf seines Produkts gel”sten Geldes, ohne dafr Produkt dem Markt zu entziehn. Ein andrer Teil dagegen verwandelt, mit Ausnahme des best„ndig rekurrierenden, fr den Produktionsbetrieb n”tigen Geldkapitals, sein Geld ganz in Produkt. Ein Teil des als Tr„ger von Mehrwert auf den Markt geworfnen Produkts besteht aus Produktionsmitteln oder aus den realen Elementen des variablen Kapitals, notwendigen Lwebensmitteln. Es kann also sofort zur Er- weiterung der Produktion dienen. Denn es ist keineswegs unter- stellt, daá ein Teil der Kapitalisten Geldkapital aufh„uft, w„h- rend der andre seinen Mehrwert ganz verzehrt, sondern nur, daá der eine Teil seine Akkumula, tion in Geldform vollzieht, laten- tes Geldkapital bildet, w„hrend der andre wirklich akkumuliert, d.h. die Produktionsleiter erweitert, sein produktives Kapital wirklich ausdehnt. Die vorhandne Geldmasse bleibt hinreichend fr die Bedrfnisse der Zirkulation, selbst wenn abwechselnd ein Teil der Kapitalisten Geld aufh„uft, w„hrend der andre die Produkti- onsleiter erweitert, und umgekehrt. Die Geldaufh„ufung auf der einen Seite kann zudem auch ohne bares Geld durch bloáe Aufh„u- fung von Schuldforderungen vor sich gehn. Aber die Schwierigkeit kommt dann, wenn wir nicht partielle, son- dern allgemeine Akkumulation von Geldkapital in der Kapitalisten- klasse voraussetzen. Auáer dieser Klasse gibt es nach unsrer Un- terstellung - allgemeine und ausschlieáliche Herrschaft der kapi- talistischen Produktion berhaupt keine andre Klasse als die Ar- beiterklasse. Alles, was die Arbeiterklasse kauft, ist gleich der Summe ihres Arbeitslohns, gleich der Summe des #349# 17. Kapitel - Die Zirkulation des Mehrwerts ----- von der gesamten Kapitalistenklasse vorgeschoánen variablen Kapi- tals. Dies Geld str”mt der letztren zurck durch den Verkauf ihres Produkts an die Arbeiterklasse. Ihr variables Kapital er- h„lt dadurch wieder seine Geldform. Die Summe des variablen Kapi- tals sei = x x 100 Pfd.St., d.h. die Sunune nicht des im Jahre vorgeschoánen, sondern angewandten variablen Kapitals; mit wie viel oder wenig Geld, je nach Umschlagsgeschwindigkeit, dieser variable Kapitalwert w„hrend des Jahrs vorgeschon wird, „ndert an der jetzt betrachteten Frage nichts. Mit diesen x x 100 Pfd.St. Kapital kauft die Kapitalistenklasse eine gewisse Masse Arbeits- kraft, oder zahlt ihn an eine gewisse Zahl Arbeiter - erste Transaktion. Die Arbeiter kaufen mit derselben Summe ein Quantum Waren von den Kapitalisten, damit flieát die Summe von x x 100 Pfd.St. in die H„nde der Kapitalisten zurck - zweite Transak- tion. Und dies wiederholt sich best„ndig. Die Summe von x x 100 Pfd.St. kann also nie die Arbeiterklasse bef„higen, den Teil des Produkts zu kaufen, worin sich das konstante Kapital, geschweige den Teil, worin sich der Mehrwert der Kapitalistenklasse dar- stellt. Die Arbeiter k”nnen mit den x x 100 Pfd.St. immer nur einen Wertteil des gesellschaftlichen Produkts kaufen, der gleich ist dem Wertteil, worin sich der Wert des vorgeschoánen variablen Kapitals darstellt. Abgesehn von dem Fall, worin diese allseitige Geldakkumulation nichts ausdrckt als die Verteilung des zuschssig eingefhrten Edelmetalls, in welcher Proportion immer, unter die verschiednen einzelnen Kapitalisten wie soll da also die gesamte Kapitalisten- klasse Geld akkumulieren? Sie máten alle einen Teil ihres Produkts verkaufen, ohne wieder zu kaufen. Daá sie alle einen bestimmten Geldfonds besitzen, den sie als Zirkulationsmittel fr ihre Konsumtion in Zirkulation werfen, und wovon jedem wieder ein gewisser Teil aus der Zirkula- tion zurckflieát, ist durchaus nichts Mysteri”ses. Aber dieser Geldfonds besteht dann gerade als Zirkulationsfonds durch die Versilberung des Mehrwerts, keineswegs aber als latentes Geldka- pital. Betrachtet man die Sache, wie sie sich in der Wirklichkeit er- eignet, so besteht das latente Geldkapital, das zu sp„trern Ge- brauch aufgeh„uft wird: 1. Aus Depositen in Banken; und es ist eine verh„ltnism„áig ge- ringe Geldsumme, worber die Bank wirklich verfgt. Es ist hier nur nominell Geldkapital aufgeh„uft. Was wirklich aufgeh„uft ist, sind Geldfordrungen, die nur deswegen versilberbar sind (soweit sie je versilbert werden), weil ein Gleichgewicht zwischen dem zurckgeforderten und dem eingelegten Geld stattfindet. Was sich als Geld in den H„nden der Bank befindet, ist relativ nur eine kleine Sunune. #350# II. Abschnitt - Der Umschlag des Kapitals ----- 2. Aus Staatspapieren. Diese sind berhaupt kein Kapital, sondern bloáe Schuldforderungen auf das j„hrliche Produkt der Nation. 3. Aus Aktien. Soweit kein Schwindel, sind sie Besitztitel auf einer Korporation geh”riges wirkliches Kapital und Anweisung auf den daraus j„hrlich flieáenden Mehrwert. In allen diesen F„llen besteht keine Aufh„ufung von Geld, son- dern, was auf der einen Seite als Aufh„ufung von Geldkapital, er- scheint auf der andren als best„ndige, wirkliche Verausiabung von Geld. Ob das Geld von dem verausgabt wird, dem es geh”rt, oder von andren, seinen Schuldnern, „ndert nichts an der Sache. Auf Grundlage der kapitalistischen Produktion ist die Schatzbil- dung als solche nie Zweck, sondern Resultat entweder einer Stoc- kung der Zirkulation - indem gr”áre Geldmassen als gew”hnlich die Schatzform annehmen - oder der durch den Umschlag bedingten An- h„ufungen, oder endlich: der Schatz ist nur Bildung von Geldkapi- tal, einstweilen in latenter Form, bestimmt, als produktives Ka- pital zu fungieren. Wenn daher auf der einen Seite ein Teil des in Geld realisierten Mehrwerts der Zirkulation entzogen und als Schatz aufgeh„uft wird, so wird gleichzeitig best„ndig ein andrer Teil des Mehr- werts in produktives Kapital verwandelt. Mit Ausnahme der Vertei- lung zuschssigen Edelmetalls unter die Kapitalistenklasse findet die Aufh„ufung in Geldform nie gleichzeitig an allen Punkten statt. Von dem Teil des j„hrlichen Produkts, der Mehrwert in Warenform darstellt, gilt ganz dasselbe, was von dem andren Teil des j„hr- lichen Produkts. Zu seiner Zirkulation ist eine gewisse Geldsumme erheischt. Diese Geldsumme geh”rt ebensowohl der Kapitalisten- klasse wie die j„hrlich produzierte Warenrmsse, die Mehrwert dar- stellt. Sie wird ursprnglich von der Kapitalistnklasse selbst in Zirkulation geworfen. Sie verteilt sich best„ndig von neuem unter sie durch die Zirkulation selbst. Wie bei der Zirkulation der Mnze berhaupt, stockt ein Teil dieser Masse an best„ndig wech- selnden Punkten, w„hrend ein andrer Teil best„ndig zirkuliert. Ob ein Teil dieser Anh„ufung absichtlich ist, um Geldkapital zu bil- den, „ndert an der Sache nichts. Es ist hier abgesehn worden von den Abenteuern der Zirkulation, wodurch ein Kapitalist ein Stck vom Mehrwert und selbst vom Ka- pital des andern an sich reiát und daher eine einseitige Akkumu- lation und Zentralisation sowohl fr Geldkapital wie produktives Kapital eintritt. So kann z.B. Teil des erbeuteten Mehrwerts, den A als Geldkapital aufh„uft, ein Stck vom Mehrwert des B sein, das nicht zu ihm zurckflieát. #351# ----- Dritter Abschnitt Die Reproduktion und Zirkulation des gesellschaftlichen Gesamt- kapitals ACHTZEHNTES KAPITEL? 34) Einleitung I. Gegenstand der Untersuchung Der unmittelbare Produktionsprozeá des Kapitals ist sein Arbeits- und Verwertungsprozeá, der Prozeá, dessen Resultat das Warenpro- dukt und dessen bestimmendes Motiv die Produktion von Mehrwert. Der Reproduktionsprozeá des Kapitals umfaát ebensowohl diesen un- mittelbaren Produktionsprozeá wie die beiden Phasen des eigentli- chen Zirkulationsprozesses, d.h. den gesamten Kreislauf, der als periodischer Prozeá - Prozeá, der sich in bestimmten Perioden stets von neuem wiederholt - den Umschlag des Kapitals bildet. Ob wir nun den Kreislauf in der Form G... G' oder in der Form P... P betrachten, der unmittelbare Produktionsprozeá P bildet stets selbst nur ein Glied dieses Kreislaufs. In der einen Form erscheint er als Vermittlung des Zirkulationsprozesses, in der andren Form erscheint der Zirkulationsprozeá als seine Vermitt- lung. Seine best„ndige Erneuerung, die best„ndige Wiederdarstel- lung des Kapitals als produktives Kapital ist beidemal bedingt durch seine Verwandlungen im Zirkulationsprozeá. Andrerseits ist der best„ndig erneuerte Produktionsprozeá die Bedingung der Ver- wandlungen, die das Kapital in der Zirkulationssph„re stets von neuem durchmacht, seiner abwechselnden Darstellung als Geldkapi- tal und Warenkapital. Jedes einzelne Kapital bildet jedoch nur ein verselbst„ndigtes, sozusagen mit individuellem Leben begabtes Bruchstck des gesell- schaftlichen Gesamtkapitals, wie jeder einzelne Kapitalist nur ein individuelles Element --- 34) Aus Manuskript II. #352# II. Abschnitt - Die Reproduktion u. Zirkulation... ----- der Kapitalistenklasse. Die Bewegung des gesellschaftlichen Kapi- tals steht aus der Totalit„t der Bewegungen seiner verselbst„n- digten Bruchstcke, der Umschl„ge der individuellen Kapitale. Wie die Metarnorphose der einzelnen Ware ein Glied der Metamorphosen- reihe der Warenwelt - der Warenzirkulation - ist, so die Metamor- phose des individuellen Kapitals, sein Umschlag, ein Glied im Kreislauf des gesellschaftlichen Kapitals. Dieser Gesamtprozeá umschlieát ebensowohl die produktive Konsum- tion (den unmittelbaren Produktionsprozeá) nebst den Formverwand- lungen (stofflich betrachtet, Austauschen), die ihn vermitteln, wie die individuelle Konsumtion mit den sie vermittelnden Form- verwandlungen oder Austauschen. Sie umschlieát einerseits den Um- satz von variablem Kapital in Arbeitskraft und daher die Einver- leibung der Arbeitskraft in den kapitalistischen Produktionspro- zeá. Hier tritt der Arbeiter als Verk„ufer seiner Ware, der Ar- beitskraft, auf und der Kapitalist als K„ufer derselben. Andrer- seits aber ist im Verkauf der Waren eingeschlossen der Kauf der- selben durch die Arbeiterklasse, also deren individuelle Konsum- tion. Hier tritt die Arbeiterklasse als K„ufer auf und die Kapi- talisten als Warenverk„ufer an die Arbeiter. Die Zirkulation des Warenkapitals schlieát die Zirkulation des Mehrwerts ein, also auch die K„ufe und Verk„ufe, wodurch die Ka- pitalisten ihre individuelle Konsumtion, die Konsumtion des Mehr- werts vermitteln. Der Kreislauf der individuellen Kapitale in ihrer Zusammenfassung zum gesellschaftlichen Kapital, also in seiner Totalit„t betrach- tet, umfaát also nicht nur die Zirkulation des Kapitals, sondern auch die allgemeine Warenzirkulation. Die letztre kann primitiv nur aus zwei Bestandteilen bestehn: 1. dem eignen Kreislauf des Kapitals und 2. dem Kreislauf der Waren, die in die individuelle Konsumtion eingehn, also der Waren, worin der Arbeiter seinen Lohn und der Kapitalist seinen Mehrwert (oder Teil seines Mehr- werts) verausgabt. Allerdings umfaát der Kreislauf des Kapitals auch die Zirkulation des Mehrwerts, soweit dieser Teil des Waren- kapitals bildet, und ebenso die Verwandlung von variablem Kapital in Arbeitskraft, die Zahlung des Arbeitslohns. Aber die Verausga- bung dieses Mehrwerts und Arbeitlohns in Waren bildet kein Glied der Kapitalzirkulation, obwohl wenigstens die Verausgabung des Arbeitslohns diese Zirkulation bedingt. Im I. Buch wurde der kapitalistische Produktionsprozeá sowohl als vereinzelter Vorgang wie als Reproduktionsprozeá analysiert. die Produktion des Mehrwerts und die Produktion des Kapitals selbst. Der Form- und Stoffwechsel, den das Kapital innerhalb der Zirku- lationssph„re durchmacht, #353# 18. Kapitel - Einleitung -----# wurde unterstellt, ohne weiter dabei zu verweilen. Es wurde also unterstellt, daá der Kapitalist einerseits das Produkt zu seinem Wert verkauft, andrerseits innerhalb der Zirkulationssph„re die sachlichen Produktionsmittel vorfindet, um den Prozeá von neuem zu beginnen oder kontinuierlich fortzufhren. Der einzige Akt in- nerhalb der Zirkulationssph„re, wobei wir uns dort aufzuhalten hatten, war der Kauf und Verkauf der Arbeitskraft als Grundbedin- gung der kapitalistischen Produktion. Im ersten Abschnitt dieses II. Buchs wurden die verschiednen For- men betrachtet, die das Kapital in seinem Kreislauf annimmt, und die verschiednen Formen dieses Kreislaufs selbst. Zu der im I. Buch betrachteten Arbeitszeit kommt jetzt die Zirkulationszeit hinzu. Im zweiten Abschnitt wurde der Kreislauf als periodischer, d.h. als Umschlag betrachtet. Es wurde einerseits gezeigt, wie die verschiednen Bestandteile des Kapitals (fixes und zirkulierendes) den Kreislauf der Formen in verschiednen Zeitr„umen vollbringen und in verschiedner Weise; es wurden andrerseits die Umst„nde un- tersucht, wodurch verschiedne L„nge der Arbeitsperiode und Zirku- lationsperiode bedingt wird. Es zeigte sich der Einfluá der Kreislaufsperiode und des verschiednen Verh„ltnisses ihrer Be- standteile auf den Umfang des Produktionsprozesses selbst wie auf die Jahresrate des Mehrwerts. In der Tat, wenn im ersten Ab- schnitt haupts„chlich betrachtet wurden die sukzessiven Formen, die das Kapital in seinem Kreislauf best„ndig annimmt und ab- streift, so im zweiten Abschnitt, wie innerhalb dieses Flusses und Sukzession von Formen ein Kapital von gegebner Gr”áe sich gleichzeitig, wenn auch in wechselndem Umfang, in die verschied- nen Formen von produktivem Kapital, Geldkapital und Warenkapital teilt, so daá sie nicht nur miteinander abwechseln, sondern ver- schiedne Teile des gesamten Kapit&Iwerts best„ndig in diesen ver- schiednen Zust„nden sich nebeneinander befinden und fungieren. Das Geldkapital namentlich stellte sich dar in einer Eigentm- lichkeit, die sich nicht in Buch I zeigte. Es wurden bestimmte Gesetze gefunden, nach denen verschieden groáe Bestandteile eines gegebnen Kapitals, le nach den Bedingungen des Umschlags, best„n- dig in der Form von Geldkapital vorgeschossen und erneuert werden mssen, um ein produktives Kapital von gegebnem Umfang best„ndig in Funktion zu halten. Es handelte sich aber im ersten wie im zweiten Abschnitt immer nur um ein individuelles Kapital, um die Bewegung eines verselb- st„ndigten Teils des gesellschaftlichen Kapitals. Die Kreisl„ufe der individuellen Kapitale verschlingen sich aber ineinander, setzen sich voraus und bedingen einander und bilden gerade in #354# III. Abschnitt - Die Reproduktion u. Zirkulation... ----- dieser Verschlingung die Bewegung des gesellschaftlichen Gesamt- kapitals. Wie bei der einfachen Warenzirkulation die Gesamtmeta- morphose einer Ware als Glied der Metamorphosenreihe der Waren- welt erschien, so jetzt die Metamorphose des individuellen Kapi- tals als Glied der Metamorphosenreihe des gesellschaftlichen Ka- pitals. Wenn aber die einfache Warenzirkulation keineswegs not- wendig die Zirkulation des Kapitals einschloá - da sie auf Grund- lage nichtkapitalistischer Produktion vorgehn kann -, so schlieát, wie bereits bemerkt, der Kreislauf des gesellschaftli- chen Gesamtkapitals auch die nicht in den Kreislauf des einzelnen Kapitals fallende Warenzirkulation ein, d.h. die Zirkulation der Waren, die nicht Kapital bilden. Es ist nun der Zirkulationsprozeá (der in seiner Gesamtheit Form des Reproduktionsprozesses) der individuellen Kapitale als Be- standteile des gesellschaftlichen Gesamtkapitals, also der Zirku- lationsprozeá diesen gesellschaftlichen tkapitals zu betrachten. #354# III. Abschnitt - Die Reproduktion u. Zirkulation... ----- II. Die Rolle des Geldkapitals {Obgleich das Folgende erst in den sp„tern Teil dieses Abschnitts geh”rt, so wollen wir es gleich untersuchen, n„mlich: das Geldka- pital als Bestandtell des gesellschaftlichen Gesamtkapitals be- trachtet.} Bei Betrachtung des Umschlags des individuellen Kapitals hat sich das Geldkapital von zwei Seiten gezeigt. Erstens: Es bildet die Form, worin jedes individuelle Kapital auf die Bhne tritt, seinen Prozeá als Kapital er”ffnet. Es erscheint daher als primus motor 1*), anstoágebend dem ganzen Prozeá. Zweitens: Je nach der verschiednen L„nge der Umschlagsperiode und dem verschiednen Verh„ltnis ihrer beiden Bestandteile - Ar- beitsperiode und Zirkulationsperiode - ist der Bestandteil des vorgeschoánen Kapitalwerts, der best„ndig in Geldform vorgeschos- sen und erneuert werden muá, verschieden im Verh„ltnis zu dem produktiven Kapital, das er in Bewegung setzt, d.h. im Verh„ltnis zur kontinuierlichen Produktionsleiter. Welches aber immer dies Verh„ltnis sei, unter allen Umst„nden ist der Teil des prozessie- renden Kapitalwerts, der best„ndig als produktives Kapital fun- gieren kann, beschr„nkt durch den Teil des vorgeschoánen Kapital- werts, der best„ndig neben dem produktiven Kapital in Geldform existieren muá. Es handelt sich hier nur um den normalen Um- schlag, einen abstrakten Durchschnitt. ----- 1*) erste Triebkraft #355# 18. Kapitel - Einleitung ----- Es ist dabei abgesehn von zuschssigem Geldkapital zur Ausglei- chung von Zirkulationsstockungen. Zum ersten Punkt. Die Warenproduktion unterstellt die Warenzirku- lation, und die Warenzirkulation unterstellt die Darstellung der Ware als Geld, die Geldzirkulation; die Verdopplung der Ware in Ware und Geld ist ein Gesetz der Darstellung des Produkts als Ware. Ebenso unterstellt die kapitalistische Warenproduktion - gesellschaftlich sowohl wie individuell betrachtet - das Kapital in Geldform oder das Geldkapital als primus motor fr jedes neu beginnende Gesch„ft und als kontinuierlichen Motor. Das zirkulie- rende Kapital speziell unterstellt das in krzern Zeitr„umen be- st„ndig wiederholte Auftreten des Geldkapitals als Motor. Der ganze vorgeschoáne Kapitalwert, d.h. alle Bestandteile des Kapi- tals, die aus Waren bestehn, Arbeitskraft, Arbeitsttel und Pro- dahonsstoffe mssen best„ndig mit Geld gekauft und wieder gekauft werden. Was hier fr das individuelle Kapital, gilt fr das ge- sellschaftliche Kapital, das nur in der Form vieler individuellen Kapitale fungiert. Aber wie schon im Buch I gezeigt, folgt daraus keineswegs, daá das Funktionsfeld des Kapitals, die Stufenleiter der Produktion, selbst auf kapitalistischer Grundlage, ihren ab- soluten Schranken nach abh„ngt von dem Umfang des fungierenden Geldkapitals. Dem Kapital sind Produktionselemente einverleibt, deren Dehnung, innerhalb gewisser Grenzen, von der Gr”áe des vor- geschoánen Geldkapitals unabh„ngig ist. Bei gleicher Zahlung der Arbeitskraft kann sie extensiv oder intensiv st„rker ausgebeutet werden. Wird das Geldkapital mit dieser st„rkern Ausbeutung ver- mehrt (d.h. der Arbeitslohn erh”ht), so nicht verh„ltnism„áig, also pro tanto gar nicht. Der produktiv ausgebeutete Naturstoff - der kein Wertelement des Kapitals bildet -, Erde, Meer, Erze, Waldungen usw., wird mit gr”árer Spannung derselben Anzahl von Arbeitskr„ften intensiv oder extensiv st„rker ausgebeutet, ohne vermehrten Vorschuá von Geldkapital. Die realen Elemente des produktiven Kapitals werden so vermehrt, ohne Notwendigkeit eines Zuschusses von Geldkapital. Soweit dieser n”tig wird fr zuschssige Hilfsstoffe, wird das Geldkapital, worin der Kapitalwert vorgeschossen wird, nicht ver- h„ltnism„áig zur Erweiterung der Wirksamkeit des produktiven Ka- pitals vermehrt, also pro tanto gar nicht. Dieselben Arbeitsttel, also dasselbe fixe Kapital, kann sowohl in der Verl„ngrung seiner t„glichen Gebrauchszeit wie in der Inten- sit„t seiner Anwendung wirksamer vernutzt werden ohne zuschssige Geldauslage fr fixes Kapital. Es findet dann nur raschrer Um- schlag des fixen Kapitals statt, aber auch die Elemente seiner Reproduktion werden rascher geliefert. #356# III. Abschnitt - Die Reproduktion u. Zirkulation... ----- Von dem Naturstoff abgesehn, k”nnen Naturkr„fte, die nichts ko- sten, als Agenten dem Produktionsprozeá mit st„rkrer oder schw„chrer Wirksamkeit einverleibt werden. Der Grad ihrer Wirk- samkeit h„ngt von Methoden und wissenschaftlichen Fortschritten ab, die dem Kapitalisten nichts kosten. Dasselbe gilt von der gesellschaftlichen Kombination der Arbeits- kraft im Produktionsprozeá und von der geh„uften Geschicklichkeit der individuellen Arbeiter. Carey rechnet heraus, daá der Grund- eigentmer nie genug erh„lt, weil ihm nicht alles Kapital, resp. Arbeit gezahlt wird, die seit Menschengedenken in den Boden ge- steckt worden, um ihm seine jetzige Produktionsf„higkeit zu ge- ben. (Von der Produktionsf„higkeit, die ihm genommen wird, ist natrlich nicht die Rede.) Danach máte der einzelne Arbeiter ge- zahlt werden nach der Arbeit, die es das ganze Menschengeschlecht gekostet hat, um aus einem Wilden einen modernen Mechaniker her- auszuarbeiten. Man sollte umgekehrt meinen: Berechnet man alle unbezahlte, aber durch Grundeigentmer und Kapitalisten versil- berte Arbeit, die im Boden steckt, so ist das s„mtliche in den Boden gesteckte Kapital aber und abermals mit Wucherzinsen zu- rckgezahlt, also das Grundeigentum l„ngst von der Gesellschaft aber und abermals zurckgekauft worden. Die Erh”hung der Produk- tivkr„fte der Arbeit, soweit sie keine zuschssige Auslage von Kapitalwerten voraussetzt, erh”ht zwar in erster Instanz nur die Masse des Produkts, nicht seinen Wert; auáer soweit sie bef„higt, mehr konstantes Kapital mit derselben Arbeit zu reproduzieren, also seinen Wert zu erhalten. Aber sie bildet zugleich neuen Ka- pitalstoff, also die Basis vermehrter Akkumulation des Kapitals. Soweit die Organisation der gesellschaftlichen Arbeit selbst, da- her die Erh”hung der gesellschaftlichen Produktivkraft der Ar- beit, verlangt, daá auf groáer Stufenleiter produziert und daher Geldkapital vom Einzelkapitalisten in groáen Massen vorgeschossen wird, ist bereits in Buch II gezeigt, daá dies zum Teil durch Zentralisation der Kapitale in wenigen H„nden geschieht, ohne daá der Umfang der fungierenden Kapitalwerte und daher auch der Um- fang des Geldkapitals, worin sie vorgeschossen werden, absolut zu wachsen braucht. Die Gr”áe der Einzelkapitale kann durch Zentra- lisation in wenigen H„nden wachsen, ohne daá ihre gesellschaftli- che Sun-une w„chst. Es ist nur ver„nderte Teilung der Einzelkapi- tale. Es ist endlich im vorigen Abschnitt gezeigt worden, daá Verkr- zung der Umschlagsperiode erlaubt, entweder mit weniger Geldkapi- tal dasselbe ----- 1*) Siehe Band 23 unserer Ausgabe, S. 652-657, 790 #357# 18. Kapitel - Einleitung ----- produktive Kapital oder mit demselben Geldkapital mehr produkti- ves Kapital in Bewegung zu setzen. Dies alles hat offenbar jedoch mit der eigentlichen Frage des Geldkapitals nichts zu tun. Es zeigt nur, daá das vorgeschoáne Kapital - eine gegebne Wertsumme, die in ihrer freien Form, in ihrer Wertform, aus einer gewissen Geldsumme besteht - nach sei- ner Verwandlung in produktives Kapital produktive Potenzen ein- schlieát, deren Schranken nicht durch seine Wertschranken gegeben sind, sondern die innerhalb eines gewissen Spielraums extensiv oder intensiv verschieden wirken k”nnen. Die Preise der Produkti- onselemente - der Produktionsmittel und der Arbeitskraft gegeben, ist die Gr”áe des Geldkapitals bestimmt, die n”tig ist, um ein bestinuntes Quantum dieser als Waren vorhandnen Produktionsele- mente zu kaufen. Oder die Wertgr”áe des vorzuschieáenden Kapitals ist bestimmt. Aber der Umfang, worin dies Kapital als Wert- und Produktbildner wirkt, ist elastisch und variabel. Zum zweiten Punkt. Daá der Teil der gesellschaftlichen Arbeit und Produktionsrnittel, der j„hrlich zur Produktion oder zum Ankauf von Geld verausgabt werden muá, um verschliáne Mnze zu ersetzen, pro tanto ein Abbruch am Umfang der gesellschaftlichen Produktion ist, ist selbstverst„ndlich. Was aber den Geldwert angeht, der teils als Umlaufsmittel, teils als Schatz fungiert, so ist er einmal da, erworben, er ist da neben der Arbeitskraft, den produ- zierten Produktionsmitteln und den natrlichen Quellen des Reich- tums. Er kann nicht als Schranke derselben betrachtet werden. Durch seine Verwandlung in Produktionselemente, durch Austausch mit andren V”lkern, k”nnte die Produktionsleiter erweitert wer- den. Dies unterstellt jedoch, daá das Geld nach wie vor seine Rolle als Weltgeld spielt. Je nach der Gr”áe der Umschlagsperiode ist gr”áre oder geringre Masse von Geldkapital n”tig, um das produktive Kapital in Bewe- gung zu setzen. Ebenso haben wir gesehn, daá die Teilung der Um- schlagsperiode in Arbeitszeit und Zirkulationszeit eine Vermeh- rung des in Geldform latenten oder suspendierten Kapitals be- dingt. Soweit die Umschlagsperiode durch die L„nge der Arbeitsperlode bestimmt wird, wird sie bestimmt, unter sonst gleichbleibenden Bedingungen, durch die materielle Natur des Produktionsprozesses, also nicht durch den spezifischen gesellschaftlichen Charakter dieses Produktionsprozesses. Auf Basis der kapitalistischen Pro- duktion jedoch bedingen ausgedehntere Operationen von l„ngrer Dauer gr”áre Vorschsse von Geldkapital fr l„ngre Zeit. Die Pro- duktion in solchen Sph„ren ist also abh„ngig von den Grenzen, in- nerhalb deren der einzelne Kapitalist ber Geldkapital verfgt. Diese #358# III. Abschnitt -Die Reproduktion u. Zirkulation ----- Schranke wird durchbrochen durch Kreditwesen und damit zusammen- h„ngende Assoziation, z.B. Aktiengesellschaften. St”rungen im Geldmarkt setzen daher solche Gesch„fte still, w„hrend diese sel- ben Gesch„fte ihrerseits St”rungen im Geldmarkt hervorrufen. Auf Basis gesellschaftlicher Produktion ist zu bestimmen der Maá- stab, worin diese Operationen, die w„hrend l„ngrer Zeit Arbeits- kraft und Produktionsmittel entziehn, ohne w„hrend dieser Zeit ein Produkt als Nutz effekt zu liefern, ausgefhrt werden k”nnen, ohne die Produktionszweige zu sch„digen, die kontinuierlich oder mehrmals w„hrend des Jahrs nicht nur Arbeitskraft und Produkti- onsmittel entziehn, sondern auch Lebensmittel und Produktionsmit- tel liefern. Bei gesellschaftlicher ebenso wie bei kapitalisti- scher Produktion werden nach wie vor die Arbeiter in Gesch„fts- zweigen von krzem Arbeitsperioden nur fr krzre Zeit Produkte entziehn, ohne Produkte wieder zu geben; w„hrend die Gesch„fts- zweige mit langen Arbeitsperioden fr l„ngre Zeit fortw„hrend entzlehn, bevor sie zurckgeben. Dieser Umstand entspringt also aus den sachlichen Bedingungen des betreffenden Arbeitsprozesses, nicht aus seiner gesellschaftlichen Form. Das Geldkapital f„llt bei gesellschaftlicher Produktion fort. Die Gesellschaft verteilt Arbeitskraft und Produktionsttel in die verschiednen Gesch„fts- zweige. Die Produzenten m”gen meinetwegen papierne Anweisungen erhalten, wofr sie den gesellschaftlichen Konsumtionsvorr„ten ein ihrer Arbeitszeit entsprechendes Quantum entziehn. Diese An- weisungen sind kein Geld. Sie zirkulieren nicht. Man sieht, daá soweit das Bedrfnis fr Geldkapital aus der L„nge der Arbeitsperiode entspringt, dies durch zwei Umst„nde bedingt wird: Erstens, daá berhaupt Geld die Form ist, worin jedes indi- viduelle Kapital (vom Kredit abgesehn) auftreten muá, um sich in produktives Kapital zu verwandeln; dies geht hervor aus dem Wesen der kapitalistischen Produktion, berhaupt der Warenproduktion. - Zweitens, die Gr”áe des n”tigen Geldvorschusses entspringt aus dem Umstand, daá w„hrend l„ngrer Zeit best„ndig Arbeitskraft und Produktionsmittel der Gesellschaft entzogen werden, ohne daá ihr w„hrend dieser Zeit ein in Geld rckverwandelbares Produkt zu- rckgegeben wird. Der erste Umstand, daá das vorzuschieáende Ka- pital in Geldform vorgeschossen werden muá, wird nicht aufgehoben durch die Form dieses Geldes selbst, ob es Metallgeld, Kredit- geld, Wertzeichen etc. Der zweite Umstand wird in keiner Weise dadurch affiziert, durch welches Geldmedium oder durch welche Form der Produktion Arbeit, Lebensmittel und Produktionsmittel entzogen werden, ohne ein Žquivalent in die Zirkulation zurckzu- werfen. #359# ----- NEUNZEHNTES KAPITEL 35) Frhere Darstellungen des Gegenstandes I. Die Physiokraten Quesnays Tableau ‚conomique zeigt in wenigen groáen Zgen, wie ein dem Werte nach bestimmtes Jahresergebnis der nationalen Pro- duktion sich so durch die Zirkulation verteilt, daá, unter sonst gleichbleibenden Umst„nden, dessen einfache Reproduktion vorgehn kann, d.h. Reproduktion auf derselben Stufenleiter. Den Ausgangs- punkt der Produktionsperiode bildet sachgem„á die letztj„hrige Ernte. Die zahllosen individuellen Zirkulationsakte sind sofort zusammengefaát in ihrer charakteristisch-gesellschaftlichen Mas- senbewegung - der Zirkulation zwischen groáen, funktionell be- stimmten ”konomischen Gesellschaftsklassen. Was uns hier interes- siert: Ein Teil des Gesamtprodukts - wie jeder andre Teil dessel- ben als Gebrauchsgegenstand neues Resultat der verfloánen Jahres- arbeit - ist zugleich nur Tr„ger von altem, in selber Naturalform wiedererscheinendem Kapitalwert. Er zirkuliert nicht, sondern verbleibt in den H„nden seiner Produzenten, der P„chterklasse, um dort seinen Kapitaldienst wieder zu beginnen. In diesen konstan- ten Kapitalteil des Jahresprodukts schlieát Quesnay auch ungeh”- rige Elemente ein, aber er trifft die Hauptsache, dank den Schranken seines Horizonts, worin Agrikultur die einzige Mehrwert produzierende Anlagesph„re der menschlichen Arbeit ist also dem kapitalistischen Standpunkt gem„á die allein wirklich produktive. Der ”konomische Reproduktionsprozeá, was immer sein spezifisch gesellschaftlicher Charakter, verschlingt sich auf diesem Gebiet (der Agrikultur) stets mit einem natrlichen Reproduktionsprozeá. Die handgreiflichen Bedingungen des Letztem kl„ren auf ber die des erstern und halten Gedankenwirren fern, welche nur das Blend- werk der Zirkulation hervorruft. --- 35) Hier beginnt Manuskript VIII. #360# III. Abschnitt -Die Reproduktion u. Zirkulation... ----- Die Etikette eines Systems unterscheidet sich von der andrer Ar- tikel u.a. dadurch, daá sie nicht nur den K„ufer prellt, sondern oft auch den Ver. k„ufer. Quesnay selbst und seine n„chsten Sch- ler glaubten an ihr feudales Aush„ngeschild. So bis zur Stunde unsre Schulgelehrten. In der Tat aber ist das physiokratische Sy- stem die erste systematische Fassung der kapitalistischen Produk- tion. Der Repr„sentant des industriellen Kapitals die P„chter- klasse - leitet die ganze ”konomische Bewegung. Der Ackerbau wird kapitalistisch betrieben, d.h. als Unternehmung des kapitalisti- schen P„chters auf groáer Stufenleiter; der unmittelbare Bebauer des Bodens ist Lohnarbeiter. Die Produktion erzeugt nicht nur die Gebrauchsartikel, sondern auch ihren Wert; ihr treibendes Motiv aber ist Gewinnung von Mehrwert, dessen Geburtsst„tte die Produk- tions-, nicht die Zirkulationssph„re. Unter den drei Klassen, die als Tr„ger des durch die Zirkulation vermittelten gesellschaftli- chen Reproduktionsprozesses figurieren, unterscheidet sich der unmittelbare Ausbeuter der "produktiven" Arbeit, der Produzent des Mehrwerts, der kapitalistische P„chter, von dessen bloáen An- eignern. [21] Der kapitalistische Charakter des physiokratischen Systems rief schon w„hrend seiner Blteperiode die Opposition hervor, einer- seits von Linguet und Mably, andrerseits der Verteidiger des freien kleinen Grundbesitzes. --- A. Smiths Rckschritt 36) in Analyse des Reproduktionsprozesses ist um so auffallender, als er sonst nicht nur richtige Analysen Quesnays weiter verarbeitet, z.B. dessen "avances primitives" 2*) und "avances annuelles" 3*) verallgemeinert in "fixes" und "zirkulierendes" Kapital 37), sondern stellenweis ganz und gar in physiokratische Irrtmer zurckf„llt. Um z.B. nachzuweisen, daá der P„chter gráern Wert produziert als irgendeine andre Kapita- listensorte, sagt er: --- 36) "Kapital", Band I, 2.Ausg., p. 612, Note 32. 1*) 37) Auch hierbei hatten ihm einige Physiokraten den Weg bereitet, vor allem Turgot. Dieser gebraucht schon h„ufiger als Quesnay und die brigen Physiokraten das Wort capital fr avances, und iden- tifiziert noch mehr die avances oder capitaux der Manufakturisten mit denen der P„chter. Z.B. "Wie diese" (die Manufakturunterneh- mer), "mssen sie" (die P„chter, d.h. die kapitalistischen P„ch- ter) auáer den rckflieáenden Kapitalisten, einheimsen etc." (Turgot,. "Euvres", ‚d. Daire, Paris 1844, Tome I, p. 40.) ----- 1*) Siehe Band 23 unserer Ausgabe S. 617 - 2*) "ursprngliche Vorschsse" - 3*) "j„hrliche Vorschsse" #361# 19. Kapitel - Frhere Darstellungen des Gegenstandes -----# "Kein gleiches Kapital setzt eine graáre Menge produktiver Arbeit in Bewegung als das des P„chters. Nicht nur sein Arbeitsgesinde, auch sein Arbeitsvieh besteht aus produktiven Arbeitern." {Angenehmes Kompliment fr das Arbeitsgesinde!} "Im Ackerbau ar- beiet auch die Natur neben den Menschen; und obgleich i h r e A r b e i t k e i n e A u s l a g e k o s t e t, so hat ihr Produkt doch seinen Wert, gut wie das der kostspieligsten Arbei- ter. Die wichtigsten Operationen des Ackerbaus scheinen darauf gerichtet, die Fruchtbarkeit der Natur nicht so sehr zu vermehren - obgleich sie das auch tun - als sie auf die Produktion der dem Menschen niitzlichsten Pflanzen hinzulenken. Ein mit Dornen und Ranken berwachsnes Feld liefert oft genug eine ebenso groáe Menge Pflanzenwuchs wie das bestbebaute Weinstck oder Kornfeld. Bepflanzung und Kultur wirken oft mehr zur Regulierung als zur Belebung der aktiven Fruchtbarkeit der Natur; und nachdem jene alle ihre Arbeit ersch”pft, bleibt fr diese stets noch ein groáes Stck Werk zu tun. Die Arbeiter und das Arbeitsvieh (!), die im Ackerbau besch„ftigt werden, bewirken nicht nur, wie die Arbeiter in den Manufakturen, die Reproduktion eines Werts, der gleich ist ihrer eignen Konsumtion oder 1*) dem sie besch„ftigen- den Kapital nebst dem Profit des Kapitalisten, sondern die eines weit gr”áern Werrts. šber Kapital des P„chters und all seinen Profit hinaus bewirken sie auch noch regelm„áig die Reproduktion der Rente des Grundbesitzers. Die Rente kann betrachtet werden als das Produkt der Naturkr„fte, deren Gebrauch der Grundbesitzer dem P„chter leiht. Sie ist gr”áer oder geringer, je nach dem an- genommenen H”hegrad dieser Kr„fte, in andren Worten, je nach der angenommenen, natrlichen oder knstlich bewirkten Fruchtbarkeit des Bodens. Sie ist das Werk der Natur, welches brigbleibt nach Abzug oder alles dessen, was als Menschenwerk betrachtet werden kann. Sie ist selten weniger als ein Viertel und oft mehr als ein Drittel des Gesamtprodukte. Keine gleiche Menge produktiver Ar- beit, angewandt in der Manufakur, kann je eine so groáe Reproduk- tion bewirken. In der Manufaktur tut die Natur nichts, der Mensch alles; und die Reproduktion muá immer proportionell sein der St„rke der Agenten, die sie durchfhren. Daher setzt das im Ac- kerbau angelegte Kapital nicht nur eine gr”áre Menge produktiver Arbeit in als irgendwelches gleichgroáe in der Manufaktur ange- wandte Kapital, sondern es fgt auch, im Verh„ltnis zu der von ihm besch„ftigten Menge produktiver Arbeit, dem Jahresprodukt des Bodens und der Arbeit eines Landes dem wirklichen Reichtum und Einkommen seiner Bewohner einen weit gr”áren Wert hinzu als je- nes." (B. II. ch. 5. p. 242, 243.) A. Smith sagt B. II, ch. I: "Der ganze Wert der Aussaat ist ebenfalls im eigentlichen Sinn ein fixes Kapital." Hier also Kapital = Kapitalwert; er existiert in "fixer" Form. "Obgleich die Aussaat zwischen dem Boden und der Scheune hin und her geht wechselt sie doch nie den Eigentmer und zirkuliert da- her nicht wirklich. Der P„chter macht seinen Profit nicht durch ihren Verkauf, sondern durch ihren Zuwachs." (p. 186.) ----- 1*) 1. und 2. Auflage: und #362# III. Abschnitt - Die Reproduktion u. Zirkulation... ----- Die Borniertheit liegt hier darin, daá Smith nicht, wie schon Quesnay, Wiedererscheinung des Werts von konstantem Kapital in erneuter Form, also wichtiges Moment des Reproduktionsprozesses sieht, sondern nur eine Illustration mehr, und noch dazu eine falsche, fr seine Differenz von zirkulierendem und fixem Kapi- tal. - In der Smithschen šbersetzung von "avances primitives" und "avances annuelles" in "fixed capital" und "circulating capital" besteht der Fortschritt in dem Wort "Kapital", dessen Begriff verallgemeinert wird, unabh„ngig von der besondren Rcksicht auf die "agrikole" Anwendungssph„re der Physiokraten; der Rckschritt darin, daá "fix" und "zirkulierend" als die entscheidenden Unter- schiede aufgefaát und festgehalten werden. #362# III. Abschnitt - Die Reproduktion u. Zirkulation... ----- II. Adam Smith 1. Smiths allgemeine Gesichtspunkte A. Smith sagt B. 1, ch. 6, p. 42: "In jeder Gesellschaft l”st sich der Preis jeder Ware schlieálich auf in einen oder den andern dieser drei Teile" (Arbeitslohn, Profit, Bodenrente) "oder in alle drei; und in jeder fortge- schrittnen Gesellschaft gehn sie alle drei, mehr oder weniger, als Bestandteile in den Preis des weitaus gr”áten Teils der Waren ein" 38); oder, wie es weiter heiát, p. 43: "Arbeitslohn, Profit und Bodenrente sind die d r e i U r q u e l l e n alles Ein- kommens sowohl wie a l l e s T a u s c h w e r t s." Wir werden weiter unten diese Lehre A. Smiths ber die "Bestandteile des Preises der Waren", resp. "alles Tauschwerts", n„her untersuchen. Weiter heiát es: "Da dies gilt mit Bezug auf jede besondre Ware einzeln genommen, muá es auch gelten fr alle Waren in ihrer Gesamtheit, wie sie das g a n z e j „ h r l i c h e P r o d u k t des Bodens und der Arbeit eines jeden Landes ausmachen. Der g e s a m t e P r e i s o d e r T a u s c h w e r t dieses j„hrlichen Pro- dukts muá s i c h a u f l ” s e n in dieselben drei Teile und v e r t e i l t w e r d e n unter --- 38) Damit der Leser sich nicht t„usche ber die Phrase: "Der Preis des weitaus gr”áten Teils der Waren", zeigt folgendes, wie A. Smith selbst diese Bezeichnung erkl„rt: Z.B. in den Preis von Seefisch geht keine Rente ein, sondern nur Arbeitslohn und Pro- fit; in den Preis von Scotch pebbles geht nur Arbeitslohn ein, n„mlich: In einigen Teilen von Schottland machen arme Leute es sich zum Gesch„ft, am Seestrand die bunten Steinchen zu sammeln, die unter dem Namen schottische Kiesel bekannt sind. Der Preis, den ihnen die Steinschneider dafr zahlen, besteht nur aus ihrem Arbeitslohn, da weder Bodenrente noch Profit irgendeinen Teil da- von ausmacht." #363# 19. Kapitel - Frhere Darstellungen des Gegenstandes ----- die verschieclnen Bewohner des Landes, entweder als L o h n ih- rer Arbeit oder als P r o f i t ihres Kapitals, oder als Rente ihres Grundbesitzes." (B. II, ch. 2, p. 190.) Nachdem A. Smith so den Preis sowohl aller Waren einzeln genommen wie den ganzen Preis oder Tauschwert... des j„hrlichen Produkts des Bodens und der Arbeit eines jeden Landes" aufgel”st hat in drei Quellen von Revenuen fr Lohnarbeiter, Kapitalist und Grund- eigentmer, in Arbeitslohn, Profit und Bodenrente, muá er doch auf einem Umweg ein viertes Element hereinschmuggeln, n„mlich das Element des Kapitals. Dies geschieht durch die Distinktion zwi- schen Roh- und Reineinkommen: "Das B r u t t o einkommen s„mtlichen Einwohner eines groáen Landes begreift in sich das g e s a m t e J a h r e s p r o d u k t ihres Bodens und ihrer Arbeit; das N e t t o einkommen den Teil, der ihnen zur Verfgung bleibt n a c h A b z u g d e r E r h a l t u n g s k o s t e n er- stens ihres fixen und zweitens ihres f l s s i g e n K a p i t a l s; oder den Teil, den sie, ohne ihr Kapital an- zugreifen, in ihren Konsumtionsvorrat stellen oder zu ihrem Un- terhalt, Komfort und Vergngen verausgaben k”nnen. Ihr wirklicher Reichtum steht ebenfalls im Verh„ltnis, nicht zu ihrem Brutto-, sondern zu ihrem Nettoeinkommen." (Ib. p. 190.) Wir bemerken hierzu: 1. A. Smith behandelt hier ausdrcklich nur die einfache Repro- duktion, nicht die auf erweiterter Stufenleiter oder die Akkumu- lation; er spricht nur von den Ausgaben fr Erhaltung (maintaining) des fungierenden Kapitals. Die "Netto"-Revenue ist gleich dem Teil des j„hrlichen Produkts, sei es der Gesellschaft, sei es des individuellen Kapitalisten, der in den "Konsumtionsfonds" eingehn kann, aber der Umfang dieses Fonds darf nicht das fungierende Kapital angreifen (encroach upon capi- tal). Ein Wertteil des individuellen wie des gesellschaftlichen Produkts l”st sich also weder in Arbeitslohn noch in Profit oder Bodenrente auf, sondern in Kapital. 2. A. Smith flchtet aus seiner eignen Theorie vermittelst eines Wortspiels, der Unterscheidung zwischen gross und net revenue, Roh- und Reineinkommen. Der individuelle Kapitalist wie die ganze Kapitalistenklasse, oder die sogenannte Nation, nimmt ein an Stelle des in der Produktion verbrauchten Kapitals ein Warenpro- dukt, dessen Wert - darstellbar in proportionellen Teilen dieses Produkts selbst - einerseits den aufgewandten Kapitalwert er- setzt, daher Einkommen bildet und noch w”rtlicher Revenue (revenu, Partizip von revenir, wiederkommen), aber notabene Kapi- talrevenue oder Kapitaleinnahme; andrerseits Wertbestandteile, die "verteilt werden unter die verschiednen Bewohner des ndes entweder als hn ihrer Arbeit oder als Profit ihres Kapitals oder als Rente ihres Grundbesitzes" - was man im gew”hnlichen Leben unter Einkommen versteht. #364# III. Abschnitt - Die Reproduktion u. Zirkulation... ----- Der Wert des ganzen Produkts, sei es fr den individuellen Kapi- talisten, sei es fr das ganze Land, bildet darnach Einkommen fr irgend jemand; aber einerseits Kapitaleinkommen, andrerseits von diesem verschiedne "Revenue". Was also bei Analyse des Werts der Ware in seine Bestandteile entfernt wird, wird durch eine Hinter- tr - die Zweideutigkeit des Worts "Revenue" wieder eingefhrt. Es k”nnen aber nur solche Wertbestandteile des Produkts "eingenommen" werden, die bereits in ihm existieren. Wenn K a p i t a l als Revenue einkommen soll, so muá Kapital vorher verausgabt worden sein. A. Smith sagt ferner: "Die niedrigste gew”hnliche Profitrate muá immer etwas mehr aus- machen als das, was hinreicht zur Entsch„digung fr die gelegent- lichen Verluste, denen jede Kapitalverwendung ausgesetzt ist. Es ist dieser šberschuá allein, der den reinen oder Nettoprofit dar- stellt." {Welcher Kapitalist versteht unter Profit notwendige Kapitalaus- lagen?} "Was man Bruttoprofit nennt, umfaát h„ufig nicht nur diesen šber- schuá, sondern auch den fr solche auáergew”hnliche Verluste zu- rckbehaltnen Teil." (B. I, ch. 9, p. 72.) Dies heiát aber weiter nichts, als daá ein Teil des Mehrwerts, betrachtet als Teil des Bruttoprofits, einen Assekuranzfonds fr die Produktion bilden muá. Diesen Assekuranzfonds schafft ein Teil der Surplusarbeit, die insofern Kapital direkt produziert, d.h. den fr die Reproduktion bestimmten Fonds. Was die Auslage fr die "Erhaltung" des fixen Kapitals etc. angeht (siehe die oben zitierten Stellen), so bildet der Ersatz des konsumierten fixen Kapitals durch neues keine neue Kapitalanlage, sondern ist nur die Erneuerung des alten Kapitalwerts in neuer Form. Was aber die Reparatur des fixen Kapitals betrifft, die A. Smith ebenfalls zu den Erhaltungskosten rechnet, so geh”rt seine Kost mit zum Preis des vorgeschoánen Kapitals. Daá der Kapitalist, statt die- sen auf einmal anlegen zu mssen, ihn erst allm„hlich und je nach Bedrfnis w„hrend der Funktion des Kapitals anlegt und aus schon eingestecktem Profit anlegen kann, „ndert nichts an der Quelle dieses Profits. Der Wertbestandteil, woraus er entspringt, be- weist nur, daá der Arbeiter Surplusarbeit liefert, wie fr den Assekuranzfonds so fr den Reparaturfonds. A. Smith erz„hlt uns nun, daá von der Nettorevenue, d.h. der Re- venue im spezifischen Sinne, das ganze fixe Kapital auszuschlie- áen, aber auch der ganze Teil des zirkulierenden Kapitals, den die Erhaltung und die Reparatur des fixen Kapitals wie seine Er- neuerung erheischt, in der Tat alles #365# 19. Kapitel - Frhere Darstellungen des Gegenstandes ----- Kapital, das sich nicht in einer -fr den Konsumtionsfonds be- stimmnten Naturalform befindet. "Die ganze Auslage fr Erhaltung des fixen Kaphls muá offenbar von der Nettorevenue der Gesellschaft ausgeschlossen werden. We- der die Rohstoffe, mit denen die ntzlichen Maschinen und Indu- striewerkzeuge instand gehalten werden mssen, noch das Produkt der zur Umwandlung dieser Rohstoffe in die verlangte Gestalt er- forderlichen Arbeit kann je einen Teil dieser Revenue bilden. Der P r e i s dieser Arbeit kann allerdings einen Teil jener Revenue bilden, da die so besch„ftigten Arbeiter den ganzen Wert ihres Lohns in ihrem unmittelbaren Konsumtionsvorrat anlegen k”nnen. Aber bei andern Arten Arbeit geht sowohl der P r e i s" (d.h. der fr diese Arbeit bezahlte Lohn) wie das P r o d u k t" {worin sich diesearbeit verk”rpert} "in diesen Konsumtionsvorrat ein; der Preis in den der Arbeiter, das Produkt in den andrer Uute, deren Unterhalt Komfort und Vergngen durch die Arbeit die- ser Arbeiter erh”ht wird." (B. II, ch. 2, p. 190, 191.) A. Smith st”át hier auf eine sehr wichtige Unterscheidung zwi- schen den Arbeitern, die in der Produktion von Produktionsmit- teln, und denen, die in der unmittelbaren Produktion von Konsum- tionsmitteln wirken. Der Wert des Warenprodukts der erstern ent- h„lt einen Bestandteil gleich der Summe der Arbeitsl”hne, d.h. dem Wert des im Ankauf von Arbeitskraft angelegten Kapitalteils; dieser Wertteil existiert k”rperlich als eine gewisse Quote der von diesen Arbeitern produzierten Produktionsmittel. Das fr ih- ren Arbeitslohn erhaltne Geld bildet fr sie Revenue, aber weder fr sie selbst noch fr andre hat ihre Arbeit Produkte herge- stellt, die konsumabel sind. Diese Produkte bilden also selbst kein Element des Teils des j„hrlichen Produkts, der bestimmt ist, den gesellschaftlichen Konsumtionsfonds zu liefern, worin allein "Nettorevenue" realisierbar ist. A. Smith vergiát hier zuzuset- zen, daá was fr die Arbeitsl”hne, ebenso gltig ist fr den Wertbestandteil der Produktionsmittel, der als Mehrwert unter den Kategorien von Profit und Rente die Revenue (in erster Hand) des industriellen Kapitalisten bildet. Auch diese Wertbestandteile existieren in Produktionsmitteln, Nichtkonsumablem; erst nach ih- rer Versilberung k”nnen sie ein ihrem Preis gem„áes Quantum der von der zweiten Sorte Arbeiter produzierten Konsumtionsmittel he- ben und in den individuellen Konsumtionsfonds ihrer Besitzer bertragen. Um so mehr aber h„tte A. Smith sehn mssen, daá der Wertteil der j„hrlich erzeugten Produktionsmittel, welcher gleich ist dem Wert der innerhalb dieser Produktionssph„re fungierenden Produktionsmittel - der Produktionsmittel, wonmit Produktionsmit- tel gemacht werden -, also ein Wertteil gleich dem Wert des hier angewandten konstanten Kapitals, absolut ausgeschlossen ist, nicht nur durch die Naturalform, #366# III. Abschnitt - Die Reproduktion u. Zirkulation... ----- worin er existiert, sondern durch seine Kapitalfanktion, von je- dem Revenue bildenden Wertbestandteil. Mit Bezug auf die zweite Sorte Arbeiter - die unmittelbar Konsum- tionsmittel produzieren - sind A. Smiths Bestimmungen nicht ganz exakt. Er sagt n„mlich, daá in diesen Arten Arbeit beide, der Preis der Arbeit und das Produkt, eingehn in (go to) den unmit- telbaren Konsumtionsfonds; "der P r e i s (d.h. das als Arbeitslohn erhaltne Geld) in den Konsumtionsstock der A r b e i t e r und das P r o d u k t in den a n d r e r L e u t e (that of other people), deren Unter- halt, Komfort und Vergngen erh”ht werden durch die Arbeit dieser Arbeiter". Aber der Arbeiter kann nicht leben von dem "Preis" seiner Arbeit, dem Geld, worin sein Arbeitslohn ausgezahlt wird; er realisiert dies Geld, indem er damit Konsumtionsmittel kauft; diese k”nnen z.T. aus Warensorten bestehn, die er selbst produziert hat. Andrerseits kann sein eignes Produkt ein solches sein, welches nur in die Konsumtion der Arbeitsausbeuter eingeht. Nachdem A. Smith das fixe Kapital so g„nzlich ausgeschlossen von der "Nettorevenue" eines Landes, f„hrt er fort: "Obgleich so die ganze Auslage fr Erhaltung des fixen Kapitals notwendig von der Nettorevenue der Gesellschaft ausgeschlossen ist, so ist doch nicht dasselbe der Fall mit der Auslage fr Er- haltung des zirkulierenden Kapitals. Von den vier Teilen, woraus dies letztre Kapital besteht: Geld, Lebensmittel, Rohstoffe und fertige Produkte, werden die drei letztren, wie schon gesagt, re- gelm„áig aus ihm herausgenommen und entweder in das fixe Kapital der Gesellschaft versetzt oder aber in den fr unmittelbare Kon- sumtion bestimmten Vorrat. Derjenige Teil der konsumierbaren Ar- tikel, der nicht zur Erhaltung des erstern" {des fixen Kapitals} verwandt wird, geht allzumaal in den letzren" {den fr unmittel- bare Konsumtion bestimmten Vorrat} "und bildet einen Teil des Nettoeinkommens der Gesellschaft. Die Erhaltung dieser drei Teile des zirkulierenden Kapitals verringert daher die Nettorevenue der Gesellschaft um keinen andern Teil des Jahresprodukts auáer demjenigen, der n”tig ist zur Erhaltung des fixen Kapitals." (B. II, ch. 2. p. 191, 192.) Dies ist nur die Tautologie, daá der Teil des zirkulierenden Ka- pitals, der nicht fr die Produktion von Produktionstteln dient, eingeht in die von Konsumtionsmitteln, also in den Teil des j„hr- lichen Produkts, der bestimmt ist, den Konsumtionsfonds der Ge- sellschaft zu bilden. Aber wichtig ist, was gleich darauf folgt: "Das zirkulierende Kapital einer Gesellschaft ist in dieser Be- ziehung verschieden von dem eines einzelnen. Das eines einzelnen ist g„nzlich ausgeschlossen von seiner Nettorevenue und kann nie einen Teil derselben bilden; sie kann ausschlieálich nur aus sei- nem Profit bestehn. Aber obwohl das zirkulierende Kapital jedes einzelnen einen #367# 19. Kapitel - Frhere Darstellungen des Gegenstandes ----- Teil des zirkulierenden Kapitals der Gesellschaft ausmacht, zu der er geh”rt so ist es doch deshalb keineswegs unbedingt ausge- schlossen von der Nettorevenue der Gesellschaft und kann einen Teil davon bilden. Obgleich die s„mtlichen Waren im Laden eines Kleinh„ndlers durchaus nicht in den fr seine eigne unmittelbare Konsumtion bestimmten Vorrat gestellt werden drfen, so k”nnen sie doch in den Konsumtionsfonds andrer Leute geh”ren, die, ver- mittelst einer durch andre Fonds erzielten Revenue, ihm ihren Wert samt seinem Profit regelm„áig ersetzen, ohne daá daraus eine Vermindrung weder seines noch ihres Kapitals entsteht." (ibidem.) Wir h”ren hier also: 1. Wie das fixe Kapital und das zu dessen Reproduktion (Funktion vergiát er) und Erhaltung n”tige zirkulierende Kapital, so ist auch das in der Produktion von Konsumtionsmitteln t„tige zirku- lierende Kapital jedes individuellen Kapitalisten total ausge- schlossen von seiner Nettorevenue, die nur in seinen Profiten be- stehn kann. Also ist der sein Kapital ersetzende Teil seines Wa- renprodukts nicht aufl”sbar in Wertbestandteile, die Revenue fr ihn bilden. 2. Das zirkulierende Kapital jedes individuellen Kapitalisten bildet einen Teil des zirkulierenden Kapitals der Gesellschaft, ganz wie jedes individuelle fixe Kapital. 3. Das zirkulierende Kapital der Gesellschaft, obgleich nur die Summe der individuellen zirkulierenden Kapitale, besitzt einen vom zirkulierenden Kapital jedes individuellen Kapitalisten ver- schiednen Charakter. Das letztre kann niemals einen Teil s e i n e r R e v e n u e bilden; ein Stck des ersten (n„mlich das aus Konsumtionsmitteln bestehende) kann dagegen zugleich einen Teil der R e v e n u e d e r G e s e l l s c h a f t bilden, oder wie er vorhin e, es muá nicht notwendig die Nettore- venue der Gesellschaft um einen Teil des jahresprodukts verrin- gern. In der Tat besteht das, was A. Smith hier zirkulierendes Kapital nennt, in dem j„hrlich produzierten Warenkapital, welches die Konsumtionsmittel produzierenden Kapitalisten j„hrlich in Zirkulation werfen. Dies ihr ganzes j„hrliches Warenprodukt be- steht aus konsumierbaren Artikeln und bildet daher den Fonds, worin sich die Nettorevenuen (inkl. der Arbeitsl”hne) der Gesell- schaft realisieren oder verausgaben. Statt die Waren im Laden des Kleinh„ndlers als Beispiel zu w„hlen, h„tte A. Smith die in den Warenlagern der industriellen Kapitalisten lagernden Gtermassen w„hlen mssen. H„tte A. Smith nun die Gedankenbl”cke zusammengefaát, die sich ihm aufgedrungen, vorher bei Betrachtung der Reproduktion dessen, was er fixes, jetzt bei der dessen, was er zirkulierendes Kapital nennt, so w„re er zu folgendem Resultat gekommen: #368# III. Abschnitt - Die Reproduktion u. Zirkulation ----- I. Das gesellschaftliche Jahresprodukt besteht aus zwei Abteilun- gen, die erste umfaát die Produktionsmittel, die zweite die Kon- sumtionsmittel; beide sind getrennt zu behandeln. II. Der Gesamtwert des aus P r o d u k t i o n s m i t t e l n bestehenden Teils des Jahresprodukts verteilt sich wie folgt: Ein Wertteil ist nur der Wert der in der Herstellung dieser Produkti- onsmittel verzehrten Produktionsmittel, also nur in erneuter Form wiedererscheinender Kapitalwert; ein zweiter Teil ist gleich dem Wert des in Arbeitskraft ausgelegten Kapitals oder gleich der Summe der Arbeitsl”hne, ausgezahlt von den Kapitalisten dieser Produktionssph„re. Ein dritter Wertteil endlich bildet die Quelle der Profite, inkl. Bodenrenten, der industriellen Kapitalisten dieser Kategorie. Der erste Bestandteil, nach A. Smith der reproduzierte fixe Kapi- talteil s„mtlicher in dieser ersten Abteilung besch„ftigten indi- viduellen Kapitale, ist "offenbar ausgeschlossen und kann nie einen Teil bilden von der Nettorevenue", sei es des individuellen Kapitalisten, sei es der Gesellschaft. Er fungiert stets als Ka- pital, nie als Revenue. Sofern unterscheidet sich das "fixe Kapi- tal" jedes individuellen Kapitalisten in nichts von dem fixen Ka- pital der Gesellschaft. Aber die andern Wertteile des in Produk- tionsmitteln bestehenden j„hrlichen Produkts der Gesellschaft - Wertteile, die also auch existieren in aliquoten Teilen dieser Gesamtnmse von Produktionsmitteln bilden zwar zugleich Revenum f r a l l e i n d i e s e r P r o d u k t i o n beteilig- ten Agenten, L”hne fr die Arbeiter, Profite und Renten fr die Kapitalisten. Aber sie bilden nicht Revenue, sondern K a p i t a l f r d i e G e s e l l s c h a f t, obgleich das j„hrliche Produkt der Gesellschaft nur aus der Summe der Pro- dukte der ihr angeh”renden individuellen Kapitalisten besteht. Sie k”nnen meist schon ihrer Natur nach nur fungieren als Pro- dukonsmittel, und selbst die, die n”tigenfalls als Konsumtions- mittel fungieren k”nnten, sind bestimmt, als Roh- oder Hilfsmate- rial neuer Produktion zu dienen. Sie fungieren als solches - also als Kapital -, aber nicht in den H„nden ihrer Erzeuger, sondern in denen ihrer Verwender, n„mlich: III. der Kapitalisten der zweiten Abteilung, der unmittelbaren Produzenten von Ktionsmitteln. Sie ersetzen diesen das in der Produktion der Konsumtionsmittel verbrauchte Kapital (Soweit letztres nicht in Arbeitskraft umgesetzt, also in der Summe der Arbeitsl”hne fr die Arbeiter dieser zweiten Abteilung besteht), w„hrend dies verbrauchte Kapital, das sich nun in der Form von Konsumtionsmitteln in den H„nden der sie produzierenden Kapitali- sten befindet, seinerseits - also vom gesellschaftlichen Stand- punkt - den K o n s u m t i o n s f o n d s b i l d e t, w o r i n d i e K a p i t a l i s t e n u n d A r b e i t e r d e r e r s t e n A b t e i l u n g i h r e R e v e n u e r e a l i s i e r e n. #369# 19. kapitel - Frhere Darstellungen des Gegenstandes ----- H„tte A. Smith die Analyse so weit verfolgt, es fehlte nur noch wenig an der Aufl”sung des ganzen Problems. Er war der Sache nah auf dem Sprung, da er bereits bemerkt hatte, daá bestimmte Wert- teile einer Sorte (Produktionsmittel) der Warenkapitale, aus denen das j„hrliche Gesamtprodukt der Gesellschaft besteht, zwar Revenue fr die in ihrer Produktion besch„ftigten individuellen Arbeiter und Kapitalisten bilden, aber keinen Bestandteil der Re- venue der Gesellschaft; w„hrend ein Wertteil der andern Sorte (Konsumtionsmittel) zwar Kapitalwert fr ihre individuellen Eig- ner, die in dieser Anlagesph„re besch„ftigten Kapitalisten bil- det, aber dennoch nur einen Teil der gesellschaftlichen Revenue. Soviel geht aber schon aus dem Bisherigen hervor: Erstens: Obgleich das gesellschaftliche Kapital nur gleich der Summe der individuellen Kapitale, und daher auch das j„hrliche Warenprodukt (oder Warenkapital) der Gesellschaft gleich der Summe der Warenprodukte dieser individuellen Kapitale; Obgleich daher die Analyse des Warenwerts in seine Bestandteile, die fr jedes individuelle Warenkapital gilt, auch fr das der ganzen Ge- sellschaft gelten muá und im Endresultat wirklich gilt, so ist die Erscheinungsform, worin sie sich im gesamten gesellschaftli- chen Reproduktionsprozeá darstellen, eine verschiedne. Zweitens: Selbst auf dem Boden der einfachen Reproduktion findet nicht nur Produktion von Arbeitslohn (variablem Kapital) und Mehrwert statt, sondern direkte Produktion von neuem konstanten Kapitalwert; obgleich der Arbeitstag nur aus zwei Teilen besteht, dem einen, worin der Arbeiter das variable Kapital ersetzt, in der Tat ein Žquivalent fr den Ankauf seiner Arbeitskraft produ- ziert, und dem zweiten, worin er Mehrwert produziert (Profit, Rente etc.). - N„mlich die t„gliche Arbeit, die in der Reproduk- tion der Produktionsttel verausgabt wird - und deren Wert in Ar- beitslohn und Mehrwert zerf„llt -, realisiert sich in neuen Pro- duktionsmitteln, die den in der Produktion der Konsumtionsttel verausgabten konstanten Kapitaltell ersetzen. Die Hauptschwierigkeiten, wovon im Bisherigen schon der gr”áte Teil gel”st, bieten sich bei der Betrachtung, nicht der Akkumula- tion, sondern der einfachen Reproduktion. Daher wird, sowohl bei A. Smith (B. II.) wie frher bei Quesnay (Tableau ‚conomique), von der einfachen Reproduktion ausgegangen, sobald es sich um die Bewegung des j„hrlichen Produkts der Gesellschaft und seine durch die Zirkulation vermittelte Reproduktion handelt. #370# III. Abschnitt -Die Reproduktion u. Zirkulation... ----- 2. Smiths Aufl”sung des Tauschwerts in v + m A. Smiths Dogma, daá der Preis oder Tauschwert (exchangeable va- lue) jeder einzelnen Ware - also auch aller Waren zusammen, aus denen das j„hrliche Produkt der Gesellschaft besteht (er setzt berall mit Recht kapitalistische Produktion voraus) - sich zu- sammensetzt aus den drei Bestandteilen (component parts) oder sich aufl”st in (resolves itself into): Arbeitslohn, Profit und Rente, kann darauf reduziert werden, daá der Warenwert = v + m, d.h. gleich dem Wert des vorgeschoánen variablen Kapitals plus dem Mehrwert. Und zwar k”nnen wir diese Reduktion von Profit und Rente auf eine gemeinsame Einheit, die wir m nennen, vornehmen mit ausdrcklicher Erlaubnis A. Smiths, wie die nachfolgenden Zi- tate zeigen, in denen wir zun„chst alle Nebenpunkte vernachl„ssi- gen, also namentlich alle scheinbare oder wirkliche Abweichung von dem Dogma, daá der Warenwert ausschlieálich aus den Elementen bestehe, die wir als v + m bezeichnen. In der Manufaktur: "Der Wert, den die Arbeiter den Materialien hinzufgen, l”st sich auf... in zwei Teile, wovon der eine ihren Arbeitslohn bezahlt, der andre den Profit ihres Besch„ftigers auf das ganze von ihm in Material und Lohn vorgeschoáne Kapital." (Buch I, ch. 6, p. 40, 41.) - "Obgleich der Manufakturist" {der Manufakturarbeiter} "seinen Lohn von seinem Meister vorgeschossen erh„lt, kostet er diesen doch in Wirklichkeit nichts, da in der Regel der Wert die- ses Lohns, zusanunen mit einem Profit, festgehalten (reserved) wird in dem vermehrten Wert des Gegenstands, auf den seine Arbeit verwandt worden." (B. II, ch. 3, p. 221.) Der Teil des Kapitals (stock), der ausgelegt wird "im Unterhalt produktiver Arbeit... nachdem er ihm" {dem Besch„f- tiger} in der Funktion eines Kapitals gedient hat... bildet eine Revenue fr sie" {die Arbeiter}. (B. II, ch. 3, p. 223.) A. Smith im eben zitierten Kapitel sagt ausdrcklich: "Das ganze Jahresprodukt des Bodens und der Arbeit jedes Lan- des... spaltet sich von selbst (naturally) in zwei Teile. Einer derselben, und oft der gr”áte, ist an erster Stelle bestimmt, ein Kapital zu ersetzen und die Lebensmittel, Rohstoffe und fertigen Produkte zu erneuern, die aus einem Kapital entnonunen worden; der andre ist bestimmt, eine Revenue zu bilden, sei es fr den Eigentmer dieses Kapitals, als sein K a p i t a l p r o f i t, sei es fr jemand anders, als Rente seines G r u n d b e s i t z e s." (p. 222.) Nur ein Teil des Kapitals, wie wir vorhin von A. Smith geh”rt, bildet zugleich Revenue fr jemand, n„mlich der im Ankauf von produktiver Arbeit angelegte. Dieser - das variable Kapital - verrichtet zuerst in der Hand des Besch„ftigers und fr ihn "die Funktion eines Kapitals", und #371# 19. Kapitel - Frhere Darstellungen des Gegenstandes ----- "bildet er eine Revenue" fr den produktiven Arbeiter selbst. Der Kapitalist verwandelt einen Teil seines Kapitalwerts in Arbeits- kraft und eben dadurch in variables Kapital; nur durch diese Ver- wandlung fungiert nicht nur dieser Teil des Kapitals, sondern sein Gesamtkapital als industrielles Kapital. Der Arbeiter - der Verk„ufer der Arbeitskraft - erh„lt in Form des Arbeitslohns den Wert derselben. In seinen H„nden ist die Arbeitskraft nur ver- k„ufliche Ware, Ware, von deren Verkauf er lebt, die daher die einzige Quelle seiner Revenue bildet; als variables Kapital fun- giert die Arbeitskraft nur in den H„nden ihres K„ufers, des Kapi- talisten, und den Kaufpreis selbst schieát der Kapitalist nur scheinbar vor, da sein Wert ihm vorher bereits durch den Arbeiter geliefert ist. Nachdem uns A. Smith so gezeigt, daá der Wert des Produkts in der anufaktur = v + m (wo m = Profit des Kapitali- sten), sagt er uns, daá in der Agrikultur die Arbeiter auáer "der Reproduktion eines Werts, der gleich ist ihrer eignen Kon- sumtion oder 1*) dem sie besch„ftigenden" {variablen} "Kapital nebst dem Profit des Kapitalisten" - auáerdem ber das Kapital des P„chters und all seinen P r o f i t hinaus auch noch regel- m„áig die Reproduktion der Rede des Grundbesitzers bewirken". (B. II, ch. 5, p. 243.) Daá die Rente in die H„nde des Grundbesitzers geht, ist fr die Frage, die wir betrachten, ganz gleichgltig. Bevor sie in seine H„nde geht, muá sie in den H„nden des P„chters sich befinden, d.h. in denen des industriellen Kapitalisten. Sie muá einen Wert- bestandteil des Produkts bilden, bevor sie Revenue fr irgendwen wird. Rente wie Profit sind also bei A.Sth selbst nur Bestand- teile des Mehrwerts, die der produktive Arbeiter best„ndig repro- duziert zugleich mit seinem eignen Arbeitslohn, d.h. mit dem Wert des variablen Kapitals. Rente wie Profit sind also Teile des Mehrwerts m, und somit l”st sich bei A. Smith der Preis aller Wa- ren auf in v + m. Das Dogma, daá der Preis aller Waren (also auch des j„hrlichen Warenprodukts) sich aufl”st in Arbeitslohn plus Profit plus Grundrente, nimmt in dem zwischendurch laufenden esoterischen Teil von Smiths Werk selbst die Form an, daá der Wert jeder Ware, also auch des j„hrlichen Warenprodukts der Gesellschaft, = v + m, = dem in Arbeitskraft ausgelegten und vom Arbeiter stets reprodu- zierten Kapitalwert plus dem von den Arbeite-rn durch ihre Arbeit zugesetzten Mehrwert. Dies Endergebnis bei A. Smith offenbart uns zugleich - siehe wei- ter unten - die Quelle seiner einseitigen Analyse der Bestand- teile, worin der Warenwert zerf„llbar. Mit der Gr”áenbestimmung jedes einzelnen dieser ----- 1*) 1. und 2. Auflage: und #372# III. Abschnitt -Die Reproduktion u. Zirkulation... ----- Bestandteile und der Grenze ihrer Wertsumme hat aber der Umstand nichts zu tun, daá sie zugleich verschiedne Revenuequellen fr verschiedne in der Produktion fungierende Klassen bilden. Wenn A. Smith sagt: "Arbeitslohn, Profit und Bodenrente sind die drei Urquellen alles Einkommens sowohl wie alles Tauschwerts. Jede andre Revenue ist in letzter Instanz von einer derselben abgeleitet" (B. I, ch. 6, p. 43), so sind hier allerei Quidproquo zusammengeh„uft. I. Alle nicht direkt in der Reproduktion, mit oder ohne Arbeit, figurierenden Gesellschaftsglieder k”nnen ihren Anteil am j„hrli- chen Warenprodukt - also ihre Konsumtionsmittel - in erster Hand nur beziehn aus den H„nden der Klassen, denen das Produkt in er- ster Hand zuf„llt - produktiven Arbeitern, industriellen Kapita- listen und Grundbesitzern. Insofern sind ihre Revenuen materiali- ter abgeleitet von Arbeitslohn (der produktiven Arbeiter), Profit und Bodenrente und erscheinen daher jenen Originalrevenuen gegen- ber als abgeleitete. Andrerseits jedoch beziehn die Empf„nger dieser in diesem Sinn abgeleiteten Revenuen dieselben, vermit- telst ihrer gesellschaftlichen Funktion als K”nig, Pfaff, Profes- sor, Hure, Kriegsknecht etc., und sie k”nnen also diese ihre Funktionen als die Originalquellen ihrer Revenue betrachten. 2. - und hier kulminiert der n„rrische Schnitzer A. Smiths: Nach- dem er damit begonnen hat, die Wertbestandteile der Ware sind die Summe des Wertprodukts, das in ihnen verk”rpert ist, richtig zu bestimmen und dann nachzuweisen, wie diese Bestandteile ebenso- viele verschiedne Revenuequellen bilden 39); nachdem er so aus dem Wert die Revenuen abgeleitet hat, verf„hrt er dann - und das bleibt ihm die vorherrschende Vorstellung umgekehrt und l„át die Revenuen, aus "Bestandteilen" (component parts), zu "U r q u e l l e n alles Tauschwerts" werden, womit der Vulg„r- ”konomie Tr und Tor weit ge”ffnet war. (Siehe unsern Roscher.) 3. Der konstante Kapitalteil Sehn wir nun, wie A.Smith den konstanten Wertteil des Kapitals aus dem Warenwert wegzuhexen sucht. --- 39) Ich gebe diesen Satz w”rtlich, wie er im Manuskript steht, obwohl er in seinem jetzigen Zusammenhang sowohl dem Vorhergehen- den wie dem unmittelbar Folgenden zu widersprechen scheint. Die- ser scheinbare Widerspruch l”st sich weiter in Nr. 4: Kapital und Revenue bei A. Smith. - F.E. #373# 19. Kapitel - Frhere Darstellungen des Gegenstandes ----- "In dem Preis des Korns z.B. zahlt ein Teil die Rente des Grund- besitzers." Der Ursprung dieses Wertbestandteils hat ebensowenig mit dem Um- stand zu schaffen, daá er dem Grundbesitzer gezahlt wird und fr ihn Revenue unter der Form der Rente bildet, wie der Ursprung der andern Wertbestandteile damit zu schaffen hat, daá sie als Profit und Arbeitslohn Revenuequellen bilden. "Ein andrer Teil zahlt den Lohn und Unterhalt der Arbeiter" {und des Arbeitsviehs! setzt er hinzu}, die in seiner Produktion be- sch„ftigt waren, und der dritte Teil zahlt den Profit des P„ch- ters. Diese drei Teile scheinen" {seem, in der Tat scheinen sie} "entweder unmittelbar oder in letzter Instanz den ganzen Preis des Korns auszumachen." 40) Dieser ganze Preis, d.h. seine Gr”áenbestimmung, ist absolut un- abh„ngig von seiner Verteilung unter drei Sorten von Personen. "Ein vierter Teil mag notwendig scheinen, um das Kapital des P„chters zu ersetzen oder um den Verschleiá seines Arbeitsviehs und seiner andern Ackerger„ts zu ersetzen. Aber es muá in Be- tracht gezogen werden, daá der Preis irgendwelches Ackerger„u, z.B. eines Arbeitspferds, selbst wieder aus obigen drei Teilen sich zusammensetzt: der Rente des Bodens, auf dem es gezchtet, der Arbeit der Zchtung und dem Profit des P„chters, der beides, die Rente dieses Bodens und den Lohn dieser Arbeit, vorschieát. Obwohl daher der Preis des Korns sowohl den Preis wie die Unter- haltungskosten des Pferdes ersetzen mag, so l”st sich doch der ganze Preis immer noch, unmittelbar oder in letzter Instanz, auf in dieselben drei Teile: Bodenrente, Arbeit" {er meint Arbeits- lohn} und Profit." (B. I, ch. 6, p. 42.) Das ist w”rtlich alles, was A. Smith zur Begrndung seiner er- staunlichen Doktrin vorbringt. Sein Beweis besteht einfach in der Wiederholung derselben Behauptung. Er gibt beispielsweise zu, daá der Preis des Korns nicht nur besteht aus v + m, sondern eben- falls aus dem Preis der in der Kornproduktion verzehrten Produk- tionsmittel, also aus einem Kapitalwert, den der P„chter nicht in Arbeitskraft angelegt hat. Aber, sagt er, die Preise aller dieser Produktionsmittel selbst zerfallen, wie der Kernpreis, auch in v + m, nur vergiát A. Smith hinzuzusetzen: auáerdem in den Preis der in ihrer eignen Erzeugung verzehrten Produktionsmittel. Er verweist von einem Produktionszweig auf den andern und von dem andern wieder --- 40) Wir sehn hier ganz davon ab, daá Adam besonders unglcklich in seinem Beispiel war. Der Wert des Korns wird nur dadurch in Arbeitslohn, Profit und Rente aufgel”st, daá die vom Arbeitsvieh verzehrten Nahrungsmittel als Lohn des Arbeitsviehs und das Ar- beitsvieh als Lohnarbeiter dargestellt wird, daher seinerseits der Lohnarbeier auch als Arbeitsvieh. {Zusatz aus Manusskipt II.} #374# III. Abschnitt - Die Reproduktion u. Zirkulation... ----- auf einen dritten. Daá der ganze Preis der Waren sich "unmittelbar" oder "in letzter Instanz" (ultimately) in v + m aufl”st, w„re nur dann keine hohle Ausflucht, wenn nachgewiesen worden, daá die Warenprodukte, deren Preis sich unmittelbar auf- l”st in c (Preis verzehrter Produktionsmittel) + v + m, schlieá- lich kompensiert werden durch Warenprodukte, welche jene verzehr- ten Produktionsmittel ihrem ganzen Umfang nach ersetzen und die ihrerseits dagegen hergestellt werden durch bloáe Auslage von va- riablem, d.h. in Arbeitskraft ausgelegtem Kapital. Der Preis der letztren w„re dann unmittelbar = v + m. Daher auch der Preis der erstern, c + v + m, wo c als konstanter Kapitalteil figuriert, schlieálich aufl”sbar in v + m. A. Smith glaubte selbst nicht, solchen Nachweis geliefert zu haben durch sein Beispiel mit den Scotch-pebbles-Sammlern, die aber nach ihm 1. keinen Mehrwert ir- gendeiner Art liefern, sondern nur ihren eignen Arbeitslohn pro- duzieren; 2. keine Produktionsmittel anwenden (wohl doch auch in Form von K”rben, S„cken und andern Gef„áen zum Wegtragen der Steinchen). Wir haben bereits vorhin gesehn, daá A. Smith selbst seine eigne Theorie sp„ter ber den Haufen wirft, ohne sich indes seiner Wi- dersprche bewuát zu werden. Ihre Quelle ist jedoch zu suchen ge- rade in seinen wissenschaftlichen Ausgangspunkten. Das in Arbeit umgesetzte Kapital produziert einen gr”áern Wert als seinen eig- nen. Wie? Indem, sagt A. Smith, die Arbeiter w„hrend des Produk- tionsprozesses den von ihnen bearbeiteten Dingen einen Wert ein- pr„gen, der auáer dem Žquivalent fr ihren eignen Kaufpreis einen nicht ihnen, sondern ihren Anwendern zufallenden Mehrwert bildet (Profit und Rente). Das ist aber auch alles, was sie leisten und leisten k”nnen. Was von der industriellen Arbeit eines Tages, das gilt von der durch die ganze Kapitalistenklasse w„hrend eines Jahres in Bewegung gesetzten Arbeit. Die Gesamtmasse des j„hrli- chen gesellschaftlichen Wertprodukts kann daher nur zerf„llbar sein in v + m, in ein Žquivalent, wo durch die Arbeiter den in ihrem eignen Kaufpreis verausgabten Kapitalwert ersetzen, und in den zus„tzlichen Wert, den sie darber hinaus ihrem Anwender lie- fern mssen. Diese beiden Wertelemente der Waren aber bilden zugleich Revenuequellen fr die verschiednen in der Reproduktion beteiligten Klassen: das erste den Arbeitslohn, die Revenue der Arbeiter; das zweite den Mehrwert, wovon der industrielle Kapita- list einen Teil in Form des Profits fr sich beh„lt, einen andern abtritt als Rente, die Revenue des Grundeigentmers. Wo sollte also ein weitrer Wertbestandteil herkommen, da das j„hrliche Wertprodukt keine andren Elemente enth„lt auáer v + m? Wir stehn hier auf dem Boden der einfachen Reproduktion. Da die ganze j„hr- liche Arbeitssumme sich aufl”st in Arbeit, n”tig zur Reproduktion #375# 19. Kapitel - Frhere Darstellungen den Gegenstandes ----- des in Arbeitskraft ausgelegten Kapitalwerts, und in Arbeit, n”- tig zur Sch”pfung eines Mehrwerts, wo sollte da berhaupt noch die Arbeit zur Produktion eines nicht in Arbeitskraft ausgelegten Kapitalwerts herkommen? Die Sache liegt folgendermaáen: I. A. Smith bestimmt den Wert einer Ware durch die Masse Arbeit, die der Lohnarbeiter dem Arbeitsgegenstand zusetzt (adds). Er sagt w”rtlich: "den Materialien", da er von Manufaktur handelt, die selbst schon Arbeitsprodukte verarbeitet; dies „ndert aber nichts an der Sache. Der Wert, den der Arbeiter einem Dinge zu- setzt (und dies "adds" ist der Ausdruck Adams) ist ganz unabh„n- gig davon, ob dieser Gegenstand, dem Wert zugesetzt wird. Vor diesem Zusatz schon selbst Wert hat oder nicht. Der Arbeiter schafft also in Warenform ein Wertprodukt; dies ist nach A. Smith einesteils Žquivalent seines Arbeitslohns, und dieser Teil ist also bestimmt durch den Wertumfang seines Arbeitslohns; je nach- dem dieser gr”áer oder kleiner, hat er mehr Arbeit zuzusetzen, um einen Wert gleich dem seines Arbeitslohns zu produzieren oder zu reproduzieren. Andernteils aber setzt der Arbeiter ber die so gezogne Grenze hinaus weitre Arbeit zu, die Mehrwert fr den ihn besch„ftigenden Kapitalisten bildet. Ob dieser Mehrwert ganz in den H„nden des Kapitalisten bleibt oder stckweis an dritte Per- sonen von ihm abzutreten ist, „ndert absolut nichts weder an der qualitativen (daá es berhaupt Mehrwert ist) noch an der quanti- tativen (der Gr”áen-) Bestimmung des vom Lohnarbeiter zugesetzten Mehrwerts. Es ist Wert wie jeder andre Werttell des Produkts, un- terscheidet sich aber dadurch, daá der Arbeiter kein„quivalent dafr erhalten hat noch nachher erh„lt, dieser Wert vielmehr vorn Kapitalisten ohne Žquivalent angeeignet wird. Der Gesamtwert der Ware ist bestimmt durch das Quantum Arbeit, das der Arbeiter in ihrer Produktion verausgabt hat; ein Teil dieses Gesamtwerts ist dadurch bestimmt, daá er gleich dem Wert des Arbeitslohns ist, also Žquivalent fr denselben. Der zweite Teil, der Mehrwert, ist daher notwendig ebenfalls bestimmt, n„mlich gleich dem Gesamtwert des Produkts minus dem Wertteil desselben, der Žquivalent des Ar- beitslohns ist; also gleich dem šberschuá des in Herstellung der Ware geschaffnen Wertprodukts ber den darin enthaltnen Wertteil, der gleich dem Žquivalent fr seinen Arbeitslohn. 2. Was fr die Ware, produziert in einem einzelnen industriellen Gesch„ft durch jeden einzelnen Arbeiter, gilt vom Jahresprodukt aller Gesch„ftszweige zusammen. Was von der Tagesarbeit eines in- dividuellen produktiven Arbeiters, gilt von der durch die ganze produktive Arbeiterklasse #370# III. Abschnitt - Die Reproduktion u. Zirkulation... ----- flssig gemachten Jahresarbeit. Sie fixier-t' (Smithscher Aus- druck) im jahresprodukt einen Gesamtwert, bestimmt durch das Quantum der verausgabten Jahresarbeit, und dieser Gesamtwert zer- f„llt in einen Teil, bestimmt durch dasjenige Stck der Jahresar- beit, worin die Arbeiterklasse ein Žquivalent ihres Jahreslohns schafft, in der Tat diesen Lohn selbst; und in einen andern Teil, bestimmt durch die zus„tzliche Jahresarbeit, worin der Arbeiter einen Mehrwert fr die Kapitalistenklasse schafft. Das im Jah- resprodukt enthaltne j„hrliche Wertprodukt besteht also nur aus zwei Elementen, dem Žquivalent des von der Arbeiterklasse erhalt- nen Jahreslohns und dem j„hrlich fr die Kapitalistenklasse ge- lieferten Mehrwert. Der Jahreslohn bildet aber die Revenue der Arbeiterklasse, die Jahressumme des Mehrwerts die Revenue der Ka- pitalistenklasse; beide stellen also (und dieser Gesichtspunkt ist richtig bei Darstellung der einfachen Reproduktion) die rela- tiven Anteile am j„hrlichen Konsumtionsfonds dar und realisieren sich in ihm. Und so bleibt nirgends Platz fr den konstanten Ka- pitalwert, fr die Reproduktion des in Form von Produktionsmit- teln fungierenden Kapitals. Daá aber alle Teile des Warenwerts, die als Revenue fungieren, zusammenfallen mit dem fr den gesell- schaftlichen Konsumtionsfonds bestimmten j„hrlichen Arbeitspro- dukt, ue A. Smith ausdrcklich in der Einleitung seines Werks: "Worin die Revenue des Volks berhaupt bestanden hat oder was die Natur des Fonds war, welcher... ihre j„hrliche Konsumtion gelie- fert hat (supplied), dies zu erkl„ren ist der Zweck dieser vier ersten Bcher." (p. 12.) Und gleich im ersten Satz der Einleitung heiát es: "Die j„hrliche Arbeit jeder Nation ist der Fonds, welcher sie ur- sprnglich versieht mit all den Lebensmitteln, die sie im Lauf des Jahres verzehrt und die stets bestehn entweder aus dem unmit- telbaren Produkt dieser Arbeit oder in den mit diesem Produkt von andern Nationen gekauften Gegenst„nden." (p. 11.) Der erste Fehler A. Smiths besteht nun darin, daá er den j„hrli- chen P r o d u k t e n w e r t gleichsetzt dem j„hrlichen W e r t p r o d u k t. Das letztre ist nur Produkt der Arbeit des vergangnen Jahrs; der erstere schlieát auáerdem alle Wertele- mente ein, die zur Herstellung des jahresprodukts verbraucht, aber i m v o r h e r g e h e n d e n u n d z u m T e i l i n n o c h f r h e r v e r f l o á n e n J a h r e n p r o d u z i e r t w u r d e n: Produktionsmittel, deren Wert nur wiedererscheint - die, was ihren Wert betrifft, weder produ- ziert noch reproduziert worden sind durch w„hrend des letzten Jahrs verausgabte Arbeit. Durch diese Verwechslung manipuliert A. Smith den konstanten Wertteil des Jahresprodukts hinweg. Die Ver- wechslung selbst beruht auf einem andern Irrtum in seiner Fun #377# 19. Kapitel - Frhere Darstellungen des Gepnstandes ----- damentalauffassung: er unterscheidet nicht den zwiesp„ltigen Cha- rakter der Arbeit selbst: der Arbeit, soweit sie als Verausgabung von Arbeitskraft Wert und soweit sie als konkrete, ntzliche Ar- beit Gebrauchsgegenst„nde (Gebrauchswert) schafft. Die Gesamt- summe der j„hrlich hergestellten Waren, also das g a n z e J a h r e s p r o d u k t, ist Produkt der im letzten Jahr wir- ken, den n t z l i c h e n Arbeit; nur dadurch, daá gesell- schaftlich angewandte Arbeit in einem vielverzweigten System ntzlicher Arbeitsarten verausgabt wurde, sind alle diese Waren da; nur dadurch ist in ihrem Gesamtwert der Wert der in ihrer Produktion verzehrten Produktionsmittel erhalten, in neuer Natu- ralform wieder erscheinend. Das gesamte J a h r e s p r o d u k t ist also Resultat der w„hrend des Jahrs verausgabten n t z l i c h e n Arbeit; aber vom j„hrli- chen Produktenwert ist nur ein Teil w„hrend des Jahrs geschaffen worden; dieser Teil ist das j„hrliche Wertprodukt, worin sich die Summe der w„hrend des Jahres selbst flssiggemachten Arbeit dar- stellt. Wenn also A. Smith in der soeben zitierten Stelle sagt: "Die j„hrliche Arbeit jeder Nation ist der Fonds, welcher sie ur- sprnglich versieht mit all den Lebenstteln, die sie im Lauf des Jahrs verzehrt etc.", so stellt er sich einseitig auf den Standpunkt der bloá ntzli- chen Arbeit, die allerdings alle diese Lebensmittel in ihre ver- zehrbare Form gebracht hat. Er vergiát aber dabei, daá dies un- m”glich war ohne Mithilfe der aus frheirn Jahren berlieferten Arbeitsmittel und Arbeitsgegenst„nde und daá daher die "j„hrliche Arbeit", soweit sie Wert bildete, keineswegs den ganzen Wert des durch sie fertiggestellten Produkts geschalffen hat, daá das Wertprodukt kleiner ist als der Produktenwert. Wenn man A. Smith keinen Vorwurf machen kann, in dieser Analyse nur so weit gegangen zu sein als alle seine Nachfolger (obgleich sich ein Ansatz zum Richtigen schon bei den Physiokraten vor- fand), so verl„uft er sich dagegen weiter in einem Chaos, und zwar haupts„chlich, weil seine "esoterische" Auffassung des Wa- renwerts berhaupt fortw„hrend durchkreuzt wird von exoterischen, die in der Breite bei ihm vorwiegen, w„hrend sein wissenschaftli- cher Instinkt von Zeit zu Zeit den esoterischen Standpunkt wieder erscheinen l„át. 4. Kapital und Revenue bei A. Smith Der Wertteil jeder Ware (und daher auch des Jahresprodukts), der nur ein Žquivalent des Arbeitslohns bildet, ist gleich dem vom Kapitalisten im Arbeitslohn vorgeschoánen Kapital, d.h. gleich dem variablen Bestandteil seines vorgeschoánen Gesamtkapitals. Diesen Bestandteil des vorgeschoánen #378# III. Abschnitt - Die Reproduktion u. Zirkulation ----- Kapitalwerts erh„lt der Kapitalist wieder durch einen neuprodu- zierten Wertbestandteil der von den Lohnarbeitern gelieferten Ware. Ob das variable Kapital vorgeschossen wird in dem Sinn, daá der Kapitalist in Geld den dem Arbeiter zufallenden Anteil eines Produkts zahlt, das noch nicht zum Verkauf fertig, oder das zwar fertig, aber noch nicht vom Kapitalisten verkauft ist, oder ob er ihn mit Geld zahlt, das er bereits erhalten durch Verkauf der vom Arbeiter gelieferten Ware, oder ob er durch Kredit dies Geld an- tizipiert hat - in allen diesen F„llen verausgabt der Kapitalist variables Kapital, das als Geld den Arbeitern zuflieát, und be- sitzt er andrerseits das Žquivalent dieses Kapitalwerts in dem Wertteil seiner Waren, wodurch der Arbeiter den ihm selbst zu- fallenden Anteil an dem Gesamtwert derselben neu produziert, wo- durch er in andren Worten den Wert seines eignen Arbeitslohns produziert hat. Statt ihm diesen Wertteil in der Naturalform sei- nes eignen Produkts zu geben, zahlt ihm der Kapitalist selben in Geld aus. Fr den Kapitalisten besteht also jetzt der variable Bestandteil seines vorgeschoánen Kapitalwerts in Warenform, w„h- rend der Arbeiter das Žquivalent fr seine verkaufte Arbeitskraft in Geldform erhalten hat. W„hrend also der durch Ankauf der Arbeitskraft in variables Kapi- tal umgesetzte Teil des vom Kapitalisten vorgeschoánen Kapitals innerhalb des Produktionsprozesses selbst als sich bet„tigende Arbeitskraft fungiert und durch die Verausgabung dieser Kraft als Neuwert in Warenform von neuem produziert, d.h. reproduziert wird - also Reproduktion, d.h. Neuproduktion von vorgeschoánem Kapi- talwerts - verausgabt der Arbeiter den Wert, resp. Preis seiner verkauften Arbeitskraft in Lebensmitteln, in Mitteln der Repro- duktion seiner Arbeitskraft. Eine dem variablen Kapital gleiche Geldsumme bildet seine Einnahme, daher seine Revenue, die nur so lange dauert, als er seine Arbeitskraft an den Kapitalisten ver- kaufen kann. Die Ware des hnarbeiters - seine Arbeitskraft selbst - fungiert nur als Ware, soweit sie dem Kapital des Kapitalisten einverleibt wird, als Kapital fungiert, andrerseits fungiert das als Geldkapital im Ankauf von Arbeitskraft verausgabte Kapital des Kapitalisten als Revenue in der Hand des Verk„ufers der Ar- beitskraft, des Lohnarbeiters. Es verschlingen sich hier verschiedne Zirkulations- und Produkti- onsprozesse, die A. Smith nicht auseinanderh„lt. Erstens. Dem Z i r k u l a t i o n s prozeá angeh”rige Akte: Der Arbeiter verkauft seine Ware - die Arbeitskraft - an den Kapita- listen; das Geld, womit der Kapitalist sie kauft, ist fr ihn zur Verwertung angelegtes Geld, also Geldkapital; es ist nicht ver- ausgabt, sondern vorgeschossen. (Dies ist der wirkliche Sinn des "Vorschusses" - avance der Physiokraten -, ganz #379# 19. Kapitel - Frhere Darstellungen des Gegenstandes ----- unabh„ngig davon, wo der Kapitalist das Geld selbst hernimmt. Vorgeschossen ist fr den Kapitalisten jeder Wert, den er zum Zweck des Produktionsprozesses zahlt, ob dies nun vorher oder post festum geschehe; er ist dem Produktionsprozeá selbst vorge- schossen.) Hier ereignet sich nur, was bei jedem Warenverkauf: der Verk„ufer gibt einen Gebrauchswert fort (hier die Arbeits- kraft) und erh„lt dessen Wert (realisiert dessen Preis) in Geld; der K„ufer gibt sein Geld weg und erh„lt dafr die Ware selbst - hier die Arbeitskraft. Zweitens: Im P r o d u k t i o n s prozeá bildet jetzt die gek- aufte Arbeitskraft einen Teil des fungierenden Kapitals, und der Arbeiter selbst fungiert hier nur als eine besondre Naturalform dieses Kapitals, unterschieden von den in der Naturalform von Produktionsmitteln bestehenden Elementen desselben. W„hrend des Prozesses setzt der Arbeiter den von ihm in Produkt verwandelten Produktionsmitteln einen Wert zu, durch Verausgabung seiner Ar- beitskraft gleich dem Wert seiner Arbeitskraft (abgesehn vom Mehrwert); er reproduziert also, fr den Kapitalisten in Waren- form den von letztrem ihm in Arbeitslohn vorgeschoánen oder vor- zuschieáenden Teil seines Kapitals; produziert ihm ein Žquivalent des letztren; er produziert also fr den Kapitalisten das Kapi- tal, das dieser von neuem im Ankauf von Arbeitskraft vorschieáen kann. Drittens: Bei Verkauf der Ware ersetzt also ein Teil ihres Ver- kaufspreises dem Kapitalisten das von ihm vorgeschoáne variable Kapital, bef„higt daher sowohl ihn, von neuem Arbeitskraft zu kaufen, wie den Arbeiter, sie von neuem zu verkaufen. Bei allen Warenk„ufen und -verk„ufen - soweit nur diese Transak- tionen selbst betrachtet werden - ist es vollst„ndig gleichgl- tig, was in der Hand des Verk„ufers aus dem fr seine Ware gel”- sten Geld und was in der Hand des K„ufers aus dem von ihm gekauf- ten Gebrauchsartikel wird. Es ist also, soweit der bloáe Zirkula- tionsprozeá in Betracht kommt, auch v”llig gleichgltig, daá die vom Kapitalisten gekaufte Arbeitskraft fr ihn Kapitalwert repro- duziert und daá andrerseits das als Kaufpreis der Arbeitskraft gel”ste Geld fr den Arbeiter Revenue bildet. Die Wertgr”áe des Handelsartikels des Arbeiters, seiner Arbeitskraft, wird weder dadurch affiziert, daá sie "Revenue" fr ihn bildet, noch da- durch, daá der Gebrauch seines Handelsartikels durch den K„ufer diesem K„ufer Kapitalwert reproduziert. Weil der Wert der Ar- beitskraft - d.h. der ad„quate Verkaufspreis dieser Ware - durch die zu ihrer Reproduktion n”tige Arbeitsmenge bestimmt ist, diese Arbeitsmenge selbst aber hier bestimmt ist durch die zur Produk- tion der n”tigen Lebensmittel des Arbeiters, also zur Erhaltung seines Lebens #380# III. Abschnitt - Die Reprodukion u. Zirkulation... ----- erheischte Arbeitsmenge, wird der Arbeitslohn zur Revenue, wovon der Arbeiter zu leben hat. Es ist total falsch, was A. Smith sagt (p. 223): "D e r T e i l d e s K a p i t a l s, der angelegt wird im Unterhalt produktiver Arbeit... nachdem er ihm" (dem Kapitali- sten) "in der Funktion eines Kapitals gedient hat, ... bildet eine Revenue fr sie" (die Arbeiter). Das G e l d, womit der Kapitalist die von ihm gekaufte Arbeits- kraft zahlt, "dient ihm in der Funktion eines Kapitals", soweit er dadurch die Arbeitskraft den dinglichen Bestandteilen seines Kapitals einverleibt und damit berhaupt sein Kapital erst in den Stand setzt, als produktives Kapital zu fungieren. Unterscheiden wir: Die Arbeitskraft ist Ware, nicht Kapital, in der Hand des Arbeiters, und sie konstituiert fr ihn eine Revenue, soweit er deren Verkauf best„ndig wiederholen kann; sie fungiert als Kapi- tal nach dem Verkauf in der Hand des Kapitalisten, w„hrend des Produktionsprozesses selbst. Was hier zweimal dient, ist die Ar- beitskraft; als Ware, die zu ihrem Wert verkauft wird, in der Hand des Arbeiters; all Wert und Gebrauchswert produzierende Kraft in der Hand des Kapitalisten, der sie gekauft hat. Aber das Geld, was der Arbeiter vom Kapitalisten erh„lt, erh„lt er erst, nachdem er ihm den Gebrauch seiner Arbeitskraft gegeben hat, nachdem selbe bereits im Wert des Arbeitsprodukts realisiert ist. Der Kapitalist hat diesen Wert in seiner Hand, bevor er ihn zahlt. Es ist also nicht das Geld, das zweimal fungiert: erst als Geldform des variablen Kapitals, dann als Arbeitslohn. Sondern es ist die Arbeitskraft, die zweimal fungiert hat; erst als Ware beim Verkauf der Arbeitskraft (das Geld wirkt bei Stipulierung des zu zahlenden Lohns bloá als ideelles Wertmaá, wobei es noch gar nicht in der Hand des Kapitalisten zu sein braucht); zweitens im Produktionsprozeá, wo sie als K a p i t a l, d.h. als Ge- brauchswert und Wert schaffendes Element in der Hand des Kapita- listen fungiert. Sie hat bereits in Warenform das dem Arbeiter zu zahlende Žquivalent geliefert, bevor der Kapitalist es dem Arbei- ter in Geldform zahlt. Der Arbeiter schafft also selbst den Zah- lungsfonds, aus dem ihn der Kapitalist zahlt. Aber das ist nicht alles. Das Geld, das der Arbeiter erh„lt, wird von ihm verausgabt, um seine Arbeitskraft zu erhalten, also - Kapitalistenklasse und Ar- beiterklasse in ihrer Gesamtheit betrachtet - um dem Kapitalisten das Werkzeug zu erhalten, wodurch er allein Kapitalist bleiben kann. Der best„ndige Kauf und Verkauf der Arbeitskraft verewigt also einerseits die Arbeitskraft als Element des Kapitals, wodurch es als Sch”pfer von Waren, Gebrauchsartikeln, die einen Wert haben, erscheint, wodurch #381# 19. Kapitel - Frhere Darstellungm des Gegenstandes ----- ferner der Kapitalteil, der die Arbeitskraft kauft, durch ihr eignes Produkt best„ndig hergestellt wird, der Arbeiter selbst also best„ndig den Kapitalfonds schafft, aus dem er bezahlt wird. Andrerseits wird der best„ndige Verkauf der Arbeitskraft zur stets sich erneuernden Lebenserhaltungsquelle des Arbeiters, und erscheint also seine Arbeitskraft als das Verm”gen, wodurch er die Revenue bezieht, von der er lebt. Revenue meint hier nichts als durch best„ndig wiederholten Verkauf einer Ware (der Arbeits- kraft) bewirkte Aneignung von Werten, wobei letztre selbst nur zur best„ndigen Reproduktion der zu verkaufenden Ware dienen. Und sofern hat A. Smith recht zu s„gen, daá der Wertteil des vom Ar- beiter selbst geschaffnen Produkts, wofr ihm der Kapitalist ein Žquivalent in Form des Arbeitslohns zahlt, Quelle von Revenue fr den Arbeiter wird. Dies „ndert aber ebensowenig an der Natur oder Gr”áe dieses Werttells der Ware, als es am Wert der Produktions- mittel „ndert, daá sie als Kapitalwerte fungieren, oder an der Natur und Gr”áe einer geraden Linie, daá sie als Basis eines Dreiecks oder als Durchmesser einer Ellipse fungiert. Der Wert der Arbeitskraft bleibt gerade so unabh„ngig bestimmt wie der je- ner Produktionsmittel. Weder b e s t e h t dieser Wertteil der Ware aus Revenue als einem ihn konstituierenden selbst„ndigen Faktor, noch l”st sich dieser Wertteil auf in Revenue. Weil die- ser vom Arbeiter best„ndig reproduzierte Neuwert fr ihn Quelle von Revenue bildet, bildet nicht umgekehrt seine Revenue einen Bestandteil des von ihm produzierten Neuwerts. Die Gr”áe des ihm bezahlten Anteils an dem von ihm geschaffnen Neuwert bestimmt den Wertumfang seiner Revenue, nicht umgekehrt. Daá dieser Teil des Neuwerts fr ihn Revenue bildet, zeigt bloá, was aus ihm wird, den Charakter seiner Anwendung, und hat mit seiner Bildung so we- nig zu schaffen wie mit jeder andren Wertbildung. Nehme ich jede Woche zehn T„ler ein, so „ndert der Umstand dieser w”chentlichen Einnahme nichts, weder an der Wert n a t u r der zehn T„ler noch an ihrer Wert g r ” á e. Wie bei jeder andren Ware ist bei der Arbeitskraft ihr Wert bestimmt durch die zu ihrer Reproduktion notwendige Arbeitsmenge; daá diese Arbeitsmenge durch den Wert der notwendigen Lebensmittel des Arbeiters bestimmt, also gleich ist der zur Reproduktion seiner Lebensbedingungen selbst notwen- digen Arbeit, ist dieser Ware (der Arbeitskraft) eigentmlich, aber nicht eigentmlicher, als daá der Wert von Lastvieh durch den Wert der zu seiner Erhaltung notwendigen Lebensmittel be- stimmt ist, also durch die Masse menschlicher Arbeit, n”tig, um letztre zu produzieren. Es ist aber die Kategorie "Revenue", die hier das ganze Unheil bei A. Smith anrichtet. Die verschiednen Sorten von Revenuen bil- den bei ihm #382# III. Abschnitt - Die Reproduktion u. Zirkulation... ----- die "component parts", die Bestandteile des j„hrlich produzier- ten, neuhergestellten Warenwerts, w„hrend umgekehrt die zwei Teile, worin dieser Warenwert f r d e n K a p i t a l i s t e n zerf„llt - das Žquivalent seines bei An- kauf der Arbeit in Geldform vorgeschoánen variablen Kapitals, und der andre Wertteil, der ihm auch geh”rt, ihm aber nichts gekostet hat, der Mehrwert -, Revenuequellen bilden. Das Žquivalent des variablen Kapitals wird von neuem in Arbeitskraft vorgeschossen und bildet sofern eine Revenue fr den Arbeiter in Form seines Arbeitslohns; der andre Teil - der Mehrwert -, da er dem Kapita- listen keinen Kapitalvorschuá zu ersetzen hat, kann von ihm in Konsumtionsmitteln (notwendigen und Luxus) verausgabt, als Reve- nue verzehrt werden, statt Kapitalwert irgendeiner Art zu bilden. Die Voraussetzung dieser Revenue ist der Warenwert selbst, und seine Bestandteile unterscheiden sich fr den Kapitalisten nur soweit sie entweder Žquivalent fr oder šberschuá ber den von ihm vorgeschoánen variablen Kapitalwert bilden. Beide bestehn aus nichts als w„hrend der Warenproduktion verausgabter, in Arbeit flssig gemachter Arbeitskraft. Sie bestehn aus Ausga nicht aus Einkommen oder Revemie - aus Arbeitsausgabe. Nach diesem Quidproquo, wo die Revenue die Quelle von Warenwert wird, statt der Warenwert die Quelle von Revenue,erscheint nun der Warenwert als "zusammengesetzt" aus den verschiednen Sorten Revenuen; sie sind unabh„ngig voneinander bestinunt, und durch die Addition des Wertumfangs dieser Revenuen wird der Gesamtwert der Ware bestimmt. Aber nun fragt es sich, wie wird der Wert je- der dieser Revenuen bestimmt, aus denen der Warenwert entspringen soll? Bei dem Arbeitslohn geschieht dies, denn der Arbeitslohn ist der Wert seiner Ware, der Arbeitskraft, und dieser bestimmbar (wie der jeder andren Ware) durch die zur Reproduktion dieser Ware n”tige Arbeit. Aber der Mehrwert, oder bei A. Smith vielmehr seine beiden Formen, Profit und Grundrente, wie sind sie bestimm- bar? Hier bleibts bei leerem Geschw„tz. Bald stellt A.Sth Ar- beitslohn und Mehrwert (resp. Arbeitslohn und Profit) als Be- standteile dar, aus denen der Warenwert, resp. Preis sich zusam- mensetzt, bald, und oft fast im selben Atemzug, als Teile, worin sich der Warenpreis "aufl”st" (resolves itself; was aber umge- kehrt heiát, daá der Warenwert das zuerst Gegebne ist und daá verschiedneteile dieses gegebnen Werts verschiednen im Produkti- onsprozeá beteiligten Personen in der Form verschiedner Revenuen zufallen. Dies ist keineswegs identisch mit der Zusammensetzung des Werts aus diesen drei "Bestandteilen". Wenn ich die Gr”áe dreier verschiednen geraden Linien selbst„ndig bestimme und dann aus diesen drei Linien als "Bestandteilen" eine vierte gerade Li- nie bilde, die gleich der Gr”áe ihrer Summe ist, so ist #383# 19. Kapitel - Frbere Darstellungen des Gegenstand ----- das keineswegs dieselbe Prozedur, als wenn ich andrerseits eine gegebne gerade Linie vor mir habe und diese zu irgendwelchem Be- huf in drei ver schiedne Teile teile, gewissermaáen "aufl”se". Die Gr”áe der Linie im ersten Fall wechselt durchweg mit der Gr”áe der drei Linien, deren Summe sie bildet; die Gr”áe der drei Linienteile im letzten Fall ist von vornherein dadurch begrenzt, daá sie Teile einer Linie von gegebner Gr”áe bilden. In der Tat aber, soweit wir an dem Richtigen von A. Smiths Dar- stellung festhalten, daá der im j„hrlichen Warenprodukt der Ge- sellschaft (wie in jeder einzelnen Ware oder wie im Tages-, Wo- chenprodukt etc.) enthaltne, d u r c h d i e J a h r e s a r b e i t n e u g e s c h a f f n e W e r t gleich ist dem Wert des vorgeschoánen variablen Kapitals (also dem wieder zu Ankauf von Arbeitskraft bestimmten Wertteil) plus dem Mehrwert, den der Kapitalist realisieren kann - bei einfacher Reproduktion und sonst gleichbleibenden Umst„nden - in Mitteln seiner individuellen Konsumtion; wenn wir ferner daran festhal- ten, daá A. Smith zusammenwirft die Arbeit, soweit sie Wert schafft, Verausgabung von Arbeitskraft ist - und die Arbeit, so- weit sie Gebrauchswert schafft, d.h. in ntzlicher, zweckgem„áer Form verausgabt wird -, so kommt die ganze Vorstellung darauf hinaus: Der Wert jeder Ware ist das Produkt der Arbeit; also auch der Wert des Produkts der Jahresarbeit oder der Wert des j„hrli- chen gesellschaftlichen Warenprodukts. Da alle Arbeit aber sich aufl”st in 1. notwendige Arbeitszeit, worin der Arbeiter bloá ein Žquivalent reproduziert fr das in Ankauf seiner Arbeitskraft vorgeschoáne Kapital, und 2. Mehrarbeit, wodurch er einen Wert fr den Kapitalisten liefert, wofr dieser kein Žquivalent zahlt, also Mehrwert; so kann sich aller Warenwert nur in diese zwei verschiednen Bestandteile aufl”sen und bildet also schlieálich als Arbeitslohn die Revenue der Arbeiterklasse, als Mehrwert die der Kapitalistenklasse. Was aber den konstanten Kapitalwert an- geht, d.h. den Wert der in der Produktion des Jahresprodukts auf- gezehrten Produktionsmittel, so kann zwar nicht gesagt werden (auáer der Phrase, daá der Kapitalist dem K„ufer ihn anrechnet bei Verkauf seiner Ware), wie dieser Wert in den Wert des neuen Produkts hineinkommt, aber schlieálich ultimately - kann dieser Wertteil, da die Produktionsmittel selbst Produkt der Arbeit sind, doch selbst wieder nur bestehn aus Žquivalent des variablen Kapitals und aus Mehrwert; aus Produkt von notwendiger Arbeit und von Mehrarbeit. Wenn die Werte dieser Produktionsmittel in der Hand ihrer Anwender als Kapitalwerte fungieren, so hindert das nicht, daá sie 'ursprnglich', und wenn man ihnen auf den Grund geht, in einer andren Hand - wenn auch frher - in dieselben bei- den Wertteile zerf„llbar waren, also in zwei verschiedne Revenue- quellen. #384# III. Abschnitt - Die Reproduktion u. Zirkulation... ----- Ein richtiger Punkt hierin ist: daá in der Bewegung des gesell- schaftlichen Kapitals - d.h. der Gesamtheit der individuellen Ka- pitale - die Sache sich anders darstellt, als sie sich fr jedes individuelle Kapital, besonders betrachtet, also vom Standpunkt jedes einzelnen Kapitalisten darstellt. Fr letztren l”st sich der Warenwert auf 1. in ein konstantes Element (viertes, wie Smith sagt) und 2. in die Summe von Arbeitslohn und Mehrwert, resp. Arbeitslohn, Profit und Grundrente. Vom gesellschaftlichen Standpunkt aus verschwindet dagegen Smiths viertes Element, der konstante Kapitalwert. 5. Zusammenfassung Die abgeschrnackte Formel, daá die drei Revenuen, Arbeitslohn, Profit, Rente, drei "Bestandteile" des Warenwerts bilden, ent- springt bei A. Smith aus der plausibleren, daá der Warenwert re- solves itself, sich aufl”st, in diese drei Bestandteile. Auch dies ist falsch, selbst vorausgesetzt, der Warenwert sei nur teilbar in das Žquivalent der verbrauchten Arbeitskraft und den von letztrer geschaffnen Mehrwert. Aber der Irrtum ruht hier wie- der auf einer tiefern, wahren Grundlage. Die kapitalistische Pro- duktion beruht darauf, daá der produktive Arbeiter seine eigne Arbeitskraft, als seine Ware, dem Kapitalisten verkauft, in des- sen H„nden sie dann bloá als ein Element seines produktiven Kapi- tals fungiert. Diese, der Zirkulation angeh”rige Transaktion - Verkauf und Kauf der Arbeitskraft -, leitet nicht nur den Produk- tionsprozeá ein, sondern bestimmt implizite seinen spezifischen Charakter. Die Produktion eines Gebrauchswerts und selbst die ei- ner Ware (denn diese kann auch seitens unabh„ngiger produktiver Arbeiter vorgehn) ist hier nur Mittel fr die Produktion von ab- solutem und relativem Mehrwert fr den Kapitalisten. Wir haben daher bei Analyse des Produktionsprozesses gesehn, wie die Pro- duktion von absolutem und relativem Mehrwert 1. die Dauer des t„glichen Arbeitsprozesses, 2. die ganze gesellschaftliche und technische Gestaltung des kapitalistischen Produktionsprozesses bestimmt. Innerhalb dieses selbst verwirklicht sich die Unter- scheidung zwischen bloáer Erhaltung von Wert (des konstanten Ka- pitalwerts), wirkhcher Reproduktion von vorgeschoánern Wert (Žquivalent der Arbeitskraft) und Produktion von Mehrwert, d.h. von Wert, wofr der Kapitalist kein Žquivalent weder vorher vor- geschossen hat noch post festum vorschieát. Die Aneignung von Mehrwert - einem Wert, der berschssig ist ber das Žquivalent des vom Kapitalisten vorgeschoánen Werts -, obgleich ein- #385# 19. Kapitel - Frhere Dantellungen des Gegenstandes ----- geleitet durch den Kauf und Verkauf der Arbeitskraft, ist ein in- nerhalb des Produktionsprozesses selbst sich vollziehender Akt und bildet ein wesentliches Moment desselben. Der einleitende Akt, der einen Zirkulationsakt bildet: der Kauf und Verkauf der Arbeitskraft, beruht selbst wieder auf einer der Distribution der gesellschaftlichen Produkte vorausgegangnen und vorausgesetzten Distribution der Produktionselemente, n„mlich der Scheidung der Arbeitskraft als Ware des Arbeiters von den Produktionsmitteln als Eigentum von Nichtarbeitern. Zugleich aber „ndert diese Aneignung von Mehrwert oder diese Scheidung der Wertproduktion in Reproduktion von vorgeschoánem Wert und Produktion von kein Žquivalent ersetzendem Neuwert (Mehrwert) durchaus nichts an der Substanz des Werts selbst und der Natur der Wertproduktion. Die Substanz des Werts ist und bleibt nichts auáer verausgabter Arbeitskraft - Arbeit, unabh„n- gig von dem besondren ntzlichen Charakter dieser Arbeit -, und die Wertproduktion ist nichts als der Prozeá dieser Verausgabung. So gibt der Leibeigne w„hrend sechs Tagen Arbeitskraft aus, ar- beitet w„hrend sechs Tagen, und macht es fr die Tatsache dieser Verausgabung als solcher keinen Unterschied, daá er z.B. drei dieser Arbeitstage fr sich auf seinem eignen Feld und drei andre fr seinen Gutsherrn auf dessen Feld verrichtet. Seine freiwil- lige Arbeit fr sich und seine Zwangsarbeit fr seinen Herrn sind gleichm„áig Arbeit; soweit sie als Arbeit mit Bezug auf die von ihr geschaffnen Werte oder auch ntzlichen Produkte betrachtet wird, findet kein Unterschied in seiner sechst„gigen Arbeit statt. Der Unterschied bezieht sich nur auf die verschiednen Ver- h„ltnisse, wodurch die Verausgabung seiner Arbeitskraft w„hrend der beiden H„lften der sechst„gigen Arbeitszeit veranlaát wird. Ebenso verh„lt es sich mit der notwendigen und der Mehrarbeit des Lohnarbeiters. Der Produktionsprozeá erlischt in der Ware. Daá in ihrer Herstel- lung Arbeitskraft verausgabt worden ist, erscheint letzt als dingliche Eigenschaft der Ware, daá sie Wert besitzt; die Gr”áe dieses Werts ist gemessen durch die Gr”áe der verausgabten Ar- beit; in ein weiteres l”st sich der Warenwert nicht auf und be- steht aus nichts andrem. Wenn ich eine gerade Linie von bestinun- ter Gr”áe gezogen habe, so habe ich zuerst durch die Art der Zeichnung, die nach gewissen von mir unabh„ngigen Regeln (Gesetzen) geschieht, eine gerade Linie "produziert" (zwar nur symbolisch, was ich vorher weiá). Teile ich diese Linie in drei Abschnitte (die wieder einem bestimmten Problem entsprechen m”- gen), so bleibt jedes dieser drei Stcke nach wie vor gerade Li- nie, und die ganze Linie, deren Teile sie sind, wird #386# III. Abschnitt - Die Reproduktion u. Zirkulation... ----- durch diese Teilung nicht in etwas von gerader Linie Unterschied- nes, z.B. eine Kurve irgendeiner Art aufgel”st. Ebensowenig kann ich die Linie von gegebner Gr”áe so teilen, daá die Summe dieser Teile gr”áer als die ungeteilte Linie selbst wird, die Gr”áe der ungeteilten Linie ist also auch nicht bestimmt durch beliebig be- stimmte Gr”áen der Teillinien. Umgekehrt, die relativen Gr”áen der letztren sind von vornherein begrenzt durch die Grenzen der Linie, deren Teile sie sind. Die vom Kapitalisten hergestellte Ware unterscheidet sich soweit in nichts von der durch einen selbst„ndigen Arbeiter oder von Ar- beitergemeinden oder von Sklaven hergestellten Ware. Jedoch ge- h”rt in unserm Fall das ganze Arbeitsprodukt wie sein ganzer Wert dem Kapitalisten. Wie jeder andre Produzent hat er die Ware erst durch den Verkauf in Geld zu verwandeln, um weiter damit manipu- lieren zu k”nnen; er muá sie in die Form von allgemeinem Žquiva- lent umsetzen. - Betrachten wir das Warenprodukt, bevor es in Geld verwandelt wird. Es geh”rt ganz dem Kapitalisten. Es ist andrerseits als ntzliches Arbeitsprodukt - als Gebrauchswert - ganz und gar das Produkt des vergangnen Arbeitsprozesses; nicht so sein Wert. Ein Teil dieses Werts ist nur in neuer Form wiedererscheinender Wert der in der Produkt in der Ware verausgabten Produktionsmittel; dieser Wert ist nicht produziert worden w„hrend des Produktions- prozesses dieser Ware; denn diesen Wert besaáen die Produktions- mittel vor dem Produktionsprozeá, unabh„ngig von ihm; als seine Tr„ger gingen sie ein in diesen Prozeá; was sich erneuert und ver„ndert hat, ist nur seine Erscheinungsform. Dieser Teil des Warenwerts bildet fr den Kapitalisten ein Žquivalent fr den w„hrend der Warenproduktion verzehrten Teil seines vorgeschoánen konstanten Kapitalwerts. Er existierte vorher in der Form von Produktionsmitteln; er existiert jetzt als Bestandteil des Werts der neuproduzierten Ware. Sobald letztre versilbert ist, muá die- ser nun in Geld existierende Wert wieder verwandelt werden in Produktionsmittel, in seine ursprngliche durch den Produktions- prozeá und seine Funktion in selbem bestimmte Form. Am Wertcha- rakter einer Ware wird nichts ge„ndert durch die Kapitalfunktion dieses Werts. - Ein zweiter Wertteil der Ware ist der Wert der Arbeitskraft, die der Lohnarbeiter an den Kapitalisten verkauft. Er ist bestimmt wie der Wert der Produktionsmittel, unabh„ngig von dem Produkti- onsprozeá, in den die Arbeitskraft eingehn soll, und wird fixiert in einem Zirkulationsakt, dem Kauf und Verkauf der Arbeitskraft, bevor diese in den Produktionsprozeá eingeht. Durch seine Funk- tion - die Verausgabung seiner Arbeitskraft produziert der Lohn- arbeiter einen Warenwert gleich dem Wert, den ihm #387# 19. Kapitel - Frhere Darstellungen des Gegenstandes ----- der Kapitalist fr den Gebrauch seiner Arbeitskraft zu zahlen hat. Er gibt dem Kapitalisten diesen Wert in Ware, der zahlt ihm denselben in Geld. Daá dieser Teil des Warenwerts fr den Kapita- listen nur ein Žquivalent fr sein im Arbeitslohn vorzuschieáen- des variabies Kapital ist, „ndert durchaus nichts an der Tatsa- che, daá er ein w„hrend des Produktionsprozesses neugeschaffner Warenwert ist, der aus gar nichts andrem besteht als woraus der Mehrwert - n„mlich aus verfloáner Verausgabung von Arbeitskraft. Ebensowenig wird diese Tatsache dadurch affiziert, daá der vom Kapitalisten in Form von Lohn an den Arbeiter gezahlte Wert der Arbeitskraft fr den Arbeiter die Form von Revenue annimmt und daá hierdurch nicht nur die Arbeitskraft fortw„hrend reproduziert wird, sondern auch die Klasse der Lohnarbeiter als solche, und damit die Grundlage der gesamten kapitalistischen Produktion. Die Summe dieser beiden Wertteile macht aber nicht den ganzen Wa- renwert aus. Es bleibt ein Dberschuá ber beide: der Mehrwert. Dieser ist, ebenso wie der das in Arbeitslohn vorgeschoáne va- riable Kapital ersetzende Wertteil, ein w„hrend des Produktions- prozesses vomarbeiter neugeschaffner Wert - festgeronnene Arbeit. Nur kostet er dem Eigner des ganzen Produkts, dem Kapitalisten, nichts. Dieser letztre Umstand erlaubt in der Tat dem Kapitali- sten, ihn ganz als Revenue zu verzehren, falls er nicht Teile da- von an andre Anteilhaber abzutreten hat - wie Bodenrente an den Grundeigentmer, in welchem Fall dann diese Teile die Revenuen solcher dritten Personen bilden. Dieser selbe Umstand war auch das treibende Motiv, weswegen unser Kapitalist sich berhaupt mit der Warenproduktion befaát hat. Aber weder seine ursprngliche wohlmeinende Absicht, Mehrwert zu ergattern, noch die nachtr„gli- che Verausgabung desselben als Revenue durch ihn und andre affi- zieren den Mehrwert als solchen. Sie „ndern nichts daran, daá er festgeronnene unbezahlte Arbeit ist, und ebenfalls nichts an sei- ner Gr”áe, die durch ganz andre Bedingungen bestimmt wird. Wollte aber einmal A. Smith, wie er es tut, schon bei Betrachtung des Warenwerts sich damit besch„ftigen, welche Rolle verschiednen Teilen desselben im Gesamtreproduktionsprozeá zuf„llt, so war klar, daá, wenn besondre Teile als Revenue fungieren, andre ebenso best„ndig als Kapital fungieren - und deswegen nach seiner Logik auch als konstituierende Teile des Warenwerts oder Teile, worin dieser sich aufl”st, h„tten bezeichnet werden mssen. A. Smith identifiziert Warenproduktion berhaupt mit kapitalisti- scher Warenproduktion; die Produktionsmittel sind von vornherein Kapital" die Arbeit von vornherein Lohnarbeit, und daher ist #388# III. Abschnitt - Die Reproduktion u. Zirkulation... ----- "die Zahl der ntzlichen und produktiven Arbeiter berall... im Verh„ltnis zu der Gr”áe des zu ihrer Besch„ftigung angewandten Kapitals (to the quantity of capital stock which is employed in setting them to work". Introduction, p. 12). Mit einem Wort, die verschiednen Faktoren des Arbeitsprozesses - gegenst„ndliche und pers”nliche - erscheinen von vornherein in den Charaktermasken der kapitalistischen Produktionsperiode. Die Analyse des Warenwerts f„llt daher auch unmittelbar zusammen mit der Rcksicht, wieweit dieser Wert einerseits bloáes Žquivalent fr ausgelegtes Kapital, wieweit er 1*) andrerseits "freien", keinen vorgeschoánen Kapitalwert ersetzenden Wert bildet oder Mehrwert. Die von diesem Standpunkt aus miteinander verglichnen Stcke des Warenwerts verwandeln sich so unterderhand in seine selbst„ndigen "Bestandteile" und schlieálich in "Quellen alles Werts". Eine fernere Konsequenz ist die Komposition des Waren- werts aus oder abwechselnd seine "Aufl”sung in" Revenuen ver- schiedner Sorten, so daá die Revenuen nicht aus Warenwert, son- dern der Warenwert aus "Revenuen" besteht. So wenig es aber an der Natur eines Warenwerts qua Warenwert oder des Geldes qua Geld „ndert, daá sie als Kapitalwert fungieren, so wenig an einem Wa- renwert, daá er sp„ter als Revenue fr diesen oder jenen fun- giert. Die Ware, mit der A. Smith es zu tun hat, ist von vornher- ein Warenkapital (das, auáer dem in der Produktion der Ware ver- zehrten Kapitalwert, den Mehrwert einschlieát), also die kapita- listisch produzierte Ware, das Resultat des kapitalistischen Pro- duktionsprozesses. Dieser h„tte also vorher analysiert werden mssen, also auch der in ihm eingeschloáne Verwertungs- und Wert- bildungsprozeá. Da dessen Voraussetzung selbst wieder die Waren- zirkulation ist, so erheischt seine Darstellung also auch eine davon unabh„ngige und vorhergehende Analyse der Ware. Selbst so- weit A. Smith "esoterisch" vorbergehend das Richtige trifft, nimmt er stets auf die Wertproduktion nur Rcksicht bei Gelegen- heit der Warenanalyse, d.h. der Analyse des Warenkapitals. ----- 1*) 1. und 2. Auflage: es #388# III. Abschnitt - Die Reproduktion u. Zirkulation... ----- III. Die Sp„teren 41) Ricardo reproduziert ziemlich w”rtlich A. Smiths Theorie: "Man muá darber einverstanden sein, daá alle Produkte eines Lan- des konsumiert werden, aber es macht den denkbar gr”áten Unter- schied, ob sie konsumiert werden --- 41) Von hier an bis Ende des Kapitels Zusatz, am Manuskript II. #389# 19. Kapitel - Frhere Darstellungen des Gegenstandes ----- durch solche, die einen andern Wert reproduzieren, oder durch solche, die dies nicht tun. Wenn wir sagen, Revenue wird aufge- spart und zum Kapital geschlagen, so meinen wir damit, daá der zum Kapital geschlagne Teil der Revenue durch produktive Arbeiter konsumiert wird statt durch unproduktive." ("Principles" p. 163.) In der Tat hat Ricardo A. Smiths Theorie ber die Aufl”sung des Warenpreises in Arbeitslohn und Mehrwert (oder variables Kapital und Mehrwert) v”llig akzeptiert. Worber er mit ihm streitet ist 1. ber die Bestandteile des Mehrwerts: er eliminiert die Grund- rente als notwendiges Element desselben; 2.Ricardo z e r f „ l l t den Warenpreis in diese Bestandteile. Die Wert- gr”áe ist also das Prius. Die Summe der Bestandteile ist als ge- gebne Gr”áe vorausgesetzt, von ihr wird ausgegangen, nicht wie A. Smith oft umgekehrt und im Gegensatz zu seiner eignen tiefern Einsicht tut, die Wertgr”áe der Ware post festum durch Addition der Bestandteile hervorgebracht. Ramsay bemerkt gegen Ricardo: "Ricardo vergiát, daá du ganze Produkt nicht nur zwischen Ar- beitslohn und Profit sich verteilt, sondern daá auch ein Teil n”- tig ist zum Ersatz des fixen Kapitals." ("An Essay on the Distri- bution of Wealth", Edinburgh 1836, p. 174.) Ramsay versteht unter fixem Kapital dasselbe, was ich unter kon- stantem verstehe: "Fixes Kapital existiert in einer Form, in der es zwar zur Her- stellung der in Arbeit begriffnen Ware beitr„gt, aber nicht zum Unterhalt der Arbeiter." (p. 59.) A. Smith str„ubte sich gegen die notwendige Konsequenz seiner Aufl”sung des Warenwerts, also auch des Werts des gesellschaftli- chen Jahresprodukts, in Arbeitslohn und Mehrwert, also in bloáe Revenue: die Konsequenz, daá alsdann das ganze Jahresprodukt ver- zehrt werden k”nne. Es sind nie die originellen Denker, welche die absurden Konsequenzen ziehn. Sie berlassen das den Says und MacCullochs. Say macht sich die Sache in der Tat leicht genug. Was fr den einen Kapitalvorschuá, ist fr den andern Revenue und Nettopro- dukt oder war es; der Unterschied zwischen Brutto- und Nettopro- dukt ist rein subjektiv, und "so hat sich der Gesamtwert aller Produkte in der Gesellschaft als Revenue verteilt". (Say, Trait‚ d'‚con. Pol.", 1817, II, p. 64.) "Der Gesamtwert eines jeden Produkts setzt sich zusammen aus den Profiten der Grundbesitzer, der Kapitalisten und der Gewerb- fleiáigen" {der Arbeitslohn figuriert hier als profits des indu- strieux 1*)}, die zu seiner, Herstellung beigetragen haben. Dies macht, daá die Revenue der Gesellschaft ----- 1*) Profite der Gewerbfleiáigen #390# III. Abschnitt - Die Reproduktion u. Zirkulation... ----- gleich ist dem p r o d u z i e r t e n B r u t t o w e r t, nicht wie die Sekte der ™konomisten" (die Physiokraten) meinten, nur gleich dem Nettoprodukt des Bodens." (p. 63.) Diese Entdeckung Says hat u.a. auch Proudhon sich angeeignet. Storch, der ebenfalls A. Smiths Doktrin im Prinzip akzeptiert, findet jedoch, daá Says Nutzanwendung nicht haltbar ist. "Wenn man zugibt, daá die Revenue einer Nation ihrem Bruttopro- dukt gleich ist, d.h. kein Kapital" {soll heiáen kein konstantes Kapital} in Abzug zu bringen ist, so muá man auch zugeben, daá diese Nation den ganzen Wert ihres j„hrlichen Produkts unproduk- tiv verzehren kann, ohne ihrer knftigen Revenue den geringsten Abbruch zu tun... Die Produkte, die das" {konstante} Kapital ei- ner Nation ausmachen, sind nicht konsumabel." (Storch, Consid‚ra- tions sur la nature du revenu national", Paris 1824, p. 147, 150.) Wie aber die Existenz dieses konstanten Kapitalteils mit der von ihm angenommenen Smithschen Preisanalyse stimmt, wonach der Wa- renwert nur Arbeitslohn und Mehrwert, aber keinen konstanten Ka- pitalteil enth„lt, hat Storch vergessen zu sagen. Es wird ihm nur vermittelst Say klar, daá diese Preisanalyse zu absurden Resulta- ten fhrt, und sein eignes letztes Wort hierber lautet: "daá es unm”glich ist, den notwendigen Preis in seine einfachsten Elemente aufzul”sen". ("Cours d'‚con. Pol.", P‚tersbourg 1815, II, p. 141.) Sismondi, der sich besonders mit dem Verh„ltnis von Kapital und Revenue zu schaffen und in der Tat die besondre Fassung dieses Verh„ltnisses zur differentia specifica 1*) seiner "Nouveaux Principes" macht, hat nicht ein wissenschaftliches Wort gesagt, nicht ein Atom zur Kl„rung des Problems beigetragen. Barton, Ramsay und Cherbuliez machen Versuche, ber die Smithsche Fassung hinauszugehn. Sie scheitern, weil sie von vornherein das Problem einseitig stellen, indem sie den Unterschied von konstan- tem und variablem Kapitalwert nicht klar absch„len von dem Unter- schied von fixem und zirkullerendem Kapital. Auch John Stuart Mill reproduziert mit gewohnter WichtiMerei die von A.Smith auf seine Nachfolger vererbte Doktrin. Resultat: Die Smithsche Gedankenwirre existiert fort bis zur Stunde, und sein Dogma bildet orthodoxen Glaubensartikel der po- litischen ™konomie. ----- 1*) zum kennzeichnenden Unterschied #391# ----- ZWANZIGSTES KAPITEL Einfache Reproduktion I. Stellung der Frage Betrachten 42) wir die j„hrliche Funktion des gesellschaftlichen Kapitals also des Gesamtkapitals, wovon die individuellen Kapi- tale nur Bruchstcke bilden, deren Bewegung sowohl ihre individu- elle Bewegung ist, wie gleichzeitig integrierendes Glied der Be- wegung des Gesamtkapitals - in ihrem Resultat, d.h. betrachten wir das Warenprodukt, welches die Gesellschaft w„hrend des Jahrs liefert, so muá sich zeigen, wie der Reproduktionsprozeá des ge- sellschaftlichen Kapitals vonstatten geht, welche Charaktere die- sen Reproduktionsprozeá vom Reproduktionsprozeá eines individuel- len Kapitals unterscheiden und welche Charaktere beiden gemeinsam sind. Das Jahresprodukt umschlieát sowohl die Teile des gesell- schaftlichen Produkts, welche Kapital ersetzen, die gesellschaft- liche Reproduktion, wie die Teile, welche dem Konsumtionsfonds anheimfallen, durch Arbeiter und Kapitalisten verzehrt werden, also sowohl die produktive wie die individuelle Konsumtion. Sie umschlieát ebensowohl die Reproduktion (d.h. Erhaltung) der Kapi- talistenklasse und der Arbeiterklasse, daher auch die Reproduk- tion des kapitalistischen Charakters des gesamten Produktionspro- zesses. Es ist offenbar die Zirkulationsfigur G-W... P... W' W'- { , g-w die wir zu analysieren haben, und zwar spielt die Konsumtion not- wendig eine Rolle darin; denn der Ausgangspunkt W' = W + w, das Warenkapital, schlieát sowohl den konstanten und variablen Kapi- talwert ein wie den Mehrwert. Seine Bewegung umfaát daher eben- sowohl die individuelle Konsumtion wie die produktive. Bei den Kreisl„ufen G-W... P... W'-G'und P... W'-G'-W... P ist die Bewe- gung des Kapitals Ausgangs- und Endpunkt: --- 42) Aus Manuskript II. #392# III. Abschnitt - Die Reproduktion u. Zirkulation... ----- was zwar auch die Konsumtion einschlieát, da die Ware, das Pro- dukt, verkauft werden muá. Dies aber als geschehn vorausgesetzt, ist es gleichgltig fr die Bewegung des Einzelkapitals, was wei- ter aus dieser Ware wird. Dagegen sind bei der Bewegung von W'... W' die Bedingungen der gesellschaftlichen Reproduktion gerade daraus erkennbar, daá nachgewiesen werden muá, was aus jedem Wertteil dieses Gesamtprodukts W' wird. Der gesamte Reprodukti- onsprozeá schlieát hier den durch die Zirkulation vermittelten Konsumtionsprozeá ebensosehr ein wie den Reproduktionsprozeá des Kapitals selbst. Und zwar ist der Reproduktionsprozeá fr unsern vorliegenden Zweck zu betrachten vom Standpunkt sowohl des Wert- wie des Stof- fersatzes der einzelnen Bestandteile von W'. Wir k”nnen uns jetzt nicht mehr begngen, wie bei Analyse des Produktenwerts des ein- zelnen Kapitals, mit der Voraussetzung, daá der einzelne Kapita- list die Bestandteile seines Kapitals durch Verkauf seines Waren- produkts erst in Geld umsetzen und dann durch Wiederkauf der Pro- duktionselemente auf dem Warenmarkt in produktives Kapital rck- verwandeln kann. Jene Produktionselemente, soweit sie sachlicher Natur, bilden ebensowohl einen Bestandteil des gesellschaftlichen Kapitals wie das individuelle fertige Produkt, das sich gegen sie austauscht und sich durch sie ersetzt. Andrerseits bildet die Be- wegung des Teils des gesellschaftlichen Warenprodukts, das vom Arbeiter in Verausgabung seines Arbeitslohns und vom Kapitalisten in Verausgabung des Mehrwerts verzehrt wird, nicht nur ein inte- grierendes Glied der Bewegung des Gesamtprodukts, sondern sie verschlingt sich mit der Bewegung der individuellen Kapitale, und ihr Vorgang kann daher nicht dadurch erkl„rt werden, daá man ihn einfach voraussetzt. Die Frage, wie sie unmittelbar vorliegt, ist die: Wie wird das in der Produktion verzehrte K a p i t a l seinem Wert nach aus dem j„hrlichen Produkt ersetzt, und wie verschlingt sich die Bewegung dieses Ersatzes mit der Konsumtion des Mehrwerts durch die Kapi- talisten und des Arbeitslohns durch die Arbeiter? Es handelt sich also zun„chst um die Reproduktion auf einfacher Stufenleiter. Ferner wird unterstellt nicht nur, daá die Produkte ihrem Wert nach sich austauschen, sondern auch, daá keine Wertrevolution in den Bestandteilen des produktiven Kapitals vorgehe. Soweit die Preise von den Werten abweichen, kann dieser Umstand brigens auf die Bewegung des gesellschaftlichen Kapitals keinen Einfluá aus- ben. Es tauschen sich nach wie vor im ganzen dieselben Massen Produkte aus, obgleich die einzelnen Kapitalisten dabei in Wert- verh„ltnissen beteiligt sind, die nicht mehr proportionell w„ren ihren respektiven Vorschssen und den von #393# 20. Kapitel - Einfache Reproduktion ----- Jedem von ihnen einzeln produzierten Mehrwertmassen. Was aber Wertrevolutionen angeht, so „ndern sie nichts an den Verh„ltnis- sen zwischen den Wertbestandteilen des j„hrlichen Gesamtprodukts, soweit sie allgemein und gleichm„áig verteilt sind. Soweit sie dagegen partiell und nicht gleichrn„áig verteilt sind, stellen sie St”rungen dar, welche erstens als solche nur verstanden wer- den k”nnen, soweit sie als Abweichungen von gleichbleibenden Wertverh„ltnissen betrachtet werden; zweitens aber, wenn das Ge- setz nachgewiesen, wonach ein Wertteil des j„hrlichen Produkts konstantes, ein andrer variables Kapital ersetzt, so wrde eine Revolution, sei es im Wert des konstanten, sei es des variablen Kapitals, an diesem Gesetz nichts „ndern. Sie wrde nur die rela- tive Gr”áe der Wertteile „ndern, die in der einen oder andern Qualit„t fungieren, weil an die Stelle der ursprnglichen Werte andre Werte getreten w„ren. Solange wir die Wertproduktion und den Produktenwert des Kapitals individuell betrachteten, war die Naturalform des Warenprodukts fr die Analyse ganz gleichgltig, ob sie z.B. aus Maschinen be- stand oder aus Korn oder aus Spiegeln. Es war dies immer Bei- spiel, und jeder beliebige Produktionszweig konnte gleichm„áig zur Illustration dienen. Womit wir es zu tun hatten, war der un- mittelbare Produktionsprozeá selbst, der auf jedem Punkt als Pro- zeá eines individuellen Kapitals sich darstellt. Soweit die Re- produktion des Kapitals in Betracht kam, gengte es zu unterstel- len, daá innerhalb der Zirkulationssph„re der Teil des Warenpro- dukts, welcher Kapitalwert darstellt, die Gelegenheit findet, sich in seine Produktionselemente und daher in seine Gestalt als produktives Kapital rckzuverwandeln; ganz wie es gengte zu un- terstellen, daá Arbeiter und Kapitalist auf dem Markte die Waren vorfinden, worin sie Arbeitslohn und Mehrwert verausgaben. Diese nur formelle Manier der Darstellung gengt nicht mehr bei Be- trachtung des gesellschaftlichen Gesamtkapitals und seines Pro- duktenwerts. Die Rckverwandlung eines Teils des Produktenwerts in Kapital, das Eingehn eines andern Teils in die individuelle Konsumtion der Kapitalisten- wie der Arbeiterklasse bildet eine Bewegung innerhalb des Produktenwerts selbst, worin das Gesamtka- pital resultiert hat; und diese Bewegung ist nicht nur Werter- satz, sondern Stoffersatz, und ist daher ebensosehr bedingt durch das gegenseitige Verh„ltnis der Wertbestandteile des gesell- schaftlichen Produkts wie durch ihren Gebrauchswert, ihre stoffliche Gestalt. Die 43) einfache Reproclun auf gleichbleibender Stutenleiter er- scheint --- 43) Aus Manuskript VIII. #394# III. Abschnitt - Die Reproduktion u. Zirkulation... ----- insoweit als eine Abstraktion, als einerseits auf kapitalisti- scher Basis Abwesenheit aller Akkumulation oder Reproduktion auf erweiterter Stufenleiter eine befremdliche Annahme ist, andrer- seits die Verh„ltnisse, worin produziert wird, nicht absolut gleichbleiben (und dies ist vorausgesetzt) in verschiednen Jah- ren. Die Voraussetzung ist, daá ein gesellschaftliches Kapital von gegebnem Wert, wie im vorigen Jahr so in diesem, dieselbe Masse Warenwerte wieder liefert und dasselbe Quantum Bedrfnisse befriedigt, obgleich die Formen der Waren sich im Reproduktions- prozeá „ndern m”gen. Indes, soweit Akkumulation stattfindet, bil- det die einfache Reproduktion stets einen Teil derselben, kann also fr sich betrachtet werden, und ist ein realer Faktor der Akkumulation. Der Wert des j„hrlichen Produkts kann abnehmen, ob- gleich die Masse der Gebrauchswerte gleichbleibt; der Wert kann derselbe bleiben, obgleich die Masse der Gebrauchswerte abnimmt; Wertmasse und Masse der reproduzierten Gebrauchswerte k”nnen gleichzeitig abnehmen. Alles dies kommt darauf hinaus, daá die Reproduktion entweder unter gnstigern Umst„nden als vorher stattfindet oder unter erschwerenden, welche letztre in eine un- vollkommne Reproduktion - mangelhafte - resultieren k”nnen. Alles dies kann nur die quantitative Seite der verschiednen Elemente der Reproduktion berhren, nicht aber die Rolle, die sie als re- produzierendes Kapital oder als reproduzierte Revenue in dem Ge- samtprozeá spielen. #394# III. Abschnitt - Die Reproduktion u. Zirkulation... ----- II. Die zwei Abteilungen der gesellschaflichen Produktion 44) Das Gesamtprodukt, also auch die Gesamtproduktion, der Gesell- schaft zerf„llt in zwei groáe Abteilungen: I. P r o d u k t i o n s m i t t e l, Waren, welche eine Form besitzen, worin sie in die produktive Konsumtion eingehn mssen oder wenigstens eingehn k”nnen. II. K o n s u m t i o m m i t t e l, Waren, welche eine Form besitzen, worin sie in die individuelle Konsumtion der Kapitali- sten- und Arbeiterklasse eingehn. In jeder dieser Abteilungen bilden s„mtliche verschiedne ihr angeh”rige Produktionszweige einen einzigen groáen Produktionszweig, die einen den der Produk- tionsmittel, die andern den der Konsumtionsmittel. Das in jedem der beiden Produktionszweige angewandte gesamte Kapital bildet eine besondre groáe Abteilung des gesellschaftlichen Kapitals. --- 44) Im wesentlichen aus Manuskript II. Das Schema aus Manuskript VIII. #395# 20. Kapitel - Einfache Reproduktion ----- In jeder Abteilung zerf„llt das Kapital in zwei Bestandteile: I. V a r i a b l e s K a p i t a l. Dies, dem Wert nach be- trachtet, ist gleich dem Wert der in diesem Produktionszweig an- gewandten gesellschaftlichen Arbeitskraft, also gleich der Summe der dafr gezahlten Arbeitsl”hne. Dem Stoff nach betrachtet, be- steht es aus der sich bet„tigenden Arbeitskraft selbst, d.h. aus der von diesem Kapitalwert in Bewegung gesetzten lebendigen Ar- beit. 2. K o n s t a n t e s K a p i t a l, d.h. den Wert aller zur Produktion in diesem Zweigangewandten Produktionsmittel. Diese zerfallen ihrerseits wieder in f i x e s Kapital: Maschinen, Arbeitswerkzeuge, Baulichkeiten, Arbeitsvieh etc.;und in z i r k u l i e r e n d e s konstantes Kapital: Produktionsmate- rialien, wie Roh- und Hilfsstoffe, Halbfabrikate etc. Der Wert des mit Hilfe dieses Kapitals in jeder der beiden Abtei- lungen erzeugten gesamten Jahresprodukts zerf„llt in einen Wert- teil, der das in der Produktion aufgezehrte und seinem Wert nach auf das Produkt nur bertragne konstante Kapital c darstellt, und in den durch die gesamte Jahresarbeit zugesetzten Wertteil. Die- ser letztre zerf„llt wieder in den Ersatz des vorgeschoánen vari- ablen Kapitals v und in den šberschuá darber, der den Mehrwert in bildet. Wie der Wert jeder einzelnen Ware, so zerf„llt also auch der des gesamten jahresprodukts jeder Abteilung in c + v + m. Der Wertteil c, der das in der Produktion verzehrte konstante Ka- pital darstellt, deckt sich nicht mit dem Wert des in der Produk- tion angewandten konstanten Kapitals. Die Produktionsstoffe sind zwar ganz verzehrt, und ihr Wert ist daher ganz auf das Produkt bertragen. Aber nur ein Teil des angewandten fixen Kapitals ist ganz verzehrt, sein Wert daher auf das Produkt bergegangen. Ein andrer Teil des fixen Kapitals, Maschinen, Geb„ude etc., exi- stiert und fungiert fort, nach wie vor, wenn auch mit durch den Jahresverschleiá vermindertem Wert. Dieser fortfungierende Teil des fixen Kapitals existiert nicht fr uns, wenn wir den Produk- tenwert betrachten. Er bildet einen, von diesem neuproduzierten Warenwert unabh„ngigen, neben ihm vorhanclnen Teil des Kapital- werts. Dies zeigte sich bereits bei Betrachtung des Produkten- werts eines Einzelkapitals (Buch I, Kap. VI, S. 192). 1*) Hier mssen wir jedoch vorl„ufig von der dort angewandten Betrach- tungsweise abstrahieren. Wir sahen bei Betrachtung des Produkten- werts des Einzelkapitals, daá der dem fixen Kapital durch Ver- schleiá entzogne Wert sich auf das w„hrend der Verschleiázeit er- zeugte Warenprodukt bertr„gt, einerlei ob ein Teil dieses fixen Kapitals w„hrend dieser Zeit in ----- 1*) Siehe Band 23 unsrer Ausgabe, S. 217, 218 #396# III. Abschnitt - Die Reproduktion u. Zirkulation ----- natura aus diesem bertragnen Wert ersetzt wird oder nicht. Dage- gen sind wir hier, bei Betrachtung des gesellschaftlichen Gesamt- produkts und seines Werts, gen”tigt, wenigstens vorl„ufig von dem durch Verschleiá von fixem Kapital w„hrend des Jahrs auf das Jah- resprodukt bertragnem Wertteil zu abstrahieren, soweit dies fixe Kapital nicht w„hrend des Jahrs auch wieder in natura ersetzt worden ist. In einem sp„tern Abschnitt dieses Kapitels werden wir dann diesen Punkt getrennt er”rtern. --- Fr unsre Untersuchung der einfachen Reproduktion wollen wir fol- gendes Schema zugrunde legen, worin c = konstantes Kapital, v = variables Kapital, m = Mehrwert ist und das Verwertungsverh„ltnis m/v zu 100% angenommen wird. Die Zahlen m”gen Millionen Mark, Franken oder Pfund Sterling bedeuten. I. Produktion von Produktionsmitteln: Kapital...... 4000c + 1000v = 5000. Warenprodukt 4000c + 1000v + 1000m = 6000, existierend in Produktionsmitteln. II. Produktion von Konsumtiontteln: Kapital...... 2000c + 500v = 2500. Warenprodukt 2000c + 500v + 500m = 3000, existierend in Konsumtionsmitteln. Rekapituliert, j„hrliches Gesamtwarenprodukt: I. 4000c + 1000v + 1000m = 6000 Produktionsmittel. II. 2000c + 500v + 500m = 3000 Konsumtionsmittel. Gesamtwert = 9000, wovon das in seiner Naturalform fortfungie- rende fixe Kapital nach der Voraussetzung ausgeschlossen ist. Wenn wir nun die auf Grundlage einfacher Reproduktion, wo also der ganze Mehrwert unproduktiv konsumiert wird, notwendigen Um- s„tze untersuchen und dabei zun„chst die sie vermittelnde Geld- zirkulation unbeachtet lassen, so ergeben sich uns von vornherein drei groáe Anhaltspunkte. I. Die 500v, Arbeitslohn der Arbeiter, und die 500m, Mehrwert der Kapitalisten der Abteilung II, mssen in Konsumtionsmitteln ver- ausgabt werden. Aber ihr Wert existiert in den Konsumtionsmitteln zum Wert von 1000v, die in den H„nden der Kapitalisten, Abteilung II, die vorgeschoánen 500v, ersetzen und die 500m repr„sentieren. Arbeitslohn und Mehrwert der #397# 20. Kapitel - Einfache Reproduktion ----- Abteilung II werden also innerhalb Abteilung II gegen Produkt von II umgesetzt. Damit verschwinden aus dem Gesamtprodukt (500v + 500m) II = 1000 in Konsumtionsmitteln. 2. Die 1000v + 1000m der Abteilung I mssen ebenfalls in Konsum- tionsmitteln verausgabt werden, also in Produkt von Abteilung II. Sie mssen sich also austauschen gegen den von diesem Produkt noch brigen, dem Belauf nach gleichen, konstanten Kapitalteil 2000c. Dafr erh„lt Abteilung II einen gleichen Betrag von Pro- duktionsmitteln, Produkt von I, worin der Wert der 1000v + 1000m von I verk”rpert. Damit verschwinden aus der Rechnung 2000 IIc und (1000v + 1000m) I. 3. Es bleiben noch 4000 Ic. Diese bestehn in Produktionsmitteln, die nur in Abteilung I vernutzt werden k”nnen, zum Ersatz ihres verzehrten konstanten Kapitals dienen, und daher durch gegensei- tigem Austausch zwischen den einzelnen Kapitalisten von I ebenso ihre Erledigung finden wie die (500v + 500m) II durch Austausch zwischen den Arbeitern und Kapitalisten, resp. zwischen den ein- zelnen Kapitalisten von II. Dies einstweilen nur zum bessern Verst„ndnis des Nachfolgenden. #397# 20. Kapitel - Einfache Reproduktion ----- III. Der Umsatz zwischen den beiden Abteilungen: I (v + m) gegen II c 45) Wir beginnen mit dem groáen Austausch zwischen beiden Klassen. (1000v + 1000m) I - diese Werte, die in den H„nden ihrer Produ- zenten in der Naturalform von Produktionsmitteln bestehn, tau- schen sich aus gegen 2000 IIc, gegen Werte, die unter der Natu- ralform von Konsumtionsmitteln bestehn. Die Kapitalistenklasse II hat dadurch ihr konstantes Kapital = 2000 aus der Form von Kon- sumtionsmitteln wieder in die von Produktionsmitteln der Konsum- tionsmittel umgesetzt, in eine Form, worin es von neuem als Fak- tor des Arbeitsprozesses und fr die Verwertung als konstanter Kapitalwert fungieren kann. Andrerseits ist dadurch das Žquiva- lent fr die Arbeitskraft in I (1000 Iv) und der Mehrwert der Ka- pitalisten I (1000 Im) realisiert in Konsumtionsmitteln; beide sind aus ihrer Naturalform von Produktionsmitteln umgesetzt in eine Naturalforn worin sie als Revenue verzehrt werden k”nnen. Dieser wechselseitige Umsatz kommt aber zustande durch eine Geld- zirkulation, die ihn ebensosehr vermittelt, wie sie sein Ver- st„ndnis erschwert --- 45) Von hier an wieder Manuskript VIII. #398# III. Abschnitt - Die Reproduktion u. Zirkulation... ----- die aber entscheidend wichtig ist, weil der variable Kapitalteil immer von neuem in Geldform auftreten muá, als Geldkapital, das sich aus Geldform in Arbeitskraft umsetzt. Das variable Kapital muá in allen auf der ganzen Peripherie der Gesellschaft gleich- zeitig nebeneinander betriebnen Gesch„ftszweigen, einerlei ob sie der Kategorie I oder II angeh”ren, in Geldform vorgeschossen wer- den. Der Kapitalist kauft die Arbeitskraft, ehe sie in den Pro- duktionsprozeá eintritt, zahlt sie aber erst in verabredeten Ter- minen, nachdem sie schon verausgabt ist in der Produktion von Ge- brauchswert. Wie der brige Wertteil des Produkts, geh”rt ihm auch der Teil desselben, der nur ein Žquivalent fr das in Zah- lung der Arbeitskraft verausgabte Geld ist, der den variablen Ka- pitalwert repr„sentierende Werttell des Produkts. In diesem Wert- teil selbst hat der Arbeiter ihm das Žquivalent fr seinen Ar- beitslohn bereits geliefert. Es ist aber die Rckverwandlung der Ware in Geld, ihr Verkauf, die dem Kapitalisten sein variables Kapital wieder herstellt als Geldkapital, das er von neuem in An- kauf der Arbeitskraft vorschieáen kann. In Abteilung I hat der Gesamtkapitalist also 1000 Pfd.St. (ich sage Pfd.St., bloá um zu bezeichnen, daá es Wert in G e l d f o r m ist) = 1000v, an die Arbeiter gezahlt fr den bereits als v-Teil existierenden Wertteil des Produkts I, d.h. der von ihnen produzierten Produktionsmittel. Die Arbeiter kaufen mit diesen 1000 Pfd.St. fr selben Wert Konsumtionsmittel von den Kapitalisten II und verwandeln so eine H„lfte des konstanten Ka- pitals II in Geld; die Kapitalisten II ihrerseits kaufen mit die- sen 1000 Pfd.St. Produktionsmittel zum Wert von 1000 von den Ka- pitalisten I; damit ist fr diese letztern der variable Kapital- wert = 1000v der als Teil ihres Produkts in der Naturalform von Produktionsmitteln bestand, wieder in Geld verwandelt und kann jetzt in der Hand der Kapitalisten I von neuem als Geldkapital fungieren, das in Arbeitskraft, also in das wesentlichste Element des produktiven Kapitals, umgesetzt wird. Auf diesem Weg str”mt ihnen ihr variables Kapital in Geldform zurck, infolge der Re- alisation eines Teils ihres Warenkapitals. Was aber das Geld betrifft, das n”tig ist fr den Umsatz des m- Teils des Warenkapitals 1 gegen die zweite H„lfte des konstanten Kapitaltells II, so kann es auf verschiedne Weise vorgeschossen werden. In der Wirklichkeit umschlieát diese Zirkulation eine zahllose Masse einzelner K„ufe und Verk„ufe der Kapitalindividuen beider Kategorien, wobei aber unter allen Umst„nden das Geld von diesen Kapitalisten herrhren muá, da wir bereits mit der von den Arbeitern in Zirkulation geworfnen Geldmasse abgerechnet. Es kann bald ein Kapitalist der Kategorie II aus seinem neben #399# 20. Kapitel - Einfache Reproduktion ----- dem produktiven Kapital vorhandnen Geldkapital sich Produktions- mittel bei Kapitalisten der Kategorie I kaufen, bald umgekehrt ein Kapitalist der Kategorie I aus fr pers”nliche Ausgabe, nicht Kapitalausgabe, bestimmtem Geldfonds Konsumtionsmittel bei Kapi- talisten der Kategorie II kaufen. Gewisse Geldvorr„te - sei es fr Kapitalverschuá, sei es fr Verausgabung von Revenue - ms- sen, wie schon oben in Abschnitt I und II gezeigt, unter allen Umst„nden neben dem produktiven Kapital in den H„nden des Kapita- listen als vorhanden vorausgesetzt werden. Unterstellen wir - die Proportion ist dabei ganz gleichgltig fr unsern Zweck - die H„lfte des Geldes werde von den Kapitalisten II fr den Ersatz ihres konstanten Kapitals im Ankauf von Produktionsmitteln vorge- schossen, die andre H„lfte von den Kapitalisten I fr Konsumtion verausgabt, so: Abteilung II schieát 500 Pfd.St. vor und kauft damit von I Produktionsmittel, hat damit (inklusive der obigen, von den Arbeitern I herrhrenden 1000 Pfd.St.) ihres konstanten Kapitals in natura ersetzt; Abteilung I kauft mit den so erhalt- nen 500 Pfd.St. Konsumtionsmittel von II und hat damit fr die H„lfte des aus in bestehenden Teils ihres Warenkapitals die Zir- kulation w-g-w beschrieben, dies ihr Produkt realisiert in Kon- sumtionsfonds. Durch diesen zweiten Prozeá kehren die 500 Pfd.St. in die H„nde von II zurck als Geldkapital, das es neben seinem produktiven Kapital besitzt. Andrerseits antizipiert I fr die H„lfte des noch als Produkt bei ihm lagernden Teils in seines Wa- renkapitals - vor dem Verkauf desselben - Geldausgabe zum Betrag von 500 Pfd.St. fr Ankauf von Konsumtionsmitteln II. Mit densel- ben 500 Pfd.St. kauft II Produktionsmittel von I und hat damit sein ganzes konstantes Kapital (1000 + 500 + 500 = 2000) in na- tura ersetzt, w„hrend I seinen ganzen Mehrwert in Konsumtionsmit- teln realisiert hat. Im ganzen h„tte ein Umsatz von Waren zum Be- lauf von 4000 Pfd.St. stattgefunden mit einer Geldzirkulation von 2000 Pfd.St., eine Gr”áe der letztren, die nur herauskommt, weil das gesamte Jahresprodukt als auf einmal in wenigen groáen Quoten umgesetzt dargestellt wird. Das Wichtige hierbei ist nur der Um- stand, daá II nicht nur sein in Form von Konsumtionsmitteln re- produziertes konstantes Kapital wieder in die Form von Produkti- onsmitteln umgesetzt, sondern auáerdem die 500 Pfd.St., die es im Ankauf von Produktionsmitteln der Zirkulation vorgeschossen, ihm zurckkehren; und daá ebenso I nicht nur sein variahles Kapital, das es in Form von Produktionsmitteln reproduziert, wieder in Geldform besitzt, als Geldkapital, das von neuem direkt in Ar- beitskraft umsetzbar ist, sondern daá ihm auáerdem die 500 Pfd.St. zurckstr”men, die es, vor Verkauf des Mehrwertteils sei- nes Kapitals, antizipierend im Ankauf von Konsumtionsmitteln ver- ausgabt. Sie #400# III. Abschnitt - Die Reproduktion u. Zirkulation... ----- str”men ihm aber zurck, nicht durch die stattgehabte Verausga- bung, sondern durch den nachfolgenden Verkauf eines seinen halben Mehrwert tragenden Teils seines Warenprodukts. In beiden F„llen wird nicht nur das konstante Kapital von II wie- der umgesetzt aus der Produktform in die Naturalform von Produk- tionsmitteln, worin es allein als Kapital fungieren kann; und ebenso wird nicht nur der variable Kapitalteil von I in Geldform und der Mehrwertteil der Produktionsmittel I in konsumable, als Revenue verzehrbare Form umgesetzt. Sondern auáerdem str”men an II die 500 Pfd.St. Geldkapital zurck, die es im Ankauf von Pro- duktionsmitteln vorgeschossen, bevor es den entsprechenden, sie kompensierenden Wertteil des konstanten Kapitals - vorhanden in Form von Konsumtionsmitteln - verkauft hat; und ferner an I die 500 Pfd.St., die es im Ankauf von Konsumtionsmitteln antizipando verausgabt hat. Wenn an II das auf Rechnung des konstanten Teils seines Warenprodukts vorgeschoáne und an I das auf Rechnung eines Mehrwertteils seines Warenprodukts vorgeschoáne Geld zurck- str”mt, so nur, weil die eine Klasse Kapitalisten auáer dem in Warenform II existierenden konstanten Kapital, die andre auáer dem in Warenform I existierenden Mehrwert noch je 500 Pfd.St. Geld in Zirkulation geworfen. Sie haben sich schlieálich wechsel- seitig vollst„ndig bezahlt durch den Austausch ihrer resp. Waren- „quivalente. Das Geld, das sie ber die Wertbetr„ge ihrer Waren hinaus in Zirkulation geworfen, als Mittel dieses Warenumsatzes, kehrt jedem von ihnen aus der Zirkulation zurck, pro rata der Quote davon, die jedes von beiden in Zirkulation geworfen. Sie sind dadurch um keinen Deut reicher geworden. II besaá ein kon- stantes Kapital = 2000 in Form von Konsumtionsmitteln + 500 in Geld; es besitzt jetzt 2000 in Produktionsmitteln und 500 in Geld wie vorher; ebenso I besitzt, wie vorher, einen Mehrwert von 1000 (aus Waren, Produktionsmitteln, jetzt verwandelt in Konsumtions- fonds) + 500 in Geld, wie vorher. - Es folgt allgemein: Von dem Geld, das die industriellen Kapitalisten in Zirkulation werfen zur Vermittlung ihrer eignen Warenzirkulation, sei es nun auf Konto des konstanten Wertteils der Ware oder des in den Waren existierenden Mehrwerts, soweit er als Revenue verausgabt wird, kehrt so viel zurck in die H„nde der respektiven Kapitalisten, als sie fr die Geldzirkulation vorgeschossen. Was die Rckverwandlung des variablen Kapitals der Klasse I in Geldform betrifft, so existiert es fr die Kapitalisten I, nach- dem sie es in Arbeitslohn ausgelegt haben, zun„chst in der Waren- form, worin es ihnen die Arbeiter geliefert haben. Sie haben es in Geldform diesen letztren als den Preis ihrer Arbeitskraft aus- gezahlt. Sie haben sofern den Wertbestandteil #401# 20. Kapitel - Einfache Reproduktion ----- ihres Warenprodukts bezahlt, der gleich diesem in Geld ausgeleg- ten variablen Kapital. Dafr sind sie Eigner auch dieses Teils des Warenprodukts. Aber der von ihnen angewandte Teil der Arbei- terklasse ist kein K„ufer der von ihm selbst produzierten Produk- tionsmittel; er ist K„ufer der von II produzierten Konsumtions- mittel. Das bei der Zahlung der Arbeitskraft in Geld vorgeschoáne variable Kapital kehrt also nicht direkt an die Kapitalisten I zurck. Es geht durch die K„ufe der Arbeiter ber in die H„nde der kapitalistischen Produzenten der dem Arbeiterkreis notwendi- gen und berhaupt zug„nglichen Waren, also in die H„nde der Kapi- talisten II, und erst indem diese das Geld zum Ankauf von Produk- tionsmitteln verwenden - erst auf diesem Umweg kehrt es zurck in die H„nde der Kapitalisten I. Es ergibt sich, daá bei einfacher Reproduktion die Wertsumme v + m des Warenkapitals I (also auch ein entsprechender proportionel- ler Teil des Gesamtwarenprodukts I) gleich sein muá dem ebenfalls als proportioneller Teil des gesamten Warenprodukts der Klasse II ausgeschiednen konstanten Kapital IIc oder I(v+m) = IIc. #401# 20. Kapitel - Einfache Reproduktion ----- IV. Der Umsatz innerhalb Abteilung II. Notwendige Lebensmittel und Luxusmittel Vom Wert des Warenprodukts der Abteilung II sind nun noch zu un- tersuchen die Bestandteile v + m. Ihre Betrachtung hat nichts zu tun mit der wichtigsten Frage, die uns hier besch„ftigt: inwie- fern n„mlich die Zerf„llung des Werts jedes individuellen kapita- listischen Warenprodukts in c + v + m, wenn auch durch ver- schiedne Erscheinungsform vermittelt, ebenfalls gilt fr den Wert des j„hrlichen Gesamtprodukts. Diese Frage wird gel”st durch den Umsatz von I (v+m) gegen IIc, einerseits, durch die fr sp„ter vorbehaltne Untersuchung der Reproduktion von Ic im j„hrlichen Warenprodukt I andrerseits. Da II(v+m) in der Naturalform von Konsumtionsartikeln existiert, da das den Arbeitern in Zahlung der Arbeitskraft vorgeschoáne variable Kapital von selben im gan- zen und groáen in Konsumtionsmitteln verausgabt werden muá, und da der Wertteil in der Waren, bei Voraussetzung der einfachen Re- produktion, faktisch in Konsumtionsmitteln als Revenue verausgabt wird, so ist prima facie 1*) klar, daá die Arbeiter II mit dem von den Kapitalisten II erhaltnen Arbeitslohn einen Teil ihres eignen Produkts - entsprechend dem Umfang des als Arbeitslohn er- haltnen ----- 1*) auf den ersten Blick #402# III. Abschnitt - Die Reproduktion u. Zirkulation... ----- Geldwerts - wiederkaufen. Dadurch verwandelt die Kapitalisten- klasse II ihr in Zahlung der Arbeitskraft vorgeschoánes Geldkapi- tal zurck in Geldform; es ist ganz dasselbe, als h„tten sie die Arbeiter in bloáen Wertmarken gezahlt. Sobald die Arbeiter diese Wertmarken realisieren durch Kauf eines Teils des von ihnen pro- duzierten und den Kapitalisten geh”rigen Warenprodukts, wrden diese Wertmarken in die H„nde der Kapitalisten zurckkehren, bloá daá hier die Marke Wert nicht nur vorstellt, sondern in ihrer goldnen oder silbernen Leiblichkeit besitzt. Diese Sorte Rckfluá des in Geldform vorgeschoánen variablen Kapitals durch den Pro- zeá, worin die Arbeiterklasse als K„ufer und die Kapitalisten- klasse als Verk„ufer erscheint, werden wir sp„ter n„her untersu- chen. Hier aber handelt es sich um einen andern Punkt, der bei diesem Rckfluá des variablen Kapitals zu seinem Ausgangspunkt zu er”rtern ist. Die Kategorie II der j„hrlichen Warenproduktion besteht aus den mannigfaltigsten Industriezweigen, die aber - mit Bezug auf ihre Produkte - in zwei groáe Unterabteilungen zerf„llt werden k”nnen: a) Konsumtionsmittel, die in den Konsum der Arbeiterklasse ein- gehn und, soweit sie notwendige Lebensmittel, wenn auch oft der Qualit„t und dem Wert nach verschieden von denen der Arbeiter, auch einen Teil der Konsumtion der Kapitalistenklasse bilden. Diese ganze Unterabteilung k”nnen wir fr unsern Zweck zusammen- fassen unter der Rubrik: N o t w e n d i g e Konsumtionsmittel, wobei es ganz gleichgltig, ob ein solches Produkt, wie z.B. Ta- bak, vom physiologischen Standpunkt aus ein notwendiges Konsumti- onsinittel ist oder nicht, genug, daá es gewohnheitsm„áig ein solches. b) L u x u s-Konsumtionsmittel, die nur in den Konsum der Kapi- talistenklasse eingehn, also nur gegen verausgabten Mehrwert esetzt werden k”nnen, der dem Arbeiter nie zuf„llt. Bei der er- sten Rubrik ist klar, daá das in der Produktion der ihr angeh”ri- gen Warensorten vorgeschoáne variable Kapital in Geldform direkt zurckflieáen muá an den Teil der Kapitalistenklasse II (also an die Kapitalisten IIa), welche diese notwendigen Lebensmittel pro- duziert. Sie verkaufen sie an ihre eignen Arbeiter zum Betrag des diesen in Arbeitslohn ausgezahlten variablen Kapitals. Dieser Rckfluá ist d i r e k t mit Bezug auf diese ganze Unterabtei- lung a der Kapitalistenklasse II, so zahlreich auch die Transak- tionen zwischen den Kapitalisten der verschiednen beteiligten In- dustriezweige sein m”gen, wodurch dies rckflieáende variable Ka- pital pro rata verteilt wird. Es sind Zirkulationsprozesse, deren Zirkulationsmittel direkt geliefert werden durch das von den Ar- beitern ausgegebne Geld. Anders verh„lt es sich aber mit Unterab- teilung #403# 20. Kapitel - Einfache Reproduktion ----- IIb. Der ganze Teil des Wertprodukts, mit dem wir es hier zu tun haben, IIb(v+m) besteht unter der Naturalform von Luxusartikeln, d.h. Artikeln, die die Arbeiterklasse ebensowenig kaufen kann wie den unter Form von Produktionsmitteln bestehenden Warenwert Iv; obgleich diese Luxusmittel wie jene Produktionsmittel Produkte dieser Arbeiter. Der Rckfluá, wodurch das in dieser Unterabtei- lung vorgeschoáne variable Kapital den kapitalistischen Produzen- ten in seiner Geldform wiederkehrt, kann also nicht direkt, son- dern muá vermittelt sein, „hnlich wie sub Iv. Nehmen wir z.B. an wie oben fr die gesamte Klasse II: v = 500; m = 500; aber das variable Kapital und der ihm entsprechende Mehr- wert seien verteilt wie folgt: Unterabteilung a: Notwendige Lebensmittel: v = 400, m = 400; also eine Warenmasse in notwendigen Konsumtionsmitteln zum Wert von 400v + 400m = 800, oder IIa (400v + 400m). Unterabteilung b: Luxusmittel zum Wert von 100v + 100m = 200, oder II b (100v + 100m). Die Arbeiter von IIb haben in Zahlung fr ihre Arbeitskraft 100 erhalten in Geld, sage 100 Pfd.St.; sie kaufen damit von den Ka- pitalisten IIa Konsumtionsmittel zum Betrag von 100. Diese Kapi- talistenklasse kauft dat fr 100 der Ware IIb, womit den Kapita- listen IIb ihr variables Kapital in Geldform zurckstr”mt. In IIa existieren bereits 400, wieder in Geldform in der Hand der Kapitalisten durch Austausch mit ihren eignen Arbeitern; von dem den Mehrwert darstellenden Teil ihres Produkts ist auáerdem der vierte Teil an die Arbeiter IIb abgetreten und dafr IIb (100v) in Luxuswaren bezogen worden. Wenn wir nun gleiche verh„ltnism„áige Teilung der Revenueausgabe in notwendige Lebensmittel und Luxusmittel bei den Kapitalisten IIa und IIb voraussetzen - annehmen, daá beide je 3/5 in notwen- digen Lebensmitteln, 2/5 in Luxusmitteln ausgeben, so werden die Kapitalisten der Unterklasse IIa ihre Mehrwertsrevenue von 400m auslegen zu 3/5 in ihren eignen Produkten, notwendigen Lebensmit- teln, also 240; und zu 3/5 = 160 in Luxusmitteln. Die Kapitali- sten der Unterklasse IIb werden ihren Mehrwert = 100m ebenso ver- teilen: 3/5 = 60 auf notwendige und 2/5 = 40 auf Luxusmittel: diese letztren innerhalb ihrer eignen Unterklasse produziert und umgesetzt. Die 160 Luxusmittel, die (IIa)m erh„lt, flieáen den Kapitalisten IIa zu wie folgt: Von den (IIa)400m wurden, wie wir sahen, 100 in Form von notwendigen Lebensmitteln ausgetauscht gegen gleichen Betrag von (IIb)v, die #404# III. Abschnitt - Die Reproduktion u. Zirkulation... ----- in Luxusmitteln existieren, und weitere 60 in notwendigen Lebens- mitteln gegen (IIb) 60 in Luxusmitteln. Die Gesamtrechnung steht dann so: IIa: 400v + 400m; IIb: 100v + 100m. 1. 400v (a) werden aufgegessen von den Arbeitern IIa, von deren Produkt (notwendigen Lebensmitteln) sie einen Teil bilden; die Arbeiter kaufen sie von den kapitalistischen Produzenten ihrer eignen Abteilung. Diesen kehrt damit 400 Pfd.St. Geld zurck, ihr selbigen Arbeitern in Arbeitslohn gezahlter variabler Kapitalwert von 400; womit sie Arbeitskraft von neuem kaufen k”nnen. 2. Ein Teil der 400m (a), gleich den 100, (b), also 1/4 des Mehr- werts (a), wird realisiert in Luxusartikeln wie folgt: Die Arbei- ter (b) erhielten von den Kapitalisten ihrer Abteilung (b) in Ar- beitslohn 100 Pfd.St.; sie kaufen da. mit 1/4 von m (a), d.h. Wa- ren, die in notwendigen Lebensmitteln bestehn; die Kapitalisten von a kaufen mit diesem Geld zum selben Wertbelauf Luxusartikel = 100v (b), d.h. eine H„lfte der ganzen Luxusproduktion. Damit kehrt den Kapitalisten b ihr variables Kapital in Geldform zu- rck, und sie k”nnen durch Erneuerung des Ankaufs der Arbeits- kraft ihre Reproduktion von neuem beginnen, da das ganze kon- stante Kapital der Gesamtklasse II schon ersetzt ist durch den Austausch von I(v+m) gegen IIc. Die Arbeitskraft der Luxusarbei- ter ist also nur dadurch neu verk„uflich, daá der als Žquivalent fr ihren Arbeitslohn geschaffne Teil ihres eignen Produkts, von den Kapitalisten lIa in ihren Konsumtionsfonds gezogen, verm”belt wird. (Dasselbe gilt fr den Verkauf der Arbeitskraft sub I; da das IIc, wogegen sich I(v+m) austauscht, sowohl aus Luxusmitteln wie notwendigen Lebensmitteln besteht und was durch I(v+m) erneu- ert wird, sowohl die Produktionsmittel der Luxus- wie der notwen- digen Lebensmittel ausmacht.) 3. Wir kommen zum Austausch zwischen a und b, soweit er nur Aus- tausch der Kapitalisten der beiden Unterabteilungen. Durch das Bisherige ist erledigt das variable Kapital (400v) und ein Teil des Mehrwerts (100m) in a und das variable Kapital (100v) in b. Wir nahmen ferner an als Durchschnittsverh„ltnis der kapitalisti- schen Revenueausgabe in beiden Klassen 2/5 fr Luxus und 3/5 fr notwendige Lebensbedrfnisse. Auáer den bereits fr Luxus ausge- gebnen 100 entf„llt daher auf die ganze Unterklasse a noch 60 fr Luxus und im selben Verh„ltnis, d.h. 40, auf b. (IIa)m wird also verteilt auf 240 fr Lebensmittel und 160 fr Luxusmittel = 240 + 160 = 400 (IIa). (IIb)m verteilt sich in 60 fr Lebensmittel und 40 fr Luxus: 60 + 40 100m (IIb). Die letzten 40 konsumiert diese Klasse aus ihrem eignen #405# 20. Kapitel - Einfache Reproduktion ----- Produkt (2/5 ihres Mehrwerts); die 60 fr Lebensmittel erh„lt sie dadurch, daá sie 60 ihres Mehrprodukts fr 60m (a) austauscht. Wir haben also fr die ganze Kapitalistenklasse II (wobei v + m bei Unterabteilung a in notwendigen Lebensmitteln existiert, bei b in Luxusmitteln): IIa (400v + 400m) + IIb (100v + 100m) = 1000; durch die Bewegung so realisiert: 500v (a+b) {realisiert in 400v(a) und 100m(a)} + 500m(a+b) {realisiert in 300m(a) + 100v(b) + 100m(b)} = 1000. Fr a und b, jedes fr sich betrachtet, erhalten wir die Realisa- tion: v m a) ------- + ---------------------------- = 800 (400va) 240m(a) + 100v(b) + 60m(b) v m 200 b) ------- + ------------------.......... = ---- 100m(a) 60m(a) + 40m(b) 1000 Halten wir der Einfachheit halber dasselbe Verh„ltnis zwischen variablem und konstantem Kapital fest (was beil„ufig durchaus nicht n”tig), so kommt auf 400v(a) ein konstantes Kapital= 1600 und auf 100v(b) ein konstantes Kapital= 400, und wir haben fr II folgende zwei Abteilungen a und b: IIa) 1600c + 400v + 400m = 2400 IIb) 400c + 100v + 100m = 600 und zusammen: 2000c + 500v + 500m = 3000. Dementsprechend sind von den 2000 IIc in Konsumtionsmitteln, die ausgetauscht werden gegen 2000 I(v+m), 1600 umgesetzt in Produk- tionsmittel von notwendigen Lebensmitteln und 400 in Produktions- mittel von Luxusmitteln. Die 2000 I(v+m) wrden also selbst zerfallen in (800v + 800m) I fr a = 1600 Produktionsmittel notwendiger Lebensmittel und (200v + 200m) I fr b = 400 Produktionsmittel fr Luxusmittel. Ein bedeutender Teil nicht nur der eigentlichen Arbeitsmittel, sondern auch der Roh- und Hilfsstoffe etc. fr beide Abteilungen ist gleichartig. Was aber die Umsetzungen der verschiednen Wert- teile des gesamten Produkts I(v+m) betrifft, so w„re diese Tei- lung ganz gleichgltig. Sowohl die obigen 800 Iv, wie 200 Iv, werden dadurch realisiert, daá der Arbeitslohn in Konsumtionsmit- teln 1000 IIc verausgabt wird, also das fr selben vorgeschoáne Geldkapital gleichm„áig sich bei der Rckkehr verteilt unter die #406# III. Abschnitt - Die Reproduktion u. Zirkulation... ----- kapitalistischen Produzenten I, ihnen pro rata ihr vorgeschoánes variables Kapital wieder in Geld ersetzt: andrerseits, was die Realisation der 1000 Im betrifft, so werden auch hier die Kapita- listen gleichm„áig (proportionell zur Gr”áe ihres m) aus der ge- samten zweiten H„lfte von IIc = 1000, 600 IIa und 400 IIb in Kon- sumtionsmitteln ziehn; also diejenigen, welche das konstante Ka- pital von IIa ersetzen: 480 (3/5) aus 600c (IIa) und 320 (2/5) aus 400c (IIb) = 800, die das konstante Kapital von IIb ersetzen: 120 (3/5) aus 600c (IIa) und 80 (2/5) aus 400c (IIb) = 200. Summa = 1000. Was hier willkrlich ist, sowohl fr I wie fr II, ist das Ver- h„ltnis des variablen Kapitals zum konstanten wie die Dieselbig- keit dieses Verh„ltnisses fr I und II und fr ihre Unterabteii- ungen. Was diese Dieselbigkeit angeht, so ist sie nur der Verein- fachung wegen hier emgenonunen, und die Annahme verschiedner Ver- h„ltnisse wurde absolut nichts „ndern an den Bedingungen des Pro- blems und an seiner L”sung. Was sich aber als notwendiges Resul- tat ergibt. bei Voraussetzung einfacher Reproduktion, ist: 1. Daá das unter Naturalform von Produktionsrnitteln geschaffne neue Wertprodukt der Jahresarbeit (zerf„llbar in v + m) gleich sei dem konstanten Kapitalwert c des durch den andern Teil der Jahresarbeit hergestellten Produktenwerts, reproduziert in Form von Konsumtionsmitteln. W„re es geringer als IIc, so k”nnte II sein konstantes Kapital nicht ganz ersetzen; w„re es gr”áer, so bliebe ein šberschuá unbenutzt liegen. In beiden F„llen w„re die Voraussetzung: einfache Reproduktion, verletzt. 2. Daá bei dem unter Form von Konsumtionsmitteln reproduzierten Jahresprodukt das in Geldform vorgeschoáne variable Kapital v von dessen Empf„ngern, soweit sie Luxusarbeiter sind, nur realisier- bar ist in dem Teil der notwendigen Lebensmittel, der den kapita- listischen Produzenten derselben ihren Mehrwert prima facie 1*) verk”rpert: daá also das v, ausgelegt in der Luxusproduktion, gleich ist einem seinem Wertumfang entsprechenden Teil von m, produziert unter der Form von notwendigen Lebensmitteln, also kleiner sein muá als dieses gesamte m - n„mlich (IIa)m -, und daá nur durch die Realisierung jenes v in diesem Teil von in den ka- pitalistischen Produzenten der Luxusartikel ihr vorgeschoánes va- riables Kapital in Geldform zurckkehrt. Es ist dies ein ganz analoges Ph„nomen wie die Realisierung von I(v + m) in IIc; nur daá im zweiten Fall (IIb), sich realisiert in einem ihm dem Wer- tumfang nach gleichen T e i l von (IIa)m. Diese Verh„ltnisse --- 1*) in erster Gestalt #407# 20. Kapitel - Einfache Reproduktion ----- bleiben qualitativ maágebend bei jeder Verteilung des j„hrlichen Gesamtprodukts, soweit es in den Prozeá der j„hrlichen durch Zir- kulation vermittelten Reproduktion wirklich eingeht. I (v + m) kann nur realisiert werden in IIc, wie IIc, in seiner Funktion als Bestandteil des produktiven Kapitals nur erneubar durch diese Realisation; ebenso ist (IIb)v nur realisierbar in einem Teil von (IIa)m, und (IIb)v, nur so wieder rckverwandelbar in seine Form als Geldkapital. Selbstredend gilt dies nur, soweit alles dies wirklich ein Resultat des Reproduktionsprozesses selbst ist, also soweit nicht z.B. die Kapitalisten IIb Geldkapital fr v durch Kredit anderweitig aufnehmen. Quantitativ dagegen k”nnen die Um- setzungen der verschiednen Teile des Jahresprodukts nur so pro- portionell stattfinden wie oben dargestellt, soweit Stufenleiter und Wertverh„ltnisse der Produktion station„r bleiben und soweit diese strengen Verh„ltnisse nicht alteriert werden durch den aus- w„rtigen Handel. Wenn man nun nach A. Smithscher Weise sagte, I(v+m) l”sen sich auf in IIc, und IIc l”st sich auf in I(v+m), oder, wie er ”fter und noch abgeschmackter zu sagen pflegt, I(v+m) bilden Bestand- teile des Preises (resp. Werts, er sagt value in exchange 1*)) von IIc, und IIc bildet den ganzen Bestandteil des Werts I(v+m), so k”nnte und máte man ebenfalls sagen (IIb)v l”st sich auf in (IIa)m, oder (IIa)m in (IIb)v, oder (IIb)v bildet einen Bestand- teil des Mehrwerts IIa, und vice versa: der Mehrwert l”ste sich so auf in Arbeitslohn, resp. variables Kapital, und das variable Kapital bildete einen "Bestandteil" des Mehrwerts. Diese Abge- schmacktheit findet sich soweit in der Tat bei A. Smith, da bei ihm der Arbeitslohn bestimmt ist durch den Wert der notwendigen Lebensmittel, diese Warenwerte dahingegen wieder durch den Wert des in ihnen enthaltnen Arbeitslohns (variablen Kapitals) und Mehrwerts. Er ist so absorbiert durch die Bruchstcke, worin das Wertprodukt eines Arbeitstags auf kapitalistischer Basis zerf„ll- bar - n„mlich in v + m -, daá er ganz darber vergiát, daá es beim einfachen Warenaustausch ganz gleichgltig, ob die in ver- schiedner Naturalform existierenden Žquivalente aus bezahlter oder unbezahlter Arbeit bestehn, da sie in beiden F„llen gleich- viel Arbeit zu ihrer Produktion kosten; und daá es ebenso gleich- gltig ist, ob die Ware des A ein Produktionsmittel und die des B ein Konsumtionsmittel, ob nach dem Verkauf die eine Ware als Ka- pitalbestandteil zu fungieren hat, die andre dagegen in den Kon- sumtionsfonds eingeht und secundum 2*) Adam als Revenue verzehrt wird. Der Gebrauch, den der individuelle K„ufer von seiner Ware macht, f„llt nicht in den Warenaustausch, ----- 1*) Tauschwert - 2*) gem„á #408# III. Abschnitt - Die Reproduktion u. Zirkulation... ----- in die Zirkulationssph„re, und berhrt nicht den Wert der Ware. Dies wird in keiner Weise dadurch anders, daá bei Analyse der Zirkulation des j„hrlichen gesellschaftlichen Gesamtprodukts die bestimmte Gebrauchsbestimmung, das Moment der Konsumtion der ver- schiednen Bendteile jenes Produkts in Betracht kommen muá. Bei obig konstatierter Umsetzung von (IIb), gegen einen gleich- wertigen Teil von (IIa)m und bei den weitern Umsetzungen zwischen (IIa)m und (IIb)m ist keineswegs vorausgesetzt, daá, seien es die einzelnen Kapitalisten von IIa und IIb, seien es ihre respektiven Gesamtheiten, sie im selben Verh„ltnis ihren Mehrwert zwischen notwendigen Konsumtionsgegenst„nden und Luxusmitteln teilen. Ei- ner mag mehr in dieser Konsumtion, ein andrer mehr in jener ver- ausgaben. Auf dem Boden der einfachen Reproduktion ist nur vor- ausgesetzt, daá eine Wertsumme, gleich dem ganzen Mehrwert, in Konsumtionsfonds realisiert wird. Die Grenzen sind also gegeben. Innerhalb jeder Abteilung mag der eine mehr in a, der andre mehr in b leisten, dies kann sich aber wechselseitig kompensieren, so daá die Kapitalistenklassen a und b, als ganze genommen, sich je im selben Verh„ltnis an beiden beteiligen. Die Wertverh„ltnisse - der proportionelle Anteil am Gesamtwert des Produkts II fr die zwei Sorten Produzenten a und b - also auch ein bestimmtes quan- titatives Verh„ltnis zwischen den Produktionszweigen, welche jene Produkte liefern - sind aber notwendig gegeben in jedem konkreten Fall; nur das Verh„ltnis, das beispielsweis figuriert, ist ein hypothetisches; wird ein andres angenommen, so „ndert dies nichts an den qualitativen Momenten; nur die quantitativen Bestimmungen wurden sich „ndern. Tritt aber durch irgendwelche Umst„nde eine wirkliche Ver„ndrung in der proportionellen Gr”áe von a und b ein, so wrden sich auch die Bedingungen der einfachen Reproduk- tion entsprechend „ndern. --- Aus dem Umstand, daá (IIb), realisiert wird in einem „quivalenten Teil von (IIa)., folgt, daá im Verh„ltnis, wie der Luxusteil des j„hrlichen Produkts w„chst, wie also ein steigendes Quotum der Arbeitskraft absorbiert wird in der Luxusproduktion - daá im sel- ben Verh„ltnis die Rckverwandlung des in (IIb), vorgeschoánen variablen Kapitals in Geldkapital, das von neuem als Geldform des variablen Kapitals fungiert, und damit die Existenz und Reproduk- tion des in IIb besch„ftigten Teils der Arbeiterklasse - ihre Zu- fuhr notwendiger Konsumtionsmittel - bedingt wird durch die Ver- schwendung der Kapitalistenklasse, den Umsatz eines bedeutenden Teils ihres Mehrwerts in Luxusartikel. #409# 20. Kapitel - Einfache Reproduktion ----- Jede Krise vermindert die Luxuskonsumtion momentan; sie verlang- samt, verz”gert die Rckverwandlung des (IIb), in Geldkapital, l„át sie nur teilweis zu und wirft damit einen Teil der Luxusar- beiter aufs Pflaster, w„hrend sie andrerseits den Verkauf der notwendigen Konsumtionsmittel eben dadurch auch ins Stocken bringt und verringert. Ganz abgesehn von den gleichzeitig abge- dankten, unproduktiven Arbeitern, die fr ihre Dienste einen Teil der Luxusausgabe der Kapitalisten empfangen (diese Arbeiter selbst sind pro tanto Luxusartikel) und die sich sehr stark be- teiligen namentlich auch an der Konsumtion notwendiger Lebensmit- tel etc. Umgekehrt in der Prosperit„tsperiode, und namentlich w„hrend der Zeit ihrer Schwindelblte - wo schon aus andren Grn- den der relative, in Waren ausgedrckte Wertdes Geldes f„llt (ohne wirkliche sonstige Wertrevolution), also der Preis der Wa- ren, unabh„ngig von ihrem eignen Wert, steigt. Nicht nur steigt die Konsumtion notwendiger Lebensmittel; die Arbeiterklasse (in die nun ihre ganze Reservearmee aktiv eingetreten) nimmt auch mo- mentanen Anteil an der Konsumtion ihr sonst unzug„nglicher Luxus- artikel, auáerdem auch an der Klasse der notwendigen Konsumtions- artikel, die sonst zum gr”áten Teil "notwendige" Konsumtionsmit- tel nur fr die Kapitalistenklasse bildet, was seinerseits eine Steigerung der Preise hervorruft. Es ist eine reine Tautologie zu sagen, daá die Krisen aus Mangel an zahlungsf„higer Konsumtion oder an zahlungsf„higen Konsumenten hervorgehn. Andre Konsumarten als zahlende kennt das kapitalisti- sche System nicht, ausgenommen die sub forma pauperis 1*) oder die des "Spitzbuben". Daá Waren unverk„uflich sind, heiát nichts, als daá sich keine zahlungsf„higen K„ufer fr sie fanden, also Konsumenten (sei es nun, daá die Waren in letzter Instanz zum Be- huf produktiver oder individueller Konsumtion gekauft werden). Will man aber dieser Tautologie einen Schein tiefrer Begrndung dadurch geben, daá man sagt, die Arbeiterklasse erhalte einen zu geringen Teil ihres eignen Produkts, und dem šbelstand werde mithin abgeholfen, sobald sie gr”áern Anteil davon empf„ngt, ihr Arbeitslohn folglicb w„chst, so ist nur zu bemerken, daá die Kri- sen jedesmal gerade vorbereitet werden durch eine Periode, worin der Arbeitslohn allgemein steigt und die Arbeiterklasse realiter gr”áern Anteil an dem fr Konsumtion bestimmten Teil des j„hrli- chen Produkts erh„lt. Jene Periode máte - von dem Gesichtspunkt dieser Ritter vom gesunden und "einfachen" (!) Menschenverstand - umgekehrt die Krise entfernen. Es scheint also, daá die kapitali- stische Produktion vom guten oder b”sen Willen unabh„ngige ----- 1*) Konsumart des Armen #410# III. Abschnitt - Die Reproduktion u. Zirkulation... ----- Bedingungen einschlieát, die jene relative Plosperit„t der Arbei- terklasse nur momentan zulassen, und zwar immer nur als Sturmvo- gel einer Krise. 46) Man sah vorhin, wie das proportionelle Verh„ltnis zwischen der Produktion notwendiger Konsumtionsmittel und der Produktion von Luxus die Teilung von II(v+m) zwischen IIa und IIb bedingte - also auch die von IIc zwischen (IIa)c und (IIb)c. Sie greift also den Charakter und die quantitativen Verh„ltnisse der Produktion bis an die Wurzel an und ist ein wesentlich bestimmendes Moment ihrer Gesamtgestaltung. Die einfache Reproduktion ist der Sache nach auf die Konsumtion als Zweck gerichtet, obgleich die Ergatterung von Mehrwert als treibendes Motiv der individuellen Kapitalisten erscheint; aber der Mehrwert - welches immer seine proportionelle Gr”áe - soll schlieálich hier dienen nur fr die individuelle Konsumtion des Kapitalisten. Soweit die einfache Reproduktion Teil und bedeutendster Teil auch jeder j„hrlichen Reproduktion auf erweiterter Stufenleiter, bleibt dies Motiv in Begleitung von und im Gegensatz zu dem Motiv der Bereicherung als solcher. Die Sache erscheint in Wirklichkeit verwickelter, weil Teilnehmer (Partners) an der Beute - dem Mehr- wert des Kapitalisten - als von ihm unabh„ngige Konsumenten auf- treten. --- 46) Ad notam fr etwaige Anh„nger der Rodbertusschen Krisentheo- rie. F.E. #410# III. Abschnitt - Die Reproduktion u. Zirkulation... ----- V. Die Vermittlung der Ums„tze durch die Geldzirkulation Soweit bisher entwickelt, verlief die Zirkulation zwischen den verschiednen Klassen von Produzenten nach folgendem Schema. I. Zwischen Klasse I und Klasse II: I. 4000c + 1000v + 1000m ------------- II. .......... 2000c.......+ 500v + 500m. Abgemacht ist also die Zirkulation von IIc = 2000, das umgesetzt ist gegen I (1000v + 1000m). Es bleibt - da wir 4000 Ic einleiten beiseite lassen - noch die Zirkulation von v + m innerhalb Klasse II. Nun teilen sich II(v+m) zwischen die Unterklassen IIa und IIb wie folgt: 2. II. 500v + 500m = a (400v + 400m) + b (100v + 100m). Die 400v (a) zirkulieren innerhalb ihrer eignen Unterklasse; die damit bezahlten Arbeiter kaufen dafr von ihnen selbst produ- zierte notwendige Lebensmittel von ihren Anwendern, den Kapitali- sten IIa. #411# 20. Kapitel - Einfache Reproduktion ----- Da die Kapitalisten beider Unterklassen ihren Mehrt je zu 3/5 in Produkten von IIa (notwendigen Lebensmitteln) und zu 2/5 in Pro- dukten von IIb (Luxusmitteln) verausgaben, so werden 3/5 des Mehrwerts a, also 240, innerhalb der Unterklasse IIa selbst ver- zehrt; ebenso 2/5 des Mehrwerts b (der in Luxusmitteln produziert und vorhanden ist) innerhalb der Unterklasse IIb. Es bleiben zwischen IIa und IIb also noch auszutauschen: auf Seite IIa: 160m, auf Seite Ilb: 100v + 60m. Diese gehn ineinander auf. Die Arbei- ter IIb kaufen fr ihre in Geldlohn erhaltnen 100 von IIa notwen- dige Lebensmittel im Betrag von 100. Die Kapitalisten IIb kaufen zum Betrag von 3/5 ihres Mehrwerts = 60 ebenfalls ihre notwendi- gen Lebensmittel von IIa. Die Kapitalisten IIa erhalten damit das n”tige Geld, um die, oben angenommenen, 2/5 ihres Mehrwerts = 160 in den von IIb produzierten Luxuswaren anzulegen (100v, die in den H„nden der Kapitalisten IIb als den gezahlten Arbeitslohn er- setzendes Produkt lagern, und 60m). Das Schema hierfr ist also: 3. IIa. (400v) + (240m) + 160m ---------- b. .............. 100v + 60m + (40m), wo die eingeklammerten Posten diejenigen sind, die nur innerhalb ihrer eignen Unterklasse zirkulieren und verzehrt werden. Der direkte Rckfluá des in variablem Kapital vorgeschoánen Geld- kapitals, der nur stattfindet fr die Kapitalistenabteilung IIa, die notwendige Lebensmittel produziert, ist nur eine durch spe- zielle Bedingungen modifizierte Erscheinung des frher erw„hnten allgemeinen Gesetzes, daá den warenproduzenten, die der Zirkula- tion Geldvorschieáen, selbes zurckkehrt bei normalem Verlauf der Warenzirkulation. Woraus beil„ufig folgt, daá, wenn hinter dem Warenproduzenten berhaupt ein Geldkapitalist steht, der wieder dem industriellen Kapitalisten Geldkapital (in dem strengsten Sinne des Worts, also Kapitalwert in Geldform) vorschieáen der eigentliche Rckfluápunkt dieses Geldes die Tasche dieses Geldka- pitalisten ist. In dieser Weise, obgleich das Geld durch alle H„nde mehr oder weniger zirkulieren geh”rt die Masse des zirku- lierenden Geldes der in Form von Banken etc. organisierten und konzentrierten Abteilung des Geldkapitals; die Art, wie diese ihr Kapital vorschieát, bedingt den best„ndigen finalen Rckfluá in Geldform zu ihr, obgleich dies wieder vermittelt ist durch die Rckverwandlung des industriellen Kapitals in Geldkapital. #412# III. Abschnitt - Die Reproduktion u. Zirkulation... ----- Zur Warenzirkulation ist immer zweierlei n”tig: Waren, die in Zirkulation geworfen werden, und Geld, das in Zirkulation gewor- fen wird. "Der Zirkulationsprozeá erlischt... nicht, wie der un- mittelbare Produktenaustausch, in dem Stellen- oder H„ndewechsel der Gebrauchswerte. Das Geld verschwindet nicht, weil es schlieá- lich aus der Metamorphosenreihe einer Ware herausf„llt. Es schl„gt immer nieder auf eine durch die Waren ger„umte Zirkulati- onsstelle" etc. (Buch I. Kap. III, p. 92. 1*)) Z.B. in der Zirkulation zwischen IIc und I(v+m) nahmen wir an, daá fr diese Zirkulation 500 Pfd.St. in Geld von II vorgeschos- sen werden. Bei der unendlichen Zahl Zirkulationsprozesse, worin sich die Zirkulation zwischen groáen gesellschaftlichen Gruppen von Produzenten aufl”st, wird bald einer aus dieser, bald einer aus jener Gruppe zuerst als K„ufer auftreten - also Geld in Zir- kulation werfen. Es ist das, ganz abgesehn von individuellen Um- st„nden, schon bedingt durch die Verschiedenheit der Produktions- perioden und daher der Umschl„ge der verschiednen Warenkapitale. Also II kauft mit 500 Pfd.St. zum selben Wertbetrag Produktions- mittel von I, dieses aber kauft von II Konsumtionsmittel fr 500 Pfd.St.; das Geld flieát also zurck zu II; letztres wird in kei- ner Weise bereichert durch diesen Rckfluá. Es warf erst fr 500 Pfd.St. Geld in Zirkulation und zog zum selben Wertbetrag Waren aus ihr heraus, es verkauft dann fr 500 Pfd.St. Waren und zieht zum selben Wertbetrag Geld aus ihr heraus; so flieáen die 500 Pfd.St. zurck. In der Tat hat II so in Zirkulation geworfen fr 500 Pfd.St. Geld und fr 500 Pfd.St. Waren = 1000 Pfd.St.; es zieht aus der Zirkulation heraus fr 500 Pfd.St. Waren und fr 500 Pfd.St. Geld. Die Zirkulation braucht fr den Umsatz von 500 Pfd.St. Waren (I) und 500 Pfd.St. Waren (II) nur 500 Pfd.St. Geld, wer das Geld also vorgeschossen beim Kauf fremder Ware, er- h„lt es wieder beim Verkauf eigner. H„tte daher I zuerst von II gekauft Ware fr 500 Pfd.St., und sp„ter an II verkaufte Ware fr 500 Pfd.St., so wurden die 500 Pfd.St. zu I statt zu II zurck- kehren. In Klasse I kehrt das in Arbeitslohn angelegte Geld, d.h. das in Geldform vorgeschogne variable Kapital in dieser Form nicht di- rekt, sondern indirekt zurck, auf einem Umweg. In II dagegen kehren die 500 Pfd.St. Arbeitslohn direkt von den Arbeitern an die Kapitalisten zurck, wie diese Rckkehr immer direkt ist, wo Kauf und Verkauf zwischen denselben Personen sich so wiederholt, daá sie abwechselnd einander als K„ufer und Verk„ufer von Waren best„ndig gegenbertreten. Der Kapitalist II zahlt die ----- 1*) Siehe Band 23 unserer Ausgabe S. 126, 127 #413# 20. Kapitel - Einfache Reproduktion ----- Arbeitskraft in Geld; er verleiht dadurch die Arbeitskraft seinem Kapital ein und tritt nur durch diesen Zirkulationsvorgang, der fr ihn nur Verwandlung von Geldkapital in produktives Kapital ist, als industrieller Kapitalist dem Arbeiter als seinem Lohnar- beiter gegenber. Dann aber tritt der Arbeiter, der in erster In- stanz Verk„ufer, H„ndler in eigner Arbeitskraft war, in zweiter Instanz als K„ufer, als Geldbesitzer, dem Kapitalisten als dem Warenverk„ufer gegenber; damit flieát diesem das in Arbeitslohn ausgelegte Geld zurck. Soweit der Verkauf dieser Waren nicht Prellerei etc. einschlieát, sondern Žquivalente in Ware und Geld ausgetauscht werden, ist derselbe nicht ein Prozeá, wodurch der Kapitalist sich bereichert. Er zahlt den Arbeiter nicht zweimal, erst in Geld und dann in Ware; sein Geld kehrt zu ihm zurck, so- bald der Arbeiter es in Ware bei ihm ausl”st. Das in variables Kapital verwandelte Geldkapital - also das in Arbeitslohn vorgeschoáne Geld - spielt aber eine Hauptrolle in der Geldzirkulation selbst, weil - da die Arbeiterklasse von der Hand in den Mund leben muá, also den industriellen Kapitalisten keine langen Kredite geben kann - auf zahllosen ”rtlich ver- schiednen Punkten der Gesellschaft gleichzeitig variables Kapital in Geld vorgeschossen werden muá in gewissen kurzen Terminen, wie Woche etc. - in relativ rasch sich wiederholenden Zeitabschnitten (je krzer diese Abschnitte, desto kleiner kann relativ die durch diesen Kanal auf einmal in Zirkulation geworfne gesamte Geldsumme sein) -, welches auch immer die verschiednen Umschlagsperioden der Kapitale in verschiednen Industriezweigen sein m”gen. In je- dem Land kapitalistischer Produktion bildet das so vorgeschoáne Geldkapital einen proportionell entscheidenden Anteil an der Ge- samtzirkulation, um so mehr, da dasselbe Geld - vor seinem Rck- fluá zum Ausgangspunkt - in den mannigfachsten Kan„len sich um- treibt und als Zirkulationsmittel fr eine Unzahl andrer Ge- sch„fte fungiert. --- Betrachten wir jetzt die Zirkulation zwischen I(v+m) und IIc von einem andern Gesichtspunkt aus. Die Kapitalisten I schieáen 1000 Pfd.St. in Zahlung von Arbeits- lohn vor, womit die Arbeiter fr 1000 Pfd.St. Lebensmittel kaufen von den Kapitalisten II und diese wieder fr dasselbe Geld Pro- duktionsmittel von den Kapitalisten I. Letztren ist ihr variables Kapital in Geldform nun zurckgekehrt, w„hrend die Kapitalisten II die H„lfte ihres konstanten Kapitals aus der Form von Warenka- pital in produktives Kapital rckverwandelt haben. Die Kapitali- sten II schieáen weitere 500 Pfd.St. Geld #414# III. Abschnitt - Die Reproduktion u. Zirkulation ----- vor, um Produktionsmittel bei I zu heben; die Kapitalisten I ver- ausgaben das Geld in Konsumtionsmitteln von II; diese 500 Pfd.St. flieáen so den Kapitalisten II zurck; sie schieáen sie von neuem vor, um das letzte Viertel ihres in Ware verwandelten konstanten Kapitals rckzuverwandeln in seine produktive Naturalform. Dies Geld str”mt wieder zu I zurck und hebt von neuem bei II Konsum- tionsttel zu gleichem Betrage; damit flieáen die 500 Pfd.St. zu- rck an II; dessen Kapitalisten sind jetzt wie vorhin im Besitz von 500 Pfd.St. Geld und 2000 Pfd. St. konstantem Kapital, das aber aus der Form von Warenkapital in produktives Kapital neu um- gesetzt worden ist. Mit 1500 Pfd.St. Geld ist eine Warenmasse von 5000 Pfd.St. zirkuliert worden; n„mlich 1. I zahlt an die Arbei- ter 1000 Pfd.St. fr Arbeitskraft zum gleichen Wertbelauf; 2. die Arbeiter kaufen mit selben 1000 Pfd.St. Lebensmittel von II; 3. II kauft mit demselben Geld Produktionsmittel von I, dem damit 1000 Pfd.St. variables Kapital in Geldform wiederhergestellt ist; 4. II kauft mit 500 Pfd.St. Produktionsmittel von I; 5. I kauft mit selben 500 Pfd.St. Konsumtionsmittel von II; 6. II kauft mit selben 500 Pfd.St. Produktionsmittel von I; 7. I kauft mit selben 500 Pfd.St. Lebensmittel von II. An II sind 500 Pfd.St. zurckge- flossen, die es auáer seinen 2000 Pfd.St. in Ware in Zirkulation warf und fr die es der Zirkulation kein Žquivalent in Ware ent- zogen. 47) Die Umsetzung verl„uft also wie folgt: 1. I zahlt 1000 Pfd.St. Geld fr Arbeitskraft, also fr Ware = 1000 Pfd.St. 2. Die Arbeiter kaufen mit ihrem Arbeitslohn zum Geldbetrag von 1000 Pfd.St. Konsumtionsmittel von II; also Ware = 1000 Pfd.St. 3. II kauft fr die von den Arbeitern gel”sten 1000 Pfd.St. zum selben Wert Produktionsmittel von I; also Ware = 1000 Pfd.St. Damit sind 1000 Pfd.St. Geld als Geldform des variablen Kapitals an I zurckgeflossen. 4. II kauft fr 500 Pfd.St. Produktionsmittel von I; also Ware = 500 Pfd.St. 5. I kauft fr selbe 500 Pfd.St. Konsumtionsttel von II; also Ware 500 Pfd.St. ----- 47) Die Darstellung weicht hier etwas ab von der oben (S. 374 1*)) gegebnen. Dort warf auch I eine unabh„ngige Summe von 500 in die Zirkulation. Hier liefert II allein das zuschssige Geldmate- rial die Zirkulation. Dies „ndert jedoch nichts am Schluáergeb- nis. - F.E. ----- 1*) Siehe vorl. Band, S. 399 #415# 20. Kapitel - Einfache Reproduktion ----- 6. II kauft fr selbe 500 Pfd.St. Produktionsmittel von I; also Ware = 500 Pfd.St. 7. I kauft fr selbe 500 Pfd.St. Konsumtionsmittel von II; also Ware = 500 Pfd.St. Summe des umgesetzten Warenwerts = 5000 Pfd.St. Die 500 Pfd.St., die II im Kauf vorgeschossen, sind zu ihm zu- rckgekehrt. Resultat ist: 1. I besitzt variables Kapital in Geldform zum Belauf von 1000 Pfd.St., die es ursprnglich der Zirkulation vorschoá; es hat au- áerdem verausgabt fr seine individuelle Konsumtion 1000 Pfd.St. - in seinem eignen Warenprodukt, d.h., es hat das Geld veraus- gabt, das es fr den Verkauf von Produktionsmitteln zum Wertbe- trag von 1000 Pfd.St. einnahm. Andrerseits ist die Naturalform, worin sich das in Geldform exi- stierende variable Kapital umsetzen muá - d.h. die Arbeitskraft -, durch den Konsum erhalten, reproduziert und wieder vorhanden als derjenige einzige Handelsartikel ihrer Besitzer, den diese verkaufen mssen, wenn sie leben wollen. Es ist also auch repro- duziert das Verh„ltnis von Lohnarbeitern und Kapitalisten. 2. Das konstante Kapital von II ist in natura ersetzt, und die von selbem II der Zirkulation vorgeschoánen 500 Pfd.St. sind ihm zurckgekehrt. Fr die Arbeiter I ist die Zirkulation die einfache von W-G-W. 1 2 W (Arbeitskraft) - G (1000 Pfd.St., Geldform des variablen Kapi- 3 tals I) - W (notwendige Lebensmittel zum Betrage von 1000 Pfd.St.); diese 100 Pfd.St. versilbern bis zum selben Wertbetrag das in Form von Ware - Lebensmitteln - existierende konstante Ka- pital II. Fr die Kapitalisten II ist der Prozeá: W-G, Verwandlung eines Teils ihres Warenprodukts in Geldform, woraus es rckverwandelt wird in Bestandteile des produktiven Kapitals - n„mlich in einen Teil der ihnen notwendigen Produktionsmittel. Bei dem Vorschuá von G (500 Pfd.St.), den die Kapitalisten II ma- chen zum Ankauf der andren Teile der Produktionsmittel, ist die Geldform des noch in Warenform (Konsumtionsmitteln) existierenden Teils von II, antizipiert; im Akt G-W, wo II mit G kauft und W von I verkauft wird, verwandelt sich das Geld (II) in einen Teil des produktiven Kapitals, w„hrend W (I) den Akt W-G durchmacht, sich in Geld verwandelt, das aber keinen Bestandteil des Kapital- werts fr I vorstellt, sondern versilberten Mehrwert, der nur in Konsumtionsmitteln verausgabt wird. #416# III. Abschnitt - Die Reproduktion u. Zirkulation... ----- In der Zirkulation G-W... P... W'-G' ist der erste Akt G-W des einen Kapitalisten der letzte W'-G' eines andern (oder Teil da- von); ob dies W, wodurch G in produktives Kapital umgesetzt wird, fr den Verk„ufer von W (der also dies W in Geld umsetzt) kon- stanten Kapitalbestandteil, variablen Kapitalbestandteil oder Mehrwert vorstellt, ist fr die Warenzirkulation selbst durchaus gleichgltig. Was die Klasse I in bezug auf den Bestandteil v+m ihres Warenpro- dukts angeht, so zieht sie mehr Geld aus der Zirkulation heraus, als sie hineingeworfen hat. Erstens kehren ihr die 1000 Pfd.St. variables Kapital zurck; zweitens verkauft sie (siehe oben, Um- setzung Nr. 4) fr 500 Pfd.St. Produktionsmittel: damit ist die H„lfte ihres Mehrwerts versilbert; dann (Umsetzung Nr. 6) ver- kauft sie wieder fr 500 Pfd.St. Produktionsmittel, die zweite H„lfte ihres Mehrwerts, und damit ist der ganze Mehrwert in Geld- form der Zirkulation entzogen worden; also sukzessive 1. va- riables Kapital in Geld rckverwandelt = 1000 Pfd.St.; 2. die H„lfte des Mehrwerts versilbert = 500 Pfd.St.; 3. die andre H„lfte des Mehrwerts = 500 Pfd.St.; also Sununa: 1000v + 1000m versilbert = 2000 Pfd.St. Obgleich I (abgesehn von den sp„ter zu betrachtenden Ums„tzen, die die Reproduktion von Ic vermitteln) nur 1000 Pfd.St. in Zirkulation warf, hat es ihr doppelt soviel entzogen. Natrlich verschwindet das versilberte (in G verwan- delte) in sofort wieder in andre Hand (II) dadurch, daá dies Geld in Konsumtionsmitteln verm”belt wird. Die Kapitalisten von I ha- ben nur soviel in G e l d entzogen, als sie an Wert in W a r e hineinwarfen; daá dieser Wert Mehrwert ist, d.h. den Kapitalisten nichts kostet, „ndert absolut nichts am Wert dieser Waren selbst; ist also, soweit es sich um Wertumsatz in der Warenzirkulation handelt, vollst„ndig gleichgltig. Die Versilberung des Mehrwerts ist natrlich verschwindend, wie alle andern Formen, die das vor- geschoáne Kapital irr seinen Umsetzungen durchl„uft. Sie dauert gerade nur so lange wie der Zwischenraum zwischen Verwandlung der Ware I in Geld und der darauffolgenden Verwandlung des Geldes I in Ware II. W„ren die Umschl„ge krzer angenommen - oder, vom Standpunkt ein- facher Warenzirkulation aus betrachtet, die Anzahl der Uml„ufe des zirkulierenden Geldes rascher -, so w„re noch weniger Geld hinreichend, um die umgesetzten Warenwerte zu zirkulieren; die Summe ist stets bestimmt - wenn die Anzahl der sukzessiven Um- s„tze gegeben - durch die Preissumme, resp. Wertsumme, der zirku- lierenden Waren. Welche Proportion dieser Wertsumme aus Mehrwert einerseits und Kapitalwert andrerseits besteht, ist dabei durch- aus gleichgltig. Wrde in unserm Beispiel der Arbeitslohn bei I viermal des Jahres ausgezahlt, #417# 20 Kapitel - Einfache Reproduktion ----- so 4 x 250 = 1000. Es wrden also 250 Pfd.St. in Geld hinreichen fr die Zirkulation Iv - 1/2 IIc und fr die Zirkulation zwischen dem variablen Kapital I, und der Arbeitskraft I. Ebenso w„ren, wenn die Zirkulation zwischen Im und IIc in vier Umschl„gen er- folgt, nur 250 Pfd.St. dazu n”tig, also im ganzen eine Geldsumme, resp. ein Geldkapital von 500 Pfd.St. fr Zirkulation von Waren zum Betrag von 5000 Pfd.St. Der Mehrwert wrde dann, statt zwei- mal sukzessive zur H„lfte, jetzt viermal sukzessive zu 1/4 ver- silbert. Wenn statt II, in Umsetzung Nr. 4, I als K„ufer auftritt, also 500 Pfd.St. Geld in Konsumtionsntteln von selbem Wertumfang ver- ausgabt, so kauft dann II in Umsetzung Nr. 5 Produktionsmittel mit denselben 500 Pfd.St.; 6. I kauft Konsumtionsmittel mit sel- ben 500 Pfd.St.; 7. II kauft mit selben 500 Pfd.St. Produktions- mittel; die 500 Pfd.St. kehren also schlieálich zu I wie vorhin zu II, zurck. Der Mehrwert wird hier versilbert durch von seinen kapitalistischen Produzenten selbst in ihrer Privatkonsumtion verausgabtes Geld, das antizipierte Revenue vorstellt, antizi- pierte Einnahme aus dem in der noch zu verkaufenden Ware stecken- den Mehrwert. Die Versilberung des Mehrwerts findet nicht statt durch den Rckfluá der 500 Pfd.St.; denn neben den 1000 Pfd.St. in Ware Iv, hat I, am Schluá von Umsetzung Nr. 4, 500 Pfd.St. in Geld in die Zirkulation geworfen, und dies war zuschssig, nicht - soviel wir wissen - Erl”s verkaufter Ware. Flieát dies Geld an I zurck, so hat I damit nur sein zuschssiges Geld zurckerhal- ten, nicht seinen Mehrwert versilbert. Die Versilberung des Mehr- werts von I findet nur statt durch den Verkauf der Waren Im, worin er steckt, und dauert jedesmal nur so lang, als das durch Verkauf der Ware eingel”ste Geld nicht von neuem in Konsumtions- mitteln verausgabt ist. I kauft mit zuschssigem Geld (500 Pfd.St.) von II Konsumtions- mittel; dies Geld ist verausgabt von I, es hat dafr Žquivalent in Ware II; das Geld flieát zum ersten Mal zurck dadurch, daá II von I fr 500 Pfd.St. Ware kauft; es flieát also zurck als Žqui- valent der von I verkauften Ware, aber diese Ware kostet I nichts, bildet also Mehrwert fr 1, und so v e r s i l b e r t d a s v o n i h m s e l b s t i n Z i r k u l a t i o n g e w o r f n e G e l d s e i n e n e i g n e n M e h r w e r t; ebenso bei seinem zweiten Kauf (Nr. 6) hat 1 sein Žquivalent in Ware II erhalten. Gesetzt, II kaufe nun nicht (Nr. 7) Produktionsmittel von I, so h„tte I in der Tat fr 1000 Pfd.St. Konsumtionsmittel gezahlt - seinen ganzen Mehrwert als Revenue verzehrt -, n„mlich 500 in seinen Waren I (Produktionsmitteln) und 500 in Geld; es h„tte dagegen noch fr 500 Pfd.St. in seinen Waren I (Produktionsmitteln) auf Lager und w„re dagegen 500 Pfd.St. in Geld losgeworden. #418# III. Abschnitt - Die Reproduktion u. Zirkulation... ----- Dahingegen h„tte II drei Viertel seines konstanten Kapitals aus der Form von Warenkapital in produktives Kapital rckverwandelt; ein Viertel dagegen in der Form von Geldkapital (500 Pfd.St.), in der Tat von brachliegendem Geld oder seine Funktion unterbrechen- dem und abwartendem Geld. Dauerte diese Situation l„nger, so máte II die Stufenleiter der Reproduktion um ein Viertel redu- zieren. - Die 500 in Produktionsmitteln aber, die I auf dem Hals hat, sind nicht in Warenform existierender Mehrwert; sie sind an der Stelle der vorgeschoánen 500 Pfd.St. Geld da, die I besaá ne- ben seinem Mehrwert von 1000 Pfd.St. in Warenform. Als Geld be- finden sie sich in stets realisierbarer Form; als Ware sind sie momentan unverk„uflich. Soviel ist klar, daá einfache Reproduk- tion - wo jedes Element des produktiven Kapitals in II wie in I ersetzt werden muá - hier nur m”glich bleibt, wenn die 500 Gold- v”gel zurckkehren zu I, das sie zuerst ausfliegen lieá. Gibt ein Kapitalist (hier haben wir nur noch industrielle Kapita- listen vor uns, zugleich Repr„sentanten aller andern) Geld aus in Konsumtionsmitteln, so ist es fr ihn alle geworden, den Weg al- les Fleisches gegangen. Flieát es wieder zu ihm zurck, so kann das nur geschehn, soweit er es fr Waren - also durch sein Waren- kapital - aus der Zirkulation herausfischt. Wie der Wert seines ganzen j„hrlichen Warenprodukts (das fr ihn = Warenkapital), so ist der jedes Elements desselben, d.h. der Wert jeder einzelnen Ware, fr ihn zerf„llbar in konstanten Kapitalwert, variablen Ka- pitalwert und Mehrwert. Die Versilbrung jeder einzelnen der Waren (die als Elemente das Warenprodukt bilden) ist also zugleich Ver- silbrung eines gewissen Quotums des im ganzen Warenprodukt stec- kenden Mehrwerts. Es ist also im gegebnen Fall w”rtlich richtig, daá der Kapitalist selbst das Geld in die Zirkulation warf - und zwar bei Verausgabung desselben in Konsumtionstteln -, womit sein Mehrwert versilbert, alias realisiert wird. Es handelt sich dabei natrlich nicht um identische Geldstcke, sondern um einen Betrag in klingendem Geld, gleich dem (oder gleicher Teil von dem), den er zur Bestreitung pers”nlicher Bedrfnisse in die Zirkulation geworfen. In der Praxis geschieht dies in doppelter Weise: Ist das Gesch„ft erst innerhalb des laufenden Jahrs er”ffnet worden, so dauert es gute Weile, im besten Fall einige Monate, bevor der Kapitalist aus der Gesch„ftseinnahme selbst Geld fr seinen pers”nlichen Konsum ausgeben kann. Er suspendiert deswegen keinen Augenblick seine Konsumtion. Er schieát sich selbst (ob aus eigner oder per Kredit aus fremder Tasche, ist hier ganz gleichgltiger Umstand) Geld auf erst zu ergatternden Mehrwert vor; damit aber auch zir- kulierendes Medium zur Reallsation sp„ter zu realisierenden Mehr- werts. #419# 20. Kapitel - Einfache Reproduktion ----- Ist das Gesch„ft dagegen schon l„nger im regelm„áigen Gang, so verteilen sich Zahlungen und Einnahmen auf verschiedne Termine w„hrend des Jahrs. Eins aber geht ununterbrochen fort, die Kon- sumtion des Kapitalisten, die antizipiert und deren Umfang be- rechnet wird nach gewisser Proportion zu der gewohnten oder ver- anschlagten Einnahme. Mit jeder Portion verkaufter Ware wird auch ein Teil des j„hrlich zu machenden Mehrwerts realisiert. Wrde aber w„hrend des ganzen Jahrs nur soviel der produzierten Ware verkauft, wie n”tig, um die in ihr enthaltnen konstanten und va- riablen Kapitalwerte zu ersetzen; oder fielen die Preise so, daá beim Verkauf des ganzen j„hrlichen Warenprodukts nur der in ihm enthaltne vorgeschoáne Kapitalwert realisiert wrde, so tr„te der antizipatorische Charakter des auf knftigen Mehrwert hin veraus- gabten Geldes klar hervor. Macht unser Kapitalist Fallite, so un- tersuchen seine Gl„ubiger und das Gericht, ob seine antizipierten Privatausgaben in richtiger Proportion zum Umfang seines Ge- sch„fts und der selbem gew”hnlich oder normal entsprechenden Mehrwerteinnahme stehn. Mit Bezug auf die ganze Kapitalistenklasse erscheint aber der Satz, daá sie das Geld zur Realisation ihres Mehrwerts (resp. auch zur Zirkulation ihres Kapitals, konstanten und variablen) selbst in die Zirkulation werfen muá, nicht nur nicht paradox, sondern als notwendige Bedingung des ganzen Mechanismus: denn hier gibt es nur zwei Klassen: die Arbeiterklasse, die nur ber ihre Arbeitskraft verfgt; die Kapitalistenklasse, die im Mono- polbesitz der gesellschaftlichen Produktionsmittel wie des Geldes ist. Das Paradoxe l„ge darin, wenn die Arbeiterklasse in erster Instanz das zur Realisation des in den Waren steckenden Mehrwerts notwendige Geld aus eignen Mitteln vorsch”sse. Der einzelne Kapi- talist verrichtet diesen Vorschuá aber immer nur in der Form, daá er als K„ufer agiert, Geld verausgabt im Ankauf von Konsumtions- mitteln oder Geld vorschieát im Ankauf von Elementen seines pro- duktiven Kapitals, sei es von Arbeitskraft, sei es von Produkti- onsmitteln. Er gibt das Geld immer nur weg gegen ein Žquivalent. Er schieát der Zirkulation nur Geld vor in derselben Art, wie er ihr Ware vorschieát. Er agiert beidemal als Ausgangspunkt ihrer Zirkulation. Der wirkliche Hergang wird durch zwei Umst„nde verdunkelt. 1. Die Erscheinung des H a n d e l s k a p i t a l s (dessen erste Form immer Geld, da der Kaufmann als solcher kein "Produkt" oder "Ware" herstellt) und des G e l d k a p i t a l s, als Ge- genstandes der Manipulation einer besondern Sorte von Kapitali- sten, in dem Zirkulationsprozeá des industriellen Kapitals. 2. Die Spaltung des Mehrwerts - der in erster Hand immer in Hand des industriellen Kapitalisten sich befinden muá - in verschiedne Kategorien, #420# III. Abschnitt - Die Reproduktion u. Zirkulation ----- als deren Tr„ger neben dem industriellen Kapitalisten der Grund- besitzer (fr Bodenrente), der Wucherer (fr Zins) etc. erschei- nen, ditto die Regierung und ihre Beamten, Rentiers etc. Diese Burschen erscheinen als K„ufer gegenber dem industriellen Kapi- talisten und insoweit als Versilbrer seiner Waren; pro parte 1*) werfen auch sie "Geld" in die Zirkulation, und er erh„lt es von ihnen. Wobei stets vergessen wird, aus welcher Quelle sie es ur- sprnglich erhielten und stets wieder von neuem erhalten. ----- 1*) anteilm„áig #420# III. Abschnitt - Die Reproduktion u. Zirkulation... ----- VI. Das konstante Kapital der Abteilung I 48) Es bleibt noch zu untersuchen das konstante Kapital der Abteilung 1 = 4000 Ic. Dieser Wert ist gleich dem im Warenprodukt I wieder- erscheinenden Wert der in der Produktion dieser Warenmasse ver- zehrten Produktionsmittel. Dieser wiedererscheinende Wert, der nicht in dem Produktionsprozeá I produziert, sondern das Jahr vorher als konstanter Wert in ihn eintrat, als gegebner Wert sei- ner Produktionsttel, existiert jetzt in dem ganzen Teil der Wa- renmasse 1, die nicht von der Kategorie II absorbiert ist; und zwar ist der Wert dieser Warenmasse, die so in der Hand der Kapi- talisten I bleibt, = 2/3 des Werts ihres ganzen j„hrlichen Waren- produkts. Bei dem einzelnen Kapitalisten, der ein besondres Pro- duktionsmittel produziert, konnten wir sagen: Er verkauft sein Warenprodukt, er verwandelt es in Geld. Indem er es in Geld ver- wandelt, hat er auch den konstanten Wertteil seines Produkts in Geld rckverwandelt. Mit diesem in Geld verwandelten Wertteil kauft er dann von andren Warenverk„ufern seine Produktionsmittel wieder ein oder verwandelt den konstanten Werttell seines Pro- dukts in eine Naturalform, worin er von neuem als produktives konstantes Kapital fungieren kann. Jetzt dagegen wird diese Vor- aussetzung unm”glich. Die Kapitalistenklasse I umschlieát die Ge- samtheit der Kapitalisten, die Produktionsmittel produzieren. Au- áerdem ist das Warenprodukt von 4000, das in ihrer Hand geblie- ben, ein Teil des gesellschaftlichen Produkts, der gegen keinen andern auszutauschen ist, denn es existiert kein solcher andrer Teil des Jahresprodukts mehr. Mit Ausnahme dieser 4000 ist be- reits ber den ganzen Rest disponiert; ein Teil ist durch den ge- sellschaftlichen Konsumtionsfonds absorbiert, und ein andrer Teil hat das --- 48) Von hier an aus Manuskript II. #421# 20. Kapitel - Einfache Reproduktion ----- konstante Kapital der Abteilung II zu ersetzen, die bereits alles ausgetauscht hat, worber sie im Austausch mit Abteilung I verf- gen kann. Die Schwierigkeit l”st sich sehr einfach, wenn man erw„gt, daá das ganze Warenprodukt I seiner Naturalform nach aus Produktions- mitteln besteht, d.h. aus den stofflichen Elementen des konstan- ten Kapitals selbst. Es zeigt sich hier dasselbe Ph„nomen wie vorhin sub II, nur unter einem andern Aspekt. Sub II bestand das ganze Warenprodukt in Konsumtionsmitteln; ein Teil desselben, ge- messen durch den in diesem Warenprodukt enthaltnen Arbeitslohn plus Mehrwert, konnte daher von seinen eignen Produzenten ver- zehrt werden. Hier sub I besteht das ganze Warenprodukt aus Pro- duktionsmitteln, Baulichkeiten, Maschinerie, Gef„áen, Roh- und Hilfsstoffen etc. Ein Teil derselben, derjenige, welcher das in dieser Sph„re angewandte konstante Kapital ersetzt, kann daher in seiner Naturalform sofort von neuem als Bestandteil des produkti- ven Kapitals fungieren. Soweit er in Zirkulation tritt, zirku- liert er innerhalb der Klasse I. Sub II wird ein Teil des Waren- produkts in natura von seinen eignen Produzenten individuell, sub I dagegen wird ein Teil des Produkts in natura von seinen kapita- listischen Produzenten produktiv konsumiert. In dem Teil des Warenprodukts I = 4000c erscheint der in dieser Kategorie konsumierte konstante Kapitalwert wieder, und zwar in einer Naturalform, worin er sofort wieder als produktives kon- stantes Kapital fungieren kann. Sub II geht der Teil des Waren- produkts von 3000, dessen Wert gleich Arbeitslohn plus Mehrwert (= 1000), direkt in die individuelle Konsumtion der Kapitalisten und Arbeiter von II ein, w„hrend dagegen der konstante Kapital- wert dieses Warenprodukts (= 2000) nicht wieder in die produktive Konsurntion der Kapitalisten II eingehn kann, sondern durch Aus- tausch mit I zu ersetzen ist. Sub I dagegen geht der Teil seines Warenprodukts von 6000, dessen Wert gleich Arbeitslohn plus Mehrwert (= 2000), nicht in die in- dividuelle Konsumtion seiner Produzenten ein und kann es auch seiner Naturalform nach nicht. Er muá vielmehr erst mit II ausge- tauscht werden. Der konstante Wertteil dieses Produkts = 4000 be- findet sich umgekehrt in einer Naturalform, worin er - die ganze Kapitalistenklasse I betrachtet - direkt wieder als deren kon- stantes Kapital fungieren kann. In andren Worten: Das ganze Pro- dukt der Abteilung I besteht aus Gebrauchswerten, die ihrer Natu- ralform nach - bei kapitalistischer Produktionsweise - nur als Element des konstanten Kapitals dienen k”nnen. Von diesem Produkt zum Wert von 6000 ersetzt also ein Drittel (2000) das konstante Kapital der Abteilung II und die brigen 2/3 das konstante Kapi- tal der Abteilung I. #422# III. Abschnitt - Die Reproduktion u. Zirkulation... ----- Das konstante Kapital I besteht in einer Masse verschiedner Kapi- talgruppen, die in den verschiednen Produktionszweigen von Pro- duktions mitteln angelegt sind, so viel in Eisenhtten, so viel in Kohlengruben etc. Jede dieser Kapitalgruppen oder jedes dieser gesellschaftlichen Gruppenkapitale setzt sich wieder zusammen aus einer gr”áern oder geringem Masse selbst„ndig fungierender Ein- zelkapitale. Erstens zerf„llt das Kapital der Gesellschaft, Z.B. 7500 (was Millionen usw. bedeuten kann) in verschiedne Kapital- gruppen; das gesellschaftliche Kapital von 7500 ist zerf„llt in besondre Teile, wovon jeder in einem besondren Produktionszweig angelegt; der in jedem besondren Produktionszweig angelegte Teil des gesellschaftlichen Kapitalwerts besteht der Naturalform nach teils in den Produktionsmitteln jeder besondren Produktions- sph„re, teils aus der fr ihren Betrieb n”tigen und entsprechend qualifizierten Arbeitskraft, verschieden modifiziert durch die Teilung der Arbeit, je nach der spezifischen Arbeitsart 1*), die sie in jeder einzelnen Produktionssph„re zu leisten hat. Der in jedem besondren Produktionszweig angelegte Teil des gesellschaft- lichen Kapitals besteht wieder aus der Summe der in ihm angeleg- ten, selbst„ndig fungierenden Einzelkapitale. Dies gilt selbstre- dend fr beideabteilungen, fr I wie fr II. Was nun sub I den in Form seines Warenprodukts wiedererscheinen- den konstanten Kapitalwert angeht, so geht er zum Teil in die be- sondre Produktionssph„re (oder selbst in den individuellen Ge- sch„ftsbetrieb), woraus er als Produkt herauskommt, auch wieder als Produktionsmittel ein; z.B. Korn in die Kornproduktion, Kohle in die Kohlenproduktion, Eisen in Form von Maschinen in die Ei- senproduktion usw. Soweit jedoch die Teilprodukte, woraus der konstante Kapitalwert von I besteht, nicht wieder direkt in ihre besondre oder indivi- duelle Produktionssph„re eingehn, wechseln sie nur den Platz. Sie gehn in Naturalform ein in eine andre Produktionssph„re der Ab- teilung I, w„hrend das Produkt andrer Produktionssph„ren der Ab- teilung I sie in natura ersetzt. Es ist bloáer Stellenwechsel dieser Produkte. Sie gehn alle wieder ein als Faktoren, die kon- stantes Kapital in I ersetzen, nur statt in einer Gruppe von I in einer andern. Soweit hier Austausch zwischen den einzelnen Kapi- talisten von I stattfindet, ist es Austausch einer Naturalform von konstantem Kapital gegen eine andre Naturalform von konstan- tem Kapital, einer Sorte Produktionsmittel gegen andre Sorten Produktionsmittel. Es ist Austausch der verschiednen individuel- len konstanten Kapitalteile von I untereinander. Die ----- 1*) 2. Auflage: Arbeitskraft; ge„ndert nach der 1. Auflage #423# 20. Kapitel - Einfache Reproduktion ----- Produkte werden, soweit sie nicht direkt als Produktionsttel in ihren eignen Produktionszweigen dienen, aus ihrer Produktions- st„tte in eine andre entfernt und ersetzen sich so wechselseitig. In andren Worten („hnlich wie sub II fr den Mehrwert geschehn): jeder Kapitalist sub I zieht im Verh„ltnis, worin er Miteigent- mer an diesem konstanten Kapital von die ihm n”tigen entspre- chenden Produktionsmittel aus dieser Warenmasse heraus. W„re die Produktion gesellschaftlich statt kapitalistisch, so ist klar, daá diese Produkte der Abteilung I unter die Produktionszweige dieser Abteilung, zum Behuf der Reproduktion, nicht minder be- st„ndig wieder als Produktionsmittel verteilt wrden, ein Teil direkt in der Produktionssph„re bliebe, wo er als Produkt heraus- kam, ein andrer Teil dagegen nach andren Produktionsst„tten ent- fernt wrde, und so ein best„ndiges Hin und Her zwischen den verschiednen Produktionsst„tten dieser Abteilung stattf„nde. #423# 20. Kapitel - Einfache Reproduktion ----- VII. Variables Kapital und Mehrwert in beiden Abteilungen Der Gesamtwert der j„hrlich produzierten Konsumtionsmittel ist also gleich dem w„hrend des Jahrs reproduzierten variablen Kapi- talwert II plus dem neuproduzierten Mehrwert II (d.h. gleich dem sub II w„hrend des Jahrs produzierten Wert) plus dem w„hrend des Jahrs reproduzierten variablen Kapitalwert I und dem neuprodu- zierten Mehrwert I (also plus dem sub I w„hrend des Jahrs produ- zierten Wert). Unter Voraussetzung einfacher Reproduktion ist also der Gesamt- wert der j„hrlich produzierten Konsumtionsmittel gleich dem j„hr- lichen Wertprodukt, d.h. gleich dem ganzen durch die gesell- schaftliche Arbeit w„hrend des Jahrs produzierten Wert, und muá es sein, da bei einfacher Reproduktion dieser ganze Wert verzehrt wird. Der totale gesellschaftliche Arbeitstag zerf„llt in zwei Teile: 1. notwendige Arbeit; sie schafft im Lauf des Jahrs einen Wert von 1500v; 2. Mehrarbeit; sie schafft einen zuschssigen Wert oder Mehrwert von 1500m. Die Summe dieser Werte = 3000, ist gleich dem Wert der j„hrlich produzierten Konsumtionsmittel von 3000. Der Totalwert der w„hrend des Jahrs produzierten Konsumti- onsmittel ist also gleich, dem Totalwert, den der totale gesell- schaftliche Arbeitstag w„hrend des Jahrs produziert, gleich dem Wert des gesellschaftlichen variablen Kapitals plus dem gesell- schaftlichen Mehrwert, gleich dem totalen j„hrlichen Neuprodukt. Aber wir wissen, daá, obgleich diese beiden Wertgr”áen sich dec- ken, deswegen keineswegs der Totalwert der Waren II, der Konsum- tionsmittel, #424# III. Abschnitt - Die Reproduktion u. Zirkulation... ----- in dieser Abteilung der gesellschaftlichen Produktion produziert worden ist. Sie decken sich, weil der sub II wiedererscheinende konstante Kapitalwert gleich ist dem sub I neuproduzierten Wert (variablem Kapitalwert plus Mehrwert); daher I(v+m) den Teil des Produkts von II kaufen kann, der fr seine Produzenten (in Abtei- lung II) konstanten Kapitalwert darstellt. Es zeigt sich daher, warum, obgleich fr die Kapitalisten II der Wert ihres Produkts zerf„llt in c + v + m, gesellschaftlich betrachtet der Wert die- ses Produkts zerf„llbar ist in v + m. Dies ist n„mlich nur der Fall, weil IIc hier gleich I(v+m) und diese beiden Bestandteile des gesellschaftlichen Produkts durch ihren Austausch ihre Natu- ralformen miteinander austauschen, daher nach diesem Umsatz II wieder in Produktionsmitteln, I(v+m) dagegen in Konsumtionsmit- teln existiert. Und es ist dieser Umstand, der A. Smith veranlaát hat zu behaup- ten, der Wert des j„hrlichen Produkts l”se sich in v + m auf. Es gilt dies 1. nur fr den aus Konsumtionsmitteln bestehenden Teil des j„hrlichen Produkts, und 2. gilt es nicht in dem Sinn, daá dieser Totalwert in II produziert wird und sein Produktenwert da- her gleich ist dem sub II vorgeschoánen variablen Kapitalwert plus dem sub II produzierten Mehrwert. Sondern nur in dem Sinn, daá II(c+v+m) = II(v+m) + I(v+m) oder weil IIc = I(v+m). Es folgt ferner: Obgleich der gesellschaftliche Arbeitstag (d.h. die w„hrend des ganzen Jahrs von der gesamten Arbeiterklasse verausgabte Arbeit), wie jeder individuelle Arbeitstag, nur in zwei Teile zerf„llt, n„mlich in notwendige Arbeit plus Mehrarbeit, obgleich daher der von diesem Arbeitstag produzierte Wert ebenfalls nur in zwei Teile zerf„llt, n„mlich in den variablen Kapitalwert, d.h. den Wertteil, womit der Arbeiter seine eignen Reproduktionsmittel kauft, und den Mehrwert, den der Kapitalist zu seiner eignen in- dividuellen Konsumtion verausgaben kann -, so wird dennoch, ge- sellschaftlich betrachtet, ein Teil des gesellschaftlichen Ar- beitstages ausschlieálich verausgabt in P r o d u k t i o n v o n f r i s c h e m k o n s t a n t e m K a p i t a l, n„m- lich von Produkten, die ausschlieálich bestimmt sind, im Arbeits- prozeá als Produktionsmittel und daher in dem ihn begleitenden Verwertungsprozeá als konstantes Kapital zu fungieren. Nach uns- rer Voraussetzung stellt sich der ganze gesellschaftliche Ar- beitstag dar in einem Geldwert von 3000, wovon nur 1/3 = 1000 in der Abteilung II produziert wird, welche Konsumtionsmittel produ- ziert, d.h. die Waren, worin sich der gesamte variable Kapital- wert und der gesamte Mehrwert der Gesellschaft schlieálich reali- siert. Nach dieser Voraussetzung werden also 2/3 des gesell- schaftlichen Arbeitstags in der Produktion von neuem konstantem Kapital verwandt. Obgleich vom #425# 20. Kapitel - Einfache Reproduktion ----- Standpunkt der individuellen Kapitalisten und Arbeiter der Abtei- lung I diese 2/3 des gesellschaftlichen Arbeitstags bloá zur Pro- duktion von variablem Kapitalwert plus Mehrwert dienen, ganz wie das letzte Drittel des gesellschaftlichen Arbeitstags in Abtei- lung II, so produzieren dennoch diese 2/3 des gesellschaftlichen Arbeitstags, gesellschaftlich betrachtet - und ebenso dem Ge- brauchswert des Produkts nach betrachtet -, nur Ersatz von im Prozeá der produktiven Konsumtion begriffnem oder aufgezehrtem konstantem Kapital. Auch individuell betrachtet, produzieren diese 2/3 des Arbeitstags zwar einen Totalwert, der nur gleich dem variablen Kapitalwert plus dem Mehrwert fr seine Produzen- ten, aber sie produzieren keine Gebrauchswerte solcher Art, daá Arbeitslohn oder Mehrwert darin verausgabt werden k”nnten; ihr Produkt ist ein Produktionsmittel. Zun„chst ist zu bemerken, daá kein Teil des gesellschaftlichen Arbeitstags, sei es sub I oder sub II, dazu dient, den Wert des in diesen zwei groáen Produktionssph„ren angewandten, in ihnen fungierenden konstanten Kapitals zu produzieren. Sie produzieren nur zus„tzlichen Wert, 2000 I(v+m) + 1000 II(v+m), zus„tzlich zu dem konstanten Kapitalwert = 4000 Ic + 2000 IIc. Der Neuwert, der in der Form von Produktionsmitteln produziert wurde, ist noch nicht konstantes Kapital. Er hat nur die Bestimmung, knftig als solches zu fungieren. Das gesamte Produkt von II - die Konsumtionsmittel - ist seinem Gebrauchswert nach, konkret, in seiner Naturalform betrachtet, Produkt des von II geleisteten Drittels des gesellschaftlichen Arbeitstags, es ist Produkt der Arbeiten in ihrer konkreten Form als Weberarbeit, B„ckerarbeit usw., die in dieser Abteilung ver- wandt worden, dieser Arbeit, soweit sie als das subjektive Ele- ment des Arbeitsprozesses fungiert. Was dagegen den konstanten Werttell dieses Produkts II angeht, so erscheint er nur wieder in einem neuen Gebrauchswert, in einer neuen Naturalform, der Form von Konsumtionsmitteln, w„hrend er frher in der Form von Produk- tionsmitteln bestand. Sein Wert ist durch den Arbeitsprozeá von seiner alten Naturalform auf seine neue Naturalform bertragen worden. Aber der W e r t dieser 2/3 des Produktenwerts = 2000 ist nicht in dem diesj„hrigen Verwertungsprozeá von II produziert worden. Ganz wie vom Standpunkt des Arbeitsprozesses betrachtet, das Pro- dukt II das Resultat neu fungierender lebendiger Arbeit und ihr gegebner, vorausgesetzter Produktionsmittel ist, in denen sie sich als in ihren gegenst„ndlichen Bedingungen verwirklicht, so ist vom Standpunkt des Verwertungsprozesses der Produktenwert II = 3000 zusammengesetzt aus dem durch das neu zugesetzte 1/3 des gesellschaftlichen Arbeitstags produzierten #426# III. Abschnitt -Die Reproduktion u. Zirkulation ----- Neuwert (500v + 500m = 1000) und aus einem konstanten Wert, worin 2/3, eines vergangnen, vor dem hier betrachteten Produktionspro- zeá II verfloánen gesellschaftlichen Arbeitstags vergegenst„nd- licht sind. Dieser Wertteil des Produkts II stellt sich dar in einem Teil des Produkts selbst. Es existiert in einem Quantum Konsumtionsmittel zum Wert von 2000 = 2/3 eines gesellschaftli- chen Arbeitstags. Es ist dies die neue Gebrauchsform, worin er wiedererscheint. Der Austausch von einem Teil der Konsumtionsmit- tel = 2000 IIc gegen Produktionsmittel I = I (1000v + 1000m) ist also in der Tat Austausch von 2/3 Gesamtarbeitstag, die keinen Teil der diesi„hrigen Arbeit bilden, sondern vor diesem Jahr ver- flossen sind, mit 2/3 des diesj„hrigen, in diesem Jahr neu zuge- setzten Arbeitstags. 2/3 des gesellschaftlichen Arbeitstags die- ses Jahrs k”nnten nicht in der Produktion von konstantem Kapital verwandt werden und doch zugleich variablen Kapitalwert plus Mehrwert fr ihre eignen Produzenten bilden, wenn sie sich nicht mit einem Wertteil der j„hrlich konsumierten Konsumtionsmittel auszutauschen h„tten, worin 2/3 eines vor diesem Jahr, nicht in- nerhalb desselben verausgabten und realisierten Arbeitstags steckten. Es ist Austausch von 2/3 Arbeitstag dieses Jahrs gegen 2/3 Arbeitstag, die vor diesem Jahr verausgabt worden, Austausch zwischen diesj„hriger und vorj„hriger Arbeitszeit. Dies also er- kl„rt uns das R„tsel, warum das Wertprodukt des ganzen gesell- schaftlichen Arbeitstags sich aufl”sen kann in variablen Kapital- wert plus Mehrwert, obgleich 2/3 dieses Arbeitstags nicht veraus- gabt worden in der Produktion von Gegenst„nden, worin variables Kapital oder Mehrwert sich realisieren k”nnen, sondern vielmehr in der Produktion von Produktionsmitteln zum Ersatz des w„hrend des Jahrs verbrauchten Kapitals. Es erkl„rt sich einfach daraus, daá 2/3 des Produktenwerts II, worin Kapitalisten und Arbeiter I den von ihnen produzierten variablen Kapitalwert plus Mehrwert realisieren (und die 2/9 des gesamten j„hrlichen Produktenwerts ausmachen), dem Wert nach betrachtet, das Produkt von 2/3 eines vor diesem Jahr vergangnen gesellschaftlichen Arbeitstags sind. Die Summe des gesellschaftlichen Produkts I und II, Produktions- mittel und Konsumtionsmittel, sind zwar ihrem Gebrauchswert nach, konkret, in ihrer Naturalform betrachtet, das Produkt der dies- j„hrigen Arbeit, aber nur soweit diese Arbeit selbst als ntzli- che, konkrete Arbeit, nicht soweit sie als Verausgabung von Ar- beitskraft, als wertbildende Arbeit betrachtet wird. Und auch das erste nur in dem Sinn, daá die Produktionsmittel nur durch die ihnen zugesetzte, mit ihnen hantierende lebendige Arbeit sich in neues Produkt, in das diesj„hrige Produkt verwandelt haben. Dage- gen h„tte sich aber auch umgekehrt die diesj„hrige Arbeit ohne von ihr unabh„ngige #427# 20. Kapitel - Einfache Reproduktion ----- Produktionsmittel, ohne Arbeittel und Produktionsstoffe, nicht in Produkt verwandeln k”nnen. #427# 20. Kapitel - Einfache Reproduktion ----- VIII. Das konstante Kapital in beiden Abteilungen Was den Gesmtproduktenwert von 9000 angeht und die Kategorien, worin er zerf„llt wird, so bietet dessen Analyse keine gr”áre Schwierigkeit als die des Produktenwerts eines Einzelkapitals, sie ist vielmehr identisch damit. In dem ganzen gesellschaftlichen Jahresprodukt sind hier drei einj„hrige gesellschaftliche Arbeitstage enthalten. Der Wertaus- druck jedes dieser Arbeitstage ist = 3000, daher der Wertausdruck des Totalprodukts = 3 x 3000 = 9000. Ferner ist von dieser Arbeitszeit vor dem einj„hrigen Produkti- onsprozeá, dessen Produkt wir analysieren, vorgegangen: In Abtei- lung I 4/3 Arbeitstag (Wertprodukt 4000) und in Abteilung II 2/3 Arbeitstag (Wertprodukt 2000). Zusammen 2 gesellschaftliche Ar- beitstage, deren Wertprodukt = 6000. Daher figurieren 4000 Ic + 2000 IIc = 6000c als der im ganzen Produktenwert der Gesellschaft wiedererscheinende Wert der Produktionsmittel oder konstante Ka- pitalwert. Ferner ist von dem neu zugesetzten gesellschaftlichen Jahresar- beitstag in Abteilung I 1/3 notwendige Arbeit oder Arbeit, die den Wert des variablen Kapitals 1000 Iv, ersetzt und den Preis der sub I angewandten Arbeit zahlt. Ebenso in II ist 1/6 des ge- sellschaftlichen Arbeitstags notwendige Arbeit mit einem Wertbe- trag von 500. Also 1000 Iv + 500 IIv = 1500v, der Weusdruck des halben gesellschaftlichen Arbeitstags, ist der Wertausdruck der aus notwendiger Arbeit bestehenden ersten H„lfte des in diesem Jahre zugesetzten Gesamtarbeitstags. Endlich sub I ist 1/3 Gesamtarbeitstag, Wertprodukt = 1000, Mehr- arbeit; sub II ist 1/6 Arbeitstag, Wertprodukt = 500, Mehrarbeit; sie machen zusammen die andre H„lfte des zugesetzten Gesamtar- beitstags aus. Daher der produzierte Gesamtmehrwert = 1000 Im + 500 IIm = 1500m. Also: Konstanter Kapitalteil des gesellschaftlichen Produktenwerts (c): 2 vor dem Produktionsprozeá verausgabte Arbeitstage, Wertausdruck = 6000. W„hrend des Jahres verausgabte notwendige Arbeit (v): Ein halber in der Jahresproduktion verausgabter Arbeitstag, Wert- ausdruck = 1500. #428# III. Abschnitt -Die Reproduktion u. Zirkulation... ----- W„hrend des Jahres verausgabte Mehrarbeit (m): Ein halber in der Jahresproduktion verausgabter Arbeitstag, Wert- ausdruck = 1500. Wertprodukt der Jahresarbeit (v + m) 3000. Gesamtproduktenwert (c + v + m) 9000. Die Schwierigkeit besteht also nicht in der Analyse des gesell- schaftlichen Produktenwerts selbst. Sie entspringt bei Verglei- chung der W e r t bestandteile des gesellschaftlichen Produkts mit seinen s a c h l i c h e n Bestandteilen. Der konstante, nur wiedererscheinende Wertteil ist gleich dem Wert des Teils dieses Produkts, der aus P r o d u k t i o n s mitteln besteht, und ist verk”rpert in die- sem Teil. Das neue Wertprodukt des Jahres = v + m ist gleich dem Wert des Teils dieses Produkts, das aus K o n s u m t i o n s m i t t e l n besteht, und ist verk”rpert in ihm. Aber, mit hier gleichgltigen Ausnahmen, sind Produktionsmittel und Konsumtionsnittel total verschiedne Sorten von Waren, Pro- dukte von ganz verschiedner Natural- oder Gebrauchsform, also auch Produkte total verschiedner konkreter Arbeitsarten. Die Ar- beit, welche Maschinen zur Produktion von Lebensmitteln anwendet, ist ganz verschieden von der Arbeit, welche Maschinen macht. Der ganze j„hrliche Gesamtarbeitstag, dessen Wertausdruck = 3000, scheint verausgabt in der Produktion von Konsumtionsmitteln = 3000, in denen kein konstanter Wertteil wiedererscheint, da diese 3000 = 1500v + 1500m sich nur in variablen Kapitalwert + Mehrwert aufl”sen. Andrerseits erscheint der konstante Kapitalwert = 6000 wieder in einer von den Konsumtionsmitteln ganz verschiednen Pro- duktenart, den Produktionsmitteln, w„hrend doch kein Teil des ge- sellschaftlichen Arbeitstags in der Produktion dieser neuen Pro- dukte verausgabt scheint; dieser ganze Arbeitstag scheint viel- mehr nur aus den Arbeitsweisen zu bestehn, die nicht in Produkti- onsrnitteln, sondern in Konsurntionsmittein resultieren. Das Ge- heimnis ist bereits gel”st. Das Wertprodukt der Jahresarbeit ist gleich dem Produktenwert der Abteilung II, dem Totalwert der neu- produzierten Konsumtionsmittel. Aber dieser Produktenwert ist gr”áer um 2/3 als der innerhalb der Produktion von Konsumtions- mitteln (Abteilung II) verausgabte Teil der Jahresarbeit. Nur 1/3 der Jahresarbeit ist in ihrer Produktion verausgabt. 2/3 dieser Jahresarbeit sind in der Produktion von Produktionsmitteln ver- ausgabt, also in Abteilung I. Das w„hrend dieser Zeit sub I er- zeugte Wertprodukt, gleich dem sub I produzierten variablen Kapi- talwert plus Mehrwert, ist gleich dem sub II in Konsumtionsmit- teln wiedererscheinenden konstanten Kapitalwert von II. Sie k”n- nen sich daher #429# 20. Kapitel - Einfache Reproduktion ----- wechselseitig austauschen und in natura ersetzen. Der Totalwert der Konsumtionsmittel II ist daher gleich der Summe des neuen Wertprodukts sub I + II, oder II(c+v+m) = I(v+m) + II(v+m), also gleich der Summe des von der Jahresarbeit in Form von v + m pro- duzierten Neuwerts. Andrerseits ist der Totalwert der Produktionsmittel (I) gleich der Summe des in der Form von Produktionsmitteln (I) und des in der Form von Konsumtionsmitteln (II) wiedererscheinenden konstan- ten Kapitalwerts, also gleich der Summe des im Totalprodukt der Gesellschaft wiedererscheinenden konstanten Kapitalwerts. Dieser Totalwert ist gleich dem Wertausdruck von 4/3 vor dem Produkti- onsprozeá sub I und 2/3 vor dem Produktionsprozeá sub II vergang- nen Arbeitstagen, also zusammen von zwei Gesamtarbeitstagen. Die Schwierigkeit kommt also bei dem gesellschaftlichen Jah- resprodukt daher, daá der konstante Wertteil in einer ganz andren Produktenart - Produktionsmitteln - sich darstellt als der diesem konstanten Wertteil zugesetzte Neuwert v + m, der sich in Konsum- tionstteln darstellt. So hat es den Schein, als f„nden sich - dem Wert nach betrachtet - 2/3 der aufgezehrten Produktenmasse in ei- ner neuen Form wieder, als Neuprodukt, ohne daá irgendeine Arbeit von der Gesellschaft in ihrer Produktion verausgabt w„re. Dies findet bei dem Einzelkapital nicht statt. Jeder individuelle Ka- pitalist wendet eine bestimmte konkrete Arbeitsart an, welche die ihr eigentmlichen Produktionsttel in ein Produkt verwandelt. Z.B. der Kapitalist sei Maschinenbauer, das w„hrend des Jahrs verausgabte konstante Kapital = 6000c, das variable = 1500v der Mehrwert = 1500m; das Produkt = 9000, wir wollen sagen ein Pro- dukt von 18 Maschinen, wovon jede = 500. Das ganze Produkt be- steht hier in derselben Form, der von Maschinen. (Produziert er mehrere Sorten, so wird jede fr sich berechnet.) Das ganze Wa- renprodukt ist Produkt der w„hrend des Jahrs im Maschinenbau ver- ausgabten Arbeit, Kombination derselben konkreten Arbeitsart mit denselben Produktionsmitteln. Die verschiednen Teile des Produk- tenwerts stellen sich daher in derselben Naturalform dar: in 12 Maschinen stecken 6000c, in 3 Maschinen 1500v in 3 Maschinen 1500m. Es ist hier klar, daá der Wert der 12 Maschinen - 6000 ist, nicht weil in diesen 12 Maschinen bloá vor dem Maschinenbau vergangne und nicht in ihm verausgabte Arbeit verk”rpert. Der Wert der Produktionsmittel fr 18 Maschinen hat sich nicht von selbst in 12 Maschinen verwandelt, aber der Wert dieser 12 Ma- schinen (der selbst aus 4000c + 1000v + 1000m besteht) ist gleich dem Totalwert des in den 18 Maschinen enthaltnen konstanten Kapi- talwerts. Der Maschinenbauer muá daher von den 18 Maschinen 12 #430# III. Abschnitt - Die Reproduktion u. Zirkulation ----- verkaufen, um sein verausgabtes konstantes Kapital, das er zur Reproduktion von 18 neuen Maschinen n”tig hat, zu ersetzen. Dage- gen w„re die Sache unerkl„rlich, wenn, obgleich die angewandte Arbeit bloá aus Maschinenbau besteht, als ihr Resultat sich erg„- ben: einerseits 6 Maschinen = 1500v + 1500m, andrerseits Eisen, Kupfer, Schrauben, Riemen etc. zum Wertbetrag von 6000c, d.h. die Produktionsmittel der Maschinen in ihrer Naturalform, die der einzelne, Maschinen bauende Kapitalist bekanntlich nicht selbst produziert, sondern sich durch den Zirkulationsprozeá ersetzen muá. Und dennoch scheint, auf den ersten Blick, sich die Repro- duktion des gesellschaftlichen Jahresprodukts in so widersinniger Weise zu vollziehn. Das Produkt des individuellen Kapitals, d.h. jedes selbst„ndig fungierenden, mit eignem Leben begabten Bruchstcks des gesell- schaftlichen Kapitals, hat irgendeine beliebige Naturalform. Die einzige Bedingung ist, daá es wirklich eine Gebrauchsform hat, einen Gebrauchswert, der es zu einem zirkulationsf„higen Glied der Warenwelt stempelt. Es ist ganz gleichgltig und zuf„llig, ob es als Produktionsmittel wieder in denselben Produktionsprozeá eingehn kann, aus dem es als Produkt herauskommt, also ob der Teil seines Produktenwerts, worin sich der konstante Kapitalteil darstellt, eine Naturalform besitzt, worin er tats„chlich wieder als konstantes Kapital fungieren kann. Wenn nicht, wird dieser Teil des Produktenwerb durch Verkauf und Einkauf wieder in die Form seiner sachlichen Produktionselemente verwandelt und dadurch das konstante Kapital in seiner funktionsf„higen Naturalform re- produziert. Anders verh„lt es sich mit dem Produkt des gesellschaftlichen Ge- samtkapitals. Alle sachlichen Elemente der Reproduktion mssen in ihrer Naturalform Teile dieses Produkts selbst bilden. Der aufge- zehrte konstante Kapitalteil kann durch die Gesamtproduktion nur ersetzt werden, soweit im Produkt der gesamte wiedererscheinende konstante Kapitalteil in der Naturalform neuer Produktionsmittel wiedererscheint, die wirklich als konstantes Kapital fungieren k”nnen. Einfache Reproduktion vorausgesetzt, muá daher der Wert des Teils des Produkts, der aus Produktionsmitteln besteht, gleich dem konstanten Werttell des gesellschaftlichen Kapitals sein. Ferner: Individuell betrachtet, produziert der Kapitalist in sei- nem Produktenwert durch die neu zugesetzte Arbeit nur sein va- riables Kapital plus Mehrwert, w„hrend der konstante Wertteil durch den konkreten Charakter der neu zugesetzten Arbeit auf das Produkt bertragen ist. Gesellschaftlich betrachtet, produziert der Teil des gesellschaftlichen Arbeitstags, der Produktionsmit- tel produziert, ihnen daher sowohl Neuwert #431# 20. Kapitel - Einfache Reproduktion ----- zusetzt als den Wert der in ihrer Produktion verzehrten Produkti- onsmittel auf sie bertr„gt, nichts als neues k o n s t a n t e s K a p i t a l, bestimmt, das in der Form der alten Produktionsmittel aufgezehrte zu ersetzen, sowohl das sub I wie sub II konsumierte konstante Kapital. Er produziert nur Produkt, bestimmt, der produktiven Korisumtion anheimzufallen. Der ganze Wert dieses Produkts ist also nur Wert, der als kon- stantes Kapital von neuem fungieren, der nur konstantes Kapital in seiner Naturalform zurckkaufen kann, der sich daher, gesell- schaftlich betrachtet, weder in variables Kapital noch in Mehr- wert aufl”st. - Andrerseits produziert der Teil des gesellschaft- lichcn Arbeitstags, der Konsumtionsmittel produziert, keinen Teil des gesellschaftlichen Ersatzkapitals. Er produziert nur Pro- dukte, die in ihrer Naturalform bestimmt sind, den Wert des vari- ablen Kapitals und den Mehrwert sub I und sub II zu realisieren. Wenn man von gesellschaftlicher Betrachtungsweise spricht, also das gesellschaftliche Gesamtprodukt betrachtet, welches sowohl die Reproduktion des gesellschaftlichen Kapitals wie die indivi- duelle Konsumtion einschlieát, so muá man nicht in die von Proud- hon der brgerlichen ™konomie nach gemachte Manier verfallen und die Sache so betrachten, als wenn eine Gesellschaft kapitalisti- scher Produktionsweise, en bloc, als Totalit„t betrachtet, diesen ihren spezifischen, historisch ”konomischen Charakter verl”re. Umgekehrt. Man hat es dann mit dem Gesamtkapitalisten zu tun. Das Gesamtkapital erscheint als das Aktienkapital aller einzelnen Ka- pitalisten zusammen. Diese Aktiengesellschaft hat das mit vielen andern Aktiengesellschaften gemein, daá jeder weiá, was er hin- einsetzt, aber nicht, was er herauszieht. #431# 20. Kapitel - Einfache Reproduktion ----- IX. Rckblick auf A. Smith, Storch und Ramsay Der Gesamtwert des gesellschaftlichen Produkts betr„gt 9000 = 6000 + 1500v + 1500m, mit andren Worten: 6000 reproduzieren den Wert der Produktionsmittel und 3000 den Wert der Konsumtionsmit- tel. Der Wert der gesellschaftlichen Revenue (v + m) betr„gt also nur 1/3 des Gesamtproduktenwerts, und nur zum Wertbetrag dieses Drittels kann die Gesamtheit der Konsumenten, Arbeiter wie Kapi- talisten, Waren, Produkte, dem gesellschaftlichen Gesamtprodukt entziehn und ihrem Konsumtionsfonds einverleiben. Dagegen sind 6000 = 2/3 des Produktenwerts Wert des konstanten Kapitals, das in natura ersetzt werden muá. Produktionsmittel zu diesem Betrag mssen also dem Produktionsfonds wieder einverleibt werden. Dies ist es, was Storch als notwendig einsieht, ohne es beweisen zu k”nnen: #432# III. Abschnitt - Die Reproduktion u. Zirkulation ----- "Il est clair que la valeur du produit annuel se distribue partie en capitaux et partie en profits, et que chacune de ces parties de la valeur du produit annuel va r‚guliŠrement acheter les pro- duits dont la nation a besoin, tant pour entretenir son capital que pour remplacer son fonds consommable... les produits qui con- stituent le c a p i t a l d'une nation, n e s o n t p o i n t consomables." 1*) (Storch. "Consid‚rations sur la na- ture du revenu national", Paris 1824, p. 134, 135, 150.) A. Smith jedoch hat dieses fabelhafte Dogma aufgestellt, das ihm bis heute geglaubt wird, nicht nur in der bereits erw„hnten Form, wonach der gesamte gesellschaftliche Produktenwert sich in Reve- nue aufl”st, in Arbeitslohn plus Mehrwert, oder wie er es aus- drckt, in Arbeitslohn plus Profit (Zins) plus Grundrente. Son- dern auch in der noch popul„reren Form, daá die Konswnmten in letzter Instanz (ultimately) den ganzen Produktenmarkt den Produ- zenten zahlen mssen. Dies ist bis heute einer der bestbeglaubig- ten Gemeinpl„tze oder vielmehr ewigen Wahrheiten der sogenannten Wissenschaft der politischen ™konomie. Dies wird in folgender plausiblen Weise veranschaulicht. Nimm irgendeinen Artikel, z.B. leinene Hemden. Erst hat der Spinner von Leinengarn dem Flachs- bauer den ganzen Wert des Flachses zu zahlen, also Flachssamen, Dngemittel, Arbeitsviehfutter etc., nebst dem Wertteil, den das fixe Kapital des Flachsbauers, wie Baulichkeiten, Ackerger„te usw., an dies Produkt abgibt; den in der Produktion des Flachses gezahlten Arbeitslohn; den Mehrwert (Profit, Grunclrente), der im Flachs steckt; endlich die Frachtkosten des Flachses von seiner Produktionsst„tte zur Spinnerei. Dann hat der Weber dem Spinner des Leinengarns nicht nur diesen Preis des Flachses zurckzuer- statten, sondern auch den Wertteil der Maschinerie, Baulichkeiten etc., kurz des fixen Kapitals, der auf den Flachs bertragen wird, ferner alle w„hrend des Spinnprozesses verzehrten Hilfs- stoffe, Arbeitslohn der Spinner, Mehrwert etc., und so gehts wei- ter mit dem Bleicher, den Transportkosten der fertigen Leinwand, endlich dem Hemdenfabrikanten, der den ganzen Preis aller frhern Produzenten bezahlt hat, die ihm nur sein Rohmaterial geliefert haben. In seiner Hand findet nun fernerer Wertzusatz statt, durch Wert teils des konstanten Kapitals, das in der Form von Arbeits- mitteln, Hilfsstoffen etc. in der Hemdenfabrikation verzehrt wird, teils durch die darin verausgabte Arbeit, die den Wert des Arbeitslohns der Hemdenmacher plus dem Mehrwert des ----- 1*) "Es ist klar, daá der Wert des Jahresprodukts teils in Kapi- tale teils in Profite zerf„llt und daá jeder dieser Teile vom Wert des Jahresprodukts regelm„áig die Produkte kauft, deren die Nation bedarf, sowohl um ihr Kapital zu erhalten als auch um ih- ren Konsumtionsfonds zu erneuern... die Produkte, die das K a p i t a l einer Nation bilden, s i n d b e r h a u p t n i c h t konsumierbar." #433# 20. Kapitel - Einfache Reproduktion ----- Hemdenfabrikanten zusetzt. Dies ganze Hemdenprodukt koste nun schlieálich 100 Pfd.St., und dies sei der Anteil am ganzen j„hr- lichen Produktenwert, den die Gesellschaft in Hemden verausgabt. Die Konsumenten der Hemden zahlen die 100 Pfd.St., also den Wert aller in den Hemden enthaltnen Produktionsmittel wie den Arbeits- lohn plus Mehrwert des Flachs bauers, Spinners, Webers, Blei- chers, Hemdenfabrikanten sowie s„mtlicher Transporteure. Dies ist vollst„ndig richtig. Es ist in der Tat das, was jedes Kind sieht. Aber dann heiát es weiter: So verh„lt es sich mit dem Wert aller andern Waren. Es sollte heiáen: So verh„lt es sich mit dem Wert aller Konsumtionsmittel, mit dem Wert des gesellschaftlichen Pro- duktenteils, der in den Konsumtionsfonds eingeht, also mit dem Teil des gesellschaftlichen Produktenwerts, der als Revenue ver- ausgabt werden kann. Die Wertsumme aller dieser Waren ist aller- dings gleich dem Wert aller in ihnen aufgezehrten Produktionsmit- tel (konstanten Kapitalteile) plus dem Wert, den die letzt zuge- fgte Arbeit geschaffen hat (Arbeitslohn plus Mehrwert). Die Ge- samtheit der Konsumenten kann also diese ganze Wertsumme zahlen, weil zwar der Wert jeder einzelnen Ware aus c + v + m besteht, aber die Wertsumme aller in den Konsumtionsfonds eingehenden Wa- ren zusammengenommen, dem Maximum nach, nur gleich sein kann dem Teil des gesellschaftlichen Produktenwerts, der sich in v + m aufl”st, d.h. gleich dem Wert, den die w„hrend des Jahrs veraus- gabte Arbeit den vorgefundnen Produktionsmitteln - dem konstanten Kapitalwert - zugesetzt hat. Was aber den konstanten Kapitalwert angeht, so haben wir gesehn, daá er aus der gesellschaftlichen Produktenmasse auf doppelte Weise ersetzt wird. Erstens durch Austausch der Kapitalisten II, die Konsumtionsmittel produzieren, mit den Kapitalisten I, welche die Produktionsmittel dafr produ- zieren. Und hier ist die Quelle der Phrase, daá, was fr den einen Kapital, den andern Revenue ist. Aber so verh„lt sich die Sache nicht. Die 2000 IIc, die in Konsumtionsmitteln zum Wert von 2000 existieren, bilden fr die Kapitalistenklasse II konstanten Kapitalwert. Sie k”nnen ihn also nicht selbst konsumieren, ob- gleich das Produkt nach seiner Naturalform konsumiert werden muá. Andrerseits sind 2000 I(v+m) der von der Kapitalisten- und Arbei- terklasse I produzierte Arbeitslohn plus Mehrwert. Sie existieren in der Naturalform von Produktionsmitteln, von Dingen, in denen ihr eigner Wert nicht konsumiert werden kann. Wir haben hier also eine Wertsumme von 4000, von denen vor wie nach dem Austausch die H„lfte nur konstantes Kapital ersetzt und die H„lfte nur Revenue bildet. - Zweitens aber wird das konstante Kapital der Abteilung I in natura ersetzt, teils durch Austausch unter den Kapitalisten I, teils durch Ersatz in natura in jedem einzelnen Gesch„ft. #434# III. Abschnitt -Die Reproduktion u. Zirkulation... ----- Die Phrase, daá der ganze j„hrliche Produktenwert schlieálich von den Konsumenten bezahlt werden muá, w„re nur dann richtig, wenn man unter Konsumenten zwei ganz verschiedne Sorten einbegriffen individuelle Konsumenten und produktive Konsumenten. Aber daá ein Teil des Produkts produktiv konsumiert werden muá, heiát ja wei- ter nichts, als daá er als Kapital fungieren muá und nicht als R e v e n u e v e r z e h r t werden kann. Wenn wir den Wert des Gesamtprodukts = 9000 einteilen in 6000c + 1500v + 1500m und die 3000 (v+m) nur in ihrer Eigenschaft als Re- venue betrachten, so scheint umgekehrt das variable Kapital zu verschwinden und das Kapital, gesellschaftlich betrachtet, nur aus konstantem Kapital zu bestehn. Denn was ursprnglich als 1500, erschien, hat sich in einen Teil der gesellschaftlichen Re- venue, in Arbeitslohn, Revenue der Arbeiterklasse, aufgel”st, und sein Kapitalcharakter ist damit verschwunden. In der Tat wird diese Folgerung von Ramsay gezogen. Nach ihm besteht, gesell- schaftlich betrachtet, das Kapital nur aus fixem Kapital, aber unter fixem Kapital versteht er konstantes Kapital, die in Pro- duktionsmitteln bestehende Wertmasse, seien diese Produktionsmit- tel nun Arbeitsmittel oder Arbeitsmaterial, wie Rohstoff, Halbfa- brikat, Hilfsstoff etc. Er nennt das variable Kapital zirkulie- rendes: "Circulating capital consists only of subsistence and other ne- cessaries advanced to the workmen, previous to the completion of the produce of their labour.... Fixed capital alone, not circula- ting, is properly speaking a source of national wealth....Circulating capital is not an immediate agent in pro- duction, nor essential to it at all, but merely a convenience rendered necessary by the deplorable Party of the mass of the people. ... Fixed capital alone constitutes an element of cost of production in a national point of view." 1*) (Ramsay, l.c.p. 23- 26 passim.) Ramsay erkl„rt fixes Kapital, worunter er konstantes versteht, n„her wie folgt: "The length of time during which any portion of the product of that labour" (n„mlich labour bestowed on any commodity) has exi- sted as fixed capital, i.e. in a form in which, though assisting to raise the future commodity, i t d o e s n o t m a i n t a i n l a b o u r e r s" 2*) (p. 59). ----- 1*) "Zirkulierendes Kapital besteht ausschlieálich aus Subsi- stenzmitteln und anderen Bedarfartikeln, die den Arbeitern vorge- streckt werden, ehe sie das Produkt ihrer Arbeit fertiggestellt haben.... Nur fixes Kapital, nicht das zirkulierende, ist im ei- gentlichen Sinne eine Quelle des nationalen Reichtums.... Zirku- lierendes Kapital wirkt nicht unmittelbar in der Produktion, noch ist es berhaupt fr sie wesentlich, sondern nur eine Bedingung, die durch die beklagenswerte Armut der Masse des Volkes notwendig geworden ist. ... Fixes Kapital allein bildet vom nationalen Standpunkt ein Element der Produktionskosten. - 2*) "Die Zeit- dauer, w„hrend der irgendein Teil des Produkts dieser Arbeit" (n„mlich Arbeit, die auf #435# 20. Kapitel - Einfache Reproduktion ----- Hier sieht man wieder das Unheil, das A. Smith angerichtet, indem der Unterschied von konstantem und variablem Kapital bei ihm er- tr„nkt ist in dem Unterschied von fixem und zirkullerendem Kapi- tal. Das konstante Kapital Ramsays besteht aus Arbeitsmitteln, sein zirkulierendes aus Lebensmitteln; beide sind Waren von ge- gebnem Wert; die einen k”nnen so wenig einen Mehrwert produzieren wie die andern. ----- irgendeine Ware verwandt wird) "als fixes Kapital existiert hat, d.h. in einer Form, in der es, obwohl es dazu beitr„gt, die knf- tige Ware zu erzeugen, k e i n e A r b e i t e r u n t e r h „ l t." #435# 20. Kapitel - Einfache Reproduktion ----- X. Kapital und Revenue: Variables Kapital und Arbeitslohn 49) Die ganze j„hrliche Reproduktion, das ganze Produkt dieses Jahrs ist Produkt der diesj„hrigen ntzlichen Arbeit. Aber der Wert dieses Gesamtprodukts ist gr”áer als der Wertteil desselben, worin sich die Jahresarbeit, als w„hrend dieses Jahrs verausgabte Arbeitskraft, verk”rpert. Das W e r t p r o d u k t dieses Jahrs, der w„hrend desselben in Warenform neugeschaffene Wert, ist kleiner als der Produktenwert, der Gesamtwert der w„hrend des ganzen Jahres hergestellten Warenmasse. Die Differenz, die wir erhalten, wenn wir vom Gesamtwert des j„hrlichen Produkts den Wert abziehn, der ihm durch die laufende Jahresarbeit zugesetzt wurde, ist nicht wirklich reproduzierter Wert, sondern nur in neuer Daseinsform wiedererscheinender Wert; Wert, auf das Jah- resprodukt bertragen von vor ihm existierendem Wert, der je nach der Dauer der konstanten Kapitalbestandteile, die im diesj„hrigen gesellschaftlichen Arbeitsprozeá mitgewirkt, von frherm oder sp„term Datum sein kann, der von dem Wert eines Produktionsmit- tels herrhren kann, welches im vorigen Jahr oder in einer Reihe frherer Jahre zur Welt kam. Es ist unter allen Umst„nden Wert, bertragen von vorj„hrigen Produktionsmitteln auf das Produkt des laufenden Jahrs. Nehmen wir unser Schema, so haben wir nach Umsatz der bisher be- trachteten Elemente zwischen I und II und innerhalb II: I. 4000c + 1000v + 1000m (letztre 2000 realisiert in Konsumtions- mitteln IIc) = 6000. II. 2000c (reproduziert durch Umsatz mit I (v+m) + 500v + 500m = 3000. Wertsumme = 9000. --- 49) Von hier an Manuskript VIII. #436# III. Abschnitt -Die Reproduktion u. Zirkulation ----- W„hrend des Jahrs neuproduzierter Wert steckt nur in den v und m. Die Summe des Wertprodukts dieses Jahrs ist also gleich der Summe der v + m, = 2000 I(v+m) = 3000. Alle brigen Wertteile des Pro- duktenwerts dieses Jahres sind nur bertragner Wert, vom Wert frherer, in der j„hrlichen Produktion verzehrter Produktionsmit- tel. Auáer dem Wert von 3000 hat die laufende Jahresarbeit nichts an Wert produziert; es ist ihr ganzes j„hrliches Wertprodukt. Nun aber ersetzen, wie wir sahn, die 2000 I (v+m) der Klasse II ihre 2000 IIc in Naturalform von Produktionsmitteln. Zwei Drittel der Jahresarbeit, verausgabt in Kategorie I, haben also neu pro- duziert das konstante Kapital II, sowohl seinen ganzen Wert wie seine Naturalform. Gesellschaftlich betrachtet haben also zwei Drittel der w„hrend des Jahrs verausgabten Arbeit neuen konstan- ten Kapitalwert geschaffen, realisiert in der der Abteilung II angemeánen Naturalform. Der gr”áre Teil der gesellschaftlichen Jahresarbeit ist also verausgabt worden in Produktion von neuem konstantem Kapital (in Produktionsmitteln existierendem Kapital- wert) zum Ersatz des in der Produktion von Konsumtionsmitteln verausgabten konstanten Kapitalwerts. Was hier die kapitalisti- sche Gesellschaft vom Wilden unterscheidet, ist nicht, wie Senior 50) meint, daá es das Privilegium und die Eigenheit des Wilden sei, seine Arbeit zu verausgaben in gewisser Zeit, die ihm keine in Revenue, d.h. in Konsumtionsmittel aufl”sbare (Umsetzbare) Frchte verschafft, sondern der Unterschied besteht darin: a) Die kapitalistische Gesellschaft verwendet mehr ihrer disponi- blen Jahresarbeit in Produktion von Produktionsmitteln (ergo von konstantem Kapital), die weder unter der Form von Arbeitslohn noch von Mehrwert in Revenue aufl”sbar sind, sondern nur als Ka- pital fungieren k”nnen. b) Wenn der Wilde Bogen, Pfeile, Steinh„mmer, Žxte, K”rbe etc. macht, so weiá er ganz genau, daá er die so verwandte Zeit nicht auf Herstellung von Konsumtionsmitteln verwendet hat, daá er also seinen Bedarf an Produktionsmitteln gedeckt hat und weiter nichts. Auáerdem begeht der Wilde eine schwere ”konomische Snde durch seine v”llige Gleichgltigkeit --- 50) "Wenn der Wilde Bogen fabriziert, so bt er eine Industrie aus, aber er praktiziert nicht die Abstinenz." (Senior, Principes fondamentaux de l'con. Pol.", trad. Arrivabene, Paris 1836, p. 342, 343.) - "Je mehr die Gesellschaft fortschreitet, desto mehr Abstinenz erfordert sie." (Ibid., p. 342.) - Vergl. "Das Kapi- tal", Buch I, Kap. XXII, 3, p. 619. 1*) ----- 1*) Siehe Band 23 unserer Ausgabe, S. 623 #437# 20. Kapitel - Einfache Reproduktion ----- gegen Zeitaufwand und verwendet z.B. manchmal, wie Tyler erz„hlt, einen ganzen Monat zur Verfertigung eines Pfeils. 51) Die laufende Vorstellung, wodurch ein Teil der politischen ™kono- men sich die theoretische Schwierigkeit, d.h. das Verst„ndnis des realen Zusammenhangs, vom Hals zu schaffen sucht - daá, was fr den einen Kapital, fr den andren Revenue ist, und umgekehrt -, ist teilweise richtig und wird ganz falsch (enth„lt also ein v”l- liges Miáverst„ndnis des ganzen Umsetzungsprozesses, der mit der j„hrlichen Reproduktion vorgeht, also auch ein Miáverst„ndnis ber die tats„chliche Grundlage des tellweis Richtigen), sobald sie allgemein aufgestellt wird. Wir stellen jetzt die tats„chlichen Verh„ltnisse zusammen, worauf die teilweise Richtigkeit dieser Vorstellung beruht, wobei sich zugleich die falsche Auffassung dieser Verh„ltnisse zeigen wird. 1. Das variable Kapital fungiert als Kapital in der Hand des Ka- pitalisten und fungiert als Revenue in der Hand des Lohnarbei- ters. Das variable Kapital existiert zun„chst in der Hand des Kapitali- sten als G e l d k a p i t a l; es fungiert als G e l d k a p i t a l, indem er damit Arbeitskraft kauft. So- lange es in seiner Hand in Geldform verharrt, ist es nichts als in Geldform existierender gegebner Wert, also eine konstante und keine variable Gr”áe. Es ist nur potentiell variables Kapital - eben durch seine Umsatzf„higkeit in Arbeitskraft. Wirkliches va- riables Kapital wird es nur nach Abstreifung seiner Geldform, nachdem es in Arbeitskraft umgesetzt worden und diese als Be- standteil des produktiven Kapitals im kapitalistischen Prozeá fungiert. Das G e l d, das zuerst als Geldform des variablen Kapitals fr den Kapitalisten fungierte, fungiert nun in der Hand des Arbei- ters als Geldform seines ArbeitsIohns, den er in Lebensmittel um- setzt; also als Geldform der Revenue, die er aus dem stets wie- derholten Verkauf seiner Arbeitskraft bezieht. Hier haben wir nur die einfache Tatsache, daá das G e l d des K„ufers, hier des Kapitalisten, aus seiner Hand in die Hand des Verk„ufers, hier des Verk„ufers der Arbeitskraft, des Arbeiters, geht. Es ist nicht das variable K a p i t a l, das doppelt fun- giert, als Kapital fr den Kapitalisten und als R e v e n u e fr den Arbeiter, sondern es ist dasselbe Geld, das erst in der Hand des Kapitalisten als Geldform seines variablen Kapitals, da- her als potentielles variables Kapital existiert, und das, sobald der Kapitalist es umgesetzt ----- 51) E. B. Tyler, "Forschungen ber die Urgeschichte der Mensch- heit", bersetzt von H. Mller, Leipzig, ohne Datum, S. 240. #438# III. Abschnitt -Die Reproduktion u. Zirkulation ----- in Arbeitskraft, in der Hand des Arbeiters als Žquivalent fr verkaufte Arbeitskraft dient. Daá aber dasselbe Geld in der Hand des Verk„ufers einer andren Nutzanwendung dient als in der Hand des K„ufers, ist allem Kauf und Verkauf von Waren ungeh”riges Ph„nomen. Apologetische ™konomen stellen die Sache falsch dar, wie sich am besten zeigt, wenn wir nur den Zirkulationsakt G-A (= G-W), Umsatz von Geld in Arbeitskraft auf Seite des kapitalisti- schen K„ufers, A-G (= W-G), Umsatz der Ware Arbeitskraft in Geld auf Seite des Verk„ufers, des Arbeiters, ausschlieálich im Auge halten, ohne uns vorl„ufig um das weiter Folgende zu bekmmern. Sie sagen: dasselbe Geld realisiert hier zwei Kapitale, der K„u- fer - Kapitalist - setzt sein Geldkapital in lebendige Arbeits- kraft um, die er seinem produktiven Kapital einverleibt; andrer- seits der Verk„ufer - Arbeiter - setzt seine Ware - die Arbeits- kraft - in Geld um, das er als Revenue verausgabt, wodurch er eben bef„higt wird, seine Arbeitskraft stets von neuem wieder zu verkaufen und so zu erhalten, seine Arbeitskraft ist also selbst sein Kapital in Warenform, woraus ihm best„ndig seine Revenue quillt. In der Tat ist die Arbeitskraft sein Verm”gen (stets sich erneuerndes, reproduktives), nicht sein Kapital. Sie ist die ein- zige Ware, die er best„ndig verkaufen kann und muá, um zu leben, und die als Kapital (variables) nur erst in der Hand des K„ufers, des Kapitalisten, wirkt. M ein Mann best„ndig gezwungen ist, stets wieder von neuem seine Arbeitskraft, d.h. sich selbst, an eine dritte Person zu verkaufen, beweist nach jenen ™konomen, daá er ein Kapitalist ist, weil er best„ndig 'Ware' (sich selbst) zu verkaufen hat. In diesem Sinn wird auch der Sklave Kapitalist, obgleich er von einer dritten Person ein fr allemal als Ware verft wird; denn die Natur dieser Ware - des Arbeitssklaven bringt es mit sich, daá ihr K„ufer sie nicht nur jeden Tag von neuem arbeiten l„át, sondern ihr auch die Lebensmittel gibt, ver- m”ge deren sie stets von neuem wieder arbeiten kann. - (Vergleiche hierber Sismondi und Say in den Briefen an Malthus.) 2. In dem Umsatz von 1000 Iv, + 1000 Im gegen 2000 IIc wird also das, was konstantes Kapital fr die einen (2000 IIc), variables Kapital und Mehrwert, also berhaupt Revenue, fr die andren; und das, was variables Kapital und Mehrwert (2000 I(v+m)), also ber- haupt Revenue fr die einen, wird konstantes Kapital fr die and- ren. Betrachten wir zun„chst den Umsatz von Iv, gegen IIc, und zwar zuerst vom Standpunkt des Arbeiters. Der Gesamtarbeiter von I hat seine Arbeitskraft verkauft an den Gesamtkapitalisten von I fr 1000; er erh„lt diesen Wert in Geld ausgezahlt #439# 20. Kapitel - Einfache Reproduktion ----- in der Form des Arbeitslohns. Mit diesem Geld kauft er von II Konsumtionsmittel zum selben Wertbetrag. Der Kapitalist II steht ihm nur als Warenverk„ufer und als nichts andres gegenber, auch wenn der Arbeiter von seinem eignen Kapitalisten kauft, wie z.B. oben (S. 380 1*)) im Umsatz der 500 IIv. Die Zirkulationsform, die seine Ware, die Arbeitskratt, durch macht, ist die der einfa- chen, auf bloáe Befriedigung von Bedrfnissen, auf Konsumtion ge- richtete Warenzirkulation W (Arbeitskraft) - G-W (Konsumtionsmittel, Ware II). Resultat dieses Zirkulationsvor- gangs ist: daá der Arbeiter sich als Arbeitskraft fr den Kapita- listen I erhalten hat, und um sich weiter als solche zu erhalten, muá er stets von neuem den Prozeá A(W)-G-W wiederholen. Sein Ar- beitslohn realisiert sich in Konsumtionsmitteln, er wird als Re- venue verausgabt und, die Arbeiterklasse im ganzen genommen, wie- der best„ndig als Revenue verausgabt. Betrachten wir nun densel- ben Umsatz Iv gegen II vom Standpunkt des Kapitalisten. Das ganze Warenprodukt von II besteht aus Konsumtionsmitteln; also aus Din- gen, bestimmt, in die j„hrliche Konsumtion einzugehn, also zur Realisierung von Revenue zu dienen fr irgend jemand, im hier be- trachteten Fall fr den Gesamtarbeiter I. Fr den Gesamtkapitali- sten II aber ist ein Teil seines Warenprodukts, = 2000, jetzt die in Ware verwandelte Form des konstanten Kapitalwerts seines pro- duktiven Kapitals, welches aus dieser Warenform wieder rckver- wandelt werden muá in die Naturalform, worin es von neuem als konstanter Teil des produktiven Kapitals wirken kann. Was Kapita- list II bis jetzt erreicht hat, ist, daá er die H„lfte (= 1000) seines in Warenform (Konsumtionsmitteln) reproduzierten konstan- ten Kapitalwerts durch den Verkauf an den Arbeiter I in Geldform rckverwandelt hat. Es ist also auch nicht das variable Kapital Iv, das sich umgesetzt hat in diese erste H„lfte des konstanten Kapitalwerts IIc, sondern das Geld, das fr I als Geldkapital fungierte im Umsatz gegen Arbeitskraft, war so in den Besitz des Verk„ufers der Arbeitskraft gekommen, fr den es kein Kapital, sondern Revenue in Geldform darstellt, d.h. verausgabt wird als Kaufmittel von Konsumtionsmitteln. Das Geld = 1000, das den Kapi- talisten II von den Arbeitern I zugeflossen, kann andrerseits nicht als konstantes Element des produktiven Kapitals II fungie- ren. Es ist nur noch die Geldform seines Warenkapitals, noch um- zusetzen in fixe oder zirkulierende Bestandteile von konstantem Kapital. II kauft also mit dem von den Arbeitern I, den K„ufern einer Ware, gel”sten Geld fr 1000 Produktionsmittel von I. Damit ist der konstante Kapitalwert II zur H„lfte des ----- 1*) Siehe vorl. Band, S.404 #440# III. Abschnitt -Die Reproduktion u. Zirkulation... ----- Gesamtbetrags erneuert in der Naalform, worin es wieder als Ele- ment des produktiven Kapitals II fungieren kann. Die Zirkulati- onsform war dabei W-G-W: Konsumtionsmittel zum Wert von 1000-Geld = 1000 - Produktionsmittel zum Wert von 1000. Aber W-G-W ist hier Kapitalbewegung. W, verkauft an die Arbeiter, verwandelt sich in G, und dies G wird umgesetzt in Produktions- mittel; es ist Rckverwandlung aus Ware in die stofflichen Bil- dungselemente dieser Ware. Andrerseits, wie Kapitalist II gegen I nur als Warenk„ufer, fungiert Kapitalist I gegen II hier nur als Warenverk„ufer. I hat ursprnglich mit 1000 Geld, bestimmt, als variables Kapital zu fungieren, Arbeitskraft zum Wert von 1000 gekauft; er hat also ein Žquivalent fr seine in Geldform wegge- gebnen 1000, erhalten; das Geld geh”rt jetzt dem Arbeiter, der es verausgabt in K„ufen von II; I kann dies Geld, das so in die Kasse von II geflossen, nur rckerhalten, indem er es durch Ver- kauf von Waren zum selben Wertbetrag wieder herausfischt. Erst hatte I eine bestimmte Geldsumme = 1000, bestimmt, als va- riabler Kapitalteil zu fungieren; sie fungiert als solcher durch ihren Umsatz in Arbeitskraft zum selben Wertbetrag. Der Arbeiter hat ihm aber als Resultat des Produktionsprozesses geliefert eine Warenmasse (Produktionsmittel) zum Wert von 6000, wovon 1/6 oder 1000 ihrem Wert nach ein Žquivalent des in Geld vorgeschoánen va- riablen Kapitalteils. So wenig wie frher in seiner Geldform, fungiert der variable Kapitalwert jetzt in seiner Warenform als variables Kapital; dies kann er nur nach erfolgtem Umsatz in le- bendige Arbeitskraft, und nur solange diese im Produktionsprozeá fungiert. Als Geld war der variable Kapitalwert nur potentielles variables Kapital. Aber er befand sich in einer Form, worin er direkt in Arbeitskraft umsetzbar. Als Ware ist dieser selbe va- riable Kapitalwert nur noch potentieller Geldwert; er wird erst wieder in der ursprngiichen Geldform hergestellt durch den Ver- kauf der Ware, hier also dadurch, daá II fr 1000 Ware kauft von I. Die Zirkulationsbewegung ist hier: 1000v (Geld) - Arbeitskraft zum Wert von 1000 - 1000 in Ware (Žquivalent des variablen Kapi- tals) - 1000v (Geld); also G-W... W-G (G-A... W-G). Der zwischen W... W fallende Produktionsprozeá selbst geh”rt der Zirkulations- sph„re nicht an; er erscheint nicht im Umsatz der verschiednen Elemente der j„hrlichen Reproduktion gegeneinander, obgleich die- ser Umsatz die Reproduktion aller Elemente des produktiven Kapi- tals einschlieát, sowohl seiner konstanten wie des variablen Ele- ments, der Arbeitskraft. Alle Tr„ger dieses Umsatzes erscheinen nur als K„ufer oder Verk„ufer oder als beides; die Arbeiter er- scheinen darin nur als Warenk„ufer; die Kapitalisten abwechselnd als #441# 20. Kapitel - Einfache Reproduktion ----- K„ufer und Verk„ufer; und innerhalb bestimmter Grenzen nur als einseitig Warenk„ufer oder als einseitig Warenverk„ufer. Resul- tat: Daá I den variablen Wertteil seines Kapitals wieder in der Geldform besitzt, woraus allein er direkt in Arbeitskraft umsetz- bar ist, d.h. ihn wieder besitzt in der einzigen Form, worin er wirklich als variables Element seines produktiven Kapitals vorge- schossen werden kann. Andrerseits, um wieder als Warenk„ufer auf- treten zu k”nnen, muá der Arbeiter jetzt vorher wieder als Waren- verk„ufer, als Verk„ufer seiner Arbeitskraft auftreten. Mit Bezug auf das variable Kapital der Kategorie Il (500 IIv) tritt der Zirkulationsprozeá zwischen Kapitalisten und Arbeitern derselben Produktionsklasse in unvermittelter Form auf, sofern wir ihn be- trachten als vorgehend zwischen dem Gesamtkapitalisten II und dem Gesamtarbeiter II. Der Gesamtkapitalist II schieát 500, vor im Ankauf von Arbeits- kraft zum selben Wertbetrag; der Gesamtkapitalist ist hier K„u- fer, der Gesamtarbeiter Verk„ufer. Dann tritt der Arbeiter mit dem fr seine Arbeitskraft gel”sten Geld als K„ufer eines Teils der von ihm selbst produzierten Waren auf. Hier ist der Kapita- list also Verk„ufer. Der Arbeiter hat dem pitalisten das ihm im Ankauf seiner Arbeitskraft gezahlte Geld ersetzt durch einen Teil des produzierten Warenkapitals II, n„mlich 500, in Ware; der Ka- pitalist besitzt jetzt in Warenform dasselbe v, das er vor dem Umsatz in Arbeitskraft in Geldform besaá; der Arbeiter andrer- seits hat den Wert seiner Arbeitskraft in Geld realisiert und re- alisiert dies Geld jetzt wieder, indem er es zur Bestreitung sei- ner Konsumtion als Revenue verausgabt in Ankauf eines Teils der von ihm selbst produzierten Konsumtionsmittel. Es ist dies Aus- tausch der Revenue des Arbeiters in Geld gegen den von ihm selbst in Warenform reproduzierten Warenbestandteil 500v des Kapitali- sten. So kehrt dies Geld zum Kapitalisten II als Geldform seines variablen Kapitals zurck. Žquivalenter Revenuewert in Geldform ersetzt hier variablen Kapitalwert in Warenform. Der Kapitalist bereichert sich nicht dadurch, daá er das Geld, das er dem Arbeiter bei Ankauf der Arbeitskraft zahlt, ihm wieder entzieht durch Verkauf einer „quivalenten Warenmasse an den Ar- beiter. Er wrde den Arbeiter in der Tat zweimal zahlen, wenn er ihm erst 500 zahlte im Ankauf seiner Arbeitskraft und ihm auáer- dem noch die Warenmasse im Wert von 500 umsonst g„be, die er den Arbeiter hat produzieren lassen. Umgekehrt, produzierte ihm der Arbeiter weiter nichts als ein Žquivalent in Ware von 500 fr den Preis seiner Arbeitskraft von 500, so w„re der Kapitalist nach der Operation gerade auf demselben Punkt wie vor derselben. Aber der #442# III. Abschnitt -Die Reproduktion u. Zirkulation ----- Arbeiter hat ein Produkt von 3000 reproduziert; er hat den kon- stanten Wertteil des Produkts, d.h. den Wert der darin verbrauch- ten Produktionsmittel = 2000 erhalten durch ihre Verwandlung in neues Produkt; er hat diesem gegebnen Wert auáerdem einen Wert von 1000(v+m) zugefgt. (Die Vorstellung, als wenn der Kapitalist sich bereichre in dem Sinn, daá er Mehrwert gewinne durch den Rckfluá der 500 in Geld, entwickelt Destutt de Tracy, worber des breitern Abschnitt XIII dieses Kapitels.) Durch den Kauf der Konsumtionsmittel zum Wert von 500 seitens des Arbeiters II kehrt dem Kapitalisten II der Wert von 500 IIv den er eben noch in Ware besaá, wieder zurck in Geld, in der Form, worin er ihn ursprnglich vorschoá. Unmittelbares Resultat der Transaktion, wie bei jedem andern Warenverkauf, ist der Umsatz gegebnen Werts aus Warenform in Geldform. Auch der dadurch ver- mittelte Rckfluá des Geldes zu seinem Ausgangspunkt ist nichts Spezifisches. H„tte Kapitalist II fr 500 in Geld Ware von Kapi- talist I gekauft und dann seinerseits Ware zum Betrag von 500 an I verkauft, so w„ren ihm ebenfalls 500 in Geld zurckgestr”mt. Die 500 Geld h„tten nur zum Umsatz einer Warenxnasse von 1000 ge- dient und w„ren nach dem frhern allgemeinen Gesetz an den zu- rckgeflossen, der das Geld zum Umsatz dieser Warenmasse in Zir- kulation geworfen. Aber die 500 Geld, die zu Kapitalist II zurckgeflossen, sind zugleich erneutes potentielles variables Kapital in Geldform. Warum dies? Geld, also auch Geldkapital, ist potentielles va- riables Kapital nur, weil und sofern es umsetzbar in Arbeits- kraft. Die Rckkehr der 500 Pfd.St. Geld zu Kapitalist II ist be- gleitet von der Rckkehr der Arbeitskraft II auf den Markt. Die Rckkehr beider auf entgegengesetzten Polen - also auch die Wie- dererscheinung der 500 Geld, nicht nur als Geld, sondern auch als variables Kapital in Geldform - ist bedingt durch eine und die- selbe Prozedur. Das Geld = 500 flieát an Kapitalist II zurck, weil er an Arbeiter II Konsumtionsmittel zum Betrag von 500 ver- kauft hat, also weil der Arbeiter seinen Arbeitslohn verausgabt, dadurch sich nebst Familie und damit auch seine Arbeitskraft er- halten hat. Um weiterzuleben und weiter als Warenk„ufer auftreten zu k”nnen, muá er von neuem seine Arbeitskraft verkaufen. Die Rckkehr der 500 in Geld zum Kapitalisten II ist also gleichzei- tig Rckkehr, resp. Verbleiben, der Arbeitskraft als durch die 500 Geld kaufbare Ware und damit Rckkehr der 500 Geld als poten- tielles variables Kapital. Mit Bezug auf die Luxusmittel produzierende Kategorie IIb verh„lt es sich mit ihrem v - (IIb)v, - dann wie mit Iv. Das Geld, das den Kapitalisten IIb ihr variables Kapital in Geldform erneuert, str”mt ihnen zu auf dem Umweg durch die Hand der Kapitalisten IIa. Aber dennoch macht es einen #443# 20. Kapitel - Einfache Reproduktion ----- Unterschied, ob die Arbeiter ihre Lebensmittel direkt von den ka- pitalistischen Produzenten kaufen, denen sie ihre Arbeitskraft verkaufen, oder ob sie von einer andren Kategorie Kapitalisten kaufen, vermittelst deren den erstren das Geld nur auf einem Um- weg zurckstr”mt. Da die Arbeiterklasse von der Hand in den Mund lebt, kauft sie, solange sie kaufen kann. Anders beim Kapitali- sten, z.B. bei dem Umsatz von 1000 IIc, gegen 1000 Iv. Der Kapi- talist lebt nicht von der Hand in den Mund. M”glichste Verwertung seines Kapitals ist sein treibendes Motiv. Treten daher Umst„nde irgendeiner Art ein, die es dem Kapitalisten II vorteilhafter er- scheinen lassen, statt unmittelbar sein konstantes Kapital zu er- neuern, es teilweise wenigstens in Geldform l„ngre Zeit festzu- halten, so verz”gert sich der Rckfluá der 1000 IIc (in Geld) zu I; also auch die Wiederherstellung von 1000v in Geldform, und Ka- pitalist I kann nur auf derselben Stufenleiter fortarbeiten, wenn er Reservegeld zur Verfgung hat, wie berhaupt Reservekapital in Geld n”tig ist, um ununterbrochen, ohne Rcksicht auf raschern oder 1*) langsamern Rckfluá des variablen Kapitalwerts in Geld, fortarbeiten zu k”nnen. Hat man den Umsatz dar verschiednen Elemente der laufenden j„hr- lichen Reproduktion zu untersuchen, so auch das Resultat der ver- gangnen Jahresarbeit, der Arbeit des bereits zum Abschluá gekomm- nen Jahrs, Der Produktionsprozeá, der in diesem j„hrlichen Pro- dukt resultierte, liegt hinter uns, ist vergangen, aufgegangen in seinem Produkt, um so mehr also auch der Zirkulationsprozeá, der dem Produktionsprozeá vorhergeht oder ihm parallel l„uft, der Um- satz von potentiellem in wirkliches variables Kapital, d.h. der Kauf und Verkauf von Arbeitskraft. Der Arbeitsmarkt bildet keinen Teil mehr des Warenmarkts, den man hier vor sich hat. Der Arbei- ter hat hier bereits nicht nur seine Arbeitskraft verkauft, son- dern auáer dem Mehrwert ein Žquivalent des Preises seiner Ar- beitskraft in Ware geliefert; er hat andrerseits seinen Arbeits- lohn in der Tasche und figuriert w„hrend des Umsatzes nur als K„ufer von Ware (Konsumtionsmitteln). Andrerseits muá aber das j„hrliche Produkt alle Elemente der Reproduktion enthalten, alle Elemente des produktiven Kapitals wiederherstellen, vor allem also sein wichtigstes Element, das variable Kapital. Und wir ha- ben in der Tat gesehn, daá mit Bezug auf variables Kapital als Resultat des Umsatzes sich darstellt: als Warenk„ufer, durch Ver- ausgabung seines Arbeitslohns und durch den Konsum der gekauften Ware erh„lt und reproduziert der Arbeiter seine Arbeitskraft als die einzige Ware, die er zu verkaufen hat: wie das in Ankauf die- ser Arbeitskraft vom Kapitalisten vorgeschoáne Geld zu ----- 1*) 1. und 2. Auflage: und; ge„ndert nach der Druckvorlage von Engels #444# III. Abschnitt -Die Reproduktion u. Zirkulation... ----- diesem zurckkehrt, kehrt auch die Arbeitskraft, als gegen es um- setzbare Ware, auf den Arbeitsmarkt zurck; als Resultat, hier speziell bei 1000 Iv, erhalten wir: 1000v in Geld auf seiten der Kapitalisten I - demgegenber: Arbeitskraft zum Wert von 1000 auf seiten der Arbeiter I, so daá der ganze Reproduktionsprozeá I von neuem beginnen kann. Dies ist das eine Resultat des Umsatzprozes- ses. Andrerseits hat die Verausgabung des Arbeitslohns der Arbeiter I Konsumtionsmittel zum Belauf von 1000c von II gehoben, diese so- mit aus Warenform in Geldform verwandelt; aus dieser Geldform hat II sie rckverwandelt in die Naturalform seines konstanten Kapi- tals, durch Kauf von Waren = 1000, von I, dem dadurch sein va- riabler Kapitalwert wieder in Geldform, rckflieát. Das variable Kapital I macht drei Verwandlungen durch, die im Um- satz des j„hrlichen Produkts gar nicht oder nur andeutungsweise erscheinen. 1. Die erste Form, 1000 Iv, in Geld, das in Arbeitskraft zum sel- ben Wertbetrag umgesetzt wird. Dieser Umsatz erscheint nicht selbst im Warenumsatz zwischen I und II, aber sein Resultat er- scheint darin, daá die Arbeiterklasse I mit 1000 Geld dem Waren- verk„ufer II gegenbertritt, ganz wie die Arbeiterklasse II mit 500 Geld dem Warenverk„ufer von 500 IIv in Warenform. 2. Die zweite Form, die einzige, worin das variable Kapital wirk- lich variiert, als variables fungiert, wo wertsch”pferische Kraft an Stelle von dafr eingetauschtem, gegehnem Wert erscheint, ge- h”rt ausschlieálich dem Produktionsprozeá an, der hinter uns liegt. 3. Die dritte Form, worin das variable Kapital sich als solches bew„hrt hat im Resultat des Produktionsprozesses, ist das j„hrli- che Wertprodukt, also bei I = 1000v + 1000m = 2000 I(v+m). An Stelle seines ursprnglichen Werts = 1000 in Geld ist ein doppelt so groáer Wert = 2000 in Ware getreten. Der variable Kapitalwert = 1000 in Ware bildet daher auch nur die H„lfte des durch das va- riable Kapital als Element des produktiven Kapitals gesch„ffnen Wertprodukts. Die 1000 Iv in Ware sind exaktes Žquivalent des in 1000, Geld von I ursprnglich vorgeschoánen, seiner Bestimmung nach variablen Teils des Gesamtkapitals; in Warenform sind sie aber nur potentiell Geld (werden es wirklich erst durch ihren Verkauf), also noch weniger direkt variables Geldkapital. Schlieálich werden sie dies durch den Verkauf der Ware 1000 Iv an IIc und durch das baldige Wiedererscheinen der Arbeitskraft als k„uflicher Ware, als Material, worin sich 1000v Geld umsetzen kann. #445# 20. Kapitel - Einfache Reproduktion ----- W„hrend aller dieser Wandlungen h„lt Kapitalist I best„ndig das variable Kapital in seiner Hand; 1. anf„nglich als Geldkapital; 2. sodann als Element seines produktiven Kapitals; 3. noch sp„ter als Wertteil seines Warenkapitals, also in Warenwert; 4. endlich wieder in Geld, dem die Arbeitskraft, worin es umsetzbar, wieder gegenbersteht. W„hrend des Arbeitsprozesses hat der Kapitalist das variable Kapital in seiner Hand als sich bet„tigende, Wert schaffende Arbeitskraft, aber nicht als Wert von gegebner Gr”áe; da er jedoch den Arbeiter stets nur zahlt, nachdem seine Kraft schon bestimmte krzre oder l„ngre Zeit gewirkt hat, so hat er auch den von ihr geschaffnen Ersatzwert fr sie selbst plus Mehr- wert bereits in seiner Hand, bevor er zahlt. D a d a s v a r i a b l e K a p i t a l s t e t s i n i r g e n d e i n e r F o r m i n d e r H a n d d e s K a p i t a l i s t e n b l e i b t, k a n n i n k e i n e r W e i s e g e s a g t w e r d e n, d a á e s s i c h i n R e v e n u e f r i r g e n d j e m a n d u m s e t z t. 1000 Iv, in Ware setzt sich vielmehr um in Geld durch seinen Ver- kauf an II, dem es die H„lfte seines konstanten Kapitals in na- tura ersetzt. Was sich in Revenue aufl”st, ist nicht das variable Kapital I, 1000v in Geld; dies Geld hat aufgeh”rt, als Geldform des vari- ablen Kapitals I zu fungieren, sobald es in Arbeitskraft umge- setzt ist, wie das Geld Jedes andern Warenverk„ufers aufgeh”rt hat, irgend ihm geh”riges zu repr„sentieren, sobald er es in Ware eines Verk„ufers umgesetzt hat. Die Ums„tze, die das als Arbeits- lohn bezogne Geld in der Hand der Arbeiterklasse durchmacht, sind keine Ums„tze des variahlen Kapitals, sondern des in Geld verwan- delten Werts ihrer Arbeitskraft; ganz ebenso wie der Umsatz des vom Arbeiter geschaffnen Wertprodukts (2000 I(v+m)) nur der Um- satz einer den Kapitalisten geh”rigen Ware ist, der den Arbeiter nichts angeht. Der Kapitalist aber - und noch mehr sein theoreti- scher Dolmetscher, der politische ™konom - kann sich nur schwer der Einbildung entschlagen, daá das dem Arbeiter ausgezahlte Geld inuner noch sein, des Kapitalisten Geld ist. Ist der Kapitalist Goldproduzent, so erscheint direkt der variable Wertteil - d.h. das Žquivalent in Ware, das ihm den Kaufpreis der Arbeit ersetzt - selbst in Geldform, kann also auch ohne den Umweg eines Rck- flusses von neuem als variables Geldkapital fungieren. Was aber den Arbeiter in II betrifft soweit wir absehn vom Luxusarbeiter - , so existiert 500, selbst in Waren, die fr die Konsumtion des Arbeiters bestimmt sind, die er, als Gesamtarbeiter betrachtet, direkt wieder kauft von demselben Gesamtkapitalisten, an den er seine Arbeitskraft verkauft hat. Der variable Wertteil des Kapi- tals II besteht seiner Naturalform nach in Konsumtionsmitteln, gr”átenteils bestimmt fr den Verzehr der Arbeiterklasse. Aber es ist nicht das variable #446# III. Abschnitt - Die Reproduktion u. Zirkulation ----- Kapital, das in dieser Form vom Arbeiter verausgabt wird; es ist der Arbeitslohn, das Geld des Arbeiters, das gerade durch seine Realisation in diesen Konsumtionsmitteln das variable Kapital 500 IIv, fr den Kapitalisten wieder in seiner Geldform herstellt. Das variable Kapital IIv ist reproduziert in Konsumtionsmitteln, wie das konstante Kapital 2000 IIc; so wenig wie das eine l”st sich das andre in Revenue auf. Was sich in Revenue aufl”st, ist in beiden F„llen der Arbeitslohn. Daá aber durch die Verausgabung des Arbeitslohns als Revenue im einen Fall 1000 IIc, ebenso auf diesem Umweg 1000 Iv, und ditto 500 IIv, also konstantes Kapital und variables (bei diesem teils durch direkten, teils durch indirekten Rckfluá) wieder als Geld- kapital hergestellt wird, ist eine wichtige Tatsache im Umsatz des j„hrlichen Produkts. #446# III. Abschnitt - Die Reproduktion u. Zirkulation ----- XI. Ersatz des fixen Kapitals Eine groáe Schwierigkeit bei Darstellung der Ums„tze der j„hrli- chen Reproduktion ist die folgende. Nehmen wir die einfachste Form, worin sich die Sache darstellt, so haben wir: (I.) 4000c + 1000v + 1000m + (II.) 2000c + 500v + 500m = 9000, was sich schlieálich aufl”st in: 4000 Ic + 2000 IIc + 1000 Iv + 500 IIv + 1000 Im + 500 IIm = 6000c + 1500v + 1500m = 9000. Ein Werttell des konstanten Kapi- tals, soweit dies n„mlich besteht aus eigentlichen Arbeitsmitteln (als distinkte Abteilung der Produktionsmittel), ist bertragen von den Arbeitsmitteln auf das Arbeitsprodukt (die Ware); diese Arbeitsmittel fahren fort, als Elemente des produktiven Kapitals zu fungieren, und zwar in ihrer alten Naturalform; es ist ihr Verschleiá, der Wertverlust, den sie nach und nach erleiden w„h- rend ihrer in bestimmter Periode fortdauernden Funktion, der als Wertelement der vermittelst derselben produzierten Waren wieder- erscheint, vom Arbeitsinstrument auf das Arbeitsprodukt bertra- gen wird. Mit Bezug auf die j„hrliche Reproduktion kommen hier also von vornherein nur solche Bestandteile des fixen Kapitals in Betracht, deren Leben l„nger als ein Jahr w„hrt. Sterben sie ganz ab innerhalb des Jahrs, so sind sie auch ganz durch die j„hrliche Reproduktion zu ersetzen und zu erneuern, und der in Frage kom- mende Punkt betrifft sie daher von vornherein nicht. Bei Maschi- nen und andren l„nger w„hrenden Formen des fixen Kapitals kann es vorkommen - und kommt h„ufiger vor -, daá gewisse Teilorgane der- selben innerhalb #447# 20. Kapitel - Einfache Reproduktion ----- des Jahres mit Haut und Haar zu ersetzen sind, obgleich der ganze Geb„ude- oder Maschinenk”rper langlebig. Diese Teilorgane fallen in dieselbe Kategorie der innerhalb des Jahres zu ersetzenden Elemente des fixen Kapitals. Dies Wertelement der Waren ist in keiner Weise zu verwechseln mit den Reparaturkosten. Wird die Ware verkauft, so wird dies Werte- lement versilbert, in Geld verwandelt wie die andren; nach seiner Verwandlung in Geld aber erscheint sein Unterschied von den and- ren Wertelementen. Die in der Produktion der Waren verzehrten Rohmaterialien und Hilfsstoffe mssen in natura ersetzt werden, damit die Reproduktion der Waren beginne (berhaupt der Produkti- onsprozeá der Waren ein kontinuierlicher sei); die in ihnen ver- ausgabte Arbeitskraft muá ebenso durch frische Arbeitskraft er- setzt werden. Das aus der Ware gel”ste Geld muá also best„ndig in diese Elemente des produktiven Kapitals wieder umgesetzt werden, aus Geldform in Warenform. Es „ndert nichts an der Sache, daá z.B. Rohmaterialien und Hilfsstoffe in gewissen Terminen in gr”á- rer Masse - so daá sie Produktionsvorr„te bilden - gekauft wer- den, daá also w„hrend gewisser Frist diese Produktionsmittel nicht neugekauft zu werden brauchen, also auch - solange sie vor- halten - das aus dem Warenverkauf eingehende Geld - soweit es fr diesen Zweck dient - sich ansammeln kann und dieser Teil des kon- stanten Kapitals daher zeitweilig als in seiner aktiven Funktion suspendiertes Geldkapital erscheint. Es ist kein Revenuekapital; es ist produktives Kapital, das in Geldform suspendiert ist. Die Erneuerung der Produktionsmittel muá best„ndig stattfinden, ob- gleich die Form dieser Erneuerung - mit Bezug auf die Zirkulation - verschieden sein kann. Der Neukauf, die Zirkulationsoperation, wodurch sie erneuert, ersetzt werden, kann in l„ngren Terminen vorgehn: dann groáe Geldanlage auf einmal, kompensiert durch ent- sprechenden Produktionsvorrat -, oder in kurz auf einanderfolgen- den Terminen: dann rasch aufeinanderfolgende kleinere Dosen von Geldausgabe, kleine Produktionsvorr„te. Dies „ndert nichts an der Sache selbst. Ebenso mit der Arbeitskraft. Wo die Produktion kon- tinuierlich auf selber Stufenleiter das Jahr durch ausgefhrt: best„ndiger Ersatz der aufgezehrten Arbeitskraft durch neue; wo die Arbeit saisonm„áig oder verschiedne Portionen Arbeit in ver- schiednen Perioden, wie in der Agrikultur, angewandt werden: der- nentsprechender Ankauf bald kleinrer, bald gr”árer Masse Arbeits- kraft. Dagegen wird das aus dem Warenverkauf gel”ste Geld, soweit es den Warenwertteil vergoldet, der gleich ist dem Verschleiá von fixem Kapital, nicht wieder rckverwandelt in den Bestandteil des produktiven Kapitals, dessen Wertverlust es ersetzt. Es schl„gt nieder neben dem produktiven #448# III. - Die Reproduktion u. Zirkulation ----- Kapital und verharrt in seiner Geldform. Dieser Geldniederschlag wiederholt sich, bis die aus einer gr”áern oder geringem Anzahl von Jahren bestehende Reproduktionsepoche abgelaufen ist, w„hrend deren das fixe Element des konstanten Kapitals unter seiner alten Naturalform fortf„hrt, im Produktionsprozeá zu fungieren. Sobald das fixe Element, Baulichkeiten, Maschinerie etc., ausgelebt hat, nicht l„nger im Produktionsprozeá fungieren kann, existiert sein Wert neben ihm, vollst„ndig ersetzt in Geld - der Summe der Geld- niederschl„ge, der Werte, die vom fixen Kapital allm„hlich ber- tragen worden auf die Waren, in deren Produktion es mitgewirkt, und die durch den Verkauf der Waren in Geldform bergegangen. Dies Geld dient dann dazu, das fixe Kapital (oder Elemente des- selben, da die verschiednen Elemente desselben verschiedne Le- bensdauer haben) in natura zu ersetzen und so diesen Bestandteil des produktiven Kapitals wirklich zu erneuern. Dies Geld ist also Geldform eines Teils des konstanten Kapitalwerts, des fixen Teils desselben. Diese Schatzbildung ist also selbst ein Element des kapitalistischen Reproduktionsprozesses, Reproduktion und Auf- speicherung - in Geldform - des Werts des fixen Kapitals oder seiner einzelnen Elemente, bis zu der Zeit, wo das fixe Kapital ausgelebt und folglich seinen ganzen Wert an die produzierten Wa- ren abgegeben hat und nun in natura ersetzt werden muá. Dies Geld verliert aber nur seine Schatzform und tritt daher erst aktiv wieder ein in den durch die Zirkulation vermittelten Reprodukti- onsprozeá des Kapitals, sobald es rckverwandelt wird in neue Elemente des fixen Kapitals, um die abgestorbnen zu ersetzen. Sowenig wie die einfache Warenzirkulation identisch ist mit blo- áem Produktenaustausch, sowenig kann sich der Umsatz des j„hrli- chen Warenprodukts in bloáen, unvermittelten, gegenseitigem Aus- tausch seiner verdnen Bestandteile aufl”sen. Das Geld spielt eine spezifische Rolle darin, die namentlich auch in der Weise der Re- produktion des fixen Kapitalwerts sich ausdrckt. (Es ist nachher zu untersuchen, wie sich das anders darstellen wrde, vorausge- setzt, die Produktion sei gemeinsam und besitze nicht die Form der Warenproduktion.). Kehren wir nun zu dem Grundschema zurck, so hatten wir fr Klasse II: 2000c + 500v + 500m. Die s„mtlichen im Lauf des Jahrs produzierten Konsumtionsmittel sind hier gleich Wert von 3000; und jedes der verschiednen Warenelemente, woraus die Warensumme besteht, zerf„llt seinem Wert nach in 2/3 c + 1/6v + 1/6m, oder prozentig in 66 2/3c + 16 2/3v + 16 2/3m. Die verschiednen Waren- sorten der Klasse II m”gen konstantes Kapital in verschiedner Proportion enthalten, ebenso mag der fixe Teil des konstanten Ka- pitals bei ihnen verschieden sein; ebenso die Lebensdauer der fi- xen Kapitalteile, #449# 20. Kapitel - Drache Reproduktion ----- also auch der j„hrliche Verschleiá oder der Wertteil, den sie pro rata bertragen auf die Waren, in deren Produktion sie beteiligt sind. Dies ist hier gleichgltig. Mit Bezug auf den gesellschaft- lichen Reproduktionsprozeá handelt es sich nur um den Umsatz zwi- schen den Klassen II und I. II und I treten sich hier nur in ih- ren gesellschaftlichen Massenverh„ltnissen gegenber; die propor- tionelle Gr”áe des Wertteils c des Warenprodukts II (in der jetzt behandelten Frage allein maágebend) ist daher das Durchschnitts- verh„ltnis, wenn alle Produktionszweige, die unter II subsumiert sind, zusanunengefaát werden. Jede der Warensorten (und es sind zum groáen Teil dieselben Wa- rensorten), deren Gesamtwert rubriziert ist unter: 2000c + 500v + 500m, ist so gleichm„áig dem Wert nach = 66 2/3 %c + 16 2/3 %v + 16 2/3 %m. Dies gilt sowohl von je 100 der unter c, als unter v, als unter in figurierenden Waren. Die Waren, worin die 2000c verk”rpert sind, sind dem Wert nach wieder zerf„llbar in: 1. 1333 1/3c + 333 1/3v + 333 1/3m = 2000c, ebenso 500v in: 2. 333 1/3c + 83 1/3v + 83 1/3m = 500v, endlich 500m in: 3. 333 1/3c + 83 1/3v + 83 1/3m = 500m. Addieren wir nun in 1, 2 und 3 die c zusammen, so haben wir 1333 1/3c + 333 1/3c + 333 1/3c = 2000. Ebenso 333 1/3v + 83 1/3v + 83 1/3v = 500, und desgleichen unter m; die Gesmtaddition ergibt den Totalwert von 3000 wie oben. Der ganze in der Warenmasse II zum Wert von 3000 enthaltne kon- stante Kapitalwert ist also enthalten in 2000c, und weder 500v noch 500m enthalten ein Atom davon. Dasselbe gilt fr v und m ih- rerseits. In andren Worten: Das ganze Quotum der Warenmasse II, das kon- stanten Kapitalwert darstellt und daher wieder umsetzbar ist, sei es in dessen Natural-, sei es in dessen Geldform - existiert in 2000c. Alles auf den Umsatz des konstanten Werts der Waren II Be- zgliche ist also beschr„nkt auf die Bewegung von 2000 IIc; und dieser Umsatz kann nur vorgehn mit I (1000v + 1000m). Ebenso ist fr Klasse I alles auf den Umsatz des ihr angeh”rigen konstanten Kapitalwerts Bezgliche zu beschr„nken auf die Be- trachtung von 4000 Ic. #450# III. Abschnitt - Die Reproduktion u. Zirkulation... ----- 1. Ersatz des Verschleiá-Wertteils in Geldform Nehmen wir nun zun„chst: I. 4000c + 1000v + 1000m +------------+ II. ......... 2000c + 500v + 500m, so werde der Umsatz der Waren 2000 IIc, gegen Waren vom selben Wert I (1000v + 1000m) voraussetzen, daá 2000 IIc, sich allzusamt in natura wieder umgesetzt in die von I produzierten Naturalbe- standteile des konstanten Kapitals II; aber der Warenwert von 2000, worin letztres existiert, enth„lt ein Element fr Wertver- lust von fixem Kapital, das nicht sofort in natura zu ersetzen, sondern in Geld zu verwandeln, das als Totalsumme nach und nach sich anh„uft, bis der Termin der Erneuerung des fixen Kapitals in seiner Naturalform f„llig geworden. Jedes Jahr ist das Todesjahr fr fixes Kapital, das in diesem oder jenem Einzelgesch„ft oder auch diesem oder jenem Industriezweig zu ersetzen; im selben in- dividuellen Kapital ist dieser oder jener Teil des fixen Kapitals (da dessen Teile von verschiedner Lebensdauer) zu ersetzen. Be- trachten wir die j„hrliche Reproduktion - wenn auch auf einfacher Stufenleiter, d.h. abstrahierend von aller Akkumulation -, so be- ginnen wir nicht ab ovo; es ist ein Jahr im Fluá vieler, es ist nicht das erste Geburtsjahr der kapitalistischen Produktion. Die verschiednen Kapitale, die in den mannigfachen Produktionszweigen der Klasse II angelegt, sind also von verschiednem Lebensalter, und wie j„hrlich in diesen Produktionszweigen fungierende Perso- nen sterben, so erreichen j„hrlich Massen fixer Kapitale in die- sem Jahr ihr Lebensend und mssen aus akkumuliertem Geldfonds in natura erneuert werden. Sofern ist im Umsatz 2000 II, gegen 2000 I(v+m) der Umsatz von 2000 II, aus seiner Warenform (als Konsum- tionsmittel) in Naturalelemente eingeschlossen, die nicht nur aus Roh- und Hilfsmaterialien, sondern ebenso aus Naturalelementen des fixen Kapitals, Maschinen, Werkzeugen, Baulichkeiten etc. be- stehn. Der Verschleiá, der im Wert von 2000 II, in G e l d zu ersetzen, ist daher durchaus nicht entsprechend dem Umfang des fungierenden fixen Kapitals, da j„hrlich ein Teil desselben i n n a t u r a ersetzt werden muá; was aber voraussetzt, daá in frhern Jahren das zu diesem Umsatz n”tige Geld sich aufgeh„uft in den H„nden von Kapitalisten der Klasse II. Eben diese Voraus- setzung gilt aber fr das laufende Jahr ebensowohl, wie sie fr die frhern angenommen wird. In dem Umsatz zwischen I (1000v + 1000m) und 2000 IIc ist zun„chst zu bemerken, daá die Wertsumme I(v+m) kein konstantes Wertelement enth„lt, also auch kein Wertelement fr zu ersetzen- den Verschleiá, d.h. fr #451# 20. Kapitel - Einfache Reproduktion ----- Wert, der von fixem Bestandteil des konstanten Kapitals auf die Waren bertragen worden, in deren Naturalform v + m existieren. Dies Element existiert dagegen in IIc, und es ist gerade ein Teil dieses dem fixen Kapital geschuldeten Wertelements, der nicht un- mittelbar aus Geldform in Naturalform sich zu verwandeln, sondern zun„chst in Geldform zu verharren hat. Es dr„ngt sich daher so- fort bei dem Umsatz von I (1000v + 1000m) gegen 2000 IIc die Schwierigkeit auf, daá die Produktionsmittel I, in deren Natural- form die 2000 (v+m) existieren, zu ihrem ganzen Wertbetrag von 2000 gegen Žquivalent in Konsumtionsmitteln II umzusetzen sind, dahingegen andrerseits die Konsumtionsmittel 2000 IIc nicht zu ihrem vollen Wertbetrag in die Produktionsmittel I (1000v + 1000m) umgesetzt werden k”nnen, weil ein aliquoter Teil ihres Werts - gleich dem zu ersetzenden Verschleiá oder Wertverlust des fixen Kapitals - sich zun„chst in Geld niederschlagen muá, das innerhalb der laufenden j„hrlichen Reproduktionsperiode, die al- lein betrachtet wird, nicht wieder als Zirkulationsmittel fun- giert. Das Geld aber, wodurch das Verschleiáelement versilbert wird, das im Warenwert 2000 IIc steckt, dies Geld kann nur von I herkommen, da II sich nicht selbst zu bezahlen hat, sondern sich bezahlt eben durch Verkauf seiner Ware, und da der Voraussetzung nach I(v+m) die ganze Warensumme 2000 IIc kauft; die Klasse I muá also durch diesen Kauf jenen Verschleiá fr II versilbern. Aber nach dem frher entwickelten Gesetz kehrt der Zirkulation vorge- schoánes Geld an den kapitalistischen Produzenten zurck, der sp„ter gleiches Quantum in Ware in die Zirkulation wirft. I kann beim Ankauf von IIc offenbar nicht fr 2000 Waren und berdem noch eine berschssige Geldsumme ein fr allemal (ohne daá selhe durch die Operation des Umsatzes zu ihm zurckkehrt) an II geben. Es wrde sonst die Warenmasse II, ber ihrem Wert kaufen. Wenn II in der Tat I (1000v + 1000m) im Umsatz fr seine 2000c ein- tauscht, so hat es weiter nichts von I zu fordern, und das w„h- rend dieses Umsatzes zirkulierende Geld kehrt zurck zu I oder II, abh„ngig davon, wer von beiden es in Zirkulation geworfen, d.h., wer von beiden zuerst als K„ufer aufgetreten ist. Zugleich h„tte in diesem Fall II sein Warenkapital dem ganzen Wertumfang nach in die Naturalform von Produktionsmitteln rckverwandelt, w„hrend die Voraussetzung ist, daá es einen aliquoten Teil des- selben, nach ihrem Verkauf, nicht w„hrend der laufenden j„hrli- chen Reproduktionsperiode aus Geld wieder rckverwandelt in die Naturalform fixer Bestandteile seines konstanten Kapitals. Es k”nnte also an II nur dann eine Bilanz in Geld zuflieáen, wenn II zwar fr 2000 an I verkaufte, aber fr weniger als 2000 von I kaufte, z.B. nur 1800; dann h„tte I den Saldo gutzumachen durch 200 in #452# III. Abschnitt - Die Reproduktion u. Zirkulation ----- Geld, das nicht zu ihm zurckfl”sse, weil es dies der Zirkulation vorgeschoáne Geld ihr nicht wieder entzogen h„tte durch Hinein- wurf von Waren = 200 in die Zirkulation. In diesem Fall h„tten wir einen Geldfonds fr II auf Rechnung seines Verschleiáes an fixem Kapital; wir h„tten aber auf der andern Seite, auf I, eine šberproduktion von Produktionsmitteln zum Belauf von 200, und da- mit w„re die ganze Basis des Schemas zerronnen, n„mlich Reproduk- tion auf gleichbleibender Stufenleiter, wo also v”llige Propor- tionalit„t zwischen den verschiednen Produktionssystemen voraus- gesetzt ist. Die eine Schwierigkeit w„re nur beseitigt durch eine viel unangenehmere. Da dies Problem eigne Schwierigkeiten bietet und bisher berhaupt nicht von den politischen ™konomen behandelt worden ist, so wollen wir der Reihe nach alle m”glichen (wenigstens scheinbar m”glichen) L”sungen oder vielmehr Stellun- gen des Problems selbst betrachten. Zun„chst hatten wir soeben unterstellt, daá II an I verkauft 2000, aber nur kauft fr 1800 Waren von I. In dem Warenwert 2000 IIc steckte 200 fr Verschleiáersatz, der in Geld aufzuschatzen, so zerfiele der Wert 2000 IIc in 1800, die auszutauschen gegen Produktionsmittel I, und in 200 Verschleiáersatz, die in Geld (nach dem Verkauf der 2000c an I) festzuhalten. Oder mit Bezug auf seinen Wert w„re 2000 II = 1800 + 200c (d), wo d = d‚chet {Verschleiá}. Wir h„tten dann zu betrachten den Umsatz I. 1000v + 1000m +-----------+ II. 1800c + 200 (d). I kauft mit 1000 Pfd.St., welche den Arbeitern in Zahlung ihrer Arbeitskraft in Arbeitslohn zugeflossen, fr 1000 II, Konsumti- onsmittel; II kauft mit selben 1000 Pfd.St. fr 1000 Iv, Produk- tionsmittel. Den Kapitalisten I flieát damit ihr variables Kapi- tal in Geldform zurck, und k”nnen sie damit n„chstes Jahr Ar- beitskraft zum selben Wertbetrag kaufen, d.h. den variablen Teil ihres produktiven Kapitals in natura ersetzen. - II kauft ferner mit vorgeschoánen 400 Pfd.St. Produktionsmittel Im, und Im kauft mit denselben 400 Pfd.St. Konsumtionsmittel IIc. Die von II der Zirkulation vorgeschoánen 400 Pfd.St. sind so an die Kapitalisten II zurckgekehrt, aber nur als Žquivalent fr verkaufte Ware. I kauft fr vorgeschoáne 400 Pfd.St. Konsumtionsmittel; II kauft von I fr 400 Pfd.St. Produktionsmittel, womit diese 400 Pfd.St. zu I zurckstr”men. Die Rechnung bis dahin ist nun folgende: I wirft in Zirkulation 1000v + 800m in Ware; wirft ferner in Zir- kulation in Geld: 1000 Pfd.St. in Arbeitslohn und 400 Pfd.St. zum Umsatz mit II. #453# 20. Kapitel - Einfache Reproduktion ----- Nach vollendetem Umsatz hat I: 1000v in Geld, 800m umgesetzt in 800 IIc (Konsumtionsmittel) und 400 Pfd.St. in Geld. II wirft in Zirkulation 1800c in Ware (Konsumtionsmittel) und 400 Pfd.St. in Geld; nach vollendetem Umsatz hat es: 1800 in Ware I (Produktionsmittel) und 400 Pfd.St. in Geld. Wir haben jetzt noch auf Seite I 200m (in Produktionsmitteln), auf Seite II 200c (d) (in Konsumtionsmitteln). Nach der Voraussetzung kauft I mit 200 Pfd.St. die Konsumtions- mittel c (d) zum Wertbetrag von 200; diese 200 Pfd.St. aber h„lt II fest, da 200c (d) Verschleiá repr„sentiert, also nicht direkt wieder in Produktionsmittel umzusetzen ist. Also 200 Im sind un- verkaufbar; 1/5 1*) des zu ersetzenden Mehrwerts I ist unreali- sierbar, nicht aus seiner Naturalform von Produktionsmitteln um- setzbar in die von Konsumtionsmitteln. Dies widerspricht nicht nur der Voraussetzung der Reproduktion auf einfacher Stufenleiter; es ist an und fr sich keine Hypo- these, um die Versilberung von 200c (d) zu erkl„ren; es heiát vielmehr, daá sie nicht erkl„rlich ist. Da nicht nachzuweisen, wie 200c (d) zu versilbern sei, wird unterstellt, daá I die Ge- f„lligkeit hat, es zu versilbern, gerade weil I nicht im Stande, seinen eignen Rest von 200m zu versilbern. Dies als eine normale Operation des Umsatzmechanismus aufzufassen, ist ganz dasselbe, als unterstellte man, daá j„hrlich 200 Pfd.St. vom Himmel regnen, um regelm„áig die 200 (d) zu versilbern. Die Abgeschmacktheit solcher Hypothese springt jedoch nicht un- mittelbar ins Auge, wenn Im, statt wie hier in seiner primitiven Daseinsweise aufzutreten - n„mlich als Bestandteil des Werts von Produktionsmitteln, also als Bestandteil des Werts von Waren, die ihre kapitalistischen Produzenten durch Verkauf in Geld realisie- ren mssen -, in der Hand der Anteilhaber der Kapitalisten er- scheint, z.B. als Grundrente in der Hand von Grundeigentmern oder als Zins in der Hand von Geldverleihern. Ist aber der Teil des Mehrwerts der Waren, den der industrielle Kapitalist als Grundrente oder Zins an andre Miteigentmer des Mehrwerts abzu- treten hat, auf die Dauer nicht realisierbar durch den Verkauf der Waren selbst, so hat es auch nut der Zahlung von Rente oder Zins ein Ende, und k”nnen daher Grundeigentmer oder Zinsbezieher durch deren Verausgabung nicht als dei ex machina [22] dienen zu beliebiger Versilberung bestimmter Teile der j„hrlichen Reproduk- tion. Ebenso verh„lt es sich mit den Ausgaben s„mtlicher sog. un- produktiven Arbeiter, Staatsbeamte, Žrzte, Advokaten etc., und was ----- 1*) 1. und 2. Auflage: 1/10 #454# III. Abschnitt - Die Reproduktion u. Zirkulation... ----- sonst in der Form des "groáen Publikums" den Politischen ™konomen "Dienste" leistet, um von ihnen Unerkl„rtes zu erkl„ren. Ebensowenig ist damit geholfen, wenn statt des direkten Umsatzes zwischen I und II - zwischen den zwei groáen Abteilungen der ka- pitalistischen Produzenten selbst - der Kaufmann als Vermittler beigezogen wird und mit seinem "Geld" ber alle Schwierigkeiten weghilft. Im gegebnen Fall z. B. muá 200 Im schlieálich und end- gltig abgesetzt werden an die industriellen Kapitalisten von II. Es mag durch die H„nde einer Reihe von Kaufleuten laufen, der letzte befindet sich - gem„á der Hypothese - in demselben Fall gegenber II, worin sich die kapitalistischen Produzenten von I bei Beginn befanden, d.h., sie k”nnen die 200 Im nicht verkaufen an II; und die festgerittne Kaufsumme kann denselben Prozeá mit I nicht erneuern. Man sieht hier, wie, abgesehn von unserm eigentlichen Zweck, die Betrachtung des Reproduktionsprozesses in seiner Fundamentalform - worin alle verdunkelnden Zwischenschieber beseitigt - durchaus n”tig ist, um die falschen Ausflchte loszuwerden, die den Schein "wissenschaftlicher" Erkl„rung liefern, wenn der gesellschaftli- che Reproduktionsprozeá sofort in seiner verwickelten konkreten Form zum Gegenstand der Analyse gemacht wird. Das Gesetz, daá beim normalen Verlauf der Reproduktion (sei es auf einfacher, sei es auf erweiterter Stufenleiter) das von dem kapitalistischen Produzenten der Zirkulation vorgeschoáne Geld zu seinem Ausgangspunkt zurckkehren muá (wobei es gleichgltig, ob das Geld ihnen geh”rt oder gepumpt ist), schlieát also ein fr allemal die Hypothese aus, daá 200 IIc (d) versilbert werde durch von I vorgeschoánes Geld. 2. Ersatz des fixen Kapitals in natura Nach Beseitigung der eben betrachteten Hypothese bleiben nur noch solche M”glichkeiten, die auáer dem Ersatz des Verschleiáteils in Geld auch noch die Vollziehung des Ersatzes des g„nzlich abge- storbnen fixen Kapitals in natura einschlieáen. Wir hatten vorhin vorausgesetzt: a) daá 1000 Pfd.St., gezahlt in Arbeitslohn von I, von den Arbei- tern verausgabt werden in II, zum selben Wertbetrag, d.h., daá sie damit Konsumtionsmittel kaufen. Daá hier die 1000 Pfd.St. von I vorgeschossen werden in Geld, ist nur Konstatierung von Tatsache. Der Arbeitslohn ist in Geld aus- zuzahlen von den respektiven kapitalistischen Produzenten; dies Geld wird dann von den Arbeitern in Lebensmitteln verausgabt und dient den Verk„ufern der #455# 20. Kapitel - Einfache Reproduktion ----- Lebensmittel ihrerseits wieder als Zirkulationsmittel bei Umsatz ihres konstanten Kapitals aus Warenkapital in produktives Kapi- tal. Es l„uft zwar durch viele Kan„le durch (Kr„mer, Hausbesit- zer, Steuereinnehmer, unproduktive Arbeiter wie Žrzte etc., die der Arbeiter selbst braucht) und flieát daher nur zum Teil direkt aus den H„nden der Arbeiter I in die der Kapitalistenklasse II. Der Fluá mag mehr oder minder stocken, daher neue Geldreserve n”- tig sein auf seiten der Kapitalisten. Alles dies kommt bei dieser Fundamentalform nicht in Betracht. b) War vorausgesetzt, daá einmal I weitere 400 Pfd.St. in Geld vorschieát zum Ankauf von II, das ihm zurckflieát, wie ein an- dres Mal II 400 Pfd.St. vorschieát zum Ankauf von I, die ihm rckflieáen. Diese Voraussetzung muá gemacht werden, da umgekehrt die Annahme willkrlich w„re, daá einseitig die Kapitalisten- klasse I oder aber die Kapitalistenklasse II das zum Warenumsatz n”tige Geld der Zirkulation vorschieát. Da nun im vorigen Un- terabschnitt 1. gezeigt wurde, daá die Hypothese als abgeschmackt verwerflich, wonach I zuschssiges Geld in die Zirkulation wrfe, um 200 IIc (d) zu versilbern, so bliebe offenbar nur die schein- bar noch abgeschmacktere Hypothese brig, daá II selbst das Geld in die Zirkulation wirft, womit der Wertbestandteil Ware versil- bert wird, welcher den Verschleiá von fixem Kapital zu ersetzen hat. Z.B. der Wertteil, den die Spinnmaschine des Herrn X in der Produktion verliert, erscheint als Wertteil des N„hgarns wieder; was seine Spinnmaschine auf der einen Seite an Wert oder Ver- schleiá einbát, soll sich auf der andren Seite als Geld bei ihm aufsammeln. X m”ge nun z.B. fr 200 Pfd.St. Baumwolle kaufen von Y und so der Zirkulation 200 Pfd.St. in Geld vorschieáen; Y kauft von ihm mit denselben 200 Pfd.St. Garn, und diese 200 Pfd.St. dienen nun dem X als Fonds zum Ersatz von Verschleiá der Spinnma- schine. Dies k„me nur darauf hinaus, daá X, abgesehn von seiner Produktion und deren Produkt und dessen Verkauf, 200 Pfd.St. in petto h„lt, um sich selbst fr den Wertverlust der Spinnmaschine zu zahlen, d.h., daá er auáer dem Wertverlust seiner Spinnma- schine von 200 Pfd.St. noch andre 200 Pfd.St. in Geld j„hrlich aus seiner Tasche zusetzen muá, um schlieálich im Stand zu sein, eine neue Spinnmaschine zu kaufen. Die Abgeschmacktheit ist aber nur scheinbar. Die Klasse II be- steht aus Kapitalisten, deren fixes Kapital sich in ganz ver- schiednen Terminen seiner Reproduktion befindet. Fr die einen ist es bei dem Termin angelangt, wo es ganz in natura zu ersetzen ist. Fr die andren befindet es sich mehr oder minder entfernt von diesem Stadium; allen Gliedern der letztren Abteilung ist das gemein, daá ihr fixes Kapital nicht wirklich reproduziert, #456# III. Abschnitt - Die Reproduktion u. Zirkulation... ----- d.h. nicht in natura erneuert oder durch neues Exemplar derselben Art ersetzt wird, sondern daá sein Wert sukzessiv in Geld ange- sammelt wird. Der erstre Teil befindet sich ganz (resp. teil- weise, was hier gleichgltig) in derselben Situation wie bei Er- richtung seines Gesch„fts, wo er mit einem Geldkapital auf den Markt trat, um dies einerseits in (fixes und zirkulierendes) kon- stantes Kapital zu verwandeln, andrerseits aber in Arbeitskraft, in variables Kapital. Wie damals hat er jetzt dies Geldkapital wieder der Zirkulation vorzuschieáen, also den Wert des konstan- ten fixen Kapitals ebensogut wie den des zirkulierenden und des variablen Kapitals. Wenn also vorausgesetzt wird, daá von den 400 Pfd.St., die die Kapitalistenklasse II zum Umsatz mit I in Zirku- lation wirft, die H„lfte von solchen Kapitalisten in II herrhrt, die nicht nur durch ihre Waren ihre zum zirkulierenden Kapital geh”renden Produktionsmittel, sondern auch durch ihr Geld ihr fi- xes Kapital in natura erneuern mssen, w„hrend die andre H„lfte der Kapitalisten II mit ihrem Geld nur den zirkulierenden Teil ihres konstanten Kapitals in natura ersetzt, nicht aber ihr fixes Kapital in natura erneuert, so liegt durchaus nichts Wider- spruchsvolles darin, daá die zurckflieáenden 400 Pfd.St. (zurckflieáend, sobald I dafr Konsumtionsmittel kauft) sich nun verschieden verteilen zwischen diesen zwei Abteilungen von II. Sie flieáen zurck zur Klasse II, aber sie flieáen nicht in die- selben H„nde zurck, sondern verteilen sich verschieden innerhalb dieser Klasse, gehn von einem Teil derselben auf den andern ber. Der eine Teil von II hat, auáer dem durch seine Waren schlieálich gedeckten Teil von Produktionsmitteln, 200 Pfd.St. Geld umgesetzt in neue fixe Kapitalelemente in natura. Sein so verausgabtes Geld - wie beim Anfang des Gesch„fts - fliegt ihm erst sukzessive in Reihen von Jahren aus der Zirkulation zurck als Verschleiá-Wert- bestandteil der mit diesem fixen Kapital zu produzierenden Waren. Der andre Teil von II hat dagegen fr 200 Pfd.St. keine Waren von I bezogen, sondern dieser zahlt ihn mit dem Geld, womit der erste Teil von II fixe Kapitalelemente gekauft. Der eine Teil von II besitzt seinen fixen Kapitalwert wieder in erneuter Naturalform, der andre ist noch damit besch„ftigt, ihn in Geldform anzusam- meln, zum sp„tern Ersatz seines fixen Kapitals in natura. Der Status, von dem wir auszugehn haben, nach den frhern Umset- zungen, ist der Rest der beiderseits umzusetzenden Waren: bei 1 - 400m, bei II - 400c. 52) Wir nehmen an, daá II 400 in Geld vor- schieát zum Umsatz --- 52) Die Zahlen stimmen wieder nicht mit der frhern Annahme. Dies ist indes gleichgltig, da es nur auf die Verh„ltnisse ankommt. - F.E. #457# 20. Kapitel - Einfache Reproduktion ----- dieser Waren zum Betrag von 800. Eine H„lfte der 400 (= 200) muá unter allen Umst„nden ausgelegt werden von dem Teil von IIc, der 200 in Geld als Verschleiáwert aufgeh„uft und der diesen jetzt wieder rckzuwandeln hat in die Naturalforrn seines fixen Kapi- tals. Ganz wie konstanter Kapitalwert, variabler Kapitalwert und Mehr- wert worin der Wert des Warenkapitals von II wie von I zerf„llbar - in besondren proportionellen Quoten der Waren II, resp. I, selbst darstellbar sind, so innerhalb des konstanten Kapitalwerts selbst wieder der Wertteil, der noch nicht in die Naturalform des fixen Kapitals umzusetzen, sondern einstweilen noch in Geldform allm„hlich aufzuschatzen ist. Ein bestimmtes Quantum Waren II (in unserm Fall also die H„lfte des Rests = 200) ist hier nur noch Tr„ger dieses Verschleiáwerts, der sich durch den Umsatz in Geld niederzuschlagen hat. (Der erste Teil der Kapitalisten II, der fixes Kapital in natura erneuert, mag mit dem Verschleiáteil der Warenmasse, von der hier nur noch der Rest figuriert, einen Teil seines Verschleiáwerts bereits so realisiert haben; bleibt aber 200 Geld so noch fr ihn zu realisieren.) Was nun die zweite H„lfte (= 200) der von II bei dieser Restope- ration in Zirkulation geworfnen 400 Pfd.St. betrifft, so kauft sie von I zirkulierende Bestandteile des konstanten Kapitals. Ein Teil dieser 200 Pfd.St. mag von beiden Teilen von II oder nur von dem in Zirkulation geworfen werden, der den fixen Wertbestandteil nicht in natura erneuert. Mit den 400 Pfd.St. werden also von I herausgehoben 1. Waren zum Belauf von 200 Pfd.St., die nur aus Elementen des fixen Kapitals bestehn, 2. Waren zum Belauf von 200 Pfd.St., die nur Naturalele- mente des zirkulierenden Teils des konstanten Kapitals von II er- setzen. I hat nun sein ganzes j„hrliches Warenprodukt, soweit dies an II zu verkaufen ist, verkauft: der Wert eines Fnftels davon aber, 400 Pfd.St., existiert jetzt in seiner Hand unter Geldform. Dies Geld ist aber versilberter Mehrwert, der als Reve- nue in Konsumtionsmitteln verausgabt werden muá. I kauft also mit den 400 den ganzen Warenwert von II = 400. Das Geld flieát also zu II zurck, indem es dessen Ware hebt. Wir wollen nun drei F„lle annehmen: Wir nennen dabei den Teil der Kapitalisten II, der fixes Kapital in natura ersetzt: "Teil 1", und denjenigen, der Verschleiáwert von fixem Kapital in Geldform aufspeichert: "Teil 2". Die drei F„lle sind folgende: a) daá von den 400, die in Waren sub II noch als Rest bestehn, ein Quotum fr Teil 1 und Teil 2 (sage je 1/2) gewisse Quota zirkulierender Teile des konstanten Kapitals zu ersetzen hat; b) daá Teil 1 be- reits seine ganze Ware verkauft, also Teil 2 noch 400 zu verkau- fen hat; c) daá Teil 2 alles verkauft hat auáer den 200, die Ver- schleiáwert tragen. #458# III. Abschnitt - Die Reproduktion u. Zirkulation... ----- Wir erhalten dann folgende Teilungen: a) Von dem Warenwert = 400c, den II noch in H„nden hat, besitzt Teil 1 100 und Teil 2 300; von diesen 300 repr„sentieren 200 den Verschleiá. In diesem Fall hat von den 400 Pfd.St. Geld, die 1 jetzt zurckschickt, um die Waren II zu heben, Teil 1 ursprng- lich ausgelegt 300, n„mlich 200 in Geld, wofr es fixe Kapital- elemente in natura aus I gezogen, und 100 in Geld zur Vermittlung seines Warenaustauschs mit I; dagegen hat Teil 2 von den 400 nur 1/4, also 100, vorgeschossen, ebenfalls zur Vermittlung seines Warenumsatzes mit I. Von den 400 Geld hat Teil 1 also 300 vorgeschossen und Teil 2 100. Es flieáen aber zurck von diesen 400: An Teil 1: 100, also nur 1/3 des von ihm vorgeschoánen Geldes. Er besitzt aber fr die andern 2/3 erneuertes fixes Kapital zum Wert von 200. Fr dieses fixe Kapitalelement zum Wert von 200 hat er Geld an I gegeben, aber keine nachtr„gliche Ware. Er tritt, mit Bezug auf sie, gegenber I nur als K„ufer auf, nicht nachtr„glich wieder als Verk„ufer. Dies Geld kann daher nicht an Teil 1 zu- rckflieáen; sonst h„tte er die fixen Kapitalelemente von I ge- schenkt erhalten. - Mit Bezug auf das letzte Drittel des von ihm vorgeschoánen Geldes trat Teil I erst als K„ufer auf von zirku- lierenden Bestandteilen seines konstanten Kapitals. Mit demselben Geld kauft I von ihm den Rest seiner Ware zum Wert von 100. Das Geld flieát also zu ihm (Teil 1 von II) zurck, weil er als Wa- renverk„ufer auftritt, gleich nachdem er vorher als K„ufer aufge- treten. Fl”sse es nicht zurck, so h„tte II (Teil 1) an I, fr Waren zum Belauf von 100, erst 100 in Geld und dann noch oben- drein 100 in Ware gegeben, ihm also seine Ware geschenkt. Dagegen flieát an Teil 2, der 100 in Geld ausgelegt, 300 in Geld zurck; 100, weil er erst als K„ufer 100 Geld in Zirkulation warf und diese als Verk„ufer zurckerh„lt; 200, weil er nur als Ver- k„ufer von Waren zum Wertbetrag von 200 fungiert, nicht aber als K„ufer. Das Geld kann also nicht an I zurckflieáen. Der fixe Ka- pitalverschleiá ist also saldiert durch das von II (Teil 1) im Ankauf von fixen Kapitalelementen in Zirkulation geworfne Geld, aber es kommt in die Hand von Teil 2 nicht als das Geld des Teil 1, sondern als der Klasse I geh”rendes Geld. b) Unter dieser Voraussetzung verteilt sich der Rest von IIc so, daá Teil 1 200 in Geld und Teil 2 400 in Waren besitzt. Teil 1 hat seine Ware alle verkauft, aber 200 in Geld sind ver- wandelte Form des fixen Bestandteils seines konstanten Kapitals, den er in natura zu erneuern hat. Er tritt also hier nur als K„u- fer auf und erh„lt statt seines Geldes Ware I in Naturalelementen des fixen Kapitals zum selben Wertbetrag. #459# 20. Kapitel - Einfache Reproduktion ----- Teil 2 hat als Maximum (wenn fr den Warenumsatz zwischen I und II kein Geld von I vorgeschossen wird) nur 200 Pfd.St. in Zirku- lation zu werfen, da er fr die H„lfte seines Warenwerts nur Ver- k„ufer an I, nicht K„ufer von I ist. Es retournieren ihm aus der Zirkulation 400 Pfd.St.; 200, weil er sie vorgeschossen als K„ufer und sie zurckerh„lt als Verk„ufer von 200 Ware; 200, weil er Ware zum Wert von 200 an I verkauft, ohne dafr Waren„quivalent von I wieder herauszuziehn. - c) Teil 1 besitzt 200 in Geld und 200c in Ware; Teil 2 200c (d) in Waren. Teil 2 hat unter dieser Voraussetzung nichts in Geld vorzuschieáen, weil er, I gegenber, berhaupt nicht mehr als K„ufer, sondern nur noch als Verk„ufer fungiert, also abzuwarten hat, bis von ihm gekauft wird. Teil 1 schieát 400 Pfd.St. in Geld vor, 200 zum gegenseitigem Wa- renumsatz mit I, 200 als bloáer K„ufer von I. Mit diesen letztern 200 Pfd.St. Geld kauft er die fixen Kapitalelemente. I kauft mit 200 Pfd.St. Geld fr 200 Ware von Teil 1, dem damit seine fr diesen Warenumsatz vorgeschoánen 200 Pfd.St. Geld zu- rckflieáen; und I kauft mit den andren 200 Pfd.St. - die er ebenfalls von Teil 1 erhalten - fr 200 Waren von Teil 2, dem da- mit sein fixer Kapitalverschleiá in Geld niederschl„gt. Die Sache wrde in keiner Weise ver„ndert unter der Vorausset- zung, daá im Fall c) statt II (Teil 1) Klasse I die 200 Geld zum Umsatz der existierenden Waren vorschieát. Kauft I dann zuerst fr 200 Ware von II, Teil 2 - es ist vorausgesetzt, daá dieser nur noch diesen Warenrest zu verkaufen hat -, so kehren die 200 Pfd.St. nicht an I zurck, da II, Teil 2, nicht wieder als K„ufer auftritt; aber II, Teil 1, hat dann fr 200 Pfd.St. Geld, um zu kaufen und ditto noch 200 Waren umzusetzen, also im ganzen 400 einzutauschen von I. 200 Pfd.St. Geld kehren dann zu I zurck von II, Teil 1. Legt I sie wieder aus, um die 200 Ware zu kaufen von II, Teil 1, so kehren sie ihm zurck, sobald II, Teil 1, die zweite H„lfte der 400 Ware von I l”st. Teil 1 (II) hat 200 Pfd.St. Geld als bloáer K„ufer von Elementen des fixen Kapitals ausgelegt, sie kehren ihm daher nicht zurck, sondern dienen dazu, die 200c Restwaren von II, Teil 2, zu versilbern, w„hrend an I das fr Warenumsatz ausgelegte Geld, 200 Pfd.St., zurckge- flossen, nicht via II, Teil 2, sondern via II, Teil 1. Fr seine Ware von 400 ist ihm Waren„quivalent zum Belauf von 400 zurckge- kehrt; die fr den Umsatz der 800 Ware von ihm vorgeschoánen 200 Pfd.St. Geld sind ihm ditto zurckgekehrt - und so ist alles in Ordnung. --- #460# III. Abschnitt - Die Reproduktion u. Zirkulation... ----- Die Schwierigkeit, die sich ergab bei der Umsetzung: I. 1000v + 1000m +-----------+ II. 2000c wurde reduziert auf die Schwierigkeit bei Umsetzung der Reste: I. ..... 400m II. (1) 200 Geld + 200c Ware+ (2) 200c Ware, oder, um die Sache noch klarer zu machen: I. 200m + 200m. II. (1) 200 Geld + 200c Ware + (2) 200c Ware. Da in II, Teil 1, 200c Ware sich umgesetzt gegen 200 Im (Ware), und da alles Geld, was bei diesem Umsatz von 400 Waren zwischen I und II zirkuliert, zurckflieát zu dem, der es vorgeschossen hat, I oder II, so ist dies Geld, als Element des Umsatzes zwischen I und II, in der Tat kein Element des Problems, das uns hier be- sch„ftigt. Oder anders dargestellt: Unterstellen wir, daá in dem Umsatz zwischen 200 Im (Ware) und 200 IIc (Ware von II, Teil 1) das Geld als Zahlungsmittel fungiert, nicht als Kaufmittel und daher auch nicht als Zirkulationsmittel im engsten Sinn, so ist klar, da die Waren 200 Im und 200 IIc (Teil 1) von gleichem Wert- betrag, daá Produktionsmittel vom Wert von 200 sich austauschen gegen Konsumtionsmittel zum Wert von 200, daá das Geld hier nur ideell fungiert und kein Geld zur Zahlung von Bilanz von dieser oder jener Seite wirklich in Zirkulation zu werfen ist. Das Pro- blem tritt also erst rein hervor, wenn wir die Ware 200 Im und ihr Žquivalent, die Ware 200 IIc (Teil 1), auf beiden Seiten I und II wegstreichen. Nach Beseitigung dieser beiden Warenbetr„ge von gleichem Wert (I und II), die sich wechselseitig saldieren, bleibt also der Rest des Umsatzes, worin das Problem rein hervortritt, n„mlich: I. 200m Ware. II. (1) 200c Geld + (2) 200c Ware. Hier ist klar: II, Teil 1, kauft mit 200 Geld die Bestandteile seines fixen Kapitals 200 Im; damit ist das fixe Kapital von II, Teil 1, in natura erneuert, und der Mehrwert von I, im Wert von 200, ist aus Warenform (Produktionsmitteln, und zwar Elementen von fixem Kapital) in Geldform verwandelt. Mit diesem Geld kauft I Konsumtionsmittel von II, Teil 2, und das Resultat ist fr II, daá fr Teil 1 ein fixer Bestandteil seines konstanten Kapitals in natura erneuert ist; und daá fr Teil 2 ein andrer Bestandteil (welcher Verschleiá von fixem Kapital ersetzt) in Geld niederge- schlagen; und dies dauert j„hrlich fort, bis auch dieser Bestand- teil in natura zu erneuern. #461# 20. Kapitel - Einfache Reproduktion ----- Die Vorbedingung ist hier offenbar, daá dieser fixe Bestandteil des konstanten Kapitals II, der seinem ganzen Wert nach in Geld rckverwandelt und daher jedes Jahr in natura zu erneuern ist (Teil 1), gleich sei dem Jahresverschleiá des andern fixen Be- standteils des konstanten Kapitals II, der noch in seiner alten Naturalform fortfungiert, und dessen Verschleiá, der Wertverlust, den es auf die Waren bertr„gt in deren Produktion er wirkt, zun„chst in Geld zu ersetzen ist. Ein solches Gleichgewicht er- schiene danach als Gesetz der Reproduktion auf gleichbleibender Stufenleiter; was in andren Worten heiát, daá in der die Produk- tionsmittel produzierenden Klasse I die proportionelle Teilung der Arbeit unver„ndert bleiben muá, soweit sie einerseits zirku- lierende und andrerseits fixe Bestandteile des konstanten Kapi- tals der Abteilung II liefert. Bevor wir dies n„her untersuchen, ist erst zu sehn, wie die Sache sich stellt, wenn der Restbetrag von IIc (1) nicht gleich dem Rest von IIc (2); er kann gr”áer sein oder kleiner. Setzen wir nacheinander beide F„lle. Erster Fall: I. 200m. II. (1) 220c (in Geld) + (2) 200c (in Ware). Hier kauft IIc (1) mit 200 Pfd.St. Geld die Waren 200 Im, und I kauft mit demselben Geld die Waren 200 IIc (2), also den Bestand- teil des fixen Kapitals, der in Geld niederzuschlagen ist; dieser ist damit versilbert. Aber 20 IIc (1) in Geld ist nicht rckver- wandelbar in fixes Kapital in natura. Diesem šbelstand scheint abhelfbar, indem wir den Rest von Im statt auf 200 auf 220 setzen, so daá von den 2000 I statt 1800 nur 1780 durch frhern Umsatz erledigt sind. In diesem Fall also: I. 220. II. (1) 220c (in Geld) + (2) 200c (in Ware). IIc, Teil 1, kauft mit 220 Pfd.St. Geld die 220 Im, und I kauft sodann mit 200 Pfd.St. die 200 IIc (2) in Ware. Aber dann bleiben 20 Pfd.St. in Geld auf Seite I, ein Stck Mehrwert, das es nur in Geld festhalten, nicht in Konsumtionsmitteln verausgaben kann. Die Schwierigkeit ist damit nur verlegt, von IIc, (Teil 1) auf Im. Nehmen wir nun andrerseits an, IIc, Teil 1, sei kleiner als IIc (Teil 2), also: Zweiter Fall: I. 200m (in Ware). II. (1) 180c (in Geld) + (2) 200c (in Ware). #462# III. Abschnitt - Die Reproduktion u. Zirkulation ----- II (Teil 1) kauft fr 180 Pfd.St. Geld Waren 180 Im, I kauft mit diesem Geld Waren zum gleichen Wert von II (Teil 2), also 180 IIc (2); es bleiben 20 Im unverkaufbar auf einer Seite und ebenso 20 IIc (2) auf der andern; Waren zum Wert von 40 unverwandelbar in Geld. Es wrde uns nichts nutzen, den Rest I = 180 zu setzen; es wrde dann zwar kein šberschuá in I bleiben, aber nach wie vor ein šberschuá von 20 in IIc (Teil 2) unverkaufbar, nicht in Geld ver- wandelbar. Im ersten Fall, wo II (1) gr”áer als II (2), bleibt auf Seite von IIc (1) ein šberschuá in Geld, nicht rckverwandelbar in fixes Kapital, oder wenn der Rest Im = IIc (1) gesetzt wird, derselbe šberschuá in Geld auf Seite von 1, nicht verwandelbar in Konsum- tionsmittel. Im zweiten Fall, wo II, (1) kleiner als IIc (2), bleibt ein Defi- zit in Geld auf Seite von 200 Im und IIc (2) und gleicher šber- schuá von Ware auf beiden Seiten, oder wenn der Rest Im = IIc (1) 1*) gesetzt wird, ein Defizit in Geld und šberschuá in Ware auf Seite von IIc (2). Setzen wir die Reste Im stets gleich IIc (1) - da die Auftr„ge die Produktion bestimmen und es an der Reproduktion nichts „n- dert, wenn dies Jahr mehr fixe Kapitalbestandteile, n„chstes mehr zirkulierende Kapitalbestandteile des konstanten Kapitals II von 2*) I produziert werden -, so w„re im ersten Fall Im rckverwan- delbar in Konsumtionsmittel, nur wenn I damit einen Teil des Mehrwerts von II kaufte, dieser also, statt verzehrt zu werden, von II 3*) als Geld aufgeh„uft wrde; im zweiten Fall w„re nur abzuhelfen, wenn I selbst das Geld ausg„be, also die von uns ver- worfne Hypothese. Ist IIc (1) gr”áer als IIc (2), so ist Einfuhr fremder Ware n”tig zur Realisierung des Geldberschusses in Im. Ist IIc (1) kleiner als IIc (2), so umgekehrt Ausfuhr von Ware II (Konsumtionsmittel) zur Realisierung des Verschleiáteils IIc in Produktionsmitteln. In beiden F„llen ist also ausw„rtiger Handel n”tig. Gesetzt auch, es sei fr Betrachtung der Reproduktion auf gleich- bleibender Stufenleiter anzunehmen, daá die Produktivit„t aller Industriezweige, also auch die proportionellen Wertverh„ltnisse ihrer Warenprodukte konstant bleiben, so wrden dennoch die bei- den letzterw„hnten F„lle, wo IIc (1) gr”áer oder kleiner als II, (2), immer Interesse bieten fr die Produktion auf erweiterter Stufenleiter, wo sie unbedingt eintreten k”nnen. ----- 1*) 1. und 2. Auflage: IIc (2) - 2*) 1. und 2. Auflage: und; ge- „nderrt nach der Druckvorlage von Engels - 3*) 1. und 2. Auflage: I #463# 20. Kapitel - Einfache Reproduktion ----- 3. Resultate Mit Bezug auf den Ersatz des fixen Kapitals ist allgemein zu be- merken: Wenn - alle andren Umst„nde, also nicht nur die Stufen- leiter der Produktion, sondern namentlich auch die Produktivit„t der Arbeit als gleichbleibend vorausgesetzt - ein gr”áter Teil des fixen Elements von IIc, abstirbt als das Jahr vorher, also auch ein gr”áter Teil in natura zu erneuern ist, so muá der Teil des fixen Kapitals, der erst auf dem Weg seines Absterbens und bis zu seinem Todestermin einstweilen in Geld zu ersetzen ist, in derselben Proportion abnehmen, da nach der Voraussetzung die Summe (auch die Wertsumme) des in II fungierenden fixen Kapi- talteils dieselbe bleibt. Es fhrt dies aber folgende Umst„nde mit sich. Erstens: Besteht ein gr”áter Teil des Warenkapitals I aus Elementen des fixen Kapitals von IIc, so ein um soviel ge- ringrer Teil aus zirkulierenden Bestandteilen von IIc, da die Ge- samtproduktion von I fr IIc unver„ndert bleibt. W„chst ein Teil derselben, so nimmt der andre ab und umgekehrt. Andrerseits bleibt aber auch die Geumtproduktion der Klasse II von derselben Gr”áe. Wie ist dies aber m”glich bei Abnahme ihrer Rohstoffe, Halbfabrikate, Hilfsstoffe? (d.h. der zirkulierenden Elemente des konstanten Kapitals II). Zweitens: Ein gr”áter Teil des unter Geldform wiederhergestellten fixen Kapitals IIc str”mt zu I, um aus Geldform in Naturalform rckverwandelt zu werden. Es str”mt also an I mehr Geld zu, auáer dem zwischen I und II zum bloáen Warenumsatz zirkulierenden Geld; mehr Geld, das nicht wechselsei- tigen Warenumsatz vermittelt, sondern nur einseitig in Funktion von Kaufmittel auftritt. Zugleich aber h„tte die Warenmasse von IIc, die Tr„ger des Wertersatzes von Verschleiá ist, proportio- nell abgenommen, also die Warenmasse II, die nicht gegen Ware von I, sondern nur gegen Geld von I umgesetzt werden muá. Es w„re mehr Geld von II an I als bloáes Kaufmittel zugestr”mt, und es w„re weniger Ware von II da, welcher gegenber I als bloáer K„u- fer zu fungieren h„tte. Ein gr”áter Teil von Im - denn Iv ist be- reits in Ware II umgesetzt - w„re also nicht in Ware II umsetz- bar, sondern festhaltend in Geldform. Der umgekehrte Fall, wo in einem Jahr die Reproduktion der Ster- bef„lle des fixen Kapitals II geringer und dagegen der Ver- schleiátell gr”áer, braucht hiernach nicht weiter durchgegangen zu werden. Und so w„re Krise da - Produktionskrise - trotz Reproduktion auf gleichbleibender Stufenleiter. Mit einem Wort: Wird bei einfacher Reproduktion und gleichblei- benden Umst„nden, also namentlich gleichbleibender Produktiv- kraft, Gesamtgr”áe #464# III. Abschnitt - Die Reproduktion u. Zirkulation... ----- und Intensit„t der Arbeit - nicht eine konstante Proportion vor- ausgesetzt zwischen absterbendem (zu erneuerndem) und in alter Naturalform fortwirkendem (bloá fr Ersatz seines Verschleiáes den Produkten Wert zusetzendem) fixem Kapital -, so bliebe in ei- nem Fall die Masse von zu reproduzierenden zirkulierenden Be- standteilen dieselbe, aber die Masse von zu reproduzierenden fi- xen Bestandteilen w„re gewachsen; es máte also die Gesamtproduk- tion I wachsen, oder es w„re, selbst abgesehn von den Geldver- h„ltnissen, Defizit der Reproduktion da. Im andern Fall: N„hme die proportionelle Gr”áe des in natura zu reproduzierenden fixen Kapitals II ab, also im selben Verh„ltnis der nur noch in Geld zu ersetzende Bestandteil des fixen Kapitals II zu, so bliebe die Masse der von I reproduzierten zirkulieren- den Bestandteile des konstanten Kapitals II unver„ndert, die des zu reproduzierenden fixen daregen h„tte abgenonunen. Also entwe- der Abnahme der Gesamtproduktion I oder aber šberschuá (wie vor- her Defizit) und nicht zu versilbernder šberschuá. Dieselbe Arbeit kann zwar im ersten Fall mit zunehmender Produk- tivit„t, Ausdehnung oder Intensit„t, gr”áres Produkt liefern, und so w„re das Defizit im ersten Fall zu decken; solcher Wechsel wrde aber nicht ohne Deplacierung von Arbeit und Kapital aus ei- nem Produktionszweig von I in den andern stattgreifen, und jede solche Deplacierung wrde momentane St”rungen hervorrufen. Zwei- tens aber wrde (soweit Ausdehnung und Intensivierung der Arbeit zunehmen) I mehr Wert gegen weniger Wert von II auszutauschen ha- ben, also eine Depretiation des Produkts von I stattfinden. Umgekehrt im zweiten Fall, wo I seine Produktion kontrahieren muá, was Krise fr die darin besch„ftigten Arbeiter und Kapitali- sten bedeutet, oder šberschuá liefert, was wieder Krise. An und fr sich sind solche šberschsse kein šbel, sondern ein Vorteil; sind aber šbel in der kapitalistischen Produktion. Der ausw„rtige Handel k”nnte in beiden F„llen aushelfen, im er- sten Fall, um die in Geldform festgehaltne Ware I in Konsumtions- mittel umzusetzen, im zweiten Fall, um den šberschuá in Ware ab- zusetzen. Aber der ausw„rtige Handel, soweit er nicht bloá Ele- mente (auch dem Wert nach) ersetzt, verlegt nur die Widersprche auf ausgedehntere Sph„re, er”ffnet ihnen gr”áren Spielkreis. Ist die kapitalistische Form der Reproduktion einmal beseitigt, so kommt die Sache darauf hinaus, daá die Gr”áe des absterbenden und daher in natura zu ersetzenden Teils des fixen Kapitals (hier des in der Erzeugung der Konsumtionttel fungierenden) in ver- schiednen sukzessiven Jahren #465# 20. Kapitel - Einfache Reproduktion ----- wechselt. Ist er in einem Jahr sehr groá (ber die Durchschnitts- sterblichkeit, wie bei den Menschen), so im folgenden sicher um so geringer. Die zur j„hrlichen Produktion der Konsumtionsmittel n”tige Masse von Rohstoffen, Halbfabrikaten und Hilfsstoffen - sonst gleichbleibende Umst„nde vorausgesetzt - nimmt deswegen nicht ab; die Gesamtproduktion der Produktionsmittel máte also im einen Fall zunehmen, im andren abnehmen. Diesem kann nur abge- holfen werden durch fortw„hrende relative šberproduktion; einer- seits ein gewisses Quantum fixes Kapital, das mehr produziert wird, als direkt n”tig ist; andrerseits und namentlich Vorrat von Rohstoff etc., der ber die unmittelbaren j„hrlichen Bedrfnisse hinausgeht (dies gilt ganz besonders von Lebensmitteln). Solche Art šberproduktion ist gleich mit Kontrolle der Gesellschaft ber die gegenst„ndlichen Mittel ihrer eignen Reproduktion. Innerhalb der kapitalistischen Gesellschaft aber ist sie ein anarchisches Element. Dies Beispiel vom fixen Kapital - bei gleichbleibender Stufenlei- ter der Reproduktion - ist schlagend. Miáverh„ltnis 1*) in der Produktion von fixem und zirkulierendem Kapital ist einer der Lieblingsgrnde der ™konomen, um die Krisen zu erkl„ren. Daá sol- ches Miáverh„ltnis bei bloáer Erhaltung des fixen Kapitals ent- springen kann und muá - ist ihnen etwas Neues; daá sie entsprin- gen kann und muá bei Voraussetzung einer idealen Normalproduk- tion, bei einfacher Reproduktion des bereits fungierenden gesell- schaftlichen Kapitals. ----- 1*) 2. Auflage: Miáverst„ndnis; ge„ndert nach der 1. Auflage #465# 20. Kapitel - Einfache Reproduktion ----- XII. Die Reproduktion des Geldmaterials Es ist bisher ein Moment ganz auáer acht gelassen worden, n„mlich die j„hrliche Reproduktion von Gold und Silber. Als bloáes Mate- rial zu Luxusartikeln, Vergoldung etc. w„ren sie hier ebensowenig speziell zu erw„hnen wie irgendwelche andren Produkte. Dagegen spielen sie wichtige Rolle als Geldmaterial und daher potentiali- ter Geld. Als Geldmaterial nehmen wir hier der Vereinfachung we- gen nur Gold. Die gesamte j„hrliche Goldproduktion betrug nach „ltren Angaben 800 000 - 900 000 Pfund = rund 1100 oder 1250 Millionen Mark. Nach Soetbeer 53) dagegen nur 170 675 Kilogramm im Wert von rund 476 Millionen --- 53) Ad. Soetbeer, "Edelmetall-Produktion", Gotha 1879, [S. 112] #466# III. Abschnitt -Die Reproduktion u. Zirkulation... ----- Mark im Durchschnitt der Jahre 1871-75. Davon lieferten: Austra- lien rund 167, Vereinigte Staaten 166, Ruáland 93 Millionen Mark. Der Rest verteilt sich auf verschiedne L„nder in Betr„gen von we- niger als je 10 Millionen Mark. Die j„hrliche Silberproduktion, w„hrend derselben Periode, betrug etwas unter 2 Millionen Kilo- gramm im Wert von 354 1/2 Millionen Mark, davon lieferte in runder Zahl Mexiko 108, die Vereinigten Staaten 102, Sdamerika 67, Deutschland 26 Millionen usw. Von L„ndern vorherrschender kapitalistischer Produktion sind nur die Vereinigten Staaten Gold- und Silberproduzenten; die europ„i- schen kapitalistischen L„nder erhalten fast all ihr Gold und bei weitem den gr”áten Teil ihres Silbers von Australien, Vereinigten Staaten, Mexiko, Sdamerika und Ruáland. Wir verlegen aber die Goldminen in das Land der kapitalistischen Produktion, dessen j„hrliche Reprodukion wir hier analysieren, und zwar aus folgendem Grund: Kapitalistische Produktion existiert berhaupt nicht ohne ausw„r- tigen Handel. Wird aber normale j„hrliche Reproduktion auf einer gegebnen Stufenleiter unterstellt, so ist damit auch unterstellt, daá der ausw„rtige Handel nur durch Artikel von andrer Gebrauchs- oder Naturalform einheimische Artikel ersetzt, ohne die Wertver- h„ltnisse zu affizieren, also auch nicht die Wertverh„ltnisse, worin die zwei Kategorien: Produktionsmittel und Konsumtionsmit- tel, sich gegeneinander umsetzen, und ebensowenig die Verh„lt- nisse von konstantem Kapital, variablem Kapital und Mehrwert, worin der Wert des Produkts jeder dieser Kategorien zerf„llbar. Die Hereinziehung des ausw„rtigen Handels bei Analyse des j„hr- lich reproduzierten Produktenwerts kann also nur verwirren, ohne irgendein neues Moment, sei es des Problems, sei es seiner L”sung zu liefern. Es ist also ganz davon zu abstrahieren; also ist hier auch das Gold als direktes Element der j„hrlichen Reproduktion, nicht als von auáen durch Austausch eingefhrtes Warenelement zu behandeln. Die Produktion von Gold geh”rt, wie die Metallproduktion ber- haupt, zur Klasse I, der Kategorie, die die Produktion von Pro- duktionsmitteln umfaát. Wir wollen annehmen, das j„hrliche Gold- produkt sei = 30 (der Bequemlichkeit wegen, tats„chlich viel zu hoch gefaát gegen die Zahlen unsres Schema); es sei dieser Wert zerf„llbar in 20c + 5v + 5m; 20c ist auszutauschen gegen andre Elemente von Ic, und dies ist sp„ter zu betrachten 1*); aber die 5v + 5m (I) sind umzusetzen gegen Elemente von IIc, d.h. Konsum- tionsmittel. ----- 1*) Siehe vorl. Band, S. 469, Fuánote 55 #467# 20. Kapitel - Einfache Reproduktion ----- Was die 5v betrifft, so beginnt zun„chst jedes Gold produzierende Gesch„ft damit, die Arbeitskraft zu kaufen; nicht mit selbst pro- duziertem Gold, sondern mit einem Quotum des im Lande vorr„tigen Gelds. Die Arbeiter beziehn fr diese 5v Konsumtionsmittel aus II heraus, und dies kauft mit diesem Geld Produktionsmittel von I. Sage, II kaufe von I fr 2 Gold als Warenmaterial etc. (Bestandteil seines konstanten Kapitals), so flieáen 2, zurck zu den Goldproduzenten I in Geld, das der Zirkulation schon frher angeh”rte. Wenn II weiter nichts an Material von I kauft, so kauft I von II, indem es sein Gold als Geld in die Zirkulation wirft, da Gold jede Ware kaufen kann. Der Unterschied ist nur, daá I hier nicht als Verk„ufer, sondern nur als K„ufer auftritt. Die Goldgr„ber von I k”nnen ihre Ware stets absetzen, sie befin- det sich stets in unmittelbar austauschbarer Form. Nehmen wir an, ein Garnspinner habe 5v an seine Arbeiter bezahlt, diese liefern ihm - abgesehn vom Mehrwert - dafr ein Gespinst in Produkt = 5; die Arbeiter kaufen fr 5 von IIc, dies kauft fr 5 in Geld Garn von I, und so flieát 5v zurck in Geld an den Garn- spinner. In dem supponierten Fall dagegen schieát Ig (wie wir die Goldproduzenten bezeichnen wollen) 5v an seine Arbeiter in Geld vor, das schon frher der Zirkulation angeh”rte; diese geben das Geld aus in Lebensmitteln; es kehren aber von den 5 nur 2 aus II zu Ig zurck. Aber Ig kann ganz so gut wie der Garnspinner den Reproduktionsprozeá von neuem beginnen; denn seine Arbeiter haben ihm in Gold 5 geliefert, wovon es 2 verkauft hat, 3 in Gold be- sitzt, also nur zu mnzen 54) oder in Banknoten zu verwandeln hat, damit direkt, ohne weitre Vermittlung von II, sein ganzes variables Kapital wieder in Geldform in seiner Hand sei. Schon bei diesem ersten Prozeá der j„hrlichen Reproduktion ist aber eine Ver„nderung in der Masse der wirklich oder virtuell der Zirkulation angeh”rigen Geldmasse vorgegangen. Wir haben angenom- men, IIc habe 2v (Ig) als Material gekauft, 3 sei von Ig inner- halb II wieder ausgelegt als Geldform des variablen Kapitals. Es sind also aus der mittelst der neuen Goldproduktion 1*) geliefer- ten Geldmasse 3 innerhalb II geblieben und nicht zurckgestr”mt zu I. Nach der Voraussetzung hat II seinen Bedarf in Goldmaterial befriedigt. Die 3 bleiben als Goldschatz in seinen H„nden. --- 54) "Eine betr„chtliche Menge von Naturgold (gold bullion)... wird von den Goldgr„bern direkt in die Mnze von San Francisco gebracht." - "Reports of H. M. Secretaries of Embassy and Lega- tion", 1879, Part III, p. 337. ----- 1*) 1. und 2. Auflage: Geldproduktion, ge„ndert nach der Druck- vorlage von Engels #468# III. Abschnitt -Die Reproduktion u. Zirkulation... ----- Da sie keine Elemente seines konstanten Kapitals bilden k”nnen und da ferner II schon vorher hinreichendes Geldkapital zum An- kauf der Arbeitskraft hatte; da ferner, mit Ausnahme des Ver- schleiáelements, dies zuschssige 3g keine Funktion zu verrichten hat innerhalb IIc gegen einen Teil, wovon es ausgetauscht (es k”nnte nur dazu dienen, das Verschleiáelement pro tanto zu dec- ken, wenn IIc (1) kleiner als IIc (2), was zuf„llig); andterseits aber, eben mit Ausnahme des Verschleiáelements, das ganze Waren- produkt IIc gegen Produktionsmittel I(v+m) umzusetzen ist - so muá dies Geld ganz aus IIc bertragen werden in IIm, ob dies nun in notwendigen Lebensmitteln oder in Luxusmitteln existiere, und dagegen entsprechender Warenwert bertragen werden aus IIm in IIc. Resultat: Ein Teil des Mehrwerts wird als Geldschatz aufge- speichert. Beim zweiten Reproduktionsjahr, wenn dieselbe Proportion des j„hrlich produzierten Golds fortf„hrt, als Material vernutzt zu werden, wird wieder 2 an 1g zurckflieáen und 3 in natura er- setzt, d.h. wieder in II als Schatz freigesetzt sein usw. Mit Bezug auf das variable Kapital berhaupt: Der Kapitalist Ig hat wie jeder andre dies Kapital best„ndig in Geld zum Ankauf der Arbeit vorzuschieáen. Mit Bezug auf dies v hat nicht er, sondern seine Arbeiter zu kaufen von II; es kann also nie der Fall ein- treten, daá er als K„ufer auftritt, also Gold ohne die Initiative des II in selbes wirft. Soweit aber II von ihm Material kauft, sein konstantes Kapital II, in Goldmaterial umsetzen muá, flieát ihm Teil von (Ig)v von II zurck auf dieselbe Weise wie den and- ren Kapitalisten von I; und soweit dies nicht der Fall, ersetzt er sein v in Gold direkt aus seinem Produkt. In dem Verh„ltnis aber, worin ihm das als Geld vorgeschoáne v nicht von II zurck- flieát, wird in II ein Teil der schon vorhandnen Zirkulation (von I ihm zugefloánes und nicht an I retourniertes Geld) in Schatz verwandelt und dafr ein Teil seines Mehrwerts nicht in Konsumti- onsmitteln verausgabt. Da best„ndig neue Goldminen in Angriff ge- nommen oder alte wieder er”ffnet werden, so bildet eine bestimmte Proportion des von 1g in v auszulegenden Geldes stets Teil der vor der neuen Goldproduktion vorhandnen Geldmasse, die von Ig vermittelst ihrer Arbeiter in II hineingeworfen wird, und, soweit sie nicht aus II zu Ig zurckgekehrt, bildet sie dort Element der Schatzbildung. Was aber (Ig)m angeht, so kann Ig hier stets als K„ufer auftre- ten; es wirft sein in als Gold in die Zirkulation und zieht dafr Konsumtionsmittel IIc heraus; hier wird das Gold zum Teil als Ma- terial vernutzt, fungiert daher als wirkliches Element des kon- stanten Bestandteils c des produktiven Kapitals II; und soweit dies nicht der Fall, wird es wieder Element der #469# 20. Kapitel - Einfache Reproduktion ----- Schatzbildung als in Geld verharrender Teil von II. Es zeigt sich - auch abgesehn von dem sp„ter zu betrachtenden Ic 55) -, wie selbst bei einfacher Reproduktion, wenn hier auch Akkumulation im eigentlichen Sinn des Worts, d.h. Reproduktion auf erweiterter Stufenleiter, ausgeschlossen, dagegen Geldaufspeicherung oder Schatzbildung notwendig eingeschlossen ist. Und da sich dies j„hrlich neu wiederholt, so erkl„rt sich damit die Voraussetzung, von welcher bei Betrachtung der kapitalistischen Produktion aus- gegangen wird: daá sich bei Beginn der Reproduktion eine dem Wa- renumsatz entsprechende Masse von Geldmitteln in den H„nden der Kapitalistenklassen I und II befindet. Solche Aufspeicherung fin- det statt selbst nach Abzug des durch Verschleiá des zirkulieren- den Geldes verlorengehenden Goldes. Es versteht sich von selbst, daá je fortgeschrittner das Le- bensalter der kapitalistischen Produktion, um so gr”áer die al- lerseits aufgeh„ufte Geldmasse, um so kleiner also die Propor- tion, die die j„hrliche neue Goldproduktion dieser Masse zufgt, obgleich dieser Zuschuá seiner absoluten Quantit„t nach bedeutend sein kann. Im allgemeinen wollen wir nur noch einmal zurckkommen auf den gegen Tooke gemachten Einwurf 1*): wie ist es m”glich, daá jeder Kapitalist in Geld einen Mehrwert aus dem j„hrlichen Produkt herauszieht, d.h. mehr Geld herauszieht aus der Zirkula- tion, als er hineinwirft, da in letzter Instanz die Kapitalisten- klasse selbst als die Quelle betrachtet werden muá, die berhaupt das Geld in die Zirkulation wirft? Wir bemerken hierauf, unter Zusammenfassung des schon frher (Kap. XVII) Entwickelten: 1. Die einzige hier erforderliche Voraussetzung: daá berhaupt Geld genug vorhanden sei, um die verschiednen Elemente der j„hr- lichen Reproduktionsmasse umzusetzen -, wird in keiner Weise da- durch berhrt, daá ein Teil des Warenwerts aus Mehrwert besteht. Gesetzt, die ganze Produktion geh”re den Arbeitern selbst, ihre Mehrarbeit sei also nur Mehrarbeit fr sie selbst, nicht fr die Kapitalisten, so w„re die Masse des zirkulierenden Warenwerts dieselbe und erheischte bei sonst gleichbleibenden Umst„nden die- selbe Geldmasse zu ihrer Zirkulation. Es fragt sich also in bei- den F„llen nur: Wo kommt das Geld her, um diesen Gesamtwarenwert umzusetzen? - Und in keiner Weise: Wo kommt das Geld zur Versil- berung des Mehrwerts her? --- 55) Die Untersuchung aber den Ambusch von neuproduziertem Gold innerhalb des konstanten Kapitals der Abteilung I findet sich im Manuskript nicht. - F.E. ----- 1*) Siehe vorl. Band, S. 331 #470# III. Abschnitt - Die Reproduktion u. Zirkulation ----- Allerdings, um noch einmal darauf zurckzukommen, besteht jede einzelne Ware aus c + v + m, und es ist also zur Zirkulation der gesamten Warenmasse einerseits eine bestimmte Geldsumme n”tig zur Zirkulation des Kapitals c + v und andrerseits eine andre Geld- summe zur Zirkulation der Revenue der Kapitalisten, des Mehrwerts m. Wie fr die einzelnen Kapitalisten, so fr die ganze Klasse ist das Geld, worin sie Kapital vorschieát, verschieden von dem Geld, worin sie Revenue verausgabt. Woher kommt dies letztre Geld? Einfach daher, daá von der in der Hand der Kapitalisten- klasse befindlichen Geldmasse, also im ganzen und groáen von der innerhalb der Gesellschaft befindlichen gesamten Geldmasse, ein Teil die Revenue der Kapitalisten zirkuliert. Man sah schon oben, wie jeder ein neues Gesch„ft einrichtende Kapitalist das Geld, das er zu seiner Erhaltung in Konsumtionsmitteln verausgabt, wie- der zurckfischt als zur Versilberung seines Mehrwerts dienendes Geld, sobald das Gesch„ft einmal im Gang. Aber allgemein gespro- chen kommt die ganze Schwierigkeit aus zwei Quellen her: Erstens: Betrachten wir bloá die Zirkulation und den Umschlag des Kapitals, also auch den Kapitalisten nur als Personifikation des Kapitals nicht als kapitalistischen Konsumenten und Lebemann -, so sehn wir ihn zwar best„ndig Mehrwert in die Zirkulation werfen als Bestandteil seines Warenkapitals, aber wir sehn nie das Geld als Form der Revenue in seiner Hand; wir sehn ihn nie Geld zum Verzehr des Mehrwerts in die Zirkulation werfen. Zweitens: Wirft die Kapitalistenklasse eine gewisse Geldsumme in Gestalt von Revenue in Zirkulation, so scheint es, als zahle sie ein Žquivalent fr diesen Teil des j„hrlichen Gesamtprodukts und h”re dieser somit auf, Mehrwert darzustellen. Das Mehrprodukt aber, worin sich der Mehrwert darstellt, kostet der Kapitalisten- klasse nichts. Als Klasse besitzt und genieát sie es umsonst, und daran kann die Geldzirkulation nichts „ndern. Die Ver„nderung, die diese verttelt, besteht einfach darin, daá jeder Kapitalist, statt sein Mehrprodukt in natura zu verzehren, was meist gar nicht angeht, Waren aller Art bis zum Belauf des von ihm ange- eigneten Mehrwerts aus dem Gesamtstock des j„hrlichen gesell- schaftlichen Mehrprodukts herauszieht und sich aneignet. Aber der Mechanismus der Zirkulation hat gezeigt, daá wenn die Kapitali- stenklasse Geld zur Verausgabung von Revenue in die Zirkulation hineinwirft, sie selbiges Geld auch wieder der Zirkulation ent- zieht und also denselben Prozeá stets von neuem beginnen kann; daá sie also als Kapitalistenklasse betrachtet, nach wie vor im Besitz dieser zur Versilberung des Mehrwerts n”tigen Geldsumme bleibt. Wenn also nicht nur #471# 20. Kapitel - Einfachee Reproduktion ----- der Mehrwert, in Form von Waren, vom Kapitalisten fr seinen Kon- sumtionsfonds dem Warenmarkt entzogen wird, sondern zugleich das Geld, womit er diese Waren kauft, an ihn zurckflieát, so hat er offenbar die Waren ohne Žquvalent der Zirkulation entzogen. Sie kosten ihm nichts, obgleich er sie mit Geld zahlt. Wenn ich mit einem Pfund Sterling Waren kaufe und mir der Verk„ufer der Ware das Pfund zurckgibt fr Mehrprodukt, das mich nichts gekostet hat, habe ich offenbar die Waren umsonst erhalten. Die best„ndige Wiederholung dieser Operation „ndert nichts daran, daá ich be- st„ndig Waren entziehe und best„ndig im Besitz des Pfundes bleibe, obgleich ich mich desselben zum Bezug der Waren vorber- gehend ent„uáere. Der Kapitalist erh„lt best„ndig dies Geld zu- rck als Versilberung von Mehrwert, der ihm nichts gekostet hat. Wir sahn, daá bei A. Smith der gesamte gesellschaftliche Produk- tenwert sich aufl”st in Revenue, in v + m, daá also der konstante Kapitalwert gleich Null gesetzt wird. Es folgt daher notwendig, daá das zur Zirkulation der j„hrlichen Revenue erforderliche Geld auch hinreichend ist zur Zirkulation des gesamten j„hrlichen Pro- dukts; daá also, in unserm Fall, das zur Zirkulation der Konsum- tionsmittel zum Wert von 3000 n”tige Geld hinreicht zur Zirkula- tion des gesamten Jahresprodukts zum Wert von ffl. Dies ist in der Tat A. Smiths Ansicht, und sie wird von Th. Tooke wiederholt. Diese falsche Vorstellung vom Verh„ltnis der zur Versilberung der Revenue erforderlichen Geldma zur Geldmasse, welche das gesamte gesellschaftliche Produkt zirkuliert, ist ein notwendiges Resul- tat der nicht begriffnen, gedankenlos vorgestellten Art und Weise, wie die verschiednen stofflichen und Wertelemente des j„hrlichen Gesamtprodukts sich reproduzieren und j„hrlich ersetzt werden. Sie ist daher bereits widerlegt. H”ren wir Smith und Tooke selbst. Smith sagt, Book II, ch. 2: "Die Zirkulation jedes Landes kann in zwei Teile geschieden wer- den:. die Zirkulation der H„ndler untereinander und die Zirkula- tion zwischen H„ndlern und Konsumenten. Wenn auch dieselben Geld- stcke, Papier oder Metall, bald in der einen, bald in der andern Zirkulation verwandt werden m”gen, so gehn doch beide fortw„hrend gleichzeitig nebeneinander vor, und jede von beiden bedarf daher einer bestimmten Geldmasse dieser oder jener Art, um in Gang zu bleiben. Der Wert der zwischen den verschiednen H„ndlern zirku- lierten Waren kann nie den Wert der zwischen den H„ndlern und den Konsumenten zirkulierten Waren bersteigen; denn was die H„ndler auch immer kaufen, muá doch schlieálich an die Konsumenten ver- kauft werden. Da die Zirkulation zwischen den H„ndlern en gros geschieht, erfordert sie im allgemeinen eine ziemlich groáe Summe fr jeden einzelnen Umsatz. Die Zirkulation zwischen #472# III. Abschnitt - Die Reproduktion u. Zirkulation... ----- H„ndlern und Konsumenten dagegen geschieht meist en detail und erfordert oft nur sehr kleine Geldbetr„ge; ein Schilling oder selbst ein halber Penny gengt manchmal. Aber kleine Summen zir- kulieren weit rascher als groáe... Obgleich die j„hrlichen K„ufe aller Konsumenten daher denen aller H„ndler an Wert mindestens" {dies "mindestens" ist gut!} "gleich sind, so k”nnen sie doch in der Regel mit einerweit geringem Geldmasse erledigt werden" usw. Zu dieser Stelle Adams bemerkt Th. Tooke ("An Inquiry into the Currency Principle", London 1844, p. 34-36 passim). "Es kann kein Zweifel bestehn, daá dieser hier gemachte Unter- schied der Sache nach richtig ist... Der Austausch zwischen H„nd- lern und Konsumenten schlieát auch die Zahlung des Arbeitslohns ein, der die Haupteinnahme (the principal means) der Konsumenten ausmacht... Alle Ums„tze von H„ndler zu H„ndler, d. h. alle Ver- k„ufe vom Produzenten oder Importeur an, durch alle Abstufungen von Zwischenprozessen der Manufaktur usw. bis herab zum Detail- h„ndIer oder Exportkaufmann, sind aufl”sbar in Bewegungen von Ka- pitalbertragung. Kapitalbertragungen setzen aber nicht notwen- dig voraus, und fhren in der Tat auch nicht wirklich mit sich, in der groáen Masse der Ums„tze, eine wirkliche Abtretung von Banknoten oder Mnze - ich meine eine materielle, nicht fingierte Abtretung - zur Zeit der šbertragung... Der Gesamtbetrag der Um- s„tze zwischen Hindlern und H„ndlern muá in letzter Instanz be- stimmt und begrenzt sein durch den Betrag der Ums„tze zwischen H„ndlern und Konsumenten." St„nde der letzte Satz vereinzelt, so k”nnte man glauben, Tooke konstatiere bloá, daá ein Verh„ltnis stattfinde zwischen den Um- s„tzen von H„ndler zu H„ndler und denen von H„ndler zu Konsument, in andern Worten, zwischen dem Wert der j„hrlichen Gesamtrevenue und dem Wert des Kapitals, womit sie produziert wird. Dies ist jedoch nicht der Fall. Er bekennt sich ausdrcklich zur Auffas- sung A. Smiths. Eine besondre Kritik seiner Zirkulationstheorie ist daher berflssig. 2. Jedes industrielle Kapital wirft bei seinem Beginn auf einmal Geld in Zirkulation fr seinen ganzen fixen Bestandteil, den es nur allm„hlich in einer Reihe von Jahren durch Verkauf seines j„hrlichen Produkts wieder herauszieht. Es wirft also zun„chst mehr Geld in die Zirkulation hinein, als es ihr entzieht. Dies wiederholt sich Jedesmal bei Erneuerung des Gesamtkapitals in na- tura; es wiederholt sich Jedes Jahr fr eine bestimmte Anzahl Ge- sch„fte, deren fixes Kapital in natura zu erneuern; es wiederholt sich stckweis bei jeder Reparatur, bei jeder nur bruchweisen Er- neuerung des fixen Kapitals. Wird also von der einen Seite der Zirkulation mehr Geld entzogen als hineingeworfen, so von der an- dern Seite umgekehrt. In allen Industriezweigen, deren Produktionsperlode (als ver- schieden von der Arbeitsperiode) l„ngre Zeit umfaát, wird w„hrend derselben von #473# 20. Kapitel - Einfache Reproduktion ----- den kapitalistischen Produzenten best„ndig Geld in die Zirkula- tion geworfen, teils in Zahlung der angewandten Arbeitskraft, teils in Ankauf der zu verbrauchenden Produktionsmittel; es wer- den so Produktionsmittel direkt, Konsumtionsmittel teils indi- rekt, durch die ihren Arbeitslohn verausgabenden Arbeiter, teils direkt durch die ihren Verzehr keineswegs suspendierenden Kapita- listen selbst, dem Warenmarkt entzogen, ohne daá diese Kapitali- sten zun„chst gleichzeitig ein Žquivalent in Waren in den Markt wrfen. W„hrend dieser Periode dient das von ihnen in Zirkulation geworfne Geld zur Versilberung von Warenwert, inkl. des darin enthaltnen Mehrwerts. Sehr bedeutend wird dies Moment in entwic- kelter kapitalistischer Produktion bei langatmigen Unternehmun- gen, ausgefhrt von Aktiengesellschaften etc., wie Anlage von Ei- senbahnen, Kan„len, Docks, groáen st„dtischen Bauten, Eisen- schiffsbau, Drainierung von Land auf groáem Umfang etc. 3. W„hrend die andern Kapitalisten, abgesehn von der Auslage in fixem Kapital, mehr Geld aus der Zirkulation herausziehn, als sie beim Kauf der Arbeitskraft und der zirkulierenden Elemente hin- eingeworfen, wird von den Gold und Silber produzierenden Kapita- listen, abgesehn von dem Edelmetall, das als Rohstoff dient, nur Geld in die Zirkulation geworfen, w„hrend ihr nur Waren entzogen werden. Das konstante Kapital, mit Ausnahme des Verschleiáteils, der gr”áre Teil des variablen und der ganze Mehrwert, mit Aus- nahme des etwa in ihren eignen H„nden sich aufh„ufenden Schatzes, wird als Geld in die Zirkulation geworfen. 4. Einerseits zirkulieren zwar allerlei Dinge als Waren, die nicht innerhalb des Jahres produziert worden, Grundstcke, H„user etc., ferner Produkte, deren Produktionsperiode sich ber mehr als ein Jahr erstreckt, Vieh, Holz, Wein usw. Fr diese und andre Ph„nomene ist es wichtig festzuhalten, daá auáer der fr die un- mittelbare Zirkultion erheischten Geldsumme sich stets ein gewis- ses Quantum in latentem, nicht fungierendem Zustand vorfindet, das bei gegebnem Anstoá in Funktion treten kann. Auch zirkuliert der Wert solcher Produkte oft stckweis und allm„hlich, wie der Wert von H„usern in der Miete einer Reihe von Jahren. Andrerseits werden nicht alle Bewegungen des Reproduktionsprozes- ses durch Geldzirkulation vermittelt. Der gesamte Produktionspro- zeá, sobald seine elemente einmal angeschafft, ist davon ausge- schlossen. Ferner alles Produkt, das der Produzent direkt selbst wieder konsumiert - sei es individuell, sei es produktiv, wozu auch Naturalverpflegung l„ndlicher Arbeiter geh”rt. Die Geldmasse also, welche das j„hrliche Produkt zirkuliert, ist in der Gesellschaft vorhanden, nach und nach akkumuliert worden. Sie geh”rt #474# III. Abschnitt - Die Reproduktion u. Zirkulation... ----- nicht zum Wertprodukt dieses Jahrs, mit Ausnahme etwa des Ersatz- golds fr verschliáne Mnzen. Es ist bei dieser Darstellung vorausgesetzt exklusive Zirkulation von Edelmetallgeld und bei dieser wieder die einfachste Form ba- rer K„ufe und Verk„ufe; obwohl auf Basis bloáer Metallzirkulation das Geld auch als Zahlungsmittel fungieren kann und historisch wirklich so fungiert hat und auf dieser Basis ein Kreditwesen und bestimmte Seiten seines Mechanismus sich entwickelt haben. Diese Voraussetzung wird gemacht nicht bloá aus methodischen Rcksichten, deren Gewicht sich schon darin zeigt, daá sowohl Tooke und seine Schule wie ihre Gegner in ihren Kontroversen be- st„ndig gezwungen waren, bei Er”rterung der Banknotenzirkulation wieder rckzugreifen zur Hypothese rein metallischer Zirkulation. Sie waren gezwungen, dies post festum zu tun, taten es aber dann sehr oberfl„chlich, und zwar notwendig, weil der Ausgangspunkt so nur die Rolle eines Inzidentpunkts in der Analyse spielt. Aber die einfachste Betrachtung der in ihrer naturwchsigen Form dargestellten Geldzirkulation - und diese ist hier immanentes Mo- ment des j„hrlichen Reproduktionsprozesses - zeigt: a) Entwickelte kapitalistische Produktion vorausgesetzt, also Herrschaft des Lohnarbeitssystems, spielt offenbar das Geldkapi- tal eine Hauptrolle, soweit es die Form ist, in der das variable Kapital vorgeschossen wird. Im Maá, wie sich das Lohnarbeitssy- stem entwickelt, verwandelt sich alles Produkt in Ware, muá daher auch - mit einigen wichtigen Ausnahmen allzusamt die Verwandlung in Geld als eine Phase seiner Bewegung durchlaufen. Die Masse des zirkulierenden Geldes muá zu dieser Versilberung der Waren hin- reichen, und der gr”áte Teil dieser Masse wird geliefert in Form des Arbeitslohns, des Geldes, das als Geldform des variablen Ka- pitals in Zahlung der Arbeitskraft von industriellen Kapitalisten vorgeschossen, in den H„nden der Arbeiter - seiner groáen Masse nach - nur als Zirkulationsmittel (Kaufmittel) fungiert. Es ist dies ganz im Gegensatz zur Naturalwirtschaft, wie sie vorwiegt auf Basis jedes H”rigkeitssystems (Leibeigenschaft eingeschlos- sen) und noch mehr auf der mehr oder weniger primitiver Gemeinwe- sen, ob diese nun mit H”rigkeits- oder Sklavereiverh„ltnissen versetzt seien oder nicht. Im Sklavensystem spielt das Geldkapital, das im Ankauf der Ar- beitskraft ausgelegt wird, die Rolle von Geldform des fixen Kapi- tals, das nur allm„hlich ersetzt wird, nach Ablauf der aktiven Lebensperiode des Sklaven. Bei den Athenern wird daher der Ge- winn, den ein Sklavenbesitzer direkt #475# 20. Kapitel - Einfache Reproduktion ----- durch industrielle Verwendung seines Sklaven oder indirekt durch Vermietung desselben an andre industrielle Verwender (z.B. fr Bergwerksarbeit) zieht, auch nur betrachtet als Zins (nebst Amor- tisation) des vorgeschoánen Geldkapitals, ganz wie in der kapita- listischen Produktion der industrielle Kapitalist ein Stck des Mehrwerts plus dem Verschleiá des fixen Kapitals als Zins und Er- satz seines fixen Kapitals in Rechnung setzt; wie dies auch Regel ist bei den fixes Kapital (H„user, Maschinen etc.) vermietenden Kapitalisten. Bloáe Haussklaven, sei es, daá sie zur Leistung notwendiger Dienste oder bloá zur Luxusparade dienen, kommen hier nicht in Betracht, sie entsprechen unsrer dienenden Klasse. Aber auch das Sklavensystem - sofern es in Agrikultur, Manufaktur, Schiffsbetrieb etc. die herrschende Form der produktiven Arbeit ist, wie in den entwickelten Staaten Griechenlands und in Rom - beh„lt ein Element der Naturalwirtschaft bei. Der Sklavenmarkt selbst erh„lt best„ndig Zufuhr seiner Arbeitskraft-Ware durch Krieg, Seeraub etc., und dieser Raub ist seinerseits nicht durch einen Zirkulationsprozeá vermittelt, sondern Naturalaneignung fremder Arbeitskraft durch direkten physischen Zwang. Selbst in den Vereinigten Staaten, nachdem das Zwischengebiet zwischen den Lohnarbeitsstaaten des Nordens und den Sklavenstaaten des Sdens sich in ein Sklavenzuchtgebiet fr den Sden verwandelt, wo also der auf den Sklavenmarkt geworfne Sklave selbst ein Element der j„hrlichen Reproduktion geworden, gengte das fr l„ngre Zeit nicht, sondern wurde noch m”glichst lange afrikanischer Sklaven- handel zur Fllung des Markts fortgetrieben. b) Die auf Basis der kapitalistischen Produktion sich naturwch- sig vollziehenden Ab- und Rckstr”mungen des Geldes bei Umsatz des j„hrlichen Produkts; die einmaligen Vorschsse von fixen Ka- pitalen, ihrem ganzen Wertumfang nach, und das sukzessive, ber jahrelange Perioden sich verbreitende Herausziehn ihres Werts aus der Zirkulation, also ihre allm„hliche Rekonstitution in Geldform durch j„hrliche Schatzbildung, eine Schatzbildung, ihrem Wesen nach total verschieden von der ihr parallel gehenden, auf j„hr- lich neuer Goldproduktion beruhenden Schatzbildung; die ver- schiedne L„nge der Zeit, worin je nach der L„nge der Produktions- perioden der Waren Geld vorgeschossen, also auch vorher schon stets von neuem aufgeschatzt werden muá, bevor es durch Verkauf der Ware aus der Zirkulation zurckgezogen werden kann; die ver- schiedne L„nge der Vorschuázeit, die schon allein aus der ver- schiednen Entfernung des Produkttionsorts vom Absatzmarkt ent- steht; ebenso die Verschiedenheit in Gr”áe und Periode des Rck- flusses je nach dem Stand, resp. der relativen Gr”áe der Produk- tionsvorr„te in verschiednen Gesch„ften und bei den verschiednen #476# III. Abschnitt - Die Reproduktion u. Zirkulation... ----- einzelnen Kapitalisten desselben Gesch„ftszweigs, also die Ter- mine der Eink„ufe von Elementen des konstanten Kapitals - alles das w„hrend des Reproduktionsjahrs: alle diese verschiednen Mo- mente der naturwchsigen Bewegung brauchen sich bloá durch Erfah- rung bemerklich und auffallend gemacht zu haben, um planm„áig sowohl zu den mechanischen Hilfsmitteln des Kreditsystems den An- laá zu geben wie auch zu der wirklichen Auffischung der vorhand- nen verleihbaren Kapitale. Es kommt hierzu noch der Unterschied der Gesch„fte, deren Produk- tion unter sonst normalen Verh„ltnissen kontinuierlich auf der- selben Stufenielter vor sich geht, und solcher, die in verschied- nen Perioden des Jahrs Arbeitskraft in verschiednem Umfang anwen- den, wie die Landwirtschaft. #476# III. Abschnitt - Die Reproduktion u. Zirkulation... ----- XIII. Destutt de Tracys Reproduktionstheorie 56) Als Beispiel der konfusen und zugleich renommistischen Gedanken- losigkeit politischer ™konomen, bei Betrachtung der gesellschaft- lichen Reproduktion, diene der groáe Logiker Destutt de Tracy (vergl. Buch I, p. 147, Note 30 1*)), den selbst Ricardo ernst- haft nahm und a very distinguished writer 2*) nennt. ("Principles", p. 333.) Dieser distinguierte Schriftsteller gibt folgende Aufschlsse ber den gesamten gesellschaftlichen Reproduktions- und Zirkula- tionsprozeá: "Man wird mich fragen, wie diese Industrieunternehmer so groáe Profite machen und von wem sie sie ziehn k”nnen. Ich antworte, daá sie dies tun, indem sie alles, was sie produzieren, teurer verkaufen, als es ihnen zu produzieren gekostet; und daá sie es verkaufen 1. aneinander fr den ganzen Teil ihrer Konsumtion, bestimmt zur Befriedigung ihrer Bedrfnisse, welche sie bezahlen mit einem Teil ihrer Profite; 2. an die hnarbeiter, sowohl an die, welche sie besolden, wie die, welche die máigen Kapitalisten besolden; von welchen Lohn- arbeitern sie auf diesem Wege ihren ganzen Lohn zurckerhalten, ausgenommen etwa deren kleine Ersparnisse; 3. an die máigen Kapitalisten, welche sie bezahlen mit dem Teil ihrer Revenue, den sie nicht schon abgegeben haben an die von ih- nen direkt besch„ftigten Lohnarbeiter; so daá die ganze Rente, welche sie ihnen j„hrlich zahlen, ihnen auf dem einen oder andern dieser Wege wieder zurckflieát." (Destutt de Tracy, Trait‚ de la volont‚ et de ses effets", Paris 1826, p. 239.) --- 56) Aus Manuskript II. ----- 1*) Siehe Band 23 unserer Ausgabe, S. 177 - 2*) einen ganz ausge- zeichneten Schriftsteller #477# 20. Kapitel - Einfache Reproduktion ----- Also die Kapitalisten bereichern sich erstens, indem sie im Um- satz des Teils des Mehrwerts, den sie ihrer Privatkonsumtion wid- men oder als Revenue verzehren, sich alle wechselseitig bervor- teilen. Also, wenn dieser Teil ihres Mehrwerts, resp. ihrer Pro- fite, = 400 Pfd.St. ist, so werden aus diesen 400 Pfd.St. etwa 500 Pfd.St. dadurch, daá jeder Beteiligte der 400 Pfd.St. dem an- dern seinen Teil um 25% zu teuer verkauft. Da alle dasselbe tun, so ist das Resultat dasselbe, als h„tten sie sich wechselseitig zum richtigen Wert verkauft. Nur brauchen sie zur Zirkulation ei- nes Warenwerts von 400 Pfd.St. eine Geldmasse von 500 Pfd.St., und dies scheint eher eine Methode, sich zu verarmen als sich zu bereichern, indem sie einen groáen Teil ihres Gesamtverm”gens in der nutzlosen Form von Zirkulationsmitteln unproduktiv aufbewah- ren mssen. Das Ganze kommt darauf hinaus, daá die Kapitalisten- klasse trotz der allseitigen nominellen Preiserh”hung ihrer Waren nur einen Warenstock von 400 Pfd.St. Wert unter sich zu ihrer Privatkonsumtion zu verteilen haben, daá sie aber sich das wech- selseitige Vergngen machen, 400 Pfd.St. Warenwert zu zirkulieren mit einer Geldmasse, die fr 500 Pfd.St. Warenwert erheischt ist. Ganz abgesehn davon, daá hier ein "Teil ihrer Profite" und also berhaupt ein Warenvorrat, worin Profit sich darstellt, unter- stellt ist. Destutt will uns aber gerade erkl„ren, wo dieser Pro- fit herkommt. Die Geldmasse, die n”tig ist, um ihn zu zirkulie- ren, ist eine ganz untergeordnete Frage. Die Warenmasse, worin der Profit sich darstellt, scheint davon herzustammen, daá die Kapitalisten diese Warenmasse nicht nur einander verkaufen, was bereits sehr sch”n und tief ist, sondern sich alle einander zu teuer verkaufen. Wir kennen jetzt also eine Quelle der Bereiche- rung der Kapitalisten. Sie kommt hinaus auf das Geheimnis des "Entspektor Br„sig" [23], daá die groáe Armut von der groáen pau- vret‚ 1*) herkommt. 2. Dieselben Kapitalisten verkaufen ferner "an die Lohnarbeiter, sowohl an die, welche sie selbst besolden, wie an die, welche die máigen Kapitalisten besolden; von welchen Lohnarbeitern sie auf diese Weise ihren ganzen Lohn zurckerhal- ten, ausgenommen deren kleine Ersparnisse". Der Rckfluá des Geldkapitals, in Form von welchem die Kapitali- sten den Lohn dem Arbeiter vorgeschossen haben, zu den Kapitali- sten, macht nach Herrn Destutt die zweite Quelle der Bereicherung solcher Kapitalisten aus. Wenn also die Kapitalistenklasse z.B. 100 Pfd.St. den Arbeitern in Lohn gezahlt und dann dieselben Ar- beiter von derselben Kapitalistenklasse ----- 1*) Armut #478# III. Abschnitt - Die Reproduktion u. Zirkulation ----- Ware zum selben Wert von 100 Pfd.St. kaufen und daher die Summe von 100 Pfd.St., welche die Kapitalisten als K„ufer von Arbeits- kraft vorgeschossen, ihnen beim Verkauf von Waren zu 100 Pfd.St. an die Arbeiter zurckflieát, so b e r e i c h e r n sich da- durch die Kapitalisten. Es scheint, vom Standpunkt des gew”hnli- chen Menschenverstands, daá die Kapitalisten sich vermittelst dieser Prozedur wieder im Besitz von 100 Pfd.St. befinden, die sie vor der Prozedur besaáen. Bei Beginn der Prozedur besitzen sie 100 Pfd.St. Geld, sie kaufen fr diese 100 Pfd.St. Arbeits- kraft. Fr diese 100 Pfd. St. Geld produziert die gekaufte Arbeit Waren von einem Wert, soviel wir bis jetzt wissen, von 100 Pfd.St. Durch Verkauf der 100 Pfd.St. Waren an die Arbeiter er- halten die Kapitalisten 100 Pfd.St. Geld zurck. Die Kapitalisten besitzen also wieder 100 Pfd.St. Geld, die Arbeiter aber fr 100 Pfd.St. Ware, die sie selbst produziert haben. Wie sich die Kapi- talisten dabei bereichern sollen, ist nicht abzusehn. Wenn die 100 Pfd.St. Geld ihnen nicht zurckfl”ssen, so h„tten sie den Ar- beitern erstens 100 Pfd.St. Geld fr ihre Arbeit zahlen und zwei- tens ihnen das Produkt dieser Arbeit, fr 100 Pfd.St. Konsumti- onsmittel, umsonst geben mssen. Der Rckfluá k”nnte also h”chstens erkl„ren, warum die Kapitalisten durch die Operation nicht „rmer, keineswegs aber, warum sie dadurch reicher geworden. Eine andre Frage ist allerdings, wie die Kapitalisten die 100 Pfd.St. Geld besitzen, und warum die Arbeiter, statt selbst fr eigne Rechnung Waren zu produzieren, gezwungen sind, ihre Ar- beitskraft gegen diese 100 Pfd.St. auszutauschen. Aber dies ist etwas, was sich fr einen Denker vom Kaliber Destutts von selbst versteht. Destutt ist selbst nicht ganz befriedigt mit dieser L”sung. Er hatte uns ja nicht gesagt, daá man sich dadurch bereichert, daá man eine Geldsumme von 100 Pfd. St. ausgibt und dann eine Geld- summe von 100 Pfd.St. wieder einnimmt, also nicht durch den Rck- fluá von 100 Pfd.St. Geld, der ja nur zeigt, warum die 100 Pfd.St. Geld nicht verlorengehn. Er hatte uns gesagt, daá die Ka- pitalisten sich bereichern, "indem sie alles, was sie produzieren, teurer verkaufen, als es ihnen zu kaufen gekostet hat". Also mssen sich auch die Kapitalisten in ihrer Transaktion mit den Arbeitern dadurch bereichern, daá sie denselben zu teuer ver- kaufen. Vortrefflich! "Sie zahlen Arbeitslohn... und alles das flieát ihnen zurck durch die Ausgaben aller dieser Leute, die ihnen" {die Produkte} "teurer bezahlen als sie ihnen" {den Kapitalisten} "vermittelst dieses Arbeitslohns gekostet haben." (p. 240.) #479# 20. Kapitel - Einfache Reproduktion ----- Also die Kapitalisten zahlen 100 Pfd. St. Lohn an die Arbeiter, und dann verkaufen sie den Arbeitern ihr eignes Produkt zu 120 Pfd.St., so daá ihnen nicht nur die 100 Pfd.St. zurckflieáen, sondern noch 20 Pfd.St. gewonnen werden? Dies ist unm”glich. Die Arbeiter k”nnen nur mit dem Geld zahlen, das sie in Form von Ar- beitslohn erhalten haben. Wenn sie 100 Pfd.St. Lohn von den Kapi- talisten erhalten, k”nnen sie nur fr 100 Pfd.St. kaufen und nicht fr 120 Pfd.St. Also auf diese Weise ginge die Sache nicht. Es gibt aber noch einen andern Weg. Die Arbeiter kaufen von den Kapitalisten Waren fr 100 Pfd.St., erhalten aber in der Tat nur Ware zum Wert von 80 Pfd.St. Sie sind daher unbedingt um 20 Pfd.St. geprellt. Und der Kapitalist hat sich unbedingt um 20 Pfd.St. bereichert, weil er die Arbeitskraft tats„chlich 20% un- ter ihrem Wert gezahlt oder einen Abzug vom nominellen Arbeits- lohn zum Belauf von 20%, auf einem Umweg gemacht hat. Die Kapitalistenklasse wrde dasselbe Ziel erreichen, wenn sie von vornherein den Arbeitern nur 80 Pfd.St. Lohn zahlte und ihnen hinterher fr diese 80 Pfd.St. Geld in der Tat 80 Pfd.St. Waren- wert lieferte. Dies scheint - die ganze Klasse betrachtet - der normale Weg, da nach Herrn Destutt selbst die Arbeiterklasse "gengenden Lohn" (p. 219) erhalten muá, da dieser Lohn wenig- stens hinreichen muá, um ihre Existenz und Werkt„tigkeit zu er- halten, "sich die genaueste Subsistenz zu verschaffen". (p. 180.) Erhalten die Arbeiter nicht diese hinreichenden L”hne, so ist dies nach demselben Destutt der "Tod der Industrie" (p. 208), also wie es scheint, kein Bereicherungsmittel fr die Kapitali- sten. Welches aber immer die H”he der L”hne sei, welche die Kapi- talistenklasse der Arbeiterklasse zahlt, so haben sie einen be- stimmten Wert, z.B. 80 Pfd.St. Zahlt also die Kapitalistenklasse 80 Pfd.St. an die Arbeiter, so hat sie ihnen 80 Pfd.St. Warenwert fr diese 80 Pfd.St. zu liefern, und der Rckfluá der 80 Pfd.St. bereichert sie nicht. Zahlt sie ihnen in Geld 100 Pfd.St. und verkauft ihnen fr 100 Pfd.St. einen Warenwert fr 80 Pfd.St., so zahlte sie ihnen in Geld 25% mehr als ihren normalen Lohn und lieferte ihnen dafr in Waren 25% weniger. Mit andern Worten: der Fonds, woher die Kapitalistenklasse ber- haupt ihren Profit zieht, wrde gebildet durch Abzug vom normalen Arbeitslohn, durch Zahlung der Arbeitskraft unter ihrem Wert, d.h. unter dem Wert der Lebensmittel, die zu ihrer normalen Re- produktion als Lohnarbeiter notwendig sind. Wrde also der nor- male Arbeitslohn gezahlt, was nach Destutt geschehn soll, so exi- stierte kein Fonds von Profit, weder fr die Industriellen noch fr die máigen Kapitalisten. Herr Destutt h„tte also das ganze Geheimnis, wie sich die Kapita- listenklasse bereichert, darauf reduzieren mssen: durch Abzug am Arbeitslohn. #480# III. Abschnitt - Die Reproduktion u. Zirkulation... ----- Die andern Fonds des Mehrwerts, wovon er sub 1 und sub 3 spricht, exjstierten dann nicht. In allen L„ndern also, wo der Geldlohn der Arbeiter reduziert ist auf den Wert der zu ihrer Subsistenz als Klasse n”tigen Konsumti- onsmittel, existierte kein Konsumtionsfonds und kein Akkumulati- onsfonds fr die Kapitalisten, also auch kein Existenzfonds der Kapitalistenklasse, also auch keine Kapitalistenklasse. Und zwar w„re dies nach Destutt der Fall in allen reichen entwickelten L„ndern alter Zivilisation, denn hier "in unsern altgewurzelten Gesellschaften ist der Fonds, aus dem der Lohn bestritten wird... eine beinahe konstante Gr”áe". (p. 202.) Auch beim Abbruch am Lohn kommt die Bereicherung der Kapitalisten nicht daher, daá sie erst dem Arbeiter 100 Pfd.St. in Geld zahlen und ihm nachher 80 Pfd.St. in Waren fr diese 100 Pfd.St. Geld liefern - also in der Tat 80 Pfd.St. Ware durch die um 25% zu groáe Geldsumme von 100 Pfd.St. zirkulieren, sondern daher, daá der Kapitalist vom Produkt des Arbeiters sich auáer dem Mehrwert - dem Teil des Produkts, worin sich Mehrwert darstellt - auch noch 25% von dem Teil des Produkts aneignet, das dem Arbeiter in der Form von Arbeitslohn anheimfallen sollte. In der albernen Weise, wie Destutt die Sache auffaát, wurde die Kapitalisten- klasse absolut nichts gewinnen. Sie zahlt 100 Pfd.St. fr Ar- beitslohn und gibt dem Arbeiter fr diese 100 Pfd.St. von seinem eignen Produkt 80 Pfd.St. Warenwert zurck. Aber bei der n„chsten Operation muá sie wieder fr dieselbe Prozedur 100 Pfd.St. vor- schieáen. Sie macht sich also nur das nutzlose Vergngen, 100 Pfd.St. Geld vorzuschieáen und 80 Pfd.St. Ware dafr zu liefern, statt 80 Pfd.St. Geld vorzuschieáen und 80 Pfd.St. Ware dafr zu liefern. D.h., sie schieát best„ndig nutzlos ein um 25% zu groáes Geldkapital fr die Zirkulation ihres variablen Kapitals vor, was eine ganz eigentmliche Methode der Bereicherung ist. 3. Die Kapitalistenklasse verkauft endlich "an die máigen Kapitalisten, welche sie bezahlen mit dem Teil ihrer Revenue, den sie nicht schon abgegeben haben an die von ih- nen direkt besch„ftigten Lohnarbeiter; so daá die ganze Rente, welche sie jenen" (den Máigen) "j„hrlich zahlt, ihr auf dem einen oder andern dieser Wege wieder zurckflieát". Wir haben vorher gesehn, daá die industriellen Kapitalisten "mit einem Teil ihrer Profite den ganzen Teil ihrer Konsumtion, bestimmt zur Befriedigung ihrer Bedrfnisse, bezahlen". #481# 20. Kapitel - Einfache Reproduktion ----- Gesetzt also, ihre Profite seien = 200 Pfd.St. 10 Pfd.St. z.B. verzehren fr ihre individuelle Konsumtion. Aber die andre H„lfte = 100 Pfd.St. geh”rt nicht ihnen, sondern den máigen Kapitali- sten, d.h. den Grundrentlern und den auf Zins leihenden Kapitali- sten. Sie haben also 100 Pfd.St. Geld an diese Gesellschaft zu zahlen. Wir wollen nun sagen, von diesem Geld brauchen diese letztren 80 Pfd.St. zu ihrer eignen Konsumtion und 20 Pfd.St. zum Kauf von Bedienten etc. Sie kaufen also mit den 80 Pfd.St. Kon- sumtionsmittel von den industriellen Kapitalisten. Damit str”men diesen, w„hrend sich fr 80 Pfd.St. Produkt von ihnen entfernt, 80 Pfd.St. Geld zurck oder 4/5 von den 100 Pfd.St., die sie an die máigen Kapitalisten unter den Namen Rente, Zins etc. gezahlt haben. Ferner die Bedientenklasse, die direkten Lohnarbeiter der máigen Kapitalisten, haben von ihren Herrschaften 20 Pfd.St. er- halten. Sie kaufen damit ebenfalls von den industriellen Kapita- listen fr 20 Pfd.St. Konsumtionsmittel. Damit str”men diesen, w„hrend sich fr 20 Pfd.St. Produkt von ihnen entfernt, 20 Pfd.St. Geld zurck oder das letzte Fnftel von den 100 Pfd.St. Geld, die sie an die máigen Kapitalisten als Rente, Zins etc. gezahlt haben. Am Ende der Transaktion sind den industriellen Kapitalisten die 100 Pfd.St. Geld, die sie zur Zahlung von Rente, Zins etc. an die máigen Kapitalisten abgetreten, zurckgestr”mt, w„hrend die H„lfte ihres Mehrprodukts = 100 Pfd.St. aus ihren H„nden in den Konsumtionsfonds der máigen Kapitalisten bergegangen ist. Es ist also fr die Frage, um die es sich hier handelt, offenbar ganz berflssig, die Teilung der 100 Pfd.St. zwischen den mái- gen Kapitalisten und ihren direkten Lohnarbeitern irgendwie ins Spiel zu bringen. Die Sache ist einfach: Ihre Renten, Zinsen, kurz der Anteil, der ihnen vom Mehrwert = 200 Pfd.St. zukommt, wird ihnen von den industriellen Kapitalisten in Geld gezahlt, in 100 Pfd.St. Mit diesen 100 Pfd.St. kaufen sie direkt oder indi- rekt Konsumtionsmittel von den industriellen Kapitalisten. Sie zahlen ihnen also zurck 100 Pfd.St. Geld und entziehn ihnen fr 100 Pfd.St. Konsumtionsmittel. Damit hat der Rckfluá der von den industriellen Kapitalisten an die máigen Kapitalisten gezahlten 100 Pfd.St. Geld stattgefun- den. Ist dieser Geldrckfluá, wie Destutt schw„rmt, ein Mittel der Bereicherung fr die industriellen Kapitalisten? Vor der Transaktion hatten sie eine Wertsumme von 200 Pfd.St.; 100 Pfd.St. in Geld und 100 Pfd.St. in Konsumtionsmitteln. Nach der Transaktion besitzen sie nur die H„lfte der ursprnglieben Wertsumme. Sie haben wieder die 100 Pfd.St. in Geld, aber sie ha- ben verloren die 100 Pfd.St. in Konsumtionsmitteln, die in die H„nde #482# III. Abschnitt -Die Reproduktion u. Zirkulation... ----- der máigen Kapitalisten bergegangen sind. Sie sind also um 100 Pfd.St. „rmer statt um 100 Pfd.St. reicher. H„tten sie statt des Umwegs, erst 100 Pfd.St. Geld zu zahlen und dann diese 100 Pfd.St. Geld zurckzuerhalten in Zahlung von 100 Pfd.St. Konsum- tionsmittel, direkt Rente, Zins etc. in der Naturalform ihres Produkts gezahlt, so str”mten ihnen keine 100 Pfd.St. Geld aus der Zirkulation zurck, weil sie keine 100 Pfd.St. Geld in sie hineingeworfen h„tten. Auf dem Weg der Naturalzahlung h„tte sich die Sache einfach so dargestellt, daá sie von dem Mehrprodukt zum Wert von 200 Pfd.St. die H„lfte fr sich behalten und die andre H„lfte ohne Žquivalent an die máigen Kapitalisten weggegeben. Selbst Destutt h„tte dies nicht fr ein Mittel der Bereicherung zu erkl„ren sich versucht fhlen k”nnen. Das Land und das Kapital, das die industriellen Kapitalisten von den máigen Kapitalisten geliehen und wofr sie ihnen einen Teil des Mehrwerts in Form von Grundrente, Zins etc. zu zahlen haben, war ihnen natrlich profitlich, denn es war eine der Bedingungen der Produktion sowohl des Produkts berhaupt wie des Teils des Produkts, der Mehrprodukt bildet oder worin sich der Mehrwert darstellt. Dieser Profit flieát aus der Benutzung des geliehenen Landes und Kapitals, aber nicht aus dem Preis, der dafr bezahlt wird. Dieser Preis konstituiert vielmehr einen Abzug davon. Oder es muáte behauptet werden, die industriellen Kapitalisten wrden nicht reicher, sondern „rmer, wenn sie die andre H„lfte des Mehr- werts fr sich selber behalten k”nnten, statt sie wegzugehen. Aber zu solcher Konfusion fhrt es, wenn man Zirkulationserschei- nungen, wie Geldrckfluá, zusammenwirft mit der Verteilung des Produkts, welche durch solche Zirkulationsph„nomene nur vermit- telt ist. Und doch ist derselbe Destutt so pfiffig zu bemerken: "Woher kommen die Revenuen dieser m„áigen Leute? Kommen sie nicht aus der Rente, die ihnen aus ihrem Profit diejenigen zahlen, die die Kapitale der erstern arbeiten machen, d.h. diejenigen, die mit den Fonds der erstern eine Arbeit besolden, die mehr produ- ziert als sie kostet, in einem Worte, die Industriellen? Auf diese muá man also immer zurckgehn, um die Quelle alles Reich- tums zu finden. Sie sind es, die in Wirklichkeit die von den er- stren besch„ftigten Lohnarbeiter ern„hren." (p. 246.) Also jetzt ist die Zahlung dieser Rente etc. Abbruch an dem Pro- fit der Industriellen. Vorhin war es Mittel fr sie, sich zu be- reichern. Aber ein Trost ist unserm Destutt doch geblieben. Diese braven Industriellen treiben es mit den máigen Industriellen, wie sie es untereinander und gegen die Arbeiter getrieben haben. Sie ver- kaufen ihnen alle Waren zu #483# 20. Kapitel - Einfache Reproduktion ----- teuer, z.B. um 20%. Nun ist zweierlei m”glich. Die Máigen haben auáer den 100 Pfd.St., die sie j„hrlich von den Industriellen er- halten, noch andre Geldmittel, oder sie haben sie nicht. Im er- sten Fall verkaufen die Industriellen ihnen Ware und Werte von 100 Pfd.St. zum Preis sage von 120 Pfd.St. Es str”men ihnen also beim Verkauf ihrer Waren nicht nur die 100 Pfd.St. zurck, die sie an die Máigen gezahlt, sondern auáerdem noch 20 Pfd.St., die wirklich Neuwert fr sie bilden. Wie steht nun die Rechnung? Sie haben fr 100 Pfd.St. Ware umsonst weggegeben, denn die 100 Pfd.St. Geld, womit sie zum Teil bezahlt, waren ihr eignes Geld. Ihre eigne Ware ist ihnen also mit ihrem eignen Geld bezahlt wor- den. Also 100 Pfd.St. Verlust. Aber sie haben auáerdem 20 Pfd.St. fr šberschuá des Preises ber den Wert erhalten. Also 20 Pfd.St. Gewinn; dazu 100 Pfd.St. Verlust macht 80 Pfd.St. Verlust, wird nie ein Plus, bleibt immer ein Minus. Die an den Máigen verbte Prellerei hat den Verlust der Industriellen vermindert, aber des- wegen nicht Verlust von Reichtum fr sie in Bereicherungsmittel verwandelt. Diese Methode kann aber auf die L„nge nicht gehn, da die Máigen unm”glich j„hrlich 120 Pfd.St. Geld zahlen k”nnen, wenn sie j„hrlich nur 100 Pfd.St. Geld einnehmen. Also die andre Methode: Die Industriellen verkaufen Waren von 80 Pfd.St. Wert fr die 100 Pfd.St. Geld, die sie den Máigen be- zahlt haben. In diesem Fall geben sie vor wie nach 80 Pfd.St. um- sonst weg, in der Form von Rente, Zins etc. Durch diese Prellerei haben sie den Tribut an die Máigen vermindert, aber er existiert nach wie vor, und die Máigen sind im Stand, nach derselben Theo- rie, wonach die Preise von dem guten Willen der Verk„ufer abh„n- gen, knftig 120 Pfd.St. Rente, Zins etc. fr ihr Land und Kapi- tal zu verlangen statt wie bisher 100 Pfd.St. Diese gl„nzende Entwicklung ist ganz des tiefen Denkers wrdig, der auf der einen Seite dem A. Smith abschreibt, daá "Arbeit die Quelle alles Reichtums ist" (p. 242), daá die industriellen Kapitalisten "ihr Kapital anwenden, um Arbeit zu bezahlen, die es mit Profit reproduziert" (p. 246), und auf der andern Seite schlieát, daá diese industriellen Kapi- talisten "alle brigen Menschen ern„hren, allein das ”ffentliche Verm”gen vermehren und alle unsre Mittel des Genusses schaffen" (p. 242), daá nicht die Kapitalisten von den Arbeitern, sondern die Arbei- ter von den Kapitalisten ern„hrt werden, und zwar aus dem bril- lanten Grund, weil das Geld, womit die Arbeiter gezahlt werden, nicht in ihrer Hand bleibt, sondern #484# III. Abschnitt -Die Reproduktion u. Zirkulation ----- best„ndig zu den Kapitalisten zurckkehrt in Zahlung der von den Arbeitern produzierten Waren. "Sie empfangen nur mit einer Hand und geben mit der andern zu- rck. Ihre Konsumtion muá also angesehn werden als erzeugt durch diejenigen, die sie besolden." (p. 235.) Nach dieser ersch”pfenden Darstellung der gesellschaftlichen Re- produktion und Konsumtion, wie sie vermittelt ist durch die Geld- zirkulation, f„hrt Destutt fort: "Das ist es, was dies perpetuum mobile des Reichtums vervollst„n- digt, eine Bewegung, die, obwohl schlecht verstanden" {mal connu 1*) - sicher!}, mit Recht Zirkulation genannt worden ist; denn sie ist in der Tat ein Kreislauf und kommt immer zurck zu ihrem Ausgangspunkt. Dieser Punkt ist derjenige, wo die Produktion sich vollzieht." (p. 239, 240.) Destutt, that very distinguished writer, membre de l'Institut de France [24] et de la Soci‚t‚ Philosophique de Philadelphie 2*), und in der Tat gewissermaáen ein Lumen unter den Vulg„r”konomen, ersucht den Lser schlieálich, die wundervolle Klarheit zu bewun- dern, womit er den Verlauf des gesellschaftlichen Prozesses dar- gestellt, den Lichtstrom, den er ber den Gegenstand ausgegossen, und ist sogar herablassend genug, dem Leser mitzuteilen, wo all dies Licht herkommt. Dies muá im Original gegeben werden: "On remarquera, j'espŠre, combien cette maniŠre de consid‚rer la consommation de nos richesses est concordante avec tout ce que nous avons dit … propos de leur production et de leur distribu- tion, et en mˆme tempe q u e l l e c l a r t ‚ e l l e r ‚ p a n d s u r t o u t e l a m a r c h e d e l a s o c i ‚ t ‚. D'ou viennent cet accord et cette l u c i d i t ‚? De ce que nous avons rencontr‚ la v‚rit‚. Cela rappelle l'effet de ces miroirs o— les objets se peignent nette- ment et dans leurs justes proportions, quand on est plac‚ dans leur vrai point-de-vue, et o— tout parait confus et d‚suni, quand on en est trop prŠs ou trop loin." 3*) (p. 242, 243.) Voil… le cr‚tinisme bourgeois dans toute sa b‚atitude! 4*) ----- 1*) schlecht verstanden - 2*) dieser ganz ausgezeichnete Schrift- steller, Mitglied des Institut de France und der Philosophischen Gesellschaft von Philadelphia - 3*) "Man wird, hoffe ich, bemer- ken, wie diese Art, die Konsumtion unsrer Reichtmer zu betrach- ten, mit allem bereinstimmt, was wir bezglich ihrer Produktion und ihrer Distribution gesagt haben, und, gleichzeitig, w e l c h e K l a r h e i t s i e b e r d i e g a n z e B e w e g u n g d e r G e s e l l s c h a f t v e r b r e i t e t. Woher koen diese šbereinstimmung und diese l i c h t e E r k e n n t n i s? Daher, daá wir die Wahrheit ge- troffen haben. Das erinnert an die Wirkung jener Spiegel, in denen sich die Gegenst„nde klar und in ihren richtigen Proportio- nen abzeichnen, wenn man den richtigen Standpunkt einnimmt, und in denen alles verworren und verzerrt erscheint, wenn man zu nahe oder zu weit entfernt steht." - 4*) Da sieht man den brgerlichen Stumpfsinn in ihrer ganzen Glckseligkeit! #485# ----- EINUNDZWANZIGSTES KAPITEL 57) Akkumulation und erweiterte Reproduktion Es wurde in Buch I gezeigt, wie die Akkumulation fr den einzel- nen Kapitalisten verl„uft. Durch die Versilberung des Warenkapi- tals wird auch das Mehrprodukt versilbert, in dem sich der Mehr- wert darstellt. Diesen so in Geld verwandelten Mehrwert rckver- wandelt der Kapitalist in zuschssige Naturalelemente seines pro- duktiven Kapitals. Im n„chsten Kreislauf der Produktion liefert das vergr”áerte Kapital ein vergr”áertes Produkt. Was aber beim individuellen Kapital, muá auch erscheinen in der j„hrlichen Ge- samtreproduktion, ganz wie wir gesehn bei Betrachtung der einfa- chen Reproduktion, daá der sukzessive Niederschlag - beim indivi- duellen Kapital - seiner verbrauchten fixen Bestandteile in Geld, das aufgeschatzt wird, sich auch in der j„hrlichen gesellschaft- lichen Reproduktion ausdrckt. Wenn ein individuelles Kapital = 400c + 100v ist, der j„hrliche Mehrwert = 100, so ist das Warenprodukt = 400c + 100v + 100m. Diese 600 werden in Geld verwandelt. Von diesem Geld werden wie- der 400c umgesetzt in Naturalform von konstantem Kapital, 100v in Arbeitskraft, und - falls der gesamte Mehrwert akkumuliert wird - auáerdem 100m verwandelt in zuschssiges konstantes Kapital, durch Umsatz in Naturalelemente des produktiven Kapitals. Es ist dabei unterstellt: 1. daá diese Summe unter den gegebnen techni- schen Bedingungen gengend ist, sei es zur Ausdehnung des fungie- renden konstanten Kapitals, sei es zur Anlage eines neuen indu- striellen Gesch„fts. Es kann aber auch sein, daá die Verwandlung von Mehrwert in Geld und die Aufschatzung dieses Geldes fr viel l„ngre Zeit n”tig ist, bevor dieser Prozeá statthaben, also wirk- liche Akkumulation, Erweitrung der Produktion eintreten kann. 2. Es ist vorausgesetzt, daá in der Tat schon vorher Produktion auf erweiterter Stufenleiter eingetreten; denn um das Geld (den in Geld aufgeschatzten Mehrwert) in Elemente des --- 57) Von hier bis zum Schluá Manuskript VIII. #486# III. Abschnitt - Die Reproduktion u. Zirkulation... ----- produktiven Kapitals verwandeln zu k”nnen, mssen diese Elemente als Waren auf dem Markte kaufbar sein, es macht dabei auch keinen Unterschied, wenn sie nicht als fertige Ware gekauft, sondern auf Bestellung angefertigt werden. Bezahlt werden sie erst, nachdem sie da sind, und jedenfalls nachdem mit Bezug auf sie wirkliche Reproduktion auf erweiterter Stufenleiter, Ausdehnung der bisher normalen Produktion, bereits stattgefunden hat. Sie muáten poten- tiell, d.h. in ihren Elementen da sein, da es doch nur des Ansto- áes der Bestellung, d.h. eines dem Dasein der Ware vorausgehenden Kaufs derselben und ihres antizipierten Verkaufs bedarf, damit ihre Produktion wirklich stattfinde. Das Geld auf der einen Seite ruft dann die erweiterte Reproduktion auf der andern ins Leben, weil deren M”glichkeit o h n e das Geld da ist; denn Geld an sich selbst ist kein Element der wirklichen Reproduktion. Wenn Kapitalist A z.B. w„hrend eines Jahrs oder einer gr”áren An- zahl von Jahren die sukzessive von ihm produzierten Mengen von Warenprodukt verkauft, so verwandelt er auch damit den Teil des Warenprodukts, der Tr„ger des Mehrwerts ist - das Mehrprodukt -, also den von ihm in Warenform produzierten Mehrwert selbst suk- zessive in Geld, speichert dies nach und nach auf und bildet sich so potentielles neues Geldkapital; potentiell wegen seiner F„hig- keit und Bestimmung, in Elemente von produktivem Kapital umge- setzt zu werden. Tats„chlich aber vollzieht er nur einfache Schatzbildung, die kein Element der wirklichen Reproduktion ist. Seine T„tigkeit besteht dabei zun„chst nur im sukzessiven Ent- ziehn von zirkulierendem Geld aus der Zirkulation, wobei natr- lich nicht ausgeschlossen ist, daá das zirkullerende Geld, das er so unter Schloá und Riegel sperrt, eben selbst noch - vor seinem Eintritt in die Zirkulation - Teil eines andern Schatzes war. Dieser Schatz des A, der potentiell neues Geldkapital ist, ist kein zus„tzlicher gesellschaftlicher Reichtum, ebensowenig wie wenn es in Konsumtionsmitteln verausgabt wrde. Aber Geld, das dem Umlauf entzogen, also vorher in ihm vorhanden war, mag vorher schon einmal als Schatzbestandteil gelagert haben oder Geldform von Arbeitslohn gewesen sein, Produktionsmittel oder andre Ware versilbert, konstante Kapitalteile oder Revenue eines Kapitali- sten zirkuliert haben. Es ist ebensowenig neuer Reichtum, als Geld, vom Standpunkt der einfachen Warenzirkulation aus betrach- tet, Tr„ger nicht nur seines vorhandnen, sondern seines zehnfa- chen Werts ist, weil es zehnmal im Tag umgeschlagen, zehn ver- schiedne Warenwerte realisiert hat. Die Waren sind ohne es da, und es selbst bleibt, was es ist (oder wird noch geringer durch Verschleiá) in einem Umschlag oder in zehn. Nur in der Goldpro- duktion - soweit das Goldprodukt Mehrprodukt #487# 21. Kapitel - Akkumulation und erweiterte Reproduktion ----- enth„lt, Tr„ger von Mehrwert - ist neuer Reichtum (potentielles Geld) geschaffen, und nur soweit das ganze neue Goldprodukt 1*) in Zirkulation tritt, vermehrt es das Geldmaterial potentieller neuer Geldkapitale. Obgleich kein zuschssiger neuer gesellschaftlicher Reichtum, stellt dieser in Geldform aufgeschatzte Mehrwert neues potentiel- les Geldkapital vor, wegen der Funktion, fr die es aufgespei- chert wird. (Wir werden sp„ter sehn, daá neues Geldkapital auch auf andrem Weg, als durch allm„hliche Vergoldung von Mehrwert entspringen kann.) Geld wird der Zirkulation entzogen und als Schatz aufgespeichert durch Verkauf der Ware ohne nachfolgenden Kauf. Wird diese Opera- tion also als allgemein vorsichgehend aufgefaát, so scheint nicht abzusehn, wo die K„ufer herkommen sollen, da in diesem Prozeá - und er muá allgemein auf, gefaát werden, indem jedes individuelle Kapital sich in Akkamulationsprozedur befinden kann - jeder ver- kaufen will, um aufzuschatzen, keiner kaufen. Stellte man sich den Zirkulationsprozeá zwischen den verschiednen Teilen der j„hrlichen Reproduktion als in gerader Linie verlau- fend vor - was falsch, da er mit wenigen Ausnahmen allzumal aus gegeneinander rckl„ufigen Bewegungen besteht -, so máte man mit dem Gold- (resp. Silber-)Produzenten beginnen, der kauft, ohne zu verkaufen, und voraussetzen, daá alle andren an ihn verkaufen. Dann ginge das gesamte j„hrliche gesellschaftliche Mehrprodukt (der Tr„ger des gesamten Mehrwerts) an ihn ber, und s„mtliche andre Kapitalisten verteilen pro rata unter sich sein von Na. tur in Geld existierendes Mehrprodukt, die Naturalvergoldung seines Mehrwerts; denn der Teil des Produkts des Goldproduzenten, der sein fungie. rendes Kapital zu ersetzen hat, ist schon gebunden und darber verfgt. Der in Gold produzierte Mehrwert des Cold- produzenten w„re dann der einzige Fonds, aus dem alle brigen Ka- pitalisten die Materie fr Vergoldung ihres j„hrlichen Mehrpro- dukts ziehn. Er mi3te also der Wertgr”áe nach gleich sein dem ganzen gesellschaftlichen j„hrlichen Mehrwert, der erst in die Form von Schatz sich verpuppen muá. SO abgeschmackt diese Voraus- setzungen, so hlfen sie zu weiter nichts, als die M”glichkeit einer allgemeinen gleichzeitigen Schatzbildung zu erkl„ren, womit die Reproduktion selbst, auáer auf Seite der Coldproduzenten, um keinen Schritt weiter w„re. Bevor wir diese scheinbare Schwierig- keit l”sen, ist zu unterscheiden: Akkumulation in Abteilung I (Produktion von Produktionstteln) und in Abteilung II (Produktion von Konsumtionsmitteln). Wir beginnen mit I. ----- 1*) 1. und 2. Auflage: Geldprodukt; ge„ndert nach der Druckvor- lage von Engels #488# III. Abschnitt - Die Reproduktion u. Zirkulation... ----- I. Akkumulation in Abteilung I 1. Schatzbildung Es ist klar, daá sowohl die Kapitalanlagen in den zahlreichen In- dustriezweigen, woraus Klasse I besteht, wie die verschiednen in- dividuellen Kapitalanlagen innerhalb jedes dieser Industrie- zweige, je nach ihrem Lebensalter, d.h. ihrer schon verfloánen Funktionsdauer, ganz abgesehn von ihrem Umfang, technischen Be- dingungen, Marktverh„ltnissen usw., sich auf verschiednen Stufen des Prozesses der sukzessiven Verwandlung von Mehrwert in poten- tielles Geldkapital befinden, ob dies Geldkapital nun zur Erwei- terung ihres fungierenden Kapitals dienen soll oder zur Anlage neuer industrieller Gesch„fte - den zwei Formen der Erweiterung der Produktion. Ein Teil der Kapitalisten verwandelt daher be- st„ndig sein zu entsprechender Gr”áe angewachsnes potentielles Geldkapital in produktives Kapital, d.h. kauft mit dem durch Ver- goldung von Mehrwert aufgeschatzten Geld Poduktionsmittel, zu- schssige Elemente von konstantem Kapital; w„hrend ein andrer Teil noch besch„ftigt ist mit der Aufschatzung seines potentiel- len Geldkapitals. Kapitalisten, diesen beiden Kategorien angeh”- rig, treten sich also gegenber, die einen als K„ufer, die andern als Verk„ufer, und jeder der beiden in dieser exklusiven Rolle. A verkaufe z.B. 600 (= 400c + 100v + 100m) an B (der mehr als einen K„ufer repr„sentieren mag). Er hat fr 600 Waren verkauft, gegen 600 in Geld, wovon 100 Mehrwert darstellen, die er der Zir- kulation entzieht, sie aufschatzt als Geld; aber diese 100 Geld sind nur die Geldform des Mehrprodukts, das der Tr„ger eines Werts von 100 war. Die Schatzbildung ist berhaupt keine Produk- tion, also von vornherein auch kein Inkrement der Produktion. Die Aktion des Kapitalisten dabei besteht nur darin, daá er das durch Verkauf des Mehrprodukts von 100 ergatterte Geld der Zirkulation entzieht, festh„lt und mit Beschlag belegt. Diese Operation fin- det nicht nur statt auf seiten des A, sondern auf zahlreichen Punkten der Zirkulationsperipherie von andren A', A'', A''', Ka- pitalisten, die alle ebenso emsig an dieser Sorte Schatzbildung arbeiten. Diese zahlreichen Punkte, wo Geld der Zirkulation ent- zogen wird und sich in zahlreichen individuellen Sch„tzen, resp. potentiellen Geldkapitalen aufh„uft, scheinen ebenso viele Hin- dernisse der Zirkulation, weil sie das Geld immobilisieren und es seiner Zirkulationsf„higkeit fr l„ngre oder krzre Zeit berau- ben. Es ist aber zu erw„gen, daá bei einfacher Warenzirkulation, lange bevor diese auf kapitalistischer Warenproduktion begrndet wird, Schatzbildung stattfindet; das in der #489# 21. Kapitel - Akkumulation und erweiterte Reproduktion ----- Gesellschaft vorhandne Geldquantum ist immer gr”áer als der in aktiver Zirkulation befindliche Teil desselben, obgleich dieser je nach Umst„nden anschwillt oder abnimmt. Diese selben Sch„tze und dieselbe Schatzbildung finden wir hier wieder, aber jetzt als ein dem kapitalistischen Produktionsprozeá immanentes Moment. Man begreift das Vergngen, wenn innerhalb des Kreditwesens alle diese potentiellen Kapitale durch ihre Konzentration in H„nden von Banken usw. zu disponiblem Kapital, "loanable capital" 1*), Geldkapital werden, und zwar nicht mehr zu passivem und als Zu- kunftsmusik, sondern zu aktivem, wucherndem (hier wuchern im Sinn des Wachsens). A vollbringt diese Schatzbildung aber nur, sofern er - mit Bezug auf sein Mehrprodukt - nur als Verk„ufer, nicht hintennach als K„ufer auftritt. Seine sukzessive Produktion von Mehrprodukt - dem Tr„ger seines zu vergoldenden Mehrwerts - ist also die Vor- aussetzung seiner Schatzbildung. Im gegebnen Fall, wo die Zirku- lation nur innerhalb Kategorie I betrachtet wird, ist die Natu- ralform des Mehrprodukts, wie die des Gesamtprodukts, von dem es einen Teil bildet, Naturalform eines Elements des konstanten Ka- pitals I, d.h. geh”rt in die Kategorie der Produktionsmittel von Produktionsmitteln. Was daraus wird, d.h. zu welcher Funktion es dient, in der Hand der K„ufer B, B', B'' etc., werden wir gleich sehn. Was aber hier zun„chst festzuhalten, ist dies: Obgleich A Geld fr seinen Mehrwert der Zirkulation entzieht und es auf schatzt, wirft er andrerseits Ware in sie hinein), ohne ihr 2*) andre Ware dafr zu entziehn, wodurch B, B', B'' etc. ihrerseits bef„higt werden, Geld hineinzuwerfen und dafr nur Ware ihr zu entziehn. Im gegebnen Fall geht diese Ware, ihrer Naturalform wie ihrer Be- stimmung nach, als fixes oder flssiges Element in das konstante Kapital von B, B' etc. ein. šber letztres mehr, sobald wir es mit dem K„ufer des Mehrprodukts, dem B, B' etc. zu schaffen haben werden. --- Bemerken wir hier nebenbei: Wie vorher, bei Betrachtung der ein- fachen Reproduktion, finden wir hier wieder, daá der Umsatz der verschiednen Bestandteile des j„hrlichen Produkts, d.h. ihre Zir- kulation (die zugleich Reproduktion des Kapitals, und zwar seine Wiederherstellung in seinen verschiednen Bestimmtheiten, konstan- tes, variables, fixes, zirkulierendes, Geldkapital, Warenkapital umfassen muá) keineswegs bloáen Kauf von Ware voraussetzt, der sich durch nachfolgenden Verkauf, oder Verkauf, der ----- 1*) "verleihbarem Kapital" - 2*) 1. und 2. Auflage: ihre; ge„n- dert nach der Druckvorlage von Engels #490# III. Abschnitt - Die Reproduktion u. Zirkulation... ----- sich durch nachfolgenden Kauf erg„nzt, so daá tats„chlich nur Um- satz von Ware gegen Ware stattf„nde, wie die politische ™konomie, namentlich die Freihandelsschule seit den Physiokraten und Adam Smith, annimmt. Wir wissen, daá das fixe Kapital, nachdem die Auslage dafr einmal gemacht, w„hrend seiner ganzen Funktionszeit nicht erneuert wird, sondern in der alten Form fortwirkt, w„hrend sein Wert sich allm„hlich in Geld niederschl„gt. Wir sahen nun, daá die periodische Erneuerung des fixen Kapitals IIc (welcher gesamte Kapitalwert IIc sich umsetzt in Elemente zum Wert von I(v+m)) voraussetzt einerseits b l o á e n K a u f des fixen Teils von IIc, der sich aus Geldform in Naturalform rckverwan- delt und welchem entspricht bloáer Verkauf von Im; andrerseits voraussetzt b l o á e n V e r k a u f von seiten IIc, Verkauf des fixen (Verschleiá-) Wertteils desselben, der sich in Geld niederschl„gt und welchem entspricht bloáer Kauf von Im. Damit sich hier der Umsatz normal vollziehe, ist vorauszusetzen, daá bloáer Kauf seitens IIc dem Wertumfang nach gleich sei dem bloáen Verkauf seitens IIc, und ebenso, daá der bloáe Verkauf von Im an IIc, Teil 1, gleich sei seinetn bloáen Kauf von IIc Teil 2. (S. 440 1*).) Sonst wird die einfache Reproduktion gest”rt; bloáer Kauf hier muá gedeckt werden durch bloáen Verkauf dort. Ebenso ist hier vorauszusetzen, daá der bloáe Verkauf des schatzbilden- den Teils A, A', A'' von Im im Gleichgewicht stehe mit dem bloáen Kauf des Teils B, B', B'' in Im, der seinen Schatz in Elemente von zus„tzlichem produktivem Kapital verwandelt. Soweit das Gleichgewicht dadurch hergestellt wird, daá der K„ufer nachher und fr den gleichen Wertbetrag als Verk„ufer auftritt und umgekehrt, findet Rckfluá des Geldes statt an die Seite, die es beim Kauf vorgeschossen, die zuerst verkauft hat, ehe sie wie- der kaufte. Das wirkliche Gleichgewicht, mit Bezug auf den Waren- umsatz selbst, den Umsatz der verschiednen Teile des j„hrlichen Produkts, ist aber bedingt durch gleichen Wertbetrag der gegen- einander umgesetzten Waren. Soweit aber bloá einseitige Ums„tze stattfinden, Masse bloáer K„ufe einerseits, Masse bloáer Verk„ufe andrerseits - und wir ha- ben gesehn, daá der normale Umsatz des j„hrlichen Produkts auf kapitalistischer Grundlage diese einseitigen Metamorphosen be- dingt -, ist das Gleichgewicht nur vorhanden unter der Annahme, daá der Wertbetrag der einseitigen K„ufe und der Wertbetrag der einseitigen Verk„ufe sich decken. Die Tatsache, daá die Warenpro- duktion die allgemeine Form der kapitalistischen Produktion ist, schieát bereits die Rolle ein, die das Geld, nicht nur als Zirku- lationsmittel, ----- 1*) Siehe vorl. Band, S. 460 #491# 21. Kapitel - Akkumulation und erweiterte Reproduktion ----- sondern als Geldkapital in derselben spielt, und erzeugt gewisse, dieser Produktionsweise eigentmliche Bedingungen des normalen Umsatzes, also des normalen Verlaufs der Reproduktion, sei es auf einfacher, sei es auf erweiterter Stufenleiter, die in ebenso viele Bedingungen des anormalen Verlaufs, M”glichkeiten von Kri- sen umschlagen, da das Gleichgewicht - bei der naturwchsigen Ge- staltung dieser Produktion - selbst ein Zufall ist. Wir haben ebenso gesehn, daá bei dem Umsatz von Iv, gegen ent- sprechenden Wertbetrag von IIc, zwar fr IIc schlieálich Ersatz von Ware II durch gleichen Wertbetrag von Ware I stattfindet, daá also seitens des Gesamtkapitalisten II hier Verkauf der eignen Ware nachtr„glich sich erg„nzt durch Kauf von Ware I zum selben Wertbetrag. Dieser Ersatz findet statt; es findet aber nicht statt ein Austausch seitens der Kapitalisten I und II in diesem Umsatz ihrer wechselseitigen Waren. IIc verkauft seine Ware an die Arbeiterklasse von I, diese tritt ihm einseitig als Warenk„u- fer, es tritt ihr einseitig als Warenverk„ufer gegenber; mit dem hierdurch gel”sten Geld tritt IIc einseitig als Warenk„ufer dem Gesamtkapitalisten I gegenber, dieser ihm bis zum Betrag von Iv einseitig als Warenverk„ufer. Nur durch diesen Warenverkauf re- produziert I schlieálich sein variables Kapital wieder in Form von Geldkapital. Tritt das Kapital von I dem von II einseitig als Warenverk„ufer bis zum Betrag von Iv gegenber, so seiner Arbei- terklasse gegenber als Warenk„ufer im Ankauf ihrer Arbeitskraft; und tritt die Arbeiterklasse I dem Kapitalisten II einseitig als Warenk„ufer gegenber (n„mlich als K„ufer von Lebensmitteln), so dem Kapitalisten I einseitig als Warenverk„ufer, n„mlich als Ver- k„ufer ihrer Arbeitskraft. Das fortw„hrende Angebot der Arbeitskraft von seiten der Arbei- terklasse in I, die Rckverwandlung eines Teils des Warenkapitals I in Geldform des variablen Kapitals, der Ersatz eines Teils des Warenkapitals II durch Naturalelemente des konstanten Kapitals IIc - alle diese notwendigen Voraussetzungen bedingen sich wech- selseitig, werden aber vermittelt durch einen sehr komplizierten Prozeá, der drei unabh„ngig voneinander vor. gehende, aber sich miteinander verschlingende Zirkulationsprozesse einschlieát. Die Kompliziertheit des Prozesses selbst bietet ebensoviel Ane zu anormalem Verlauf. 2. Das zus„tzliche konstante Kapital Das Mehrprodukt, der Tr„ger des Mehrwerts, kostet den Aneignern desselben, den Kapitalisten I nichts. Sie haben in keinerlei Art Geld oder #492# III. Abschnitt - Die Reproduktion u. Zirkulation ----- Waren vorzuschieáen, um es zu erhalten. Vorschuá (avance) ist schon bei den Physiokraten die allgemeine Form von Wert, verwirk- licht in Elementen von produktivem Kapital. Was sie also vor- schieáen, ist nichts als ihr kon. stantes und variables Kapital. Der Arbeiter erh„lt ihnen nicht nur durch seine Arbeit ihr kon- stantes Kapital, er ersetzt ihnen nicht nur den variablen Kapi- talwert durch einen entsprechenden neugeschaffnen Wertteil in Form von Ware; durch seine Mehrarbeit liefert er ihnen auáerdem einen in Form von Mehrprodukt existierenden Mehrwert. Durch den sukzessiven Verkauf dieses Mehrprodukts bilden sie den Schatz, zuschssiges potentielles Geldkapital. Im hier betrachteten Fall besteht dies Mehrprodukt von vorn. herein aus Produktionsmitteln von Produktionsmitteln. Erst in der Hand von B, B', B'' etc. (I) fungiert dies Mehrprodukt als zuschssiges konstantes Kapital; aber es ist dies virtualiter schon, bevor es verkauft wird, schon in der Hand der Schatzbildner A, A', A'' (I). Wenn wir bloá den Wertumfang der Reproduktion seitens I betrachten, so befinden wir uns noch innerhalb der Grenzen der einfachen Reproduktion, denn kein zus„tzliches Kapital ist in Bewegung gesetzt worden, um dies virtualiter zuschssige konstante Kapital (das Mehrprodukt) zu schaffen, auch keine gr”áre Mehrarbeit, als die auf Grundlage der einfachen Reproduktion verausgabte. Der Unterschied liegt hier nur in der Form der angewandten Mehrarbeit, der konkreten Natur ihrer besondren ntzlichen Weise. Sie ist verausgabt worden in Produktionsmitteln fr Ic statt fr IIc, in Produktionsmitteln fr Produktionsmittel statt in Produktionsmitteln fr Konsumti- onsmittel. Bei der einfachen Reproduktion wurde vorausgesetzt, daá der ganze Mehrwert I verausgabt wird als Revenue, also in Wa- ren II; er bestand also nur aus solchen Produktionstteln, die das konstante Kapital IIc in seiner Naturalform wieder zu ersetzen haben. Damit also der šbergang von der einfachen zur erweiterten Reproduktion vor sich gehe, muá die Produktion in Abteilung I im Stand sein, weniger Elemente des konstanten Kapitals fr II, aber um ebensoviel mehr fr I herzustellen. Erleichtert wird dieser šbergang, der sich nicht immer ohne Schwierigkeit vollziehn wird, durch die Tatsache, daá eine Anzahl Produkte von I als Produkti- onsmittel in beiden Abteilungen dienen k”nnen. Es folgt also, daá - bloá dem Wertumfang nach betrachtet - inner- halb der einfachen Reproduktion das materielle Substrat der er- weiterten Reproduktion produziert wird. Es ist einfach direkt in Produktion von Produktionsmitteln, in Sch”pfung von virtuellem zuschssigem Kapital I verausgabte Mehrarbeit der Arbeiterklasse I. Die Bildung von virtuellem zus„tzlichem Geldkapital seitens A, A', A'' (I) - durch sukzessiven Verkauf ihres #493# 21. Kapitel - Akkumulation und erweiterte Reproduktion ----- Mehrprodukts, das ohne alle kapitalistische Geldausgabe gebildet - ist also hier die bloáe Geldform von zuschssig produzierten Produktionsmitteln I. Produktion von virtuellem zus„tzlichem Kapital drckt also in un- seren Fall (denn wie wir sehn werden, kann es sich auch ganz an- ders bilden) nichts aus als ein Ph„nomen des Produktionsprozesses selbst, Produktion, in einer bestimmten Form, von Elementen des produktiven Kapitals. Produktion auf groáer Stufenleiter von zuschssigem virtuellem Geldkapital - auf zahlreichen Punkten der Zirkulationsperipherie - ist also nichts als Resultat und Ausdruck vielseitiger Produk- tion von virtuell zus„tzlichem produktivem Kapital, dessen Ent- stehung selbst keine zus„tzlichen Geldausgaben seitens der indu- striellen Kapitalisten voraussetzt. Die sukzessive Verwandlung dieses virtuell zus„tzlichen produkti- ven Kapitals in virtuelles Geldkapital (Schatz) seitens A, A', A'' etc. (I), die durch den sukzessiven Verkauf ihres Mehrpro- dukts bedingt ist - also durch wiederholten einseitigen Warenver- kauf ohne erg„nzenden Kauf vollzieht sich in wiederholter Entzie- hung von Geld aus der Zirkulation und ihr entsprechende Schatz- bildung. Diese Schatzbildung - ausgenommen den Fall, wo der Gold- produzent der K„ufer - unterstellt in keiner Weise zus„tzlichen Edelmetallreichtum, sondern nur ver„nderte Funktion von bisher umlaufendem Geld. Eben fungierte es als Zirkulationsmittel, jetzt fungiert es als Schatz, als sich bildendes, virtuell neues Geld- kapital. Bildung von zus„tzlichem Geldkapital und Masse des in einem Lande befindlichen edlen Metalls stehn also in keiner ur- s„chlichen Verbindung miteinander. Es folgt daher ferner: je gr”áer das bereits in einem Lande fun- gierende produktive Kapital (eingerechnet die ihm inkorporierte Arbeitskraft, die Erzeugerin des Mehrprodukts), je entwickelter die Produktivkraft der Arbeit und damit auch die technischen Mit- tel rascher Ausweitung der Produktion von Produktionsmitteln - je gr”áer daher auch die Masse des Mehrprodukts nach seinem Wert wie nach der Masse der Gebrauchswerte, worin er sich darstellt -, de- sto gr”áer ist 1. das virtuell zus„tzliche produktive Kapital in der Form von Mehrprodukt in der Hand von A, A', A'' etc. und 2. die Masse dieses in Geld verwandelten Mebrprodukts, also des virtuell zuschssigen Geldkapitals in den H„nden von A, A', A''. Wenn also Fullarton z.B. nichts von der šberproduktion im gew”hn- lichen Sinn wissen will, wohl aber von šberproduktion von Kapi- tal, n„mlich Geldkapital, so beweist dies wieder, wie absolut we- nig selbst die besten brgerlichen ™konomen vom Mechanismus ihres Systems verstehn. #494# III. Abschnitt - Die Reproduktion u. Zirkulation... ----- Wenn das Mehrprodukt, direkt produziert und angeignet durch die Kapitalisten A, A', A'' (I), die reale Basis der Kapitalakkumula- tion, d.h. der erweiterten Reproduktion ist, obgleich es aktuell erst in dieser Eigenschaft fungiert in den H„nden von B, B', B'' etc. (I) - so ist es dagegen in seiner Geldverpuppung - als Schatz und bloá sich nach und nach bildendes virtuelles Geldkapi- tal - absolut unproduktiv, l„uft dem Produktionsprozeá in dieser Form parallel, liegt aber auáerhalb desselben. Es ist ein Bleige- wicht (dead weight) der kapitalistischen Produktion. Die Sucht, diesen als virtuelles Geldkapital sich aufschatzenden Mehrwert sowohl zum Profit wie zur Revenue brauchbar zu machen, findet im Kreditsystem und in den "Papierchens" das Ziel ihres Strebens. Das Geldkapital erh„lt dadurch in einer andern Form den enormsten Einfluá auf den Verlauf und die gewaltige Entwicklung des kapita- listischen Produktionssystems. Das in virtuelles Geldkapital umgesetzte Mehrprodukt wird seiner Masse nach um so gr”áer sein, je gr”áer die Gesamtsumme des be- reits fungierenden Kapitals war, aus dessen Funktion es hervorge- gangen. Bei der absoluten Vergr”áerung des Umfangs des j„hrlich reproduzierten virtuellen Geldkapitals ist aber auch dessen Seg- mentation leichter, so daá es rascher in einem besondren Gesch„ft angelegt wird, sei es in der Hand desselben Kapitalisten, sei es in andern H„nden (z.B. Familiengliedern, bei Erbteilungen etc.). Segmentation von Geldkapital meint hier, daá es ganz von Stammka- pital losgetrennt wird, um als neues Geldkapital in einem neuen selbst„ndigen Gesch„ft angelegt zu werden. Wenn die Verk„ufer des Mehrprodukts A, A', A'' etc. (I) selbes erhalten haben als direktes Ergebnis des Produktionsprozesses, der, auáer dem auch bei einfacher Reproduktion erheischten Vor- schuá in konstantem und variablem Kapital, keine weitren Zirkula- tionsakte voraussetzt, wenn sie ferner damit die reale Basis der Reproduktion auf erweiterter Stufenleiter liefern, in der Tat virtuell zus„tzliches Kapital fabrizieren, so verhalten sich da- gegen die B, B', B" etc. (I) verschieden. 1. Erst in ihrer Hand wird das Mehrprodukt der A, A', A'' etc. aktuell fungieren als zus„tzliches konstantes Kapital (das andre Element des produkti- ven Kapitals, die zus„tzliche Arbeitskraft, also das zus„tzliche variable Kapital, lassen wir einstweilen auáer acht); 2. damit es in ihre H„nde komme, ist ein Zirkulationsakt erforderlich, sie haben das Mehrprodukt zu kaufen. Ad 1. ist hier zu bemerken, daá ein groáer Teil des Mehrprodukts (virtuell zus„tzlichen konstanten Kapitals), produziert durch A, A', A'' (I), zwar in diesem Jahr produziert wird, aber erst im n„chsten Jahr oder noch sp„ter aktuell in den H„nden von B, B', B'' (I) als industrielles Kapital fungieren #495# 21. Kapitel - Akkumulation und erweiterte Reproduktion ----- kann; ad 2. fragt sich, wo kommt das zu dem Zirkulationsprozeá n”tige Geld her? Soweit die Produkte, die B, B', B'' etc. (I) produzieren, selbst wieder in natura in ihren Prozeá eingehn, versteht es sich von selbst, daá pro tanto ein Teil ihres eignen Mehrprodukts direkt (ohne Zirkulationsvermittlung) bertragen wird in ihr produktives Kapital und hier eingeht als zuschssiges Element des konstanten Kapitals. Pro tanto sind sie aber auch keine Vergolder des Mehr- produkts von A, A' etc. (I). Hiervon abgesehn, wo kommt das Geld her? Wir wissen, daá sie ihren Schatz gebildet wie A, A' etc. durch Verkauf ihrer respektiven Mehrprodukte und nun ans Ziel ge- langt sind, wo ihr als Schatz aufgeh„uftes, nur virtuelles Geld- kapital nun effektiv als zus„tzliches Geldkapital fungieren soll. Aber damit drehn wir uns nur im Zirkel. Die Frage ist immer noch, wo das Geld herkonme, das die B's (I) frher der Zirkulation ent- zogen und aufgeh„uft? Wir wissen jedoch schon aus der Betrachtung der einfachen Repro- duktion, daá sich eine gewisse Geldmasse in den H„nden der Kapi- talisten I und II befinden muá, um ihr Mehrprodukt umzusetzen. Dort kehrte das Geld, das nur zur Verausgabung als Revenue in Konsumtionsmitteln diente, zu den Kapitalisten zurck, im Maá, wie sie es vorgeschossen zum Umsatz ihrer respektiven Waren; hier erscheint dasselbe Geld wieder, aber mit ver„nderter Funktion. Die A's und die B's (I) liefern sich abwechselnd das Geld zur Verwandlung von Mehrprodukt in zus„tzliches virtuelles Geldkapi- tal und werfen abwechselnd das umgebildete Geldkapital als Kauf. mittel in die Zirkulation zurck. Das einzige, was hierbei vorausgesetzt, ist, daá die im Land be- findliche Geldmuse (Umlaufsgeschwindigkeit etc. als gleich ge- setzt) hinreicht wohl fr aktive Zirkulation wie fr Reserve- schatz - also dieselbe Voraussetzung, die, wie wir sahn, auch bei einfacher Warenzirkulation erfllt sein muá. Nur die Funktion der Sch„tze ist hier verschieden. Auch muá die vorhandne Geldmasse gr”áer sein, 1. weil bei der kapitalistischen Produktion alles Produkt (mit Ausnahme des neuproduzierten Edelmetalls und der vom Produzenten selbst verbrauchten wenigen Produkte) als Ware produ- ziert wird, also Geldverpuppung durchmachen muá; 2. weil auf ka- pitalistischer Basis die Masse des Warenkapitals und dessen Wer- tumfang nicht nur absolut gr”áer ist, sondern mit ungleich gr”á- rer Geschwindigkeit w„chst; 3. ein immer ausgedehnteres variables Kapital sich stets in Geldkapital umsetzen muá; 4. weil mit der Erweiterung der Produktion die Bildung neuer Geldkapitale Schritt h„lt, also auch das Material ihrer Schatzform da sein muá. - Gilt dies schlechthin fr die erste Phase der kapitalistischen #496# III. Abschnitt - Die Reproduktion u. Zirkulation... ----- Produktion, wo auch das Kreditsystem von vorzugsweis metallischer Zirkulation begleitet ist, so gilt es selbst soweit fr die ent- wickeltste Phase des Kreditsystems, als dessen Basis die Metall- zirkulation bleibt. Einerseits kann hier die zuschssige Produk- tion der edlen Metalle, soweit sie abwechselnd reichlich oder sp„rlich, st”rende Einflsse auf die Warenpreise ausben, nicht nur in l„ngren, sondern innerhalb sehr kurzer Perioden, andrer- seits ist der ganze Kreditmechanismus best„ndig damit besch„f- tigt, die wirkliche Metallzirkulation durch allerhand Operatio- nen, Methoden, technische Einrichen, auf ein relativ stets abneh- mendes Minimum zu beschr„nken - womit auch die Knstlichkeit der ganzen Maschinerie und die Chancen fr St”rungen ihres normalen Ganges im selben Verh„ltnis zunehmen. Es k”nnen die verschiednen B, B', B'' etc. (I), deren virtuelles neues Geldkapital als aktives in Operation tritt, wechselseitig ihre Produkte (Teile ihres Mehrprodukts) voneinander zu kaufen und aneinander zu verkaufen haben. Pro tanto flieát das der Zir- kulation des Mehrprodukts vorgeschoáne Geld - bei normalem Ver- lauf - an die verschiednen B's zurck, in derselben Proportion worin sie solches zur Zirkulation ihrer respektiven Waren vorge- schossen haben. Zirkuliert das Geld als Zahlungsmittel, so sind hier nur Bilanzen zu zahlen, soweit sich die wechselseitigen K„ufe und Verk„ufe nicht decken. Es ist aber wichtig, berall, wie es hier geschieht, zun„chst die metallische Zirkulation in ihrer einfachsten, ursprnglichsten Form vorauszusetzen, weil sich damit Fluá und Rckfluá, Ausgleichung von Bilanzen, kurz alle Momente, die im Kreditsystem als bewuát geregelte Verl„ufe erscheinen, als unabh„ngig vom Kreditsystem vorhanden darstellen, die Sache in naturwchsiger Form erscheint, statt in der sp„tren reflektierten. 3. Das zus„tzliche variable Kapital Jetzt haben wir, da es sich bisher nur um zus„tzliches konstantes Kapital gehandelt, uns zu wenden zur Betrachtung des zus„tzlichen variabIen Kapitals. Es ist in Buch I weitl„ufig auseinandergesetzt, wie Arbeitskraft auf Basis der kapitalistischen Produktion immer vorr„tig ist und wie, wenn n”tig, ohne Vergr”árung der besch„ftigten Anzahl Arbei- ter oder Masse Arbeitskraft mehr Arbeit flssig gemacht werden kann. Es ist daher vorderhand nicht n”tig, weiter hierauf ein- zugehn, vielmehr anzunehmen, daá der in variables Kapital verwan- delbare Teil des neugebildeten Geldkapitals immer die Arbeits- kraft vorfindet, worin es sich verwandeln soll. Es ist ebenfalls in #497# 21. Kapitel - Akkumulation und erweiterte Reproduktion ----- Buch I auseinandergesetzt worden, wie ein gegebnes Kapital, ohne Akkumulation, innerhalb gewisser Grenzen seinen Produktionsumfang erweitern kann. Hier aber handelt es sich um Kapitalakkumulation im spezifischen Sinn, so daá die Erweiterung der Produktion be- dingt ist durch Verwandlung von Mehrwert in zuschssiges Kapital, also auch durch erweiterte Kapitalbasis der Produktion. Der Goldproduzent kann einen Teil seines goldnen Mehrwerts als virtuelles Geldkapital akkumulieren; sobald es den n”tigen Umfang erreicht, kann er es direkt in neues variables Kapital umsetzen, ohne daá er dazu erst sein Mehrprodukt verkaufen muá; ebenso kann er es umsetzen in Elemente des konstanten Kapitals. Doch muá er im letztren Fall diese sachlichen Elemente seines konstanten Ka- pitals vorfinden; sei es, wie bei der bisherigen Darstellung an- genommen wurde, daá jeder Produzent auf er arbeitet und dann seine fertige Ware auf den Markt bringt, sei es, daá er auf Be- stellung arbeitet. Die reale Erweiterung der Produktion, d.h. das Mehrprodukt, ist in beiden F„llen vorausgesetzt, das eine Mal als wirklich vorhanden, das andre Mal als virtuell vorhanden, liefer- bar. #497# 21. Kapitel - Akkumulation und erweiterte Reproduktion ----- II. Akkumulation in Abteilung II Wir haben bisher vorausgesetzt, daá die A, A', A'' (I) ihr Mehr- produkt verkaufen an die B, B', B'' etc., die derselben Abteilung I angeh”ren. Gesetzt aber, A (I) vergolde sein Mehrprodukt durch Verkauf an einen B aus Abteilung II. Dies kann nur dadurch ge- schehn, daá, nachdem A (I) an B (II) Produktionsmittel verkauft, er nicht hinterher Konsumtionsmittel kauft; also nur durch ein- seitigen Verkauf seinerseits. Sofern nun IIc aus Form von Waren- kapital in die Naturalform von produktivem konstantem Kapital nur umsetzbar dadurch, daá nicht nur Iv, sondern auch wenigstens ein Teil von Im sich umsetzt gegen einen Teil von IIc, welches IIc in Form von Konsumtiojismitteln existiert; nun aber A sein Im da- durch vergoldet, daá dieser Umsatz nicht vollzogen wird, unser A vielmehr das im Verkauf seines Im von II gel”ste Geld der Zirku- lation entzieht, statt es in Kauf von Konsumtionsmitteln IIc um- zusetzen - so findet zwar auf Seite des A (I) Bildung von zus„tz- lichem virtuellem Geldkapital statt; aber auf der andren Seite liegt ein dem Wertumfang nach gleicher Teil des konstanten Kapi- tals von B (II) fest in der Form von Warenkapital, ohne sich in die Naturalform von produktivem, konstantem Kapital umsetzen zu k”nnen. In andern #498# III. Abschnitt - Die Reproduktion u. Zirkulation... ----- Worten: Ein Teil der Waren des B (II), und zwar prima facie 1*) ein Teil, ohne dessen Verkauf er sein konstantes Kapital nicht ganz in produktive Form rckverwandeln kann, ist unverk„uflich geworden; mit Bezug auf ihn findet daher šberproduktion statt, welche ebenfalls mit Bezug auf ihn die Reproduktion - selbst auf gleichbleibender Stufenleiter - hemmt. In diesem Fall ist also das zus„tzliche virtuelle Gelclkapital auf seiten von A (I) zwar vergoldete Form von Mehrprodukt (Mehrwert); aber Mehrprodukt (Mehrwert) als solches betrachtet ist hier Ph„nomen einfacher Reproduktion, noch nicht Reproduktion auf erweiterter Stufenleiter. I (v+m), wo dies jedenfalls von ei- nem Teil von in gilt, muá sich umsetzen schlieálich gegen IIc, damit die Reproduktion von IIc auf gleichbleibender Stufenleiter vor sich gehe. A (I), durch den Verkauf seines Mehrprodukts an B (II), hat diesem einen entsprechenden Wertteil konstanten Kapi- tals in Naturalform geliefert, aber zugleich durch Entziehung des Geldes aus der Zirkulation - durch unterlaáne Vervollst„ndigung seines Verkaufs mittelst nachfolgendem Kauf - einen dem Wert nach gleichen Warenteil des B (II) unverk„uflich gemacht. Fassen wir also die gesamte gesellschaftliche Reproduktion ins Auge - die gleichm„áig die Kapitalisten I und II umschlieát -, so drckt die Verwandlung des Mehrprodukts von A (I) in virtuelles Geldkapital die Nicht-Rckverwandelbarkeit eines dem Wertumfang nach gleichen Warenkapitals von B (II) in produktives (konstantes) Kapital aus; also nicht virtuell Produktion auf erweiterter Stufenleiter, son- dern Hemmung der einfachen Reproduktion, also Defizit in der ein- fachen Reproduktion. Da die Bildung und der Verkauf des Mehrpro- dukts von A (I) selbst normale Ph„nomene der einfachen Reproduk- tion sind, so haben wir hier auf Grundlage schon der einfachen Reproduktion folgende einander bedingende Ph„nomene: Bildung von virtuell zuschssigem Geldkapital bei Klasse I (daher Unterkon- sumtion vom Standpunkt von II); Festsetzung von Warenvorr„ten bei Klasse II, die nicht rckverwandelbar in produktives Kapital (also relative šberproduktion bei II); berschssiges Geldkapital bei I und Defizit in der Reproduktion bei II. Ohne bei diesem Punkt l„nger zu verweilen, bemerken wir nur: Es ist bei Darstellung der einfachen Reproduktion vorausgesetzt wor- den, daá der ganze Mehrwert I und II als Revenue verausgabt wird. In der Tat aber wird ein Teil des Mehrwerts als Revenue veraus- gabt, ein andrer Teil in Kapital verwandelt. Wirkliche Akkumula- tion findet nur unter dieser Voraussetzung statt. Daá die Akkumu- lation sich auf Kosten der Konsumtion vollziehe, ist - ----- 1*) auf den ersten Blick #499# 21. Kapitel - Akkumulation und erweiterte Reproduktion ----- so allgemein gefaát - selbst eine Illusion, die dem Wesen der ka- pitalistischen Produktion widerspricht, indem sie voraussetzt, daá ihr Zweck und treibendes Motiv die Konsumtion sei, nicht aber die Ergatterung von Mehrwert und seine Kapitalisation, d.h. Akku- mulation. --- Betrachten wir nun die Akkumulation in Abteilung II etwas n„her. Die erste Schwierigkeit mit Bezug auf IIc, d.h. seine Rckver- wandlung aus einem Bestandteil des Warenkapitals II in die Natu- ralform von konstantem Kapital II, betrifft die einfache Repro- duktion. Nehmen wir das frhere Schema: (1000v + 1000m) I setzen sich um gegen: 2000 IIc. Wird nun z.B. die H„lfte des Mehrprodukts I, also 1000/2 in oder 500 Im wieder selbst als konstantes Kapital der Abteilung I ein- verleibt, so kann dieser in I rckbehaltne Teil des Mehrprodukts keinen Teil von IIc ersetzen. Statt in Konsumtionsmittel umge- setzt zu werden (und hier in dieser Abteilung der Zirkulation zwischen I und II findet - im Unterschied von dem durch die Ar- beiter I vermittelten Ersatz von 1000 IIc durch 1000 Iv - wirkli- cher wechselseitiger Austausch, also doppelseitiger Stellenwech- sel der Waren statt), soll es als zus„tzliches Produktionsmittel in I selbst dienen. Es kann diese Fuon nicht gleichzeitig in I und II verrichten. Der Kapitalist kann den Wert seines Mehrpro- dukts nicht in Konsumtionsmitteln verausgaben und gleichzeitig das Mehrprodukt selbst produktiv konsumieren, d.h. seinem produk- tiven Kapital einverleiben. Statt 2000 I(v+m) sind also nur 1500, n„mlich (1000v + 500m) I umsetzbar in 2000 IIc; es sind also 500 IIc aus ihrer Warenform nicht rckverwandelbar in produktives (konstantes) Kapital II. Es f„nde also in II eine šberproduktion statt, ihrem Umfang nach genau entsprechend dem Umfang der in I vorgegangnen Erweiterung der Produktion. Die šberproduktion von II werde vielleicht so sehr auf I reagieren, daá selbst der Rck- fluá der von den Arbeitern I in Konsumtionsmittel II verausgabten 1000 nur teilweis stattf„nde, diese 1000 also nicht in Form von variablem Geldkapital in die H„nde der Kapitalisten I zurckkehr- ten. Diese letztren f„nden sich so gehemmt selbst in der Repro- duktion auf gleichbleibender Stufenleiter, und zwar durch den bloáen Versuch, sie zu erweitern. Und dabei ist zu erw„gen, daá in I tats„chlich nur einfache Reproduktion stattgefunden und daá nur die Elemente, wie #500# III. Abschnitt - Die Reproduktion u. Zirkulation ----- sie sich im Schema finden, zum Behuf einer Erweiterung in der Zu- kunft, sage im n„chsten Jahr, verschieden gruppiert sind. Man k”nnte diese Schwierigkeit zu umgehn versuchen - so: die 500 IIc, die auf er der Kapitalisten liegen und die nicht unmittelbar in produktives Kapital urnsetzbar sind, sind so weit entfernt, šberproduktion zu sein, daá sie umgekehrt ein notwendiges Element der Reproduktion darstellen, welches wir bisher vernachl„ssigt haben. Man sah, daá Geldvorrat sich an vielen Punkten aufh„ufen, also der Zirkulation entzogen werden muá, teils um die Bildung von neuem Geldkapital innerhalb I selbst zu erm”glichen, teils um den Wert des sich allm„hlich verzehrenden fixen Kapitals transi- torisch in Geldform festzuhalten. Da aber bei der Darstellung des Schemas alles Geld und alle Waren sich von vornherein ausschlieá- lich in den H„nden der Kapitalisten I und II befinden, weder Kaufmann noch Geldh„ndler, noch Bankier, noch bloá konsumierende und nicht direkt in der Warenproduktion beteiligte Klassen hier existieren - so ist ebenfalls die best„ndige Bildung von Warenla- gern, hier in den H„nden ihrer respektiven Produzenten selbst, unentbehrlich, um die Maschinerie der Reproduktion in Gang zu halten. Die 500 IIc, die auf Lager der Kapitalisten II liegen, stellen also den Warenvorrat an Konsumtionsmitteln dar, der die Kontinuit„t des in die Reproduktion eingeschloánen Konsumtions- prozesses vermittelt, hier also den šbergang eines Jahrs ins an- dre. Der Konsumtionsfonds, der hier noch in den H„nden seiner Verk„ufer und zugleich Produzenten befindlich ist, kann nicht dieses Jahr auf Null herabsinken, um n„chstes Jahr mit Null zu beginnen, so wenig dies beim šbergang vom heutigen Tag zum fol- genden der Fall sein kann. Da best„ndige Neubildung solcher Wa- renlager, wenn auch in wechselndem Umfang, statthaben muá, so mssen unsre kapitalistischen Produzenten II ein Geldreservekapi- tal haben, das sie bef„higt, mit ihrem Produktionsprozeá fortzu- fahren, obgleich ein Teil ihres produktiven Kapitals vorberge- hend festlegt in Warenform. Sie verbinden ja der Voraussetzung nach das ganze Kaufmannsgesch„ft mit dem Produktionsgesch„ft; sie mssen also auch ber das zus„tzliche Geldkapital verfgen, das, bei Verselbst„ndigung der einzelnen Funktionen des Reproduktions- prozesses unter verschiedne Sorten von Kapitalisten, sich in den H„nden der Kaufleute befindet. Es ist hierauf zu erwidern: 1. solche Vorratbildung und ihre Not- wendigkeit gilt fr alle Kapitalisten, sowohl I wie II. Als bloáe Warenverk„ufer betrachtet, unterscheiden sie sich nur dadurch, daá sie Waren verschiedner Sorten verkaufen. Der Vorrat in Waren II unterstellt einen frhern Vorrat in Waren I. Vernachl„ssigen wir diesen Vorrat auf der einen Seite, so #501# 21. Kapitel - Akkumulation und erweiterte Reproduktion ----- mssen wir es auch auf der andern. Ziehn wir ihn aber auf beiden Seiten in Betracht, so wird am Problem nichts ge„ndert. - 2. Wie dies Jahr auf Seite II mit einem Warenvorrat fr n„chstes ab- schlieát, so hat es begonnen mit einem Warenvorrat auf derselben Seite, berliefert vom vorigen Jahr. Bei Analyse der j„hrlichen Reproduktion - auf ihren abstraktesten Ausdruck reduziert - ms- sen wir ihn also beidemal streichen. Indem wir diesem Jahr seine ganze Produktion lassen, also auch das, was es als Warenvorrat an n„chstes Jahr abgibt, nehmen wir ihm aber auch andrerseits den Warenvorrat, den es vom vorigen Jahr bekommen, und haben damit in der Tat das Gesamtprodukt eines Durchschnittsjahrs als Gegenstand der Analyse vor uns. - 3. Der einfache Umstand, daá die Schwie- rigkeit, die umgangen werden soll, uns nicht aufstieá bei Be- trachtung der einfachen Reproduktion, beweist, daá es sich um ein spezifisches Ph„nomen handelt, das nur der verschiednen Gruppie- rung (mit Bezug auf Reproduktion) der Elemente 1 geschuldet ist, einer ver„nderten Gruppierung, ohne welche berhaupt keine Repro- duktion auf erweiterter Stufenleiter stattfinden k”nnte. #501# 21. Kapitel - Akkumulation und erweiterte Reproduktion ----- III. Schematische Darstellung der Akkumulation Wir betrachten nun die Reproduktion nach folgendem Schema: I. 4000c + 1000v + 1000m = 6000 Schema a) } Summa = 8252. II. 1500c + 376v + 376m = 2252 Man bemerkt zun„chst, daá die Gesamtsumme des j„hrlichen gesell- schaftlichen Produkts = 8252 kleiner ist als im ersten Schema, wo sie = 9000 war. Wir k”nnten ebensogut eine viel gr”áte Summe neh- men, sie meinetwegen verzehnfachen. Eine kleinre Summe als in Schema I ist gew„hlt, gerade um augenf„llig zu machen, daá die Reproduktion auf erweiterter Stufenleiter (die hier nur als mit gr”árer Kapitalanlage betriebne Produktion gefaát wird) mit der absoluten Gr”áe des Produkts nichts zu tun hat, daá sie fr eine gegebne Warenmasse nur ein verschiednes Arrangement oder ver- schiedne Funktionsbestimmung der verschiednen Elemente des gegeb- nen Produkts voraussetzt, dem Wertumfang nach also zun„chst nur einfache Reproduktion ist. Nicht die Quantit„t, sondern die qua- litative Bestimmung der gegebnen Elemente der einfachen Reproduk- tion „ndert sich, und diese Žnderung ist die materielle Voraus- setzung der sp„ter folgenden Reproduktion auf erweiterter Stufen- leiter. 58) ----- 58) Dies macht ein fr allemal ein Ende dem Zwist ber die Akku- mulation des Kapitals zwischen James Mill und S. Bailey, der in Buch I (Kapitel XXII, 5, S. 634, #502# III. Abschnitt - Die Reproduktion u. Zirkulation... ----- Wir k”nnten das Schema verschieden darstellen bei verschiednen Verh„ltnissen zwischen variablem und konstantem Kapital; z.B. so: I. 4000c + 875v + 875m = 5750 Schema b) } Summa = 8252. II. 1750c + 376v + 376m = 2502 So erschiene es alsarrangiert fr Reproduktion auf einfacher Stu- fenleiter, so daá der Mehrwert ganz als Revenue verausgabt und nicht akkumuliert wurde. In beiden F„llen, unter a) wie unter b) haben wir ein j„hrliches Produkt vom selben Wertumfang, nur das eine Mal sub b) mit solcher Funktionsgruppierung seiner Elemente, daá die Reproduktion auf derselben Stufenielter wieder beginnt, w„hrend sie sub a) die materielle Basis der Reproduktion auf er- weiterter Stufenleiter bildet. Sub b) n„mlich setzen sich (875v + 875m) I = 1750 I(v+m) ohne šberschuá um gegen 1750 IIc, w„hrend sub a) (1000v + 1000m) I = 2000 I(v+m) im Umsatz mit 1500 IIc einen šberschuá von 500 Im fr die Akkumulation bei Klasse I b- rig lassen. Nun zur n„hern Analyse des Schema a). Unterstellen wir, daá sowohl in I wie in II eine H„lfte des Mehrwerts, statt als Reve- nue ausgegeben zu werden, akkumuliert, d.h. in Element von zu- schssigem Kapital verwandelt wird. Da die H„lfte von 1000 Im = 500 in einer oder der andern Form akkumuliert, als zuschssiges Geldkapital angelegt, d.h. in zuschssiges produktives Kapital verwandelt werden soll, so werden nur (1000m + 500v) I als Reve- nue verausgabt. Als normale Gr”áe von IIc figuriert daher hier auch nur 1500. Der Umsatz zwischen 1500 I(c+v) und 1500 II ist nicht weiter zu untersuchen, da er als Prozeá der einfachen Re- produktion bereits dargestellt; ebensowenig kommt 4000 Ic in Be- tracht, da sein Rearrangement fr die neubeginnende Reproduktion (die diesmal auf erweiterter Stufenleiter stattfindet) ebenfalls als Prozeá der einfachen Reproduktion er”rtert wurde. Was also hier allein zu untersuchen bleibt, ist: 500 Im und (376v + 376m) II, soweit einerseits die innern Verh„ltnisse sowohl von I wie von II in Betracht kommen, andrerseits die Bewegung zwi- schen den beiden. Da vorausgesetzt ist, daá in II ebenfalls die H„lfte des Mehrwerts akkumuliert werden soll, so sind hier in Ka- pital zu verwandeln 188, davon 1/4 in variables = 47, sage der rundren Zahl wegen 48; bleibt in konstantes zu verwandeln 140. --- Note 65 1*) von andrem Standpunkt er”rtert wurde, n„mlich dem Streit ber die Ausdehnharkeit der Wirkung des industriellen Ka- pitals bei gleichbleibender Gr”áe desselben. Hierauf sp„ter zu- rckzukommen. ----- 1*) Siehe Band 23 unserer Ausgabe. S. 637, Note 64 #503# 21. Kapitel - Akkumulation und erweiterte Reproduktion ----- Wir stoáen hier auf ein neues Problem, dessen bloáe Existenz der laufenden Einsicht, daá Waren einer Art sich gegen Waren andrer Art, ditto Waren gegen Geld und dasselbige Geld wieder gegen Ware andrer Art auszutauschen pflegt, wunderlich erscheinen muá. Die 140 IIm k”nnen nur dadurch in produktives Kapital verwandelt wer- den, daá sie ersetzt werden durch einen Teil der Waren Im zum selben Wertbetrag. Es versteht sich von selbst, daá der mit IIm umzusetzende Teil von Im aus Produktionsmitteln bestehn muá, die entweder sowohl in die Produktion von I wie in die von II oder aber ausschlieálich nur in die von II eingehn k”nnen. Dieser Er- satz kann nur geschehn durch einseitigen Kauf seitens II, da das ganze noch zu betrachtende Mehrprodukt 500 Im zur Akkumulation innerhalb I dienen soll, also nicht ausgetauscht werden kann ge- gen Waren II; in andern Worten, von I nicht gleichzeitig akkumu- liert und aufgegessen werden kann. II muá 140 Im also mit barem Geld kaufen, ohne daá dies Geld zu ihm zurckfl”sse durch nach- folgenden Verkauf seiner Ware an I. Und zwar ist dies ein best„n- dig, bei jeder j„hrlichen Neuproduktion, soweit sie Reproduktion auf erweiterter Stufenleiter, sich wiederholender Prozeá. Wo springt dafr die Geldquelle in II? II scheint im Gegenteil fr die die wirkliche Akkumulation be- gleitende und bei kapitalistischer Produktion sie bedingende Bil- dung von neuem Geldkapital, die faktisch zun„chst als einfache Schatzbild sich darstellt, ein durchaus unergiebiges Feld. Zun„chst haben wir 376 IIv; das Geldkapital von 376, vorgeschos- sen in Arbeitskraft, kehrt durch den Ankauf in Waren II best„ndig als variables Kapital in Geldform zu dem Kapitalisten II zurck. Diese best„ndig sich wiederholende Entfernung vom und Rckkehr zum Ausgangspunkt - der Tasche des Kapitalisten - vermehrt das in diesem Kreislauf sich herumtreibende Geld in keiner Weise. Dies also ist keine Quelle von Geldakkumulation; dies Geld kann dieser Zirkulation auch nicht entzogen werden, um aufgeschatztes, virtu- ell neues Geldkapital zu bilden. Aber halt! ist hier nicht ein Profitchen zu machen? Wir mssen nicht vergessen, daá die Klasse II den Vorzug vor Klasse I besitzt, daá die Arbeiter, die sie anwendet, die von ih- nen selbst produzierten Waren von ihr wieder zu kaufen haben. Klasse II ist K„ufer der Arbeitskraft und zugleich Verk„ufer von Waren an die Besitzer der von ihr angewandten Arbeitskraft. Klasse II kann also: I. und das hat sie mit den Kapitalisten der Klasse I gemein, ein- fach den Lohn unter seine normale Durchschnittsh”he herabdrcken. Dadurch wird ein Teil des als Geldform des variablen Kapitals fungierenden Geldes freigesetzt, #504# III. Abschnitt - Die Reproduktion u. Zirkulation ----- und dies k”nnte bei best„ndiger Wiederholung desselben Prozesses eine normale Quelle der Schatzbildung, also auch der Bildung von virtuell zuschssigem Geldkapital in Klasse II werden. Mit zuf„l- ligem Schwindelprofit haben wir es natrlich hier, wo es sich von normaler Kapitalbildung handelt, nicht zu schaffen. Es darf aber nicht vergessen werden, daá der wirklich gezahlte normale Ar- beitslohn (der ceteris paribus die Gr”áe des variablen Kapitals bestimmt) keineswegs aus Gte der Kapitalisten gezahlt wird, son- dern unter gegebnen Verh„ltnissen gezahlt werden muá. Damit ist diese Erkl„rungsweise beseitigt. Wenn wir 376, als das von Klasse II zu verausgabende variable Kapital voraussetzen, drfen wir, um ein neu aufstoáendes Problem zu erkl„ren, nicht pl”tzlich die Hy- pothese unterschieben, daá sie etwa nur 350, vorschieát und nicht 376v. 2. Andrerseits aber hat die Klasse II, als Gesamtheit betrachtet, wie gesagt, den Vorzug vor Klasse I, daá sie zugleich K„ufer der Arbeitskraft und ebenso Wiederverk„ufer ihrer Ware an ihre eignen Arbeiter ist. Und wie dies ausgebeutet werden kann - wie nominell der normale Arbeitslohn gezahlt werden, in der Tat aber ein Teil davon ohne entsprechendes Waren„quivalent wieder zurckge- schnappt, alias zurckgestohlen werden kann, wie dies teils ver- mittelst des Trucksystems, teils vermittelst F„lschung (wenn auch vielleicht legal nicht faábarer) des zirkulierenden Mediums fer- tig gebracht werden kann -, davon liegen in jedem industriellen Land die handgreiflichsten Data vor. Z.B. in England und in den Vereinigten Staaten (Bei dieser Gelegenheit dies an artigen Exem- peln etwas auszuspinnen.) Es ist dies dieselbe Operation wie sub 1., nur verkleidet und auf einem Umweg exekutiert. Sie ist also hier ebensosehr zurckzuweisen wie jene. Es handelt sich hier um wirklich, nicht nominell gezahlten Arbeitslohn. Man sieht, bei der objektiven Analyse des kapitalistischen Mecha- nismus sind gewisse, demselben noch extraordin„r anklebende Schandflecken nicht als Ausflchte zur Beseitigung theoretischer Schwierigkeiten zu verwerten. Aber sonderbarerweise schreit die groáe Mehrzahl meiner brgerlichen Kritiker, als ob ich z.B. in Buch I des "Kapitals" durch die Annahme, daá der Kapitalist den wirklichen Wert der Arbeitskraft zahlt, was er groáenteils nicht tut, selbigen Kapitalisten ein Unrecht angetan h„tte! (Hier kann Sch„ffle mit der mir beigelegten Groámut zitiert werden.) Mit 376 IIv ist also zu dem erw„hnten Zweck nichts anzustellen. Aber noch bedenklicher scheint's mit dem 376 IIm zu stehn. Hier stehn sich nur Kapitalisten derselben Klasse gegenber, die die von ihnen produzierten Konsumtionsnttel wechselseitig anein- ander verkaufen und voneinander kaufen. Das zu diesem Umsatz n”- tige Geld fungiert nur als Zirkulationsmittel #505# 21. Kapitel - Akkumulation und erweiterte Reproduktion ----- und muá bei normalem Verlauf zu den Beteiligten zurckflieáen, in dem Maá, wie sie es der Zirkulation vorgeschossen haben, um stets von neuem dieselbe Bahn zu durchlaufen. Entziehung dieses Geldes aus der Zirkulation zur Bildung von vir- tuell zus„tzlichem Geldkapital scheint nur auf zweierlei Weg m”g- lich. Entweder ein Teil der Kapitalisten II beschwindelt den an- dern und bringt so Geldraub zu Weg. Zur Bildung von neuem Geldka- pital ist, wie wir wissen, keine vorl„ufige Erweiterung des um- laufenden Mediums n”tig; es ist nichts n”tig, als daá das Geld von gewissen Seiten her der Zirkulation entzogen und als Schatz aufgespeichert wird. Daá das Geld gestohlen sein kann und daher Bildung von zus„tzlichem Geldkapital unter einem Teil der Kapita- listen II verbunden sein kann mit positivem Geldverlust eines an- dern Teils, wurde nichts zur Sache tun. Der beschwindelte Teil der Kapitalisten II wrde etwas weniger flott leben mssen, das w„re aber auch alles. Oder aber, ein in notwendigen Lebensmitteln sich darstellender Teil von IIm wird direkt in neues variables Kapital innerhalb Ab- teilung II verwandelt. Wie dies geschieht, wird am Schluá dieses Kapitels (unter Nr. IV) untersucht werden. 1. Erstes Beispiel A) Schema einfacher Reproduktion I. 4000c + 1000v + 1000m = 6000 } Summa = 9000 II. 2000c + 500v + 500m = 3000 B) Ausgangsschema fr Reproduktion 1*) auf erweiterter Stufenlei- ter I. 4000c + 1000v + 1000m = 6000 } Summe = 9000 II. 1500c + 750v + 750m = 3000 Angenommen, daá in Schema B die H„lfte des Mehrwerts von I akkux- nuliert wird, also 500, so erhalten wir zun„chst (1000v + 500m) I oder 1500 I(v+m) zu ersetzen durch 1500 IIc; es bleibt dann in I: 4000c + 500m, welche letztre zu akkumulieren. Die Ersetzung von (1000v + 500m) I durch 1500 IIc ist ein Prozeá der einfachen Re- produktion und schon bei letztrer erl„utert. Nehmen wir an, daá von den 500 Im, 400 in konstantes Kapital zu verwandeln, 100 in variables. Der Umsatz innerhalb I der 400m, die so kapitalisiert ----- 1*) 1. und 2. Auflage: Akkumulation #506# III. Abschnitt - Die Reproduktion u. Zirkulation ----- werden sollen, ist bereits er”rtert; sie k”nnen also ohne weitres annexiert werden an Ic, und wir erhalten dann fr I: 4400c + 1000v + 100m (die in 100v umzusetzen sind). Seinerseits kauft II zum Zweck der Akkumulation von I die 100 Im (in Produktionsmitteln existierend), die nun zuschssiges kon- stantes Kapital von II bilden, w„hrend die 100 Geld, die es dafr zahlt, in Geldform des zuschssigen variablen Kapitals von I ver- wandelt werden. Wir haben dann fr I ein Kapital von 4400c + 1100v (die letztren in Geld) = 5500. II hat jetzt fr konstantes Kapital 1600c; es muá zu deren Bear- beitung weitre 50v in Geld fr Ankauf neuer Arbeitskraft zuschie- áen, so daá sein variables Kapital von 750 auf 800 w„chst. Diese Ausdehnung des konstanten wie variablen Kapitals von II um zusam- men 150 wird bestritten aus seinem Mehrwert; von den 750 IIm bleiben also nur 600m als Konsumtionsfonds der Kapitalisten II, deren Jahresprodukt sich nun verteilt wie folgt: II. 1600c + 800v + 600m (Konsumtionsfonds) = 3000. Die in Konsumtionsmittein produzierten 150m, die hier in (100c + 50v) II umgesetzt, gehn in ihrer Naturalform ganz in die Konsum- tion der Arbeiter ein: 100 werden verzehrt von den Arbeitern I (100 Iv) und 50 von den Arbeitern II (50 IIv), wie oben auseinan- dergesetzt. In der Tat muá in II, wo sein Gesamtprodukt in einer fr die Akkumulation n”tigen Form zubereitet wird, ein um 100 gr”árer Teil des Mehrwerts in Form von notwendigen Konsumtions- mitteln reproduziert werden. Beginnt wirklich die Reproduktion auf erweiterter Stufenleiter, so fliegen die 100 variables Geld- kapital von I durch die H„nde seiner Arbeiterklasse zurck an II; welches dagegen 100m in Warenvorrat an I bertr„gt und zugleich 50 in Warenvorrat an seine eigne Arbeiterklasse. Das zum Zweck der Akkumulation ver„nderte Arrangement steht nun wie folgt: I. 4400c + 1100v + 500 Konsumtionsfonds = 6000 II. 1600c + 800v + 600 Konsumtionsfonds = 3000 -------------- Summa 9000 wie oben. Davon sind Kapital: I. 4400c + 1100v (Geld) = 5500 } 7900, II. 1600c + 800v (Geld) = 2400 w„hrend die Produktion begann mit: I. 4000c + 1000v = 5000 } 7250. II. 1500c + 750v = 2250 #507# 21. Kapitel - Akkumulation und erweiterte Reproduktion ----- Geht die wirkliche Akkumulation nun auf dieser Basis vor sich, d.h., wird mit diesem vermehrten Kapital nun wirklich produziert so erhalten wir am Ende des n„chsten Jahres: I. 4400c + 1100v + 1100m = 6600 } 9800. II. 1600c + 800v + 800m = 3200 Es werde nun sub I in derselben Proportion fortakkumuliert; also 550m als Revenue verausgabt, 550m akkumuliert. Zun„chst werden dann 1100 Iv ersetzt durch 1100 IIc 1*), ferner sind noch 550 Im zu realisieren in einem gleichen Betrag von Waren II; also zusam- men 1650 I(v+m). Aber das zu ersetzende konstante Kapital von II ist nur = 1600, die brigen 50 mssen also erg„nzt werden aus 800 IIm. Wenn wir hier zun„chst vom Geld absehn, so haben wir als Re- sultat dieser Transaktion: I. 4400c + 550m (welche zu kapitalisieren sind); daneben in Kon- sumtionsfonds der Kapitalisten und Arbeiter 1650 (v+m), reali- siert in Waren IIc. II. 1650c (n„mlich 50 zugefgt nach Obigem aus IIm) + 800v + 750m (Konsumtionsfonds der Kapitalisten). Wenn aber das alte Verh„ltnis von v zu c in II bleibt, so mssen fr 50c weitre 25v ausgelegt werden, diese sind zu nehmen von den 750m; wir erhalten also: II. 1650c +825v + 725m. Sub I ist zu kapitalisieren 550m; wenn das frhere Verh„ltnis bleibt, so bilden davon 440 konstantes Kapital und 110 variables Kapital. Diese 110 sind eventuell zu sch”pfen aus 725 IIm, d.h. Konsumtionsmittel zum Wert von 110 werden von den Arbeitern I verzehrt statt von Kapitalisten II, diese letztren also gezwun- gen, diese 110m, die sie nicht verzehren k”nnen, zu kapitallsie- ren. Dies l„át von den 725 IIm brig 615 IIm. Wenn aber so II diese 110 in zus„tzliches konstantes Kapital verwandelt, so braucht es ein ferneres zus„tzliches variables Kapital von 55; dies muá wieder von seinem Mehrwert gestellt werden; abgezogen von 615 IIm l„át es brig 560 fr Konsumtion der Kapitalisten II, und wir erhalten nun, nach Vollziehung aller aktuellen und poten- tiellen šbertragungen, an Kapitalwert: I. (4400c + 440c) + (1100v + 110v) = 4840c + 1210v = 6050 II. (1600c + 50c + 110c) + (800v + 25v + 55v) = 1760c + 880v = 2640 ---------------------- 8690. ----- 1*) 1. und 2. Auflage: 1100 Ic; ge„ndert nach der Druckvorlage von Engels #508# III. Abschnitt - Die Reproduktion u. Zirkulation... ----- Soll die Sache normal abgehn, so muá die Akkumulation in II sich rascher vollziehn als in I, weil der Teil von I(v+m), der in Wa- ren IIc umzusetzen ist, sonst rascher w„chst als IIc, gegen das allein er sich umsetzen kann. Wird die Reproduktion auf dieser Grundlage und bei sonst gleich- bleibenden Umst„nden fortgesetzt, so erhalten wir am Schluá des folgenden Jahrs: I. 4840c + 1210v + 1210m = 7260 } = 10 780. II. 1760c + 880v + 880m = 3520 Bei gleichbleibender Teilungsrate des Mehrwerts ist zun„chst als Revenue zu verausgaben von I: 1210v und die H„lfte von m = 605, zusammen = 1815. Dieser Konsumtionsfonds ist wieder gr”áer um 55 als IIc. Die 55 sind abzuziehn von 880m, bleiben 825. 55 IIm in IIc verwandelt, setzt fernern Abzug von IIm voraus fr entspre- chendes variables Kapital= 27 1/2; bleibt zu verzehren 797 1/2 IIm. Es sind jetzt zu kapitalisieren in I: 605m; davon konstant 484 und variabel 121; letztre sind abzuziehn von IIm, das jetzt noch = 797 1/2, l„át 676 1/2 IIm. II verwandelt also weitre 121 in konstantes Kapital und braucht dafr weitres variables Kapital = 60 1/2. dies geht ebenfalls von 676 1/2 ab; bleiben 616 zu ver- zehren. Wir haben dann an Kapital: I. Konstant 4840 + 484 = 5324. Variabel 1210 + 121 = 1331. II. Konstant 1760 + 55 + 121 = 1936. Variabel 880 + 27 1/2 + 60 1/2 = 968. Zusammen: I. 5324c + 1331v = 6655 } = 9559 II. 1936c + 968v = 2904 und Ende des Jahrs an Produkt: I. 5324c + 1331v + 1331m = 7986 } = 11 858. II. 1936c + 968v + 968m = 3872 Mit Wiederholung derselben Rechnung und Abrundung der Brche er- halten wir am Schluá des folgenden Jahrs ein Produla von: I. 5856c + 1464v + 1464m = 8784 } = 13 043. II. 2129c + 1065v + 1065m = 4259 Und am Schlusse des n„chstfolgenden Jahres: I. 6442c + 1610v + 1610m = 9662 } = 14 348. II. 2342c + 1172v + 1172m = 4686 #509# 21. Kapitel - mulation und erweiterte Reproduktion ----- Im Verlauf von fnfj„hriger Reproduktion auf erweiterter Stufen- leiter ist das Gesamtkapital von I und II gestiegen von 5500c+ 1750v = 7250 auf 8784c +2782v = 11 566, also im Verh„ltnis von 100:160. Der Gesamtmehrwert war ursprnglich 1750, er ist 2782. Der verzehrte Mehrwert war anfangs 500 fr I und 600 fr II, zu- sammen = 1100; er war im letzten Jahr 732 fr I und 745 fr II, zusammen = 1477. Er ist also gewachsen im Verh„ltnis von 100:134. [25] 2. Zweites Beispiel Nehmen wir nun das j„hrliche Produkt von 9000, das sich allzusamt als Warenkapital in der Hand der industriellen Kapitalistenklasse befindet, in einer Form, wo das allgemeine Durchschnittsverh„lt- nis des variablen und konstanten Kapitals das von 1:5 ist. Es setzt dies voraus: schon bedeutende Entwicklung der kapitalisti- schen Produktion und, dementsprechend, der Produktivkraft der ge- sellschaftlichen Arbeit; bedeutende, schon vorhergegangne Er- weitrung der Produktionsleiter; endlich Entwicklung aller der Um- st„nde, die eine relative rv”lkerung in der Arbeiterklasse produ- zieren. Das Jahresprodukt wird sich dann, nach Abrundung der Br- che, verteilen wie folgt: I. 5000c + 1000v + 1000m = 7000 } = 9000. II. 1430c + 285v + 285m = 2000 Gesetzt jetzt, die Kapitalistenklasse I konsumiere den halben Mehrwert = 500 und akkumuliere die andre H„lfte. Dann w„ren (1000v + 500m) I = 1500 umzusetzen in 1500 IIc. Da hier IIc nur = 1430, so ist vom Mehrwert 70 zuzusetzen; dies von 285 IIm abgezo- gen l„át 215 IIm. Wir erhalten also: I. 5000c + 500m (zu kapitalisieren) + 1500(v+m) in Konsumtions- fonds der Kapitalisten und Arbeiter. II. 1430c + 70m (zu kapitalisieren) + 285v + 215m. Da hier 70 IIm. direkt annexiert werden an IIc, so ist erheischt, um dies zuschssige konstante Kapital in Bewegung zu setzen, ein variables Kapital von 70/5 = 14; diese 14 gehn also weiter ab von 215 IIm; bleibt 201 IIm, und wir haben: II. (1430c + 70c) + (285v + 14v) + 201m.Der Umsatz von 1500 I(v +1/2m) gegen 1500 IIc ist ein Prozeá der einfachen Reproduktion 1*) und sofern abgemacht. Indes sind hier noch einige Eigentmlichkeiten ----- 1*) 1. und 2. Auflage: Akkumulation #510# III. Abschnitt - Die Reproduktion u. Zirkulation... ----- zu bemerken, die daraus entstehn, daá bei der akkumulierenden Re- produktion nicht durch I(v+1/2m) nicht durch IIc allein ersetzt wird, sondern durch IIc plus einem Teil von IIm. Daá, Akkumulation vorausgesetzt, I(v+m) gr”áer ist als IIc und nicht gleich IIc, wie in der einfachen Reproduktion, versteht sich von selbst; denn I inkorporiert I einen Teil seines Mehrpro- dukts in sein eignes produktives Kapital und verwandelt davon 5/6 in konstantes Kapital, kann diese 5/6 also nicht gleichzeitig er- setzen durch Konsumtionamittel II; 2. I hat aus seinem Mehrpro- dukt fr das zur Akkumulation innerhalb II n”tige konstante Kapi- tal den Stoff zu liefern, ganz wie II an I den Stoff zu liefern hat fr das variable Kapital, das den von I selbst als konstantes Mehrkapital an gewandten Teil seines Mehrprodukts in Bewegung setzen soll. Wir wissen: das wirkliche variable Kapital besteht aus Arbeitskraft, also auch das zus„tzliche. Es ist nicht der Ka- pitalist I, der etwa von II notwendige Leben mittel auf Vorrat kauft oder aufh„uft fr die von ihm zu verwendende zus„tzliche Arbeitskraft, wie es der Sklavenhalter tun muáte. Es sind die Ar- beiter selbst, die mit II handeln. Dies verhindert aber nicht, daá vom Standpunkt des Kapitalisten aus die Konsumtionsmittel zu- schssiger Arbeitskraft nur Produktions- und Erhaltungsmittel seiner eventuell zussigen Arbeitskraft, also die Naturalform seines variablen Kapitals sind. Seine eigne n„chste Operation, hier die von I, besteht nur darin, daá er das n”tige neue Geldka- pital aufspeichert, das zum Kauf zuschssiger Arbeitskraft n”tig. Sobal der diese inkorporiert, wird das Geld Kaufmittel der Waren II fr diese Arbeitskraft, muá also ihre Konsumtionsmittel vor- finden. Nebenbei. Der Herr Kapitalist, wie seine Presse, ist oft unzu- frieden mit der Art, wie die Arbeitskraft ihr Geld verausgabt, und mit den Waren II, worin sie sel realisiert. Bei dieser Gele- genheit philosophiert, kulturschwatzt und philanthropisiert er, wie z.B. Herr Drummond, englischer Gesandtschaftssekret„r in Washington: "The Nation" {ein Blatt} habe letzten Oktober 1879 einen interessanten Artikel gebracht, worin es unter andrem heiáe: "Die Arbeiter haben in der Kultur nicht Schritt gehalten mit dem Fortschritt der Erfindungen; es sind ihnen Massen von Gegenden zug„nglich geworden, die sie nicht zu gebrauchen wissen und fr die sie also keinen Markt schaffen." {Jeder Kapitalist wnscht natrlich, daá der Arbeiter seine Ware kaufen soll.} "Es liegt kein Grund vor, warum der Arbeiter sich nicht ebensoviel Komforts wnschen sollte wie der Geistliche, Advokat und Arzt, der densel- ben Betrag erwirbt wie er." {Diese Sorte Advokaten, Geistliche und Žrzte mssen es in der Tat bei dem Wunsch vieler Komforts ge- w„hren lassen!} "Aber er tut es nicht. Die Frage ist noch immer, wie er als #511# 21. Kapitel - Akkumulation und erweiterte Reproduktion ----- Konsument durch ein rationelles und gesundes Verfahren h”her zu stellen ist, keine leichte Frage, da sein ganzer Ehrgeiz nicht ber eine Verkrzung seiner Arbeitsstunden hinausgeht, und der Demagog ihn hierzu viel mehr aufreizt als zur Erhebung seiner Lage durch Verbeárung seiner geistigen und moralischen F„higkei- ten." ("Reports of H. M.'s Secretaries of Embassy and Legation on the Manufactures, Commerce etc. of the Countries in which they reside", London 1879, p. 404.) Lange Arbeitsstunden scheinen das Geheimnis des rationellen und gesunden Verfahrens, welches die Lage des Arbeiters durch Verbeá- rung seiner geistigen und moralischen F„higkeit heben und ihn zu einem rationellen Konsumenten machen soll. Um ein rationeller Konsument der Ware der Kapitalisten zu werden, muá er vor allem - aber der Demagog hindert ihn daran! - damit beginnen, seine eigne Arbeitskraft irrationell und gesundheitswidrig von seinem eignen Kapitalisten konsumieren zu lassen. Was der Kapitalist unter ra- tionellem Konsum versteht, zeigt sich dort, wo er so herablassend ist, sich direkt in den Konsumtionshandel seiner Arbeiter einzu- lassen - im Trucksystem, wovon auch das Wohnungsliefern an die Arbeiter, so daá sein Kapitalist zugleich sein Hausvermieter, ein Zweig unter vielen ist. Derselbe Drummond, dessen sch”ne Seele fr die kapitalistischen Hebungsversuche der Arbeiterklasse schw„rmt, erz„hlt in demselben Bericht unter andrern ber die Baumwollmusterfabriken der Lowell und Lawrence Mills. Die Kost- und Logierh„user fr die Fabrikm„d- chen geh”ren der Aktiengesellschaft, die die Fabrikbesitzerin ist; die Vorsteherinnen dieser H„user stehn im Dienst dieser sel- ben Gesellschaft, die ihnen Verhaltungsregeln vorschreibt; kein M„dchen darf nach 10 Uhr nachts nach Haus kommen. Aber nun die Perle: Eine Spezialpolizei der Gesellschaft patrouilliert die Ge- gend ab, um die šbertretung dieser Hausordnung zu verhindern. Nach 10 Uhr abends wird kein M„dchen weder aus- noch eingelassen. Kein M„dchen darf anderswo logieren als auf dem der Gesellschaft geh”rigen Terrain, auf dem jedes Haus ihr ungef„hr 10 Doll. Wo- chenmiete einbringt; und nun sehn wir in voller Glorie den ratio- nellen Konsumenten: "Da sich jedoch das allgegenw„rtige Piano in vielen der besten Logierh„user fr Arbeiterinnen vorfindet, spielt Musik, Gesang und Tanz eine bedeutende Rolle wenigstens bei denen, die nach zehnstndiger stetiger Arbeit am Webstuhl mehr Abwechslung nach der Monotonie n”tig haben als wirkliches Ausruhn." (p. 412.) Das Hauptgeheis aber, wie aus dem Arbeiter ein rationeller Konsu- ment zu machen, kommt erst. Herr Drummond besucht die Messerwa- renfabrik von Turner's Falls (Connecticut River), und Herr Oak- man, der Schatzmeister der Aktiengesellschaft, nachdem er ihm er- z„hlt, daá namentlich #512# III. Abschnitt - Die Reproduktion i. Zirkulation... ----- die amerikanische Tischmesserware die englische in der Qualit„t schl„gt, f„hrt fort: "Auch in den Preisen werden wir England schlagen; wir sind ihm voraus in der Qualit„t schon jetzt, das ist anerkannt; aber wir mssen niedrigere Preise haben, und die bekommen wir, sowie wir unsern Stahl wohlfeiler erhalten und unsre Arbeit herunterge- bracht haben!" (p. 427.) Herabsetzung des Arbeitslohns und lange Arbeitsstunden, das ist der Kern des rationellen und gesunden Verfahrens, das den Arbei- ter erheben soll zur Wrde eines rationellen Konsumenten, damit er einen Markt schaffe fr die Masse von Gegenst„nden, die die Kultur und der Fortschritt der Erfindung ihm zug„nglich gemacht haben. --- Wie also I das zus„tzliche konstante Kapital von II aus seinem Mehrprodukt zu liefern hat, so liefert II in diesem Sinn das zu- schssige variable Kapital fr I. II akkumuliert fr I und fr sich selbst, soweit das variable Kapital in Betracht kommt, indem es einen groáem Teil seiner Gesamtproduktion, also auch nament- lich seines Mehrprodukts, in Form von notwendigen Konsumtionsmit- teln reproduziert. I(v+m) muá bei Produktion auf wachsender Kapitalbasis sein = IIc plus dem Teil des Mehrprodukts, der als Kapital wieder inkorpo- riert wird, plus dem zuschssigen Teil von konstantem Kapital, n”tig zur Erweiterung der Produktion in II; und das Minimum die- ser Erweiterung ist das, ohne welches die wirkliche Akkumulation, d.h. die wirkliche Produktionsausdehnung in I selbst nicht aus- fhrbar ist. Kommen wir nun zu dem oben zuletzt betrachteten Fall zurck, so hat er die Eigentmlichkeit, daá IIc kleiner als I(v+1/2m), als der in Konsumtionsmitteln als Revenue verausgabte Teil des Pro- dukts von I, so daá, um die 1500 I(v+m) umzusetzen, sofort ein Teil des Mehrprodukts II = 70 dadurch realisiert wird. Was IIc = 1430 betrifft, so muá es, bei sonst gleichbleibenden Umst„nden, ersetzt werden aus I(v+m) zum selben Wertbetrag, damit einfache Reproduktion in II stattfinden k”nne, und ist insoweit hier nicht weiter zu betrachten. Anders mit den erg„nzenden 70 IIm. Was fr I bloáer Ersatz von Revenue durch Konsumtionsmittel, bloá auf die Konsumtion gerichteter Warenaustausch, ist fr II hier nicht - wie innerhalb der einfachen Reproduktion - bloáe Rckverwandlung seines konstanten Kapitals aus der Form von Warenkapital in seine Naturalform, sondern direkter Akkumulationsprozeá, Verwandlung eines Teils seines Mehrprodukts #513# 21. Kapitel - Akkumulation und emeiterte Reproduktion ----- aus der Form von Konsumtionsmitteln in die von konstantem Kapi- tal. Kauft I mit 70 Pfd.St. Geld (Geldreserve zum Umsatz von Mehrwert) die 70 IIm, und kauft II nicht dafr 70 Im, sondern ak- kumuliert die 70 Pfd.St. als Geldkapital, so ist letztres zwar immer Ausdruck von zuschssigem Produkt (eben des Mehrprodukts von II, wovon es Aliquote), obgleich nicht von einem in die Pro- duktion wieder eingehenden Produkt; aber dann w„re diese Geldak- kumulation auf Seite II zugleich Ausdruck von unverkaufbaren 70 Im in Produktionsmitteln. Es f„nde also relative šberproduktion in I statt, entsprechend dieser gleichzeitigen Nichterweiterung der Reproduktion auf Seite II. Aber abgesehn hiervon: W„hrend der Zeit, worin die 70 Geld, die von I kamen, noch nicht oder nur teilweis durch Ankauf von 70 I. seitens II zu I zurckgekehrt, figuriert 70 in Geld ganz oder teilweis als zus„tzliches virtuelles Geldkapital in der Hand von II. Dies gilt von jedem Umsatz zwischen I und II, bevor wechsel- seitige Ersetzung der beiderseitigen Waren den Rckfluá des Geldes zu seinem Ausgangspunkt bewirkt hat. Aber das Geld, bei normalem Verlauf der Dinge, figuriert hier nur vorbergehend in dieser Rolle. Im Kreditsystem nun, wo jedes momentan zus„tzlich freigesetzte Geld sofort aktiv als zus„tzliches Geldkapital fun- gieren soll, kann solches nur vorbergehend freie Geldkapital festgeritten werden, z.B. zu neuen Unternehmungen sub I dienen, w„hrend es daselbst noch festliegendes Zusatzprodukt in andren Unternehmungen flssig zu machen h„tte. Es ist ferner zu bemer- ken, daá die Annexation von 70 Im an das konstante Kapital II zugleich Erweiterung des variablen Kapitals II erheischt zum Be- trag von 14. Dies setzt voraus - „hnlic wie in I bei direkter In- korporation von Mehrprodukt Im in Kapital Ic -, daá die Reproduk- tion in II schon vor sich geht mit der Tendenz auf fernere Kapi- talisation; daá sie also Erweiterung des Teils des Mehrprodukts einschlieát, der aus notwendigen Lebensmitteln besteht. --- Das Produkt von 9000 im zweiten Beispiel muá zum Zweck der Repro- duktion, wie wir sahn, folgende Verteilung annehmen, wenn 500 Im kapitallsiert werden sollen. Wir ziehn dabei bloá die Waren in Betracht und vernachl„ssigen die Geldzirkulation. I. 5000c + 500m (zu kapitalisieren) + 1500(v+m) Konsumtionsfonds = 7000 in Waren. II. 1500c + 299v + 201m =2000 in Waren. Gesaintsumme 9000 in Wa- renprodukt. #514# III. Abschnitt - Die Reproduktion u. Zirkulation... Die Kapitalisation geht nun vor sich wie folgt: In I teilen sich die 500m, die kapitalisiert werden, in 5/6 = 417c + 1/6 = 83v. Die 83v entziehn einen gleichen Betrag von IIm, der Elemente des konstanten Kapitals kauft, also zu IIc geschla- gen wird. Eine Vermehrung von IIc um 83 bedingt eine Vermehrung von IIv um 1/5 von 83 = 17. Wir haben also nach dem Umsatz: I. (5000c + 417m)c + (1000v + 83m)v = 5417c + 1083v = 6500 II. (1500c + 83m)c + ( 299v + 17m)v = 1583c + 316v = 1899 ----- Zusammen: 8399. Das Kapital in I ist gewachsen von 6000 auf 6500, also um 1/12. In II von 1715 auf 1899, also um nicht ganz 1/9. Die Reproduktion auf dieser Grundlage im zweiten Jahr ergibt am Jahresschluá an Kapital: I. (5417c + 452m)c + (1083v + 90m)v = 5869c + 1173v = 7042. II. (1583c + 42m + 90m)c + (316v + 8m + 18m)v = 1715c + 342v = 2057 und am Ende des dritten Jahres an Produkt: I. 5869c + 1173v + 1173m. II. 1715c + 342v + 342m. Akkumuliert hier I wie bisher die H„lfte des Mehrwerts, so ergibt I(v+1/2m) 1173v + 587(1/2m) = 1760, ist also gr”áer als das ge- samte 1715 IIc, und zwar um 45. Diese mssen also wieder durch šbernahme eines gleichen Betrags von Produktionsmitteln auf IIc ausgeglichen werden. IIc w„chst also um 45, was einen Zuwachs von 1/5 = 9 in IIv, bedingt. Ferner teilen sich die kapitalisierten 587 Im zu 5/6 und 1/6 in 489c und 98v; diese 98 bedingen in II einen neuen Zuschlag zum konstanten Kapital von 98 und dieser wieder eine Vermehrung des variablen Kapitals von II um 1/5 = 20. Wir haben dann: I. (5869c + 489m)c + (1173c + 98m)v = 6358c + 1271v = 7629 II. (1715c + 45m + 98m)c + (342v + 9m + 20m)v = 1858c + 371, = 2229 Total Kapital = 9858. In drei Jahren wachsender Reproduktion ist also das Gesamtkapital von I gewachsen von 6000 auf 7629, das von II von 1715 auf 2229, das gesellschaftliche Gesamtkapital von 7715 auf 9858. #515# 21. Kapitel - Akkumulation und erweiterte Reproduktion ----- 3. Umsatz von IIc bei Akkumulation Im Austausch von I(v+m) mit IIc finden also verschiedne F„lle statt. Bei der einfachen Reproduktion mssen beide gleich sein und ein- ander ersetzen, da sonst, wie oben gesehn, die einfache Reproduk- tion nicht ohne St”rung vor sich gehn kann. Bei der Akkumulation kommt vor allem die Akkumulationsrate in Betracht. In den bishe- rigen F„llen nahmen wir an, daá die Akkumulationsrate in I = 1/2m I war und ebenfalls, daá sie in den verschiednen Jahren konstant blieb. Wir lieáen nur die Proportion wechseln, nach welcher dies akkumulierte Kapital sich in variables und konstantes teilt. Da- bei ergaben sich drei F„lle: 1. I(v+1/2m) = IIc, welches also kleiner ist als I(v+m). Dies muá es immer sein, sonst akkumulierte I nicht. 2. I(v+1/2m) ist gr”áer als IIc. In diesem Fall wird der Ersatz dadurch bewirkt, daá zu IIc ein entsprechender Teil von IIm hin- zugefgt wird, so daá diese Summe = I(v+1/2m). Hier ist der Um- satz fr II nicht einfache Reproduktion seines konstanten Kapi- tals, sondern schon Akkumulation, Vermehrung desselben um den Teil seines Mehrprodukts, den es austauscht gegen Produktionsmit- tel I; diese Vermehrung schlieát zugleich ein, daá II auáerdem sein variables Kapital aus seinem eignen Mehrprodukt entsprechend vergr”áert. 3. I(v+1/2m) ist kleiner als IIc. In diesem Fall hat II durch den Umsatz sein konstantes Kapital nicht vollst„ndig reproduziert, muá also das Defizit durch Kauf von I ersetzen. Dies ern”tigt aber keine weitre Akkumulation von variablem Kapital II, da sein konstantes Kapital der Gr”áe nach durch diese Operation erst vollst„ndig reproduziert wird. Andrerseits hat durch diesen Um- satz der Teil der Kapitalisten von I, der nur zus„tzliches Geld- kapital aufh„uft, schon einen Teil dieser Sorte Akkumulation vollbracht. Die Voraussetzung der einfachen Reproduktion, daá I(v+m) = IIc sei, ist nicht nur unvertr„glich mit der kapitalistischen Produk- tion, was brigens nicht ausschlieát, daá im industriellen Zyklus von 10-11 Jahren ein Jahr oft geringre Gesamtproduktion hat als das vorhergehende, also nicht einmal einfache Reproduktion statt- findet im Verh„ltnis zum vorhergehenden Jahr. Sondern auch, bei dem natrlichen j„hrlichen Wachstum der Bev”lkerung k”nnte einfa- che Reproduktion nur insofern stattfinden, als von den 1500, die den Gesamtmehrwert repr„sentieren, eine entsprechend gr”áre Zahl unproduktiver Dienstleute mitzehrten. Akkumulation von Kapital, also wirkliche kapitalistische Produktion, w„re dagegen hierbei unm”glich. Die #516# III. Abschnitt - Die Reproduktion u. Zirkulation... ----- Tatsache der kapitalistischen Akkumulation schlieát demnach aus, daá IIc, = I(v+m). Dennoch k”nnte selbst bei kapitalistischer Ak- kumulation der Fall eintreten, daá, infolge des Gangs der in der frhern Reihe von Produktionsperioden vollzognen Akkumulations- prozesse, IIc nicht nur gleich, sondern selbst gr”áer wrde als I(v+m). Dies w„re eine šberproduktion in II und nur auszugleichen durch einen groáen Krach, infolgedessen Kapital von II auf I sich bertrge. - Es „ndert auch nichts an dem Verh„ltnis von I(v+m) zu IIc, wenn ein Teil des konstanten Kapitals von II sich selbst reproduziert, wie z.B. in der Agrikultur die Anwendung von selbst erzeugtem Samen. Dieser Teil von IIc kommt mit Bezug auf den Um- satz zwischen I und II ebensowenig in Betracht, wie Ic dabei in Betracht kommt. Es „ndert auch nichts an der Sache, wenn ein Teil der Produkte von II seinerseits f„hig ist, als Produktionsmittel in I einzugehn. Sie werden gedeckt durch einen Teil der von I ge- lieferten Produktionsmittel, und dieser Teil ist von vornherein auf beiden Seiten in Abzug zu bringen, wenn wir den Austausch zwischen den beiden groáen Klassen der gesellschaftlichen Produk- tion, den Produzenten von Produktionsmitteln und den Produzenten von Konsumtionsmitteln, rein und ungetrbt untersuchen wollen. Also bei kapitalistischer Produktion kann I(v+m) nicht gleich IIc sein, oder beide k”nnen sich nicht im Umsatz gegeneinander dec- ken. Dagegen kann, wenn Im/x der Teil von Im ist, der als Revenue von den Kapitalisten I ausgegeben wird, I(v+m/x) gleich, gr”áer oder kleiner sein als IIc; I(v+m/x) muá aber immer kleiner sein als II(c+m), und zwar um so viel kleiner als der Teil von IIm, den die Kapitalistenklasse II unter allen Umst„nden selbst ver- zehren muá. Es ist zu bemerken, daá bei dieser Darstellung der Akkumulation der Wert des konstanten Kapitals, sofern es Wertteil des Warenka- pitals ist, zu dessen Produktion es mitwirkt, nicht exakt darge- stellt ist. Der fixe Teil des neuakkumullerten konstanten Kapi- tals geht nur allm„hlich und periodisch, je nach der Natur dieser fixen Elemente verschieden, in das Warenkapital ein; dies besteht daher da, wo Rohstoff und Halbfahrikat etc. massenhaft in die Wa- renproduktion eingeht, zum gr”áren Teil aus Ersatz der zirkulie- renden konstanten Bestandteile und des variablen Kapitals. (Des Umschlags der zirkulierenden Bestandteile wegen kann doch so ver- fahren werden, es ist damit angenommen, daá innerhalb des Jahres der zirkulierende Teil zusammen mit dem an ihn abgegebnen Wert- teil des fixen Kapitals so oft umschl„gt, daá die Gesamtsumme der gelieferten Waren gleich dem Wert des gesamten in die j„hrliche Produktion eingehenden Kapitals.) Wo #517# 21. Kapitel - Akkumulation und erweiterte Reproduktion ----- aber fr den Maschinenbetrieb nur Hilfsstoffe eingehn, kein Rohmaterial, muá das Arbeitselement = v als gr”árer Bestandteil in Warenkapital wieder erscheinen. W„hrend in der Profitrate der Mehrwert berechnet wird auf das Gesamtkapital, unabh„ngig davon, ob die fixen Bestandteile viel oder wenig Wert periodisch an das Produkt abgeben, ist fr den Wert jedes periodisch erzeugten Wa- renkapitals der fixe Teil des konstanten Kapitals nur soweit mit einzurechnen, als er durch Verbrauch im Durchschnitt Wert an das Produkt selbst abgibt. #517# 21. Kapitel - Akkumulation und erweiterte Reproduktion ----- IV. Nachtr„gliches Die ursprngliche Geldquelle fr II ist v + m der Goldproduktion I, ausgetauscht gegen einen Teil von IIc; nur soweit der Goldpro- duzent Mehrwert aufh„uft oder in Produktionsrnittel I verwandelt, also seine Produktion ausdehnt, geht sein v + m nicht in II ein; andrerseits, soweit Akkumulation von Geld, seitens des Goldprodu- zenten selbst, schlieálich zur er weiterten Reproduktion fhrt, geht ein nicht als Revenue ausgegebner Teil des Mehrwerts der Goldproduktion fr zuschssiges variables Kapital des Goldprodu- zenten in II ein, f”rdert hier neue Schatzbildung oder gibt neue Mittel von I zu kaufen, ohne direkt wieder an es zu verkaufen. Von dem aus diesem I(v+m) der Goldproduktion stammenden Geld geht der Teil des Goldes ab, den gewisse Produktionszweige von II als Rohmaterial etc., kurz als Ersatzelement ihres konstanten Kapi- tals brauchen. Element zur vorl„ufigen = zum Zweck knftiger er- weiterter Reproduktion erfolgenden Schatzbildung im Umsatz zwi- schen I und II ist: fr I nur, wenn ein Teil von Im an II einsei- tig, ohne Gegenkauf verkauft wird und hier fr zus„tzliches kon- stantes Kapital II dient; fr II, wenn dasselbe der Fall ist sei- tens I fr zuschssiges variables Kapital; ferner, wenn ein Teil des von I als Revenue ausgegebnen Mehrwerts nicht gedeckt wird durch IIc, also damit ein Teil von IIm gekauft und dadurch in Geld verwandelt wird. Ist I(v+m/x) gr”áer als IIc, so braucht II, zu seiner einfachen Reproduktion nicht durch Ware aus I zu erset- zen, was I von IIm weggezehrt hat. Es fragt sich, wie, weit in- nerhalb des Austausches der Kapitalisten II unter sich - ein Aus- tausch, der nur aus gegenseitigem Austausch von IIm bestehn kann - Schatzbildung stattfinden kann. Wir wissen, daá innerhalb II direkte Akkumulation dadurch stattfindet, daá ein Teil von IIm direkt in variables Kapital (gerade wie in I ein Teil von Im. di- rekt in konstantes Kapital) verwandelt #518# III. Abschnitt - Die Reproduktion u. Zirkulation ----- wird. Bei den verschiednen Altersklassen der Akkumulation inner- halb der verschiednen Gesch„ftszweige von II, und innerhalb jedes einzelnen Gesch„ftszweigs fr die einzelnen Kapitalisten, erkl„rt sich die Sache, mutatis mutandis, ganz wie sub I. Die einen be- finden sich noch im Stadium der Schatzbildung, verkaufen, ohne zu kaufen, die andern auf dern Punkt wirklicher Erweiterung der Re- produktion, kaufen, ohne zu verkaufen. Das zuschssige variable Geldkapital wird zwar zun„chst ausgelegt in zuschssiger Arbeits- kraft; diese kauft aber Lebensmittel von den schatzbildenden In- habern der zuschssigen, in den Arbeiterkonsum eingehenden Kon- surntionsmittel. Von letztren kehrt pro rata ihrer Schatzbildung das Geld nicht an seinen Ausgangspunkt zurck, sie h„ufen es auf. Anhang und Register #521# ----- Fremdsprachige Zitate Die fremdsprachigen Zitate, die in den Fuánoten in deutscher šbersetzung gebracht wurden, werden hiernach der 2. Auflage wie- dergegeben. Offensichtliche Druck- oder Schreibfehler wurden stillschweigend korrigiert. Wesentliche Abweichungen gegenber dem Original sind in Fuánoten vermerkt. S. 24 f. Note 3 "Ainsi donc. par la concentration des fortunes entre un petit nombre de propri‚taires, le march‚ int‚rieur se reserre toujours plus, et l'industrie est toujours plus r‚duite … chercher ses d‚bouch‚s dans les march‚s ‚trangers, o— de plus grandes r‚volutions les attendent 1*)" (...). [Sismondi,] "Nouv. Princ." ‚d. 1819, I, p. 336. S. 133 Note 11 "Les frais de commerce, quoique n‚ccesaires, doi- vent ˆtre regard‚s comme une d‚pense on‚reuse." (Quesnay, "Analyse du Tableau conomique", in Daire, "Physiocrates", Ie partie. Paris 1846, (p. 71.) - "... … mettre leur r‚tribution ou leur gain au rabais... n'est s‚rieusement parlant qu'une p r i v a t i o n d e p e r t e pour le vendeur de la premiŠre rnain et pour l'acheteur- consom- mateur. Or, une privation de perte zur les frais du commerce n'est pas un p r o d u i t r ‚ e l ou un accroŒt de richesses obtenu par le commerce, consid‚r‚ en luimˆme simplement comme ‚change, ind‚pendemment des frais de transport, ou envisag‚ con- jointement avec les frais de Transport. (p. 145, 146.) "Les frais du commerce sont toujours pay‚s aus d‚pens des ven- deurs des productions qui jouiraient de tout le prix qu'en payent les acheteurs, s'il n'y avait point de frais interm‚diaires." (p. 163.) Die propri‚taires und producteurs sind "salariants", die Kaufleute sind "salari‚s". (p. 164, Quesnay, "Dialogues sur le Commerce et sur les Travaux des Artisans" 2*), in Daire, "Physiocrates", Ie partie. Paris 1846.) S. 138 Note 13 "The money circulating in a country is a certain portion of the capital of the country, absolutely withdrawn from productive purposes, in order to facilitate or increase the pro- ductiveness of the remainder, a certain amount of wealth is, the- refore, as neccessary in order to adopt gold as a circulating me- dium, as it is to make a machine, in order to facilitate any other production." ("Economist", vol. V, p. 520.) S. 152 Note 18 ..."True, but how is the additional value given to it? By adding to the cost of production, first, the expenses of conveyance, secondly, the profit on the advances of capital made by the merchant. The commodity is only more valuable, for the same reasen that every other commodity may become more valuable, because more labour is expended on its production and conveyance before it is purchased by the consumer. This must not be mentio- ned as one of the advantages of commerce." (Ricardo, "Principles of Pol. Econ.", 3rd ed. London 1821, p. 309, 310.) ----- 1*) bei Sisrnondi: la menacent - 2*) 1. und 2. Auflage: "ProblŠmes ‚conomiques" #522# Anhang und Register ----- S. 190 Note 23 ..."Les avances annuelles consistent dans les d‚- penses qui se font annuellement pour le travail de la culture; ces avances doivent ˆtre distingu‚es des avances primitives, qui forment la fonds de I'‚tablissement de la culture." ([Quesnay, "Analyse du Tableau conomique." In: "Physiocrates", ‚d. Daire, Ie partie, Paris 1846,] p. 59.) "Au moyen de la dur‚e plus ou moins grande des ouvrages de main- d'oeuvre, une nation possŠde un fonds consid‚rable de richesses, ind‚pendant de sa r‚production annuelle, qui forme un capital ac- cumul‚ de longue main, et originairement pay‚ avec des producti- ons, qui s'entretient et s'augmente toujours." ([Le Trosne, "De l'int‚rˆt social. In: "Physiocrates", ‚d.] Daire, II, p. 928, 929.) S. 216 Note 24 ..."Not only his" (the farmer's) "labouring ser- vants but his labouring cattle are productive labourers." (Adam Smith, "Wealth of Nations". Book II, chap. V, p. 243.) S. 343 Note 33 ..."Jetez les yeux sur le Tableau conomique, vous verrez que la classe productive donne l'argent avec lequel les autres classes viennent lui acheter des productions, et qu'elles lui rentrent cet argent en revenant l'ann‚e suivante faire chez elle les mˆmes achats... Vous ne voyez donc ici d'autre cercle que celui de la d‚pense suivie de la r‚production, et de la r‚- production suivie de la d‚pense; cercle qui est parcouru par la circulation de l'argent qui mesure la d‚pense et la r‚produc- tion." (Quesnay, "Dialogues sur le Commerce et sur les Travaux des Artisans". 1*), in Daire, "Physiocr.", I, p. 208, 209.) "C'est cette avance et cette rentr‚e continuelle des capitaux qu'on doit appeler la circulation de l'argent, cette circulation ut'le et f‚conde qui e tous les travaux de la soci‚t‚, qui entre- tient le mouvement et la vie dans le corpa politique et qu'on a grande raison de comparer … la circulation du sangm dans la corps animal." (Turgot, "R‚flexions etc.". Oeuvres ‚d. Daire, I, p. 45.) S. 360 Note 37 ..."Comme eux" (les entrepreneurs-manufacturiers), "ils" (les fermiers, d.h. die kapitalistischen P„chter) "doivent recueillir, outre la rentr‚e des capitaux etc." (Turgot, Oeuvres, ‚d. Daire, Paris 1844, Tome I, p. 40.) ----- 1*) 1. und 2. Auflage: "ProblŠmes ‚conomiques" #523# ----- Anmerkungen [1] Engels konnte seine Absicht, die "Theorien ber den Mehrwert" als vierten Band des "Kapitals" herauszugeben, nicht mehr ver- wirklichen. Die Theorien ber den Mehrwert. wurden zum erstenmal in den Jahren 1905 bis 1910 von Karl Kautsky ver”ffentlicht. Diese Ausgabe enth„lt jedoch eine ganze Reihe willkrlicher Ab- weichungen vom Marxschen Manuskript, eine falsche Anordnung des Materials sowie h„ufige Auslassungen wichtiger Abschnitte. Eine Neuausgabe der "Theorien ber den Mehrwert" in deutscher Sprache wurde vom Institut fr Marxismus-Leninismus beim ZK der SED be- sorgt und erschien von 1956 bis 1962. (Siehe dazu auch das Vor- wort zu den "Theorien ber den Mehrwert", Band 26 unserer Aus- gabe, 1. Teil.) 8 [2] Katheder- und Staatssozialisten - Richtung der brgerlichen politischen ™konomie in Deutschland, die in den siebziger Jahren des 19. Jahrhunderts entstand. Die Kathedersozialisten (Gustav Schmoller, Lujo Brentano, Adolph Wagner, Karl Bcher, Werner Som- bart u.a.) waren erbitterte Feinde des Marxismus und vertraten einen brgerlichen Reformismus. Sie propagierten den Klassenfrie- den zwischen Bourgeoisie und Proletariat, versuchten den Klassen- kampf abzuschw„chen und schlugen einige soziale Reformen vor, um den Einfluá der revolution„ren Sozialdemokratie zurckzudr„ngen und die Arbeiter mit dem reaktion„ren preuáischen Staat zu ver- s”hnen. Die von der preuáischen Regierung durchgefhrte Verstaat- lichung der Eisenbahnen und die von Bismarck geplante Einfhrung des staatlichen Tabak- und Branntweinmonopols gaben sie als "Staatssozialismus" aus. Marx und Engels fhrten einen konsequen- ten Kampf gegen den Kathedersozialismus und entlarvten sein reak- tion„res und unwissenschaftliches Wesen. 13 [3] Engels verweist hier auf einen Brief von Rodbertus an J. Zel- ler vom 14. M„rz 1875, der 1879 zum erstenmal in der Tbinger "Zeitschrift fr die gesammte Staatswissenschaft" ver”ffentlicht wurde. 13 [4] Rodbertus-Jagetzow, "Sociale Briefe an von Kirchmann. Dritter Brief: Widerlegung der Ricardo'schen Lehre von der Grundrente und Begrndung einer neuen Rententheorie." Berlin 1851, S. 87. 15 [5] "Dieser unglaubliche Schuhflicker" (this most incredible cob- ler) - diese Bezeichnung gab John Wilson MacCulloch in seiner un- ter dem Pseudonym Mordecai Muflion geschriebenen Broschre "Some illustrations of Mr. M'Culloch's principles of political eco- nomy", Edinburgh 1826. 19 #524# Anhang und Register ----- [6] Rodbertus-Jagetzow, "Briefe und Socialpolitische Aufs„tze", Hrsg. von Rudolph Meyer, Band I, Berlin [1881], S. 111. 24 [7] [Bailey,] "A critical dissertation on the nature, measure in reference to the writings of Mr. Ricardo and his followers. By the author of essays on the formation and publication of opini- ons." London 1825, S. 72. 110 [8] Inkastaat - Sklavenhalterstaat mit bedeutenden šberresten der Urgesellschaft. Die Grundlage der gesellschaftlichen und wirt- schaftlichen Organisation war die Sippe oder Bauerngemeinde (Aylla). die Boden und Vieh gemeinsam besaá. Seine Bltezeit er- lebte der Inkastaat vom Ende des 15. Jahrhunderts bis zur spani- schen Eroberung und seiner v”lligen Vernichtung in den dreiáiger Jahren des 16. Jahrhunderts; dehnte er sich ber die Gebiete des heutigen Peru, Ecuador, Bolivien und Nordchile aus. 119 [9] "when Greek meets Greek then comes the tag of war" ("wenn der Grieche den Griechen trifft, dann kommt es zu hartem Kampf") - abgewandeltes Zitat aus Nathanael Lee, "Rival Queens". In: "The dramatick works", Band 3, London 1734, S. 266. 131 [10] Lalor, "Money and morals: a book for the times". London 1852, S. 43/44. Sismondi, "tudes sur l'‚conomie politique", Band 1, Bruxelles 1837, S. 49 ff. 141 [11] Jean-Baptiste Say, Trait‚ d'‚conomie politique." 3e ‚d.. Band 2 Paris 1817, S. 433. 152 [12] Hier zitiert Marx den Vortrag von Williams "On the main- tenance and renewal of permanent way...", der in "Money Market Review" vom 2. Dezember 1867 erschienen ist. 170 181 [13] Bei Lardner, "Railway economy: a treatise on the new art of Transport..." heiát es: ungef„hr 8%. Bei genau 8% máte es im Text 12 1/2 heiáen. 172 [14] Marx weist in seinem Manuskript darauf hin, daá eine derar- tige Berechnungsweise fr die Umschlag des Kapitals falsch ist. Die in dem Zitat ausgegebene Durchschnittszeit fr einen Umschlag (16 Monate) ist unter Bercksichtigung des Profits von 7 1/2 % auf du ganze Kapital von 50 000 Dollar errechnet. Ohne Berck- sichtigung des Profits betr„gt die Umschlagszeit dieses Kapitals 18 Monate. 186 [15] Hier wird Potters Buch "Political economy: its objects, uses, and principles", New York 1841, angefhrt. Wie aus der Ein- fhrung ersichtlich, ist ein groáer Teil des Buches im wesentli- chen ein Abdruck der ersten zehn Kapitel der Schrift von Scrope "Principles of political economy", das 1833 in England ver”ffent- licht wurde. Potter nahm hieran einige Ver„nderungen vor. 186 [16] John Stuart Mill, "Essays on some unsettled questions of po- litical economy." London 1844, S. 164. 230 [17] Ramsay, "An essay on the distribution of wealth." Edinburgh 1836, S. 21-24. 230 [18] Maclead, "The elements of political economy." London 1858, S. 76-80. 230 [19] Patterson, "The science of finance. A practical treatise." Edinburgh, London 1868, S. 129-144. 230 [20] "Manava Dharma Sastra" - die Gesetze des Manu, Altindisches Gesetzbuch, dessen religi”se rituelle und Rechtsvorschriften von den Brahmanen zu bindenden Lebens- und Verhaltensnormen fr alle Kasten erhoben wurden. Die Tradition schreibt Manu, den sie als #525# Anmerkungen ----- Stammvater der Menschen ansieht, die Abfassung dieses berhmten indischen Werkes zu. Marx zitiert nach "Manava Dharma Sastra, or the institutes of Manu according to the gloss of Kulluka, comprising the Indian sy- stem of duties, religious and civil", 3. Ausg., Madras 1863, S. 281. 240 [21] Ausfhrlicher behandelt Marx das Tableau ‚conomique in den "Theorien ber den Mehrwert", 1. Teil, Kapitel 6 und in dem von ihm verfaáten 10. Kapitel des zweiten Abschnitts von Engels' "Anti-Dhring". 360 [22] dei ex macnna (G”tter aus der Maschine) - unerwartete, zu- f„llige, gewollt erscheinende L”sung von Verwicklungen; im anti- ken Theater durch eine Maschinerie auf die Szene gebrachte G”tte- rerscheinung, die in die dramatische Verwicklung eingriff und sie l”ste. 453 [23] "Enspektor Br„sig" - Gestalt in Werken von Fritz Reuter. 477 [24] Institut de France - die h”chste wissenschaftliche K”rper- schaft in Frankreich, die aus mehreren Klassen oder Akademien be- steht. Destutt de Tracy war Mitglied der Akademie fr moralische und politische Wissenschaften. 484 [25] In der 1. und 2. Auflage hat dieser Absatz folgenden Wort- laut: Im Verlauf von vierj„hriger Reproduktion auf erweiterter Stufenleiter ist das Gesamtkapital von I und II gestiegen von 5400c + 1750v = 7150 auf 8784c + 2782v = 11 566, also im Verh„lt- nis von 100:160. Der Gesamtmehrwert war ursprnglich 1750, er ist 2782. Der verzehrte Mehrwert war anfangs 500 fr I und 535 fr II, zusammen = 1035; er war im letzten Jahr 732 fr I und 958 fr II, zusammen = 1690. Er ist also gewachsen im Verh„ltnis von 100:163. 508 509 #526# ----- Literaturverzeichnis einschlieálich der von Marx und Engels erw„hnten Schriften Beiden von Marx und Engels zitierten Schriften werden, soweit sie sich feststellen lieáen, die vermutlich von ihnen benutzten Aus- gaben angegeben. In einigen F„llen, besonders bei allgemeinen Quellen- und Literaturhinweisen, wird keine bestimmte Ausgabe an- gefhrt. Gesetze und Dokumente werden nur dann nachgewiesen, wenn aus ihnen zitiert wurde. Einige Quellen konnten nicht ermittelt werden. I. Werke und Aufs„tze genannter und anonymer Autoren Adams, W[illiam] Bridges: Roads and rails and their sequences, physical and moral. London 1862. 170 171 173 [Bailey, Samuel:] A critical dissertation on the nature, measu- res, and causes of value; chiefly in reference to the writings of Mr. Ricardo and his followers. By the author of essays on the formation and publication of opinions. London 1825. 110 Barton, John: Observations on the circumstances which influence the condition of the labouring of classes of society. London 1817. 229 Chalmers, Thomas: On political economy in connexion with the mo- ral state and moral prospects of society. 2nd ed. Glasgow 1832. 156 Corbet, Thomas: An inquiry into the causes and modes of the wealth of individuals; or the principles of trade and speculation explained. In 2 parts. Lendon 1841. 140 Courcelle-Seneuil, J[ean]-G[ustave]: Trait‚ th‚orique et pratique des entreptises industrielles, commerciales et agricoles ou ma- nuel des affaires. 2e, ‚d., revue et augment‚e. Paris 1857. 242 Destutt de Tracy, [Antoine-Louis-Claude], comte de: l‚ments d'id‚ologie. 4e et 5e parties. Trait‚ de la volont‚ et de ses ef- fets. Paris 1826. 476-484 Dupont de Nemours, [Pierre-Samuel]: Maximes du docteur Quesnay. ou r‚sum‚ de ses principes d‚conomie sociale. In: Physiocrates. Quesnay, Dupont de Nemourz, Mercier de la #527# Literaturverzeichnis ----- RiviŠre, Baudeau, Le Trosne, avec une introd. sur la doctrine des physiocrates, des commentaires et des notices historiques, par EugŠne Daire. 1e partie. Paris 184. 190 Good, W[illiam] Walter: Political, agricultural and commercial fallacies; or, the prospect of the nation after twenty years' "Free-trade". London [1866]. 238 239 Hodgskin, Thomas: Popular political economy. Four lectures deli- vered at the London Mechanics' Institution. London 1827. 245 Holdsworth, W. A.: The law of landlord and tenant, with a copious collection of useful forms. London 1857. 173 177 178 Kirchof, Friedrich: Handbuch der landwirthschaftlichen Betriebs- lehre. Ein Leitfaden fr praktische Landwirthe zur zweckm„áigen Einrichtung und Verwaltung der Landgter. Dessau 1852. 179 243 246-250 257 258 Lalor, John: Money and morals: a book for the times. London 1852. 141 Lardner, Dionysius: Railway economy: a treatise on the new art of transport, its management, prospects, and relations, commercial, financial, and social. With an exposition of the practical re- sults of the railways in operation in the United Kinadom, on the continent, and in America. London 1850. 170 179-181 Laveleye, Emile de: Essai zur l'‚conomie rurale de la Belgique. Bruxelles [1863]. 245 246 Lavergne, L‚once de: The rural economy of England, Scotland, and Ireland. Transl. from the French, with notes by a Scottish far- mer. Edinburgh, London 1855. 240 Lee, Nathanael: The dramatick works. In 3 vols. Vol. 3. Contai- ning Sophonisby. Nero. Glorians. Rival Queens. The massacre of Paris. London 1734. 131 Le Trosne, [Guillaume-Francois]: De l'int‚rˆt social par rapport … la valeur, … la circulation, … l'industrie et au commerce int‚- rieur et ext‚rieur. In: Physiocrates. Quesnay. Dupont de Nemours, Mercier de la RiviŠre. Baudeaux, Le Trosne, avec une introd. sur la doctrine des physiocrates, des commentaires et des notices hi- storiques, per EugŠne Daire, 2e partie. Paris 1846. 190 Macleod, Henry Dunning: The elements of political economy. London 1858. 230 Manava Dharma Sastra, or the institutes of Manu according to the gloss Of Kulluka, comrising the Indian system of duties, reli- gious and civil. Verbally transl. from the original, with a pre- face by William Jones, and collated with the Sanskrit text, by Graves Chamney Haughton. 3rd ed. ed. by P. Percival. Madras 1863. 240 Marx, Karl: Das Elend der Philosophie. Antwort auf Proudhons "Philosophie des Elends". Deutsch von E[duard] Bernstein und K[arl] Kautsky. Mit Vorwort und Noten von Friedrich Engels. Stuttgart 1885. 13 - Das Kapital. Kritik der politischen Oekonomie. Bd. 1. Buch 1: Der Produktionsprocess des Kapitals. 2. verb. Aufl. Hamburg 1872. 8 13 18 21 35 45 55 59 72 83 84 116 125 128 136 143 155 158 162 164 166 173 174 182 187 203 205 209 218 227-229 241 309 310 322 327 333 342 343 352 353 355 356 360 395 412 436 476 485 496% 497 501 502 504 #528# Anhang und Register ----- Marx, Karl: (anonym) Lohnarbeit und Kapital. In: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. K”ln, vom 5., 6., 7., 8. und 11. April 1849. 15 - MisŠre de la philosophie. R‚sponse … la philosophie de la mi- sŠre de Proudhon. Paris, Bruxelles 1847. 15 20 21 24 - Zur Kritik der Politischen Oekonomie. 1. Heft. Berlin 1859. 8 346 Meyer, R[udolf Hermann]: Der Emancipationskampf des vierten Stan- des. Bd. 1: Theorie des Socialismus. - Der katholische Socialis- mus. - Die Internationale. - Deutschland. Schulze. - Lassalle. - Marx. - Die Gewerkvereine. - Die Socialconservativen. - Die Ar- beiterpresse. Berlin 1874. 13 14 Mill, John Stuart: Essays on some unsettled questions of Politi- cal economy. London 184. 230 Mller, Adam H[einrich]: Die Elemente der Staatskunst. Oeffentli- che Vorlesungen, vor Sr. Durchlaucht dein Prinzen Bernhard von Sachsen-Weimar und einer Versammlung von Staatsm„nnern und Diplo- maten, im Winter von 1808 auf 1809, zu Dresden, gehalten. Th. 3. Berlin 1809. 186 Newman, Samuel P[hilips]: Elements of political economy. Andover, New York 1835. 156 Patterson, R[obert] H[ogard]: The science of finance. A practical treatise. Edinburgh, London 1868. 230 Potter, A[lonzo]: Political economy: its objects, uses, and prin- ciples: considered with reference to the condition of the Ameri- can people. With a for the use of students. New. York 1841. 186 187 Quesnay, [Francois]: Analyse du Tableau ‚conomique. (1766). In: Physiocrates. Quesney, Dupont de Nemours, Mercier de la RiviŠre, Baudeau, Le Trosne, avec une introd. sur la doctrine des phy- siocrates, des commentaires et des notim historiques, par EugŠne Daire. 1e partie. Paris 1846. 133 190 359 369 - Dialogues zur la commerce et zur les travaux des artisants. Ebendort. 133 343 Ramsay, George: An essay on the distribution of wealth. Edinburgh 1836. 230 389 434 Ravenstone, Piercy: Thoughts on the funding system, and its ef- fects. London 1824. 21 Ricardo, David: On the principles of political economy, and taxa- tion. 3rd ed. London 1821. 152 217 225 228 229 338 389 476 Rodbertus-Jagetzow, [Johann Karl]: Briefe und socialpolitische Aufs„tze. Hrsg. von Rudolph Meyer. Bd. 1. Berlin [1881]. 14 24 - Das Kapital. Vierter socialer Brief an von Kirchmann. Hrsg. und eingel. von Theophil Kozak. Berlin 1884. 14 - Sociale Briefe an von Kirchmann. Dritter Brief: Widerlegung der Ricardo'schen Lehre von der Grundrente und Begrndung einer neuen Rententheorie. Berlin 1851. 14 15 - Zur Erkenntniá unsrer staatswirthschaftlichen Zust„nde. 1. Heft: Fnf Theoreme. Neubrandenburg, Friedland 1842. 13 14 18 26 #529# Literaturverzeichnis ----- Roscher Wilhelm: Die Grundlagen der National”konomie. Ein Hand- und Lesebuch fr Gesch„ftsm„nner und Studierende. 3., verm. und verb. Aufl. Stuttgart, Augsburg 1858. 372 Roscoe, H[enry] E[nfield], und C[arl] Schorlemmer: Ausfhrliches Lehrbuch der Chemie. Bd. 1. Nichtmetalle. Braunschweig 1877. 22 Say, Jean-Baptiste: Lettres … M. Malthus, zur diff‚rens sujets d'‚conomie politique, notament zur les causes de la stagnation g‚n‚rale du commerce. Paris 1820. 438 - Trait‚ d'‚conomie Politique, ou simple exposition de la maniŠre dont se forment, se distribuent, et se consomment les richesses. 3e ‚d. T.2. Paris 1817. 151 152 389 Scrope: The principles of political economy siehe Potter A[lonzo]: Political economy... Senior, N[assau]- W[illiam]: Principes fondamentaux de l'‚conomie politique, tir‚s de lecons ‚dites et in‚dites de Mr. Senior par Jean Arrivabene. Paris 1836. 436 Sismondi, J[ean]-C[harles]-L[‚onard] Simonde de: tudes sur l'‚conomie politique. T.1. Bruxelles 1837. 141 - Nouveaux principes d'‚conomie politique, ou de la richesse dans ses rapports avec la population. T.1. Paris 1819. 24 25 114 115 390 Smith, Adwn: An inquiry into the nature and causes of the wealth of nations. With a memoir of the author's life. Complete in one vol. Aberdeen, London 1848. 16 17 141 190-199 201-211 213 216 361-367 369-373 376 377 380 388 471 472 Soetbeer, Adolf: Edelmetall-Produktion und Werthverh„ltniss zwi- schen Gold und Silber seit der Entdeckung Amerika's bis zur Ge- genwart. (Erg„nzungsheft Nr. 57 zu "Petermann's Mittheilungen".) Gotha 1879. 465 The source and remedy of the national difficulties, deduced from principles of political economy, in a letter to Lord John Rus- sell. London 1821. 18-21 Storch, Henri: Consid‚rations zur la nature du revenu national. Paris 1824. 390 432 - Cours d'‚conomie politique, ou expos it Ion des principes qui d‚terminent la prosp‚rit‚ des nations. T.2. St.-P‚tersbourg 1815. 390 Thompson, William: An inquiry into the principles of the distri- bution of wealth most conducive to hurnan happiness; applied to the newly proposed system of voluntary equality of wealth. London 1824. 20 324 - An inquiry into the principles of the distribution of wealth most conducive to human happiness. A new ed. by William Pare. London 1850. 20 21 324-326 Tooke, Thomas: An inquiry into the currency principle; the connection of the currency with prices, and the expediency of a separation of issue from banking. 2nd ed. London 1844. 472 [Tschuprow] ??????. ?[???????? ????????]: ??????????????? ?????????, ??? ????????????? ?????????? ? ??? ???????? ?? ????????? ??????. ?????? 1875. 60 Turgot, [Anne-Robert-Jacques, de L'Aulne]: R‚flexions sur la for- mation et la distribution des richesses. In: Oeuvres. Nouv. ‚d... par EugŠne Daire. T.1. Paris 184. 190 343 360 Tyler, [Tylor], E[dward] B[urnett]: Forschungen ber die Urge- schichte der Menschheit und die Entwickelung der Civilisation. Aus dem Engl. von H. Mller. Leipzig o.J. 436 #530# Anhang und Register ----- Wayland, Francis: The elements of political economy. Boston 1843. 227 Williams, R[ichard] Price: On thie maintenance and renewal of permanent way. In: Minutes of proceedings of the institution of civil engineers; with abstracts of the discussions. vol. 25. Ses- sion 1865/66. Ed. by James Forrest. London 1866. 170 180 181 II. Parlamentsberichte und andere offizielle Ver”ffentlichungen East India (Bengal and Orissa famine). Papers and correspondence relative to the famine in Bengal and Orissa, including the report of the Famine Commission and the minutes of the Lieutenant Go- vernor of Bengal and the Governor General of India. (Presented to Parliament by Her Majesty's command.) Ordered, by the House of Commons, to be printed, 31 May 1867. 142 East India (Bengal and Orissa famie). Papers relating to the fa- mine in Behar, including Mr. F. R. Cockerell's report. (Presented to Parliament by Her Majesty's command.) Part III. Ordered, by the House of Commons, to be printed, 31 May 1867. 142 East India (Madras and Orissa famine). Return to an address of the Honourable the House of Commons, dated 4 July 1867. Ordered, by the House of Commons, to be printed 30 July 1867. 239 240 Report from the select committee on bank acts; together with the proceedings of the committee minutes of evidence, appendix and index. Part I. Report and evidence. Ordered, by the House of Com- mons, to be printed, 30 July 1857. 236 237 Reports by Her Majesty's secretaries of embassy and legation, on the manufactures, commerce & c., of the countries in which they reside. Nr. 8. Presented to both Houses of Parliament by command of Her Majesty. 1865. London 1865). 243 244 Reports by Her Majesty's secretaries of embassy and legation, on the manufactures, commeree & c., of the countries in which they reside. Part III. Presented to both House of Parliament by com- mand of Her Majesty. May 1879. London 1879. 467 510-512 Royal commission on railways. Report of the commissioners. Pre- sented to both Houses of Parliament by command of Her Majesty. London 1867. 140 170 174 179 254 III. Periodica The Economist. Weekly Commercial Times, Bankers' Gazette, and Railway Monitor: a political. literary, and general newspaper. [London], vom 8. Mai 1847. 138 - vom 16. Juni 1866. 255 - vom 30. Juni 1866. 255 - vom 7. Juli 1866. 255 Money Market Review. London, vom 2. Dezember 1867. 170 - vom 25. Januar 1868. 179 Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. K”ln. vom 24.Juni 1848. 15 - vom 4. Juli 1848. 15 #531# Literaturverzeichnis ----- Neue Rheinische Zeitung, vom 26. Juli 1848. 15 - vom 10. September 1848. 15 - vom 12. September 1848. 15 - vom 9. November 1848. 15 - vom 5. April 1849. 15 - vom 6. April 1849. 15 - vom 7. April 1849. 15 - vom 8. April 1849. 15 - vom 11. April 1849. 15 Zeitschrift fr die gesammte Staatswissenschaft, Hrsg. von Fric- ker, Sch„ffle und A. Wagner, Bd. 35. Tbingen 1879. 13 14 #532# ----- Personenverzeichnis Adam, William Bridges (1797-1872) englischer Ingenieur, Verfasser von Arbeiten aber Eisenbahnbau. 171 173 Alembert, Jean-Baptiste Le Rond d' (1717 bis 1783) franz”sischer Mathematiker, Naturwissenschaftler und Philosoph, inkonsequenter Materialist, Aufkl„rer; gemeinsam mit Diderot gab er die "Encyclop‚die" heraus. 83 Arivabene, Jean (Giovanni), comte de (der Jngere) (1787-1881) italienischer politischer Emigrant, Initiator des ”konomischen Kongresse zu Brssel 1847; šbersetzer ”konomischer Werke ins Franz”sische. 436 Bailey, Samuel (1791-1870) englischer Philosoph und ™konom; trat gegen die Arbeitswerttheorie Ricardos vom Standpunkt der Vulg„r- ”konomie auf, wies aber gleichzeitig auf einige Widersprche in dessen ”konomischen Ansichten hin. 110 501 Bakewell, Robert (1725-1795) englischer Landwirt und Viehzchter. 240 Bart John (Ende des 18. bis Anfang des 19. Jh.) englischer ™ko- nom, Vertreter der klassischen brgerlichen politischen ™konomie. 229 230 390 Bernstein, Eduard (1850-1932) fahrender Vertreter des Opportunis- mus in der Soz„ldemokratischen Partei Deutschlands und in der II. Internationale; Redakteur des Parteiorgans "Der Sozialdemokrat" (1881-1890). Bernstein war das theoretische Haupt des Revisionis- mus in Deutschland. Er verneinte die marxistische Lehre vom Klas- senkampf, der proletarischen Revolution und der Diktatur des Pro- letariats sowie von den Verbndeten der Arbeiterklasse, und stellte ihr die falsche Theorie entgegen, man durch Reformen im Rahmen der bestehenden brgerlichen Gesellschaft friedlich in den Sozialismus hineinwachsen. 13 Bessemer, Sir Henry (1813 -1898) englischer Ingenieur und Chemi- ker, er entwickelte das nach ihm benannte Verfahren zur Stahler- zeugung. 242 Carey, Henry Charles (1793-1879) amerikanischer Vulg„rakonom, Protektionist, Verfechter der Klassenharmonie in der brgerlichen Gesellschaft. 346 Chalmers, Thomas (1780-1847) schottischer Theologe und ™konom, "einer der fanatischsten Malthusianer" (Marx). 156 Cherbuliez, Antoine-lisie (1797-1869) Schweizer ™konom, Anh„nger Sismondis, verband dessen Theorien mit Elementen der Lehre von Ricardo. 390 Corbet, Thomas (19. Jahrhundert) englischer ™konom. Anh„nger Ri- cardos. 140 Courcelle-Seneuil, Jean-Gustave (1813 -1892) franz”sischer ™ko- nom, Kaufmann. 242 Daire, Louis-Francois-EugŠne (1798-1847) franz”sischer ™konom, Herausgeber von #533# Personenverzeichnis ----- Werken der politischen ™konomie. 133 190 343 D'Alembert siehe Alembert Destutt de Tracy, Antoine-Louis-Claude, comte de (1754-1836) franz”sischer Vulg„r”konom, sensualistischer Philosoph; Anh„nger der konstitutionellen Monarchie. 442 476-484 Drummond, Victor Arthur Wellington (1833 bis 1907) britischer Di- plomat. 510 511 Dupont de Nemours, Pierre-Samuel (1739 bis 1817) franz”sischer Politiker und ™knom, Physiokrat, Schler Quesnays. 190 Edmonds, Thomas Rowe (1803-1889) englischer ™konom, utopischer Sozialist; zog aus der Theorie Ricardos sozialistische Schluáfol- gerungen. 20 Engels, Friedrich (1820-1895). 12 15 21 286 287 Fullarton, John (1780-1849) englischer ™konom. Verfasser von Ar- beiten ber Geldumlauf und Kredit, Gegner der Quantit„tstheorie des Geldes. 493 Good, William Walter englischer Landwirt und ™konom, Gegner des Freihandels; Verfasser von Schriften ber Agrarpolitik. 238 239 Hodgskin, Thomas (1787-1869) englischer ™konom und Publizist, Vertreter des proletarien Standpunkts gegenber der klassischen brgerlichen politischen ™konomie; die Ricardoschen Theorien aus- nutzend, verteidigte er die Interessen des Proletariats. Er kri- tisierte den Kapitalismus vom Standpunkt des utopischen Sozialis- mus. 20 21 245 Holdsworth, W. A. englischer Rechtsanwalt, Verfasser juristischer Schriften, insbesondere ber das Pachtrecht. 173 177 178 Kautsky, Karl (1854-1938) sozialdemokretischer Politiker; entwic- kelte sich am Ende der siebziger Jahre vom Vulg„rsozialisten zum Marxisten; 1883-1917 Redakteur des theoretischen Organs der Partei "Die Neue Zeit"; wurde in den neunziger Jahren zum Theore- tiker der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands und der II. Internationale, trug zun„chst viel zur Verbreitung des Marxismus bei; wurde sp„ter, besonders ab 1910, Wortfhrer des Zentrismus, der gef„hrlichsten Abart des Opportunismus. W„hrend des ersten Weltkrieges verriet er den Marxismus und wurde nach 1917 zum er- bitterten Feind der Sowjetmacht und der revolution„ren Arbeiter- bewegung. Kirchhof, Friedrich Landwirt und ™konom, Verfasser mehrerer B- cher ber Landwirtschaft. 179 243 245-250 257 258 Kozak, Theophil Herausgeber des handschriftlichen Nachlasses von Rodbertus. 14 Lalor, John (1814-1856) englischer Publizist und ™konom. 141 144 Lardner, Dionysius (1793-1859) englischer Mathematiker und Physi- ker, Verfasser einer groáen Zahl von Schriften ber Naturwissen- schaft und Technik sowie ber Philosophie und politische ™kono- mie. 170-172 179-181 Lasalle, Ferdinand (1825-1864) Schriftsteller und kleinbrgerli- cher Agitator. Gegner der Theorie und Praxis des Marxismus, ins- besondere des Klassenkampfes, der sozialistischen Revolution und der Diktatur des Proletariats. Er hatte wesentlichen Anteil an der Grndung des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins 1863. Lasalles Zielstellung und Ideologie jedoch lenkten die Arbeiter- klasse von ihren Hauptaufgaben ab. Er praktierte mit Bismarck und untersttzte dessen Politik der Einigung Deutschlands "von oben". 15 Laveleye, Emile-Louis-Victor de (1822-1892) belgischer Historiker und ™konom. 245 246 Lavergne, Louis-Gabriele-L‚once-Guilhaud de (1809-1880) franz”si- scher Politiker und ™konom. 240 #534# Anhang und Register ----- Lavoisier, Antoine-Laurent (1743 -1794) franz”sischer Chemiker; er widerlegte die Phlogistontheorie, indem er das Wesen der Ver- brennung als Verbindung mit dem chemischen Element Sauerstoff er- kannte; er besch„ftigte sich auch mit politischer ™konomie und Statistik. 22-24 Le Trosne, Guillaume-Francois (1728-1780) franz”sischer ™konom, Physiokrat. 190 Linguet, Simon-Nicolas-Henri (1736-1794) franz”sischer Advokat, Publizist, Historiker und ™konom. Gegner der Physiokraten; er un- terzog die brgerlichen Freiheiten und die kapitalistischen Ei- gentumsverh„ltnisse einer kritischen Analyse. 360 List, Friedrich (1789-1846) der progressivste ™konom des deut- schen Brgertums in der ersten H„lfte des 19. Jahrhunderts. Ob- wohl unf„hig zum theoretischen Erfassen der inneren Zusammenh„nge des kapitalistischen Systems, f”rderte List als "praktischer Ver- stand" (Marx) in vielf„ltiger Weise die Durchsetzung des indu- striellen Kapitalismus in Deutschland. Sein aktives Eintreten fr die Zollvereinigung Deutschlands und fr die Schaffung eines deutschen Eisenbahnsystems spielte eine wichtige Rolle im Kampf um die Vorbereitung der nationalen Einheit. Als Autorit„t der Schutzz”llnerschule der deutschen Industriebourisie schuf List, wie Engels bemerkte,....immer noch das Beste, was die deutsche brgerlich-”konomische Literatur produziert hat". 14 Mably, Gabriel-Bonnot de (1709-1785) franz”sischer Sozialphilo- soph und Historiker, bek„mpfte das Privateigentum und vertrat einen utopischen Gleichheitskommunismus. 360 MacCulloch, John Ramsay (1789-1864) schottischer ™konom, vulgari- sierte die Lehre Ricardos; Apologet des Kapitalismus. 19 249 389 Macleod, Henry Dunning (1821-1902) englischer ™konom, besch„f- tigte sich besonders mit der Kredittheorie. 230 Malthus, Thomas Robert (1766-1834) englischer Geistlicher und ™konom, Ideologe der verbrgerlichten Grundbesitzeraristokratie, Apologet des Kapitalismus, stellte die reaktion„re Theorie von der šberv”lkerung auf, die das Elend der Werkt„tigen im Kapita- lismus rechtfertigen sollte. 438 Marx, Jenny (geb. von Westphalen) (1814 bis 1881) Frau und Kampf- gef„hrtin von Karl Marx. 26 Marx, Karl (1818-1883). 7 8 11-26 83 286 504 Marx-Aveling, Eleanor (1855-1898) jngste Tochter von Marx, in den Achtziger und neunziger Jahren Vertreterin der englischen und internationalen Arbeiterbewegung; verm„hlte sich 1884 mit Edward Aveling. 12 14 Meyer, Rudolf Hermann (1839-1899) ™konom; Gegner Bismarcks. 13 14 21 Mill, James (1773-1836) englischer ™konom und Philosoph, vulgari- sierte die Lehre Ricardos. 249 501 Mill, John Stuart (1806-1873) englischer ™konom und positivisti- scher Philosoph; vulgarisierte die Lehre Ricardos und predigte die Harmonie zwischen den Profitinteressen der Bourgeoisie und den Lebensinteressen der Arbeiterklasse. Er wollte die Widerspr- che des Kapitalismus durch Reform der Verteilungsverh„ltnisse berwinden. Sohn von James Mill. 230 390 Mller, Adam Heinrich, Ritter von Nitterdorf (1779-1829) Publi- zist und ™konom, Vertreter der sog. romantischen Schule in der politischen ™konomie, die den Interessen der Feudalaristokratie entsprach; Gegner von Adam Smith. 186 Newman, Samuel Philips (1797-1842) amerikanischer Philosoph und ™konom. 156 Owen, Robert (1771-1858) englischer utopischer Sozialist; verlieá als Kapitalist seine Klasse und ergriff Partei fr die Arbeiter- klasse. 20 #535# Personenverzeichnis ----- Patterson, Robert Hogard (1821-1886) englischer ™konom und Publi- zist. 230 Potter, Alonzo (1800-1865) amerikanischer Bischof; Herausgeber des Werkes von Scrope ber politische ™konomie. 186 Priestley, Joseph (1733-1804) englischer Chemiker, materialisti- scher Philosoph und fortschrittlicher Politiker; entdeckte 1774 den Sauerstoff, blieb aber gleichzeitig Anh„nger der Phlogiston- theorie. 22 24 Proudhon, Pierre-Joseph (1809-1865) franz”sischer Publizist, So- ziologe und ™konom, Ideologe des Kleinbrgertums, einer der theo- retischen Begrnder des Anarchismus. 390 431 Quesnay, Francois (1694-1774) franz”sischer ™konom und Arzt, Be- grnder der physiokratischen Lehre. Sein "Tableau ‚conomique" war - und das "im zweiten Drittel des 18. Jahrhunderts, der Kind- heitsperiode der politischen ™konomie - ein h”chst genialer Ein- fall, unstreitig der genialste, dessen sich die politische ™kono- mie bisher schuldig gemacht hat" (Marx). 103 133 189 190 343 359 360 362 369 Ramsay, Sir George (1800-1871) englischer ™konom, einer der letz- ten Vertreter der klassischen brgerlichen politischen ™konomie. 166 230 389 390 431 434 435 Rau, Karl Heinrich (1792-1870) ™konom, teilte in einzelnen Fragen die Ansichten von Smith und Ricardo; "der deutsche Say" (Marx). 14 Ravenstone, Piercy (gest. 1830) englischer ™konom, Anh„nger Ri- cardos, ein Verfechter der Interessen des Kleinbrgertums und Gegner von Malthus. 21 Ricardo, David (1772 -1823) englischer ™konom; sein Werk bildet den H”hepunkt der klassischen brgerlichen politischen ™konomie. 17-21 23 25 26 151 152 217 bis 221 225 226 228-230 388 389 476 Rodbertus(-Jagetzowtw), Johann Karl (1805 bis 1875) preuáischer Groágrundbesitzer, ™konom, Ideologe des verbrgerlichten Junker- tums; Theoretiker des preuáischen junkerlichen "Staatssozialismus". 13-21 23-26 410 Roscher, Wilhelm Georg Friedrich (1817-1894) Vulg„r”konom, Be- grnder der „lteren historischen Schule der politischen ™konomie in Deutschland; bek„mpfte den utopischen Sozialismus und die klassische brgerliche politische ™konomie; ersetzte die theore- tische Analyse durch flachen Empirismus, leugnete die Existenz ”konomischer Gesetze. 372 Roscoe, Sir Henry Enfield (1833-1915) englischer Chemiker, Ver- fasser von Bchern der Chemie. 22 Russell, Lord John (1792-1878) britischer Staatsmann, Fhrer der Whigs; Premierminister (1846-1852 und 1865/66), Auáenminister (1852/53 und 1859-1865). 18 Say, Jean-Baptiste (1767-1832) franz”sischer ™konom, systemati- sierte und vulgarisierte das Werk von Adam Smith; begrndete die vulg„r”konomische Lehre von den Produktionsfaktoren, indem er Bo- den, Kapital und Arbeit als selbst„ndige Quellen fr Rente, Pro- fit und Lohn hinstellte (Trinitarische Formel). 151 152 389 390 438 Sch„ffle, Albert Eberhard Friedrich (1831 bis 1903) Vulg„r”konom und brgerlicher Soziologe. 14 504 Scheele, Karl Wilhelm (1742-1786) schwedischer Chemiker, be- schrieb den Sauerstoff. 22 Schorlemmer, Carl (1834-1892) Chemiker, Professor in Manchester, Mitglied der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands, enger Freund von Marx und Engels. 22 Scrope, George Julius Poulett (1797-1876) englischer ™konom und Geologe, Gegner von Malthus, Mitglied des Parlaments. 186-188 Senior, Nassau William (1790-1864) englischer Vulg„r”konom, einer der "offiziellen ”konomischen Wortfhrer der Bourgeoisie" (Marx); Apologet des Kapitalismus, #536# Anhang und Register ----- wandte sich gegen die Verkrzung des Arbeitstages. 436 Sismondi, Jean-Charles-L‚onard Simonde de (1773-1842) Schweizer ™konom und Historiker; tritt am Abschluá der klassischen brger- lichen politischen ™kononiie auf und begrndete die kleinbrger- liche politische ™konomie. Er kritisierte den Kapitalismus "vom Standpunkt des Kleinbrgers" (Lenin) und idealisierte die Klein- produktion. 24 25 114 115 141 390 438 Smith, Adam (1723-1790) bedeutendster englischer ™konom vor Ri- cardo; er verallgemeinerte die Erfahrungen der kapitalistischen Manufakturperiode und des beginnenden Fabriksystems und gab der klassischen brgerlichen politischen ™konomie ihre entwickelte Gestalt. 11 12 16 17-19 21 141 142 168 189-219 221 229 346 360- 378 380-384 387-390 407 424 431 432 435 471 472 483 490 Soetbeer, Georg Adolf (1814-1892) ™konom und Statistiker. 465 Stein, Lorenz von (1815-1890) Historiker, Staatswissenschaftler und ™konom; rechter Hegelianer, Professor der Philosophie und des Staatsrechts an der Universit„t Kiel. 163 Steuart (Stewart), Sir James (auch unter dem Namen Denham) (1712- 1780) englischer ™konom, einer der letzten Vertreter des Merkan- tilismus, den er als Theoretiker systematisierte; Gegner der Quantit„tstheorie des Geldes. 16 Storch, Heinrich Friedneh von (Andrej Karlowitsch) (1766-1835) ™konom, Statistiker und Historiker, vulgarisierte die klassische brgerliche politische ™konomie; Mitglied der Akademie der Wis- senschaften zu St. Petersburg. 150 390 431 432 Thompson, William (etwa 1785-1833) irischer ™konom, utopischer Sozialist, Anh„nger Owens, zog aus Ricardos Theorie sozialisti- sche Schluáfolgerungen. 20 21 324 bis 326 Tooke, Thomas, (1774-1858) englischer ™konom, kritisierte die Geldtheorie Ricardos; "der letzte englische ™konom of any value" (Marx). 78 116 331 332 469 471 472 Tschuprow, Alexander Iwanowitsch (1842 bis 1908) russischer ™ko- nom und Statistiker, liberaler Politiker und Publizist; Spezia- list des Eisenbahnwesens. 60 Turgot, Anne-Robert-Jacques, baron de l'Aulne (1727-1781) franz”- sischer Staatsmann und ™konom, Physiokrat, Schler Quesnays; als Generalkontrolleur der Finanzen (1774-1776) wegen seiner progres- siven Wirtschaftspolitik gestrzt. 190 343 360 Tylor, Edward Burnett (1832-1917) englischer Anthropologe und Ethnograph, Anh„nger des Evolutionismus. 436 Wagner, Adolph (1835 -1917) ™konom, Kathedersozialist; unter- sttzte die reaktion„re Politik Bismarcks. 21 Wayland, Francis (1796-1865) amerikanischer Geistlicher, Verfas- ser einer Reihe von Schriften ber Ethik, politische ™konomie und andere Wissenszweige; Universit„tsprofessor. 227 Williams, Richard Price englischer Ingenieur, Spezialist des Ei- senbahnwesens. 170 180 181 Zeller, J. ”konomischer Schriftsteller. 13 #537# ----- Erkl„rung der Fremdw”rter, der fremdsprachigen und seltenen Aus- drcke ab ovo von Anfang an; weit ausgeholt absorbieren aufsaugen, aufzehren, in sich aufnehmen actu in der Tat, wirklich ad notam zur Kenntnis nehmen; beherzigen affizieren berhren; in Mitleidenschaft ziehen Agens treibende Kraft, wirkende Ursache aggregieren anh„ufen, zugesellen agieren handeln akkordieren vereinbaren, bereinkommen aliquoter Teil, Aliquote ein im Ganzen ohne Rest aufgehender Teil Alpha und Omega (der erste und letzte Buchstabe des griechischen Alphabets), Anfang und Ende, der ganze Inhalt alterieren ver„ndern Annexation Angliederung, Aneignung annexieren angliedern, einverleiben Anomalie Unregelm„áigkeit, Ausnahme antizipando vorwegnehmend, im voraus antizipieren vorwegnehmen, vorgreifen arrangieren anordnen, einrichten Assekuranz Versicherung Associ‚ Teilhaber, Gesellschafter Assoziation Vereinigung authentisch zuverl„ssig, verbrgt; glaubwrdig ceteris paribus unter sonst gleichen Umst„nden Data Einzelheiten von Tatsachen, Angaben Defalkation Abzug, Abschneiden definitiv endgltig Deplacement Umstellung, Verschiebung, Versetzung deplacieren umstellen, verschieben Depositum (Mz. Depositen) bei Banken hinterlegte Einlage, Geld oder Wertpapier Deroute Verwirrung Deterioration Verschlechterung determinieren bestimmen, entscheiden Depretiation Entwertung diskontieren einen Wechsel vor der Verfallzeit bei Abzug der ent- sprechenden Zinsen (des Diskonte) kaufen diskontinuierlich unterbrochen, unstetig diskret hier: unterschiedlich, abgesondert; aus verschiedenen Teilen bestehend disponibel verfbar distinguiert ausgezeichnet, vornehm Distinktion Auszeichnung, Wrde; Rang ditto dasselbe, ebenso Drainierung Entw„sserung en bloc im ganzen; in Bausch und Bogen en detail im kleinen, im Einzelverkauf en gros im groáen, in gr”áeren Mengen ergo folglich, also esoterisch tiefgrndig, innerlich; wissenschaftlich etablieren sich selbst„ndig machen, niederlassen evident augenscheinlich, einleuchtend Exekution Ausfhrung; Vollstreckung exklusive ausschlieálich exoterisch oberfl„chlich, „uáerlich; unwissenschaftlich #538# Anhang und Register ----- explizit entfaltet, entwickelt extrahieren herausziehen Faktura Rechnung Fallite = Falliment Zahlungseinstellung, Bankrott faux frais falsche Kosten; unproduktive, aber notwendige Kosten; Nebenkosten Fetisch nagischer Gegenstand; Gegenstand abergl„ubischer Vereh- rung; G”tzenbild Fluktuaiion Schwankung; Ab- und Zunahme fragmentarisch bruchstckhaft, unvollendet frappieren auffallen, in die Augen fallen; befremden, stutzig ma- chen Gebreste Krankheit, Fehler, Mangel homogen gleichartig; gleichm„áig zusammengesetzt hypothetisch angenommen, einer Annahme gem„á ibidem ebendort immanent innewohnend, innerlich immobilisieren festlegen implizite einschlieálich, eingeschlossen Ingredenzien Bestandteile, Zutaten inklusive einschlieálich inkorporieren einverleiben Inkrement Zuwachs, Zunahme in petto in Bereitschaft in spe zuknftig, kommend insolvent zahlungsunf„hig integrierend zur Vollst„ndigkeit erforderlich; wesentlich Intervention Dazwischenkunft, Eingreifen; Vermittlung Introduction Einleitung Inzidenzpunkt Nebenpunkt Karde Weber- oder Kardendistel, eine krautige distel„hnliche Pflanze mit hakenborstigen Bltenk”pfen kardieren Wolle aufrauhen Kollekteur Sammler KomPensation Erstattung, Ausgleich kompensieren ausgleichen, eine Wirkung durch eine andere ausglei- chen; ersetzen Konfusion Verwirrung, Zerstreutheit konstituieren bilden, bestimmen Kontinuit„t Stetigkeit, Fortdauer kmtrahieren zusammenziehen Kontraktor Vertragschlieáender Kontroverse Streit, Streitfrage, Auseinandersetzung Konvolut Bndel (von Schriftstcken), Sammelmappe Kretinismus k”rperliche und geistige Verkrppelung; Beschr„nkt- heit, Trottelei kulminieren, den H”hepunkt erreichen, gipfeln latent verborgen; gebunden Lumen Licht; im bertragenen Sinne heller Kopf Martini = 11. November (nach martin von Tours) materialiter stofflich Melioration Verbesserung (des Bodens) Metamorphose Verwandlung, Gestaltsver„nderung Mirakel Wunder Multipel Vielfaches mutatis mutandis mit den notwendigen Ab„nderungen Mysteriwn Geheimnis mystisch geheimnisvoll, dunkel notabene beachte", wohlgemerkt notifizieren ankndigen, nitteilen Ordre (Order) Auftrag, Bestellung Oszilletion Schwingung, Schwankung partiell teilweise; nur einen Teil betreffend passim zerstreut, da und dort perennierend andauernd, ausdauernd perpetum mobile utopische Machine, die ohne Energiezufuhr dauernd Arbeit verrichtet; das st„ndig Bewegliche Perron Bahnsteig Ph„nomen Erscheinung; auáergew”hnlicher auffallender Vorgang Plagiat Diebstahl an geistigem Eigentum Plethora šberfluá #539# Fremdworterkl„rung ----- post festum hinterher, zu sp„t potentialiter m”glich potentiell der M”glichkeit nach wirkungsf„hig pr„destiniert vorherbestimmt primus motor erste Triebkraft prius eher, frher; ehemals pro rata anteilig, gleichm„áig Prosperit„t gedeihliche Entwicklung; Wirtschaftablte pro tanto um so und soviel Puddling veraltetes Verfahren zum Schmelzen von Eisenerz und zur Herstellung von kohlenstoffarmem Schmiedeeisen qua als Quidproquo Miáverst„ndnis, Verwechslung realiter in Wirklichkeit Rearrangement Neuordnung, Umordnung Rekonstitation Wiederherstellung rekurrieren zurcklaufen, zurckflieáen remittieren zurckschicken; berweisen respektiv jedesmalig; jeweilig respektive beziehungsweise Retour Rcksendung retournieren, retunieren zurckgeben; zurckkehren retroaktiv zurckwirkend rubrizieren berschreiben; einordnen, einstufen Ryots indische Pachtbauem indische Kleinp„chter saldieren ausgleichen, den Saldo ermitteln scholastisch schulm„áig; spitzfindig Segmentation Abtrennung sekul„r hundertj„hrig sollizitieren anregen stagnieren stocken stimulieren anregen, anreizen stipulieren vereinbaren, bestimmen, festsetzen stock Vorrat, Bestand; Stammkapital sub unter Subsistenz Lebensunterhalt; Existenz Substrat stoffliche Grundlage subsummieren unterordnen; einordnen sukzessiv allm„hlich, nach und nach supponieren voraussetzen, unterstellen Suspension zeitweilige Aufhebung, vorl„ufige Auáerkraftsetzung Sykophant Verr„ter, Verleumder; Erpresser Tantieme Gewinnanteil Tautologie berflssige Wiederholung des Gesagten mit anderen Worten Transaktiontion šbereinkunft, Gesch„ft transitorisch vorbergehend, kurzfristig transponieren bertragen, versetzen Transposition Umstellung, šbertragung Transsubstantiation Umwandlung Trucksystem Entlohnung durch Warenbezugsscheine, die in den L„den des Unternehmers eingel”st werden mssen variieren wechseln; verschieden sein via auf dem Wege ber vice versa umgekehrt vindizieren zusprechen, beanspruchen virtualiter der M”glichkeit nach; m”glich virtuell dem Verm”gen, der M”glichkeit nach vorhanden #540# ----- Verzeichnis der Gewichte, Maáe und Mnzen Gewichte Tonne (ton) = 20 Hundredweights 1016,05 kg Pfund (pound) = 16 Unzen 453,592 g Unze (ounce) 28,349 g L„ngenmaáe englische Meile (British mile) = 5280 Fuá 1609,329 m Werst (altes russisches Wegemaá) = 1066,780 m Mnzen *) Pfund Sterling (Pfd.St., pound sterling) = 20 Schilling 20,43 M Schilling (shilling, sh.) = 12 Pence 1,02 M Penny (penny, pence, d.) = 4 Farthing 8,51 Pf Farthing (farthing) = 1/4 Penny 2,12 Pf Dollar (dollar, $) = 100 cents 4,20 M Franc (franc, fr.) = 100 Centimes 80 Pf Taler (preuáische Mnze bis 1873 = 30 Silbergroschen 3,00 M ----- *) Die Umrechnung in Mark und Pfennig bezieht sich auf das Jahr 1871 (1 Mark 1/2790 kg Feingold). #541# ----- Erkl„rung der Abkrzungen b. (book) = Buch c.,ch. (chapter, chapitre) = Kapitel ed., ‚d. (edition, ‚dition) = Ausgabe edit. = herausgegeben H.o.C. (House of Commons) = Unterhaus ib., ibid. (ibidem) = ebendort l.c. (loco citato) = am angefhrten Ort, ebenda l., lib. (liber) = Buch p., pag. (page, pagina) = Seite, Buchseite pass. (passim) = zerstreut, da und dort sq. (sequens) = folgende, die folgende Seite sqq., seqq. (sequentes) = folgende, die folgenden Seiten t. (tom, tome) = Band, Teil v., vol. (volume) = Band #542# ----- Sachregister Abstinenztheorie 436 Afrika 475 Agrikultur - Buchfhrung in der A. 135 136 - Kapital in der A. 189 190 221 222 - und Manufaktur 244 - und Nebenindustrie 243 244 - Produktions- und Arbeitszeit in der A. 241 243-245 - Reproduktion in der A. 173 359 - Umschlagszeit in der A. 237-240 245 - Umschlagszyklus in der A. 250 - Vorrat in der A. 247 248 - in Deutschland 243 - in England 238-240 - in Indien 136 239 240 - in Ruáland 39 243 244 - siehe auch Viehzucht Akkumulation des Kapitals 82-84 172 321 bis 323 326 485 497-499 - ihre Notwendigkeit 84 123 515 - einfache Reproduktion als ihr realer Faktor 394 - als erweiterte Reproduktion 345 - in Abteilung I der gesellschaftlichen Produktion 488-497 Mehrprodukt in Abteilung I als ihre materielle Basis 492-494 501 502 - in Abteilung II der gesellsschaftlichen Produktion 497-517 - und Produktivkraft der Arbeit 356 493 509 - und Konsumtion 498 499 - und Schatzbildung 83 88 123 485-47 492 493 495 517 518 - siehe auch Reproduktion Akkmulationsfonds 89 90 112 - und Konsumtionsfonde 506-509 Akkmulationsrate 499 502 505-509 512-516 Aktien 163 293 350 Aktiengesellschaft 236 358 431 473 Aktienkapital 101 431 Amerika 475 Amerikanischer Brgerkrieg 142 Amortisation des fixen Kapitals 122 163 164 168 169 171 172 184 447 448 450-452 455 bis 457 472 490 Amortisationsfonds 181 182 Anarchie der kapitalistischen Produktion 173 465 siehe auch Dis- proportionen, Krisen Angebot und Nachfrage 80 81 120-123 284 285 288 317 341 Gesetz von Angebot und Nachfrage 341 Anleihen 317 Arbeit - als Wertsubstanz 23 25 385 A. hat selbst keinen Wert 25 35 - Doppelcharakter der A. 173 376 377 383 abstrakte (wertbildende) A. 138 139 377 383 426 konkrete (ntzliche) A. 377 383 425 426 42B 429 - notwendige A. 134 383 385 423 424 427 - Mehrarbeit 16 17 19 32 35 43 60 61 134 383 385 423 424 492 - lebendige A. 25 138 173 223 426 - vergegenst„ndliche A. 25 138 223 224 - produktive A. 125 134 Physiokraten ber produktive A. 214 359 - unproduktive A. 132 134 138 - siehe auch Lohnarbeit #543# Sachregister ----- Arbeiter - in der Goldproduktion 339 - im Handel 132-135 - Landarbeiter 39 120 244 360 - Luxusarbeiter 404 406 408 409 - selbst„ndige A. 118 386 - produktive A. 371 372 375 384 - unproduktive A. 409 - als Produktionsmittel 38 42 - als Konsument 510-512 Arbeiterklasse 348 349 419 - Grundbedingung der kapitalistischen Produktion 41 - ihre Existenzbedingungen 36-41 146 - ihre Reproduktion 39 40 209 380 381 387 408 409 413 415 443 - und ”konomische Krisen 408-410 463 464 Arbeitsfonds 216 Arbeitsgegenstand 125 126 151 162 196 222 223 241 Arbeitsintensit„t 261 322 355 Arbeitskraft als Ware 23 25 32 36 40 42 110 118 120 166 208 318 352 371 378-385 412 413 438 439 443 444 - Bedingungen ihres Kaufs und Verkaufs 25 35-37 165 166 219 272 380 381 384 445 - siehe auch Arbeitsmarkt - Wert der A. 25 32 33 35 165 166 220 227 371 374 375 378-383 386 479 Bezahlung unter ihrem Wert 479 504 Bezahlung bei st„rkerer Ausbeutung 355 - Exploitationsgrad der A. 299 300 306 307 - als Bestandteil des produktiven Kapitals 36 37 42 43 165 166 196 197 208 214 215 223 224 380 384 398 413 - und variables Kapital 42 165 166 208 209 223 224 370 371 377- 380 382 395 398 437 bis 445 - und Mehrwert 42 43 165 167 220 374 375 - und Produktionsmittel 32 33 37-40 42 43 385 Trennung der A. von den Produktionsmitteln 36-39 - Nachfrage nach A. 121 - gesellschaftliche Kombination der A. 356 Arbeitskraft Reproduktion der A. 25 37 40 41 114 120-164 166 209 220 311 378-382 387 415 442 443 447 479 Arbeitslohn - als Form des Werts der Arbeitskraft 32-35 77 166 227 371 375 382 387 als Form des Einkommens der Arbeiter 365 368 370-372 374 376 379-383 387 437-439 445 446 - Formen und Termine seiner Zahlung 66 166 187 219 222 227 - zugleich Anweisung auf zuknftige Arbeit 77 - und variables Kapital 66 209 220 221 328 348 349 371 377-380 382 387 397 398 412 413 435 - und Mehrwert 374-376 - und Geldzirkulation 412 413 - H”he des A. 503 504 - Steigerung des A. 317 340-342 409 - Herabsetzung des A. 512 - Nominal- und Reallohn 504 - Smith ber A. 362-365 372 373 407 - Destutt de Tracy ber A. 476-484 Arbeitsmarkt 31 32 46 121 317 318 443 444 Arbeitsmaterial 143 211 218 219 Arbeitsmittel 218 219 - Gef„ásystem der Produktion 125 - als fixes Kapital 160-162 222-224 228 - als Bestandteil des konstanten Kapitals 161 446 - ihre Rolle im Produktions- und Arbeitsprozeá 124 158-163 203- 205 222 223 - ihre Wertabgabe an das Produkt 59 125 126 158-161 163 164 220 446 - ihr physischer Verschleiá 159 160 163 164 169 222 446 - ihr moralischer Verschleiá 170 171 Arbeitsperiode 231-240 260 318 319 357 358 - und Arbeitstag 233 - und Zirkulationsperiode 269-283 - Mittel zu ihrer Verkrzung 237-240 - ihr Einfluá auf die Gr”áe des Kapitalvorschusses 260-283 - siehe auch Arbeitszeit #544# Anhang und Register ----- Arbeitsproduktivit„t 78 103 _142_-_144_ 283 322 356 493 Arbeitsprozeá 61 198-200 224 - diskreter und kontinuierlicher A. 231-234 256 260 - Rolle der Produktionsniittel im A. 203 bis 205 227 228 - Unterbrechung des A. infolge natrlicher Vorg„nge 125 241 Arbeitstag - natrliche Maáeinheit fr die Funktion der Arbeitskraft 157 - gesellschaftlicher A. 423-428 430 431 seine Teilung in notwendige Arbeit und Mehrarbeit 423 424 - und Arbeitsintensit„t 322 - und Arbeitsperiode 233 Arbeitsteilung 136 237 - in der Warenproduktion 41 Arbeitsvieh 160 162 201 202 204 205 373 Arbeitszeit - und Produktionszeit 124-127 241-249 260 266 - Beschr„nkung und Verl„ngerung der A. 261 Athen 474 475 Ausbeutung der Arbeitskraft 42 - ihre extensive und intensive Erh”hung 322 355 Auáenhandel - und Widersprche der kapitalistischen Produktion 317 464 - und kapitalistische Reproduktion 462 464 bis 466 - mit Edelmetallen 83 319 320 323 327 - und Kredit 254 255 319 Austausch - Unterschied zwischen Produktenaustausch und einfacher Warenzir- kulation 150 151 412 448 - zwischen den und innerhalb der beiden Abteilungen der gesell- schaftlichen Produktion siehe einfache und erweiterte Reproduk- tion Australien 142 Banken 89 123 255 319 346 349 411 489 - ihre Funktion 137 Banknoten 467 474 Bauernemanzipation 39 Bauernschaft 239 240 243 - Kleinbauern 119 239 Bauernwirtschaft 135-137 - altertrnliche B. 142 Bauwesen 73 - H„userbau 236 237 - Landbau 173 Beamte - ihr Anteil am Mehrwert 420 453 Belgien 171 245 246 Bergbau 109 196 244 Bleicherei 241 242 Bev”lkerungszentren 252-254 Bilanzen 116 Bodenmelioration 160 161 Bodenrente siehe Rente B”rse 341 344 Brauerei 130 254 Buchfhrung 65 154 176 177 322 - ihre Funktion 135-137 - ihre geschichtliche Entwicklung 135 136 - bei gesellschaftlicher Produktion notwendig 137 - Charakter ihrer Kosten 135-137 141 Chemie 21 22 24 - Rohmaterial und Hilfsstoffe verschwimmen ineinander 160 - Einfluá chemischer Prozesse auf die Produktionszeit 241 242 China 255 Depositen 89 230 293 346 349 Deutschland 243 Disproportionen - bei einfacher Reproduktion 393 406 452 453 465 498 499 - bei erweiterter Reproduktion 499 500 513 516 Distribution - der Produktionselemente 38 385 - siehe auch Verteilung Dividen 180 181 Dreifelderwirtschaf 245 250 Edelmetalle 43 319 320 323 327 345 siehe auch Gold #545# Sachregister ----- Eigentum - an Produktionsmitteln 37 38 385 419 - Gemeineigentum an Grund und Boden 39 - Grundeigentum 25 356 Einkommen siehe Revenue Eisenbahn 152 169-173 177-181 Eisenproduktion 242 England - Bankwesen 255 - Bauwesen 73 236 237 - Landwirtschaft 238-240 Exploitationsgrad der Arbeitskraft 299 300 306 307 Fabrik 107 109 176 faux frais 126 130 131 143 347 Forstwirtschaft siehe Holzzucht Freihandelsschule 490 Fruchtfolge 245 246 250 Gebrauchswert 141 - und Umlaufszeit der Waren 130 - und kapitalistische Produktion 73 74 Gegensatz - Klassengegensatz zwischen Kapital und Lohnarbeiter 37 61 120 - von Ware und Geld 23 - von variablem und konstantem Kapital 200 221 226 - Zirkulationskapital im G. zum produktiven Kapital 167 168 192 200 205 Geld - allgemeines Žquivalent 36 48 50 386 - Funktionen des Geldes 81 82 als Maá der Werte 380 als Zirkulationsmittel 35 71 137 182 327 346 347 413 493 504 505; als Kaufmittel 34 82 116 334 346 463 als Zahlungsrnittel 34 37 82 83 116 137 272 327 330 334 346 460 474 496 als Schatz 71 82 83 88 182 323 327 330 468 469 493 als Weltgeld 113 357 - Kreditgeld 116 siehe auch Kredit - Metallgeld 116 326 327 474 - Rechengeld 65 66 69 135 154 156 184 - Verschleiá und Reproduktion des Geldes 138 327 330 357 465-476 545 Geldakkumulation 87-89 323 345-350 Geldakkumulationsfonds 89 90 112 Geldform 47 48 52 63 131 137 154 Geldkapital 34 35-38 47-51 52 55 75 76 316 317 353-358 419 - als Bestandteil des gesellschaftlichen Gesamtkapitals 354 355 - als Form des industriellen Kapitals 55-59 61 85 86 167 168 - Funktion des G. 51 52 82 - und Warenkapital im Gegensatz zum produktiven Kapital 167 168 192 200 205 - seine Verwandlung in produktives Kapital 34-36 39 40 56 79 256- 258 357 488 413 - und kapitalistische Produktion 355 357 413 474 490 491 494 495 - und Geldzirkulation 70 71 77 413 - potentielles (latentes) G. 82 83 88-90 267 283 284 323 324 348- 350 357 486-488 - zuschssiges G. 345 346 492-494 - Bindung und Freisetzung von G. 111-113 - brgerliche ™konomen ber G. 259-269 - siehe auch Kreislauf des Geldkapitals Geldmarkt 112 284-286 288 293 294 316 317 319 320 323 358 Geldreservefonds 164 172 173 178 347 349 Geldumlauf (-zirkulation) 287 288 327 334 335 339-346 465-476 495 496 - Gesetze des Geldumlaufs 104 116 117 327 330 333 342 - und Kreislauf des Geldes 343 344 - und Reproduktionsprozeá 397-401 410 bis 420 437 454 472-474 - die fr die Reproduktion und Zirkulation erforderliche Geld- masse 288 327 330 331 334 335 340 348 467-474 495 496 - metallische Zirkulation 116 347 474 495 496 - Physiokraten ber Geldzirkulation 343 - Smith ber Geldzirkulation 471 472 Geldvorrat 90 266 267 399 Geldwirtschaft 35 36 119 222 Gemeinde - Arbeitergemeinden 386 - in Indien 136 - in Ruáland 39 #546# Anhang und Register ---- Gemeinwesen 113 - primitive G. 474 Gesamtprodukt siehe Produkt Gesellschaftsformation - ihre Unterscheidung durch die Art und Weise der Verbindung von Arbeitern und Produktionsmitteln 42 Gold (und Silber) - als Geld 137 138 465 - nationaler Geld- oder Silberschatz 83 Goldproduktion 55 327-330 337-339 347 465 bis 469 473 475 486 487 - Formel des Kreislaufs des Kapitals bei der G. 55 61 328 - geh”rt zu Abteilung I der profitlichen Produktion 466 - in verschiedenen L„ndern 465 466 - zuschssige G. 347 - Mehrwert in der G. 328 337 338 486 487 517 Griechenland 475 Grundeigentum 25 356 Grundeigentmer 16 17 39 356 371-374 420 453 Grundrente siehe Rente Halbfabrikat 215 Handel - Voraussetzung der Kapitalistischen Produktion 39 - Kleinhandel 66 Smith ber K. 367 - Welthandel 41 - siehe auch Auáenhandel, Weltmarkt Handelsbilanz 319 320 Handelskapital 195 419 Handkosten 133-135 Handwerk 106 137 Hausindustrie 243 244 Hilfsstoffe 143 159 160 164 165 196 197 202 234 Holzzucht - bei Gemeinproduktion 246 - Zerst”rung der W„lder im Kapitalismus 247 - Produktions- und Arbeitszeit in der H. 241 H”rigkeitssystem 474 Hypotheken 237 Indien - Buchfhrung in altindischen Gemeinden 136 - Hungersnot 142 239 240 - Vorratbildung 142 - englisch-indische Wechselfristen 255 Industrie, groáe 182 185 283 Industrieller Zyklus 185 186 408 409 515 516 Inkastaat 119 151 "Kapital" - Geschichte der Ausarbeitung des "Kapitals" 7-13 - Arbeit Engels bei der Herausgabe des 2. Bandes 7 8 12 27 - Arbeit Engels bei der Herausgabe du 3. Bandes 13 27 Kapital 45 46 84 86 109 - schlieát Klassenverh„ltnisse ein 109 - fixes Kapital 158-163 _198_ 199 212 222 bis 224 228 395 im Unterschied zum zirkulierenden Kapital 159 162-169 183 190 193 200 224 229 230 233 239 280 281 296 297 sein Umschlag 122 163-169 183-185 190 280 281 297 395 396 516 517 Amortisation des f. K. 122 163 164 168 169 171 172 184 447 448 450-452 455 bis 457 472 490 sein physischer Verschleiá 169-172 175 185 395 396 446-450 sein moralischer Verschleiá 170 171 seine Erhaltung und Erneuerung 173 174 364 seine Reproduktion und Erneuerung 172 183 184 395 396 446-465 472 490 Quesnay ber f. K. 189 Ricardo ber f. K. 217-219 225-230 Smith ber f. K. 190-205 209-211 214 360-362 365 366 - gesellschaftliches Kapital 108 351-354 391 bis 394 und individuelles Kapital 100 101 351 bis 354 391 392 Umschlag des g. K. 272 273 zwei Abteilungen des g. K. 394 #547# Sachregister ----- Kapital - individuelles Kapital 108 109 393 und gesellschaftliches Kapital 100 101 351-354 391 392 - industrielles Kapital 56 _61_ 65 67-69 89 90 105-109 113 114 seine verschiednen Formen 56-59 61 85 86 113 114 167 168 192 und Klassengegensatz 61 - konstantes Kapital 59 124 158 164 395 seine Teilung in fixes und zirkulierendes Kapital 158 159 395 seine Reproduktion im gesellschaftlichen Maástab 397-400 420- 423 427 bis 431 436 Ricardo ber k. K. 217-219 - produktives Kapital 34 35 39 56 70 96 162 bis 182 192 196-200 205 351 als Form des industriellen Kapitals 56 bis 59 85 86 167 168 192 seine Funktion 40-43 47 52 seine Teilung in fixes und zirkulierendes Kapital 167 168 209- 211 214 215 224 seine Bestandteile 36 38 42 43 85 86 139 164-168 193-200 202 203 Wertwechsel seiner Bestandteile 110 bis 113 288 Umschlag des p. K. 164-168 183 als Vorrat 125 141-144 latentes p. K. 125 126 142 143 257 potentielles p. K. 247-249 257 Physiokraten ber p. K. 189-191 213 Smith ber p. K. 190-195 - variables Kapital 66 128 164-166 220-222 226 371 395 437 und Arbeitslohn 371 380-382 387 395 398 435 Formen seiner Vorschieáung 66 371 377 bis 379 382 397 398 402 406 411-413 474 potentielles v. K. 437 440 442 443 sein Umschlag 296-320 seine Reproduktion 397 398 400-402 423-427 435-446 Ricardo ber v. K. 217-219 - zirkulierendes Kapital 174 395 im Unterschied zum fixen Kapital 159 162-169 183 190 193 200 224 229 230 233 239 280 281 296 297 sein Umschlag 122 165-169 183 184 187 188 190 234 261 262 280- 282 296 297 320 516 Quesnay ber z. K. 189 Ricardo ber z. K. 217-219 225-230 Smith ber z. K. 190-205 208 211 214 bis 216 360-362 366 367 - Zirkulationskapital 167 168 191-194 197 200 205 211 214 siehe auch Geldkapital, Warenkapital - Zusammensetzung des Kapitals vom Standpunkt des Zirkulationsprozesses 218 219 organische Zuummensetzung 87 121 122 218 219 505-510 Žnderung seiner Wertzusammensetzung 87 - siehe auch Akkumulation des Kapitals, Handelskapital, Kauf- mannskapital, Konzentration des Kapitals, Zentralisation des Ka- pitals Kapitalanlage 191 318 - Normalminimum der K. 261 - Smith ber K. 191 195 Kapitalist - als personifiziertes Kapital 120 121 131 - industrieller K. 109 111 _114_ 120 192 371 372 413 418-420 453 454 475; industrieller K. als Repr„sentant aller andren Kapitali- sten 418 - Kauf und Verkauf als eine Hauptfunktion des Kapitalisten 133 siehe auch Kaufmann - Geldkapitalist 411 419 Kapitalistenklasse 348 349 376 419 479 - Hauptbedingung ihrer Existenz 380 Kapitalvorschuá 309 378 - verschiedene Formen 266 267 339 - Minimum des vorzuschieáenden Kapitals 87 88 111 - Wirkung der Umschlagszeit auf die Gr”áe des Kapitalvorschusses 260-295 - j„hrliche und mehrj„hrige Vorschsse 189 - Physiokraten ber Vorschsse 102 189 190 213 221 222 378 379 492 #548# Anhang und Register ----- Kategorie - Mehrwert als allgemeine K. 16-18 - Funktionen in K. ausgedrckt 228 Kaufmann 114 419 454 - seine Funktion 133 454 Kaufmannskapital 114 133 - Voraussetzung der kapitalistischen Produktionsweise 114 - Sismondi ber K. 114-116 - Smith ber K. 191-195 Kaufzeit 128-137 258 Klassen - dienende K. 475 - Physiokraten ber K. 359 360 - siehe auch Arbeiterklasse, Bauernschaft, Kapitalistenklasse, P„chter Klassengegensatz (-verh„ltnis) - zwischen Kapitalist und Lohnarbeiter 37 61 120 - Kapital schlieát Klassenverh„ltnisse ein 109 Kommunikationsindustrie 60 siehe auch Transportindustrie Kommunikationsmittel siehe Transportmittel Kommunismus - Buchfhrung bei gemeinschaftlicher Produktion 137 - Geldkapital entf„llt im K. 316 358 - Vorausberechnung im K. 316 317 - Reproduktion im K. 423 464 465 Konkurrenz 171 261 288 Konsumtion - produktive K. 31 40 47 63 64 79-81 87 101 102 210 352 391 434 - individuelle K. 75 80 81 97 101 102 160 210 352 391 434 - des Arbeiters und der Arbeiterklasse 40 41 63 64 80 97 352 402 409 - der Arbeitskraft durch das Kapital 64 166 - des Kapitalisten 64 66 70 71 74 80 81 352 402 410 - Widerspruch zwischen Produktion und K. im Kapitalismus 80 81 318 408 409 - als notwendiges Moment im Kreislauf und Reproduktionsprozeá des Kapitals 63 64 74 75 79-81 391 392 - und einfache Reproduktion 410 - und Akkumulation 498 499 - und Kredit 188 Konsumtionsfonds 149 368 391 500 - und Akkumulationsfonds 506-509 - individueller K. 98 141 142 365 433 - gesellschaftlicher K. 149 365 366 376 Konsumtionsmittel 160 510 - Produktion von K. (Abteilung II der gesellschaftlichen Produk- tion) 365-369 394 401; ihre Unterteilung in Produktin notwendiger K. und in Luxus-K. 402-408 410 411 442 448 - siehe auch Lebensmittel, Luxusmittel Konzentration des Kapitals 236-238 253 489 Konzentration der Produktion 130 Kooperation 143 237 238 Kosten - produktive K. 138 - unproduktive K. 138-141 146 147 - Erhaltungskosten des fixen Kapitals 173 174 178 - siehe auch faux frais, Reparaturkosten Zirkulationskosten Kredit 123 513 - und kapitalistische Produktion 73 182 188 236-238 322 323 347 495 496 - und Auáenhandel 254 255 319 - und Konsumtion 188 - und metallische Zirkulation 347 474 496 - und Vorratbildung 144 - Kreditbeziehungen zwischen Arbeitern und Kapitalisten 77 187 219 445 Kreditwirtschaft 119 Kreislauf des Kapitals - als Einheit von Produktions- und Zirkulationsprozeá 64 104 107 351 - seine drei verschiednen Formen 56 61 154 155 351 353; als Ein- heit seiner drei Formen 104-108 258 259 - Kontinuit„t im K. d. K. 105-109 - Stockungen im K. d. K. 56 74 107 - und Umschlag des Kapitals 155 156 _157_ 351 - und allgemeine Warenzirkulation 64 65 75 113-119 352 354 - ™konomen ber den K. d. K. 75 90 155 156 258 259 - Kreislauf des Geldkapitals 31-48 49 50-64 65 66-70 75-79 84-86 91 92 96 98 154 165 seine Formel 31 39 46 55 56 62 63 66 67 #549# Sachregister ----- Kreislauf des Kapitals - Kreislauf des Geldkapitals seine erstes Stadium 32-40 44 46 51 65 79 sein zweites Stadium 43 65 sein drittes Stadium 43-55 als besondere Form des Kreislaufs des industriellen Kapitals 65 67 und allgemeine Warenzirkulation 61 62 - Kreislauf des produktiven Kapitals 67-89 90 91 96 110-113 154 155 seine Formel 67-69 72 79 84 90 - Kreislauf des Warenkapitals 70 78 79 91 bis 103 139 155 seine Formel 67 91 97 99 im Unterschied zu den andren Formen des Kreislaufs 91 92 96-103 als Bewegungsform des gesellschaftlichen Kapitals 100-102 umschlieát produktive und individuelle Konsumtion 391 392 und Verteilung des gesellschaftlichen Gesamtprodukts 98 Krisen, ”konomische 165 233 285 318-320 - Auswirkungen auf die Lage der Arbeiterklasse 408-410 463 464 - und Geldmarkt 319 320 - und Konsumtion 80 81 408 409 - und Neuanlage 171 186 - Periodizit„t der K. 185 186 10 515 - materielle Grundlage der K. 185 186 - und Reproduktion 463-465 491 515 516 - M”glichkeit von K. 491 - Krise von 1847 255 - brgerliche Auffassungen ber K. 24 25 79 80 409 410 465 - siehe auch Disproportionen Landbeiter 39 120 244 360 Landwirtschaft siehe Agrikultur Lebensmittel - notwendige L. 41 121 166 340-342 381 401 409 - Smith ber L.des Arbeiters 214-216 Leibeigenschaft 39 113 385 474 Leihkapital 489 Lohnarbeit 41 120 125 344 Lohnarbeitssystem 474 Luxusmittel 340-342 401-409 Luxusproduktion 404 406 408 409 Madagaskar 142 Manufaktur 244 Markt - Absatzmarkt 130 252-254 257 318 319 475 - šberfllung der M„rkte 261 - siehe auch Arbeitsmarkt, Geldmarkt, Warenmarkt, Weltmarkt Maschine - als fixer Bestandteil des produktiven Kapitals 207 - als Warenkapital 161 211 212 - ihre Wertabgabe an das Produkt 56 164 196 197 233 234 446 441 - verschiedne Lebensdauer ihrer Bestandteile 172 - ihre Reproduktion und Erneuerung 170 bis 172 184 233 234 - Einfluá der Krisen auf ihre Erneuerung 171 Maschinerie 143 - verkrzt die Arbeitsperiode 237 - Detailverbesserungen an vorhandner M. 172 173 Mehrarbeit 16 17 19 32 35 43 383 385 423 424 492 - im Handel 134 - in der Transportindustrie 60 61 Mehrprodukt 19 330 331 470 - in Abteilung I der gesellschaftlichen Produktion als reale Ba- sis der erweiterten Reproduktion 491-494 501 502 Mehrwert _16_ _17_ 22 23 43 375 384 385 416 - festgeronnene unbezahlte Arbeit 167 387 - šberschuá ber den Warenwert 387 - absoluter und relativer M. 24 384 - Rate des M. 298-305 _306_ _307_ 308-310 316 Jahresrate des M. 296-310 316 321 - Masse des M. 298-302 304-310 316 - Gesetze des M. 18 300-303 305 - und Arbeitslohn 374-376 - als Revenue 310 376 382 383 387 417 - Verwandlung des M. in Kapital 321-323 326 485 497-499 #550# Anhang und Register ----- Mehrwert - seine Redisierung 46 47 70 71 127 129 130 323 326 340 345 350 417-419 - Zirkulation des M. 352 - Teilung des M. 18 335 350 371 374 419 420 453 seine Teilung unter verschiedne Betriebszweige 218 Mehrwertproduktion 16 33-35 79 83 84 120 139 221 222 301-303 351 384 Mehrwerttheorie - von Marx 8 15 18 21-24 - der Merkantilisten 16 - der Physiokraten 222 227 - von Ricardo 18-20 220 221 226 - von Rodbertus 15-20 24 - von Smith 16-19 199 200 Merkantilismus 16 64 66 103 Metallproduktion 222 223 466 Miteigentmer 174 Mittelalter 132 136 Monetarsystem 66 Monopol - groáer Geldkapitalisten 111 - an Produktionsmitteln und Geld 419 Nachfrage - nach Arbeitskraft 121 - nach Produktionsmitteln 121 122 Nachtarbeit 125 241 Natur - Ausbeutung der Naturstoffe und -kr„fte durch das Kapital 355 356 - Einfluá auf den Produktions- und Arbeitsprozeá 241 242 - und Verschleiá des fixen Kapitals 170 171 Naturalwirtschaft 119 474 475 Nebenindustrie 244 Neuwert 378 381 425 426 429 Organisation - des Arbeitsprozesses 42 61 - der gesellschaftlichen Arbeit 356 P„chter 119 189 190 239 359-361 371 373 Patriarchat 203 Physiokraten 102 199 225-227 360 361 362 378 379 390 492 - ber produktives Kapital 189-191 213 bezeichnen Ackerbauarbeit als einzige produktive Arbeit 214 359 - ber fixes und zirkulierendes Kapital 189 - ber die Entstehung des Mehrwerts 222 227 - ber Geldzirkulation 343 - ber Reproduktion 199 359 360 369 politische ™konomie - ihre Geschichte 16-24 - gesellschaftlicher Charakter der brgerlichen politischen ™ko- nomie 128 199 200 221 222 331 - klassische politische ™kononie 16 18 23 25 90 96 ihr šbergang zur Vulg„r”konomie 21 25 - die von Marx vollzogene Umw„lzung der p. ™. 8 18 23 24 - scholastische ™konomie 43 - siehe auch Merkantilismus, Monetarsystem, Physiokraten, Vulg„r- ”konomie Preis - und Arbeitslohn 340-342 - Marktpreis 294 - Wirkung von Preiswechsel auf den Kapitalumschlag 287-295 318 319 - Preis- und Wertwechsel 294 295 Preissteigerung 317 340-342 409 Privatwirtschaft 246 247 Produkt 59 60 137 142 145 146 202 203 204 207 208 - diskretes und kontinuierliches P. 231-234 256 260 - gesellschaftliches Gesamtprodukt 369 406 bis 408 umschlieát produktive und individuelle Konaumtion 391 Wert des g. G. 368 392-396 401 423 427 bis 431 Naturalform des g. G. 392-394 428-431 Verh„ltnis zwischen Wertmasse und Masse der Gebrauchswerte des g. G. 393 394 Verteilung des g. G. 98 393 406 407 Wachstumsrate des g. G., 508 509 514 Produktenaustausch 150 151 412 448 #551# Sachregister ----- Produktenwert 43 159 160 326 392 393 395 427-434 - und Wertprodukt 376 377 428 435 436 Produktion - gesellschaftliche P. 358 - Kontinuit„t der P. 106-108 143-145 188 251-263 Kontinuit„t der P. als Produktivkraft der Arbeit 283 - zwei Abteilungen der gesellschaftlichen P. 368 369 394 Abteilung I 365 368 369 394 420-423 466, ihr vorrangiges Wachs- tum 436 534 Abteilung II 365-369 394 401; ihre Unterteilung in P. notwendiger Konsumtionsmittel und in Luxus-Konsumtionsmittel 402- 408 410 411 442 448 - Formen der Erweiterung der P. 82 83 178 322 323 488 extensive und intensive Erweiterung der P. 172 173 322 - und Konsumtion 80 81 318 408 409 - fr den Selbstbedarf 41 142 203 - kapitalistische Produktion ihre Vorauuetzungen und Entwicklungsbedingungen 39-41 113 114 119 120 344 345 387 Kauf und Verkauf der Arbeitskraft als ihre Grundbedingung 35 353 384-387 ihr bestimmender Zweck 62 63 83 84 154 351 384 498 499; Vul- g„rakonomie ber den Zweck der k. P. 73 74 Rolle des Geldkapitals in der k. P. 355 357 413 474 490 491 494 495 Produktionselemente 32 33 36-38 42 78 224 388 - Art und Weise ihrer Verbindung 36 38 42 Produktionsfonds, gesellschaftlicher 149 Produktionsformen - gesellschaftliche P. 42 119 - vorkapitalistische P. 42 Produktionsmittel 158-162 185 - als Bestandteil des produktiven Kapitals 36 38 42 43 196-198 211 - als fixes Kapital 160 161 - stoffliche Existenzformn des konstanten Kapitals 42 143 - ihre Rolle im Produktions- und Arbeitsprozeá 158-163 203-205 227 228 - ihre Rolle im Wertbildungsprozeá 124 bis 126 158-161 - Wert der P. 78 386 - ihr moralischer u. physischer Verschleiá 185 - Nachfrage nach P. 121 122 - Produktion von P. (Abteilung I der psellschaftlichen Produk- tion) 365 368 369 394 420-423 466; ihr vorrangiges Wachstum 436 534 - ihr best„ndiges Wachstum als Voraussetzung fr die Entwicklung der Produktivkraft der Arbeit 142 143 - und Arbeiter 38 42 - und Arbeitskraft 32 33 36-40 42 385 Produktionspreis 218 340 Produktionsprozeá 231-237 - seine unterschiedliche Dauer 231-233 - Unterbrechungen im P. 233 283 - und Zirkulationsprozeá 351 Produktionsweise - und Verkehrsweise 120 - vorkapitalistische P. 113 114 142 143 - kapitalistische Produktionsweise entwickelt mehr als alle frheren Produktionsweisen die Produk- tivkraft der Arbeit 142 143 Widerspr„che in der k. P. 80 81 317 318 408 409 464 und allgemeine Warenproduktion 113 114 119 120 brgerliche ™konomen ber k. P. 431 - siehe auch Sklaverei, Kommunismus Produktionszeit 124 127 - als Teil der Umschlagszeit 128 154 157 234 235 251 - und Arbeitszeit 124-127 241-249 260 266 - und Umlaufszeit 124 127 128 260 261 264 bis 269 - knstliche Abkrzung der P. 242 Produktionszentren 252 253 Produktivit„t (Produktivkraft) der Arbeit 78 103 _142_ - _144_ 283 322 356 493 Profit 128 340 341 - als verwandelte Form des Mehrwerts 16 bis 18 371 374 #552# Anhang und Register ----- Profit - Durchschnittsprofit 26 - Destutt de Tracy ber P. 476 477 - Ricardo ber P. 18 26 226 - Rodbertus ber P. 15 17 - Smith ber P. 16 17 194 199 201-203 361 bis 364 370-373 Profitrate 121 122 229 342 517 - Ausgleichung der allgemeinen Profitrate 218 Prosperit„t 261 409 410 Qualit„t, Quantit„t 32 33 49 183 184 406 bis 408 501 Rationalismus 96 Regierung - ihr Anteil am Mehrwert 420 Reichtwn, gesellschaftlicher - seine Formen 137 138 142 143 212 254 486 - Vermehrung des kapitalistischen 137 254 347 486 487 - und Zirkulationskosten 137 138 146 149 - Smith ber R. 209 Rente - Grundrente 420 453 482 als verwandelte Form des Mehrwerts 16-18 371 374 - Smith und Ricardo ber R. 16-18 361 bis 363 370-373 - Rodbertus ber R. 15-17 20 24 25 Reparatur und Instandhaltung 122 173-181 Reparaturfonds 364 Reparaturkosten 122 176-181 447 472 Reproduktion 351 - Existenzbedingung jeder Gesellschaft 310 - natrliche R. 171 173 359 - Zweck der kapitalistischen R. 155 410 - der kapitalistischen Produktionaverh„ltnisse 38 39 391 415 - der Arbeitskraft und der Arbeiterklasse 25 37 39-41 120 164 166 209 220 311 378-382 387 408 409 413 415 442 443 447 479 - des individuellen Kapitals 69-71 104 108 109 391 485 - des gesellIichen Kapitals 104 108 351-354 391-394 485 umschlieát produktive und individuelle Konsumtion 391 392 umschlieát Wert- und Stoffersatz des gesellschaftlichen Gesamt- produkts 392 bis 394 430 - des fixen Kapitals 172 183 184 395 396 446-465 472 490 - des konstanten Kapitals 397-400 420-423 427-431 436 - des variablen Kapitals 397 398 400-402 423-427 435-446 - des Geldmaterials 465-476 und Auáenhandel 462 464-466 - und Geldzirkulation 397-401 410 437 bis 448 454 472-474 - und Konsuintion 410 - und Krise 105 491 515 516 - und Schatzbildung 448 468 469 siehe auch Akkumulation des Kapi- tas - und Warenvorrat 148 500 501 - einfache Reproduktion 326 369 auf kapitalistischer Basis eine befremdliche Ausnahme 393 394 ein realer Faktor der Akkumulation 394 Schema der einfachen R. 396 397 410 505 Austausch zwischen den beiden Abteilungen der gesellschaftli- chen Produktion 396-401 404-407 412-420 423-427 433 435 438-465 498 Austausch innerhalb Abt. I 397 420-423 Austausch innerhalb Abt. II 396 397 401-411 ihre Gleichgewichtsbedingungen und notwendigen Proportionen 397 401 406 bis 408 410 423 424 452 453 461 490 491 498 505 515 Disproportionen bei einfacher R. 393 406 452 453 463-465 498 499 Realisierung des Mehrwerts bei einfacher R. 326 396 401 408 410 492 498 - erweiterte Reproduktion 103 485-487 siehe auch Akkumulation des Kapitals einfache R. als ihr realer Faktor 394 410 505 510 515 516 Bedingung des šbergangs von der einfachen R. zur erweiterten R. 492 501 Mehrprodukt der Abteilung I der gesellschaftlichen Produktion als ihre materielle Basis 492 501 502 #553# Sachregister ----- Reproduktion - erweiterte Reproduktion ihre schematische Darstellung 501-510 512-517 Austausch zwischen den beiden Abteilungen der gesellschaftli- chen Produktion 490 491 497-499 502-510 512-517 Austausch innerhalb Abteilung I 488 bis 497 Austausch innerhalb Abteilung II 503 bis 509 512-514 ihre Gleichgewichtsbedingungen und notwendigen Proportionen 490 491 499 bis 510 512-516 Disproportionen bei erweiterter R. 499 500 513 516 und organi- sche Zusammensetzung des Kapitals 505-510 bedingt vorrangiges Wachstum der Produktion von Produktionsmit- teln 436 492 - Destutt de Tracys Reproduktionstheorie 476-484 - Physiokraten ber R. 199 359 360 369 - Smith ber R. 360-363 369 407 - Kritik brgerlicher Theorien 431-438 471 472 Reservearmee, industrielle 317 318 409 496 509 Reservefonds 89 90 172 258 266 267 330 346 Revenue - Mehrwert als R. 310 376 382 383 387 417 - des Arbeiters und der Arbeiterklasse 365 370-374 376 378-383 387 437-439 442 445 446 - des Kapitalisten und der Kapitalistenklasse 72-75 372 374 379 382 383 387 - Destutt de Tracy ber R. 47 - Ricardo ber R. 388 389 - Smith ber R. 362-373 380-382 384 387 388 Rohmaterial 143 160-165 196 197 202 211 234 Rom 475 Ruáland 39 113 243 Saisonarbeit 109 266 447 476 Schatzbildmg 82 182 323 - bei einfacher Warenproduktion 88 488 489 - und kapitalistische Produktion 344 345 350 469 488 489 - und kapitalistische Reproduktion 448 468 469 - und Akkumulation des Kapitals 83 88 123 487 492 493 517 518 Schottland 119 362 Schuldforderungen 83 88 348 350 Silber siehe Gold Sklavenmarkt 475 Sklaverei 38 113 389 474 475 Sozialismus, utopischer 20 23 Spekulation 109 147 236 237 257 258 319 341 Staatskapital 101 Staatspapiere 350 Staatsproduktion 113 Staatssozialismus 17 Suezkanal 255 Tableau ‚cominque 103 190 225 343 359 369 Tauschwert 60 110 130 148 Tik 42 61 Teilung der Arbeit siehe Arbeitsteilung T”pferei 241 Trade-Unions 341 Transportindustrie 292 293 - Besonderheiten ihres Produktionspreises 60 61 153 - Formel des Kreislaufs des Kapitals 61 - und Warenzirkulation 150 151 - und Wertbildung 151-153 Transportmittel 160 - ihre Entwicklung im Kapitalismus 130 153 252-254 - und Vorratsbildung 144 145 - und Umlaufszeit 252-254 Transportkosten 123 150-153 - Ricardo ber T. 151 152 - Say ber T. 151 152 Trucksystem 504 511 šberproduktion 318 320 - im Kapitalismus 452 464 465 498 499 516 - notwendige š. 178 - relative š. notwendig 465 - ™konomen ber š. 79 80 šberv”lkerung, relative 317 318 409 496 509 - latente š. 317 #554# Anhang und Register ----- Umlaufszeit 124 250-259 - als Teil der Umschlagszeit 128 154 157 22B 234 235 251 - und Produktionszeit 124 127 128 260 261 264-269 - Verkaufszeit als Teil der U. 135 251 bis 256 - Kaufzeit als Teil der U. 128-135 254 256 bis 258 - Einfluá auf Kapitalumschlag und Kapitalvorschuá 260-269 280 285 289-293 Umschlag des Kapitals 154-157 183-188 309 351-353 - seine Berechnung 184 186 - Umschlag des fixen Kapitals 122 163-169 183-185 190 280 281 297 395 396 516 517 - Umschlag des produktiven Kapitals 164 bis 168 183 - Umschlag des variablen Kapitals 297-320 - Umschlag des zirkulierenden Kapitals 177 165-169 183 184 187 188 190 234 261 262 280-282 296 297 320 516 - und Kreislauf des Kapitals 155 156 157 351 - Faktoren, die den U. d. K. beschleunigen 188 - Wirkung von Preiswechsel auf den U. d. K. 287-295 - ™konomen ber den U. d. K. 155 156 186 bis 188 269 Umschlagsperiode siehe Umschlagszeit Umschlagszahl 122 154 157 184 185 268 273 305 306 Umschlagszeit 128 154-157 184 185 - Summe der Produktions- und Umlaufszeit 154 157 234 235 251 - des fixen Kapitals 184 185 190 244 - des zirkulierenden Kapitals 190 243 244 320 - Ursachen ihrer unterschiedlichen Dauer 157 232 233-235 237-240 242-251 318 - ihre Wirkung auf die Gr”áe des Kapitalvorschuá 260-295 Umschlagszyklus 184-186 249 250 297 - und Krisenzyklus 185 186 - in der Landwirtschaft 250 Verkaufszeit 128-137 251-256 Verkehrsweise 119 - und Produktionsweise 120 Vermittler 454 Verschwendung - von Produktivkr„ften im Kapitalismus 173 - der Kapitalistenklasse 408 Versicherung 139 178 Versicherungsfonds fr die Produktion 364 Verteilung - der Produktionselemente 38 385 422 423 - des gesellschaftlichen Gesamtprodukts 98 393 406 407 - des Mehrwerts 18 218 335 350 371 374 419 420 453 Viehzucht 238-240 247 248 Vorrat (Vorratbildung) 139-145 - allen Gesellschaften gemeinsam 146 - in vorkapitalistischen Produktionsweisen 142 - seine verschiednen Formen 141 142 Formwechsel des V. 142-146 - produktiver Vorrat 112 124 125 141-145 149 188 247 248 257 258 266 267 283 284 290-293 447 - Smith ber V. 141 142 - siehe auch Warenvorrat Vorschsse siehe Kapitalvorschuá Vulg„r„konmnie 21 25 73-75 372 389 390 - Destutt de Tracy Reproduktionstheorie 476-484 Ware - ihr Doppelcharakter 130 386 - Wert der W. 44 71-73 370 371 375 376 383 385 386 - ihre Verdopplung in Ware und Gekd 137 138 355 - Bedingungen ihrer Verwandlung in Warenkapital 43 44 99-101 - ihre Verg„nglichkeit 130 140 Warenform 43 130 131 145-148 207 Warenhandlungskapital 114 Warenkapital 43-49 74 75 93 114 129 130 139 140 202 203 206-211 351 - als Form des industriellen Kapitals 59 61 85 86 167 168 - seine Funktion 48 52 70 - und Geldkapital im Gegensatz zum produktiven Kapital 167 168 192 200 205 #555# Sachregister ----- Warenkapital - potentielles W. 257 - siehe auch Kreislauf des Kapitals Warenmarkt 31 32 46 47 100 119 129 130 139 140 209 210 252 291 292 Warenproduktion 39 41 113 114 119 - einfache W. 134-137 - kapitalistische W. 31 32 41-43 79 80 114 119 120 134 135 137 138 355 bergipfelt alle frheren Epochen 42 wirkt zemtzend auf jede „ltere Form der Produktion 41 42 - Smith identifiziert W. mit kapitalistischer W. 387 388 Warenvorrat 139-150 291-293 - Kosten zu seiner Bildung und Aufbewahrung 140 141 146 147 149 - Bedingungen seines Wachsens 145-150 - Bedingung der Warenzirkulation 147 149 - und Reproduktion 148 500 501 Warenwert 368-372 375 376 382-386 391 - seine Bestandteile 383 387 - Ricardo ber W. 388 389 - Smith ber W. 370-377 382-384 387-389 424 Warenzirkulation 32 34 35 39 61 62 113 116 117 149 - einfache W. 51 70 128 129 327 342 343 354 407 488 489 - kapitalistische W. 41 72-75 117 118 199 343 352 354 - und Geldzirkulation 70 71 342 343 411 412 416 Wechsel 89 255 293 Weltmarkt 113 254 - sein Einfluá auf die H”he des Warenvorrats 145 Wert 23 44 109 110 141 - seine Erhaltung 141 - Formverwandlung des W. 128-133 137 138 140 141 - Verselbst„ndigung des W. 109 110 - des gesellaftlichen Gesamtprodukts 368 392-3% 401 423 427-431 - Bailey ber W. 110 - Ricardo ber W. 18 23 26 226 - siehe auch Warenwert Wertform 63 110 154 Wertgesetz 25 26 151 226 Wertgr”áe 44 45 385 389 Wertpapiere 89 Wertprodukt 374-377 407 423 426-428 435 436 Wertproduktion 138 139 384 385 Wertsubstanz 23 385 Werttheorie 18 23 Wertwechsel 78 109-113 287 288 294 295 409 Wertzeichen 116 323 Widersprche - der kapitalistischen Produktion 317 318 408 409 464 - Widerspruch zwischen Produktion und Konsumtion 80 81 318 408 409 410 Wissenschaft - Ausnutzung ihrer Fortschritte durch das Kapital 356 Wollmarkt 257 258 Wucherer 420 Wucherkapital 489 Zahlungsbilanz 77 496 Zahlungstermin 187 188 255 256 Zentralisation des Kapitals 356 Zins 19 20 453 475 482 Zirkulationsagenten 129 134 135 Zirkulationskosten 138 139 150 - reine Z. 131-138 140 141; gehen aus bloáem Formwechsel des Werts hervor 130 150; unproduktiv, aber notwendig 150 - siehe auch faux frais, Kosten Kosten beim Kauf und Verkauf der Waren 131-137 141 Kosten, die in der Buchfhrung entstehen 135-137 141 Kosten, die mit der Geldzirkulation verbunden sind 137 138 - Kosten Bildung und Aufbewahrung des Warenvorrats 138-150; Cha- rakter dieser Kosten 140 141 150 - Transportkosten 133 150-153 Zirkulationsperiode - und Arbeitsperiode 269-283 Zirkulationsstockung 82 146 147 149 150 Zirkulationszeit siehe Umlaufszeit Zwang, physischer 475 Zwangsarbeit 236 385 #556# ----- Inhalt Friedrich Engels - Vorwort 7 Friedrich Engels - Vorwort zur zweiten Auflage 27 ZWEITES BUCH Der Zirkulationsprozeá des Kapitals ERSTER ABSCHNITT Die Metamorphosen des Kapitals Erstes Kapitel. Der Kreislauf des Geldkapitals 31 1. Erstes Stadium. G -W 32 II. Zweites Stadium. Funktion des produktiven Kapitals 40 III. Drittes Stadium. W'- G' 43 IV. Der Gesamt-Kreislauf 55 Zweites Kapitel. Der Kreislauf des produktiven Kapitals 69 I. Einfache Reproduktion 70 II. Akkumulation und Reproduktion auf erweiterter Stufenteiter 82 III. Geldakkumulation 87 IV. Reservefonds 89 Drittes Kapitel. Der Kreislauf des Warenkapitals 91 Viertes Kapitel. Die drei Figuren des Kreislaufprozesses 104 Natural-, Geld- und Kreditwirtschaft 118 Decken von Nachfrage und Zufuhr 120 Fnftes Kapitel. Die Umlaufszeit 124 Sechstes Kapitel. Die Zirkulationskosten 131 I. Reine Zirkulationskosten 131 #557# Inhalt ----- 1. Kauf- und Verkaufszeit 131 2. Buchfhrung 135 3. Geld 137 II. Aufbewahrungskosten 138 1. Vorratbildung berhaupt 139 2. Eigentlicher Warenvorrat 145 III. Transportkosten 150 ZWEITER ABSCHNITT Der Umschlag des Kapitals Siebentes Kapitel. Umschlagszeit und Umschlagszahl 154 Achtes Kapitel. Fixes Kapital und zirkulierendes Kapital 158 I. Die Formunterschiede 158 II. Bestandteile, Ersatz, Reparatur, Akkumulation des fixen Kapitals 169 Neuntes Kapitel. Der Gesamtumschlag des vorgeschoánen Kapitals. Umschlagszyklen 183 Zehntes Kapitel. Theorien ber fixes und zirkulierendes Kapital. Die Physiokraten und Adam Smith 189 Elftes Kapitel. Theorien ber fixes und zirkulierendes Kapital. Ricardo. 217 Zw”lftes Kapitel. Die Arbeitsperiode 231 Dreizehntes Kapitel. Die Produktionszeit 241 Vierzehntes Kapitel. Die Umlaufszeit 251 Fnfzehntes Kapitel. Wirkung der Umschlagszeit auf die Gr”áe des Kapitalvorschusses 260 I. Arbeitsperiede gleich der Zirkulationsperiode 269 II. Arbeitsperiode gr”áer als Zirkulationsperiode 273 III. Arbeitsperiode kleiner als Unlaufsperiode 278 IV. Resultate 281 V. Wirkung von Preiswechsel 287 Sechzehntes Kapitel. Der Umschlag des variablen Kapitals 296 I. Die Jahresrate des Mehrwerts 296 II. Der Umschlag des variablen Einzelkapitals 310 III. Der Umschlag desvariablen Kapitals, gesellschaftlich betrachtet 315 #558# Inhalt ----- Siebzehntes Kapitel. Die Zirkulation des Mehrwerts 321 I. Einfache Reproduktion 326 II. Akkumulation und erweiterte Reproduktion 345 DRITTER ABSCHNITT Die Reproduktion und Zirkulation des gesellschaftlichen Gesamtkapitals Achtzehntes Kapitel. Einleitung 351 I. Gegenstand der Untersuchung 351 II. Die Rolle des Geldkapitals 354 Neunzehntes Kapitel. Frhere Darstellungen des Gegenstandes 359 I. Die Physiokraten 359 II. Adam Smith 362 1. Smiths allgemeine Gesichtspunkte 362 2. Smiths Aufl”sung des Tauschwerts in v + m 370 3. Der konstante Kapitalteil 372 4. Kapital und Revenue bei A. Smith 377 5. Zuenfassung 384 III. Die Sp„teren 388 Zwanzigstes Kapitel. Einfache Reproduktion 391 I. Stellung der Frage 391 II. Die zwei Abteilungen der gesellschaftlichen Produktion 394 III. Der Umsatz zwischen den beiden Abteilungen: I(v+m) gegen IIc 397 IV. Der Umsatz innerhalb Abteilung II. Notwendige Lebensmittel und Luxusmittel 401 V. Die Vermittlung der Ums„tze durch die Geldzirkulation 410 VI. Das konstante Kapital der Abteilung I 420 VII. Variables Kapital und Mehrwert in beiden Abteilungen 423 VIII. Das konstante Kapital in beiden Abteilungen 427 IX. Rckblick auf A. Smith, Storch und Ramsay 431 X. Kapital und Revenue: Variables Kapital und Arbeitslohn 435 #559# Inhalt ----- XI. Ersatz des fixen Kapitals 446 1. Erdatz des Verschleiá-Wertteils in Geldform 450 2. Ersatz des fixen Kapitals in natura 454 3. Resultate 463 XII. Die Reproduktion des Geldmaterials 465 XIII. Destutt de Tracys Reproduktionstheorie 476 Einundzwanzigstes Kapitel. Akkwnulation erweiterte Reproduktion. 485 I. Akkumulation in Abteilung I 488 1. Schatzbildung 488 2. Das zus„tzliche konstante Kapital 491 3. Das zus„tzliche variable Kapital 496 II. Akkumulation in Abteilung II 497 III. Schematische Darstellung der Akkumulation 501 1. Erstes Beispiel 505 2. Zweites Beispiel 509 3. Umsatz von IIc bei Akkumulation 515 IV. Nachtr„gliches 517 Anhang und Register Fremdsprachige Zitate 521 Anmerkungen 523 Literaturverzeicchnis 526 Personenverzeichnis 532 Erkl„rung der Fremdw”rter, der fremdsprachigen und seltenen Ausdrcke 537 Verzeichnis der Gewichte, Maáe und Mnzen 540 Erkl„rung der Abkrzungen 541 Sachregister 542 Illustrationen Titelblatt der Erstausgabe (des zweiten Bandes des "Kapitals") 9 Eine Seite aus Marx' Manuskript des zweiten Bandes des "Kapitals" 53 Eine Seite des von Engels redigierten und neugeschriebenen Manusskripts des zweiten Bands des "Kapitals" 57 ===================================================== src=http://userpage.fu-berlin.de/~ken/src